Einzelbild herunterladen
 

Nr. 86. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Die wasserwirtschaftlichen Vorlagen verzögern und die zusammengehörigen wasserwirtschaftlichen Vor­

in Preußen.

Dem Hause der Abgeordneten sind fünf Gesezesvorlagen zu­gegangen, von denen sich vier mit Vorflutfragen beschäftigen, die fünfte fich auf Schiffahrtsanlagen bezieht.

I.

Durch einen Gesetzentwurf betreffend die Verminderung von Hochwassergefahren und die Verbesserung der Vorflut in der unteren Oder, Havel   und Spree  

wird die Staatsregierung ermächtigt, zur Beteiligung des Staates nachfolgende Beiträge zu verwenden:

1. Zur Verbesserung der Vorflut in der unteren Dder bis zu

2. Zur Verbesserung der Vorflut- und Schiffahrts­verhältnisse in der unteren Havel   bis zu

8. Zum Ausbau der Spree   bis zu.

Busammen bis zu

41 865 800.

B

B

9 835 000

"

4

9 119 200

"

60 820 000 M. Mit der Ausführung der unter 1. vorgesehenen Arbeiten in der unteren Oder ist nur dann vorzugehen, wenn die Provinzen Branden­ burg   und Bommern   sowie die zu bildenden Deichverbände in rechts­verbindlicher Form die( im Gefeßentwurf bezeichneten) Ver­pflichtungen zu den dafür angesezten Fristen übernommen haben, und zwvar: 1. die Provinzen Brandenburg   und Pommern   zu den Bau­toften bis zu 5 111 000 M. zuſammen beizutragen, 2. die Deichver­bände a) für etwaige aus der Bauausführung den Grundeigen­tümern entstehende Wirtschaftserschwernisse aufzukommen, b) einen Baukostenanteil bis zu 4 109 000 m. jährlich mit 3 Proz. zu ver­zinsen und mit 1 Proz. und den ersparten ginsbeträgen zu tilgen, c) die Deiche mit den zugehörigen Anlagen zu übernehmen und zu unterhalten.

Zu den Baukosten des unter 3. bezeichneten Ausbaues der Spree  , abzüglich des auf die Schiffahrtsverbesserung entfallenden und vom Staate ganz zu übernehmenden Anteils, tragen die Provinzen Brandenburg   und Schlesien   ein Fünftel bis zu 1829 800 m. bei, M. zubringen find.

Mittwoch, 13. April 1904.

beträgt, auf 1 Tonnentilometer berechnet, ettva 0,68 beztv. 0,47, 0,32, 0,16 Pf. Floßholz auf der Oder  - Weichsel  - Wasserstraße und der dem alten Finow- Kanal   verbleibende Verkehr sollen unber ändert die bisher dafür festgesetzte Abgabe bezahlen."

** P

*

Um die Einbringung dieses wichtigen Gefehentwurfes nicht zu lagen dem Landtage einheitlich zur Beschlußfassung unterbreiten zu können, war die königliche Ermächtigung zur Vorlegung des Ent­turfes bereits vor dem Zusammentritt des schlesischen Provinzial­landtages erwirkt worden. Eine abschließende nochmalige Beratung des Entwurfes durch die Staatsregierung unter Berücksichtigung der Der Begründung sind sechs Denkschriften beigegeben. Die Denkschrift betreffend die Herstellung eines Großschiffahrts­von den Provinziallandtagen von Brandenburg   und Schlesien   gesweges Berlin  - Stettin  ( Wasserstraße Berlin  - Hohenfaathen) giebt faßten Beschlüsse war nach Lage der Verhältnisse vor der eine Beschreibung des geplanten Großschiffahrtsweges, erörtert seine Einbringung der Vorlage ant den Landtag der Monarchie wirtschaftliche Bedeutung in Bezug auf Industrie, Handel und Ver nicht mehr zu ermöglichen. Jedoch wird die Staatsregierung bei fehr, auf die Landeskultur und Fischerei, sowie auf das Schiffer­den Verhandlungen über das Gesetz im Landtage Gelegenheit haben, gewerbe, würdigt die Wasserstraße nach ihrer finanziellen Seite hin zu jenen Anträgen Stellung zu nehmen.

Gefeßesvorlage betreffend die

IV.

Freihaltung des Ueberschwemmungsgebietes

der Wasserläufe.

und bespricht zum Schluß die Gründe, die die Staatsregierung vers anlaßt haben, dem vorliegenden Projekte vor der sogenannten Ost­linie den Vorzug zu geben.

