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Nr. 76. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 30. Mär; 1904.

Gewerkschaftliches.

Berlin und amgegend.

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Zur Aufklärung sei hier mitgeteilt, daß es sich lediglich um

Ausland.

über die Grundsäße der Kühnemänner gesagt haben. Durch die Lohnbewegung der Fliesenleger. Die Fliesenleger Bochum s heutige Veröffentlichung wird bestätigt, daß es den Herren darum find in eine Lohnbewegung eingetreten. Zuzug von Fliesenlegern zu thun ist, jeden Versuch der Arbeiter, durch Forderungen ihre nach Bochum ist deshalb fernzuhalten. Alle arbeiterfreundlichen Lage zu verbessern, brutal niederzufnütteln; nicht, weil die Forde- Blätter werden um Abdruck gebeten. Zur Frage einer einheitlichen Organisation unter den Fliesenlegern, wird. Der Arbeiter soll mit dem zufrieden sein, was die Herren rungen zu hoch sind, sondern weil überhaupt gefordert die in einer Versammlung der im Maurerverband organisierten Kühnemänner ihren" Arbeitern gnädigst bewilligen. Die Fleischwaren- Arbeiter in Helsingborg haben durch Verhand Fliesenleger aufgeworfen wurde, erhalten wir auch eine Zuschrift Der Schluß der Zuschrift, wonach die Kühnemänner durch unsre lungen mit ihren Arbeitgebern eine Regelung ihrer Lohn- und aus den Reihen der dem Centralverband der Fliesenleger Deutsch - Taktik zu ihrem Vorgehen gezwungen sind, beruht auf falscher Arbeitsverhältnisse: die Abschaffung des Kost- und Logis lands angeschlossenen Angehörigen dieser Branche. Der Central- Voraussetzung, und soll wohl auch lediglich dazu dienen, das Vor- systems, den zehnstündigen Arbeitstag und einen Minimallohn verband der Fliesenleger hat sich, obgleich der äußeren Form nach gehen der Herren vor der Oeffentlichkeit mit einem Schein von von 20 Kronen und für die ersten Gehilfen von 23 Kronen erzielt. feine lokale Gewerkschaft, doch diesen angeschlossen und die an uns Berechtigung zu umgeben. Die Anssperrung in der Diamantindustrie. gegangene Buschrift läßt erkennen, daß wenn seine Mitglieder auch geneigt sind, der Einigkeit eventuell Opfer zu bringen fie einen einzelnen in fich abgeschlossenen Fall handelt, in einem Be- austehen. Am Sonnabend haben dort Verhandlungen zwischen den In Antwerpen scheint jetzt eine Einigung nahe bevors doch nicht gewillt sind, ihre Organisation ohne weiteres aufzugeben, trieb, wo die Lohn- und Arbeitsbedingungen geradezu unerträglich Bertretern des Antwerpener Diamantarbeiter- Verbandes und der und bedingungslos dem Maurerberband als Einzelmitglieder beizu geworden find. treten. Erwogen hat der Verband der Fliesenleger, der in Berlin über 130 Mitglieder zählt gegenüber etwa 80 von der andren Seite werden fortgesetzt und es ist wohl zu erwarten, daß sie zu einem dortigen Juweliers- Vereinigung stattgefunden. Das Ergebnis wird vorläufig von beiden Seiten geheim gehalten. Die Verhandlungen als im Maurerverband organisiert angegebenen Fliesenleger, ob er guten Resultat führen werden. sich nicht der Generaltommission anschließen solle, jedoch nur unter der Bedingung, daß ihm das freie Verfügungsrecht über feine Angelegenheiten und das Selbstbestimmungsrecht über seine Gelder bleibe. Bom Centralverband der Maurer trennt den Fliesen­leger- Verband grundsäßlich die Ansicht, daß der Abschluß von Tarifverträgen, wie der letzte der Maurer einer ist, im Baugewerbe bon größerem Schaden als von Nuzen ist. Trotzdem weist der Ein­fender den Gedanken einer Einigung nicht zurück. Er glaubt aber nicht, daß eine solche dadurch zu stande kommen kann, wenn etwa der Centralverband der Maurer die Sache als eine Machtfrage in der Zuſchrift, so muß man einen Boden suchen, auf dem sich die Interessen begegnen."

