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Material; die Erfahrungen bei den gewerkschaftlichen Sta- tistlken legen das wenigstens nahe. Vielleicht hätten die rinnen Backer   m e i st e r meistens geschwiegen, thcils aus Scham, thcils aus GleichgUtigkeit; von den Arbeitern hätten wohl hauptsächlich diejenigen sich gemeldet, dieetwas auf dem Herzen haben". Aus dem obenerwähnten Grunde sind letztere aber gerade die werthvollen Auskunftspersonen bei derartigen Untersuchungen. . So aber jagte man dem Phantom einer objektiven Durchschnittsstatistik" nach Stichproben nach und wollte womöglich jedes Oertchen gleich berücksichtigen und kam so folgerichtig zur Vertheilung der Fragebogen nach dem weisen Ermessen der Polizei. Nach der Zahl der Betriebe erhalten Preußen, Bayern  , Sachsen   so und so viele Fragebogen; letztere sind von den Landes- regierungen wieder an die Ortschaften verschiedener Größe ungefähr nach der Zahl der Betriebe weiter zu vertheilen; und im Orte selber hat die Polizei abwechselnd gleichviel Unternehmern und gleichviel Gehilfen im Ganzen etwa einem Zehntel der Betriebe Fragebogen nach Gntdünken zukommen zn lassen. Der Schutzmann wird nieistens den Bogen bringen und ihn nach acht Tagen wieder abholen. Wenn man so sehr von der Einsicht der Polizei auch in die Ar- beitsznstände der Bäckereien und Ladengeschäfte überzeugt ist, so muß es eigentlich als Lücke zu diesem schön ausgeklügelten System erscheinen, daß die Polizei nicht auch gleich die Fragebogen ausfüllt oder doch korrigirt. Wir hoffen jedoch noch imnier, besonders für die Groß- städte, daß die Behörden dieses Verfahren, das für die Arbeiter sehr viel Komisches und auch wieder Be- leidigendcs hat, nicht befolgen werden. Wir sehen gar kein Bedenken dagegen, mit einer Kommission der Arbeiter berathend zu verhandeln und diese Kommission zu- gleich wie die freiwilligen Zähler bei der Volkszählung mit der Erledigung der Umfrage bei den Arbeitern zu be- trauen; sie würde zugleich viel dazu beitragen, daß die immerhin verwickelten Fragen überall richtig verstanden werden. Selbstverständlich werden diese Arbeiter es als eine Ehrenpflicht betrachten, jeden Kollegen von unwahren Antworten abzuhalten; bei ihrer Sachkenntniß werden sie das zweifellos auch am besten können. In England und Amerika   wendet man sich bei den arbeitsstatistischen Aufnahmen hervorragend an die Arbeiter- organisationen um ihre Mithilfe. In der Schweiz   ist das Arbeitersekretariat überhaupt ein Organ desArbeiter- bundeS". Auch für den Werth der jetzt in Deutschland   ge- planten Untersuchung wird die Stellung zu den Arbeiter- organisationen entscheidend sein*). Volikisihe MeverNckt. Berlin  , den 23. Juni. DaS Molochspiel. Jetzt sind es sogarb l o s dreißig Millionen das Jahr mehr" nicht mit- gerechnet die einmaligen Ausgaben, die sich natürlich nach früheren Mustern in die Hunderte von Millionen belausen werden, ja, wenn man die verhältnißmäßig größere Ausdehnung der letzt in Vorbereitung befindlichenReform" erwägt in die Milliarden. Eine wissentliche Lüge ist diese Notiz so wenig wie die anderen. Die Herren, deren Aufgabe es ist, dem deutschen   Michel diese gigantische Pille einzugeben, sind sich noch nicht klar, wie sie die Pille um- hüllen und wie sie den unglücklichen Patienten dazu bringen wollen, sie hinuuterzuwürgen. Vom Zukunftskrieg. DieKreuz- Zeitung  * bringt heute einen langen Leitartikelüber die Verwundungen in den zukünftigen Kriegen". Sie beginnt mit dem naiv- wahren Satz:Es giebt wohl für die Soldaten und deren Angehörige kaum ein interessanteres Kapitel" was wir gern glauben, und schließt mit dem beruhigenden Satz: Wenn nicht Alles täuscht, werden die Gesammt- Verl» st e geringer sein, als in allen ) Die Fragebogen