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gesprengt die Mura wojewo Rapelle, ein zur Zeit, der Kaiser Geburtstagsfeier zu beteiligen, Herrn v. Willich die Pistole arbeiter vergessen, welche Teider unberücksichtigt bleiben müssen. Auch Murawjets errichtetes Monument in Stapellenform zum Ge- in die Hand gedrückt hat. kommen die Arbeiterinnen in immer größerer Zahl zu den Kom dächtnis der Unterdrückung des Aufstandes bon 1863". An Herrn Endell sei nicht bekannt, daß das Ehrengericht ihm die missionsmitgliedern, um sich Rat in gewerblichen und privaten An­ihren Wänden war ein Namensverzeichnis der im Kampfe gegen die Berechtigung, Uniform zu tragen, aberkannt habe. Hätte sich Endell gelegenheiten zu erbitten. Erfreulicherweise mehren fich auch die Aufständischen gefallenen russischen Militärpersonen zu lesen. derartig gegen die Offiziersehre vergangen, daß ein solches Urteil von Dienstmädchen, die den Weg zu uns finden, um sich Aufklärung zu Die Regierung pflegte die Schuljugend zu Prozessionen nach dieser feiten des Ehrengerichts ergangen wäre, dann wäre es nicht möglich holen über strittige Fälle in ihrem Dienstverhältnis. Daß sämtliche Kapelle und zur Berrichtung von Dankgebeten daselbst zu kom- gewesen, daß die allerhöchste Stelle das Urteil durch einen Gnadenakt Auskünfte von der Kommission bereitwilligst erteilt wurden, bedarf mandieren. Das Ereignis hat in der Stadt einen unerhört starten wieder aufheben konnte. Dieses angebliche Urteil des Ehrengerichts keiner besonderen Erwähnung. Eindruck hervorgerufen. Die Thäter sind nicht ermittelt worden. fei erfunden. Der russische General Mura wjew, der 1863, mit diftotori­schen Vollmachten ausgerüstet, den von demokratischen Idealen ge­tragenen polnisch- litauischen Volksaufstand niederwarf und sodann durch eine blutdürftige Schreckensherrschaft, verbunden mit einer Reihe der unerhörtesten Ausnahmegesetze gegen Sprache, Religion und Sitten der Einwohner, die russische Despotie in Litauen zu festigen suchte, gehört zu den bestialischesten Thrannen, die die Weltgeschichte tennt. Nich tumsonst führt er, zum Unterschied von andren Würden­trägern seiner Sippe, den Beinamen Muranjem- jefchatel Murawiew, der Henker. Die Zerstörung des Monumentes hat daher eine ähnliche Bedeutung, wie einst der Umsturz der Vendômesäule durch die Arbeiter von Paris. -

Der Angeklagte habe diese Artikel nicht geschrieben, um öffentliche Mißstände aufzudecken, sondern um seine Zeitung interessant zu machen. Er habe Herrn Endell moralisch, wirtschaftlich und körperlich ruinieren wollen. Herr Major Endell hat nicht immer ganz forreft gehandelt, er ist in Beziehung auf den Vorschuß nicht ganz korrekt verfahren, er ist ein Mensch mit menschlichen Schwächen, seine per­sönliche Ehre ist aber vollständig intakt aus diesem Verfahren hervor­gegangen. Ich beantrage gegen Schack auf drei Monate Ge­fängnis.

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Justizrat Ullmann: Ich beantrage, Herrn Eberl über den ganzen Sachverhalt als Zeugen zu vernehmen; er ist ja nicht mehr An­geklagter. Justizrat Fahle: Ich widerspreche dem Antrage. Nach längerer Beratung des Gerichtshofes verkündet der Vor­sigende: Das Verfahren gegen Eberl ist einzustellen und die Kosten dieses Verfahrens dem Privatkläger aufzuerlegen. Im weiteren wird es abgelehnt, noch einmal in die Verhandlung einzutreten und Herrn Eberl als Zeugen zu vernehmen. Justizrat Ullmann:

