32222
88
43
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37
30
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25
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18
12
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17
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weit weniger auf die Schule selbst, als auf die andren Erziehungs-[ nordöstlichen Eisen- und Stahlberufsgenossenschaft schäzungsweise aus als wie in den Kleinbetrieben. Kündigungsfrist war in 916 fattoren: Familie und Leben. auf rund 100 000 angegeben. von den 1048 in Frage kommenden Betrieben vertraglich auss Die Lehren aus dem Fall Dippold zog Dr. Heller= In den 1042 Betrieben gehörten von je 100 beschäftigten Ber - geschlossen. Strafgelder wurden in den Großbetrieben fast Wien in seinem Vortrage über Gefährdung der Kinder durch krank- sonen einer Gewerkschaft an: Bauklempner 88,53; Drücker 74,56; ausnahmslos erhoben, in den Mittelbetrieben zu zwei Dritteln und haft veranlagte und sittlich defekte Aufsichtspersonen. Die in den Metallformer 69,74; Metalldreher 66,98; Dreher 64,24; Schleifer in den Kleinbetrieben zu einem Drittel. In der größeren Hälfte Familien wirkenden Erzieher und Aufsichtspersonen find gewisser- 62,63; Heizungsrohrleger 62,39; Gürtler 60,68; Schrauben und der Betriebe, die Strafgelder erhoben, wurde den Arbeitern fein maßen zu einer pädagogischen Großmacht geworden, was haupt- Revolverdreher 54,92; Eisen- und Metallformer 52,48; Gas- und Kontrollrecht über die Verwendung der Strafgelder eingeräumt. Das Lehrlingswesen ist in verschiedenen Branchen fächlich zurückzuführen sei auf die Erwerbsthätigkeit vieler Mütter, Wasserrohrleger 51,72; Feilenhauer 51,37; Schraubendreher 46,60; auf die Inanspruchnahme vieler Frauen durch sogenannte gesellschaft Klempner 45,89; Gold- und Silberarbeiter 41,95; Tischler 41,29; förmlich zu einer Lehrlingszüchterei ausgeartet, so z. B. bei den In der Schlosserei liche Pflichten und auf das zunehmende Ünvermögen, die eignen Schlosser 41,04; Eisenformer 40,62; Schmiede 37,24; Mechaniker 36,96; Schlossern, Schmieden und Mechanikern. Kinder zu erziehen eines der charakteristischen Anzeichen socialer Drahtarbeiter 35,10; Hobler, Fräser 2c. 31,30 und Maler und gab es je einen Betrieb mit 89 Arbeitern und 45 Lehrlingen Degeneration. Verschiedene int der letzten Zeit an die Lackierer 25,87. Die Unterschiede in den einzelnen Gruppen sind recht Deffentlichkeit getretene Uebelstände nötigen dazu, den Familien- auffällig. Während von den Bauklempnern mehr wie vier Fünftel pädagogen erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden, wobei aber nicht organisiert waren, ist dies bei den Malern und Lackierern nur zu generalisiert werden dürfe, denn kein andrer Stand weise neben einem Viertel der Fall. Freilich darf auch hier nicht übersehen werden, schlechten Elementen so viele Beispiele von Selbstaufopferung und daß sich die Zahlen nur auf etwa den dritten Teil der gesamten Pflichttreue auf wie der Erzieherstand. Tuberkulose und Syphilis Berliner Metallarbeiter beziehen. In mehreren Gruppen weisen die find mit der Pflege und Erziehung nicht vereinbar, die Nervosität Seleinbetriebe den höchsten Prozentsaz an Gewerkschaftsmitgliedern und so fort. In einer Mechaniker- Werkstatt zählte man auf 20 Arbeiter führt zu Perversitäten besonders auf dem Gebiete des Geschlechts- auf, so bei den Mechanikern, Eisenformern, Klempnern und Gürtlern. lebens, und es ist gar nicht so selten, daß Kinder durch pervers ver- Dagegen findet sich der höchste Prozentsaz an organisierten Schlossern 24 Lehrlinge, in einer andern 13 Arbeiter, 10 Arbeiterinnen und anlagte Erzieher beiderlei Geschlechts sittlich verdorben werden. Die und Drückern in den Mittelbetrieben, an Schleifern aber in den auch 10 Lehrlinge. Ein Mittelbetrieb der Schmiede beschäftigte bei 107 Arbeitern nicht weniger als 58 Lehrlinge usw. An eine vernünftige gemeinhin als Prügelpädagogen bezeichneten