Reformismus ohne Logit genannt. Mit demselben Rechte fönne er, Turati, sie den Labriolisnius ohne Logik nennen.
Es ist Pflicht, der Zweideutigkeit, dem Mißverständnis endlich ein Ende zu bereiten. Jeder muß die Verantwortung für seine Thaten auf sich nehmen. Nur so ist es möglich, dem Proletariat den Glauben wieder zu geben an eine Einheit des Socialismus, eine Einheit im Leben, nicht im Tode, wie sie das Centrum will. ( Minutenlanger Beifall.)
Bon andauerndem Klatschen und Hochrufen wird auch Ferri Begrüßt, der um 1/25 die Tribüne betritt. Turati habe gesagt, wir hätten keinen Kongreß vor uns, nur die Kampfstelle zweier Parteien. Wer so empfindet, der hat freilich jedes Gefühl für die Parteieinheit verloren. Wer, wie Turati es gethan hat, das ausspricht, daß der Socialist dem Socialist gegenüber steht, wie heute der Russe dem Japaner, dem habe er, Ferri, nichts zu sagen.( Beifall). Aber nicht alle werden vergessen haben, daß hinter denen, die die Einheit wollen, das Proletariat Italiens steht, das von dem theoretischen Streit nichts weiß.
Ferri hebt darauf hervor, daß es auf die Agitation in den Massen ankomme. Die Reformisten verlangten allerdings die Prin cipien propagiert, aber ohne sie wären die Resultate von Reggio Emilia unmöglich gewesen.
Nun ist freilich die Agitation nicht alles. Turati argumentiert fo: wir brauchen die Reform, können aber von unfren dreißig Abgeordneten nicht erwarten, daß sie sie durchsetzen. Deshalb müssen wir gemeinsam mit der radikalen Bourgeoisie arbeiten. Giebt es aber in Italien eine solche? Niemand weiß von ihr, wozu soll man also darüber reden?
Turati erklärt, er werde nur mit der Zustimmung des Proletariats in ein Ministerium treten. Ein wirklich klassenbewußtes Proletariat wird ihm diese Zustimmung niemals geben.( Beifall.) Wir haben keine radikale Bourgeoisie. Kann die Partei sie mit der Methode Turati schaffen? Gewiß nicht: wenn sie zu schaffen ist, so nur durch flare Betonung des Klassenkampfes in seiner intransigenten Form.
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Redner analysiert darauf die Tagesordnung Bissolati. Sie sagt, man werde sich der bestehenden Staatsform bedienen". Das soll Berlin , den 11. April 1904. den Reformisten den Eintritt in ein Ministerium offen halten. Deshalb kann er, Redner, sie nicht annehmen.
Labriola repräsentiert die andre extreme Richtung innerhalb der Partei. Redner fann sich mit ihm nicht einverstanden erklären aus zwei Gründen: 1. seiner Stellungnahme zur Frage der Gewalt, 2. den Reformen gegenüber.
Die Gewalt habe in unsrem Programm nichts zu suchen; wenn sie auf unsrem geschichtlichen Wege liegt, werden wir uns ihrer bedienen, aber es ist unnötig, vorher davon zu reden. Die Reformen, so lange sie auf dem Boden des Klassenkampfes errungen werden, gelten ihm als Mittel, die zwar die Ketten des Proletariats nicht brechen, wohl aber sie lösen.
