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Nr. 83. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 9. April 1904.

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Trakehnen in Frage famen. Herrn v. Dettingen wurde in dem

Rechtsanwalt Sonnenfeld

darauf hinzielte, daß die Mitteilungen nicht etwa zu politischem

weiter zu gehen.

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feinen Groll gegen den Herrn v. Dettingen, so widerspreche Die Subkommission hielt jedoch den Erlaß eines Drtsstatuts Der bekannte Trakehner   Schulprozeß Berhandlung. dieser Versicherung sein Auftreten in der letzten öffentlichen für durchaus erforderlich. Ihr Berichterstatter, Stadtverordneter Als diese fast zu Ende war, sei der An- Maaß, beantragte deshalb am Mittwoch in der Plenarsizung der wurde gestern noch einmal vor der siebenten Straffammer geflagte, isoliert von dem Sanitätsrat Dr. Paalzot und seinem Gewerbedeputation, den Magistrat zu ersuchen, ein Ortsstatut zu des Landgerichts unter Vorsitz des Landgerichts-- Direktors eignen Verteidiger, noch mit der schweren Anschuldigung hervor erlassen, welches die zulässige Arbeitszeit in den Fabrik-, Engros­Heidrich verhandelt. Die Vorgeschichte des hinlänglich bekannt. Die abermalige Verhandlung ist dadurch gangen habe. Er habe sich auch nicht davon abbringen lassen, und und Bankgeschäften an den Sonntagen auf zwei Stunden( von 8 bis notwendig geworden, daß das Reichsgericht das erste Urteil schließlich hat sich der schwere Vorwurf als ganz hinfällig erwiesen. 10 Uhr vormittags) beschränkt. Von dieser Beschränkung solle jedoch ( 200 m. Geldstrafe) auf die Revision des Angell. Lehrers Nickel- Er beantrage gegen den Angeklagten 200 m. Geldstrafe das Spediteurgewerbe und die Nahrungs- und Genußmittelbranche Trakehnen hin aufgehoben hat. Die Revision des Sanitätsrats eventuell 20 Tage Gefängnis. ausgeschlossen werden. Dr. Paalzow, der als Verfasser des im Pferdefreund" er­In der Diskussion bedauerte Stadtv. Borgmann, daß bei der schienenen, den Landesstallmeister v. Dettingen beleidigenden Artikels in erster Reihe zur Verantwortung gezogen wurde, ist durch den in­Die Freisprechung sei zwingend geboten. Die Vorbringung des Vernehmung nicht auch die Handelsangestellten herangezogen worden feien. Er beantragte, die Sonntagsarbeit vollständig zu verbieten, zwischen erfolgten erfolgten Tod des Dr. Paalzow erledigt. legten, vom Staatsanwalt erwähnten Beweisantrages werde man Zur heutigen Verhandlung ist nur ein Zeuge erschienen. Der dem Angeklagten nicht so sehr verübeln können, wenn man bedenke, im Falle der Ablehnung dieses Antrages aber die zweistündige Angeklagte Lehrer Otto Nickel ift aus Trakehnen daß er ihn im Laufe einer aufregenden Verhandlung gestellt habe. Sonntagsarbeit auch für die Nahrungs- und Genußmittelbranche als zum E3 handle fich hier nur um Beleidigungen nach§ 185, und das Reichs- Maximum gelten zu lassen. Termin hierher gekommen. Er wird vom Rechtsanwalt Sonnenfeld verteidigt, die Anklage vertritt Staatsanwalt dem Dr. Baalzo gemacht, zu einer Verurteilung desselben nicht der Sonntagsarbeit die Zustimmung des Magistrats schwerlich zu gericht habe schon festgestellt, daß die Mitteilungen, die der Angeklagte Von andrer Seite wurde erwidert, daß zu dem gänzlichen Verbot Beed  . Unter Anklage steht ein Artikel in Rummer 5 des " Pferdefreundes" vom 10. Februar 1900 unter dem Titel Graf geführt haben. Der Angeklagte habe durch seinen Brief an Dr. erreichen sein würde. Man solle, um etwas zu erreichen, den An­Lehndorff und die preußische Justizverwaltung", zu welchem der Baalzow bewiesen, daß er von ernſtem Interesse geleitet wurde und trag der Subkommission annehmen, um dann später einen Schritt Angeklagte Nickel dem Dr. Paalzow das Material geliefert hatte, Standal ausgebeutet würden, sondern an die Stelle kämen, von der soweit die Verwaltung des Herrn