Erzieher sind besonders Großbetrieben. im Auge zu behalten, weil sich unter ihnen viele sadistisch Die Arbeitszeit ist vorherrschend neunstündig; jedoch ist Ausbildung der Lehrlinge ist unter solchen Umständen natürlich beranlagte Naturen befinden. Das beweise der Fall Dippold. auch in allen Betriebsgrößen noch die zehnstündige Arbeitszeit recht nicht zu denken, sie dienen den Meistern lediglich als AusbeutungsDie Prügelstrafe sei unter allen Umständen behäufig anzutreffen. In einer Reihe von Großbetrieben arbeiten ver- objekte. dingungslos zu verwerfen. Auch Epileptiker eignen sich schiedene Branchen auch nur acht Stunden; diese Einrichtung ist Interessant ist noch eine Zusammenstellung der Löhne in den nicht zu Erziehern wegen der schlimmen Charaktereigenschaften, die aber größtenteils auf Wechselschicht zurückzuführen. In drei Groß- drei größten Betrieben Berlins , der Allgemeinen Elektricitäts- Gesellfolchen Leuten vielfach anhaften. Gegenüber allen Erziehern sei die betrieben mußten die Hobler, Stoßer, Fräser, Stanzer und Maschinen- schaft, der Firma Siemens u. Halske und der Union - Elektricitätspeinlichste Wachsamkeit zu beobachten. arbeiter sogar noch elf Stunden arbeiten. Die durchschnitt Gesellschaft. Bei der Allgemeinen Elettricitäts- Gesellschaft Ueber die feruelle Aufklärung der Schüler wurde liche höchste Arbeitszeit hatten die Drahtarbeiter, Schmiede und von den ermittelten Arbeitern pro Woche: in Gruppe C verhandelt. Dr. Blaschko Berlin betonte die Not- Former mit 9-10 Stunden; unter neun Stunden arbeiten im verdienten 1,59 Proz. bis zu 15 M.; 87,46 Proz. über 15 bis 33 M. und twendigkeit und Zweckmäßigkeit der seruellen Aufklärung, die aber Durchschnitt die Schleifer und Mechaniker. großen Schwierigkeiten begegnet, da aus den Lehrplänen absichtlich 10,95 Proz. über 33 M. Dagegen von den Arbeiterinnen 86,21 Proz. nur bis jeder biologische Unterricht ferngehalten wird, um nicht mit der biblischen Anschauung in Konflikt zu kommen, noch weniger würden die zu 15 M.; 6,02 Proz. über 15 bis 18 M. und 7,77 Proz. über 18 M. maßgebenden Kreise dazu schreiten, die Unterweisung über Entstehung imd Zeugung des Menschen in den Lehrplan aufzunehmen. Der heutige Lehrerstand wäre auch mangels einer biologischen Vorbildung gar nicht dazu geeignet, solchen Unterricht zu erteilen. Dies müsse erst nachgeholt werden, ehe man an die Einführung eines solchen Unterrichts denken könne. Leichter sei es, die heranwachsende Jugend in den Fortbildungs-, Fach- und Hochschulen bezw. bei der Entlassung aus dem Schulverband über die Gefahren des außerehelichen Geschlechtsverkehrs und über die Geschlechtskrankheiten aufzuklären, und zwar durch Vorträge, Flugschriften und Flugblätter.
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Lehrer Lluch or Wien erklärt es für unfittlich, der reifenden Jugend die nötige Belehrung vorzuenthalten, und verlangt eine gründliche Entlastung der Mittelschulen durch Streichung alles muz losen Ballastes, dagegen sei über die Hygiene auf allen Stufen in einer dem jeweiligen Alter entsprechenden Weise Belehrung zu bieten.
Prof. Dr. S ch us nh- Budapest tritt dafür ein, daß die Aufflärung über die Geschlechtsverhältnisse schon vor Eintritt der Pubertät erfolgt, dann werde, wenn diese Periode kommt, der Schüler nicht so vom Neiz des Mystischen erfaßt sein, wie jener Schüler, der nach den Regeln der hergebrachten höheren Sittlichfeit erzogen wird. Den Schülern müsse auch Abstinenz gelehrt
werden.
V
Die hygienische Unterweisung für alle Lehrer wird von Prof. Dr. Blasius- Braunschweig und Prof. Dr. Wernice Posen als erforderlich erklärt. Sie soll sich erstrecken auf Anatomie und Physik des gefunden menschlichen Körpers, Schülerfrankheiten, Bau und innere Einrichtung des Schulhauses, Spielpläge, Hygiene des Unterrichts, hygienische Ueberwachung der Schüler. Die Schulhygiene sei fünftig in den Prüfungen für das Lehramt möglichst als verbindliches Fach anzuführen.
