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Lokales.

Aus der Stadtverordneten- Versammlung.

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streben. Socialdemokraten find dumme Kerle, die sich nicht belehren lassen, die den Juden Singer, Stadthagen   und wie die Kerle alle heißen, nachlaufen wie toll und verrückt, das sind dumme Luder.( Stürmischer Beifall.) Wir Antisemiten werden die Socialisten, die zurückkehren zu ihrem König, gern aufnehmen. Voraussetzung ist, daß sie anständige patriotische Leute sind, die den Juden ganz gehörig auf das Leder rücken.( Stürmischer Beis fall, großer Lärm bei den Socialdemokraten. Der Vorsitzende vertagt die Versammlung auf einige Minuten und läßt die Ruhe­störer zum Saale hinausbefördern.)

Nieder Schöneweide. Sonnabendabend Uhr findet im| Mitgliedern der von Herrn Fischbeck geleiteten Verwaltung Wirtshaus Barbarossa, Berlinerstr. 15, eine Versammlung des des Obdachs und des Arbeitshauses. Hier schlägt Herr Fischbeck Wahlvereins statt. Da in dieser Versammlung ein Vortrag einen andren Weg ein. Er erklärt pathetisch, die Vorwürfe des gehalten wird, so werden die Parteigenossen ersucht, rege für die Vorwärts" gegen die Berliner   Gemeindeverwaltung seien vollständig Bersammlung zu agitieren. unberechtigt. Sodann greift er sich aus der ganzen Reihe von Fällen, die wir veröffentlicht haben, einen heraus wie mag er darauf gelauert haben, daß dieser eine sich endlich ihm biete! und unter Verzicht auf sachliche Erwiderung knüpft er daran die Versicherung, daß der Mann, der sich an den Vorwärts" gewandt hatte, ein Zu­Gestern hat die Stadtverordneten- Versammlung die Behälter sei( was uns allerdings unbekannt gewesen war). Und nach Den Vorschlag wegen der Juden sollte Bebel sich überlegen. ratung des Stadthaushalt Etats für 1904 zu Ende diefer Beweisführung" schließt Herr Fischbeck mit dem triumphie- Allerdings ist es Vorbedingung für das im Parlamentshause zu geführt. Von den stürmischen Auftritten des vorhergehenden Tages renden Ausruf, so seien nun die Schützlinge des Vorwärts". Kein Dalldorf noch näher mit dem Grafen zu vereinbarende Massacre, stachen die ruhigen Verhandlungen der gestrigen Sitzung stark ab. Mensch ist so einfältig, in solchem Schwaz   auch nur die Spur einer daß wir nicht wieder hinausgeworfen werden. Vielmehr ist das von den Juden erbeutete Geld so ehrlich wie möglich mit uns zu teilen. zu bemerkenswerten Erörterungen kam es mir bei einigen der Widerlegung zu erblicken. Aber die Furcht eines schlechten Gewissens Auf keinen Fall darf nach den in Rischinen maßgebend gewesenen Einzel- Etats. wird sich vielleicht mit der Hoffnung trösten, daß angesichts dieses Principien gehandelt werden, wo die Parteigenossen des Herrn Zum Etat der Geschäftsbedürfnisse wurde von der summarischen Verfahrens eines Berliner   Stadtrats fortan doch mancher Bückler den Raub ganz für sich behielten. Bemerkt sei noch, daß im socialdemokratischen Fraktion der im Ausschuß gestellte und dort sich schenen werde, seine Beschwerden über die Berliner   Gemeinde- Laufe des Abends der Zustand des Redners sich leider wieder etwas abgelehnte Antrag wiederholt, den Stadtverordneten zur Erledigung verwaltung dem Vorwärts" zu übergeben, weil er dabei in Gefahr verschlimmerte. Er sprach u. a. davon, daß nach zehn Jahren Berlin  ihrer Recherchen ein Straßenbahn- Abonnement zu gewähren. Genosse tomme, zu den Fischbeckschen Schützlingen" des Vorwärts" gezählt in Trümmern liegen werde. Ewald wies darauf hin, daß weniger bemittelte Stadtverordnete zu werden. Eine kindliche Hoffnung! die erheblichen Fahrgelder schwer aus eigner Tasche zahlen können, aber der Antrag wurde auch im Plenum abgelehnt.

