Die Geheimhaltung der Wahlcouverts. Ein süddeutsches amis- sein soll. Bestätigt wird, daß eine ganze Anzahl von Frauen und politischen Entwicklungen des Landes. Ms das Kaiserreich stürzte, Blatt hat, wie wir mitteilten, die uns zuverlässigst zugegangene Kindern geschont wurden. Die Mitteilung von der grauenhaften Meldung bestätigt, daß der von der„ Norddeutschen Allgemeinen Ermordung und Verstümmelung der Frau Pilet und ihrer Schwester, Beitung" spät zugestandene Auftrag zur Herstellung von Wahl die geschont wurden, stammt nach dem Bericht von zwei Ein couverts unter den Vorsichtsmaßregeln strenger Geheimhaltung ausgeborenen, deren Märchenerzählungen schleunigst zur Anschwärzung gegeben worden ist. Die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" be- weiterverbreitet und auch im Reichstag von den Rednern der bürgerstreitet, daß besondere Diskretion" zur Pflicht gemacht worden sei. Offenbar ist also die Sache so diskret behandelt worden, lichen Parteien wacker ausgeschlachtet wurden. daß auch die Norddeutsche Allgemeine" nichts davon wissen soll. Denn wir müssen mit aller Bestimmtheit unsre Meldung aufrecht erhalten, daß den Fabrikanten strengste Geheimhaltung anbefohlen worden ist.
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Ministerfeste. Eine Berliner Wochenschrift macht unter„ Berliner Leben" auf die Festlichkeiten aufmerksam, die am vorigen Sonnabend bei sehr hohen Reichs- und Staatsbeamten statt fanden. Minister v. Podbielsti hielt Prunktafel und Graf Bülow hatte Empfangsabend, zu dem zahlreiche hochgestellte Bersönlichkeiten erschienen und auf den es sehr festlich herging; Vörös Mistas Orchester bezauberte mit luftigen Walzerklängen die Feiernden. Man amuſierte sich ausgezeichnet. Es war das derselbe Tag, an dem aus Südwest afrita die Nachricht kam, daß sechsundzwanzig deutsche Soldaten, darunter sieben Offiziere, gefallen sind!
Soldatenschinder. Vor dem Kriegsgericht der 4. Division in Bromberg hatte sich am Montag der Lieutenant Wilhelm b. Germer wegen Soldatenmißhandlung zu verantworten. Vor Eintritt in die Verhandlung wurde auf Beschluß des Gerichtshofes die Deffentlichkeit ausgeschlossen. Das in öffentlicher Sizung ver tündete Urteil gegen den Angeklagten lautete auf zwei Monate Festungshaft. Aus den Urteilsgründen ging hervor, daß der Angeklagte die ihm unterstellten Leute beim Egerzieren überaus scharf mitnahm. Es soll dies namentlich bei den lebungen auf das Kommando„ Niederwerfen!" und" Aufstehen!" geschehen sein, das ununterbrochen, ohne Ruhepausen längere Beit hindurch erfolgte, so daß die Gesundheit der Leute barunter gelitten hat. Als Zeugen waren die betreffenden Soldaten und ein Militärarzt als Sachverständiger anwesend.-
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Dabei wird aber
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wendete sie sich auch gegen die bürgerlich- reaktionäre Regierung und wurde Mitwirkende der Kommune von Paris . Sie gehörte mit zu den Begründern des Wachsamkeitskomitees des 17. Arrondissements famen, errichtete sie ein weibliches Ambulanzcorps, dessen Mitglieder und des Frauenklubs am Montmartre. Als die Straßenkämpfe die Verwundeten unter den Kartätschen selbst verpflegten. Sie ging in die Spitäler, die Verwundeten zu pflegen und, wie der Historifer Trotzdem gefällt sich auch der amtliche Bericht in der Be- der Kommune erzählt, das