werden frühestens in etwa ö Wochen zur Ausgabe gelangen; bis dahin müßte die Verständigung zwischen BeHorden und Arbeitern schon erfolgt sein, da für die Be- antwortung nur etwa 8 Tage bleiben. regung finden, so rührt es daher, weil Riemer mit der ge- helmmßvollsten Miene, die er nur anzunehmen verstand, einen neuen, hier schon wohlbekannten Zuwachs angemeldet hat, dessen Namen er noch verschweigen müsse. Wie die Spargelspitzen nach einem warmen Regen, schössen nach dieser Anmeldung dem Mimen Pläne und Ent- würfte im Kopfe empor, und er äußert das Resultat der- selben in den plötzlich ansgestoßenen Worten: Wie wär' es, meine Herren, wenn wir zu Ehren de? neuen Ankömmlings für heute Abend eine Festvorstellung ansetzten?" Schöne Veranlassung zu einer Festvorstellung," murmelte der Osfizter. Warum nicht? ernst ist da? Leben, heiter die Kunst! Wenn ich nur wüßte, ob der neue Ankömniling etwas Moneten besitzt. Ich habe denSommernachtstraum" für meine Bühne bearbeitet, aber ich müßte für einen Groschen bengalisches Feuer dazu verwenden." Ich werde gehen hente auf den ersten Platz," erklärte der Jftaelit,und werde zahlen zwei Groschen." Ei, Herr Levy, Sie sind ja außerordentlich freigebig geworden," meinte Mnsselich, die Augen weit aufreißend. Wenn man soll haben das Geld, kann man es finden im Schlafe und in der Lotterie; wenn man's soll ver- lieren, verliert man's beim Hungern und Lungern, wie Sie selber sind ein lebendiges Beispiel hierzu, Herr Musselich." Es ist wahr, sehr wahr," versetzte dieser seufzend und starrte wieder nach den» rothen Dache des gegenüber liegen- den Hansflügels. »Also, es gilt, Herr Levy, Sie nehmen ein Billet für zwei Groschen und decken die Kosten der Festvorstellung damlt?" Aber wer mag dieser neue Ankömmling sein, wenn es ein SÖ5'fmutet von uns ist?" fragte der Lieutenant. Wer soll es sein, wahrscheinlich der unglückliche Musiker Hennchen."! meinte Molinaro. Nicht möglich, dessen Wechsel ist bezahlt." Sein Wechsel ist vezahlt, sa, und der dicke fette Wirth �zur goldenen Henne" hat infolge des Zeitungsartikels ans früheren Kriegen. Nichts wird bekanntlich so heiß gegessen, wie eS gekocht." Und niemals ist unverschämter gelogen worden, als mit diesem letzteren Satz derKreuz-Zeitung  ". Mögen die Wunden durch die neuen Geschosse auch wirklich soglatt" und so schmerzlos und so gutartig sein, wie dieKreuz- eitung" uns vorreden will nach diesen jetzt modischen chönfärbereien müßte es ein wahres Pläsir sein, an- und todtgeschossen zu werden, um die Thatsache ist doch nicht herumzukommen, daß im Zukunfts- kriege drei- und viermal so viel Menschen mit einander kämpfen, als in den größten der früheren Kriege, daß die Waffen drei- und viermal so mörderisch sind, und daß die Kriege, weil die Zahl der Kampffähigen eine drei- und vier- mal größere, auch von entsprechend größerer Dauer sein werden einer Dauer, die nur durch die absolute Er­schöpfung des einen der beiden oder beider Gegner infolge von Blutverlust oder Hnngersnoth begrenzt wird. Dem frivolen Schönfärbeversuch derKreuz-Zeitnng" wollen wir einen Artikel entgegensetzen, in welchem ein öfter- r e i ch i s ch e r Militär, der kein Schönfärber ist, die Greuel des Zukunftskrieges mit möglichster Sachlichkeit schildert. Ter Verfasser kommt zu dem Schlüsse, daß für die Greuel des Zukunstskrieges eine besonderemoralische" Er- ziehung der Soldaten nöthig ist, weil viel mehr Muth als bisher nothwendig sein wird, um die Schrecknisse des rauchlosen, all seine Gräßlichkeiten dem Blick darbietenden Schlachtfeldes zu ertragen. In dem Artikel, welcher vomPesther Lloyd"D(Sithe Nr. 120) veröffentlicht wird, heißt es u. A.: Die Form, in welcher die Truppe an den Feind gebracht wird, ist Sache der Leitung, Verluste werden dabei