v. Dettingen und die Zustände in Abhilfe zu erwarten wäre. Er habe in keinerlei Beziehung zur Nach längerer Debatte wurden die Anträge Borgmann abgelehnt Artikel Zwiebeln und Knechten der Lehrer, allerlei Chikanierungen Formengebung des Artikels gestanden, den Korrekturbogen habe er und der Antrag der Subkommission von der Gewerbedeputation Nunmehr wird sich der Magistrat mit der Angelegen­derselben, Verlegung gesetzlicher Vorschriften über die Sonntagsruhe ohne sein zuthun zugeschickt erhalten und hatte gar keine Rechts- angenommen. und die verschiedensten Maßnahmen zum Vorwurf gemacht, durch die Pflicht, den Sanitätsrat Dr. Paalzow von der Veröffentlichung ab heit zu beschäftigen haben. Wir wollen hoffen, daß er sich nicht die Zahl der socialdemokratischen Stimmen zugenommen hätten 2c. zuhalten. Sollte der Gerichtshof seine frühere Ansicht ändern und ablehnend verhält, unsomehr, als andre Städte in dieser Frage Der verstorbene Sanitätsrat Dr. Paalzow hat seiner Zeit bei feiner etwa§ 186 annehmen, so würde ein umfangreicher Wahrheits- bereits längst eingeschritten sind zum Schutze der Handels­ersten verantwortlichen Vernehmung die volle Verantwortung für den beweis notwendig sein. Er beantrage die Freisprechung des An- angestellten durch Erlaz ortsstatutarischer Bestimmungen. Ist doch Artikel übernommen und die Nennung eines Gewährsmannes ab- geklagten. gelehnt. Angell. Nickel   erklärt, daß er den Sanitätsrat Dr. Baalzow Diesen Antrag wiederholt der Angeklagte persönlich. 3. B. in Stuttgart   die Sonntagsarbeit durch Ortsstatut gänzlich bis dahin nicht gekannt habe. Dieser habe sich eines Tages Nach halbstündiger Beratung wurde das Urteil dahin verfündet: verboten worden. Mit dem von der Zahnkünstler- Innung angebotenen Beitrag der Anfrage an ihn gewandt, ob er ihm über die Der Gerichtshof ist der Ansicht, daß nicht Beihilfe, wohl aber Mit­thäterschaft vorliegt. Es gewinnt diese Ueberzeugung aus der von 500 M. zu den Kosten der Einrichtung einer Klasse für Zahn­Zustände in Trakehnen  , über welche ihm viele Beschwerden zu Stellung des Angeklagten zum Landstallmeister v. Dettingen einer- techniker an der II. Handwerkerschule erklärte sich die Gewerbe­gegangen feien, zuverlässige Angaben machen könne. Lediglich dies feits und dem Dr. Paalzow andrerseits. Daß dem Angeklagten die deputation einverstanden. habe er gethan und Herrn Dr. Paalzow nackte Thatsachen mitgeteilt, Form des Artikels bekannt gewesen, ergebe sich aus den bei ihm zur Ausstellung der in der Fachschule für Klempner und in deren Ferner wurde die Genehmigung erteilt durch die einige Beschwerden bestätigt wurden. Er habe Dr. Paalzom nicht ersucht, die Sache in die Zeitung zu bringen, im Gegenteil borgefundenen Korrekturbogen und aus einem an ihn gerichteten Lehrwerkstatt gefertigten Schülerarbeiten auf der vom 28. Mai bis Schreiben vom 19. Februar 1900. Der Gerichtshof hat deshalb den habe er ihm gesagt, daß er Angeklagten wieder zu 200 Mark Geldstrafe event. 20 Tagen Ge- 15. Juni d. J. hier stattfindenden VIII. Fachausstellung des Verbandes fängnis verurteilt, Herrn v. Dettingen   die Publikationsbefugnis im deutscher Klempner- und Installateur- Innungen. Pferdefreund", der Lehrerzeitung für Ost- und Westpreußen  " und Zu Mitgliedern des Kuratoriums der Fachschule für Klempner der ,, Kreuz- Zeitung  " zugesprochen und die Unbrauchbarmachung der wurden Stadtverordneter Meybring als Mitglied der Gewerbe­Platten und Formen verfügt. deputation und der Klempnermeister Augustin gewählt. Aus den Zinsen des Fonds für gewerbliche Ausstellungen wurden M. hiesiger Fachschulen und der Fachschule für Klempner 300 m. aus der Weber- Stiftung bewilligt. Der Magistrat soll ersucht werden, der Frage näher zu treten, ob sich beim Bau neuer Turnhallen auf den städtischen Schul­grundstücken mit diesen Hallen zugleich Werkstätten für Fachschulen verbinden lassen.