Dem Bluturteil des Petersburger Kriegsgerichts, von dem wir fürzlich schon mitteilten, sind im ganzen sieben Personen zum Opfer gefallen. Es handelte sich um Mitglieder der" Bojewaja Organisacija"( Kampforganisation, d. h. Terroristische Ab­teilung) der russischen Partei der socialistischen Re­volutionäre, Der Hauptangeklagte ist ein jüdischer Arzt, Namens Gjierschung aus Littauen. Mit aller Bestimmtheit verlautet nicht ein Schimmer für seine Schuld erbracht werden konnte. Man Gegen Herrn Eberl ist Anklage erhoben worden, obwohl auch ferner, ein andres Mitglied der Bojewaja Org., der vor beinahe wollte aber Herrn Eberl als Zeugen unmöglich machen. Dies ist zwei Jahren wegen des Attentats auf den blutdürftigen Gouverneur Fürsten Obolenskij verhaftete Arbeiter Stats chor, habe nach längerer Haft( vermutlich durch fortgesetzte Mißhandlungen leiblich und seelisch gebrochen) seine Mitschuldigen" angegeben und dadurch Gjerschung und die andren ans Messer geliefert.-

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Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz.

zu haben.

würden.

Ein angeblicher russischer Sieg.

von 400 Yards von einander.

Als die Gewerbe­

Die eingelaufenen Beschwerden betreffen in den meisten Fällen die Konfektion, doch rühren auch solche aus Buchdruckereien, der Metall-, Hut, Puzzfedernbranche, sowie aus chemischen Fabriken her. Auch in diesem Jahre kehren die Klagen über zu lange Arbeits­zeit, namentlich an den Sonnabenden, häufig wieder. Die Arbeit­geber können sich anscheinend noch immer nicht daran gewöhnen, die gesetzlichen Vorschriften zu respektieren. Dent schließen sich die Be­schwerden über Unsauberkeit in den Arbeitsräumen an. Es gehört nicht zu den Seltenheiten, daß Arbeitsräume im ganzen Jahre nicht einmal naß aufgewischt werden; hier herrscht natürlich auch Un­gezieferplage. Hierzu kommt noch, daß in sehr vielen Fällen die Ventilation alles zu wünschen übrig läßt. Da ist es dann kein Wunder, wenn die Arbeiterinnen an Erkrankungen der Atmungs­organe zu Grunde gehen. Ferner wird über Mangel an zweck­entsprechenden Ankleideräumen und Wascheinrichtungen geflagt. Go wurde aus einer Werkstatt berichtet, daß von Januar bis April nur ein Handtuch für 20 Arbeiterinnen aushing. Inspektion das rügte, wurde das Handtuch einfach abgenommen und fein sauberes dafür geliefert. Ob auf eine zweite Beschiverde hin Abhilfe geschaffen ist, entzieht sich leider unsrer Kenntnis. Noch und Arbeiterinnen überhaupt keine Handtücher und sind so gezwungen, ärger geht es in einer chemischen Fabrik zu. Dort erhalten Arbeiter die Tücher, welche zum Austrocknen der Schüsseln und Näpfe benutt werden, als Handtücher in Gebrauch zu nehmen. Hört man dann aber, daß in der betreffenden Fabrik Billen und Tabletten angefertigt diefelben einzunehmen. Doch auch für die Arbeiter besteht die Gefahr werden, so bedauert man die armen Stranken, welche gezwungen find, dieselben einzunehmen. Doch auch für die Arbeiter besteht die Gefahr der Vergiftung, da viel Chankali verarbeitet wird, das sehr leicht durch die Tücher ihren Händen und von diesen den Speisen übermittelt werden kann. Die Beschaffenheit der Aborte spottet häufig jeder Beschreibung. In einigen Fällen sind diese nur durch eine halbhohe Bretterwand von den Arbeitsräumen getrennt. werden von 60 und mehr Personen benutzt, viele sind so unsauber, daß keine Arbeiterin sie benutzen mag.