Aussperrung machen, so fällt die Verantwortung dafür den Kühne Wollen die Herren trozdem die Sache zum Ausgangspunkt einer männern zu. Darum erwarten wir auch in aller Ruhe den Angriff der Kühnemänner. Richt Unterwerfung der Arbeitgeber wollen wir, sondern An­erkennung der Gleichberechtigung der Arbeiter bei der Festsetzung der Lohn- und Arbeitsbedingungen.

Deutscher Metallarbeiter Verband. Ortsverwaltung Berlin .

Der Textilarbeiter- Streit in Roubaix .

Die Zahl der Ausständigen ist gestern start angewachsen. Während am Montag nur in 40 Fabriken die Arbeit eingestellt war, sind es jetzt deren 65. Gegen 4000 Ausständige, die am Montag gezählt wurden, feiern nunmehr 15 000.

Inzwischen beeilen sich die Behörden, gegen die Streifenden die

Argumente der modernen Gesellschaft aufmarschieren zu lassen.

,, Laffans Bureau" meldet aus Paris :

werden.

Ausstände in Amerika .

Die Maßschuhmacher beschäftigten sich in einer Versammlung am Montag mit dem Ergebnis ihrer Tarifverhandlungen. Der im Mai vorigen Jahres geführte Streit brachte den Maßschuhmachern eine Aus Lille sind zwei Schwadronen Kavallerie nach Roubaig damals beigelegt unter der Bedingung, daß über eine Aufbesserung abgegangen. Auch in Lille selbst gärt es. Die Tertilarbeiter be­der in den besseren Maßgeschäften gezahlten Stücklöhne zwischen absichtigen, sich mit denen von Roubair solidarisch zu erklären. Ein Arbeitgebern und Arbeitnehmern verhandelt werde. Der Einsender läßt sich über dieses Thema nicht weiter aus. Handlungen find seitdem durch eine paritätische Kommission geführt In Charlesville wird ebenfalls der Ausstand proklamiert Die Ver- Meeting ist für heute( Montag) mittag zu diesem Zwecke einberufen. Wir meinen, dieser Boden ist zuerst zu finden auf dem gemeinsamen worden. Die Arbeiter forderten während der Verhandlungen zu den Kampfplatz gegen das Kapital. Beide Organisationen sollten es bisherigen Lohnfäßen einen Zuschlag von 1 M. für Herrenarbeit fich zur Regel machen, nie Streits oder Sperren zu verhängen und 1,25-1,50 M. für Damenarbeit. Das wollten die Arbeitgeber ohne Einverständnis der andern Organisation. Auch bei Abschluß nicht bewilligen, und obwohl die Verhandlungen sich sehr in die New York , 26. März.( Laffan- Meldung.) Am 1. Mai werden von Verträgen sollte man stets gemeinsam vorgehen. Bei einem Länge zogen, konnte ein Einverständnis zwischen den beiderseitigen allem Anschein nach 27 000 ungelernte Arbeiter in New York in den solchen Zusammenwirken werden die Differenzpunkte bald auf ein Vertretern nicht erzielt werden. Schließlich machten die Vertreter Ausstand treten, um die Anerkennung des Gewerkschaftsprincips und Minimum zusammenschrumpfen und es steht dann auch einem bis zum 1. Mai 1903 gezahlt wurde, werden Aufschläge bewilligt Maurer ausständig, um höhere Löhne zu erlangen. Durch den Aus der Arbeitgeber folgendes endgültige Angebot: Zu dem Tarif, der Lohnerhöhungen durchzusetzen. Seit 14 Tagen sind bereits 15 000 formellen Zusammenschluß bald nichts mehr im Wege. Vor allem bon 25 Pf. für Herrenböden, 50 Pf. für Damenböden, stand der Maurer ist die Bauthätigkeit zu vier Fünfteln lahmgelegt. aber mögen die großen Centralverbände den bisherigen Lokal- 50 3f. für hohe Stiefel einschließlich Böden, 25. Pf. organisationen nicht hindernd in den Weg treten, wenn diese die für Morgenschuhe und Bantoffeln. Fünf Firmen, welche Abficht bekunden, sich den von den Centralverbänden geschaffenen als die besten Maßgeschäfte gelten und sauberste Arbeit verlangen, Lokales. Institutionen anzuschließen. Generalfommission und Berliner Ge- zahlen für Damenböden 50 Bf., für Herrenböden sowie hohe Stiefeln werkschaftskommiffion mögen den bisherigen Lokalisten in liberalster 75 Bf. Aufschlag. Dieser Tarif, der