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mit

nicht etwa in socialdemokratischen Blättern

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etivas in der Angelegenheit unternehmen möchte. Dr. P. habe ihm darauf geantwortet, daß er vielleicht im Pferdefreund" das Material verwerten werde. Der bei ihm vorgefundene angebliche Korrektur­bogen sei ein Bürstenabzug, der ihm kurz nach dem Erscheinen des Artikels zugesandt worden sei. Der Inhalt einer bei ihm vor­

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gefundenen Korrespondenz mit Lehrern und andren Perſonen be Berliner   Partei- Angelegenbeiten. 660. zur Beschaffung von Reißzengen æ. für unbemittelte Schüler

äußert.

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Freibäder und Badehosenzwang.

ziehe sich allerdings auf einzelne Beschwerdepunkte, zum Teil handle es sich aber um Thatsachen, die zwar zum Gegen­Zur Lokal- Liste! Den Parteigenossen, Gewerkschaften, Ver­stand der Anklage gemacht sind, wegen deren aber eine einen 2c. zur Nachricht, daß das Lokal von E. Rutkowski auf Verurteilung nicht erfolgt ist. Der Schwerpunkt der bei dem Rauchfangswerder zu einer Versammlung neuerdings ver­Angeklagten beschlagnahmten Stripturen liegt in dem schon erwähnten weigert worden ist, dasselbe ist daher nach wie vor als gesperrt zu Korrekturbogen, der die Anklage wegen Beihilfe hauptsächlich betrachten; es wird daher ersucht, das Lokal streng zu meiden. stügen soll. Der Korrekturbogen enthält mehrfache Verbesserungen Die Lokalkommission. orthographischer und grammatikalischer Art. Der Angeklagte be- In Wilmersdorf   finden am Montag, Dienstag und Mittwoch streitet, daß die Verbesserungen von ihm herrühren und behauptet, nächster Woche die Stichwahlen zur Gemeinde­An die Deutsche Gesellschaft für Volksbäder hat ein Münchener daß ihnen dieser Bürstenabzug nach dem Erscheinen des Artikels vertretung statt. Die Wahlhandlung geht wie bei der Haupt Profeffor eine Eingabe gerichtet, die folgenden beachtenswerten In­per Post zugeschickt worden sei. Wenn es sich um einen Korrektur- wahl im Lokal Victoriagarten, Wilhelmsane 114, in den Stunden halt hat: bogen" handelte, hätte man ihn doch nicht bei ihm vorfinden können von 10-2 Uhr und 4-8 Uhr vor sich. Wie bekannt, ist die Nach- Da die Hautpflege von unschäzbarem Wert für die Gesundheit denn da hätte er ihn doch zurückschicken müssen. Staatsanwalt lässigkeit der Arbeiterschaft daran schuld, daß es überhaupt zu einer ist, sollte man das Baden möglichst zu fördern und auf jede Weise Beed  : Giebt der Angeklagte zu, furz vor dem Erscheinen des Artikels Stichwahl gekommen ist; nur wenige Stimmen fehlten der Social- dem Volte zu erleichtern suchen. Zwar muß anerkannt werden, daß zu mehreren Personen