Andre wieder

Mit der Erledigung der Beschwerden durch die Fabritinspektion und mit Erfolg erledigt.

ia auch gelungen. Es wird dem Angeklagten Schack zum Vorwurf gemacht, daß er die Entscheidung des Kaisers kritisiert habe. Die und unser jetzige König, der so individualistisch veranlagt ist, ist gewiß Hohenzollern haben aber niemals Anspruch auf Unfehlbarkeit erhoben der letzte, der eine Kritik seines Handelns nicht zulassen wollte. Das Reichsgericht hat entschieden: Eine Unterschlagung ist auch dann vor­handen, wenn der Thäter nicht das Bewußtsein hat, daß er den, gegen den er die Unterschlagung begeht, vermögensrechtlich schädige. Diese Entscheidungen beziehen sich auf Privat Unterschlagungen. Eine London , 19. März.( Meldung des Neuterschen Bureaus.) Ein öffentliche Kasse erklärt aber das Reichsgericht für ein Heilig Privattelegramm aus Tschifu von heute berichtet von um, da man ja gar nicht wissen könne, ob der Thäter die Staffen­einer Schlacht am Jalu- Flusse. Die Russen bemitglieder widerrechtlich schädigt. Aber es kommt schließlich nicht haupteten, 1800 Japaner zu Gefangenen gemacht wichtiger ist doch die ethische Seite der Frage. Herr Endell hat tönnen wir bis auf einzelne Fälle zufrieden sein. Soweit wir infor Die Meldung ist sehr unwahrscheinlich, da die Japaner Endell sich in strafrechtlichem Sinne vergangen hat, wird von dem hören, daß sich die recherchierende Beamtin mit der Bemerkung, die zweifellos vollständig unpreußisch gehandelt. Die Ansicht, daß Herr Bedauerlicherweise mußten wir aber auch von Beschwerdeführenden den Jalu noch gar nicht erreicht haben und schwerlich ein vor- Herrn Professor Dr. Gerlach, Dr. Marks und auch von Oekonomierat geschobenes Detachement der sicheren Vernichtung ausgesezt haben Sünerasty geteilt. Denn was war es anbres, wenn Herr Hünerez Arbeiterinnen hätten sich beschwert, in den betreffenden Betrieb ein­London, 19. März. Daily Chronicle" meldet aus Tokio von zu Herrn Geheimrat Witting sagte: Noch ewas viel Schlimmeres geführt hat. Welche Verwirrung ein solcher Ausspruch bei den Ar­gestern: Die gesamten russischen Streitkräfte sind mit Ausnahme hat Major Endell begangen, er hat sich 5000 M. aus der Kasse der scheuen sich ja, in Zukunft je wieder Klage zu führen aus Furcht vor beiterinnen hervorrufen muß, liegt auf der Hand. Die Mädchen Landwirtschaftskammer geben lassen. Ja, Hünerasky war so sehr bon 200 Sofaten über den Jalu zurüdgezogen worden. Entlassung. Die Rosaten patrouillieren zwischen dem Falu und überzeugt, daß eine Unterschlagung begangen worden ist, daß er die Phjongjang. 40 000 Russen sind bei Kiuliencheng zusammen- Revisionskommission durch zeitweise Hergabe der 5000 M. täuschte. gezogen worden. Zwischen dem letzteren Orte und Antung befindet Nun erklärten alle Herren: Major Endell war zu jeder Zeit in der sich eine Linie von Posten von je fünf Kosaken in einer Entfernung Lage, die 5000 M. zu decken, aber thatsächlich hat er sie nicht gedeckt, auch dann noch nicht, als die Sache sich zum öffentlichen Skandal auszuwachsen drohte. Auch Herr Hünerasky fühlte sich nicht ver­gegen die chinesischen Truppen- Konzentrationen. anlagt, die 5000 M. Herrn Endell zu leihen. Ich bin der Meinung, die Herren hielten Herrn Major Endell nicht für zahlungsfähig. Und London , 19. März." Standard" meldet aus Tientsin : Der es ist auch nicht zu bestreiten, hätte die Ansiedelungskommission Kiekrz russische Gesandte in Peking , Lessar, wiederholte feinen nicht angekauft, dann wäre der wirtschaftliche Ruin des Majors Endeil Protest gegen die Entsendung chinesischer Truppen unvermeidlich gewesen. Wie weit der Einfluß des Herrn Endell uns scheuen und unsre preußische Fabrikinspektion, wohl gezwungen, über die Große Mauer hinaus und verlangte die Zuri d- reichte, geht aus dem Umstande hervor, daß, obwohl jeder Beamte der ziehung der Truppen, da sonst Rußland zu der Annahme genötigt Landwirtschaftskammer die Verpflichtung hatte, die Vorschußzentnahme sei, daß China die Neutralität zu Gunsten Japans fallen lasse. anzuzeigen, Kammerherr v. Born Fallois sagte, als er davon Leffar erneuerte seine Drohung, daß bei der Kenntnis erhielt: Ich will es nicht gehört haben". Und was that geringsten Truppenbewegung von seiten Chinas Stammerherr v. Born- Fallois, als der Artikel in der Tägl. Rund­russische Truppen nach Beling marschieren würden. schau" erschien? Er ging nicht gegen Major v. Endell vor, sondern Es verlautet, China ſei im Begriff zu antworten, daß es sich er beantragte das Disziplinarverfahren gegen Eberl, weil dieser im weigefe, die Truppen zurückzuberufen. Verdacht stand, Herrn Landrat v. Willich eine Mitteilung gemacht zu haben, die v. Willich in dem Artikel verivertet hätte. Und was that Herr Endell? Er beschuldigte den Rendanten und den General­sekretär, die ihm die 5000 M. aus der Kaffe der Landwirtschafts­schön von Herrn Major Endell. Und was that Herr Endell, als der fammer gegeben, einer unrechtmäßigen Handlung. Das war nicht Artikel in der Täglichen Rundschau" erschien, der Artikel, dessen wahrheit in dieser Verhandlung voll erwiesen worden ist? Er forderte den vermeintlichen Verfasser des Artikels, Herrn Landrat v. Willich , zum Ziveifampf. Die Beweisaufnahme hat doch keinen Zweifel ge­lassen, daß Herr Endell Herrn Landrat v. Willich in den Tod ge­trieben hat. Der Herr Major Endell hat Herrn v. Willich derartig verfolgt, daß dieser edle Mann, ein guter Deutscher, ein so tragisches Ende genommen hat.