zwischen der Vereinigung der Zwanzig Jahre Maßschuhmachermeister und dem Berein deutscher Schuhmacher Maßschuhmachermeister und Weise offen stehen. Auch hier wird das engere Zusammenleben die( Ortsverwaltung Berlin ) abgeschlossen ist, gilt vom 1. April 1904 ist heute unser Blatt alt. Am 30. März 1884 erschien die Probe­endgültige Einigung beschleunigen helfen. bis 1. April 1908. Die Versammlung sprach sich dahin aus, daß Nummer des Berliner Volksblatts", nachdem Berlin über 5 Jahre das Angebot der Arbeitgeber zwar erheblich hinter den ursprüng- ohne socialdemokratische Presse gewesen war. Die Versuche der lichen Forderungen der Arbeiter zurückstehe, daß aber zur Zeit nicht Parteigenoffen, für die im Oftober 1878 auf Grund des Socialisten­mehr erreicht werden könne. Da etwa 150 Arbeiter, das ist die gesetzes verbotene Freie Presse" durch Herausgabe ganz harmloser Mehrzahl der auf bessere Maßarbeit beschäftigten, die höheren zu Blätter einen teilweisen Ersatz zu schaffen, scheiterte an der schläge von 50 resp. 75 Pf. erhalten, so stelle der Tarif immerhin einen annehmbaren Erfolg bar, wenn er auch hinter den berechtigten Bismardschen Polizeibrutalität, die selbst dem rigorosen Socialisteit Wünschen der Arbeiter zurückbleibe. Die Versammlung erklärte sich gesetz entgegen auch solche Blätter gleich am Tage ihres Erscheinens nach eingehender Diskussion mit 101 gegen 36 Stimmen für den unterdrückte, in denen von socialdemokratischen Bestrebungen, ge­Tarifvertrag. Derselbe ist somit angenommen und tritt am 1. April schweige denn von Handlungen gegen das Ausnahmegesez, auch nicht entfernt die Rede war. Einzig die Vermutung, daß die harmlosen Achtung, Bergolder Berlins ! Da die Hauptforderungen durch Blätter. von Socialdemokraten herausgegeben feien, genügten die Fabritantenvereinigung abgelehnt worden sind, ersuchen wir alle für die Polizei, das Eigentum der Herausgeber zu zer bei Ningfabrikanten und alle bei den Zwischenmeistern, welche für stören. Als Ersatz diente dann der Züricher Social­die Ringfabrikanten arbeiten, beschäftigten stollegen und Kolleginnen, bemokrat" der wie in ganz Deutschland so auch in der vorläufig eine neue Arbeit vorzunehmen, bis die am Reichshauptstadt eine beträchtliche Verbreitung hatte, jedoch selbst­Mittwochabend stattfindende Versammlung über unsre fernere Maß- Reichshauptstadt eine beträchtliche Verbreitung hatte, jedoch selbst­nahmen entschieden hat. verständlich den an eine Tageszeitung gerichteten Ansprüchen der Alle, welche dadurch arbeitslos werden, haben sich sofort auf Arbeiterschaft nicht genügen konnte. unserm Streitbureau, Andreasstr. 26 bei Merkowski, vormittage von 9-11 Uhr, zu melden. Der Vorstand des Verbandes der Vergolder. Achtung, Schuhmacher!

Zur Lohnbewegung der Bäckergefellen. Nachdem bereits vor einer Woche eine stark besuchte öffentliche Bäckerversammlung zu der einzuleitenden Lohnbewegung Stellung genommen hatte, befaßte fich gestern nachmittag eine außerordentliche Mitgliederversammlung abermals mit der Angelegenheit. Nach lebhafter Debatte, in der unter anderm Weidler erklärte, daß auch die Konditoren am heutigen Mittwoch endgültig Stellung zu der Lohnbewegung nehmen würden, beschloß die Versammlung, nunmehr umgehend die Forde­rungen den Innungen durch die Gesellenausschüsse zu unterbreiten; in Kraft. gleichzeitig aber, darauf zu dringen, daß an den Verhandlungen drei Vertreter des Bäderverbandes teilnehmen. Ueber das Resultat der Berhandlungen soll alsdann über 14 Tage in einer weiteren Ver­sammlung Bericht erstattet werden. Bemerkt sei, daß die Polizei durch Stellung eines starten Aufgebotes von Schußleuten ungewöhn liche Sicherheitsmaßregeln ergriffen hatte, die sich natürlich als überflüssig erwiesen. Achtung, Metallarbeiter!