Die Lohnverhältnisse der Arbeiter gestalteten sich folgendermaßen. Es wurden ermittelt:
mit einem Wochenverdienst unter 10 M.
über 10-12 M. 12-15 15-18
"
"
Arbeiter in Klein Mittel- Groß
Betrieben
99
81
35
119
98
69
233
147
93
528
612
834
"
18-21
1346
1327
1176
"
"
21-24
2103
2119
1689
"
"
24-27
2230
1862
2214
"
"
27-30
2288
1239
2653
"
17
30-33
1566
875
1773
"
33-36
663
449
1351
"
"
36-39
215
155
724
"
"
39-42
115
47
366
"
"
42-45
33
7
131
"
" 1
5
4
45
"
"
17
6
8
45-48
48 M. Der Verdienst war nicht zu ermitteln 2252 2042 2392 Fassen wir die 15 Lohnklassen in drei Hauptgruppen mit einem Verdienst bis zu 15 M., dann über 15-33 M. und weiter über 33 M. zusammen, so hatten von je 100 Arbeitern
einen Wochenverdienst
bis 15 M. über 15-33 M. über 33 M..
Klein
3,90
in MittelBetrieben 3,61
Groß
1,50
•
87,00 9,10
88,99 7,40
78,56 19,94
Mit der Arbeitszeit verglichen ergiebt sich, daß der verhältnismäßig niedrigste Verdienst gleichzeitig mit der längsten Arbeitszeit zu fammenfällt, so z. B. bei den Drahtarbeiterit und Feilenhauern. Freilich giebt es auch Gruppen, wie die Schmiede, die mit Bezug auf den Verdienst ziemlich günstig, mit Bezug auf die Arbeitszeit aber ungünstig dastehen.
In der Plenarsizung am Donnerstag berichtete Professor Dr. Johannessen Norwegen über den Stand der Schulgefundheitspflege in Norwegen , wo seit 1860 durch Gesetz der Gesundheitslehre in der Schule ein Plaz eingeräumt ist und die hygienischen Schuleinrichtungen stets weitere Fortschritte machen. Das sei darauf zurückzuführen, daß in den SchulTommissionen je ein Arzt den Vorsig führe. Für jede Schule ist gefeßlich ein Schularzt vorgeschrieben, in jeder Mädchen- einem Wochenschule fungiert eine Schulärztin.
mit
verdienst
Arb.%%
in Großbetrieben
% Arb.%%
Die Löhne der Arbeiterinnen zeigen folgendes Bild: in Kleinin Mittelbetrieben betrieben Arb.% 298 27,88 198 18,52 85,97 423 39,57 138 12,72 12,72 8 0,75
Ueber die Wechselbeziehungen zwischen Schülern und Lehrern in Bezug auf ansteckende Krankheiten berichtete Dr. Legendre- Paris ; er schilderte die Fälle der Ueber- unter 10 m. tragung von Tuberkulose zwischen Lehrern und Schülern und wandte über 10-129. fich dann den nervösen Störungen zu, bei denen eine Uebertragung zwischen Lehrer und Schüler möglich ist. Bei der Entdeckung und Bekämpfung dieser Wechselbeziehungen könne der Schularzt wichtige Dienste leisten.
Die Organisation großer Volksschulkörper nach der natürlichen Leistungsfähigkeit der Kinder be handelte Dr. Sidinger Mannheim in einem außerordentlich intereffanten Vortrage, indem er eine richtige Bemessung nicht nur der förperlichen, sondern auch der geistigen Arbeitsleistung in der Schule nach dem System der Auslese" verlangt, d. h. Absonderung der begabten und minderbegabten Schüler in Parallelklassen. Er schlägt drei Bildungswege vor: 1. für die mittel- und besser befähigten Schüler; 2. für die mäßig schwachen Schüler; 3. für die tranthaft schwachen Schüler. Das System, das bereits in Manuheim durchgeführt ist, habe sich dort trefflich bewährt.
