Durch seinm Schmutz und seine Seuchen ist daS zarische Rußland eine noch größere Gefahr für die Knlturwelt als durch seine barbarisch- anarchistische Raub- und Mord- Politik.— Em Gesetz gege« daSTuell wird jetzt in Frank- «eich geplant. Der Senator Lecomte hat einen Gesetzentwurf angekündigt, dahin gehend,'daß daS Duell mit Gefängniß von 1 Monat bis einem Jahr und mit einer Geldbuße von 100 bis 2000 FrcS. zu bestrafen ist. Der Urheber einer Verwundung im Duell soll mit 2 Monaten bis 2 Jahren Gefängniß und 200 bis 5000 Frcs. Geldbuße; der Urheber einer tödlichen Verwundung im Duell mit 1 Jahr bis 3 Jahren Gefängniß und 500 bis 10 000 Frcs. Geldbuße belegt werden. Die Absicht mag ganz gut sein, der Zweck wird aber nicht erreicht werden. Durch Gesetze läßt sich dem Duell- Unfug nicht steuern— das hat man in Frank- reich, wo zu Zeiten sogar schon die Todes- strafe auf dem Duelliren stand, zur Genüge erfahren. Und auch wir in Deutschland wissen em Liedchen davon zu singen. Was nutzt Bestrafung des Duells, wenn das barbarische Vorurtheil noch herrscht, ein Duell sei etwas Ehrenvolles, ja ein Erforderniß der Ehre? Oder gar, wenn, wie das bei uns der Fall ist, das Duelliren trotz des gesetzlichen Verbots in gewissen, und zwar den einflußreichsten, wenn auch kulturell rückständigen Kreisen als gesellschaftliche Pflicht gilt, so daß, wer dieser Pflicht nicht genügt, seine Kaste verliert? Ein solcher Widersinn, wie in Deutschland , wo der Offizier kassirt wird, welcher das Gesetz beobachtet und sich nicht ducllirt, ist zwar in Frankreich nicht möglich, allein so lange die öffentliche Meinung das Duell nicht nur billigt, sondern selbst mit einer gewissen Gloriole(Ruhmes-Heiligenschein) umgiebt, ist auch an das Erlöschen der ebenso rohen als einfältigen Sitte nicht zu denken. England ist das einzige Kulturland, in welchem alle Klassen der Bevölkerung sich auf diese Höhe empor- geschwungen haben. Kein vernünftiger, wir meinen: im Besitz seiner S Sinne befindlicher Mensch wird in England eine Herausforderung ergehen lasien. Keiner eine annehmen. Und das gilt vom Militär genau so, wie vom Zivil. Tapferkeit und Muth, beiläufig sehr ordinäre Eigenschaften, die jeder Hund und Hahn in höherem Maße hat, als der Mensch— wir sprechen von dem gemeinen animalischen Muth, der hier in Frage kommt— sind den Engländern noch niemals abgesprochen worden, und was insbesondere die englischen Soldaten und Offiziere betrifft, so haben sie sicherlich so viel Beweise von Tapferkeit und Muth gegeben, wie die Soldaten und Offiziere irgend einer Armee, in der die Duellpest noch grassirt. In England ist das Duell lächerlich und verächtlich geworden. Und ehe es in Frank- reich und Deutschland so weit ist, wird auch hier das Duell nicht ausgerottet werden.— Der zehnte Nationalkongrest der französischen Arbeiterpartei(Marxisten) wird vom 24. bis 27. Sep- tember ds. Js. in Marseille abgehalten werden. Die Tagesordnung desselben lautet vorläufig folgendermaßen: 1. Bericht des Nationalrathes über seine Thätigkeit während des Jahres 1891/92 und die Lage der Partei. 2. Der' internationale Kongreß zu Zürich . 3. Die sozialistischen Gemeinden und das Lyoner Pro- gramm. 4. Propaganda und Organisation der Partei auf dem Lande.— Seelenverwandtschaft..Immer derselbe feste und strahlende Blick, immer dasselbe räthselhafte Lächeln!" So schreibt der„Temps*, das leitende Organ der s r a n, ö- fischen Bourgeoisie, über— R a v a ch ol. Wie sehr imponirt doch der herrschenden Klasse im Grunde ihres Herzens dieser Mann, den man nun wegen fünffachen Mordes, Grabschändung u. s. w. zum Tode vcrurtheilt hat. Welche Bewunderung flößt der Bourgeoisie bei aller Furcht die anarchistische Taktik ein, für die das organisirte und klassenbewußte Proletariat schon längst nur ein verächtliches Achselzucken übrig hat.