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Die Vereinigung der Metallwaren- Fabrikanten hat unterm gestrigen Datum an die Berliner Zeitungen( natürlich mit Ausnahme des Vorwärts") eine Zuschrift folgenden Inhalts versandt:

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Achtung, Maler und Anstreicher!

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gegründet, die einige Jahre unbehelligt blieben und erst 1886 der wieder stärker erwachenden Polizeitvut zum Opfer fielen.

Im Jahre 1883 wurde die Stadtverordneten- Versammlung auf­gelöst und dem Polizeiminister Buttkamer paßte es damals in den Kram, der Arbeiterschaft einen etwas freieren Spielraum zu lassen. Sie Der Deutsche Metallarbeiter- Verband versucht von neuem den schien ihm gut genug, neben dem Nadau- Antisemitismus als Sturm­faum wieder hergestellten Frieden zwischen den Arbeitern und Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Filzschuhfabrik von bock gegen das Fortschrittlertum im Roten Hause zu dienen; freilich Arbeitgebern in der Metallwaren- Branche zu stören. Auf seine Schweiger, Rungestr. 20, haben sämtlich die Arbeit niedergelegt. Die mochte man nicht erwartet haben, daß die Socialdemokratie bei Anweisung haben die Arbeiter der Metallgießerei von 2. Knoll Ursache der Arbeitsniederlegung sind Lohndifferenzen, welche ent- diesen Wahlen sofort fünf Mandate erobern würde. Ende 1883 hierselbst, Linienstr. 155, ihrem Arbeitgeber den Entwurf einer standen sind durch Einführung eines neuen Artikels, für welchen machten die Parteigenossen sich auch daran, öffentlich eine Organi­von der hiesigen Ortsverwaltung des Verbandes ausgearbeiteten Herr Schweiger nicht den Lohn zahlen will, wie er fonft üblich ist. fation zu schaffen; es wurden Arbeiter Bezirksvereine Vereinbarung zur Unterschrift vorgelegt; dieser Entwurf Die Ortsverwaltung des Vereins deutscher Schuhmacher. enthält in der Hauptsache wieder dieselben Forderungen, deren Ablehnung den Ausstand im Herbst vorigen Jahres herbeigeführt hat. Da die Annahme dieser Forderungen auch jetzt Zuzug nach Spandau ist fernzuhalten. Die dortigen verweigert werden mußte, haben die Arbeiter der Firma am Stollegen stehen seit gestern im Streit. Einige Spandauer Meister 21. d. M. die Arbeit niedergelegt. Sie sind bisher im Ausstande haben Bauten in der Umgegend Berlins : 1. Den fler einen Bau berblieben, obwohl in späteren Verhandlungen, welche die Firma in Schöneberg in der Gotenstraße. 2. Bürger einen Bau in mit dem Lohnausschuß ihrer eignen Arbeiter unter Ausschaltung Stegliz, Stubenrauchplab, und einen Bau in der Oudenarderstr. 1. des Verbandsbevollmächtigten führte, eine Lohnerhöhung und 3. N upfe einen Bau in Wilmersdorf . Holsteiner- und Gasteiner­einzelne andre Forderungen bewilligt wurden. Auch der Vorstand straßen- Ecke, und einen in Tegel , Bahnhofstr. 3. Diese Bauten der Vereinigung Berliner Metallwaren- Fabrikanten, an welchen sind gesperrt. die Firma Knoll als Mitglied fich gewendet, hat getreu seinem Die Vereinigung der Maler, Anstreicher usw. Grundprincip eine Verhandlung mit dem Metallarbeiter- Verbande Ortsverwaltung Berlin. abgelehnt und den Beschluß gefaßt, sich ihres Mitgliedes Deutfches Reich. mit vollster Energie anzunehmen. Nach den infolge des legten Streifs ergänzten Satzungen find, sofern der Aus­stand nicht binnen drei Wochen beendet ist, sämtliche der Ver­einigung angehörigen Fabrikanten verpflichtet, zunächst zehn Prozent und in der Folge weitere Teile ihres Arbeiterbestandes zu entlassen. Diese Maßnahmen sind durch die Notwehr ge­boten, um der jetzigen Taktik des Metallarbeiter- Verbandes, den einzelnen Arbeitgeber anr Unterwerfung zu zwingen, wirksam entgegentreten zu können."

