S-- 79 21 �M-s- 1 KeillM iles Jormürte" Kerlim Nlilksbllltt. HN. Mt.ZZgitations» kalenckev.Sämtliche Daten, mit Ausnahme der parlamentarischen, beziehen sich auf den Tag der Veröffentlichung im«Vorwärts"jVlajestätsbeleiäigunZ.Januar.7. Genosse Zietsch- Charlottenburg erhält in Koburg wegenangeblicher Majestätsbeleidigung 3 Monate Gefängnis.8. Der Schreiber Schmitt in Trier wegen einer in der Trunken-heit ausgestoßenen Aeußerung 8 Monate.17. Genossin Rosa Luxemburg 3 Monate Gefängnis.21. Ein Hausbesitzer in Mühlheim a. R., der ein polizeilichesStrafmandat erhält, denunziert den vermutlichen Angeber wegenMajestätsbeleidigung. 6 Monate Gefängnis.Februar.3. Auch Genosse Henning wird in Erfurt wegen desselben That-bestandes freigesprochen, der in Leipzig zur Verurteilung von dreiGenossen geführt hat.IS. Genosse Maywaldt in Sorgau wegen einer privatenAeußerung ein Jahr Gefängnis.20. Die Revision der drei zu insgesamt 13 Monaten Gc-fängnis verurteilten Leipziger Redakteure verworfen.März.26. Ein Weyen Majestätsbeleidigung zu zwei Jahren Gefängnisverurteilter Schneider wird nach 18 Monaten Einsperrung als geistes-krank erkannt und freigesprochen.Ilm Dtenltc des Zarismus.Januar.1. Der ausgewiesene Dr. Wetscheslaff, dessen Frau krankdaniederliegt, wird aufgefordert. Preußen bis zum 6. Januar zuverlassen. Andernfalls soll zwangszweise Abschiebung nach Rußlanderfolgen..1. Strafverfahren gegen Ehrenpfort in Berlin wegen Geheim-bündelei.3. Der«Vorwärts" veröffentlicht genaue Angaben über dieOrganisation der russischen Polizeifiliale in Berlin und übereinen Anbruch der russischen Spitzelbande bei Dr. Wetscheslaff inHermsdorf.g. Der Kanzler erläßt ein Rundschreiben an die Einzelregierungen,man möge Russen, die«politisch nicht ganz einwandsfrei sind", nichtnaturalisieren.14. Die socialdemokratische Reichstags-Fraktion bringt eineInterpellation ein über die Umtriebe der russischen Spitzel und denKönigsberger Geheimbundsprozeß.ib. Auslveisung der Russen Popoff und Krassikoff.17. Russische Spitzelwirlschaft an der Berliner Universität.19. Die„russischen Hochverräter" in Königsberg, Gen. BraunUnd Nawogrotzky nach 10 Wochen aus der Haft entlassen.19. Erste Russendebatte im Reichstage. Staatssekretär v. Nicht-hosen beleidigt die russischen Studentinnen, die er als Dirnenhinstellt.22. Gendarmen in Thorn werden mit russischen Orden dekoriert.28. Gen. Nawogrotzky von neuem verhaftet.Februar.17 Pakete derin Deutschland erlaubten2. In Tilsit werden.Jskra" konfisziert.ö. Ueber die Ergebnisse des schwebenden Ermittelungsverfahrensgegen die KönigSberger Geheimbündler und Hochverräter wird dierussische Polizei von den deutschen Justizbehörden unterrichtet.9. Die Untersuchung wegen Hochverrats am russischen Reiche wirdauf alle in den KönigSberger Geheimbundprozeß verwickelten Per-sonen ausgedehnt.9. Die russischen Studenten in Breslau werden von russischenAgenten überwacht, auf der Straße angehalten und vor dem Besuchsocialdemokratischer Versammlungen sowie vor dem Abonnementrevolutionärer Zeitungen gewarnt.11. Einem russischen Studenten, der zur gemeinsamen LektüreKollegen bei sich versammelt, wird von russischen Agenten an-gekündigt, er habe, wenn sich noch einmal mehr als drei Personenbei ihm versammeln, Haussuchung zu gewärtigen12. Der Krakauer.