ich
Der Parteivorstand. Kreuzbergstr. 30. Genosse Schippel ersucht uns, das Folgende zu veröffentlichen: Um weiterer, ganz überflüssiger Ereiferung vorzubeugen, möchte hiermit ankündigen, daß ich nächste Woche mit einer Artikelferie über die Zollfrage in der Chemnitzer Volksstimme" zu beginnen gebenke. Ich hatte das auch bereits auf der sächsischen Landeskonferenz als wahrscheinlich und nahe bevorstehend bezeichnet. An verschiedene Parteiblätter- wie Märkische, Magdeburgische, Frankfurter Boltsstimme", die sich, wie ich aus dem„ Vorwärts" erfehe, zuweilen mit mir beschäftigen- hätte ich eine Bitte: nämlich Ferri reicht zum Schluß folgende Tagesordnung ein: die, Punkt für Punkt und bestimmt und klar zu sagen, welche " In der Ueberzeugung, daß die Methode des Klassen- meiner früheren Aeußerungen sie eigentlich parteiwidrig finden. tampfes mit der Unterstützung eines Ministeriums Bisher war es bei näherem Zusehen gewöhnlich so, daß die Klageführenden oder der Teilnahme der Socialisten an der Re- überhaupt niemals sich die Mühe genommen gierung nicht vereinbar ist, hatten, meine Aeußerungen zu lesen. Sie kannten sie erklärt der Kongreß, daß für die umfassende Wirksamkeit der gar nicht, aber sie erklärten fie für überaus unklar, wenig zielbewußt socialistischen Partei vielfache Formen der täglichen Aktion nötig oder auch für ganz zielwidrig. Die ganze Begründung, die ich bissind, die auf die Bildung des socialistischen Klassenbewußtseins, auf her fast stets zu hören bekam, war: ja, ich denke... ja, es wurde die kritische Brandmarkung des Ausbeutungs- und Schmarozersystems doch oft genug behauptet... ja, aus den Aeußerungen gegnerischer und auf die Erörterung wirtschaftlicher, politischer und administrativer Blätter glaubte ich doch schließen können zu müssen... und ähnReformen gerichtet sind und bestätigt auf der Grundlage der liches. Bielleicht erfahre ich nach dieser Aufforderung endlich etwas disciplinierten Unterwerfung der Minderheit als in der gemeinsamen Greifbares. Arbeit aller Socialisten die Einheit der Partei."
Ferri schließt mit einem Appell an die Einigkeit: Achten Sie nicht auf die Persönlichkeiten, schonen Sie sie nicht; wollen Sie die Partei.( Beifall.)
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Es bleibt noch den Referenten ihr Schlußwort. Die Versammlung ist sehr müde es ist 6 Uhr sehr nervös und unruhig. Labriola begründet mit erstaunlicher oratorischer Schneidig feit seine Tagesordnung, steht aber in der äußerst abstrakten Fassung ettvas über dem Verständnisniveau der Versammlung. Sein Grundgedanke gipfelt in den beiden Säßen: Der Socialismus entsteht nicht durch eine Reihe von Reformen und die Ueberführung der Produktionsmittel in den Besitz der Gesellschaft vollzieht sich nicht im Parlament. Wer so urteilt, kann nicht teilnehmen an der reformistischen Thätigkeit, die den staatlichen Organismus umgestalten will. Man darf vom Parlament nicht mehr erwarten, als es geben fann; es ist nur eine Platform, ein Mittel zur Belehrung des Proletariats, cin Kontrollorgan weiter nichts.
May Schipper.
Wir begrüßen diese Ankündigung des Genossen Schippel; ersehen barem" erwacht ist, der das Beste hoffen läßt. wir doch aus ihr, daß in Schippel ein Drang nach etwas Greif
Richtigstellung. In unserm gestrigen Artikel, der die Aeußerungen der Parteipresse über die sächsische Landeskonferenz wiedergiebt, ist uns leider ein Versehen passiert. Wir teilten mit, daß die Brandenburger Zeitung" erkläre, sie stehe auf dem Standpunkt Heines. In Wirklichkeit erklärte das Blatt, es stehe nicht auf dem Standpunkt Heines. Wir stellen dies mit dem Ausdrucke des Bedauerns hierdurch richtig.
Socialdemokratische Provinzialkonferenz für Hessen- Nassau . 1e Tagesordnung, sagt der Redner, hat den Vorteil, uns deutlich von den Reformisten zu scheiden. Die Trennung ist un- Im Gewerkschaftshause in Frankfurt a. M. tagte am Sonntag abweisbar. So grundverschiedenes kann nicht zusammenbleiben. eine hessen - nassauische Provinzialfonferenz, die von 67 Genossen aus Von der socialistischen Partei müssen sich in allen Ländern die los- den Kreisen Frankfurt , Höchst , Hanau , Marburg , Wezlar, Wiesbaden , lösen, die ihrem Wesen nach und dem Wesen der Interessen nach, Dillenburg - Herborn , Limburg , sowie den bayrischen Wahlreisen die sie unbewußt vertreten, nicht in der Partei Play, teine focia listisch- proletarische Funktion in der Geschichte zu erfüllen haben. Seine Tagesordnung soll Klarheit bringen, wieviel Stimmen sie erhält, sei ihm gleichgültig!