Russischer Protest

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Es kann keinem Ziveifel unterliegen, daß sich Herr Endell im Sinne des§ 246

Aeußerungen eines japanischen Diplomaten. hatte eine Unterredung mit dem hier weilenden früheren japanischen London , 19. März. Ein Vertreter des Reuterschen Bureaus Minister Baron Suyematsu, dem Schwiegersohne des Marquis Jto. Im Laufe der Unterredung äußerte Suhematsu: Japan kämpft nicht nur aus rein eigennüßigen Beweggründen. Jedes Land, das politische und Handelsinteressen in Ostasien hat, dar unter Frankreich und Deutschland ebensowohl als England und die Vereinigten Staaten , würde von dem Erfolg der Bemühungen Japans , die offene Thür und die Einhaltung der Vertragsverpflichtungen zu sichern, Nußen ziehen. Wir müssen uns ohne weiteres von dem Gedanken losmachen, daß zwischen Frankreich , Deutschland und Japan in Ostasien irgendwelcher Widerstreit der Interessen bestehe. Im Gegenteil, wir verdanken diesen Ländern unsre Heeresführung, unser Rechtswesen, Wissenschaften des Straf- Gesetzbuches schuldig gemacht habe. Ich gebe zu, die Be und Technik und haben mit ihnen bedeutende wechselseitige Handels- hauptungen des Herrn Schack find nicht, vollständig wahr. Nicht zwei beziehungen. Wir wünschen mit diesen Ländern die freundschaft- Beamte haben sich mit der Entfernung des Herrn Endell aus dem lichsten Beziehungen zu unterhalten. Wir verstehen durchaus die öffentlichen Leben beschäftigt, sondern nur einer, der frühere Ober­heitle Lage Frankreichs infolge seines Bündnisses mit Rußland ; präsident v. Bitter. Aber trotzdem kann der Gerichtshof, wenn er aber wir hoffen und glauben ernstlich, daß das Bestehen dieses wirklich zu einem Schuldigspruch kommen sollte, nur auf eine Geld­Bündnisses sich nicht als Hindernis für die Fortsetzung der besten strafe erkennen. Herr Major Endell ist noch heute einer der Beziehungen zu Frankreich erweisen könne. Deutschlands Stellung, mächtigsten Leute in der Provinz, mächtiger als Herr Oberpräsident mitten zwischen Frankreich und Rußland , ist keine leichte, aber wir v. Bitfer, der ja vor Herrn Endell schließlich die Segel streichen glauben ernstlich an die Aufrichtigkeit von Deutschlands Neutralität mußte. Ich ersuche Sie, wenn Sie der Ansicht sind, daß der An­und hegen den herzlichen Wunsch, daß unsre glücklichen Beziehungen geflagte wegen der Form seiner Ausdrucksweise bestraft werden muß, zu Deutschland ungestört fortdauern möchten. Das englisch auf 5 Mark Geldstrafe zu erkennen.( Halblautes Bravo im Zuhörer­französische Einvernehmen ist uns keineswegs unangenehm; im raum.) Gegenteil, wir begrüßen es als einen mächtigen Faktor zur räum

