Nr. 68. 21. Jahrgang.
Parteigenossen und Genoffinnen!
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Die Erweiterung des Museums für Völkerkunde.
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Sonntag, 20. März 1904.
„ Sturm der Entrüstung", der unter den evangelischen Hausbesitzern Er habe die Anleihe von der Landschaftsbant erhalten und dazu gegen die Gemeinden der evangelischen Landeskirche auszubrechen lediglich die fideikommissarisch vorgeschriebene Genehmigung der drohe. Und im Anschluß daran wird sogar in Aussicht gestellt, daß Agnaten erbeten und erhalten. Die Melioration seiner lange ver Alle organisierten Arbeiter, welche das lebhafte Interesse der Hausbesitzerliche Entrüstungssturm leicht in einem Massenaustritt nachlässigten Güter nehme gegenwärtig seine ganze Zeit in Anspruch. Der Arbeiter Thomas Seufert, der vor einiger Zeit in Hegen, sich sowohl in der politischen, als auch in der gewerk aus der Kirche Wiederhall finden könnte". Der Gesinnungsumschwung, der so plötzlich über unsre Berliner feiner in der Pappel- Allee 39 belegenen Wohnung seinem schaftlichen Bewegung zu bethätigen, haben es stets als einen Hauswirte gekommen ist, stellt sich dar als eine Reaktion gegen die zweijährigen Töchterchen Gertrud mit einem Küchenmesser die argen Mißstand empfunden, daß recht oft von beiden Seiten wachsenden Ansprüche der Kirchengemeinden an den Geldbeutel Kehle durchschnitt, scheint im Moabiter Untersuchungsgefängnis nicht Versammlungen mit wichtiger Tagesordnung am selben Tage ihrer Mitglieder. Die Kirche hat, nach einem bekannten Aus Annahme jeglicher Nahrung und stiert in seiner Belle meistens teil bei Geisteskräften zu sein. Er verweigert manchmal tagelang die einberufen worden sind, und daß es dadurch einer ganzen ipruch, einen großen Magen. Früher durfte sie ja mancherlei nahmslos vor sich hin, auch giebt er verworrene Antworten. Er Anzahl Genossen unmöglich gemacht war, pflichtgemäß in Mittel anwenden, um ihn zu füllen, aber in unsrer aufgeklärteren wird wohl in nächster Zeit auf seinen Geisteszustand untersucht Partei- und Gewerkschaftsangelegenheiten thätig zu sein. Zeit ist für sie nicht viel mehr als die Kirchensteuer übrig geblieben. werden. Frau Seufert, die unglückliche Mutter des ermordeten Um diesem Uebelstand abzuhelfen, haben die Unter- Da sie jedoch mit dem bisherigen Ertrag dieser Steuer nicht aus- Kindes, hatte vor kurzem vor den Untersuchungsrichter ihre zweite zeichneten folgendes Abkommen getroffen: kommt, so sieht sie mum nach neuen Einnahmequellen. Die General- Vernehmung, zu der auch ihr siebenjähriger Sohn geladen worden Dienstags und an jedem zweiten Mittwoch im fynode erwartet das Heil davon, daß die Kirchensteuer fünftig nicht war. Der Snabe war im Zimmer, als sein Vater an einem Wegallein als Zuschlag zur Einkommensteuer erhoben werde, sondern die stein das Küchenmesser schärfte und gleich darauf die That aus Monat dürfen keine Gewerkschafts- Versammlungen Realsteuerzahler noch besonders herangezogen werden. Wenn dieser führte. Das Kind mußte dem Untersuchungsrichter genau zeigen, einberufen werden, da diese Tage für die Partei Vorschlag Gesetz würde, so würden namentlich die Grundbefizer mit wie der Vater es gemacht habe" und was er dabei ſagte. Wie bei reserviert sind, Donnerstags und jeden 1., 3. einer höheren Kirchensteuer belastet. seiner ersten polizeilichen Bernehmung gab der Knabe an, der Vater und 4. Mittwoch im Monat dürfen keine politischen habe erst in aller Ruhe das Messer geschärft, dann das Hiergegen wendet sich die Eingabe des Bundes der Berliner Kind aus dem Bett gerissen und mit dem Ausruf: Versammlungen einberufen werden, da diese Tage Grundbesigervereine an das Staatsministerium. Verdenken kann Trudchen, Deine letzte