Nach der Denkschrift, betreffend den Einfluß der Wasserstraßen auf die Ansiedelung der Industrie und deren Decentralisierung, sind Dieser Entwurf enthält Bestimmungen zur Freihaltung aller Ermittelungen angestellt worden, in welchem Umfange die nord­dem Hochwasserabfluß schädlicher Veranstaltungen aus den Ueber deutschen   Wasserstraßen in besonderen Fällen auf die Ansiedelung schwemmungsgebieten der Wasserläufe und aus den Wasserläufen selbst. einzelner Industriezweige eine Anziehungskraft ausgeübt und da­Zur Verhinderung dauernder Einschränkungen durch zur territorialen Verteilung industrieller Anlagen mitgewirkt des Ueberschwemmungsgebietes ist eine Erweiterung haben. Demgemäß wird in 13 tertlich erläuterten Farbenkarten des Deichgesetzes vom 28. Januar 1848 dahin vorgeschlagen, daß in als Anlagen zur Denkschrift an einer Reihe von Wasserstraßen dar­Zukunft alle Erhöhungen der Erdoberfläche und alle über die Erd- zustellen versucht, wie an ihnen die industrielle Entwicklung in oberfläche hinausragenden Anlagen vom Bezirksausschuß genehmigt neuester Zeit und vor etwa zwanzig Jahren sich bethätigt hat. Be­werden müssen, während zur Zeit nach maßgebenden Entscheidungen fonderen Wert wird hierbei der Beantwortung folgender Fragen des Ober- Verwaltungsgerichts gefährliche Abflußhindernisse, wie beigemessen: z. B. Gebäude und Pflanzungen, dieser Genehmigung nicht bedürfen und nur von der Ortspolizeibehörde unter Umständen verhindert werden können.

V.

ftraße dazu beigetragen, eine Mehrung der durch allzu große Menschen­ansammlungen in den großen Industriecentren verursachten socialen Mißstände zu verhüten?

Die Denkschrift kommt zu dem Schluß, daß die schiffbaren Wasserstraßen im Zusammenwirken mit den Eisenbahnen auf die Industrie eine besondere Anziehungskraft ausüben, und zwar in höherem Grade als die Eisenbahnen allein es gethan haben. Die Wasserstraßen erscheinen daher sehr geeignet, decentralisierend zu wirken und die großen, in den Kohlenrevieren zusammengedrängten Industriebezirke zu entlasten.

wobei 39 000 wt. von Schlesien   und der Rest von Brandenburg   auf bis Poſen 21 175 000 M2, 4. für die Kanaliſierung der Oder von der Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Mit den Bauausführungen ist nur dann vorzugehen, wenn die( im Gesetzentwurf gekennzeichneten) Vorflutanlagen gefeßlich geregelt sind.

#

Heute, Mittwochabend, halten die Wahlvereine aller Berliner   Wahlkreise in den bekannten Lokalen ihre Bahlabende ab.