Der Etat der Stadtbibliothek ist diesmal sehr zu kurz gekommen. Genosse Heimann empfahl deshalb die Annahme eines von unsrer Seite gestellten Antrages, aus Gemeindemitteln einen höheren Betrag einzustellen. Auch dieser Antrag war bereits im Ausschuß abgelehnt worden. Heimann zeigte, daß die Stadt obenein auf Kosten der Leo- Stiftung hier Ersparnisse machen will. Der Kämmerer Maaß erwiderte in seinem trockenen Ton, daß für die Bibliotheken gerade genug ausgegeben werde. Herr Walla ch ( Alte Linke) stimmte ihm bei, Herr Nathan( Soc.- Fortschrittl.) widersprach. Der Antrag wurde erneut abgelehnt. Beim Vieh- und Schlachthof Etat brachte Genosse Hoffmann die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Arbeiter zur Sprache und verlangte Besserungen. Stadtrat eller ver­tröstete die oft vertrösteten Arbeiter noch einmal; sie sind es nun schon gewöhnt. Herr Kuhlmann( Fraktion Mommsen) erlaubte sich im Anschluß hieran einen jener jetzt üblich gewordenen Ausfälle gegen die Socialdemokratie, aber er erhielt feine Abfertigung durch Hoffmann. Herr Preuß( Soc.- Fortschr.) führte noch eine De­batte über die Probenehmer herbei.

Beim Etat der Wasserwerke entfachte Herr Modler ( ,, Alte Linke") einen Streit um den Herkulesbrunnen des Lützow­plates, dessen Betrieb manchem zu kostspielig erscheint. Herr 28 alla ch äußerte die erheiternde Befürchtung, daß der Brunnen, weil das Material zu porös sei, mit der Zeit vollständig zertaschen werden wird. Singer spottete über die Krähwinkelei, die in diesen Verhandlungen hervortrete. Mit Entschiedenheit wandte er sich gegen die Absicht, die Kosten der für den Betrieb erforderlichen Baulichkeiten und Maschinen auch noch dem Fonds der Kunst­Deputation aufzupacken."

Rascher wurde der Etat der Kanalisationswerte und Mieselfelder erledigt. Ein schon im Ausschuß abgelehnter An­trag der Socialdemokraten, der Lohnaufbesserungen für die Arbeiter forderte, wurde durch Genossen Borgmann begründet, durch Stadtrat Kalisch bekämpft. Die Mehrheit lehnte den Antrag ab. Die Ablehnungen gingen übrigens in dieser Sizung nicht so glatt von statten, wie sonst. Die Mehrheitsfraktionen hatten sich nicht einmal Die Mühe gegeben, in leidlicher Stärke anzutreten. Die Er gebnisse der Abstimmungen erschienen daher wiederholt sehr zweifel­Haft, aber der Vorstand konnte schließlich doch immer wieder fest stellen, daß die Abstimmungsmaschine noch funktioniert hatte.

Unter den Verschiedenen Einnahmen" steht die Ab­gabe, die die Straßenbahnen zu zahlen haben. Borgmann ging hier auf die Verkehrspolitik der Stadtgemeinde ein und tadelte, daß der Magistrat noch immer nichts thut, um Straßenbahnen zu bauen und zu betreiben. Oberbürgermeister Kirschner erwiderte abwehrend, Cassel( Alte Linke") stellte sich teilweise auf Borg­manns Seite, Dinse( Neue Linke  ") rempelte wieder einmal die Socialdemokraten an.