Stunde ist gekommen!" die That gänzlich für die Gewerkschaften frei bleiben. man es den Hausagrariern nicht, daß sie sich gegen die Mehr vollbracht. Seufert bestritt diese Darstellung entschieden, inAbgewichen von der Vereinbarung darf nur besteuerung wehren, die ihnen die Kirche zugedacht hat. In Geld- dem er den Knaben als berlogen bezeichnete und be werden bei plöglich ausbrechenden Streiks und fachen hört die Gemütlichkeit auf. Warum sollten die Hausbesiger Stuhle aufgesprungen, habe das frei daliegende Messer erhauptete, er fei in einem Anfall blinder Wut bom ähnlichen Differenzen oder wenn Protest: Ver- nicht auch der Kirche gegenüber zur Geltung bringen? Räme es unterstützte jedoch die Bekundungen ihres Sohnes, fie gab an, das diesen alten Grundsay, den gerade sie allezeit zu befolgen pflegen, ariffen und ohne Besinnen darauf los geschnitten. Frau Seufert sammlungen schnell zu veranstalten find. wirklich zu einem Massenaustritt von Hausbesitzern aus der kirch- wegen des Messers auf dem Hausflur noch gehört zu haben. Seufert Wir machen hiermit den Versuch, eine Regelung des gewerk- lichen Gemeinschaft, so wäre das freilich der amüsanteste Krieg gegen will durch seine Darstellung offenbar die Anklage wegen Mordes schaftlichen und politischen Lebens herbeizuführen und bitten die Kirche, der je dagewesen ist. Wird es die Kirche darauf an- verhindern, im nur wegen Totschlag bestraft zu werden. Nachbarn alle Einberufer von Versammlungen, diese Vereinbarung von kommen lassen? haben jedoch bekundet, daß Seufert bereits einige Tage vor der heute an streng durchzuführen. Gleichzeitig bitten wir die Blutthat gesagt habe, es werde in den nächsten Tagen ein Unglüc Vororte, sich diesem Abkommen so bald als möglich angeordnetenhaus hatte bei Beratung des Etatsgesetzes für 1901 be- offener Straße der Mutter vom Arme gerissen. Nur durch EinDas Ab- passieren. Auch hat er das kleine Wesen einige Zeit vorher auf zuschließen. schlossen, die Staatsregierung zu ersuchen, sie möge in einer Dent- greifen eines Bassanten wurde damals Unheil verhütet. Während schrift mitteilen, wie sie dem stetig steigenden Raumbedürfnisse des des ganzen letzten Verhörs scheute sich Seufert, seine Frau auch nur Museums für Völkerkunde gerecht zu werden beabsichtige. Der einmal anzusehen. betreffend Erweiterung des Museums für Völkerkunde in Berlin , Kultusminister Dr. Studt hat nunmehr die gewünschte Denkschrift, Phänomenal. Wegen Betruges und schwerer Urkundenfälschung dem Abgeordnetenhause zugehen lassen. In der Denkschrift heißt es: wurde der Kaufmann J. Stefan Rennich verhaftet, der im Hause Alle Erwägungen sprechen dafür, das Museum für Völkerfumde Auguststraße 36 eine Kleine Fabrik zur Herstellung des sogenannten an der bisherigen Stelle zu belassen und die Befriedigung seiner Phänomenal- Lichts" betrieb. Ueber den Vorgang wird Raumbedürfnisse durch eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes uns mitgeteilt: Rennich hatte seit Oktober v. 3. nach und nach vier zu suchen. Denn auch eine Teilung der Sammlungen in der Weise, Filialen für den Verkauf seines Fabrikats eingerichtet. Diese Zweige daß die vorgeschichtliche und die asiatische Abteilung in der Stadt niederlassungen befanden sich in der Friedrichstraße , Tauenzienstraße, Berliner Partei- Angelegenheiten. erwiegenben Bebenfem, baß die Heberſicht über das gesamte hatte als Staution 8000 M. bei der Dresdner Bank zu hinterlegen, gelassen und die übrigen hinausverlegt würden, begegnet dem am Hackeschen Markt und in Nixdorf. Der Inhaber solcher Filiale Zweiter Wahlkreis. Dienstagabend 8 Uhr finden zwei ben großen Wölfergruppen bestehenden oder nicht bestehenden Zu- sollte nur als Bürgschaft für solche Fälle gelten, die in einem Gebiet der Völkerkunde und die anschauliche Einsicht in die zwischen doch blieb der Depotschein in seinem Besitz. Das hinterlegte Geld Wahlvereins- Versammlungen statt, und zwar erstens zwischen beiden Parteien abgeschlossenen Vertrage besonders bebei Bühlfe, Dennewigstr. 