Zu Beginn des Jahres 1884 fanden wir in unfrem Bartei­genossen Bading einen Drucker, der bereit war, seine Eristenz aufs Spiel zu sehen. Denn es darf nicht vergessen werden, daß die Grändung eines socialdemokratischen Blattes damals für den Heraus­geber nicht allein die Vernichtung seiner Subsistenzmittel im Gefolge haben, sondern auch seine Ausweisung aus Berlin bedeuten konnte. Der am 25. März 1884 verbreitete Prospekt des neuen Blattes ließ über dessen socialdemokratische Haltung feinen Zweifel. Wenn auch der Name der Partei mit keinem Wort darin erwähnt war, so waren doch eine ganze Reihe von Forderungen in dem Flugblatt erhoben, die keine andre Partei als die unsrige fich Die Lohnbewegung der Bäcker in Kiel nimmt einen günstigen zu eigen machte. Fortgang. Sm ganzen arbeiten von etwa 240 Gefellen 141 zu den Der Prospekt blieb unbeanstandet und am 30. März, einem neuen Bedingungen. Es wurde beschlossen, daß die zu den neuen Bedingungen Arbeitenden 10 Proz. ihres Verdienstes an den Streit- Sonntage, erschien die erste Nummer des Volksblattes" in einer fonds abzuliefern haben. Auflage von 50 000 Exemplaren. Sie war verhältnismäßig farblos gehalten, gewiß, aber dennoch konnte auch über ihren socialdemo Die Lohnbewegung der Tapezierer in Kiel ist durch Ver- fratischen Charakter kein Zweifel bestehen. Es stand damals die einbarung mit den Brinzipalen erledigt worden. Anstatt des ges Verlängerung des Socialistengefeges im Reichstage auf der Tages­forderten Minimal- Stundenlohnes von 50 Pf. hat man sich auf 47 Pf. geeinigt. Die übrigen Forderungen der Gehilfen sind sämt- ordnung und der Leitartikel der Probenummer befaßte sich mit der lich bewilligt. Auf dieser Grundlage haben sodann die beteiligten brennenden Frage. Im übrigen beschränkte sich der politische Teil Parteien einen zweijährigen Vertrag abgeschlossen. Der neue Tarif des Blattes wesentlich auf das einfache Registrieren von Thatsachen tritt bereits am 1. April in Kraft. und der lokale Teil auf die Mitteilung der ortsüblichen Neuigkeiten.