Die Debatte schloß, und der 134 Millionen- Etatwar glüdlich unter Dach gebracht. Wie eine Erleichterung fam es über die Mehrheit, und lautes Bravo ertönte auf ihren Bänken. Galt es der Arbeit, die sie geleistet hatten? Viel Mühe haben sie sich mit dem Etat nicht gemacht; Anregungen zu geben und Anträge zu stellen, haben sie der Socialdemokratie überlasien sie selber brauchten nur abzulehnen. Wäre es nach ihnen gegangen, sie hätten den Etat im Sturmschritt erledigt und ihn mit Hurra angenommen.

Freifinnige Furcht vor socialdemokratischer Kritik.

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Die Mittwoch Sigung der Stadtverordneten Ver= fammlung hat für den Berliner   Kommunalliberalismus mit der schwersten Niederlage geendet, die er je sich selber bereitet hat. Man weiß, daß der Freisinn niemals und nirgends ein Freund rückhalt­Tofer Kritik gewesen ist, wenn sie gegen ihn und zumal gegen seine Leistungen in den Kommunalverwaltungen sich richtete. Aber so offen, wie in diesem Obdachstreit, ist es hier in Berlin   bisher doch noch nicht zugegeben worden, daß der Freisinn eine Kritik seiner tommunalen Bethätigung zu scheuen hat.

Der Berliner   Verein für Volksbäder, der die beiden Volks­Wir werden uns selbstverständlich durch keinen Fischbeck darin Badeanstalten in dem städtischen Park an der Wallstraße und auf beirren lassen, nach wie vor unsre Pflicht zu thun und alle berech dem ehemaligen Sophien- Kirchhofe zwischen Berg- und Gartenstraße tigten Beschwerden der Oeffentlichkeit zu übergeben, vor der die Schuldigen errichtet hat, die unter den Namen:" Volks- Badeanstalt Alt- und sich zu verbergen trachten. Bei manchem unsrer Gegner überkommt Nen- Stölln" sowie Oranienburger Vorstadt" bekannt sind, hat sich uns zwar ein Gefühl des Unbehagens darüber, daß wir uns mit mit der Bitte an den Magistrat gerichtet, diese beiden Anstalten in ihm herumschlagen müssen, aber wir haben zu fragen weder nach städtische Regie zu übernehmen. Der Verein will dem Magistrat als der Person desjenigen, für den wir eintreten, noch desjenigen, gegen für jede Anstalt aus seinem Vermögen 100 000 M. zurück­Entschädigung für früher gewährte Beihilfen von je 54 000 M. den wir fämpfen, sondern allein nach der Sache. zahlen. Die Gründe, welche dem Verein zu dem Gesuch bestimmen, sind folgende: Seitdem die Stadt Berlin   mit Aufwendung be­deutender Mittel großartig und mustergültig eingerichtete Bade­Anstalten in den verschiedensten Gegenden der Stadt errichtet hat, ist der ursprüngliche Plan des Vereins überflüssig geworden. Die Thätigkeit des Vereins ist beschränkt und geht zurück. Der Verein sieht sich daher in absehbarer Frist vor die Notwendigkeit gestellt, an eine Auflösung und Liquidation zu denken. Der Vorstand besteht aus den Herren Brof. Dr. Laffar, Geh. Sanitätsrat Dr. Abraham, Baurat Kylmann, Dr. Ernst Magnus, James Simon   und Georg Meyer.

Herr Fischbeck und die bürgerliche Presse. Der vom Stadtrat isch bed verübte Gewalt att gegen die Stadtverordneten Hoffmann und Augustin hat zwar das Regiment im Roten Hause um ein beträchtliches Stück seines Kredits gebracht; aber die alte Erfahrung, daß keine Handlung im öffentlichen Leben so schlecht sein kann, daß sie nicht ihre Verherrlichung in der Presse findet, erhält hier von neuem ihre Bestätigung. Selbstverständlich ist es die Bossische Zeitung", die für dies faure Amt herhalten muß. Die Verteidigung des Herrn Fischbeck ist denn auch danach; eine Probe, die wir aus dem Wilde Männer  " überschriebenen Schimpfartifel wiedergeben, wird unsre Leser in der Ansicht be­stärken, daß die Tonart der" Post" von dem trotz alledem und alle­dem sich noch freisinnig nennenden Blatt trefflich kopiert ist. Die Verfügung des Herrn Fischbeck wird wie folgt mit erschütternder Waghalsigkeit in Schuh genommen:

