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Nr. 81. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donnerstag, 7. April 1904.

Wenn wir recht unterrichtet sind, wird auch in Wilmersdorf in Grunewald bei Berlin wohnhaft sind. Seine vor ihm ers Es ist selbstverständlich, daß Berlin auf diesem Gebiete nicht die auffallend hübsches Mädchen gewesen sein. Das Motiv zu der That Wilmersdorf. Am Freitagabend 7 Uhr findet von Wittes Hand rührt. ist darin zu suchen, daß in einem hinterlassenen Briefe des Vaters Volksgarten, Berlinerstr. 40, aus eine Flugblatt- Verbreitung zur Gemeinde- Stichwahl statt. Jedem Parteigenossen erwächst die Pflicht, tretenen Sommerfahrplan der Allgemeinen Berliner Omnibus- der Geliebten näher ausgeführt war. Zwei neue Omnibuslinien sind mit dem jetzt in Kraft ge- b. Watters die Unmöglichkeit der Durchführung seiner Heirat mit Die Schußiunde, die an dieser Flugblatt- Verbreitung teilzunehmen. Am Sonntagnach Gesellschaft in Betrieb genommen worden. Die eine Linie( Nr. 14). Watter sich in den Stopf beibrachte, hat den Sehnerv zerrissen und mittag 4 Uhr wird im selben Lokal eine Voltsversammlung, ab- verbindet die Bahnhöfe Gesundbrunnen - Stettiner Bahnhof und die völlige Erblindung herbeigeführt. Er befindet sich jedoch außer gehalten, in der die Stichwahlen zur Gemeindevertretung auf der Friedrichstraße. Die Wagen durchfahren die Brunnen, Invaliden-, Lebensgefahr, so daß seine Verzweiflungsthat noch ein Nachspiel vor Tagesordnung stehen. dem Schwurgericht erfahren wird. Wie noch gemeldet wird, Eichendorff , Novalis , Elsasserstraße, Oranienburger Thor, Rummelsburg . Den Parteigenoffen zur Kenntnis, daß am Friedrichstraße, Weidendammer Brücke und Reichstags- fer. Die studierte v. Watter vorher in München , aber zuleßt an der Berliner Sonntag früh 7 Uhr zur Agitation für den Vorwärts" eine zweite neue Linie( Nr. 24) verbindet den Pappelplak mit dem Universität. Seine Eltern wohnen seit dem 1. Oktober vorigen Flugblatt- Berbreitung stattfindet. Es ist Pflicht eines jeden Genossen, Halleschen Thor. Die Wagen durchfahren die Invaliden-, Rosen- Jahres in der Kolonie Grunewald , nachdem sie 20 Jahre lang in daran teilzunehmen. Die Verbreiter treffen sich in folgenden Lokalen: thalerstraße, Hackeschen Markt, Spandauer Brüde, Rosenstraße, Hamburg ihren Aufenthalt hatten. Der Vater des Studenten ist Otto Wengers, Neue Prinz Albertstr. 17; Gustav Tempel, Alt- Bor- Neuen Markt, Kaiser Wilhelm -, Spandauerstraße, Moltenmarkt, Direktor einer auswärtigen Pulverfabrik. Der junge v. Watter be­hagen Nr. 56; Werner, Schillerstr. 24; Paul Hege, Prinz Albert- Mühlendamm, Köllnischen Fischmarkt, Roß-, Neue Roß-, Alte Jakob-, fand sich noch bis zum vergangenen Mittwoch in Berlin und ging straße 13-14; Karl Burgenger, Kantstr. 44; Schulz, Kantstraße, Stürassier, Alerandrinenstraße und Planufer. Die Linienführung dann, angeblich um auf die Universität zu gehen, mit Büchern in der Ecke Goethestraße. der Omnibusstrede Stettiner Bahnhof- Görlizer Bahnhof ist Hand von Hause fort. Er wollte erst andren Tages zurückfehren, wesentlich geändert worden. Die Wagen verkehren von der Dresdner - um einen Freund in Berlin zu besuchen. Wie sich später heraus­straße aus durch die Prinzenstraße, Morigplak, Oranien und stellte, hat er aber die Unglücksreise nach Nürnberg angetreten. Wienerstraße. Die Linie Schönhauser Thor- Barutherstraße ist von der lezteren Innenstrede bis zum Anhalter Bahnhof verkürzt. Von der Linie Morikplay- Moabit ist die lektere Endhaltestelle vom Arminiusplat nach der Rathenowerstraße, Ece Berlebergerstraße. verlegt worden. Die Wagen der Strecke durchfahren infolgedessen nicht mehr die Turmstraße, sondern werden die Rathenowerstraße entlang bis zur Perlebergerstraße geführt.