— Polizei-Anarchistisches. Die Pariser Polizei will jetzt die Urheber der Explosion des Cafo Very entdeckt haben, oder hat sie entdeckt, wenn man das Wort.entdeckt" nicht allzu ernst nehmen will. Daß diese Explosion keine direkte Polizei- können Sie sich verlassen, und durch dieses merkivürdige Stückchen von Verwandtschaft und Erbschaft bin ich selbst der Schuldner dieses Mensch oder Menschen geworden, so wie Sie es sind, Herr Sommer, und Sie, Herr Molinaro." .Und somit würde bald auch meine Freiheitsstunde schlagen?" rief der Mime bewegt,.und ich würde singen können wie Winsaniello: Leb' wohl, du stille Hütte?" „Und wird denn der Herr Mensch, welcher ist der Erbe von Herrn Seidenspinner, fortsetzen das Geschäft, oder wird er sich setzen zur Ruhe?" fragte der würdige Israelit. „Wird sich setzen zur Ruhe auf jeden Fall, Herr Levy, denn er hat genug für seine Bedürfnisse." .Muß haben ein schönes Geld, ein sehr schönes Geld." Das können Sie sich denken, die Revolution allein kostet ihm wohl gegen 80 000 Thalcr.",,... „Gott der Gerechte, wie kann Einer umgehen so leicht- sinnig mit dem sauer erworbenen Geld! Aber wenn das Geschäft steht so, werde ich auch nicht bleiben hier. Bin ich doch nur gewesen der Agent des Herrn Seidenspinner, um zu sehen, ob ist zu machen ein Geschäft mit jungen, reichen und leichtsinnigen Herren, welche kommen leicht hier herauf." „Und da haben Sie sich so lange hier oben einsperren lassen?" „Kann ich's haben besser wie hier? Spare ich nicht hier Wohnung, Heizung und Licht, habe mein Essen so billig wie unten. Alles in Allem 9 Groschen den Tag, und fitze mitten im Geschäft?" „Schöne Geschichten, schöne Entdeckungen! und zu allem diesen ist das Gericht gut genug", rief Frank.„Aber jetzt, mein lieber Herr Schwiegervater in spe, noch eine wichtige Mittheilung; wissen Sie schon, daß Dr. RaffniauS durchgebrannt ist?" „Nicht möglich! Die schöne Praxis! ach, das kann ja gar nicht sein." „Können Sie sich nicht erinnern, daß der verstorbene Howald ein Testament durch Raffmaus aufnehmen ließ?" „Ja, ja, ich erinnere mich; es war vor vier Jahren." mache sein konnte, wie die Ravachol'schen Dynamitstreiche, war von vornherein klar. Auf der anderen Seite unterlag es für uns keinem Zweifel, daß Polizeispitzel, wenigstens indirekt, ihre Hände im Spiel hatten. Und dies ist jetzt an den Tag gekommen. Die Urheber der Explosion sind ein gewisser Bricou und Frau, die beide verhastet sind, nebst zwei in England befindlichen Anarchisten Namens Fran?ois und Meunier, die wahrscheinlich inzwischen von der englischen Polizei dingfest gemacht sind. Wohlan,„Kompagnon" Bricou, einer der grimmigsten Bourgeoisvertilger, ein Eisen- fresser, dem Nichts„revolutionär" genug war, hat im Gefängniß ein vollständiges Geständniß abgelegt, und— um diese praktische Feigheit mit seinem theoretischen Berserkermuth in einigen Einklang zu bringen, hat„Kompagnon" Bricou, den„wilden Mann" gespielt und sich emige grausige Selbmordversuche geleistet, die jedoch nachträglich als Komödie erkannt worden sind. Kurz,„Kompagnon" Bricou ist ein Komödiant, und auch sein„Anarchismus" war Komödie, oder deutlicher ausgedrückt, Spitzelarbeit! Nur daß er, wie wir das gleich zu Anfang vermutheten, einmal nicht nach Instruktion gehandelt, das heißt, Etwas gethan hat, was zwar im Geiste seiner Rolle war, jedoch in diesem speziellen Fall seinen Auftraggebern nicht in den Kram paßte.