Auge der Sterbenden belebte sich bei hauptung, die Ermordungen seien zum Teil mit viehischer Grau- dem Ton dieser sanften Stimme, die ihnen von freier Republik und famkeit unter Verstümmelung der Leichnamen" begangen worden. Hoffnung sprach. Die Kommune sant unter den Greueln der Verabgesehen von der Ermordung des erwähnten sailler Reaktion dahin und Luise Michel wurde mit so vielen andern 14 jährigen Knaben nur in einem einzigen Falle berichtet, daß vor das Kriegsgericht gestellt. Da trat fie am 16. Dezember 1871 einem Getöteten der Kopf abgeschnitten worden sei. Sehr eigen heldenmütig vor die Offiziere, deren Urteilsspruch sicher war. Da trug sich diese Scene zu: tümlich nimmt sich auch die durch nichts bewiesene Be" Ich will," erklärte Luise Michel, mich nicht verteidigen, ich will hauptung aus, anscheinend( 1) sei der Befehl ergangen, alle Weißen nicht verteidigt werden. Ich gehöre von ganzer Seele der socialen ohne Ausnahme(!) seien grausam(!) zu ermorden. Dabei Revolution an, und ich erkläre, die Verantwortlichkeit für alle meine wurden, wie der Bericht selbst melden muß, außer den Missionaren Handlungen auf mich nehmen zu wollen. Ich acceptiere sie vollkommen, auch die Boeren wie die Frauen und Kinder geschont! Immerhin ohne Vorbehalt. Sie werfen mir vor, an der Hinrichtung der giebt der Bericht zu, daß die seit langem unter den Hereros Generale teilgenommen zu haben? Darauf würde ich mit Ja antherrschende Gährung wesentlich auf das vielfach gewaltthätige Auf- worten, wenn ich mich auf dem Montmartre befunden hätte, als sie treten der Warenhändler beim Eintreiben ihrer Forderungen" zurück- auf das Volk schießen lassen wollten; ich würde nicht gezaudert haben, selber auf Männer zu schießen, die solche Befehle gaben. führen sei. Was den Brand von Paris betrifft, so habe ich allerdings daran schranke entgegenstellen; ich habe keine Mitschuldigen, ich habe aus eignem Antrieb gehandelt." Der referierende Kapitän Dailly trug auf Todesstrafe an. Die Angeklagte erwiderte: Was ich von Ihnen berlange, die sich das Kriegsgericht nennen, die sich als meine Richter geberden und sich nicht verstecken wie die Gnadenkommission, das ist das Feld von Satovy, wo unsre Brüder bereits gefallen find. Plan muß mich aus der Gesellschaft wegstreichen, Sie find beauftragt, es zu thun! Wohlan, der Kommissär der Republik hat recht. Da scheint, daß jedes Herz, das für die Freiheit schlägt, nur Anrecht hat auf ein Stückchen Blei, so verlange auch ich meinen Teil. Wenn Sie mich leben lassen, so werde ich nicht aufhören, nach Rache zu schrein, und werde die Mörder von der Gnadenkommission der Rache meiner Brüder denunzieren." Der Präsident des Gerichts:„ Ich tann Ihnen das Wort nicht lassen." Luise Michel:„ Ich bin zu Wenn Sie feine Feiglinge sind, so töten Sie mich." Sie hatten nicht den Mut, sie auf einmal zu töten. Sie wurde zur Deportation nach einem befestigten Ort verurteilt und nach Neu kaledonien geschleppt. Erst durch die Amnestie von 1880 wurde fie begnadigt. Sie fehrte nach Paris zurück und hat seitdem mit ungeschwächter Energie für die Volksbefreiung gewirkt. Sie wurde noch wiederholt zu Sie verlebte die späteren Jahre teils Gefängnisstrafen verurteilt. in Paris , teils in London und schrieb außer ihren Memoiren mehrere socialistische Romane. Das Proletariat aller Länder wahrt das Andenken dieser Tapferen! Oestreich- Ungarn .