Berliner Partei- Angelegenheiten. der fremdsprachliche Unterricht in den Gemeindeschulen vorbereitet. schossene Geliebte, die 25jährige Kellnerin Helene Krames, soll ein

Brit. Die Versammlung des Wahlvereins findet nicht diese Woche, sondern am 15. April bei G. Weniger, Werderstr. 27, statt.

Lokales.

Berhehung der Feuerwehrmannschaften

wird jetzt fogar von unsrem hochwohllöblichen Magistrat ge­trieben, der doch sonst aller Verhegung so gänzlich abhold ist. Es zeigt sich hier wieder einmal, daß die gute Sitte des Be­mäntelns nur zu leicht durch das böse Beispiel des Kritifterens ver­

dorben wird.

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Junge Leiden. Die 17 Jahre alte Tochter Alma des Schuh­macher Lawrenzschen Ehepaares aus der Memelerstr. 69 hatte ein Liebesverhältnis mit dem 21 Jahre alten Fabritarbeiter Otto Lehmann, dem Sohn eines Kutschers aus der Königsbergerstr. 7. Sie war in der letzten Zeit sehr niedergeschlagen und verließ am zweiten Feiertage nachmittags um 5 Uhr die elterliche Wohnung, ohne zu sagen, wohin sie gehen wollte. In der vergangenen Nacht Großstadtelend. Jm Monat Februar dieses Jahres wurden von zwischen 12 und 1 Uhr fand der Parkwächter Dobring aus Treptowo den Beamten der hiesigen Polizei 2285 Bettler festgenommen und das Mädchen besinnungslos auf einer Bank an der Neuen Krug- Allee im Treptower Park fizen. Da es noch Lebenszeichen von sich gab, nach den Revier- Polizeibureaus gebracht. Unter den Festgenommenen brachte er es mit einer Droschke nach der Rettungswache am Görliger befanden sich 2149 männliche und 107 weibliche erwachsene Personen und 29 Kinder. Von diesen 2285 Bettlern wurden 1242 zur Haft Bahnhof ; als er aber dort mit ihm ankam, war es bereits tot. Die Wie üblich, ist es wieder der Vorwärts", der angefangen eingeliefert, 629 entlassen und angezeigt und 419 verwarnt und Revierpolizei beschlagnahmte die Leiche und ließ fie nach dem Schau­hat. Wer sonst sollte sich auch zu dergleichen hergeben! Als nach entlassen. hause bringen. Neben dem Mädchen auf der Bank fand der Wächter dem Chikagoer Theaterbrand in den Großstädten aller Länder die Beim Amtsgericht I( Alexanderplatz ) wurden verurteilt: wegen eine Flasche, die einen Rest von Chantali enthielt. Die Ermitte Feuersicherheit der Theater geprüft wurde, da durfte auch Berlin Bettelei: 957 männliche und 18 weibliche Personen; wegen Obdachlungen ergaben, daß Otto Lehmann ebenfalls am zweiten Feiertag nicht zurückbleiben, und unfre Theater bekamen die Ver- lofigkeit: 281 männliche und 9 weibliche Personen, und wegen sitten nachmittags die Wohnung seiner Eltern verlassen hat. Bis jetzt ist mehrung der Feuerwehrpoften. Wir forderten damals, daß nun polizeilicher Kontravention 302 weibliche Personen. Ueber die von er iveder dorthin zurückgekehrt, noch in seiner Fabrit zur Arbeit ers der bisherige Brauch, die Mannschaften an ihren dienstfreien" der Abteilung Moabit erfolgten Verurteilungen liegen teine schienen. Ein andres Liebesbrama: Der 21 Jahre alte Stohlens träger Richard Knade, der Sohn eines Arbeiters aus der Buttmann­Tagen zum Theaterwachdienst zu kommandieren, beseitigt oder doch Bahlen vor. möglichst eingeschränkt werde. Wir wieſen nach, daß nach der Ver- Obdachlose( 78 478 männliche und 1420 weibliche) aufgenommen. traße 12 beschäftigt. Diesem Blaze steht die 19 Jahre alte Tochter Im städtischen Obdach wurden im Februar d. J. 79 893 nächtlich straße 2, war auf dem Kohlenplage von Handke in der Buttmann­mehrung der Theater- Wachposten die Mannschaften im allgemeinen Davon wurden 44 dem Krankenhause im Friedrichshain , 13 dem Frida des Geschäftsinhabers vor. Der junge Mann verliebte sich nur noch zwei wirklich dienstfreie Tage im Monat hatten. Wir Krankenhause Moabit , 22 der Charité, 14 dem Krankenhauſe am in Frida Handke, die aber seine wiederholten Annäherungsversuche empfahlen, bei etwaiger fernerer Beibehaltung dieses bedenklichen Urban, i der Anstalt für Epileptische Wuhlgarten, 64 der Geschlechts- ganz überfah. Am Donnerstag voriger Woche wurde er entlassen, Brauches die Mannschaften für die Kürzung ihrer dienstfreien Zeit frankenstation und 663 der Polizei überwiesen.