— „Ein Attentat",„ein teuflisches Attentat" nennen liberale Blätter den weiblichen Brotwurf, durch welchen Gladstone am Auge getroffen wurde. Das ist eine lächer- liche Uebertreibung. Man wird uns gewiß zutrauen, daß wir derartige schlagende und werfende Gründe mißbilligen, und, wenn wir in der Lage gewesen wären, unsere Hand zwischen die Brotkruste und Gladstone gehalten hätten, allein solche drastische Argumente sind in jeder englischen Wahl gebräuchlich. Ans Apfelsinenschalen, Kartoffeln, Kohlstrünke, faule Eier und Aehnliches muß jeder Kandidat gesaßt sein, eine Brotkruste(es soll nach einer anderen Version sogar Lebkuchen gewesen sein) ist noch ein relativ anständiges Ge- schoß— das Pech ist blos, daß die Brotkruste das Auge traf, was doch unzweifelhaft nur ein fataler Zufall. Die Sache ist bedauerlich, bietet jedoch keinen Grund zur Ent- rüstung. Uebrigens ist Gladstone durch den Wurf bisher nicht am Agitiren verhindert worden.— Japan zivilisirt sich. Die japanische Regierung ver- langt von den Kammern einen Kredit von 22xl\ Millionen Dollars, d. h. nahezu 100 Millionen Mark. Nach deutschen Begriffen allerdings eine Kleinigkeit. Jndeß, das ist ja auch nur der Ansang. Und, wie oie Lateiner sagen: lacilis descensus Avemi— leicht ist der Weg zur Hölle, zum ■Militarismus und zum Staatsbankrott. — Zum Züricher internationalen Kongreß. Das revolutionäre Zentralkomitee von Paris (d. h. die„blan- quistische" Frattion der französischen Sozialdemokratie) hat bereits verschiedene Vorschläge für die Tagesordnung des nächsten internationalen Kongresses gemacht. Zunächst er- nenert es den Antrag, den der Brüsseler Kongreß vertagt hat, es sollen alle sozialistischen Fraktionen, die nach Zürich ihre Vertreter schicken und mit den Beschlüssen des Kon- gresses einverstanden sind, einen gemeinsamen Namen an- nehmen. Als solchen schlägt man vor: Internationale sozialistische Partei. Die Annahme dieses'Antrags, der anscheinend nur eine äußere Form betrifft, kann für Frankreich speziell eine gewisse praktische Bedeutung er- langen. Gerade weil die Unterschiede zwischen den einzelnen sozialistischen Fraktionen nur äußerlicher Natur sind, wie der Brüsseler Kongreß klar und deutlich bewies, deshalb bedeutet die Annahme eines gemernsamen Namens einen weiteren Schritt zur thatsächlichen Einigung. — Der zweite Vorschlag geht darauf hinaus, die Feier des e r st e n Mai gleichzeitig zu einer Kundgebung für den Welt- frieden zu gestalten, wie das schon in diesem Jahre in Frankreich der Fall gewesen ist.— Ter dritte Antrag will von Neuem bekräftigt wissen, daß die erste Pflicht dcS Proletariats und der erste Schritt zu seiner Befreiung und zur Enteignung der Bourgeoisie die Eroberung der politischen Herrschaft ist.— Der vierte Antrag endlich will die Schweizer Orga- nisations-Kommission damit beauftragen, die Beschlüsse des Kongresses zur Ausführung zu bringen; die Schweizer sollen besonders den Auftrag erhalten, die Verbindungen der Nun, dieses Testament sollte er in einem Exemplar im Rathhaus depouiren." „Und das hat er nicht gethan?" „Hat er nicht gethan, sondern ein solches Testament beharrlich abgeleugnet, bis man in seiner Expedition Nachforschung hielt und im Dokumeutenschrank das Testa- ment fand." „Merkwürdig, ich dachte mir immer, er hätte eS an den jungen Howald verkauft." „Das hat er auch gethan, aber es war nicht das Original. Ihr Nachfolger, Habicht, der übrigens ein aus- gezeichnetes Kerlchen ist, war der ganzen Sache schon längst aus der Spur, er hat hinter'm Rücken von Raffmaus den Schrank von seinem Bruder ösfuen lassen, hat das Papier herausgenommen, zweimal