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Ein arger Sünder ist der Musketier Hugo Otto Emil Hutschen reiter von der 10. Compagnie des Infanterie- Regiments Nr. 48 in Rüstrin, der vom Gericht der 5. Division steckbrieflich verfolgt und auch in Berlin   gesucht wird. Hutschenreiter, der aus Sorau   stanum. und 24 Jahre alt ist, wurde am 29. Juli 1901 fahnenflüchtig, nach. Größere Mittel verfchaffte er dem er einen Diebstahl verübt hatte. sich bald darauf durch einen Einbruch in Platkow   bei Gusow  . Im Sommer vorigen Jahres war er unter dem Namen Karl Behrens in linek bei Waren und in Barnekow   bei Wismar   als Schweizer   thätig. Von dort entfloh er Anfangs September vorigen Jahres nach Ver­übung eines Diebstahls und eines Sittlichkeitsverbrechens. Der Ver­folgte ist 1,58-1,59 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, blaue Augen und einen hellblonden Schnurrbart. Seine Arme, Hände und Brust sind tätowiert.

Natürlich sehen die Genossen" in dieser Verfügung eine Ver­Tetzung ihrer heiligsten Rechte und bezweifeln, wenn der Ober­bürgermeister die Verfügung rechtlich begründet, daß er überhaupt Jurist sei. Und wenn gar die Frage auftaucht, ob ihnen mehr an der Besserung der Zustände als an der wüsten Agitation liegt, so schlägt Herr Stadthagen  , just Herr Stadthagen   auf die gottige Mannesbrust und schilt den Stadtrat ein altes Weib" und erregt sich, wie man vergessen dürfe, daß die Stadtverordneten einen Eid geleistet haben, das Interesse der Stadt nach bestem Gewissen wahrzunehmen. Vortrefflich! Aber Herr Stadthagen   Vergiftet. Der 24 Jahre alte Hutmacher Albert Kosdowski aus steht auf Herrn Kautskys Standpunkt, und was sagte doch Herr der Müllerstr. 12c arbeitete bis Sonnabend in der Filzhutfabrik von Kantsky über die socialdemokratische Taftit? Imnier auf Bambus u. Co. in der Petersburgerstr. 77. Am Montag blieb et reizen, immer die Gegensäge schärfen, immer die Gegner aus und schrieb eine Rohrpostkarte, daß er nicht rechtzeitig kommen erbittern, bis endlich die große Entscheidung" eintritt. Soll diese könne, weil er seinen erkrankten Bruder nach der Charité bringen Taktik bei der Behandlung der Obdachlosenfrage verleugnet müsse. Der junge Mann ließ sich aber nicht wieder sehen und seine werden? Und der Eid? Wir sind gewiß, daß ihn alle Social- Angabe erwies sich als unwahr. Während seine Mutter zum Besuch, demokraten im Roten Hauſe ernst nehmen; aber sich auf ihn zu bei einer verheirateten Tochter in Dresden   ist, ging er jeden Morgen berufen, sollten sie unterlassen, nachdem Herr Bebel in Dresden   mit seinen Geschwistern von Hause weg, als ob er seine alte Arbeits­erzählt hat, mit welchem Lächeln er einst in Leipzig   seinen stelle aufsuchte. Als seine Geschwister am Mittwochabend um 9 Uhr Treneid leistete. von der Arbeit heimkehrten, fanden sie ihn bewußtlos im Bette liegen. Ein Arzt stellte eine Vergiftung fest und ließ den Besinnungs­losen mit einem Stoppschen Rettungswagen nach der Charité bringen. Was mit dem Manne vorgegangen ist, weiß man noch nicht, weil er noch nicht vernehmungsfähig ist.