- Außer den im weil er sich betrunken und feine Arbeit vernachlässigt hatte. wenigstens zu entschädigen. Und als radikales Mittel zur Abhilfe städtischen Obdach untergebrachten Bersonen wurden in der Anstalt bildete sich aber ein, daß nicht seine Trunkenheit, sondern seine Liebe schlugen wir schließlich eine Verstärkung des Feuerwehrcorps vor. der hiesigen Asulvereine noch 24 708 nächtlich Obdachlose( 20 203 au der Geschäftsleiterin die Veranlassung gegeben habe, und wollte Die Haltung der Bresse gegenüber diesen Darlegungen und männliche und 4505 weibliche) aufgenommen. Die Gesamtzahl der sich rächen. Am Sonnabendnachmittag kam er mit einem Tesching Borschlägen war recht interessant. Zunächst nahmen nur ein paar genommenen nächtlich Obdachlosen betrug demnach 104 601( 98 676 das Mädchen an. In dem Augenblick aber, wo er abdrückte, schlug im städtischen Obdach und im Asylverein im Monat Februar auf- nach dem Stohlenplatz und legte mit den Worten: Frida hier!" auf Blätter von der Sache Notiz. Sie machten auch einige Worte des Wänner und 5925 Frauen), gegen 97 722( 90 953 Männer und ihm ein Arbeiter auf den Arm, so daß das Geschoß fein Ziel verfehlte Bedauerns, aber sie fügten hinzu, das sei ja schon immer so gewesen 6769 Frauen) und in einen Kohlenhaufen einschlug. Da angenommen wurde, daß im Februar 1903. E3 hat fich fich mithin und die Gewährung einer baren Vergütung sei unthunlich. Die andern im Februar 1904 Anade wieder betrunken sei, so ließ man ihn laufen und machte keine gegen denselben Monat des Vorjahres Blätter suchten unsre Mitteilungen totzuschweigen oder antworteten die Bahl der obdachlosen Männer um 7723 erhöht, die der obdach- Anzeige. Der junge Mann aber, der das nicht wußte, fürchtete, mit dem gewöhnlichen Geschimpfe auf den Vorwärts", der nur lofen Frauen um 844 verringert, während die Gesamtzahl aller aur Berantwortung gezogen zu werden. Um dem zu entgehen, schoß er sich in der Wohnung eine Kugel in die rechte Brustseite und kam hetzen wolle. Ein Berichterstatter, der von der Feuerwehr Nachrichten in den beiden Anstalten aufgenommenen nächtlich Obdachlosen um dann klagend in einen in demselben Hause gelegenen Cigarrenladen. bekommt, wurde in Bewegung gesezt und mußte die Beitungen 6879 gestiegen ist. wo aufklären". Da las man dann, daß der Vorwärts" von Bahl Unglücklicher Unterkunft gefunden. Aber auch im städtischen Familien- Obdach hatte noch eine große Ein Schuhmann ließ ihn von dort nach der Charité bringen, ivo er schwer darniederliegt. Dort befanden sich am der Sache nichts verstehe und nur Unzufriedenheit errege, die den 1. Februar d. J. 38 obdachlose Familien mit 127 Personen und Verschwundener Rechtsanwalt. Einiges Auffehen verursacht das Dienst erschwere. Hinterher tam noch der Herr Branddirektor 185 Einzelpersonen( 158 Männer, 27 Frauen). Der Zugang im Verschwinden des Rechtsanwalts Dr. Beufcher aus der Mark­selber und stürzte sich in die Unkosten eines Abteilungsbefehls", Februar betrug 113 Familien mit 358 Personen und 203 Ginzel- grafenstraße 62, der vor etwa vierzehn Tagen unter Zurücklaffung durch den er die Mannschaften zu beschwichtigen suchte. Der Sinn personen; der Abgang 105 Familien mit 313 Personen und 245 von