Bissolati, der legte Redner des Tages, wiederholt die Gedanken in seinem Referat und beruft sich auf dieses. Er spricht vor einer sehr unruhigen Versammlung und ist teilweise nicht verständlich wegen des Lärms, der zum großen Teil von den ihm Beifall spendenden Reformisten herrührt.
gemeinen deutschen Arbeiterverein an. Unter dem Socialistengefek wurde er sowohl aus Berlin als auch später aus Hamburg- Altona ausgewiesen. Das hat ihn indes nicht gehindert, bis an sein Lebensende für seine Ueberzeugung aufs eifrigste zu wirken. Die Partei wie die Gewerkschaftsbewegung verlieren in ihm einen stets opferbereiten Kämpfer.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
- Wegen Beleidigung eines Gutsbesizers wurde der Redakteur der Erfurter Tribüne", Genosse Hennig, zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt.
Soziales.
Aerzte und Krankenkassen.
Die alten Leipziger Aerzte haben folgendes beschlossen: " Die ant 8. April im Hotel Palmbaum fast vollzählig versammelten Leipziger Aerzte erklären gegenüber den Ausführungen des Herrn Ministers v. Metsch in der Zweiten Kammer am 7. April einstimmig, daß die freie Arziwahl, so wie die Leipziger Aerzte sie fordern, das ziveckmäßigste System der ärztlichen Versorgung für Krankenkassen darstellt und
zu richten. Augenscheinlich festegs geeignet ist, sie zu Grunde daß die freie Arztwahl in vielen großen und kleinen Städten zur Zufriedenheit der Kassen und der Aerzte durchgeführt ist. Sie er flären ferner, daß sie die von der Kasse lediglich als Kampfmittel in Aussicht genommene Abschaffung der Familienbehandlung für einen socialpolitischen Rückschritt und für eine Maßnahme halten, die unter den obwaltenden Verhältnissen nur Not und Elend über weite Kreise der Bevölkerung bringen wird. Denn da diese Maßregel einzig und allein nur den Zweck haben soll, die Leipziger Aerzte zu schädigen, so werden diese sich zu ihrem Bedauern genötigt sehen, Angehörigen der Kassenmitglieder auch weiterhin ihre Hilfe zu versagen. Die Verantwortung für das hieraus entstehende Unglüd müßten sie den= jenigen überlassen, die solche Maßnahmen beschließen und gutheißen würden. Sie werden deshalb, im Bewußtsein, für die Freiheit und das Ansehen ihres Standes zu kämpfen, auf dem betretenen Wege unbeirrt weitergehen und mit denselben Mitteln wie bisher ihr hohes Biel zu erreichen fuchen."