Ueber diese Gewaltthätigkeiten der Händler schreibt teilgehabt. Ich wollte den Versailler Eindringlingen eine Feuerübrigens auch die„ Kreuz- Zeitung ":
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Man hat es gewiffenlosen Händlern gestattet, die unerfahrenheit und den Leichtsinn der Hereros auszubeuten. Man hat ihnen wertlosen Tand in Hülle und Fülle zum Kauf angeboten und hat sie durch reichliches Gewähren von Kredit geradezu zum Schuldenmachen verleitet. Die Verschuldung der Hereros bei den weißen Händlern war in den letzten Jahren ins Ungeheure gewachsen; ganze Dörfer waren mit all ihrem Bich und ihrem ganzen Grundbesitze bei ihren Gläubigern verschuldet. Wenn das so weiter fortging, müßte das ganze Bolt in fürzester Frist zu einem befitlosen Aus Düsseldorf wird vom 23. März der Volts- 8tg." berichtet: Proletariat herabfinken, unfähig, sich selbst zu erhalten, ungeeignet Der in der heutigen Sigung des Kriegsgerichts aus der Unter- zur Erschließung des Landes brauchbare Dienste zu leisten." fuchungshaft vorgeführte Unteroffizier Wilhelm Meis vom Die deutschen Händler haben also in Südwestafrifa in einer Ende. hiesigen Infanterie- Regiment Nr. 30 hatte am 20. Februar feine Weise Wucher geschäfte und Güterschlächter ei betrieben, Mannschaft durch Gewehrübungen über Gebühr angestrengt, und den Füsilier Braun, als diesem übel wurde, durch Schläge derartig miß- daß ihrer Raubwirtschaft gegenüber die schlimmsten jüdischen handelt, daß der Soldat in Krämpfe verfiel. Er wurde nur zu vier- Bucherer Waisenknaben waren! Das hindert aber unsre antizehn Tagen Mittelarrest verurteilt. semitische Presse nicht, sich dieser arischen Halsabschneider mit wahrer Begeisterung anzunehmen und alle inzwischen bekannt geZwei Jahre Gefängnis wegen einer geringfügigen Zänkerei. wordenen Schandthaten dieser Kulturpioniere" mit dem Mantel der Der Kanonier Kohrs von der zweiten Batterie des Feldartillerie- Bücklerschen Nächstenliebe zuzudecken! Im übrigen kämpfen dies Regiments Nr. 26 in Verden stand am 22. v. M., abends von 10 mal Antisemiten und Philosemiten freundnachbarlich Schulter an bis 12 Uhr, Bosten; er war der Meinung, daß sein kamerad, Schulter. So entrüstet sich heute das Mosse- Blatt über die Entdie wir in der die nächste Postennummer hatte, nicht pünktlich hüllungen des Missionars im„ Reichsboten", abgelöst habe, und machte diesem, als die Ablösung unsrer Nummer vom 22. März an leitender Stelle wiedererfolgt war, darüber Vorhaltungen und schlug ihm an gegeben haben. In geradezu Bebelscher Manier", schreibt Der Todesmarsch von Bilek hat nunmehr die militärgerichtliche fein Seitengewehr, dabei seinem Nachfolger eine gering- das„ Berliner Tageblatt", habe der anonyme Missionar die Hereros Sühne erhalten. Im Sommer vorigen Jahres waren in Bosnien fügige Verlegung zufügend. Dieser Vorfall führte den in Schutz genommen. Es fährt dann fort: bei einem in furchtbarster hige abgehaltenen Uebungsmarsch Rohrs vor das Kriegsgericht unter der Anklage des thätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten, was der Posten Merkwürdig, daß dieser brave Missionar erst jetzt mit solchen des 12. Regiments bei Bilek( Bosnien ) nicht weniger als 14 Soldaten in dem Augenblide war; der Angeklagte wurde schuldig beBeschuldigungen hervortritt! Kamen solche Fälle vor, warum an Hitschlag gestorben. Wie Wolffs Bureau" aus Wien meldet, funden und zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren verurteilt. stand denn bisher nichts davon in den Missionsberichten, warum wurde am Mittwoch Oberst v. Grünzweig zu fünf, Oberst v. Török zu zwei Monaten strengen Arrests(!) verurteilt wegen Außeracht Das Blut fönnte einem in den Adern erstarren, bemerkt dazu das wurden solche Fälle nicht der Behörde angezeigt? Das wäre doch lassung der Dienſtvorschriften, begangen durch Hintansetzung der den „ Harb. Boltsbl.", wenn man lieft, wie hier eine unbedeutende wohl Pflicht der Missionare als solcher und als Deutscher gewesen. Vorgesetzten obliegenden Sorge für die Erhaltung und Schonung Bänterei zu einem der schwersten militärischen Vergehen gestaltet Wir halten es für die selbstverständliche Pflicht der untergebenen Mannschaft. Gegen Major Jaschi wurde das und mit einer im Verhältnis zur Sache fürchterlichen Strafe unsrer amtlichen Kolonialkreise, den Mitteilungen Verfahren eingestellt. Er soll im Disciplinarwege belegt worden ist. Durch solche Urteile untergräbt der Militarismus dieses Anonymus auf den Grund zu gehen. Man wird er bestraft werden. Die übrigen Angeklagten wurden frei selbst sein Fundament.- mitteln müssen, ob der Mann vertreten kann, was er sagt. gesprochen. Jst er kein verleumderischer Schwäger, so hat er die Verpflichtung, aus seiner Anonymität herauszutreten, um eine Untersuchung der Sache möglich zu machen. Wer gegen seine eignen Landsleute so schwere Antlagen erhebt, hat die Pflicht, das nicht unter dem Schutze der Anonymität zu thun, sondern durch öffentliches Auftreten eine Besserung der von ihm behaupteten Zustände zu ermöglichen. Daß eine ganze Reihe weiterer Angaben dieses Anonymus bereits durch amtliche Meldungen widerlegt worden sind, stellt seiner Glaubwürdigkeit übrigens von vornherein ein schlechtes Zeugnis aus."