„Naprzod" berichtet von der Auslieferung von10 Deserteuren durch preußische Gendarmen an Rußland.18. Neue Haussuchung in Königsberg.18. Massenhafte Ausweisung in Oberschlesien.19. Protestversammlungen der Berliner Arbeiter gegen die russischeSpitzelwirtschaft.20. Die von Richthofen beleidigten Studenten haben eine Protest-erklärung erlassen. Nach der„Königsberger Hartungschcn Zeitung"soll ihre Ausweisung bevorstehen.23. Im preußischen Landtag geben die beteiligten Minister«be-friedigende Aufklärungen" über den Russenkurs. Justizministerv. Schönstedt verliest aus dem Anllagematerial des schwebendenKönigsberger Prozesses Stellen aus Druckschriften, die beweisensollen, daß darin zum Zarenmorde aufgereizt wurde. Schönstedtverdächtigt auch den socialden, akratischen Parteivorstand der Mitthäter-schaff am Königsberger„Hochverrat".26.«Fast möchte ich die deutsch-russische Freundschaft eineatavistische nennen," äußert Graf Bülow zu einem Korrespondentendes„Petit Parifien".27. Zweite Russendebatte im Reichstage.„Dua res agiturl"(„Um deine Sache handelt es sich I") erklärt der preußische Justiz�minister.28. Im preußischen Abgeordnetenhause hat der Polizeiministerv. Hammerstein die Auslieferung von Deserteuren abgestritten. Jetztmeldet eine Berliner Korrespondenz, die Beziehungen zur Polizeihat, einen neuerlichen Fall.23. Fortsetzung der Rrlsiendebatte im Reichstage. Bülow be-schimpft die russischen Studenten als«Schnorrer und Verschwörer"und droht mit neuen Ausweisungen.März.1. Nach Feststellungen der«Leipziger BolkSzeitung" sind dieCitate, die der Justizminister im preußischen Abgeordnetenhause ausden in Königsberg konfiszierten russischen Druckschristen gegeben hat,gefälscht.13. Protest der russischen Studenten gegen die ihnen vomReichskanzler zugefügten Beleidigungen.16. Vernehmungen von Rüsten in Sache der Protestresolutionen.16. Die geheimen Ausgaben der russischen Polizei im Aus-lande sind von 1894 bis 1903 von 64 000 auf 178 663 Rubel�$. Wegen der Zurückweisung ministerlicher Beleidigungen14 Russen ausgewiesen.20. Abermais ein Deserteur in Beuthen ausgeliefert.vlulVe Richter und Staatsanwälte.Januar.8. Ein Arbeitswilliger, der den Führer der Maurerorganisationfälschlich des Diebstahls beschuldigt hat, wird in Breslau zu 30 M.Geldstrafe vcnirteilt.5. Ein Antrag Dr. Barths an die Staatsanwaltschaft Köslin,gegen den Verfasser eines konservativen Flugblatts, das ihn sdesStunmenkaufs beschuldigte, einzuschreiten, wurde abgelehnt, weil„Wahrung berechtigter Interessen" borliege. Eine Beschwerde beider Oberstaatsanwaltschaft in Stettin bleibt ohne Erfolg.6. Genosse Thiele- Halle trotz seiner Immunität als Reichs-tags-Abgeordneter vor Gericht gezogen.9. Die Genossen Leid und Kaliski vom„Vorwärts" wegenBeleidigung oberschlesischer Amtspersonen sechs und vier MonateGefängnis, obwohl es ihnen bis auf unbedeutende Nebensächlichkeitengelungen war, den