18. Genosse Stüdlen spricht hier über Die fammenhänge dadurch auf das äußerste beeinträchtigt würde. waren. Schließlich sei der Vorteil nicht zu unterschätzen, der bei einem zeichnet Um so größer ivar Socialdemokratie im Stampfe gegen die herrschenden Gewalten." Die Zusammenbalten der Sammlungen durch die Gemeinsamkeit der als gestern erst einer die Ueberraschung, und durch diesen die andern Filial zweite Versammlung ist im Hofjäger- Palast, Hasenheide 52/53, Bibliothek, der Werkstätten und der Hausverwaltung gewonnen werde. inhaber erfahren mußten, daß trotz des in ihren Händen Genosse Förster spricht über„ Die Entwidelung der Zoll- und Handels- Ein Erweiterungsbau des Museums für Völkerfunde kann nur Gelb von Rennich abgehoben worden sei. Nach den in den Kon befindlichen Depotscheines das das bei der Bank niedergelegte politit". Gäste find willkommen. Zahlreichen Besuch erwünscht auf dem benachbarten, zu dem Kronfideikommiß gehörigen Grund- Geld von Rennich abgehoben worden sei. Nach den in den KonDer Vorstand. stücke ausgeführt werden. Der Kaiser und der Prinz Albrecht haben trakten ihm vorliegenden Unterschriften hätte er die Schrift seiner Reinidendorf. Die Parteigenossen werden darauf aufmerksam ber Bereitstellung des nötigen Geländes im Grundsatz und vor- Filialinhaber nachgeahmt und sich unter deren Namen zunächst an gemacht, daß am Montag die Gemeindewahl für die III. Ab- behaltlich der Einigung über die dem Kronfideikommißfonds zu ge- die Dresdner Bank um Uebersendung eines Schedbuches gewandt. teilung stattfindet und zwar im Westen: im Marksschen Restaurant, währende Entschädigung zugestimmt. Sollte sich schließlich das Be- Derartige Zusendungen erfolgen nur durch eingeschriebenen Brief, Scharnweberstr. 67/68, im Osten: im Kaiser Wilhelms- Garten dürfnis zu dem äußersten, heute vorauszusehenden Maße steigern, um zu verhindern, daß das Buch in unrechte Hände gerate. ( F. Brauns), Residenzstr. 49, von nachmittags 3 Uhr bis 7 Uhr so müßten die prähistorischen von den ethnologischen Sammlungen Dennoch hat R. es möglich gemacht, an Stelle der Adressaten von abends. Unfre Kandidaten sind für Westen: Genosse Paul Schilling, fich trennen, und für sie und verwandte Sammlungen müßte ein der Poſt das Scheckbuch ausgeliefert zu erhalten. Wie er dies bei für Osten: Genosse J. Brange. Genossen! Auf zur Wahl! Er- gemeinsames Gebäude in der Stadt errichtet werden. Die Größe, den vier Filialisten bewirkt hat, bedarf noch der Aufklärung. Einringt einen glänzenden Sieg! Das Wahlkomitee. die Gestaltung und die Einrichtung eines Erweiterungsbaues sowie mal im Besize des Scheckbuches und in der Nachahmung der UnterFranzösisch- Buchholz. Dienstagabend 8%, Uhr findet bei Kähne der Kostenaufwand und die Abgrenzung des Geländes werden durch schriften geübt, hatte R. dann leichtes Spiel. Bis auf einige fümmer die regelmäßige Mitgliederversammlung des Wahlvereins weitere Vorarbeiten noch genauer festzustellen sein. Gine abschließende liche Neste hat er die ganzen 12 000 m. abgehoben. Zu Hilfe ges statt. Tagesordnung: Fortsetzung der Vorlesung aus: Moses oder Verhandlung über die Entschädigung bleibt noch vorbehalten. tommen war ihm hierbei, daß jedes Depot einer andern Filiale der Darwin . Gäste willkommen. Dresdner Bank anvertraut war.
Die socialdemokratischen Vertrauenspersonen Berlins . Die Vorstände der socialdemokratischen Wahlvereine Berlins . Der Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission. Der Ausschuß des Berliner Gewerkschaftskartells.