Hier soll also wieder einmal die vollständige Schuldlosigkeit der Kühnemänner nachgewiesen werden. Wir bezweifeln, daß es den Herren gelingt, jemanden zu finden, der ihnen das glaubt. Doch sehen wir uns die Einzelheiten der Zuschrift einmal Die Tischler von Solingen sind mit dem 7. März in eine Ueberhaupt war das Verhältnis dieser beiden Teile eine Art Grad­näher an: Was zunächst die Behauptung anlangt, daß die Arbeiter dem Lohnbewegung getreten. Die Hauptforderungen find: Einführung messer der Situation. Ließ der Polizeidruck ein wenig nach, bann Inhaber der Firma die Forderungen auf Anweisung des Metallarbeiter der 9stündigen Arbeitszeit und eine Erhöhung der Stundenlöhne wurde die Politik ausgedehnt; war Brutalität Trumpf, wurden Verbandes unterbreitet haben, so ist zu bemerken, daß diese Be- um 10 Broz. Die Arbeitgeber stellten sich von Anfang an auf einen Massenausweisungen verübt, dann wuchs der lokale Teil beinahe hauptung darauf zurückzuführen ist, daß es bei den Kühnemännern den Gehilfen Aussicht versprechenden Standpunkt. Auf das Drängen über seine normalen Grenzen hinaus und ebenso gab es dann geradezu zur figen Ibee reworden ist, daß alle Forderungen, die einiger Scharfmacher haben sie sich aber vereinigt und die Unter- Plaudereien und wissenschaftliche Feuilletons in schwerer Fülle. gestellt werden, nicht von den Arbeitern gewollt sind, sondern daß keinem gewünschten Ziel. Infolge dessen haben die Unternehmer die handlungen zwischen ihnen und der Lohnkommission führten zu So war es denn möglich, unser Blatt durch die Klippen des diese durch die Organisation zum Vorgehen gezwungen werden. Die Unterhandlungen abgebrochen und verlangen, daß jeder Gehilfe durch Schandgesetzes hindurchzulotfen. Nur eine Nummer der Zeitung Kühnemänner vom Gegenteil zu überzeugen, halten wir für ausgeschloffen und machen wir deshalb hierzu erst gar feinen Unterschrift sich verpflichtet, zu den von ihnen gestellten Bedingungen wurde verboten, nämlich die vom 28. Oftober 1887 wegen eines weiter zu arbeiten, andernfalls die Gehilfen ausgesperrt werden Es lebe eine wahrhaft deutsche Arbeiterpartei" überschriebenen Versuch. Artikels. Von dem Berbot des ferneren Erscheinens nahm die Polizei tischlern fernzuhalten. follen. Ein Konflitt scheint daher unvermeidlich bevorstehend. Es wir daher dringend ersucht, den Zuzug von Bau- und Möbel- jedoch Abstand. tischlern fernzuhalten.

gelehnt werden mußten, so ist dem entgegenzuhalten, was Herr Raffe, Wenn es aber in der Zuschrift heißt, daß diefe Forderungen ab­Nasse, der Generalsekretär selbst zugab, daß nämlich die Forde rungen der Arbeiter durchaus berechtigt und Die Zahlstelle Solingen des Deutschen Holzarbeiter- Verbandes. erfüllbar sind. Herr Naffe giebt zu, daß alles, was von den Ueber den drohenden Ausstand auf der Zeche Deutscher Kaiser" Kollegen bei Knoll gefordert wird, bei den Konkurrenz telegraphiert uns unser Dortmunder Korrespondent: firmen, die zum Teil sogar Mitglieder der Vertrauenskommission Dortmund , 29. März. Wegen Maßregelung von Verbands­find, seit Jahren bereits besteht. Trozdem wagen

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Freilich hat die jüngere Generation keine Ahnung davon, welche Fülle von Nervenkraft Tag für Tag vergeudet werden mußte, um nach menschlichem Ermessen das Blatt unter dem Socialistengesetz schwer angreifbar zu machen und doch ihm seinen arbeiterfreund­lichen Charakter zu bewahren. Heute hat der Verantwortliche einer

die Herren zu schreiben: Die Forderungen mußten ab- mitgliedern drohte, wie schon gemeldet, auf der Gewerkschaft socialdemokratischen Zeitung gewiß auch schwere Mühe, sein Blatt gelehnt werden. Eine solche Handlung heißt: Die Deffentlichkeit Deutscher Kaiser" in Bruckhausen ein Streit. Die Kommission der dem Staatsanwalt aus den Fingern zu winden, aber immerhin sett gelehnt werden. Eine solche Handlung heißt: Die Deffentlichkeit Arbeiter wurde heute früh auf dem Oberbergamt vorstellig, wurde der Redakteur nicht mehr als die Freiheit seiner Person aufs Spiel. gröblich dupieren. Was die Zufchrift weiter fagt vom Grundprinzip und der Aus- jedoch abgewiesen. Jede Bermittelung wurde abgelehnt. Die Damals kostete das Verbot eines Blattes zwar nicht einer einzelnen führung der neuen Streit- und Aussperrungsbestimmungen, ist Lage ist sehr fritisch, da es nicht möglich ist, beruhigend auf die Leute Person die Freiheit, wohl aber sprengte eine solche Gewaltthat zehn­lediglich eine Bestätigung dessen, was wir im gestrigen Vorwärts" einzuwirken. Alle Lokale werden abgetrieben. tausende Mart an Arbeitergroschen in die Luft, verurteilte zahlreiche

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