Diefe weit hergeholten und mit der Sache in keinerlei Zu­sammenhang stehenden Floskeln sprechen für die Verlegenheit der Bossischen Zeitung" und ihrer intermänner im Rathause. Gine Kritik erübrigt sich. Wohl aber ist es angebracht, gegen die von der Voisischen Zeitung" jo unglücklich geführte Verteidigung Bei der Arbeit schwer verunglückt ist der Former Mar Schwabe des Herrn Fischbeck und seiner Gewaltmaßregel einige bürger­liche Breßstimmen anzuführen. Eine Zuſchrift an die Volks- aus der Juliusstr. 30 zu Rigdorf, der in der Eiſengießerei- Aktien­Beitung" befagt: gesellschaft Deckert beschäftigt war. Nachdem er vor acht Tagen Haben sich die betreffenden Stadtverordneten pflichtwidrig" schon ein ähnliches Unglück in fleinerem Umfange gehabt hatte, ber benommen was ich nicht weiß dann soll man den im§ 75 brannte er sich gestern mit einer glühenden Gußmasse das rechte der Städee- Ordnung gewiesenen Weg beschreiten. Aber daß eine Bein so schwer, daß er nach der Charité gebracht werden mußte. freifinnige Stadtverordneten  - Verwaltung ihre eignen Mitglieder Eine seltsame leberraschung wurde gestern bei Tagesanbruch der Diktatur eines Stadtrats preisgiebt, die bald in gutem Glauben, bald aber auch einmal ohne guten Glauben geübt werden kann, das ist in allerhöchstem Grade bedauerlich und schafft einen Präcedenzfall von nicht geringer Bedenklichkeit.

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Die Berliner Zeitung  " geißelt ebenfalls die von Herrn Fischbeck begangene Ungehörigkeit:

dem Gemüsegärtner Gemüsegärtner Wurgler aus Wilhelmsberg zu teil, als er sich mit seiner Frau auf dem Wege zur Central­Markthalle befand. Er machte im Morgengrauen mit feinem, mit Gemüse beladenen Wagen die gewohnte Tour und war auf dem Kutschbock ein wenig eingenickt. Nachdem er das Steuerhaus passiert hatte, weďte ihn plöglich ein Schrei aus seinem Schlummer feine Gattin war auf dem Wagen eines ge­funden Knäbleins genesen. W. wollte mit dem unverhofft_er= schienenen Familienzuwachs und der glücklichen Mutter nach eine Sanitätswache fahren, machte jedoch auf Bitten der letzteren Kehr und brachte Frau und Kind zu ihren in Wilhelmsberg wohnender Eltern.

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Des Stadtrats Fischbeck Darlegungen über die Notwendigkeit der Maßregel fonnten uns ebenso wenig zufrieden stellen, wie uns feine und des Oberbürgermeisters Kirschner Deduktionen über die rechtliche Zulässigkeit des Verfahrens zwingend erschienen. Was nach der letzteren Richtung hin Dr. Nathan in flugen Worten und Dr. Liebknecht in scharfsinnig- logischen Ausführungen boten, schien uns darzuthun, als wenn das juristische Fundament der Von einem Ringbahnzuge ist Donnerstagabend furz vor 6 Uhi Herren Magistratsvertreter doch recht schwach bestellt sei. Mußten fie doch zur Stügung ihrer Ausweisungsordre auf eine auf der Strecke zwischen Treptow   und Rigdorf ein Vicebahn bormärzliche" Verordnung, nämlich aus dem Jahre 1835, zurüd- me ist er totgefahren werden. Der Name des Verunglückter war nicht festzustellen, ebenso fonnte die Ursache des Unglücks nicht greifen! ermittelt werden.

