Nr. 74.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.
Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Christus Letocha.
Arbeiter Knopp: Am Sonntag vor der Stichwahl Habe Pfarrer Kubisch in der Predigt gesagt: Ich habe das Recht über Politik zu sprechen. Alsdann habe der Pfarrer den Amtsgerichtsrat Letocha mit Christus und Korfanty mit Barabas verglichen.
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Aus dem Beuthener Kopp- Prozeß. Kürzlich widmete die Germania ", das Centralorgan des Centrums, der Socialdemokratie einen ihrer tezzerschmorenden Leitartifel, weil ein socialdemokratischer Abgeordneter im Reichstage durch einen Zwischenruf daran erinnert hatte, daß Christus ein Jude gewesen sei. Das war ärgste Blasphemie und die Socialdemokratie hatte sich dadurch einer Verhöhnung aller heiligen Gefühle schuldig gemacht!
Sonntag, den 27. März 1904.
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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1984.
Politische Ueberficht.
Eine Niederlage.
Das interessante Ende, das der Kopp Prozeß am Sonnabend fand, wird uns durch Privattelegramme wie folgt geschildert: Beuthen , den 26. März. 4.26 Nm. ( Privatdepesche des„ Vorwärts".) Nach Eröffnung der Sizung erklärt der Vorsitzende: In Zichopau Marienberg hat die Socialdemokratie eine er Es ist beim Gericht ein Telegramm eingegangen, welches hebliche Niederlage erlitten, über deren Ursachen sich die Partei in lautet: In der Straffache v. Wolsti, auf Grund deren dort aller Ruhe und Offenheit auseinandersetzen muß. Es ist seit Mülgestern und vorgestern verhandelt worden ist und morgen noch verhausen wo es sich aber mur um eine plögliche Absplitterung rein handelt wird, nehme ich Strafantrag in allen Teilen zurück und protestlerischer Stimmen handelte keine Niederlage von solcher beantrage Einstellung des Verfahrens. Kardinal Kopp .
Schärfe in der Parteigeschichte zu verzeichnen. Und so wenig wir das Telegrammm. Ein weiter eingegangenes Schreiben des Kardinals bestätigt meinen, daß dieser vereinzelte Rückschlag etwas andres bleiben wird wie eine vereinzelte Episode, so ist doch auch dieser einzelne MißBorsitzender: Kann der Angeklagte oder sein Verteidiger über erfolg schon zu viel. Die Socialdemokratie ist es gewöhnt, in die Vorgänge Auskunft geben, welche zur Zurücknahme des Straf- gera der Linie aufwärts zu steigen und sie übte mit Recht sofort Nun hat sich in Beuthen drei Tage lang ein Prozeß abgespielt, antrages führten? der für die gottlosen Kinder der Welt, zu denen doch die Social- Berteidiger: Ja, ich bitte, sie bekanntgeben zu dürfen. Wir ernste Selbstkritit, wenn sie irgend einmal auf diesem Siegeszuge Es kommt dazu, daß auch demokratie insgemein geworfen wird, sich darstellt als die Offenbarung alle haben den überwältigenden Eindruck erfahren, welche die Ver- aufgehalten zu werden scheint. der letzten Zeit nicht sonderlich einer einzigen fortgesetzten wüsten Verhöhnung religiöser Vorstellungen handlungen machten. Auch auf den geistlichen Sachverständigen die andren Nachwahlen glücklich gewesen sind, wenigstens feine Fortschritte zeigten. Wir hätten durch Diener der Kirche selbst. Um einen Wahlkreis für eine politische Partei, haben sie den größten Eindruck gemacht. Wir haben gesehen Vorsitzender: Wir wollen doch nur die Thatsachen kennen aber nicht nur unsren Besitz behaupten, sondern auch weiteres Terrain das Centrum, zu retten, benutzten Würdenträger der Kirche die erobern müssen. Denn gerade seit dem sechzehnten Juni des vorigen religiösen Empfindungen zu einer Seelentortur ohne gleichen. Eine