Angeklagter Schad:

lichen Beschränkung des Krieges. Der Verdacht, daß Japan Ich will nur noch bemerken, daß Herr Endell die Preßangriffe glaube, sich auf Englands Heer und Flotte stügen gegen sich selbst verschuldet hat. Seine Erklärung in der Deutschen zu können, ist völlig unbegründet; Japan hat Tageszeitung", in der er die heftigsten Ausfälle gegen die liberale nicht von ferne den Gedanken, bewaffnete Unter- Presse beging, hat mich hauptsächlich veranlaßt, in das Dunkel hinein­Unter- Preffe stügung zu suchen. zuleuchten. Ich habe noch heute die Ueberzeugung, daß Herr Endell sich strafbar gemacht hat. Ich befinde mich dabei in voller Ueber einstimmung mit hohen Beamten, die allerdings eine so unstandes­gemäße Gesinnung haben, daß sie den Gegner, der sie beleidigt vor Gericht fordern anstatt ihn tot schießen zu wollen. Ich fühle mich in der Gesellschaft dieser Leute sehr wohl. Der Vorsitzende verkündet folgendes Urteil:

Agrarisches Ostmärker- Leben.

Posen, den 18. März 1904. Zweiter Tag der Verhandlung( Schluß). Plaidoyers.

Auffällig ist, daß sich in letzter Zeit die anonymen Beschwerden mehren; sollte dies vielleicht auf derartige Erfahrungen zurückzu­führen sein? Es ist das allerdings ein schlechter Weg, sich das Ver­trauen der Arbeiterinnen zu erwerben. Demgegenüber können wir nur immer wieder betonen, daß die Kommission die Namen der Be­schwerdeführenden geheim hält, also keinerlei Gefahr für die be­treffende Arbeiterin daraus erwächst. Leider erfahren wir bei der Hälfte der Beschwerden nicht, ob dieselben Erfolg hatten, da die Arbeiterinnen einen zweiten Weg zu mit uns nicht in Verbindung fritt.

Sehen wir auf das letzte Jahr unsrer Thätigkeit zurüd, so können wir zufrieden sein und mit der wohlbegründeten Hoffnung weiter schaffen, auch in der nächsten Zeit für die Arbeiterinnen Ersprießliches zu leisten.

Beschwerden nehmen entgegen: Fräulein Baader, Blücher. straße 49, of II. Frau Bauschke, Rostockerstr. 43, Duergeb. I. Straße 49, of II. Frau Dr. Weyl, Lothringerstr. 67, I. Frau Lut, Waterloo- lfer 9, im Laden. Fran Mesch, Lychenerstr. 3, linker Aufg. IV. Frau Tiet, Blumenstr. 63, I rechts. Frl. Heidemann, Alte Jakobftr. 108, IV. Fr. Grünberg, Stöpnickerstr. 8b, IV. Frau Jeete, Nigdorf, Steinmetz­Straße 130. ſtraße 120, of I. Frau Schmidt, Charlottenburg , Wilmersdorfer­

Sprechzeit jeden Mittwochabend von 7-9 Uhr. Gewerkschafts- Bureau, im Gewerkschaftshause, Engel- llfer 15, im Laden. Vorm. 9-1 und nachm. 6-8 Uhr.