meisterhaft kopirt, einen Abdruck vom Siegel in Gips genommen, um es auch den Kopien mittheilen zu könncn, eine Kopie wieder in das Fach ge- bracht, welche an den jungen Howald, ohne daß Ihr Prinzipal die Verwechselung merkte, verkauft wurde, und später, als Raffmaus mit der ge- richtlichen Durchsuchung bedroht war, das Original wieder hineinpraktizirt, so daß es gefunden wurde." „Nun, da haben wir'S; ich habe diesem Habicht nie getraut." „In schlechten Unternehmungen durfte man ihm nicht trauen, wohl aber in allen guten, und das hat sein Gutes. Uebrigens hat er sie gründlich an Raffmaus gerächt, das mag Ihnen zur Genuglhuung gereichen." „Es thut mir aber doch leid um den Mannf er wußte das Geschäft so gut zu leiten, und ich habe so viel« Jahre mit ihm gearbeitet." „Nun, dann bedauern Sie ihn, Sie werden so wie so der Einzige in diesen Bedauern sein. Wissen Sie übrigens, daß der Möbelfabrikant Rollfuß von unserem Freunde Streit einen tüchtigen Säbelhieb bekommen hat, der ihm unter Anderem das eine Ohr gründlich abgehauen hat?" „Um den Menschen ist's nicht schade," meinte Mu sselich. „Sehen Sie, daS ist hübsch, da sind wir doch schon einzelnen nationalen Arbeitssekretariate unter einander zu vermitteln und zu suchen, die internationale Organisation der sozialistischen Partei und des Proletariats vorzubereiten, wenn nicht zu verwirklichen.— Was den zweiten und dritten Antrag betrifft, so wird deren Annahme nur aussprechen, was in Deutschland bereits thatsächlich besteht. Der 1. Mai war uns von Anfang an ein Welt- Friedenssest; und die Eroberung der politischen Macht galt uns, seit es eine deutsche Sozialdemokratie giebt, als ein selbstverständliches Ziel. Für die Arbeiter anderer Länder wird es freilich von Nutzen sein, wenn dies aus- drücklich ausgesprochen wird, und zwar von der höchsten Autorität der sozialdemokratischen Bewegung: dem inter - nationalen Arbeiterkongreß.— Verrkeinerztivichken. In Herford wurde am Sonntag das s o z i a l d e m o- kratische Zentral-Wahlkomitee für die im Kreise Herford -Halle bevorstehende Reichstags-Wahl gewählt. Vor- sitzender desselben ist der Parteigenosse Posor, Herford , Berger- rhormauer 232. An denselben sind alle die Wahl detreffenden Sendungen zu adressiren. In der gegnerischen Presse wird aus der vortrefflichen Or- ganisation, welche die Parteigenossen jenes Wahlkreises zwecks der Agitation für die Wahl schufen, gefolgert, daß die sozial- demokratische Partei die„außerordentlichsten Anstrengungen" mache, um den Wahlkreis zu erobern. Dem gegenüber ist zu be- tonen, daß die Agitation sich genau in denselben Bahnen bewegt, wie sie überall in den Wahlkreisen, wo unsere Partei bereits einigermaßen festen Fuß gefaßt hat, bei Wahlen eingeschlagen werden. »» NnS Kiel wird dem„Hamburger Echo" berichtet:„In ca. zwölftausend Exemplaren verbreiteten am Sonntag Morgen die Kieler Parteigenossen ein Flugblatt, betitelt:„An die Ein- wohner. Kiels." Sich auf die vom Bezirks-Ausschuß bestätigte Erhöhung des Wahlzensus und den daraus entstandenen B e r l u st des Bürgerrechts für ca. 3000 Bürger stützend, wendet sich die Schrift in scharfer Sprache gegen die freisinnige Partei und deren. Vertreter im Stadtverordneten - Kollegium, ohne deren Mitwirkung niemals einem Kieler Bürger das Wahlrecht hätte genommen werden können. An der Hand der in den letzten zwei Jahren im Stadtverordneten -Kollegium erledigten Vorlagen führt der Verfasser seinen Lesern vor Augen, wie die freisinnigen Stadt- verordneten stets„das gleiche Recht für Alle" handhabten und schließt mit der Aufforderung an die Handwerker und Arbeiter, durch