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Paris , 22. März.( Eig. Ber.) Das Kabinett Combes wird von allen Seiten angegriffen. Neben den Frontattaden in der Kammer hat es eine nicht minder kräftige Seitenattade in der Budgetkommission abzuschlagen. Und hier wie dort stehen an der Spike der Angreifer bisherige Mitglieder des Blocs!
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Aus der Eskadron eines Prinzen. München , 22. März.( Eig. Ber.) Die 5. Eskadron des 1. schweren Reiter- Regiments war 19. September v. J. in Wilshofen einquartiert. Der Reiter Theodor Frehmüller, der an diesem Tage ein kriegsgerichtliches Urteil wegen unerlaubter Entfernung zugestellt erhalten hatte, besprach sich mit dem Reiter& nighammer, wie sie am besten dem in der Eskadron allgemein unbeliebten Sergeanten Sera glauer einen Schabernad spielen könnten. Bei dem nachmittags stattfindenden Löhnungsappelf erkundigte sich Frehmüller außerdem nach dem Der Kommissionsangriff gilt dem Marineminister Belletan, Zimmer des Eskadronschefs, des Prinzen Franz und er wird ausgeführt natürlich unter der Fahne des Patriotismus. Bayern , und ließ fich bon der Ordonnauz Die betreffenden Fenster zeigen. Abends gingen die zwei Daß eine ganze Reihe von Angaben des Verfassers des Artikels Die ungeduldigen Ministerkandidaten mit Doumer, dem Vorsitzenden in Begleitung des Reiters Klinger nach nahe des Reichsboten" durch amtliche Meldungen widerlegt der Budgetkommission, an der Spitze haben den russisch- japanischen gelegenen Willenbach, und als sie gegen 11 Uhr von ihrem uner- worden seien, ist zwar nur verleumderisches Geschwätz des Mosse- Strieg als vortrefflichen Anlaß gewählt, um die seit langem gegen Taubten Ausfluge zurückkehrten, trennte fich Klinger von ihnen, Frey- Blattes, darin aber hat das Blatt recht, daß die Missionare längst Belletan betriebene Breßhezze zu einer parlamentarischen Hezze zu müller und Enighammer aber schlichen fich zum Duartier des Sergeanten Kraglauer, nahmen dessen gepadten Sattel und warfen die Pflicht gehabt hätten, mit ihren Anklagen herauszurücken. Nur, steigern. Pelletan wird beschuldigt, die Flotte„ desorganisiert", die ihn in eine nahe Jauchgrube. Dann warf Frehmüller zwei Fenster- daß gerade das Berliner Tageblatt" fein Recht hat, die Kolonien jeglichen Schußes entblößt, die Schiffsbauten verzögert furz, das Vaterland auf dem Wasser verfcheiben des Zimmers des Prinzen ein, während Enighammer Wache Missionare deshalb anzurempeln. Hat doch gerade das„ Berliner und vernachlässigt zu haben. Den Doumer, Lockroy ( einem mehrstand. Mit ausgesuchter juristischer Spitfindigkeit hatte der Tageblatt" selbst die elende Taktik des Totschweigens der kolonialen raten Marineminister) und Konsorten stehen Vertreter der Anklage alle Belastungsmomente alle Belastungsmomente zusammen- Scheußlichkeiten mit besonderer Bravour geübt. Hat es doch auch fachen ehemaligen Seite unzufriedene reaktionäre Admirale, die Ver getragen, die That der Angeklagten int möglichst jetzt wieder aus dem sensationellen Artikel des Reichsboten", der zur treter der„ Marine- Feudalität"( ein Ausdruck Belletans), gegen schlechtem Lichte darstellen zu können. In der Verabredung erblickte zwei Spalten lang war, ganze neun Zeilen wiedergegeben! er militärischen Aufruhr und Meuterei, in der Preisderen Klüngelwirtschaft der demokratische Marineminister nach Maß