geäußert zu haben: Nächstens wird im demokratie an der absoluten Mehrheit. Jetzt ist es Sache der in diesem Punkte in den letzten Decennien in unsrem Vaterlande Pferdefreund ein Artikel erscheinen und dann wird der Land- Wähler der dritten Abteilung, den begangenen Fehler wieder gut zu besonders infolge der Bemühungen der Deutschen Gesellschaft für stallmeister gehen?" Angefl.: Nein, das habe ich nicht ge- machen. Die Rathauspartei steht in sich geschlossen da; von der Volksbäder schon viel gethan worden ist durch Errichtung von Bade­Der Staatsanwalt überreicht zwei vom Angeklagten her- Energie der bisher Lässigen hängt es ab, ob die Arbeiterschaft des Anstalten mit billigen Schwimm- oder Brausebädern, aber im Interesse rührende Eingaben an die Schulaufsichtsbehörde vom 26. Juni 1900 Ortes ihre Interessen nach wie vor durch die Socialdemokratie ver- der Volkshygiene kann bezüglich der Reinlichkeit nie genug geschehen, und an den Minister vom 13. Januar 1902, aus denen hervorgehe, fechten lassen will oder ob Regierungsbeamten und Terrain- je mehr desto besser. Von wirklich idealen Zuständen sind wir doch daß der Angeklagte sich der Verantwortlichkeit für den inkriminierten petulanten das Wohl und Wehe des Proletariats anvertraut werden in dieser Hinsicht immer noch ziemlich weit entfernt. So würden Artikel bewußt sei. Rechtsanwalt Sonnenfeld: Der An- foll. Die Gegner find außerordentlich rührig; es gilt also zur Stich- fich zum Beispiel die Gemeindevorstände aller an einem Flusse oder geklagte wiederhole das, was er schon früher gesagt habe; er über- wahl die ganze Kraft einzusetzen. See gelegenen Ortschaften entschieden ein Verdienst um die ganz nahm die Verantwortung für die thatsächlichen Behauptungen In einer am Sonntagnachmittag 4 Uhr in Wittes unbemittelte Bevölkerung dadurch erwerben, daß sie für unentgelt­des Artikels. Auf die Frage eines Beisitzers an den Angeklagten, Voltsgarten, Berlinerstraße 40, stattfindenden Volts- liche Badegelegenheiten sorgten da, wo diese noch gänzlich fehlen, ob er sofort nach dem Amtsantritt des Herrn v. Dettingen begonnen versammlung wird Stadtberordneter Paul Hirsch Char- oder indem sie die bereits bestehenden Freibäder wirklich zu solchen habe, Material gegen diesen zu sammeln, erklärt der Angeflagte, lottenburg über die Bedeutung der Gemeindewahlen einen Vortrag in des Wortes uneingeschränkter Bedeutung machen würden und daß dies keineswegs der Fall sei. Einige berechtigte Beschwerden, halten. Es wird zahlreicher Besuch erwartet. zwar durch einfache Aufhebung des Badehosenzwanges. Wie viele die er an Herrn b. Dettingen gerichtet hatte, feien abschlägig be­Schöneberg. Am Dienstagabend findet im Obst schen Saale, arme Leute würden gern manchmal ein erfrischendes Bad nehmen, schieden worden und es habe sich nach und nach ein feindseliges Meiningerstr. 