Wahrheitsbeweis zu führen. U. a. hatte der„Vorwärts" das Vorgehen des Amtsvorstehers Schröter, der dieEhre eines erschossenen Arbeiters durch unrichtige Angaben geschmälerthatte, als„sehr gemütstief" bezeichnet. Dafür allein(obwohl dasVorgehen des Amtvorstehers„nicht recht zu billigen" sei) 14 TageGefängnis.10. Der Polizist Powilist in Steglitz wegen Mißhandlung vonPaffanten 4>/z Monate Gefängnis.16. In Crimmitschau wird Genoffe Hecht, der erweislichwahre Pressionen der Fabrikanten als Schurkenstreiche bezeichnethatte, zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt, der Fabrikant Selb-mann, der lügnerische Behauptungen über die„Führer" der Arbeiterausgestreut und sie Lumpen geheißen hatte, zu 100 M. Geldstrafe.17. Ein streikender Maurer in Beuthen, der Arbeitswilligengesagt hatte:„Euch kommt der Teufel auf den Kopfl" wegen Be-drohung drei Monate Gefängnis.19. Der oldenburgische Minister Ruhstrat hat den eingesperrtenRedakteur Biermann, der des Ministers Vorleben aufgedeckt hatte,dessen Frau gegenüber einen Lumpen geheißen und erhält dafür20 M. Geldstrafe.(Bald darauf erhält der Minister einen hohenoldenburgischen Orden.)19. Wegen barbarischen Totschlags, begangen am jüdischenSchriftsetzer Lewy, wird in Könitz der Schlosscrmeister Hahn zueinem Jahre Gefängnis verurteilt. Seine zahlreichen Mitthäter gehenfrei ans.22. Der Polizeisergeant Haudschuk in Wriezen a. d. Oder hatden Polizeibeamten Elsholz mißhandelt und mit dem Niederstechenbedroht. 15 M. Geldstrafe.23. Wegen Militärrichter- Beleidigung(Kritik des HeidelbergerUrteils) Genoffe Zander von der Frankfurter.Volksstimme" einenMonat Gefängnis.27. Die Genossen KoSnitzki und Kampe wegen Tragens roterAbzeichen bei einem Spaziergange am 1. Mai in Posen zwei unddrei Monate Gefängnis.Februar.6. Der Fabrikant Donath in Crimmitschau hat eine Arbeiterinwegen Streikpostenstehens eigenmächtig gewaltsam festgenonimen, ihrdabei die Kleider zerrissen und sie körperlich beschädigt. Ihr Straf-antrag gegen den Fabrikanten wegen Körperverletzung und Frciheits-beraubung wird von der Staatsanwaltschast in Zwickau abgelehnt.11. Wegen versuchter Erpressung(angeblicher Bedrohung einesArbeitswilligen mit Schlägen) ein Bauarbeiter in Berlin drei MonateGefängnis.17. In Beuthen wird der streikende Maurer Scholz von zweiUnternehmern und einer Schar Arbeitswilligen mit Knütteln undSteinen angegriffen. Er führt in Gegenwehr mehrere Stockhiebegegen einen der Unternehmer. Urteil des Landgerichts: Der Maurer,dem Notwehr nicht zugesprochen wird, drei Wochen Gefängnis, dieUnternehmer je 21 M. Geldstrafe. Einer von diesen ist schon zwölf-mal, darunter fünfmal wegen Körperverletzung, vorbestraft.In erster Instanz war der Maurer zu drei Monaten Gefängnisverurteilt, einer der Unternehmer freigesprochen worden.23. Wegen„fahrlässig" begangener Beleidigung des ErzPriestersSchmidt erhält Redakteur Zietak vom radikal-polnischen„Gornostazak" 6 Monate Gefängnis.24. Der Pfarrer Dischl, Lokalschulinspektor in Höhenfurch beiSchongau, wegen Uebertretung des Züchtigungsrechts 20 M. Geld-strafe.24. Der Pfarrer Nußbaumer von Niederhausen bei Straubingwegen schwerer Körperverletzung, begangen an einem geistesschwachenStalljungen, 1 Monat Gefängnis.