Die Gewerbe- Inspektions- Assessorinnen Frl. Reichert, Engel­Ufer 4, Frl. Kummert, Georgenkirchplay 21, Frl. v. Bennigsen- Förder, Prinzen- Allee 88, sind für Arbeiterinnen allein jeden Donnerstag von 7-8 Uhr abends und jeden ersten Sonntag im Monat von 9-10 Uhr vormittags zu sprechen.

Die Beschwerdekommission der Arbeiterinnen Berlins . Rigdorf. Montagabend 8%. Uhr werden im Lofal des Herrn Thiel, Bergstr. 150/51, die Delegierten Fräulein Jda Altmann und Frau Pause den Bericht vom Heimarbeiter Kongreß geben. Der Gegenstand des Kongresses ist sehr wichtig, besonders auch für Nixdorf, weil dort die Heimarbeit im großen Umfange be­trieben wird. Deshalb, Genossen und Genossinnen, besucht die Ver­sammlung. Da die Berichterstattung für den ganzen Kreis ist, haben auch die Frauen und Männer der andren Orte unsres Kreiſes die Pflicht, diese Versammlung zu besuchen. Es wird pünktlich 8 Uhr angefangen, damit jeder Fahrgelegenheit nach Haufe hat.. Zahlreichen Besuch erwartet die Kreisvertrauensperson Frau Thiel, Tempel­ hof. ( Siehe auch Inserat.)

Steglit. Im Bildungsverein für Frauen und Mädchen von Steglitz und Umgszend hielt Donnerstag, den 17. März, Herr Schrift­fteller Baege ein Vortrag über" Die Entstehung des Weltalls und der Erde ". Der Referent erntete für seinen lehrreichen und interessanten Vortrag großen Beifall. Es wird auf die Wander­versammlung, welche Dienstag, den 6. April, in Friedenau , bei Grube, bersammlung, welche Dienstag, den 6. April, in Friedenau , bei Grube, Kaiser- Allee, stattfindet, aufmerksam gemacht; anschließend an den Vortrag: gemütliches Beisammensein.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Neue Hauffe. altien.

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Berlin , 19. März 1904.

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Beteiligung des Privatpublikums. Eisen- und Kohlens -Hausse- Gründe. Die Börse und der Krieg in Ostasien . Die neuen niederländischen und rumänischen Handelsvertrag mit Italien . Zolltarif- Entwürfe..