lernen, die zur Zurücknahme des Strafantrages führten. Berteidiger: Dieser starte Eindrud war für uns Veranlassung, Jahres haben unsre besten Agitatoren, die Gegner, es sich angelegen ganze fromme Bevölkerung wurde in Aufregung und Verwirrung ge- uns an den Sachverständigen geistlichen Rat Buchmann zu wenden. sein lassen, Tag für Tag ein Anklagematerial gegen die herrschenden fetzt, das reiche Marterarsenal der Kirchenstrafen ausgebeutet, nur Ich hatte gesehen, wie bei einem besonders trassen Fall Zustände zu häufen, wie es faum jemals in solcher Fülle geboten um ein politisches Parteigeschäft zu glücklichem Ende zu führen. worden ist. Dazu kam der völlige moralische Zusammenbruch der Und der ehrfürchtigste Begriff der Christenheit, der Name des herrschenden Klassen und Parteien, die auch in den Elementarfragen Heilandes, wurde verwendet, um als Heiligenschein einem Centrums- diese Ausführungen. moderner Kultur elend bersagten, während die radikale Kritik Kandidaten aufgeftülpt zu werden. Selbst das Gefühl eines Atheisten Vorsitzender: Unter diesen Umständen verzichte ich auf weitere und positive zielklare Arbeit der Socialdemokratie immer mehr als empört sich gegen den gotteslästerlichen Vergleich des braven Herrn Auskunft. Letocha, dessen Martyrium in einem Wahlkampf gegen einen Bolen Berteidiger Rechtsanwalt Seyda : Wir wandten uns an den geift bas einzige zuverlässige Element jeden Fortschritte auch dem Niemals haben die bestand, mit Jesus , der seine Menschheitsliebe am Kreuze büßte. lichen Rat Buchmann mit der Bitte, die empfangenen Eindrüde dem blödesten Auge fichtbar werden mußten. Chriftus Letochadas Wort wird nicht vergessen werden und in Herrn Sardinal weiterzugeben, in der Hoffnung, den Herrn herrschenden Gewalten ihr politisches Vermögen so wüst berihm wird immer aufs neue die Frage aufzüngeln, ob denn der Kardinal zur Zurücknahme des Strafantrages zu veranlassen. geudet, wie in den letzten Monaten, und dennoch hat die SocialDer Abgeordnete Rorfanth unternahm es, unternahm es, Herrn Buchmann demokratie einen sicheren Siß verloren, noch dazu an einen Ver religiöse Glaube für die Kirche etwas andres bedeutet wie ein rohes, zu bitten, beim Kardinal in diesem Sinne vorzugehen. Herr Buch- treter eines bankrotten Parteichens armseligster und gewissenlosester äußerliches Machtmittel, um arme unwissende Menschen in Knecht mann übernahm die Miffion. Nach einer Beratung der am Brozeß Realtion! schaft zu erhalten. beteiligten Bersonen wurde Herrn Rat Buchmann ein Brief geschickt, in welchem er gebeten wird, im Interesse der Kirche
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der Sachverständige förmlich zusammenzudte. Borsigender und Staatsanwalt protestieren gleichzeitig gegen
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In Zichopau- Marienberg war die Socialdemokratie schon 1878 Diese Pfaffen Oberschlesiens haben das ist eidlich nachdie stärkste Partei und siegte in der Stichwahl. Bon 1881 bis 1887 gewiesenden Beichtstuhl benutzt, um gegen den polnischen Wahlentwickelte sich die Socialdemokratie rüdläufig. 