Frau und Kind von Berlin abgereist ist. B. hatte vorher einen des langen und nicht ganz flaren Wortschwalles lief gleichfalls Einzelpersonen. Die Zahl der Verpflegungstage stellte sich im Fe- Stollegen gebeten, ihn für einige Tage zu vertreten, weil er eine Der Rechtsanwalt kehrte darauf hinaus, daß der Vorwärts" ja gar feine Ahnung vom bruar auf 8913. Am 1. März d. J. verblieb im Familien- Dbbach Bergnügungsfahrt unternehmen wolle. Dienst der Feuerwehr habe, daß die Mannschaften sich doch nicht ein Bestand von 46 Familien mit 172 Personen( 26 Männer, nicht wieder zurüd, hat über das Ziel seiner Reife niemand Mit 51 Frauen, 46 Knaben, 32 Mädchen, 17 Säuglingen) und 143 teilung gemacht und auch bisher keinerlei Nachricht, weder an feine aufhezen lassen sollten, daß der Herr Branddirektor ja schon so viel Einzelpersonen( 127 Männer, 16 Frauen); zusammen also 815 Per- Angehörigen noch an den ihn vertretenden Kollegen, gelangen laffen. für ste gethan habe, und so weiter. Wir haben damals diesen Das königliche Landgericht hat Herrn Rechtsanwalt Messow als Abteilungsbefehl", von dem uns eine Abschrift zugegangen tvar, Abwesenheitspfleger für den Verschwundenen bestellt. Dr. Beuscher, im Wortlaut veröffentlicht. Eine Berichtigung ist nicht erfolgt, es Der neue Botanische Garten in Dahlem soll in diesem Jahre der seit zwei Jahren verheiratet ist, lebt in durchaus geordneten dürfte also alles seine Richtigkeit gehabt haben. Hoffentlich hat es regelmäßig an den Sonntagnachmittagen von 2 Uhr an geöffnet Berhältnissen und ist vermögend. uns Herr Giersberg gedankt, daß wir sein Opus einer größeren Gewächshausbauten sind noch sehr im Rückstande, so daß die Eröffnung ist, daß B. furz vor seiner Abreise von Berlin fich in den Befih eines Die Gartenanlagen find zwar bereits fertig, aber die Die Berl. 3tg." meldet noch zu der Angelegenheit: Thatsache Deffentlichkeit übergaben. des Gartens, die ursprünglich auf den 1. April 1903 festgesetzt worden Betrages von 10 000 m. gesetzt hat, die er als Hypothek auf ein war, voraussichtlich erst im Jahre 1906 stattfinden wird. angeblich ihm gehöriges Haus in der Rankestraße aufgenommen Es ist erreicht. Wir berichteten kürzlich, daß die Arbeiter- haben soll. Diesen für eine turze Reife gang überflüssigen Betrag ausschüsse in den Spandauer Militärwertstätten sich von unserm hatte B. bei seinem Abgang aus Berlin jedenfalls bei sich; es wird Bartetgenossen Jacob aus Spandau beleidigt fühlen sollten, weil er fich bald herausstellen, ob er nicht auch auf anderm Wege fich im Namen der in den Militärwerkstätten beschäftigten Arbeiter auf weitere Geldmittel zu beschaffen gewußt hat. Daß seine Flucht aus den Gräbern der Märzgefallenen einen Kranz niedergelegt hatte. Berlin aber eine vorbereitete war, geht aus einer sehr bemerkens Dies Verlangen haben die Ausschüsse im focialdemokratischen werten Aeußerung hervor, die er seiner Bertrauten, der Vorsteherin Spandau jezt pflichtgemäß erfüllt. Die Staatsanwaltschaft hat seines Bureaus. Fräulein Jaenide, gegenüber gemacht hat. Wenn prompt ihre Mitwirkung zugefagt und in der Angelegenheit das ich eines Tages nicht mehr wiederkomme," hatte er gelegentlich öffentliche Intereffe proflamiert, und jetzt kann die Verurteilung zu ihr gefagt dann finden Sie Ihr Beugnis hier in dieser losgeben. Oder follten sich wirklich Richter finden, die die Attion Schreibtischlade." Die Infelbrücke wird behufs Erneuerung des Bohlenbelages zu Schanden machen und sich sagen, daß in der Ehrung der teuersten Gräber, die das deutsche Volt besigt, denn doch wirklich keine Be- vom 6. d. Mts. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter leidigung gefunden werden kann? gesperrt.