und

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Justizrat Fahle: Jch bemerke von vornherein, ich bin nicht Mit­glied des Bundes der Landwirte. Einmal bin ich ohne Aar und Halm. Der Gerichtshof hat dahin erkannt, daß der Angeklagte, Chef­Wenn ich aber auch nicht ohne Aar und Halm wäre, dann würde ich redakteur Schack, der Beleidigung des Majors a. D. Endell schuldig auch dem Bund der Landwirte nicht beitreten, da ich auf ganz anderm und deshalb mit 300 Mart Geldstrafe event. 30 Tagen Gefängnis Ein psychologisches Rätsel: noch zieht der Strudel, den der politischen Standpunkte stehe. Ich habe die Vertretung übernommen, zu bestrafen ist. Der Angeklagte hat den Major a. D. Endell be- Ausbruch des russisch - japanischen Strieges hervorgerufen hat, feine da ich die Ueberzeugung gewann, daß es sich hier lediglich um Rechts- schuldigt, daß sich derselbe der Unterschlagung schuldig gemacht, den verderblichen Kreise täglich meldet der Telegraph neue Zusammens fragen handelt, und daß gegen Major Endell lediglich seiner politischen Landrat v. Willich in den Tod getrieben habe und dergleichen mehr. brüche, Unterschlagungen und Selbstmorde, und schon wieder schreitet Stellung wegen eine regelrechte Zeitungshehe stattgefunden hat. Die Verhandlung hat die Richtigkeit dieser Behauptungen nicht er die Börse zu fröhlichem Hausietreiben. Mit ansehnlichen Kurs Die Verhandlung hat keinen Zweifel gelassen, daß Endell vernichtet geben. Der Angeklagte war daher wegen Behauptung nicht er steigerungen hat sie die vorige Woche beschlossen, und mit gleichem werden sollte, weil er ein ertremer Reaktionär" und Agrarier ist. weislich wahrer Thatsachen auf Grund des§ 186 des Straf- Gefeß- Erfolg setzte sie in dieser Woche das Spiel fort. Vergessen sind die Bon vornherein bemerke ich, daß ich gegen Eberl die Anflage fallen buches zu bestrafen. Der Angeklagte hat sich aber auch mehrerer Be- Schreckenstage des Februar; überall herrscht heitere Hauffeftimmung, Laffe und dessen Freisprechung beantrage. Jedenfalls hat die Ver- leidigungen im Sinne des§ 185 des Straf- Gesetzbuches schuldig als hätte sich alles dunkle Getvölt vom politischen Himmel Handlung ergeben, daß Herr Major Endell matellos aus diesem gemacht. Bei der Strafzumessung hat der Gerichtshof die Schipere verzogen, zwar ist der Reigen feineswegs, wie ein der agrar konservativen Presse fälschlich behauptet, Prozeß hervorgeht. Eine ganze Reihe einwandsfreier Zeugen hat der Beleidigungen in Erwägung gezogen und deshalb, wie geschehen, Teil Findet erklärt: Major Endell konnte sich für berechtigt halten, die 5000 M. erkannt. nur Mache der Hochfinanz oder zünftigen Spekulation. zu entnehmen. Ich bin der Meinung, es darf einem Zeitungs­auch die neue Aufwärtsbewegung bei diesen eine gewisse Stüge, bei der Bankfinanz schon deswegen, weil sie ihr eine gute Gelegenheit redakteur nicht gestattet sein, seine Macht dazu zu benutzen, einem bietet, sich eines Teils ihrer Effektenbestände vorteilhaft zu entledigen, andren die Ehre zu rauben. Ich bin der Meinung, ein Raub auf die Ehre ist bedeutend schlimmer als der Raub auf Geld. Daß Herr so vermöchten sie doch nur wenig auszurichten, wenn nicht das Endell Herrn v. Willich in den Tod getrieben, ist keineswegs bewiesen. fapitalistische Publikum sich außerordentlich auflustig zeigte und durch Hätte Herr Willich nicht durch Selbstmord geendet, dann wäre er Die Beschwerdekommission, welche aus den Reihen der Ar- seine Aufträge ihnen eine Operationsbasis böte. Den Beweis liefert von Endell allerdings zum Zweikampf herausgefordert worden. Wenn beiterinnen hervorgegangen ist, kann wieder am Schluß des Geschäfts- die Thatsache, daß in den letzten Tagen mehrfach bei den Banten Herr Endell die Feindseligkeit mit Herrn v. Willich in einer Weise jahres eine Zunahme ihrer Thätigkeit konstatieren. Ist auch dieselbe bedeutende Aufträge aus ihren Depofitentaffen einliefen und zeit austragen wollte, wie es in seinen Kreisen standesgemäß ist, so wird nur gering die Beschwerden, welche der Fabritinspektion über- weise die Orders aus der Provinz sich derart häuften, daß die ihm dies niemand verdenken. Die Beweisaufnahme hat aber er fandt wurden, stiegen von 36 im Jahre 1902 auf 44 im vergangenen Telegraphenboten kaum den an sie gestellten Anforderungen nachzus geben, daß in lekter Linie das Verbot des Oberpräsidenten, fich an Jahre, so dürfen wir nicht die häufigen Beschwerden der Heimkommen vermochten. Und da durch den Auftauf bei den letzten

Aus der Frauenbewegung.

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Schutz den Arbeiterinnen.

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