es dem Herrn Minister unbekannt,
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Es
Die Aerzte wollen bekanntlich die Angehörigen der Versicherten im Auftrage der Kaffe nicht behandeln, auch wenn diese die Einzelmalte Notstand, wenn er vorhanden wäre oder einträte, wäre demnach leistung nach der staatlichen Tage honoriert; der an die Wand ge gar nicht die Folge der erst beabsichtigten Aufhebung der Familienversicherung, sondern müßte schon jetzt auch bei dem Bestehen der Familienversicherung vorhanden sein. Die Sorge der Herren um die Familienversicherung ist demnach ganz gegenstandslos. Wenn also Notstand bestände, dann bestände er einzig darum, weil die Aerzte die Hilfeleistung auch dann verweigern, wenn ihnen die Angehörigen der Versicherten zu vollkommen freier Arztwahl und zu vollkommen scheint demnach, daß den Herren der Kassenpatient doch lieber ist freier Selbstbestimmung des Honorars überantwortet werden. wie der freie Patient. Das ist auch begreiflich; den freien Patienten zwingt fein Gesez zur Beschaffung ausreichender ärztlicher Hilfe", wozu die Kasse gezwungen werden kann. Der Schmerz der Herren ist ja nur, daß im Leipziger Falle der Zwang gegen die Kasse nicht angewandt wurde. Und daß er auch in Zukunft nicht angewandt werden kann, dafür wird die Kasse sorgen. In der nächsten Generalversammlung wird darum die Familienbehandlung vorübergehend suspendiert werden. Für die 140 000 Mitglieder selbst reichen die bis jetzt vorhandenen 83 Distriktsärzte vollständig aus; kommen doch dabei auf einen Arzt nur etwa 1900 Versicherte. Dazu kommen aber noch die reichlich mit Aerzten besetzten drei Beratungsanstalten. Es ist darum auch ganz begreiflich, wenn die neuen Aerzte der Kasse in einer öffentlichen Erklärung darlegen, daß sie auch die Behandlung der Angehören sehr wohl ausführen können. Aus der beachtenswerten Erklärung sei folgendes wiedergegeben:
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,, Es ist nicht wahr, daß kranke Stassenmitglieder seit dem 1. April ohne die nötige ärztliche Pflege geblieben sind. Wenn auch die neue Ordnung noch nicht völlig ausgebaut ist, wenn auch in unsern Reihen wir leugnen das nicht so ist bisher doch für noch Lücken bestehen jeden Kranken, der Hilfe verlangt hat, ausreichend, in vielen Fällen sogar mehr als ausreichend gesorgt worden. Denn wir neuen Aerzte stehen alle für einen, einer für alle. Wo irgend das Bedürfnis vors liegt, tritt einer für den andern ein, weil wir nicht mehr, wie früher, auf das Honorar zu sehen haben, sondern nur unserm hohen ärztlichen Berufe dienen und nur den Kranken der Kasse. Daher können wir auch gegenüber den Ausstreuungen, daß die Orts- Krankenkasse wenigstens vorübergehend die Behandlung der Familienangehörigen ihrer Mitglieder einstellen werde, hiermit die bestimmte Versicherung abgeben, daß wir freudig bereit sind, auch den Angehörigen nach wie bor die nötige Hilfe angedeihen zu lassen; wir können uns nach unfern bisherigen Erfahrungen sogar dafür verbürgen, daß auch in dieser Aschaffenburg und Lohr und dem hessischen Wahlfreis Friedberg be- Hinsicht keine einzige berechtigte Silage über unzureichende ärztliche fucht war. 8wed der Zusammenkunft war die Schaffung einer Versorgung laut werden wird; wenn trotzdem auch fünftig entgegen festeren Organisation für diese Wahlkreise. Im Gegensatz zu andern gesetzte Nachrichten ausgestreut werden, so liegt diesen Unkenntnis Provinzen fehlte bisher für Hessen- Nassau eine einheitliche Provinzial- oder Uebertreibung oder böser Wille zu Grunde. Es ist nicht wahr, daß die Kassenmitglieder uns Mißtrauen organisation. Vor dreizehn Jahren, im Februar 1891, also bald der Ver- entgegenbringen. Gefät wird Mißtrauen gegen uns mehr als zuviel, nach dem Fall des Socialisten Gesetzes wurde such gemacht, aber es findet nur ganz selten