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Borsigwalde und Dalldorf . Dienstag, von 11 bis 3 Uhr, finden im Lokale von Krause, Dalldorf , Hauptstraße, die Wahlen zur Gemeindevertretung statt. Es ist Pflicht eines jeden Parteigenossen, fein Wahlrecht auszuüben und dadurch unsern Kandidaten, dem Cigarrenfabrikanten Krischel zum Siege zu verhelfen.
Waidmannsluft und Lübars . Mittwoch, mittags von 1 bis 8 Uhr, 3 findet die Gemeindewahl der dritten Abteilung im Lokale von Müller in Lübars statt. Unser Kandidat ist der Arbeiter Frizz Blümel in Waidmannslust . Trotz der ungünstigen Zeit darf keiner der Wahl fern bleiben.
Außerordentliche Sigungen der Stadtverordneten- Bersammlung find notwendig, um die Etatsberatungen im Plenum noch bis Ende dieses Monats, d. h. Ende des laufenden Etatsjahres, zum Abschluß zu bringen und den Stadthaushalt fertig zu stellen. Der Stadt verordneten- Vorsteher hat zunächst zwei außerordentliche Sigungen für nächsten Montag und Mittwoch außer der ordentlichen Sigung am nächsten Donnerstag anberaumt. Es hängt vom Gange der Verhandlungen ab, ob noch mehr Sizungen notwendig find.
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Wegen fortgesetter Diebstähle an Eisenbahnmaterialien wurde gestern der Arbeiter Ernst Schulz aus Köpenick mit seiner Frau festgenommen. Bei den Bauten auf der Schlesischen Bahn wurden Mengen Eisenmaterial verarbeitet, die zum Teil in dem Güterschuppen der Station Köpenick lagern. Durch den Stationsvorsteher und den Spediteur Krüger erhielt Polizeisergeant Sadwig von der Oberförsterei Köpenick, in deren Bezirk der Güterschuppen liegt, Kenntnis von dem Verdacht, daß an den Materialien fortgesetzt Die Anzeichen dafür, daß die Rechtsanwalte ein wenig Diebstähle verübt wurden. Ihm fiel gestern Schulz auf, der mit energischer gegen Gerichtsvorsitzende auftreten wollen, mehren sich. einem schwer beladenen Schubkarren die Bahnhofstraße entlang fuhr. Eine fleine Auseinandersetzung zwischen Verteidiger und Vorsitzenden Er erhielt von Schulz die Antwort, daß er altes Eisen führe, das Schöneberg . Dienstag findet im Obst schen Saale, Meininger- gerichts. Der Vorsitzende hatte darauf hingewiesen, daß ein Zeuge falls mit einem schwer beladenen Kinderwagen denselben Weg. Man entwickelte sich gestern wieder vor einer Abteilung des Schöffen- er von Jungen gekauft habe. Bald darauf kam Frau Schulz eben straße 8, eine Versammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tages- vor der Polizei eine bestimmte Aussage gemacht und sich doch jeden- nahm nun bei Schulz eine Haussuchung vor. Dieser hatte unterordnung steht ein Vortrag des Genoffen Dr. Maurenbrecher: falls dabei gewissenhaft geprüft, ob diese Aussage der Wahrheit entsprach. deffen die Schublarren- und Kinderwagenladung an den Alteisen„ Die Militärdebatten im Reichstag ". Darauf erbat sich der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Löwenstein händler Barthold in der Müggelheimstraße für 3,90 m. verkauft. Wilmersdorf . Von den bekannten Lokalen aus findet am das Wort zu einer Fragestellung an den Zeugen. Es könne nicht Schulz wurde dem Polizei- Inspektor Jaeckel vorgeführt und gestand, Montagabend 7 1hr eine Flugblattverbreitung zur Ge- darauf ankommen, was der Zeuge vor der Polizei ausgesagt hat, daß er die Materialien auf dem Bahnhof gestohlen habe. meindewahl statt. In der zum Mittwochabend 81%, Uhr nach Wittes und deshalb möchte er ihn fragen, ob er hier vor Gericht das, was Volksgarten, Berlinerstr. 40, einberufenen Bolts versammlung spricht Reichstags- Abgeordneter Süd et um über die social demokratischen Aufgaben der Gemeinde. Zahlreiche Beteiligung ist geboten. Zehlendorf . Am Dienstag, abends 8 Uhr bei Giese, Teltowerstraße 28: Versammlung des Wahlvereins. Referent Genoffe Hildebrandt. Gäste willkommen. Der Vorstand.