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Nachher wurde es stiller von den Theaterwachen. Aber dann tauchte mit einem Mal das Gerücht auf: das Feuerwehrcorps

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soll berstärkt werden, weil es unmöglich ist, die vermehrten Theaterposten länger aus den dienstfreien" Mannschaften allein zu nehmen. Das Gerücht bekam greifbarere Gestalt. Man erfuhr, daß im Polizeipräsidium erwogen" werde, daß der Branddirektor bereits ausarbeite", und bald las man auch in den Zeitungen, daß fogar der Magistrat schon berate". Die Mitteilungen kamen von dem Berichterstatter, der vom Magistrat Nachrichten erhält. Das Drollige ist aber, daß dieser Berichterstatter des Magistrats und der oben er wähnte Berichterstatter der Feuerwehr diefelbe Person ist. Als fo dem Vorwärts", der erst von der Sache nichts verstanden und nur gehetzt hatte, hinterher recht gegeben wurde, haben wir lächelnd ge­schwiegen und gewartet, wie die Angelegenheit sich entwickeln würde. Runmehr ist sie gebiehen bis zu einer Vorlage, die der Magiftrat den Stadtverordneten zugehen läßt. Die Stadt hat ja über die Königliche" Feuerwehr nichts zu sagen, aber sie muß sie wenigstens bezahlen.

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fonen.

werden.

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leber den moralischen Wert des Strafantrages oder vielmehr. ber Anregung dazu ein Wort zu verlieren, lohnt sich nicht. Die Methode paßt in den heutigen Ordnungskampf und wird Früchte tragen, an denen die modernten Ordnungsretter ihr blaues Bunder

erleben.