immer stattfinden und der moralische Gehalt in der Truppe wird entscheiden, welchen Einfluß diese Verluste auf die Gefechtskraft der Abtheilung ausüben. Dies ist der Probirstein für den inneren Werth der Truppe, und mit Berücksichtigung des un- geheuren Einflusses, welchen die moralischen Faktoren auf den Krieger ausüben, schrieb Scharnhorst, vor den napoleonischen Freiheitskriegen, den ewig wahren Grundsatz:Die Truppe muß so erzogen werden, daß sie zu sterben wisse, nicht aber, wie sie das Sterben vermeide." Hierin liegt das Alpha und Omega der moralischen Er- ziehung. Truppen, die nach diesem Grundsatze erzogen sind, füllen die Blätter der Weltgeschichte mit ihren Heldenthaten. Solche Truppen waren die 300 Spartaner bei den Thermo- pylen, die gallischen Legionen Cäsar's, die Eisenseiten Crom- well's und die Garde Napoleon's  . Freilich waren die moralischen Einflüsse des Kampfes früher bedeutend geringer als heutzutage. Bis vor wenigen Jahren begann der eigentliche Kampf erst auf 200 bis 300 Meter vom Gegner. Bis dahin hatte die Truppe gar keine oder nur sehr geringe Verluste, die Abtheilungen waren geschlossen, meist in Kolonnen, welche Formation für den moralischen Schwäch- ling eine wahre Zwangsjacke bildete; die Offiziere vor und hinter der Front und an den Flügeln hatten die Truppen voll- kommen in ihrer Hand, und sie führten sie bis an den Feind. Die Masse folgte willig dem Impulse der Führer. Die höher veranlagte Natur derselben unterjochte, man könnte sagen, hypnotisirte sie, und riß sie mit sich. Man kann wohl ruhig sagen, der größere Theil der Heldenthaten entsprang diesem Eindruck, und diese Thatsache ist sehr wichtig, denn, wie wir nach- weisen wollen, fallen diese unterstützenden Momente in den Zukunftskriegen weg. In den nächsten Kämpfen wird das Artilleriefeuer auf 4000 Meter, das Jnfanteriefeuer auf 2000 Meter schon beginnen; und gleichzeitig damit beginnt auch der Verbrauch der moralischen Kräfte. Die Rasanz der Flugbahnen, die enorme Durchschlags- kraft der neuen Geschosse zwingen im Jnfanteriesener ge­bieterisch zur Auflösung. In dem Maße als die Einwirkung der Führer schwindet, wird die Todesgefahr immer größer. In dünnen Linien liegt die Infanterie der feindlichen Stellung gegenüber. Nirgends eine geschlossene Abtheilung, bei deren Anblick sich der schwankende Muth des Mannes wieder festigen könnte; die Reserven sind des feindlichen FeuerS wegen so weit zurückgehalten, daß der Kämpfende nichts von ihnen er- blickt. Unwiderstehlich packt ihn das Gefühl der Verlassenheit, er hält sich für verloren. In das Heulen und Zischen der Geschützprojektile mischt sich das dumpfe, unaufhörliche Schwirren der Jnsanteriegeschosse, begleitet von dem Stöhnen und Jammern der tödtlich Verwun- deten, zeitweilig übertönt v o n d e m h erzz er- reißenden Aufschrei eines Verstümmelten... Blut, nichts als Blut, wohin der Mann blickt; längst schon ist das Kommando, welchem er bisher in mecha­nischer Gewohnheit gefolgt, verstummt, die Führer sind gefallen, der Feder Frank» einen Schlaganfall vor Aerger bekommen. Und als er nach seiner Genesung beim ersten Austern- frühstück mit Burgunder oder etwas Aehnlichem sitzt, schlagen ihm die Aufständischen die Fensterladen ein, worüber er so erschrickt, daß er einen zweiten Schlaganfall bekommt und des Todes verbleicht. Traure um ihn, wer mit ihm gefrühstückt hat; die Welt ist um einen dicken Mann ärmer." Also sprach Molinaro mit Salbung, als draußen die Klingel ertönte und bald darauf das heiter lachende Gesicht Frank's durch die halbgeöffnete Thür lugte. Alle sprangen auf und gaben ihr höchstes Erstannen zu erkennen. Guten Tag, meine Herren", rief der Ankömmling. Ich erlasse Ihnen sämrnthche Aufragen, die so deutlich auf Ihrem Gesichte