(Dreimal vorbestraft, daruntereinmal wegen Mißhandlung eines Kirchenbesuchers mit dem WeihWasserpinsel.26. Auf Aussage der acht- und zwölfmal vorbestraften BrüderKühn wird der organisierte Maurer Neumann in Breslau wegenangeblicher Mißhandlung zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt.Auf Aussage derselben Herren ist der Maurer Machate zu 1>/z JahrenGefängnis verurteilt worden. Die Brüder Kühn werden eidlich ver-nommen, die Entlastungszeugen(Organisierte) nichteidlich.27. Der Rechtsanwalt Dr. Seyda wird in Beuthen wegenGründung einer polnischen Volksbank ohne polizeiliche Anmeldungzu 100 M. Geldstrafe verurteilt. Polnische Volksbanken seien—politische Vereine I27. Abstrafung von' sechs Crimmitschauer Ausgesperrten wegen„Beleidigung" von Arbeitswilligen. Ein Ausgesperrter ist von zahlreichen Arbeitswilligen unter Rufen:„Schlagt ihn tot!" mißhandeltworden. Sechs deshalb angeklagte Arbeitswillige freigesprochen.Das Verfahren gegen den Fabrikanten Kehlich, der die Gewerkschafts-führer„wortbrüchige Sauen" genannt hatte, eingestellt.„Wir Arbeitswillige können einen totschlagen", hat sich zuvorein Arbeitswilliger geäußert.März.1. Der Duellmörder Falkenhagen hat auf Festung Weichsel-münde die Wachmannschaft mit dem Ueber den Haufen stechen be-droht. 100. M. Geldstrafe.1. Der„nicht ganz vollflnnige" Paul Haß in Berlin wegenTobsuchtsanfällcn vor Gericht drei Wochen strengen Arrest mit Ent-ziehung des Nachtlagers. Aus gleichen Anlässen mehrmals vor-oestraft.2. Der Erste Staatsanwalt in Hannover hat die Amtsanwalteangewiesen, gegen alle freisprechenden Urteile der SchöffengerichteBerufung einzulegen.2. Genosse Köhler in Crimmitschau von der Anklage wegenAufreizung zu Gewaltthätigkeiten(«An die Schanzen I'„An dieGewehre!") freigesprochen.4. Ein Arbeitswilliger m Nürnberg, der von Streikenden be-leidigt worden sein soll, die Beleidigung aber nicht gehört habenwill, wegen Meineids sechs Monate Gefängnis.6. Erpressung sollen mehrere Töpfer in Berlin begangen haben,die mit einem Denunzianten nicht arbeiten wollten. Die Ausnahniein die Organisation ist dem Denunzianten verwehrt worden. Siewerden sämtlich zu Gefängnisstrafen verurteilt.6. Der Gutsbesitzer Weitzel in Lauen hat auf zwei Angler geschossenund eine Frau mißhandelt. Genosse Stelling in Lübeck wegen Be-leidigung dieses Herrn 300 M. Geldstrafe.9._ Der Arbeitswillige Schramm in Crimmitschau hat den70jährigen Ausgesperrten Ziergiebel niedergeschlagen, so daß er blut-überströmt zusammenbrach. Zwei Wochen Gefängnis.9. Wegen Beleidigung des Amtsvorstehers Schröder in Laura-Hütte Redakteur Genosse Henning in Erfurt drei Monate Gefängnis.10. Genosse Holst in Wismar, der wegen angeblichen Meineides(Mderspruch gegen die Aussagen zweier Polizisten) drei Jahre imZuchthause gesessen, behauptet seine Unschuld und bezichtigt diePolizisten des Meineides. Dafür drei Monate Gefängnis.12. Funktionäre des Bäckervereins in Breslau haben