"
12-15
"
"
15-18,
18-21
"
"
21-24,
"
24 M...
"
Verdienst nicht
162 17,49 327 35,31 84,77 296 31,97 101 10,91 10,91 28 3,02
7 0,76 4,32 5 0,471,31 5 0,54 1 0,09
ermittelt bei 103
220
234 14,20 366 22,21 78,58 695 42,17 264 16,02 16,02 6 0,36
4 0,24 5,40 79 4,80
522
Der große Unterschied zwischen der Höhe des Arbeitslohnes für Arbeiter und der für Arbeiterinnen zeigte sich darin, daß die höchste Lohnklasse, die über 33 M., bei den Arbeiterinnen gar nicht vertreten war. Denn die Löhne der Arbeiterinnen über 24 M. gehen in feinem einzigen Falle über den Betrag von 33 M. pro Woche hinaus. Ebenso bezeichnend ist aber auch die Nolle, welche die unterste Lohnklasse bei den Arbeitern und bei den Arbeiterinnen spielte. Von den Arbeitern waren in der untersten Lohnklasse: in Kleinbetrieben 3,90 Proz. Mittelbetrieben Großbetriebent
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• ⚫ 3,61 1,50
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Bei Siemens u. Halste stellt sich das Verhältnis folgendermaßen: Arbeiter: 2,66 Proz. bis 15 M.; 82,73 Proz. über 15 Arbeiterinnen: bis 33 M. und 14,61 Proz. über 33 M. 70,25 Proz. bis 15 M.; 27,27 Proz. über 15 bis 18 m. und 2,48 Proz. über 18 M.
Bei der Union verdienten Arbeiter: 0,32 Proz. bis 15 M.; 40,33 Proz. über 15 bis 33 M. und 59,35 Proz. über 33 M. Arbeiterinnen: 50 Proz. bis 15 M. und 50 Proz. über 15 bis 18 M. Bemerkt sei hierbei, daß Arbeiterinnen Löhne unter 10 Mark pro Woche bei der Union nicht, bei Siemens u. Halske nur vereinzelt, bei der Allgemeinen ElektricitätsGesellschaft jedoch an ein Fünftel der daselbst beschäftigten Frauen und Mädchen gezahlt wurden. Die A. E. G. entlohnt ihre Arbeiterinnen demnach am schlechtesten.
Dieser Auszug aus der Statistik zeigt zur Genüge, wieviel der Organisation noch zu thun übrig bleibt, um die wirtschaftliche Lage der Berliner Metallarbeiter und Arbeiterinnen in ihrer Gesamtheit auf ein befriedigendes Niveau zu heben. Die Organisation hat zwar ein reiches Arbeitsfeld vor sich, sie wird aber auch weder Mühen noch Opfer scheuen, dasselbe in Blüte zu bringen.
Partei- Nachrichten.
Strafconto. In den Monaten Januar, Februar und März d. J. bezifferte sich das Strafconto der Genossen auf insgesamt 6 Jahre, 3 Monate und 2 Tage Gefängnis und 6026 M. Geldstrafe.
Die Polizei im Kampfe wider den Umsturz in ultramontanen Revieren. Unfre Parteigenossen in Koblenz haben kürzlich einen socialdemokratischen Verein gegründet, was die ultramontanen und die behördlichen Hüter der Ordnung dieser frommen Stadt gleichermaßen in Aufregung versezt hat. Am Ostermontag veranstalteten unsre Genossen einen Spaziergang nach der benachbarten Karthaus. Schon geraume Zeit vor der für den Abmarsch bekannt gegebenen Beit fand sich in der Nähe des als Treffpunkt bestimmten Nassauer Hofs ein ungewöhnlich starkes Polizei- Aufgebot ein. Die Spazier gänger zogen in Gruppen zum Ziel. Kaum waren sie auf der Karthaus, so fanden sich nicht weniger als fünfzehn Polizeia bǝamte, darunter zwei Kommissare und ein Wachtmeister, ein. Einer der Kommissare fragte den Wirt, wie er eine nicht angemeldete socialdemokratische Versammlung dulden könne, und bei den Aut flüglern erkundigte er sich nach dem„ Vorsitzenden". Es wurde ihm geantwortet, daß kein Mensch etwas von einer Versammlung wisse. Trozdem forderte der Beamte auf, binnen fünf Minuten das Lokal 3u verlassen. Und in der That sind diejenigen, die nicht gingen, von der Polizei notiert worden. Selbstverständlich wird es bei diesem an Rußland gemahnenden polizeilichen lebergriff gegen harmlose Spaziergänger nicht sein Bewenden haben.