1881 brang bie kandidaten zu hegen und den Centrumsmann zu empfehlen. Sie wie der Herstellung des Friedens dem Kardinal die Eindrücke des liberale Vereinigung, 1884 und 1887 die Reichspartei durch. Auch verweigerten die firchliche Trauung und die Absolution. Lesern eines Prozesses mitzuteilen, die oberschlesischen Zustände zu schildern und polnischen Blattes wurde angedroht, daß selbst ihre Kinder ohne ihn zur Zurüdnahme des Strafantrages zu bewegen. Dagegen 1890 fiegte noch der Neichsparteiler, 1893 der Konservative im ersten die Weihe der Kirche begraben werden, falls sie das Blatt nicht erklärt sich der Gornoslazat" bereit, die Kosten des Prozesses dem Wahlgang, aber die Socialdemokratie stieg wieder gewaltig empor. aus dem Hause würfen. Von der Kanzel der Kirche wurde wie in Sardinal zurückzuerstatten und im Gornoflazal" eine Erklärung zu 1898 erreichte sie die erste Stelle und unser so früh verstorbener Geveröffentlichen, in welcher gesagt wird, daß der inkriminierte Artikel, nosse Rosenow eroberte den Kreis bei der Stichwahl mit Kleiner einer Spelunke von den ehrwürdigen Herren des Klerus geschimpft soweit er sich auf den Kardinal bezieht, eine den Thatsachen nicht mehrheit. Dagegen gewann Rosenow 1903 den Kreis gleich im und gehetzt. Und diesen infamen Terrorismus mit religiösen Mitteln entsprechende Behauptung enthält, die den Kardinal beleidigt. Wir erften Wahlgang mit einer Mehrheit von fast 4000 Stimmen gegen übten die Anwalte einer Partei aus, die jedesmal sich in Empörung haben", heißt es in der Erklärung, zwar durch einen Zwischen den Scharfmacher Jende, den ehemaligen Generaldirektor Krupps. überschlägt, wenn ein ehrlicher Arbeiter sich im harten Lohnkampf faz zum Ausdrnd bringen wollen, daß wir diese Behauptung Diese Geschichte des Kreises beweist allerdings, daß er zu denjenigen Przeglad Katolidi" nicht zu gegen einen Arbeitswilligen ein rauheres Wort zu Schulden kommen des Przeglad Katolidi" der unfrigen machen läßt. Dabei wurde nicht einmal der religiöse Terrorismus geübt, wollten, durch die Unklarheit des Zwischenfazes sind jedoch Miß noch nicht genügend konsolidierten Bezirken gehört, in denen Ueberum von der Socialdemokratie abzuschreden. Man wandte die verständnisse entstanden, die den Herrn Kardinal in seiner Ehre als raschungen niemals ganz ausgeschlossen sind. Immerhin war es Seelentortur gegen gute Katholiken an, die nichts weiter thaten, als des„ Gornoſlazak" bezieht sich im weiteren auf die angebliche 3500 Stimmen zurückgeworfen wurden, so daß wir nur wenige Seelentortur gegen gute Katholiken an, die nichts weiter thaten, als Stirchenfürst schwer zu kränken geeignet sind." Die Erklärung ein empfindlicher Verlust, daß wir bei der Nachwahl um rund ihre Nationalität zu bekennen und die preußische Hakatistenpolitik zu Beleidigung der katholischen Geistlichkeit Oberschlesiens . Diese vorzu Stimmen fehlten uns an der absoluten Majorität- uns in der bekämpfen. Das Centrum übte diesen ungeheuerlichen Mißbrauch der tragen, hält sich Verteidiger nicht für befugt, weil er nicht weiß, ob Stichwahl mit dem Antifemiten Zimmermann messen mußten. Zwar Religion aus als regierende Partei gegen die nächsten Freunde, dies den Intentionen des Kardinals entspricht. Aber er will fagen, gewannen wir in der Stichwahl noch etwa 900 Stimmen, der nur um sich der herrschenden Politit in Deutschland - Preußen gefällig daß sie sich deden mit bem, was an Gerichtsstelle Antisemit aber brachte noch fast 1600 Stimmen auf, so daß Zimmerzu erweisen. So steht denn hinter den frommen Religionsspekulanten Abg. Korfanty unter Eid bekundet hat. Der Verteidiger erklärt, heute noch einen mann mit einem erheblichen Vorsprung unsren Kandidaten Pinkau nicht nur das Centrum als Partei, sondern auch das gesamte Regieaus dem Felde schlug. Brief des Kardinals rungssystem, das diesen Schacher mit religiösen Gefühlen unterstützt und seinen Zweden nußbar zu machen sucht.
erhalten zu haben, in dem es heißt:
,, Unter dem Einbrud des Vertrauens, den Sie bei meiner Vernehmung in Breslau gemacht haben, nehme ich Ihre friedlichen Vorschläge an."