ausgesprochen sind; ich will Ihnen lieber gleich Alles von selber sagen. Ich komme, weil ich zunächst nicht anders konnte. Mein Gläubiger, oder vielmehr der Agent meines Gläubigers, oder noch besser gesagt, der Agent meines verstorbenen Herrn Gläubigers  hat wahrscheinlich gedacht, daß ich ihn über der Revolution ganz und gar vergessen, und darin hat er vollständig recht gedacht. Um nun aber zu beweisen, daß von seiner Seite das keineswegs der Fall sei, was ich ihm sonst gern von ganzem Herzen nachgesehen hätte, schickt er mir zwei der berühmtesten Solofängcr aus den Hals. Nun hatte ich allerdings die Mittel zu bezahlen, ich habe sie auch bei mir, aber ich erinnerte mich, daß ich Ihne» schon längst einen Besuch schuldig sei, dachte also, du mußt die Gelegenheit benutzen, um hinaufzukommen, sonst wird's möglicherweise noch lange nicht oder aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht, und so wanderte ich mit. Sie können sich denken, mit welchen Augen ich unten in der Gerichtsstube an- gesehen wurde! und wer mich am allcrunaernstcn sah, war jedenfalls unser gestrenger Wachtmeister. Der Undankbare! Nun, vielleicht gingen seine Gedanken den Weg: Wenn er sogar dem ganzen Staat gegenüber Rebellion zu machen wagt, was wird er hier erst thim V Aber der gelbsüchtige Gerichtsrath mochte auch denken: Warte, Dich wollen wir ' zwicken." der letzte Faden, der die Kämpfer zusammenhielt, ist zerrissen, sie sind allein, auf sich selbst angewiesen... Lassen wir den Vorhang fallen. Diemoralischen Faktoren", welche der Verfasser in echt militärischem Geiste verlangt, sind, daß der Soldatzu sterben wisse", und es als eine Ehre betrachte, von einem unsichtbaren Feind aus fabelhafter Entfernung mit tödtlichen Waffen beschossen zu werden. Jedenfalls hat aber der Mann recht: Die Todesgefahr ist eine weit größere. Meine Pflicht ist Schweigen, sagte dertreue Vasall", als er vor 14 Tagen auf seine Agitationsreise auszog, und um zu beweisen, wie ernst es ihm ist mit der Pflicht und mit seinem Wort, hat er seitdem mindestens ein Dutzend Reden gehalten allerdings Bier-, Wein- und Schnapsreden. Wer die Wirkungen des Alkohols in seinen verschiedenen Gestalten und Abstufungen kennt, wird jeoe der treuen Vasallenreden mit Leichtigkeit in die richtige Kategorie einreihen können. Von einigen unserer Leser wird der Wunsch ausgesprochen, wir möchten die Reden doch imVorwärts" veröffentlichen, und zwar alsVermischtes". Jndeß dazu sind sie nicht interessant und unterhaltend genug. Einen Augenblick hatten wir die Absicht, die treuen Vasallen- Ergüsse alsMaterial" für zukünftige Möglichkeiten(Cr- örterungen im Reichstage:c.) zum Abdruck zu bringen, in- deß der alkoholistische Geist trat nach dem ersten Reisetag so allgewaltig zu Tage, daß die Möglichkeiten, an die wir dachten, unmöglich geworden ist. Es ist nicht möglich, dieses boshafte''Altweiber-Gewäsch und-Geklatsch ernst zu nehmen. Ja hätte die Schwatzhaftigkeit etwas Neues ge- sagt! Aber das Alles haben wir schon zwanzig Mal in denHamburger Nachrichten" und anderen Organen des FriedrichsruherRings" gelesen nur minus des alkoho- listischen Duftes. Und dieser hat wahrlich keine An- ziehungskraft außer für gleich gesinnte Seelen. Wenn Herr von Caprivi seinen schimpfenden Vor- gänger und dessen Thun   und Treiben betrachtet, denkt er vielleicht an die alten Spartaner, die ihre Sklaven zuweilen betrunken machten zum abschreckenden Beispiel. Er hat alle Ursache, mit den Leistungen des ge­treuen Vasallen zufrieden zu sein. Mit Ausnahme der Schienenflicker, Groß Kornwucherer, Millionäre und derer, die es werden möchten, giebt eS in Deutschland   jetzt Nie- manden mehr, der sich nicht sagte: zur Ehre und zum Wohle unseres! Landes war es nothwendig, daß dieser