Weniger ernst verlief ein Osterspaziergang unsrer Freunde in Trier . Auch sie wurden bis an die Grenze der Stadt von der Bolizei begleitet. Auf dem Grüneberg wurden sie von zwei Gendarmen bewacht, die andauernd einen nach dem andern besahen, als ob sie jemand suchten. Als die Ausflügler zum Awelerthal gingen, kamen die Gendarmen nach. Lange waren die Genossen im Zweifel, was ihnen denn diesen außerordentlichen Schutz verschaffte, bis sie endlich des Rätsels Lösung erfuhren. Die Wächter des Gesetzes suchten den Genossen Molkenbuhr, der zwar zu der Zeit in seiner Heimat Hamburgweilte, nach den Informationen" der Trierer Polizei aber an der schönen Mosel eine Versammlung abhalten sollte. Neulich suchte die Polizei unter ähnlichen Umständen unsern Kölner Genossen Dr. Erdmann, nächstens vielleicht den Genossen Bebel und so fort, bis all' die für die Trierer Polizei so schreckhaften Namen erschöpft sind.
Ueber die Verhütung von Jnfettionskrankheiten in der Schule sprach Professor Dr. Hueppe Prag . Nach eingehender Schilderung der verschiedenen Infektionsarten empfahl er strenge Wachsamkeit, sorgfältige Desinfektion, als deren wirksamste Art er die Erziehung zur Reinlichkeit bezeichnete, und Abhärtung des der beteiligten Arbeiter. Bei den Arbeiterinnen dagegen stellten sich Körpers. Die Ferienkolonien müßten in den Dienst der Prophylare die betreffenden Säge auf 84,77 Proz., 85,97 Proz. und 78,58 Proz. Totenliste der Partei. Jn Lübeck ist einer der dortigen gestellt werden. Während also von den Arbeitern nur eine verschwindende MinderMitgeteilt wurde, daß der nächste internationale heit mit einem Wochenlohne bis 15 M. abgefunden wurde, wurden ältesten Parteigenossen, der Schneidermeister W. Bleuß, gestorben. Kongres Anfang August 1907 in London stattfindet. Außer- von den Arbeiterinnen die allermeisten( 3/4 bis 4/5) mit einem so Er war viele Jahre hindurch einer der Thätigsten und überall dabei, dem wurde ein Antrag angenommen, dem zufolge eine fünfgliederige geringen Verdienste nach Hause geschickt. Schließlich zeichneten sich wo es galt, etwas für die Partei zu leisten. Die Genossen Lübeds Kommission mit der Ausarbeitung von Grundsägen für den schul- die Großbetriebe noch darin aus, daß sie 4,80 Proz. ihrer werden den Verstorbenen stets in gutem Andenken behalten. Arbeiterinnen mit einem Lohne über 24 M. anführten, während der ärztlichen Dienst beauftragt wird. entsprechende Satz bei den Kleinbetrieben nur 0,54 Proz. beträgt. Lehrlinge wurden zum weitaus größten Teil( 3255) mit einem Wochenverdienst von unter 10 M. entlohnt. Nur 164 erhielten bis zu 12, vereinzelt auch bis 18 M.
Metallindustrie.
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In eine gelinde Geistesverwirrung ist die Frankfurter Zeitung " über den Beschluß der sächsischen Landesversammlung geraten. Sie schließt ihre Betrachtungen mit diesem Sage:
Autorität, nicht Majorität, so lautete der fürzlich von der fonservativen Kreuz- Zeitung " gegen freiheitliche Forderungen proklamierte Grundsatz. Die socialdemokratische Parteikonferenz in Sachsen hat ihn sich zu eigen gemacht."
Die Chemiker Konferenz hat doch gerade das Recht der Majorität gegenüber der Minorität proklamiert; was will denn also Frankfurter Zeitung " von uns?
Erklärung.