Weiter erklärt der Kardinal fich bereit zur
Zurücknahme des Strafantrages gegen Redakteur Rowalczyk
Ueber die Gründe dieses bedauerlichen Wahlausgangs wird ums aus dem Kreise geschrieben:
Wie schon der„ Bortvärts" melbete, sind bei der Hauptwahl am 18. März eine größere Anzahl Wähler um deswillen von der Wahl urne weggeschickt worden, weil sie seit Aufstellung der Wählerlisten im April vorigen Jahres in einen andern Wahlbezirk verzogen sind. Das socialdemokratische Wahlkomitee im 20. sächsischen Wahlkreis hat festgestellt, daß bei der Hauptwahl am 18. März nicht weniger als 1031 Wähler, darunter allein 140 in der kaum 9000 Einwohner zählenden Stadt Dibernhau, ihres Wahlrechtes beraubt wurden. Da diese Wähler zum weitaus größten Teil den socialdemokratischen Kandidaten gewählt haben würden, so wäre dieser schon am 18. März mit erheblichem Mehr gewählt gewefen.
Auch die Beuthener Richter müssen von der Empfindung gepact gewesen sein, daß hier das herrschende System in feiner Gesamtheit, die kirchliche und staatliche Autorität heillos kompromittiert wurde. Hatten sie anfangs die Ladung bon Zeugen abgelehnt, so entschlossen sie sich am Ende, als die von der Verteidigung zur Stelle geschafften Beugen vom" Gornoflazat", der wegen des Vorwurfes der Simonie dem nächst vor Gericht erscheinen sollte. Voraussetzung der Zurückihre vernichtenden Aussagen gemacht hatten, nun doch ihrerseits Geist- nahme ist, daß Kowalczyk feine Behauptung zurüdnimmt, wobei der liche als Zeugen zu laden, damit der fürchterliche Eindruck durch die Kardinal Kopp versichert, daß keine Bereinbarungen zwischen der Gegenseite abgeschwächt würde. Auch während der Verhandlungen griff Kirche und der preußischen Regierung bestehen, traft deren die der Vorsitzende wiederholt ein, um dem rebellierenden Volle den tatholischen Pfarramts- Kandidaten sich vor ihrer Berufung einem Autoritätsglauben zu erhalten. Aber der Prozeß wuchs dem besonderen Examen zu unterziehen hätten. Am Schlusse seiner Darlegungen bringt der Verteidiger im Gericht über den Kopf. Die oberschlesische Centrumsherrschaft brach Namen des Angeklagten, des gesamten„ Gornoflazat" und im eignen Ein andrer Umstand, der dazu beitrug, daß die Hauptwahl so unmoralisch unter den eidlichen Aussagen zusammen. günstig ausfiel, war, daß biele außerhalb des Wahlkreises beZwei Tage lang stand das Centrum und das preußisch- katho- Namen bem Kardinal tiefgefühltesten Dank fchäftigte Arbeiter, z. B. viele in Chemnitz beschäftigte Bauarbeiter, lische Staatskirchentum schon schien es, als würde diese ganze Welt vor aller Augen in zum Ausdruck dafür, daß er sich als Friedensfürst im wahrsten Sinne von der Ansicht beherrscht, daß es zu einer Stichwahl kommen des Wortes bethätigt habe." Ich danke besonders auch deshalb, werde, der Hauptwahl fernblieben und so herbeiführten, was mit Flammen aufgehen. Da, in dem Augenblick höchster Not, rasselte der weil der Kardinal unsern Worten glaubt, daß wir gute eiferne Borhang herunter. Die Bühne wurde bem Bublifum entzogen. Statholiken find und bleiben wollen, und daß wir uns dem Herrn Leichtigkeit hätte vermieden werden können. Selbstverständlich hat der Ausfall an Wählern infolge bon Der junge Bole Korfanty, dieser verhaßte und im Parlament ver- Kardinal in kirchlichen Dingen stets gehorsam eriveisen wollen. Staatsanwalt: Die Verhandlungen flingen in einen verföhnlichen Wohnungswechsel auch bei der engeren Wahl am 