8, eine öffentliche Volksversammlung statt. Auf der besonders wenn sie in die Gegend des sogenannten Freibades Berhältnis herausgebildet. Auf Vorhalt des Referenten giebt ber Auf Vorhalt des Referenten giebt der- Angeklagte zu, daß ihm auf eine an den Minister eingereichte Be- Tagesordnung steht ein Vortrag des Reichstags Abgeordneten lommen, müssen es aber unterlassen, weil sie teine 5 Pfennig übrig Georg Ledebour  : Der Kosatenturs". haben, um sich an der Kasse eine Hose zu leihen. Gin schwerde mehr Tatt und Vorsicht gegen seine Vorgesetzten unter An­Tuch zum Abtrocknen ist ja entbehrlich, aber die bors drohung disciplinarischer Strafen angeraten worden ist. Der Hohen- Schönhausen. Die Gemeindewahl für die dritte wähler- geschriebene Schürze müssen sie haben, und so fuchen sie nicht Referent verweist ferner darauf, daß in den Landtagsverhandlungen lasse findet am Montag, den 11. April, nachmittags bon 1-3 Uhr, felten verbotene Stellen auf, wo sie sich der Gefahr des Ertrinkens vom 10. und 11. Februar d. J. der Minister v. Podbielski Herrn bei R. Schulz statt. Kandidat ist für die Socialdemokratie wiederum aussehen. Man erhebe nicht den Einwand, daß die vorgeschlagene v. Dettingen als einen Mann geschildert habe, der May Thiele. Parteigenossen! Es muß Ehrenfache sein, auch Erleichterung des Badens aus Schicklichkeitsrücksichten nicht zulässig den letzten Wähler an die Wahlurne zu bringen. Die Wahlmogler sei, denn Thatsache ist, daß z. B. in den großen Schwimmbade und bestrebt gewesen sei, die Differenzen mit seinen Untergebenen die Zeit der Mogelei vorbei ist. Die Berliner   Arbeiter werden existiert, wo eben alles, vom Aeltesten bis zum Jüngsten, im Adams­bei der für ungültig erklärten Wahl müssen gewahr werden, daß anstalten von Kopenhagen   und Stockholm   der Badehosenzwang nicht möglichst zu schlichten. Auf den Vorhalt, daß ihm doch bekannt bringend gebeten, ihre in Hohen- Schönhausen wohnenden Arbeits- tostüme vor dem Sündenfall umhersteigt. Einsender dieser Zeilen sein müsse, daß er nicht öffentlicher Voltsschullehrer, sondern Gestüts-. lehrer sei, bestreitet dies der Angeklagte. Seine heute noch in Straft follegen am Montag zu veranlassen, die eine Stunde Zeit zu hat sich jahrelang in der dänischen und schwedischen Hauptstadt stehende Anstellungsurkunde sei von der töniglichen Regierung unter über Sonntag fleißig zur Propaganda auszunuzen. Schönhauser Schwimmbad besucht und opfern, selbst aber etwaige Verbindungen mit den Ortseinwohnern aufgehalten, fast täglich in den Sommermonaten das niemals auch zeichnet. Inzwischen haben sich diese Dinge durch die Verordnung Genossen! nur die geringste Am Sonntag früh findet