Jn allen Betriebsgrößen wurde erheblich häufiger im Stüdlohu als im Zeitlohn gearbeitet; besonders start entwickelt ist das StücklohnDie Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiter- Ver- system jedoch in den Großbetrieben. Die Lohnzahlungsperiode ist bandes hat sich der ebenso mühevollen wie dankenswerten Aufgabe in der Regel auf eine Woche bemessen, nur vereinzelt ist noch unterzogen, über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Berliner 14tägige Lohnzahlung üblich; dagegen findet fast überall eine Ein- die Metallindustrie umfangreiche statistische Erhebungen anzustellen. Zu behaltung des Lohnes statt und zwar in den Kleinbetrieben für diesem Zweck gab sie im Herbst 1902 für Berlin und dessen meistens zwei Tage, in vielen Mittel- und den meisten Großbetrieben Nach dem Bericht des„ Vorwärts" vom 7. April d. J.( Nr. 81) sämtliche Vororte mit Ausnahme von Köpenick sachgemäß aus- aber für mehr als zwei Tage, sogar bis zu ein bis zwei Arbeitsgearbeitete Fragebogen an die Mitglieder der Organisation heraus. Das wochen. über die sächsische Landeskonferenz unsrer Partei soll ich gelegentlich Gesamtergebnis dieser statistischen Erhebungen konnte nach fundiger Sich- Was die sanitären Verhältnisse anbelangt, so gab es geäußert haben: Wie kann ich für die Partei arbeiten, wenn man tung des eingelaufenen Materials allerdings erst anfangs dieses Jahres für alle Branchen und in allen Betriebsgrößen verhältnismäßig viele mir ein Mandat nach dem andern nimmt 2" Der Sag, den der„ Vorveröffentlicht werden und ist in einer 144 Druckseiten umfassenden Betriebe, in denen die Abfälle tagelang auf den Arbeitsstätten liegen wärts" durch Sperrdruck hervorhebt, ist geeignet, mich bei den ParteiBroschüre niedergelegt worden. Es läßt sich wohl mit Recht sagen: blieben. In der größeren Hälfte der Werkstätten aller Betriebs- genossen von neuem aufs schwerste zu verdächtigen. Ich erkläre, daß diese Leistung der Berliner Metallarbeiter dürfte einen dauernden größen wurde die Luft durch Ausdünstungen von Materialien, ich diesen Ausspruch nicht gethan habe. Ventilation Wert haben, denn nicht alleine, daß sie eine sichere Schöpfquelle Maschinen, Apparaten oder Säuren verschlechtert. Berlin- Zehlendorf , 8. April 1904. Paul Göhre . besten Agitationsstoffes für den Metallarbeiter- Verband darstellt, und Beleuchtung waren in der größeren Hälfte der Kleinbietet sie auch den Außenstehenden ein äußerst schäzenswertes Hilfsbetriebe gut, in den Mittel- und Großbetrieben dagegen Eine polnische Parteikonferenz, die von Delegierten und Vermittel in der Beurteilung der socialen Lage der in der Berliner schlecht. Gute Schußvorrichtungen fehlten in mehr trauensleuten der rheinisch- westfälischen Mitglieder der polnischen Metallindustrie thätigen Arbeitermassen. als einem Viertel sämtlicher Betriebe, von den Kleinbetrieben socialistischen Partei Deutschlands ( P. P. S.) besucht war, fand am Das wesentliche ErDie Erhebungen erstrecken sich auf 1042 Betriebe, in denen zeichnete sich ein noch größerer Teil durch ungenügende Schutz- Sonntag, den 3. April, in Oberhausen statt. 33 479 Metallarbeiter beschäftigt waren, und zwar kommen in borrichtungen aus. Ein großer Teil der Betriebe hat keine getrennten gebnis der Beratungen war die Einfeßung einer Agitations Betracht 684 Kleinbetriebe mit je 1 bis 100 beschäftigten Arbeitsräume für die Geschlechter. Besondere Speiseräume waren fommission, welche für die Ausbreitung der socialdemokratischen Dic Arbeitern, ferner 136 Mittelbetriebe mit je 100 bis 500 be- in den Kleinbetrieben ganz außergewöhnliche Erscheinung, in den Grundfäße unter der polnischen Arbeiterschaft zu sorgen hat. fchäftigten Arbeitern und 222 Großbetriebe, in denen je über Mittelbetrieben waren in mehr als der Hälfte und in den Groß- Kommission soll Volksversammlungen einberufen, Flugblätter heraus 500 Arbeiter und Arbeiterinnen thätig sind. Bemerkt sei hierbei betrieben zu mehr als zwei Drittel vorhanden. Wasch- und Ankleide- geben, politische Organisationen polnischer Arbeiter gründen, die jedoch, daß die Gesamtzahl der in der Berliner Metallindustrie be- räume wiesen ungefähr dasselbe Verhältnis auf. Für die Aborte war focialdemokratischen Kandidaturen bei den Wahlen unterstützen usw. fchäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen im Jahre 1902 bedeutend in einem Fünftel der Betriebe nicht genügend gesorgt; in dieser Die Kommission ist des weiteren beauftragt worden, in ständiger größer gewesen ist; sie wird unter Zugrundelegung der Zahlen der Beziehung sah es in den Mittel- und Großbetrieben nicht besser Fühlung mit der Organisation der deutschen Genossen zu bleiben.