25. März eine höhnte Mann, warf sich edelmütig zum Retter der bedrohten Schluß aus. Man kann nun fragen, warum denn solche Verhandlungen wesentliche Rolle gespielt. Hinzu kam, daß die Antisemiten mit Er verzieh christlich seinen Widersachern, bot dem unvorsichtigen erst notwendig werden? Wenn diese Verhandlungen zu einem dauernden stärkstem Hochdruck arbeiteten und hierin von dem gesamten Kläger, dem Fürstbischof Kopp die Hand zum Frieden, und mit Frieden wirklich führen sollten, dann haben wir auch hier nicht um- Beamtenapparat, einschließlich der Geistlichkeit, unterſtügt wurden. telegraphischer Geschwindigkeit ging der oberste kirchliche Vertrauens- out gearbeitet. Wenn die Staatsanwaltschaft den Verlauf dieser Ein großer Teil der Wähler in jenem Wahlkreise befindet sich in den Verhandlungen hätte voraussehen können, so hätte sie auch die anmann des preußischen Staates auf den Handel ein und zog den gegriffenen Geistlichen laden lassen. Jetzt hat man nur die eine Seite traurigsten wirtschaftlichen Verhältnissen- gehören doch diesem Wahltreis die Drte an, in denen die Spielwaren- Hausindustrie ihren Strafantrag zurüd. Damit mußte die Verhandlung abgehört, es sind Siz hat eine Bevölkerung, die sich in der größten Abhängigkeit gebrochen werden. So wurde es verhindert, daß die Geistlichen von den sogenannten Verlegern befindet, an die sie als Zwischenpersonen ihre Ware abliefern. Kam es doch nach dem 16. Juni v. J. bor, daß die Heimarbeiter der Dörfer, die überwiegend socialdemokratisch gewählt hatten, auf Wochen keine Arbeit bekamen, was diese stetig am Hungertuche nagende Bevölkerung doppelt schmerzhaft empfinden mußte. Es wird sich zeigen, daß auch dieses mal mit ähnlichen Mitteln gearbeitet worden ist. Verschwiegen soll aber auch nicht werden, daß die Organisation im Wahlkreis noch sehr viel zu
Kirche auf.
unbewiesene Auflagen schwererer Art
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ihrerseits bestätigten, was die Laien als Zeugen beschworen hatten. erhoben worden. Aber ein Sprichwort sagt: Eines Mannes Rede In höchst seltsamen Wechselgesprächen wurde noch zum Schluß ist teines Mannes Rede. Auch die Staatsanwaltschaft hat einen an Gerichtsstelle versucht, die Enthüllungen in ihrer Wirkung abzu- Brief des Herrn Kardinals erhalten, den sie jedoch nicht verlefen lassen will. Im übrigen glaube ich, daß der Starte das Recht der Berschwächen. Bergebens! Der Beuthener Kopp- Prozeß hat zwar nicht alles, eihung hat. Der Vorsitzende verkündet die aber doch genug aus den Geheimnissen der politischen Klerisei verraten. Die„ Germania", die sonst so redselige, ist derart bestürzt, und schließt die Sigung. daß sie den Prozeßbericht ihren Lesern bis jetzt vorenthielt. Auch und schließt die Sizung. Chriſtus Letocha wird nicht im stande sein, die aufgedeckte Riefenschuld dem Centrum abzunehmen, das von Korfantys Gnaden vor den unerwarteten Ausgang des Prozesses, den jeder als einen nicht alles begründet. Es ist bekannt, daß dieser Wahlkreis zu den noch Aergerem bewahrt worden ist.
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Einstellung des Berfahrens
Im Gerichtsgebäude und vor demselben auf der Straße stehen viele hunderte Menschen und erörtern lebhaft, meiſt freudig erregt,
au wünschen übrig läßt. Hier muß gründlich gearbeitet werden.
Soweit die Zuschrift, die manche Aufklärung bringt aber doch
am schwächsten organisierten Sachfens gehört. Die Wahlvereine