Backstubenauf Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeit revidiert. Hausfriedens-bruch, da sie annehmen konnten, daß das Oeffnen der Thüren gegenden Willem der Bäcker erfolge. Je eine Woche Gefängnis.12. Bauarbeiter Fleischmann hat versucht, einen Nichtorgani-sierten zum Anschluß an den Verband zubewegen und soll ihn dabeibeleidigt haben. Erpressung. Zwei Wochen Gefängnis.13. Zeugniszwangsverfahren gegen Genossen Vredenbeck inDortmund.22. Genoffe Leimpeters von der„Bergarbeiter-Zeitung" wegenFeststellung von Mißständen in der Zeche„Alt-Beust" 150 M. Geld-strafe. Es fei ihm nicht darauf angekommen, die gerichtlich erwiesenenlebensgefährlichen Zustände festzustellen, sondern dem Kläger eins„auszuwischen".25. Der Nachfolger des Redakteurs Biermann in Oldenburgwegen Ruhstrat-Beleidigung drei Monate Gefängnis. Sämtlicheschwerwiegende Beweisanträge abgelehnt.25. Die für schwachsinnig erklärte 16jährige Frieda Plothewegen Brandstiftung sechs Monate Gefängnis.26. Zwei Arbeiter in Magdeburg wegen des Verlangens, dieVerbandsmarke zu kleben,„sonst melden wir das dem Vertrauens-mann", einen Monat und drei Wochen Gefängnis. Bedrohung imSinne des Z 153126. Einem Mädchen bleibt Gutsbesitzer Thiesies in Naggensechs Jahre Lohn schuldig(342 Mark) und mißhandelt es. DasMädchen erleidet alle Rechtsnachteile wegen Kontraktbruches, Straf-befehle auf hohe Geldstrafen und Verlust des größten Teils ihrerForderung.Klus den Gefängnissen.Februar.23. Die„Welt am Montag" berichtet: Hinter Kerkermauern inPlötzensee sitze der geisteskranke Strafgefangene Grosse. SeinerMutter und seinem Bruder ist die Intervention(Besuch des Ge-fangenen) unmöglich gemacht worden, weil sie„verbissene Social«demokraten" seien.März.1. Genossen Redakteur Markwaldt in Magdeburg wird die Selbst-beköstigung, um die er wegen kränklichen Zustandes eingekommen ist,verweigert.6. Der russische Jude Skläroff, der als arbeitsloser Familien-Vater eine Uhr gestohlen hat, hat in Plötzensee vom 22. März bis24. Mai 1900 60 Tage lang die schioersten Disciplinarstrafen erlitten,bevor seine Geisteskrankheit erkannt wurde.23. Martyrium des«Simulanten" Höhne in der StrafanstaltBrandenburg(1893).30. Ein„Simulant" hat 200 Tage Dunkelarrest er»litten(1895).Vorn herrlichen Rriegsheer.Januar.1. Großes Reinemachen in Forbach. Entlassungen. Ver-setzungen.3. Als dreißigste größere Uniformänderung seit 16 Jahren be-zeichnet die konservative„Schlesische Zeitung" die neuen Achselklappe»der Offiziere.7. Der Unteroffizier Helbing und ein Musketier werden inBreslau wegen Mißhandlung eines kranken Soldaten zu zweiWochen gelinden Arrest resp. einem Tage Gefängnis und drei MarkGeldstrafe verurteilt.7. Ein Musketier, der in schwerer Trunkenheit einem Gefreiteneinen Schlag versetzt hat, erhält ebenfalls in Breslau ein Jahr einenMonat eine Woche Gefängnis.7. In Münster bedroht ein betrunkener Lieutenant Untergebeneund Civilisten mit dem„Ueber den Haufen stechen".9. In Erfurt wird ein Musketier nach mehrfachen Verurteilungenabermals zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Es stellt sichheraus, daß der Mann seit 1897 als