Mann unschädlich gemacht wurde. Aber derVolksjubel" in Dresden  , Wien  , München  ? Mache und Lüge nichts weiter. Wir haben von all diesen Orten Berichte, und eS erhellt aus ihnen, daß eS nur eine Clique war, die den Radau veranstaltete, und daß das Volk mit demJubel" entweder nichts zu thun hatte, oder sehr kräftig sein Mißfallen bekundete. Jndeß wir stehen ab von der Veröffentlichung dieser Briefe. Die Sache ist zu unbedeutend. Einen kleinen Scherz hat Herr Caprivi sich allerdings mit seinem Vorgänger erlaubt. Er läßt in derNord- deutschen Allgemeinen Zeitung" einen Bismarefschen Erlaß aus dem Jahre 1882 veröffentlichen, welcher zeigt, daß der Hausmeier blos seine Kreaturen anstellte und syste- matisch Slreber züchtete. Doch das ist nichts Neues. Und in der Veröffentlichung dieses Erlasses können wir blos einen freundlichen Wink erblicken, daß mit ernsteren Akten- stücken gedient werden kann. Ob Bismarck   den Wink ver- stehen wird? Oder ob er das Tänzlein wagt, zu welchem sein Nachfolger ihn einladet? Die Cholera ist bereits in Rußland   daS unter­liegt keinem Zweifel mehr; sie hat den Kaukasus   über- schritten, in Tiflis   bereits festen Fuß gefaßt und an ver- schiedenen Orten in Südrußland sich gezeigt. Statt Sicher- heitsmaßregeln zu ergreifen, schweigt die russische   Regierung die Cholera todt und verbietet die Absendung von Depeschen, welche die Wahrheit mittheilen. Da der Boden durch die Sungersnoth mit ihrem Gefolge von Hungerpest und anderen euchen ausS Beste vorbereitet ist, so wird die Cholera sehr rasch Rußland durchschritten haben und an unseren Grenzen erscheinen. Es ist dringend nothwendig, daß die Regierungen des zivilisirten Europa   sich zu gemeinsamem Vorgehen zu- sammeuthun, um die russische   Regierung zu wirksamen gesundhcitspoliznlichen Sichcrhcitsmaßregeln zu zwingen. Und nun sind Sie also wieder da?" rief Molinaro. Wie Sie sehen. Und nun, was giebt's Neues? Die Gesellschaft ist nicht zahlreich, wie es scheint?' Nein, da? ist sie nicht, aber nichtsdestoweniger haben sich die Genüsse hier um ein Bedeutendes vermehrt, indem ich, was wohl selten einem Gaste hier oben geboten worden, im Stande bin,. Ihnen eine Festvorstellung zu widmen, den Shakespeare'schcnSommernachtstraum' mit bengalischer Beleuchtung." Für einen Groschen," fügte der Lieutenant hinzu. Kann ich Armeen aus der Erde stampfen, Wächst mir ein Kornfeld auf der flachen Hand?" rief der Mime grimmig,kann ich etwas dafür, daß ich so viele Freibillets anstheilen muß?" Ich fühle den Stich," entgegnete der Lieutenant,aber Ich werde zahlen, wenn ich König bin!" Der Mime fühlte sich durch dieses Zitat geschlagen und verstummte. Frank aber, nachdem er dem würdigen Levy die Hand gedrückt, wandte sich an den verdutzten Musselich und sprach: Nun, mein verehrter Herr Schwiegervater in-wo.) wollte Ihnen mittheilen, daß ich, nachdem die wichtigsten Staatsgcschäfte besorgt sind, die Absicht habe, Ihre Tochter, unter Voraussetzung Ihrer Einwilligung nämlich,.iu 14 Tagen zu heirathen. In dieser Zeit müssen Sie frei sein, denn ohne Hochzeitsvater keine Hochzeit." Ich kann keine Hochzeit ausrichten, ich bin ein ganz rninirter Mann", seufzte Musselich. Ach, daS bilden Sie sich nur ein. Sie muffen wissen, daß Ihr Gläubiger aus unglücklicher Liebe des Todes ver- blichen ist."., Ja, Seidenspinner todt?" rief Mnsselich nin wehmüthigem Tone.Aber waS hilft mir das, sein Erve wird nicht besser sein." Gut, daß der Erbe daS nicht hört, der würde Ihnen eine schöne Predigt halten. Sie irren sich, sage ich Ihnen, der Erbe ist ein Mensch, heißt auch Mensch, ist außerden selbst hier oben gewesen als Wechselinhaftat, und Kl- waS das Allermeiste sagen will, einer meiner beste' Freunde. Er wird billig mit Ihnen abrechnen, daraus