fruchtbaren Boden; und selbst da, wo für die Provinz eine festere Organisation zu schaffen. Es blieb aber damals bei dem Versuch. Man suchte sich es den für den Augenblick gefunden hat, verschwindet es schnell wieder. in der Weise zu behelfen, daß die einzelnen Wahlfreise sich Organi Diese Thatsache steht unumstößlich fest; daran ändern keine Eingaben, Für ihn repräsentiert der äußerste linke Flügel eine Versteinerung fationen schufen, die aber den Mangel hatten, daß ein einheitliches Petitionen und Beschwerden etwas mit ihren notdürftig erbettelten des Ueberlebten: er ist anarchistisch, nurgewerkschaftlich, republikanisch. Busammenarbeiten sehr schwer war. Die Entwicklung der Partei- oder gar erzwungenen Unterschriften. Unfre Kranken verstehen sogar Nur hat er nicht die Logit dieser überwundenen Stadien. Redner verhältnisse drängte aber mit Notwendigkeit auch in Hessen- Nassau auf vortrefflich zu unterscheiden, wie unendlich viel günstiger sich ihre kann die Revolutionäre nicht als Socialisten ansehen. einen festeren Zusammenschluß. Diesen zu erreichen war die Kon- ärztliche Behandlung gegen früher gestaltet hat. Wie oft haben sie Das Centrum will den innern Streit, die innere unwahrheit ferenz einberufen. Wenn man bedenkt, daß in den in Betracht früher gegen private Stranke zurückſtehen müssen. Solche Unterschiede weiterführen. Reformisten und Revolutionäre in einer Partei fommenden Kreisen bei den legten Reichstagswahlen insgesamt bestehen nicht mehr in den Beratungsanstalten, die sich eines gewerden sich gegenseitig vernichten. Man sagt, die Bourgeoisie 72 884 socialdemokratische Stimmen abgegeben wurden, daß aber in waltigen Zuspruchs erfreuen, und in den Sprechstunden ist jeder würde über unsere Spaltung lachen. Sehr viel mehr wird sie aber den zehn Kreisen kaum 6000 Genossen politisch organisiert sind, so Stranke dem andern gleich, wird jeder mit der gleichen Sorgfalt und morgen zu lachen haben über unsere Einheit. erhellt schon aus dieser Thatsache die Notwendigkeit einer besseren Gewissenhaftigkeit behandelt. Ebenso ist es bei den häuslichen BeAuf morgen endlich die Abstimmung. Drganisation. suchen; sie werden in der Reihenfolge der Wohnungen und außer Ueber die Abstimmung Der erste Punkt der Verhandlungen betraf die Organisation und der Zeit in der Reihenfolge der Anmeldungen erledigt und zwar erhalten wir folgendes Telegramm: Die erste Abstimmung ergiebt Agitation in Hessen- Nassau . Dazu lag ein vom Genossen Betters- Gießen bei Tag und bei Nacht. Gegenüber dem Beschlusse der Leipziger Aerzte vom 8. d. M., ausgearbeiteter Organisationsentwurf und eine vom Frankfurter für die revolutionäre Resolution Labriola 410(?) Parteivertrauensmann Meier ausgearbeitete Resolution vor. den Angehörigen der Kassenmitglieder ihre Hilfe auch dann zu ver Stimmen, für die reformistische Resolution Bissolati Nach eingehender Beratung wurde der Entwurf des Genossen fagen, wenn die Kasse die Behandlung der Familien vorübergehend 12 255 Stimmen. 12 560 Anhänger der mittleren Tendenz Vetters angenommen. Er gipfelt darin, daß für den Regierungs- einstellen sollte, erklären wir hiermit folgendes: enthalten sich der Stimme. Bei der zweiten Abstimmung bezirk Wiesbaden und für die ihm angrenzenden Wahlkreise erhält die( linke) Resolution Ferri 16 304, die( rechte) Recin Agitationsbezirk geschaffen wird, dem auch AschaffenLohr burg, und Friedberg sowie Marburg beitreten solution Rigola 14844 Stimmen. Die Stimmenzahlen er- fönnen. An die Spiße dieser Organisation wird ein flären sich aus dem Modus der Abstimmung, daß jeder Delegierte Agitationskomitee von fünf Mitgliedern gestellt, das seinen Sit in soviel Stimmen abgiebt, als er eingetragene Mitglieder vertritt. Frankfurt a. M. hat. Zur Beratung wichtiger Fragen kann dieses Nachdem uns sogar in den ersten Tagen dieses