er damals befundet habe, bestimmt aufrecht erhalten wolle. Darauf Der Hunger. Der 33 Jahre alte frühere Kohlenhändler Karl der Vorsitzende: Der Herr Verteidiger braucht seiner Frage- Prehn aus der Feldzengmeisterstr. 4 hatte dreiviertel Jahre lang stellung keine Gründe beizufügen, die Art aber, wie er sie be- ein Kohlengeschäft in der Havelbergerstr. 3. Obwohl er sich redlich gründet hat, muß ich als ungehörig bezeichnen. Der Verteidiger plagte, fam er doch nicht zurecht. Nachdem er 800 M. zugesetzt hatte, erwiderte: Ich kann der Ansicht des Herrn Vorsitzenden, daß die Art waren feine Mittel erschöpft. Vor vier Wochen mußte er das Ges meiner Fragestellung ungehörig war, nicht beipflichten. Wenn dies schäft aufgeben. Nun arbeitete er, um seine Frau und fünf Stinder aber die Auffassung des Vorsitzenden ist, so tann ihm ummöglich im Alter von sechs Jahren bis herab zu drei Monaten zu ernähren, unbekannt sein, welche gesetzlichen Mittel ihm gegenüber einem auf einem fremden Koblenplage. Aber nach drei Tagen befiel ihn Spandau . In einer am Montag im Köpenickichen Saale ungehörigen Verhalten der Verteidigung zur Verfügung stehen. Aufs ein Blasenleiden, und jetzt war er arbeitsunfähig und wußte nicht Bichelsdorferstraße 39 stattfindenden Protestversammlung entschiedenste muß ich aber Verwahrung dagegen einlegen, daß die mehr, was werden sollte. Vorgestern ging seine Frau zum Armens werden die socialdemokratischen Stadtverordneten über den Verkauf Art der Handhabung der Verteidigung in öffentlicher Gerichts- vorsteher, der ihr zusagte, ihr Gesuch im Unterstützung fofort prüfen des Stadt forstes Bericht erstatten. Der wichtigen Tages- verhandlung einer abfälligen Kritik unterzogen wird. Damit zu wollen. Um unterdessen den Hunger ihrer Kinder stillen zu ordnung halber ist zahlreicher Besuch geboten. endete dieser Zwischenfall. Im übrigen gab der betreffende Beuge bei seiner Bernehmung die Möglichkeit zu, daß er sich bei seiner polizeilichen Aussage in irgend einem Punkte geirrt haben tönnte.
Königswusterhausen. Die Wahl zur Gemeindevertretung in der britten Klasse findet am 22. März, vormittags von 11-1 Uhr und nachmittags von 3-6 Uhr im Hotel Pful statt. Es sind zu wählen als Angeseffener H. Dieze, Amtsgarten 2, als Nichtangefesjener Bernhard Schmidt, Schloffer, Ludenwalderstraße. Alle Genossen haben ihre Pflicht zu erfüllen.
Lokales.
Die Arbeiter der Maschinenfabrik von Werner ersuchen uns, mit zuteilen, daß nicht der Prinzipal, sondern sie, die Arbeiter der Fabrit, die Märzgefallenen durch einen Kranz mit der gestern erwähnten Inschrift geehrt hätten. Obgleich dies unter den heutigen Zeitverhältnissen wohl selbstverständlich aus dem gestrigen Bericht zu entnehmen ist, bringen wir doch auf Wunsch der Arbeiter die „ Richtigstellung".
fönnen, mußte sie sich gestern entschließen, andre Leute in Anspruch zu nehmen. Als sie aber nach einer halben Stunde von ihrem Gange zurückkehrte, fand sie ihren Mann tot wieder. Während die fünf Kinder in der Küche waren, hatte er in der Verzweiflung in der Stube die Waschleine von einem Hafen zu einem andern gezogen und sich daran erhängt. Hausgenossen, die auf das Jammern von Frau und Kindern herbeieilten, fonnten nicht mehr helfen.