desto, eifrigere Betheiligung an den Reichstags-Wahlen für die Beseitigung der freisinnigen Tartüffs aus dem gesetzgebenden Körper Sarge zu tragen, dann würden sie auch bald aus der Gemeindeverwaltung verschwinden. Erst dann würde eintreten, was die Vertreter der sozialdemokratischen Partei stets in der aufrichtigsten Weise erstrebt hätten, was der deutsche Freisinn aber schon lauge zu einer jammervollen Phrase herabgewürdigt hat, nämlich ein„gleiches Recht für Alle"! Das Flugblatt ent- spricht in seiner Sprache der hier am Orte herrschenden Er- bilterung und wird deshalb auch seinen Zweck nicht versehlen. In der am 24. Juni stattgehabten gemeinschaftlichen Sitzung der Kieler Stadtkollegien stimmten vier Stadtverordnete für den Ausschluß des sozialdemokratischen Stadtverordneten Brodhuhn. welcher noch auf Grund des früheren, niedrigeren Zensus gewählt ist. Die Mitglieder des Magistrats stimmten für Entlassung. Die Sache kommt deshalb nochmals zur Verhandlung. In Burg fand am 25.* Juni eine seh, stark besuchte öffentliche sozialdemokratische Versammlung statt, in welcher nach einem Reserar« des Genossen L ü l g e u a u- Berlin einstimmig ein Antrag angenommen wurde, nach welchem alle Schrille gethan werde» sollen, um die Einführung eines Gewerbegerichts in Burg durchzusetzen. Ferner beschäftigte sich die Versammlung mit den Zuständen in einer dortigen Fabrik und mit der Lokal- frage, in welcher energisch an das Soliöarilätsgefiihl der Arbeiter appcllirt wurde. «» Bei der GemeinderathS-Wahl in Dietzenbach (Hessen ) wurden von den drei Kandidaten, welche die Arbeiter ausgestellt hatten, zwei gewählt, während der dritte nur mit iveuigen Stimmen hinter seinem Gegner zurückblieb. *« NuS der badischen Kammer scheiden von SS Abgeordneten am 1. Juli nächsten Jahres 31 aus, darunter 18 Liberale, 1 Demokrat, 1 Freisinniger, 1 Konservativer und 10 Zentrums- mannen. »» Todtenliste der Partei:'Verstorben in Hannover der Gastivirth Heinrich Eickhoff. einmal einer Meinung. Aber wie ich sehe, sitzen Sie hier Alle im Trocknen, es fehlt wohl sehr an Moneten?" „Lcergebrannt ist die Stätte," versicherte der Mime. „Nun, dann werde ich in die Bresche treten. Aber horch! da tönt die Glocke, sollten wir neuen Zuwachs be- kommen?" „Hurrah!" rief der Lieutenant,„unser Viertelloos hat gewonnen, es ist der Lotterie-Kollektenr!" „Haben Sie denn gespielt?" frug Frank verwundert. „Jawohl, und zwar mit der Bestimmung, daß der Ge- winn unter die gerade in Wechselhaft Beftiidliche» vertheilt werden soll. Sie gewinnen also mit." „Aber ich habe ja nichts dazu gegeben?" „Dafür haben Viele gegeben, die jetzt abgegangen sind und Nichts bekommen." „Nun, da geht es mir ja gerade wie dem alten Mütterchen, das immer nach ihrem Gewinn fragte, obwohl sie nie spielte, und endlich doch gewann, weil ein Menschen- freund heimlich für sie ein Loos bezahlt hatte." Es war in der That der Lotterie- Kollekteur, der jetzt eintrat und mit freudestrahlendem Blick rief: „Meine Herren, ein großes Glück für Sie Alle, habe ich Ihnen zu verkündigen. Was geben Sie mir dafür?" „Hundert Thaler!" rief der Lieutenant kühn. „Ein Prozent!" sprach Levy bedächtiger. „Das eine Prozent wäre mir lieber," erklärt« der Kollekteur,„soll ich's haben?" „Zugeslanden," riefen Alle, und nnnl fragte der Kollekteur, indem er die Liste hervorzog: „24 809?" „Das stimmt," erklärte Levy, der hastig das Loos her- vorgezogen hatte. „Die Nummer hat das große LooS, von dem als vierter Theil 62 000 Thaler 23 Groschen und 6 Pfennige auf Ihren Antheil fallen." (Fortsetzung folgt.)
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