Monats, als die Die für die Resolution Labriola bei der ersten Abstimmung ab- Komitee die Vorstände der Streisorganisationen und die Kandidaten geringste Anzahl von Aerzten vorhanden war, die volle Versorgung gegebene Stimmenzahl scheint uns unrichtig wiedergegeben zu sein, der einzelnen Wahlkreise hinzuziehen. Es hat alljährlich einen Parteitag gelungen ist, so fönnen wir uns jetzt fogar dafür verbürgen, daß in schon deshalb, da bei der zweiten Abstimmung 5923 Stimmen mehr für die Provinz einzuberufen. Dazu können Parteiorte im Bezirk bis zu der Behandlung der Familienangehörigen auch fünftig keine Unterabgegeben wurden als bei der ersten Abstimmung. drei Delegierte entsenden. Die Beschlüsse des Provinzialparteitages sind brechung eintreten und keine berechtigte lage laut werden wird. für die Genossen im Bezirk bindend. Jeder Wahlkreis hat pro Jahr Wir können versichern: Wir sind hergekommen mit dem Bewußtund Kopf seiner organisierten Genoffen 20 Pf. als Beitrag zur Be- fein, daß wir vor schwere Aufgaben gestellt werden, daß große und girtstaffe zu leisten. Die einzelnen Wahlkreise haben jährlich durch ernste Hindernisse unfern Weg sperren würden. Aber schon die ersten ihre Vertrauensleute turze Berichte über die Parteiverhältnisse im zehn Tage unsrer Thätigkeit haben in uns allen das crhebende BeKreise an das Agitationskomitee zu erstatten. Publikationsorgane wußtsein erweckt, daß wir hier unsern Beruf in einer so bollkommenen des Komitees sind die Frankfurter Volksstimme", das„ Offenbacher und idealen Weise ausüben können, wie es uns die kühnsten VorRachstehend veröffentlichen wir die Adressen der zur Zeit in Abendblatt ", die Mainzer Volkszeitung" und die Mitteldeutsche stellungen niemals haben erwarten und erhoffen lassen. Deutschland errichteten Arbeitersekretariate. Die Veröffentlichung Sonntagszeitung"." In den geschäftsführenden Vorstand der neuen bekümmert um materielle Sorgen dienen wir einer hohen und edlen soll periodisch erfolgen, jedesmal bei Beginn eines neuen Quartals. Organisation wurden gewählt: Gewerkschaftssekretär Hüttmann, socialen Arbeit, leben wir der ärztlichen Wissenschaft viel mehr, als es Wir ersuchen die Interessenten, uns in der Vervollständigung des Arbeiterfekretär Gräf, Konsumvereinsverwalter Althaus, Gewerkschafts - sonst dem praktischen Arzte möglich ist, und erfreuen uns eines Verzeichnisses zu unterstüßen und von einer Adressenänderung uns sekretär Dorfchu und Parteisekretär Dittmann. follegialen Zusammenwirkens und lebens, wie es in gleicher Ungetrübtheit in unserm Stande selten zu finden ist. Das ist gewiß: Wären im Reiche nur einigermaßen wahre Nachrichten über die hiesigen Verhältnisse bekannt gewesen, das Angebot der Aerzte würde das Bedürfnis der Orts- Krankenkasse bei weitem übertroffen haben."
Partei- Nachrichten.
Arbeitersekretariate.
rechtzeitig Kenntnis geben zu wollen. Arbeitersekretariate bestehen in:
Altona, Große Bergstr. 204 I.
Bochum , Maarbrüderstr. 17, I. Bremen, Osterthorstr. 26 I. Breslau , Messergasse 18/19 I.
"
Damit war der erste und Hauptpunkt der Tagesordnung erlebigt. Die weiteren Verhandlungspunkte betrafen Gemeinde- Angelegenheiten und Presse.
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Auch wenn der Kassenvorstand beschließen sollte, für kurze Zeit die Angehörigen der Mitglieder von der freien ärztlichen Behandlung auszuschließen, werden wir fortfahren, auch den Familien nach wie vor in allen Krankheitsfällen ohne jedes be= fondere Entgelt ärztliche Hilfe zu leisten.
Una
Totenliste der Partei. In Fürstenwalde a. d. Spree starb der Cigarrenmacher August Scharlibbe im Alter von 56 Jahren. Am 5. April beschäftigte sich die Generalversammlung der Der Verstorbene gehörte schon Ende der sechziger Jahre dem All- Ortstasse der Möbelpolierer zu Berlin mit der Aerztefrage und legte