eine Flugblatt- Indecenz daselbst bemerkt. bom 15. März 1899 geändert. Er habe gar keinen persönlichen Groll berbreitung von Krause aus statt. Alle Mann auf Bosten! In London   erblickt man im Hydepark im Sommer jeden Morgen und Abend zu einer polizeilich gegen Herrn v. Dettingen, sondern sei nur bestrebt gewesen, sein Recht zu erkämpfen, denn er sei petuniär sehr geschädigt worden. Nieder Schöneweide. Am Sonnabendabend 8% Uhr findet be erlaubten Stunde Hunderte von Leuten jeder Altersstufe, die zum Bräs. Wie ist denn der Sanitätsrat Dr. Paalzow gerade auf Franz, Grünauerstr. 5, die Generalversammlung des Wahlvereins Serpentine strömen, ganz im Freien auf der Wiese ihre Kleider Sie verfallen?- Angetl: Das weiß ich nicht. Er hatte wohl statt. Um das Erscheinen aller Parteigenossen wird gebeten. niederlegen, dann vollständig unbekleidet baden und im gleichen Zu­erfahren, dast ich mehrere Beschwerden an den Landwirtschafts­stande nachher am Ufer umherlaufen. Dies geschieht in einem der Ober- Schöneweide. Die Genossen werden ersucht, morgen, feinsten, nicht abgesperrten Teile des Hyde- Parks. Ein normal ver­und den Kultusminister gerichtet hatte. Präs.: Hat sich nun Sonntag früh 7 Uhr in den bekannten Lokalen sich zahlreich zu anlagter Mensch hat auch wahrhaftig feinen Grund, sich vor gleich­seit dem Jahre 1900 etwas in den Schulverhältnissen geändert? einer Verbreitung einer Agitationsnummer des Vorwärts" einzu- geschlechtlichen Personen zu schämen, ins Bad zu steigen, wie ihn -Angell: Es find Schulhäuser gebaut, die Acerbestellung Der Vertrauensmann. Gott   geschaffen. Und wohl nirgends findet sich ein Gesetz, hat sich gebessert, in Bezug auf die Fuhren hat sich die Sache so Königs- Wusterhausen  . Der Wahlverein hält am 10. April seine das den Gebrauch von Schwimmhosen für solche Bade­gestaltet, daß einzelne Lehrer Fuhrwerk gestellt bekommen. Er selbst erhalte überhaupt kein Fuhrwert.- Präs.: Ist Ihre Stellung zu Monatsverfammlung im Lokale des Herrn Ballmüller( vorm. Beyer) Etablissements vorschreibt, deren Interieur den Blicken der Herrn v. Dettingen geändert, oder noch diefelbe? Angefl: um 3 Uhr nachmittags Auf der Tagesordnung steht: Außenwelt vollständig entzogen ist, z. B. durch Bretterverschläge, Dieselbe. Ich habe der ergangenen Verordnung natürlich Gehorsam 1. Kassieren der Beiträge und Aufnahme neuer Mitglieder. die, wo nicht vorhanden, leicht hergestellt werden können. geschenkt und muß Herrn v. Dettingen als meinen Vorgesezten be- 2. Maifeier. 3. Vereinsangelegenheiten. Um zahlreichen Besuch Ebensowenig wie beispielsweise in den beiden Ländern Dänemark  Der Vorstand. trachten. Auf Vorhalt des Referenten giebt der Angeklagte zu, mit den Abgg. Stopsch und Ridert in Verbindung gestanden zu haben.