Und das Berliner Tageblatt" spricht von der wenig beneidenswerten Rolle, die Herr Fischbeck vertreten mußte, um seine verfahrenen Dispositionen zu vertreten, und schreibt weiter, daß die bürgerlichen Parteien fühlten, daß im Princip die Maß regelung der beiden Mitglieder der Verwaltung verfehlt war. So ist der moralische Bankrott dieses Stückes freifinnigen Stadtregiments auch von der bürgerlichen Presse konstatiert worden. Das oftelbische Agrariertum hat an rückständiger Gesinnung vor dem freisinnigen Hausagrariertum Berlins   wirklich nichts mehr voraus. Uns wundert, daß die Gewaltthat von der konservativen Bresse noch gar nicht verherrlicht wird.

Straßensperrungen. Die Waldstraße von der Turm bis zu Wicleffstraße wird behufs Asphaltierung vom 28. d. M. ab bis aut weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt, desgleichen der über den Askanischen Platz führende Teil der Schönebergerstraße von der Königgrägerſtraße vom 30. d. M. ab.

Das von den Freifinnigen der Stadtverordneten- Versammlung gebilligte Unterfangen eines Magistratsmitgliedes, den socialdemokra­tischen Stadtverordneten Augustin und Hoffmann den vollen Einblick in Feuerbericht. Gestern früh gegen 5 Uhr wurde die Wehr nach auf nicht ers die Verwaltung zu wehren, deren Mitglieder sie sind, ist am Mittwoch der Gerichtstraße 60 gerufen, weil hier von unsren Vertretern nach Gebühr gebrandmarkt worden. Ebenso ist die mittelte Weise auf dem Boden neben der Waschküche Feuer ausgekommen war, das auch bereits an einigen Stellen die Dach­von dem Magistratsvertreter unter dem Beifall der Freisinnigen vor­getragene Behauptung, daß socialdemokratische Stadtverordnete nicht Eine mildere Art des Wahnsinns. Graf Pickler hat nach konstruktion ergriffen hatte. Es gelang jedoch dem 16. Löschzuge aus der nahegelegenen Pantstraße, die Flammen in kurzer Zeit zu dem Wohle der Stadt dienen wollen, sondern nur nach außen hin längerer Bause wieder Vorstellung gegeben. Er ist gealtert, wie es erstiden, so daß größerer Schaden nicht entstanden ist. Vorher lief agitatorisch zu wirken und zu hetzen suchen, als das gekennzeichnet scheint, und daher etwas milder geworden. Früher wollte er nicht ein Alarm nach der Maßenstr. 5 zu Charlottenburg   ein, wo in einer worden, was sie ist. Herr Stadtrat Fischbeck wird es uns erlassen, allein den roten Manasse, sondern die ganze Socialdemokratie Wohnung ein Brand entstanden war. Die Berliner   Wehr konnte ihm die Kritik zu wiederholen, die aus dem Munde unfrer Partei- roh berspeisen; jetzt macht er uns den nicht ganz von der Hand zu aber sofort wieder Kehrt machen, da die dortige Wehr die Gefahr genossen ihm persönlich zu teil geworden ist. Wir bitten, hierzu den weisenden Vorschlag, ihm die Juden ans Messer zu liefern, worauf schon größtenteils beseitigt hatte. In der Oppelnerstr. 31 mußte er nach dem Beispiel des Paters in den Räubern" uns übrigen Auch das ist von den Rednern der socialdemokratischen Fraktion fest- ruchten Sterl wie Bebel soll dann die Gerechtigkeit eine liebende im dritten Stock in einer Wohnung Feuer gefangen, während in der ausführlichen Sizungsbericht unsrer Donnerstag- Nummer nachzulesen. einen reellen Generalpardon in Aussicht stellt. Selbst einem so ber- gegen Abend ein Schornsteinbrand beobachtet werden. Möbel, Decken und Kleidungsstücke hatten zur selben Zeit in der Wasserthorstr. S gestellt worden, daß aus derselben Verwaltungsdeputation, über Mutter sein. Nach dem wohl authentischen Bericht der Staats­Staats- im Naunynstr. 2 Verpackungsmaterial eingeäschert wurde. In der deren Angelegenheiten und Verhandlungen ihr Vorsitzender Fischbeck bürger- Zeitung" ſagte Herr Pückler in der am Mittwoch bei Keller Neuen Königstr. 4 sollte es in dem Kochraum der chemischen Fabrik nichts im Vorwärts" veröffentlicht zu sehen wünscht, ein dem Vor- in der Koppenstraße abgehaltenen Versammlung: fizzenden sehr nahe stehendes freisinniges Blatt eine Mitteilung von Lewin brennen. Die Wehr konnte aber sofort wieder abrücken, da keinerlei Feuersgefahr vorlag. Beim Siegellackkochen war ledig gebracht hat, die zum Zweck der Stimmungmacherei die lich eine Stichflamme emporgestiegen, die von den Angestellten einer Maßregelung unsrer Genossen Hoffmann und Augustin durch gegenüberliegenden Fabrit bemerkt war, weshalb fie sofort die noch ehe die Stadt­Feuerwehr requierierten. Die übrigen Alarmierungen, die noch in Fischbeck der Deffentlichkeit übergab, Sen letzten 24 Stunden einliefen, waren auf ganz geringfügige An­verordneten Versammlung sich damit hatte beschäftigen können. Der Berliner   Kommunalfreifinn hat hiermit vor aller Welt bekundet, daß er eine Kritik seiner Geschäftsführung fürchtet, wenn sie von Socialdemokraten kommt, und daß er das öffentliche Verfahren nicht liebt, wenn es ihm selber unbequem ist. Das ist das Ergebnis der Affaire Fischbeck, und wir brauchen den Ausführungen, die unfre Vertreter in der Stadtverordneten- Versammlung hierzu gemacht haben, kein Wort hinzuzufügen.