gabe des Sattels Diebstahl, im Einwerfen der Fenster eine gabe seines ach! wie schwachen Einflusses zu kämpfen sucht. Die hätlichkeit gegen ein Mitglied des landesherrlichen Hauses Admirale unterstützen die Hatz gegen ihren Minister sogar durch und zugleich gegen einen Vorgesezten, und beantragte daher gegen Veröffentlichung vertraulicher Dokumente oder Frehmüller acht Jahre Zuchthaus, gegen Enighammer viereinhalb Jahre Zuchthaus, gegen Klinger dreicinhalb Jahre Gefängnis. So durch anonyme Zeitungsartikel, von intimen Mitteilungen an die parlamentarischen Feinde Pelletans schon gar nicht zu sprechen. schtver fiel nun allerdings das Urteil nicht aus, es fällt weitere Bundesgenossen der letzteren sind die mit Belletan aus gutem aber trotzdem durch feine enorme Strenge auf. Alle Grunde unzufriedenen Marine- Lieferanten, die namentlich bei den drei Angeklagten wurden wegen unerlaubter Entfernung zu achtDeputierten der Hafenstädte Gehör finden.... undzwanzig Tagen strengen Arrest verurteilt, Klinger im Deputierten der Hafenstädte Gehör finden. übrigen freigesprochen. Wegen Preisgabe von Dienstgegenständen und Beleidigung eines Mitgliedes des landesherrlichen Hauses und eines Borgefeßten erhielten Frehmüller drei Jahre Gefängnis, Enighammer ein Jahr neun Monate Gefängnis; beide werden in die zweite Klaffe des Soldatenstandes versest. An Popularität wird der bayrische Bring hierdurch nicht gewonnen haben; populär sind die bayrischen Prinzen bei der Armee überhaupt nicht. Wurden doch auch dem Onkel des Prinzen Franz, dem Corpskommandeur Prinz Arnulf, vor mehreren Jahren während des Manövers die Fenster eingeworfen.
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Nette Aussichten!
Ueber die Kriegsaussichten in Südwestafrika schreibt die„ IIgemeine Marine Korrespondenz":"
„ Sie( die neuesten Truppennachschübe) bringen die Truppenmassen in Südwestafrika auf ungefähr 4000 Mann; um aber wirklich Herren des Landes zu werden, um die nördlichen Diftritte dauernd zu unterwerfen, die Entwaffnung durchzu führen, werden wir mindestens 6000 Mann stark sein müssen, wobei noch vorausgesetzt wird, daß im Süden nichts passiert und ist es den portefeuillelüsternen Wasserpatrioten gelungen, die BudgetBei der allgemeinen Erschütterung der Stellung des Kabinetts die Bondelzwarts usw. sich ruhig verhalten."
Der Krieg, den unsre herrliche Kulturverbreitung in Südwest- fommission gegen Belletan mobil zu machen. Die Regierung mußte afrifa entfesselt, fann uns also Unfummen fosten! Und dabei erklärte in ein gründliches Studium" der Lage der Marine durch jene selbst Missionar Meyr in Osnabrück , ein Mann, der durch zwanzig- Kommission einwilligen. Die Kommission aber hat besagtes Studium usurpatorisch in in eine eine hochnotpeinliche Untersuchung jährigen Aufenthalt in Südwestafrika das Land genauer kennt als irgendeiner, daß diese Sandwüste die ungeheueren Opfer gar nicht verwandelt. Nachdem der Marineminister alle Anklagen widerlegt hat, wollen die Ankläger den Briefwechsel den Briefwechsel zwischen dem Minister und seinen Untergebenen zu Hilfe rufen, d. h. offiziell die unzufriedenen Admirale gegen den Minister ausspielen! Belletan kann das selbstredend nicht zugeben. Seine Weigerung, sich von den Untergebenen anklagen zu lassen, soll nun, wie bestimmt gemeldet wird, zum Gegenstand einer ministerstürzenden Interpellation gemacht werden.
wert sei!