gemeingefährlicher Geistes-kranker entmündigt ist.15. Ein Unteroffizier des 69. Jnfanterie-Regiments wegen fort-gesetzter Mißhandlungen und Unterschlagung 11 Monate Gefängnisund Degradation.16. In Breslau wird ein Gendann, der einen Civilisten mitdem Säbel geschlagen haben soll und ihn erwiesenermaßen geohrfeigthat, vom Kriegsgericht freigesprochen.16. In Pirna hat ein Oberlieutenant mit einem Kameradenwegen Ehebruchs, begangen an seiner Gattin, Duelle ausgefochten.22. Den Offizieren wird der Besuch des„Zapfenstreichs" vonBeyerlein in zahlreichen Garnisonen verboten.23. Die Berufung des Lieutenants Schilling gegen die Ver-urteilung zu 15 Monaten Gefängnis wegen 968 Soldatenmißhand«lungen verworfen.24. Ein Unteroffizier des Jnfanterie-Regiments von Hornin Trier wegen niehrsacher Mißhandlung 4 Wochen Mittekarrest.26. Duell zwischen Frhrn. v. Ompteda und Rittmeisterv. Hupfeld in Chemnitz.(Es giebt kein zweites Forbach.)27. Gefreiter Kahle vom 155. Infanterie- Regiment wegen114 Mißhandlungen 1 Jahr Gefängnis.Februar.4. Ein Unteroffizier vom 30. Jnfanterie-Regiment in Trier wegenMißhandlung eines fallsüchtigen Soldaten und andren Fällen sechsWochen Arrest.7. Lieutenant v. Schweinichen vom Infanterie- Regiment 145wegen Beleidigung eines Feldwebels, thätlichen Angriffs auf einenWachthabenden und Trunkenheit im Dienst 1 Jahr 1 Monat Festungund Dienstentlassung.7. Feldwebel Krüger vom 139. Jnfanterie-Regiment in Leipzigwegen fortgesetzter Mißhandlungen 1 Jahr Gefängnis.11. Vicewachtmeister Kleinmichel vom 57. Artillerie- Regimentwegen grausamer durch sechs Jahre fortgesetzter Mißhandlung(165 Fälle)in Neustadt(O.-S.) 1 Jahr Gefängnis. Keine Degradation.13. Der Infanterist in Berlin und frühere Redakteur eineskatholischen Blattes Mowatius wegen wahrheitswidriger Ausredeund Weigerung, am Sonntag das Klosett zu reinigen, 4 Monate3 Tage Gefängnis.19. Ein Roman„Erstklassige Menschen" von Freihern.v. Schlicht(Graf Baudissin, Lieutenant a. D.) schildert in roman-hafter Form ungeheuerliche sittliche Zustände in Ofsiziercorps adeligerGarde-Regimenter.20. Der Einjährig-Freiwillige Eras hat sich mit einer Be-schwerde an den bayrischen Centrums-Abgeordneten Pichler gelvandl,in der er behauptet hatte, untauglich zu sein und chikaniert zuwerden. Pichler hat die Beschwerde an den bayrischen Kriegs-minister v. Asch weitergegeben, und Eras wird zu 4 Monaten Ge-fängnis und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandesverurteilt.24. Die Untersuchung über den Selbstmord des Einjährig-Freiwilligen Cordes in Hannover ergiebt, daß dieser wegen fort-gesetzter Mißhandlung in den Tod gegangen ist.25. Die Strafe des Unteroffiziers Tschamke in Breslau, dereinen Soldaten so ohrfeigte, daß ein Trommelfell zerstört wurdeund der Mann sechs Wochen im Lazarett lag, wird von 43 TagenGefängnis auf 21 Tage Mittelarrest herabgesetzt.25. Ein Unteroffizier des 161. Jnfanterie-Regiments in Trierwegen Mißhandlung sechs Wochen Mittelarrest. Dasselbe Kriegs-gericht verurteilt einen Soldaten wegen Achtungsverletzung, begangenim angetrunkenew-Zustand�, zu sechs Monaten Gefängnis,