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Das Denunziantentreiben wird von dem durch diese Thätigkeit bekannt gewordenen Centralverein der Staatsbürger jüdischen Glaubens fortgesetzt. Auf Veranlassung des Centralvereins ist jetzt Die Hausagrarier gegen die Kirche! Neues Specialitäten- Theater. Das städtische Grundstück an der gegen die Deutsche hochwacht" ein Strafverfahren eingeleitet worden. In der Weihnachtsbeilage der genannten Zeitung fand sich Wer früher gegen das Hausagrariertum den Verdacht aus Weidendammer Brücke, das, wie schon furz gemeldet worden ist, an der Sas :„ Verflucht ſei jedes Stück und Unheil bringe es dem Ede der Friedrichstr. 104/ 104e und am Weidendamm, gegenüber der m zusprechen gewagt hätte, daß diese Geſellſchaftsschicht unkirchlich die Firma Lachmann u. Zauber hier verkauft worden ist, gedenkt Hause, jedes Stück unter dem Christbaum, das von Juden gekauft gesinnt sei und sich einmal offen auf die Seite der Kirchenfeinde diese Firma sofort zu bebauen. Es soll dort ein neues Specialitäten ist. Der Erste Amtsanwalt beim tgl. Amtsgericht I Berlin hat dem stellen könnte, den hätten die Hausagrarier selber einen argen Theater erstehen. Der Preis beträgt 1020 m. pro Quadratmeter Berein nachstehenden Bescheid zugehen lassen:" Auf die von dem Berleumder gescholten. Sie hätten ihn entrüstet darauf hin- oder 1370 000 m. im ganzen. Der Magistrat hat zur Bedingung Herrn Ersten Staatsanwalt am Landgericht I hierselbst an mich zur M. weiteren Veranlassung abgegebenen Anzeige gereicht dem Verein hiergewiesen, daß sie von jeğer gute Beziehungen zur Kirche unter- gemacht, daß das Grundstück innerhalb Jahresfrist bebaut wird. durch zum Bescheide, daß ich gegen den Redakteur und den Druder halten haben, und daß gerade der Grundbesiz zahlreiche Vertreter Die poluische Gräfin. Gräfin Isabella v. Kwileda, die Haupt- der Deutschen Hochwacht" und der Weihnachtsbeilage auf Grund in den beschließenden und verwaltenden Körperschaften der Kirchen- langeklagte des bekannten Kindesunterschiebungs- Prozesses, hatte des§ 360 1 des Strafgesetzbuches einschreiten werde." gemeinden hat. feiner Zeit nach ihrer Freisprechung die Absicht fundgegeben, gum Die Deutsche Hochwacht" ist ein unter Ausschluß der DeffentDas trifft auch durchaus zu, und besonders in dem sonst so gott Dante für die Sympathie, die ihr die Berliner Bevölkerung be- lichkeit erscheinendes Blatt, dessen rabiater Ton von denen, die es losen Berlin hat die Kirche an den Grundbefizern bisher immer wiesen, ein Wohlthätigkeitskonzert zu Gunsten der Armen Verlins zu zufällig in die Hände bekommen haben, gewiß herzhaft belacht noch eine leidlich feste Stütze gehabt. In Zukunft aber scheinen in geben. Für dies Konzert war der Monat März in Aussicht genommen. worden ist. Der erwähnte jüdische Verein nimmt das Geschelte aber unsrem„ Sündenbabel an der Spree " auch die Beziehungen des ie polnische Blätter berichten, hat die Gräfin nunmehr, auf Ver- ernst und macht sich dadurch noch lächerlicher als es je dem anlassung ihrer Angehörigen, die Beranstaltung eines Konzerts in Berlin Antisemitenblatt möglich wäre. Mehr aber noch. Das ewige Hausagrariertums zur Kirche sich weniger freundlich gestalten zu aufgegeben. Ihr Gatte, Graf 8bigniew twiledi, demen Demmnzieren muß auch solche Leute mit Widerwillen gegen den wollen. Der Bund der Berliner Grundbefizervereine hat an das tiert entschieden die Meldung, als wäre die Versöhnung mit dem Verein erfüllen, die sich sonst von allem Naffenhaß frei fühlen, ja preußische Staatsministerium eine Eingabe gerichtet, die ganz und andern Zweige der Kiwileckis durch eine Anleihe zu stande gekommen, es muß nach unsrem Empfinden selbst in anständigen jüdischen gar nicht kirchenfreundlich flingt. Diese Eingabe spricht von einem die er bei ihnen zur Instandsetzung seiner Güter aufgenommen habe. Kreisen Anstoß erregen.
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