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bahnwagen ist in der gestrigen Nacht die 22jährige unverehelichte Beim Abspringen von einem in der Fahrt befindlichen Straßen­bahnwagen ist in der gestrigen Nacht die 22jährige unverehelichte Bauline Goral schwer zu Schaden gekommen. Fräulein G. hatte einen Wagen der Linie 10( Moabit - Pappel- Allee) benutzt und ver­suchte vor dem Hause Kastanien- Allee 89 von dem in ziemlich scharfer Fahrt befindlichen Wagen hinunter zu springen. Die junge Dame fiel so unglücklich zu Boden, daß sie eine schwere Gehirnerschütterung erlitt und nach einem Krankenhause gebracht werden mußte.

Geplant wird eine Verstär ung um 12 Dberfeuer- Die Prüfung der Bierdruckapparate. Eine den gesamten Gewerbe­männer und 67 Feuermäiner. Der Magistrat ersucht die stand berührende Straffache beschäftigte gestern das Schöffengericht. Stadtverordneten um Bewilligung der Mehrkosten und schlägt Der Restaurateur Weiß in der Waldemarstraße war angeklagt, trop Wiedereinziehung von den Theaterdirektoren vor. Er begründet die der Aufforderung des Polizeipräsidiums die Prüfung feines Bier­Ein Eisenbahn - Unfall hat sich, wie uns nachträglich mitgeteilt Vorlage damit, daß die Mannschaften fortan mindestens vier Tage druckapparates auf seine Kosten verweigert zu haben. Er foll hier­im Monat wirklich ganz dienstfrei, also auch vom Theaterwachdienst durch welche den Gastwirten aufgegeben ist, ihre Bierdruckapparate der von Dahme konunende Mittagszug fich zwischen den Stationen im Monat wirklich ganz dienstfret, also auch vom Theaterwachdienst durch die Polizeiverordnung vom 5. Januar 1908 berlebt haben, wird, auf der Kleinbahnstrecke Luckenwalde - Jüterbog ereignet. Als frei sein sollen. Diejenigen, die doch noch an dienstfreien Tagen alle zwei Jahre durch die vom Polizeipräsidenten ernannten Sach- Reinsdorf und Berbig befand, sprang aus noch nicht aufgeklärtem auf Theaterwache müssen, sollen 50 Pfennig Vergütung bekommen. verständigen prüfen zu lassen und hierfür die vom Präsidium feft- Grunde die Maschine aus dem Geleise und die Räder bohrten sich Man sieht, wie der Magiftrat in die Fußstapfen des Borwärts" gefeßten Brüfungsgebühren zu zahlen. Die hiesigen Restaurateure tief in den Sand ber Böschung ein. Glücklicherweise riz die tritt und beffen hegerische Forderungen zum Teil unterstützt. Aber beschlossen, diese Straffache wegen ihrer allgemeinen Wichtigkeit Ruppelung und blieben infolgebessen die übrigen Wagen auf den Magiftratus fann freilich nicht anders, er muß ja zustimmen, ob's durch den Vereinssynditus Rechtsanwalt Leop. Meyer I durch Schienen stehen. Die eingeleisige Strede war bis gegen 9 Uhr ihm paßt oder nicht. Die eigentlich Schuldigen sind der Polizei- fechten zu laffen. Dieser bemängelte die Rechtsgültigkeit der abends gesperrt. präfident nebst Branddirektor, die den Plan ausgearbeitet haben. Polizeiverordnung insoweit, als fie die Kosten der Prüfung Bootsunfall auf dem Seddinfee. Zu den gestern von uns ge­den Gewerbetreibenden auferlegt. Der Verteidiger räumte meldeten Bootsunfällen wird uns von einem Augenzeugen leider Wer hätte an dieses Ende gedacht damals, als ber Borwärts" mit zwar der Polizei das Recht ein, derartige Prüfungen noch ein Unfall, der sich auf dem Seddinfee bei Zwiebusch zutrug, feiner Heze begann! zum Schuße des Publikums anzuordnen, auch die Recht und bei dem wieder ein Mensch seinen Tod in den Fluten fand, ge= zeitigkeit der Prüfung und ihre Zuverlässigkeit durch polizei- melbet. Das Segelboot Bandit II", das im vorigen Jahre bei liche Revisionen zu sichern, feineswegs aber die Befugnis, mit den feiner ersten Fahrt auf dem Müggeljee fenterte, wobei drei Personen Prüfungskosten die Unternehmer zu belasten. Die Koften ber im ertranten, fuhr mit Bollzeug bei schwerem, böigem Winde von offentlichen Interesse zur Verhütung von Gefahren für das Publikum Zwiebusch ab und fenterte mit seinen brei Insassen. Zwei von ihnen von der Polizei angeordneten periodischen Revisionen dürfen, wie blieben am Boot, während der britte, Herr Beh, nach dem Lande zu das Oberverwaltungsgericht und das Kammergericht in ständiger schwamm und, da Hilfe nicht schnell genug fam, infolge Schwäche er­Rechtsprechung anerkannt hätten, nicht den Befigern der Revisions- trant. Die andern beiden Herren, darunter der Besizer des Bootes, objekte auferlegt werden. Der Angeklagte habe sich daher mit Recht wurden durch ein Ruderboot des Vereins der Schmöckwizer Segler gerettet. Es fann nicht genug darauf hingewiesen werden, daß Das Schöffengericht war gleichfalls der Anficht, daß sich die Polizei Segler, derent Boot schwimmt, sich an ihm so lange halten mögen, verordnung, indem sie die Stoſten der Revisionen den Gewerbe- bis Silfe fommt. Herr Beh, der verheiratet war, wäre nicht er­treibenden aufbürdet, nicht in den dem Polizeiverordnungsrecht zu trunken, hätte er sich nach dieser Regel gerichtet. gewiesenen Grenzen halte. Die Weigerung des Angeklagten fei baher berechtigt gewesen und seine Freisprechung habe erfolgen