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seinen Pflichten voll und ganz nachkomme

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Staatsanwalt Beeck:

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finden.

bittet

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ab.

Lokales.

Mit der Regelung der Sonntagsruhe in Fabril, Engros­und Bankgeschäften

und Schweden  , deren Bewohner zu den civilisterresten der Welt ge­hören, wird auch in Deutschland   gewiß kein erfahrener Jurist gegen das gemeinsame Baden gänzlich nackter Individuen gleichen Ge­schlechts den Groben Unfugs- Paragraphen heranziehen wollen. So hat Als einziger Zeuge wird der Expedient des Pferdefreundes", Herr Stübing, vernommen. Er hat Nickel nie gesehen. Der Verfasser dieser Zeilen noch vor wenigen Jahren auch in dem mittel­Artikel sei vom Sanitätsrat Dr. Paalzom gebracht worden, das deutschen Orte feiner früheren Amtsthätigkeit mit hohen Gerichts­Manuskript rührte von diesem her. Ueber die Art, wie der Korrektur befaßte fich die Gewerbedeputation des Magistrats in ihrer letzten andren nicht nur älteren, sondern auch ganz jungen Leuten beamten, Offizieren, katholischen Geistlichen, dem Bolizeichef und bogen zu dem Angeklagten gekommen, weiß der Zeuge nichts zu Sizung. Bekanntlich hatte die Deputation bereits am 18. Februar gemeinschaftlich in fagen. Die Handschrift der Korrekturen scheine ihm von dem vorigen Jahres beschlossen, den Magistrat zu ersuchen, ortsstatutarische barum, weil der Anstaltsbefizer feine Schürzen eingeführt in absoluter Hüllenlosigkeit gebadet, einfach Dr. Baalzow herzurühren. es auch keinem Menschen einfiel, sich selbst Auf die Verlesung der kommissarischen Zeugenaussagen wird Bestimmungen zu treffen, welche die Sonntagsruhe in den genannten batte Geschäften verbieten mit der Maßgabe, daß als notwendig fich erweisende eine solche mitzubringen. Also fort mit dem Badehosen­berzichtet. damit selbst der Leider ist der Magistrat zwang, Ausnahmen zugelassen werden sollten. ärmste Teil der Bevölkerung Der Artikel enthalte schwere Beleidigungen gegen Herrn dem Beschlusse der Deputation nicht beigetreten. Es wurde vielmehr jederzeit ein wohlthuendes Reinigungsbad ohne Kosten und Gefahr v. Dettingen. Die Anflage wegen Beihilfe laffe er fallen und noch eine Subkommission eingefeßt, welche die Angelegenheit weiter genießen kann. Denn daß die allermeisten Menschen nicht spontan, plaidiere auf Mitthäterschaft. Der Storrefturbogen fei für ihn ein prüfen sollte. Die Kommission hat num eine Anzahl hiesiger selb- sondern nur durch das auf Polizeiverordnungen beruhende Bade­Beweis für die Schuld des Angeklagten. Wer sollte ihn den Bogen ständiger Gewerbetreibender der genannten Branchen eingeladen, um gern verzichten, davon wird man sich bald auch bei uns überzeugen reglement gezwungen sich eines Schurzes bedienen und auf denselben zugeschickt haben? Von der Druckerei sei dies nicht geschehen deren Meinung über das Verbot resp. die Einschränkung der ge- fönnen, ebenso wie in den genannten nordischen Ländern, die un­Jedenfalls hebe Dr. Paalzow den Bogen gesandt; daß dies erst feßlich zugelaffenen fünfstündigen Sonntagsarbeit zu hören. Wie bestritten, was hierbei nochmals betont werden möge, auf einer hohen nach dem Erscheinen des Artikels geschehen sei, glaube er nicht. nicht anders zu erwarten, wollten diese Unternehmer von einem Stulturstufe stehen. Unfrer außerordentlich verdienten Gesellschaft für In dem Artikel kommen viele ostpreußische Namen vor, die nicht Selbst solche, die in ihren Volksbäder würden sicher die minder bemittelten Vollstlassen Dank jedem geläufig feien, und deshalb habe Dr. B. wohl den Korrektur- gänzlichen Verbot nichts wissen. bogen an den Angeklagten gefchickt. Dr. P. wollte auch in Kleinig- Geschäften Sonntags nicht arbeiten lassen, sprachen sich zum wissen, wenn sie die Beseitigung des Badehosenzwanges in ge­feiten nichts ohne Nickel thun und so haben sie denn beide voll- Teil gegen ein Verbot oder eine Einschränkung durch Drtsstatut schlossenen oder gehörig verdeckten Bade- Anstalten durchsetzen wolte ständig gemeinsam gehandelt. Wenn der Angeklagte sage, er habe aus; sie wollen eben freie Hand behalten.

und tönnte.