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Es bleibt uns nur noch übrig, uns zu den Angriffen zu äußern, die der Magistratsvertreter gegen den Vorwärts" gerichtet hat. Dem Vorwärts" kann man nicht so bequem die Möglichkeit der Kritik nehmen, wie den socialdemokratischen

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Bebel gehört zu den wenigen Männern, die Schneid haben und der Regierung die Wahrheit sagen, und das ist notwendig. Wie die Herren heute regieren, das ist keine Regierung, das ist Wurstelei( Sehr richtig!), bor der fein Mensch Respekt haben kann. ( Großer Beifall.). Wenn Bebel national wäre und auf christlichem, monarchischem Boden stände, dann könnte er ein famoser Mann werden, lässe zurückzuführen. mit dem man in manchen Punkten zusammengehen könnte.( Großer Beifall bei den Socialdemokraten.) Wenn ich in den Reichstag Marie Holgers veranstaltet ihren IV. Bolfstümlichen Vortrags­käme, würde ich unter diesen Umständen auch mit Bebel Fühlung Abend Sonntag, den 27. März, abends 7 Uhr, im großen Saale des nehmen, und wir würden den Herren von der Regierung die Wahrheit geigen, daß fie die Kränke friegen und daß sie alle aus- Gewerkschaftshauses, Engel- Ufer 15. Eintrittskarten und Programme reißen.( Stürmischer Beifall.) Die mauschelnden Juden würden 3 30 Pf. in der Cigarrenhandlung Horsch im Gewerkschaftshause dann schleunigst aus dem Reichstage berduften.( Großer Beifall.) und abends an der Klasse.

Wir brauchen starke Charaktere, Männer und Helden. Ich unter- Theater. Die für Sonnabend angekündigte Erstaufführung des scheide zwischen Socialisten und Socialdemokraten. Socialisten Schauspiels Ferreol" von Sardon im Schiller- Theater N.( Friedr. find Männer, die für die Not der Zeit ein Verständnis Wilhelmst. Theater) mußte wegen Krankmeldung der Frau Gertrud haben, die aber auf nationalem, christlichem, tönigstreuem Arnold auf Montag, den 28. 6. M., verlegt werden; es findet an Boden stehen und eine Besserung der Verhältnisse an diesem Tage im Schiller- Theater O,( Wallner- Theater) statt. Sonn­