Französisch in der Volksschule. Ueber die Einführung des franzöfifchen Unterrichts an den Gemeindeschulen berichtet jezt der Charlottenburger Magistrat. Er besteht seit Michaelis 1903 als wahlfreier Unterricht. Er wird an den drei freien Nach mittagen gweimal in 1%, und einmal in 1 Stunde erteilt. Es sind zunächst 8 Senaben und 8 Mädchenfurfe eröffnet woorden, an denen Lehrer und Lehrerinnen städtischer Schulen unterrichten. Die Er­öffnung noch eines Knaben- und Mädchenkurses steht bevor. Von geweigert, die Prüfung auf seine Stoften vornehmen au laffen. ben bereits eröffneten Knabenturfen ist einer versuchsweise der Berlis School übertragen. Im übrigen findet der Unterricht in drei städtischen Gemeindeschulhäusern statt, von denen je eines im Westen, im Centrum und im Osten der Stadt gelegen ist. Zur Teilnahme an dem Unterricht find immer drei bis fünf der besten Kinder der zweiten und dritten Klasse zugelassen worden. Die technische Leitung des gesamten französischen Unterrichts ist einem Oberlehrer der städtischen Ober- Realschule übertragen, der reiche Erfahrung auf Die Liebe bes Freiherrn . Zu dem Doppelmord und Selbst diesem Gebiete hat. An dem neu zu eröffnenden Knabenkursus soll mordversuch in Nürnberg wird weiter bekannt, daß die Eltern ein Franzose, an dem Mädchenkursus eine Französin unterrichten. I des Mörders, des cand. juris Freiherrn Alexander v. Watter,

müssen.

Veranlassung eines Automobilunfalles, der sich gestern früh in der Opfer des Automobilsports. Unvorsichtiges Bremsen war die Nähe der mecklenburgischen Stadt Ludwigslust abgespielt hat. Bau­meister Lachmann aus Berlin , Mitinhaber der Firma Lachmann u. Zauber, und ein Herr Ledermann nebst Gattin aus Ham­ burg unternahmen, wie man dem Berl. Tagebl." meldet, von Hams