Wie Majestätsbeleidigungen entstehen. Aus München wird Berichtigung. Die Erklärung Bebels in Nr. 70 unfres uns berichtet: Der 30 Jahre alte ledige Glasergehilfe Sebastian Blattes enthält einen bedauerlichen Druckfehler. Es darf nicht Bühl von Rettenbach, ein vielfach vorbestrafter Bagant, begehrte heißen: am 26. Januar im Ashl für Obdachlose in München ein Nacht- ,, ich selbst war ein Mitglied des Nationalvereins", quartier. Wegen Ueberfüllung zurückgewiesen begab er sich auf die sondern: Polizeidirektion und wiederholte hier sein Verlangen, Bon dem jourhabenden Beamten aus dem Bureau gewiesen, antwortete er dem Beamten, das Betteln und Streunen ist mir nun zu dumm und damit ich ein Nachtquartier bekomme, sage ich Ihnen: der Prinzregent von Bayern ist...( folgt eine gemeine Beleidigung). Damit hatte der Mann seinen Zweck erfüllt, denn er wurde verhaftet. B. Monaten Gefängnis verurteilt.
,, ich selbst war nie Mitglied des Nationalvereins".-
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Ausland. Luise Michel.
Unter den Haupthehern befindet sich, wie erwähnt, auch Lodroy. Derselbe Mann aber hat als Marineminister zur Zeit des Faschoda Konfliktes mit England vor der Budgetkommission die Verwahrlosung der Marine eingestehen müssen. Und das Resultat davon war lediglich die ihm von der Kommission erteilte Vollmacht, In London starb am Dienstag im Alter von faft 71 Jahren wurde jetzt vom Landgericht wegen Majestätsbeleidigung zu sechs die Heldin der Pariser Kommune Luise Michel. Wie alle kämpfer ohne Parlamentsvotum so und so viel Millionen schleunigst auszuder Kommune iſt auch sie von der Bourgeoisie schamlos und geben, um die Folgen seiner Mißwirtschaft wettzumachen. Niemand wahrheitswidrig verlästert worden. Sie war in Wahrheit ein Weib sprach damals von einer Untersuchung usw. Das stellt die jetzige Ein amtlicher Bericht über den Herero- Aufstand, von edler Herzensgüte, das echte Liebe für die Elenden zur patriotische Untersuchungswut der Herren ins rechte Licht. der vom kaiserlichen Gouvernement in Windhuk Empörung gegen die Unterdrücker trieb. Sie war keine klar denkende ausgeht, dessen erster Teil vom 20. Januar und dessen zweiter Teil Socialistin, man mag sie wohl eine Gefühls- Anarchistin nennen; Paris , 23. März. Der Marineminister Belletan hat einem vom 8. Februar datiert ist, wird in einer Extra-Ausgabe des aber sie war ein tapferer Mensch, der vor keiner Gefahr bebte, Vertreter des„ Gil Blas" erklärt, wenn er auch den gegen ihn ge" Deutschen Kolonial- Blattes" veröffentlicht. Der Bericht enthält wenn es galt, für die Freiheit und für die Leidenden zu kämpfen. richteten Angriffen unterliegen sollte, so würde das keines. Luise Michel wurde am 20. April 1833 als uneheliches Kind falls den Sturz des Kabinetts zur Folge haben. sehr wenig Neues. Die mitgeteilten Verlustlisten sind bereits früher Auf dem Schloffe ihres Großvaters im Departement Er würde einfach feine Entlassung geben und in den veröffentlicht worden. Sie bestätigen nur, daß die Mitteilungen geboren. der Missionare richtig und die Schauergeschichten über die Haute- Marne erhielt sie eine gute Erziehung. Nach dessen Tode ver Reihen feiner Partei weiter fämpfen. ließ sie mit ihrer Mutter das Schloß und erwarb im Seminar das Der Gaulois" behauptet, der Abgeordnete Thomson, der Abschlachtung von Frauen und Kindern falsch waren. Lehrerinnenzeugnis. Leidenschaftlicher Haß gegen das Napoleonische zwar der demokratischen Vereinigung angehört, aber bei den den 49 von den Hereros Ermordeten befinden sich nur zwei Frauen System ließ sie nicht in eine Staatsschule eintreten, fie begründete Radikalen und Socialisten Sympathien genießt, sei für den und zwei Kinder, darunter ein vierzehnjähriger Knabe, der nach der erst in der Provinz, dann in Paris eine Privatschule. Sie war der Fall des Rücktritts Pelletans zu dessen Nachfolger in Aussicht ge Mutma ung eines Zeugen bei lebendigem Leibe kastriert worden Abgott der Schülerinnen. Zugleich aber nahm sie Teil an den nommen.
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