a) Welche Gründe sind für die Ansiedelung der betreffenden Be triebe an der Wasserstraße als ausschlaggebend anzusehen? b) Welche Bedeutung ist den fraglichen Betrieben im Vers gleiche zu den übrigen nicht an oder in der Nähe der Wasser­Gefeßentwurf betreffend die Herstellung und den Ausbau von straßen belegenen gleichartigen Unternehmungen der Umgebung bei­Die Deichverbände des Ober- und Nieder- Dderbruchs haben für Wasserstraßen. Der§ 1 sieht folgende Ausführungen vor: 1. für zulegen? die staatsseitige lebernahme der Unterhaltung des Vorfluttanals Herstellung eines Schiffahrtkanals vom Rhein   nach Hannover   und c) Hat die Wasserstraße durch Verbilligung der Beförderungs­Hohenfaathen- Stüßtow- Schwedt eine Abfindung von 300 000 m. stvar für a) einen Schiffahrtkanal vom Rhein   in der Gegend von fosten neue, mit der Gewinnung bisher wertloser Bodenerzeugnisse an die Staatskaffe zu entrichten, und zwar das Deichamt des Ober- Ruhrort bis zum Dortmund- Ems- Kanal in der Gegend von Herne   sich befassende Unternehmungen hervorgerufen? Dderbruchs eine solche von 10000 und das des Nieder- Oderbruchs( Dortmund  - Rhein  - Kanal), einschließlich eines Lippe- Seitentanals d) Juwiefern hat die Ansiedelung der Betriebe an der Wasser­290 000 M., die erstere ist in einer Summe, die letztere in fünfzehn von Datteln   nach Hamm   70 500 000 m., b) verschiedene Ergänzungs­Jahresraten zahlbar. bauten am Dortmund- Ems- Kanal in der Strecke von Dortmund  Zu den Baukosten der unter 2. Bezeichneten Verbesserung der bis Bebergern 6 150 000 M., c) einen Schifffahrtkanal vom Dort­Borflut- und Schiffahrtsverhältnisse in der unteren Havel  , abzüglich mund- Ems- Kanal in der Gegend von Bevergern   nach Hannover  des auf die Schiffahrtsverbesserung entfallenden und vom Staate mit zweigtanälen nach Osnabrück  , Minden   und Linden, einschließlich ganz zu übernehmenden Anteils, tragen die Provinzen Brandenburg   der Kanalisierung der Weser von Minden   bis Hameln   oder der Her­und Sachsen ein Fünftel bis zu 1 555 000. bei, und zwar Branden- stellung von Staubecken an Stelle dieser Kanalisierung 120 500 000 m., burg mit 85 Proz. und Sachsen   mit 15 Broz. zusammen für den Kanal vom Rhein   nach Hannover   197 150 000 M., 2. für Herstellung eines Großschiffahrtsweges Berlin  - Stettin  ( Wasserstraße Berlin  - Hohensaathen) 43 000 000., 3. für Ver­besserung der Wasserstraße zwischen Oder   und Weichsel   sowie der Schiffahrtstraße der Warthe von der Mündung der Netze Mündung der Glazer Neiße bis Breslau   sowie zu Versuchsbauten für die Strecke von Breslau   bis Fürstenberg   a. D. 18 950 000 m., zusammen 280 275 000 M. In den folgenden Paragraphen wird die Ausführung davon abhängig gemacht, daß die beteiligten Bro­vinzen oder andre öffentliche Verbände der Staatsregierung gegen In der Begründung zum Gefeßentwurf wird darauf verwiesen, über bis zum 1. Juli 1906 in rechtsverbindlicher Form bestimmte An die Parteigenossen des zweiten Wahlkreises! Heute Mittwoch, daß die Arbeiten hauptsächlich zur Verminderung der Hochwassergefahren Verpflichtungen übernehmen. Erstens sollen die Beteiligten für den abends 8, Uhr, finden in allen bekannten Lokalen die Zahlabende und Verbesserung der Vorflut in der unteren Dder, Spree   und Havel   dienen durch Schiffahrtabgaben sonstige laufende Einnahmen des Wahlvereins statt. An demselben Tage werden die neuen Mit­sollen. Es sollen durch eine völlige Umgestaltung der unteren des betreffenden Unternehmens etwa nicht gedeckten Fehlbetrag gliedsbücher an die Mitglieder, welche noch nicht im Besitz der Oder die von Natur ungünstigen Abwässerungsverhältnisse der der alljährlich entstehenden gesamten Betriebs- und Unter- Bücher sind, ausgegeben. Die Zahlstellen sind aufgehoben und be= unterhalb Hohenfaathen gelegenen Niederung in hervorragender haltungskosten bis zu einem bestimmteit Betrage aufkommen. stehen nur noch als Meldestellen. Der Beitrag wird von den Bezirkss Weise verbessert werden. Abweichend von dem früheren Plane wird Ferner sollen die Beteiligten sich verpflichten, anteilig für die drei- führern faffiert; alle Mitglieder, die den Monat März bezahlt haben, neben der Ost- Dder, die später hauptsächlich dem Schiffahrtsverkehr prozentige Verzinsung von einem Drittel des veranschlagten Bau- erhalten neue Bücher. Die Mitglieder, die ihrer Bahlungspflicht zwischen Stettin   einerseits und der Warthe nebst der oberen Oder   fapitals der Hauptanlagen und von der Hälfte des veranschlagten schon im voraus nachgekommen sind, haben darauf zu achten, daß bis andrerseits dienen soll, der Oderbruchvorfluter von Hohenfaathen bis Baukapitals der zweigtanäle sowie vom sechzehnten Betriebsjahre zu dem bezahlten Monat Marken nicht geklebt, wohl aber abgestempelt Friedrichsthal   im Anschluß an die West- Ober als Schiffahrtsweg ab für die Abschreibung dieser Anteile mit 2 Prozent jährlich nebst werden. Für diejenigen, die restierende Beiträge inklusive Februar zwischen Stettin   und Berlin   für 600 Tonnentähne ausgebaut werden. den ersparten Zinsen aus eignen Mitteln einzutreten, soweit die zu zahlen haben, wird in den alten Büchern geklebt. Neu auf­Die auf 60 820 000 m. veranschlagten Ausgaben des Staates laufenden Einnahmen des Unternehmens nach Abzug der wirklich genommenen Mitgliedern wird das Mitgliedsbuch durch den Bezirks­sollen ohne Rückgewähr geleistet werden, ausgenommen 4 109 000 wt., entstandenen Betriebs- und Unterhaltungskosten zur Verzinsung und führer zugestellt. Wir erwarten, daß alle Mitglieder in den Zahl­die von den fünftigen Deichverbänden an der unteren Oder zu ver- Tilgung des gesamten thatsächlich verausgabten Bautapitals mit abenden erscheinen. Der Vorstand. zinsen und zu tilgen sind. zusammen 31 Prozent nicht ausreichen. Die so von den Beteiligten Groß- Lichterfelde  - Lankwik. Am Donnerstagabend 8 Uhr findet zu verzinsenden und zu amortifierenden Baukostenanteile sind für im Richterschen Saale, Chauffeeftr. 104, eine öffentliche Ver Gesesentwurf betreffend Maßnahmen zur Berhütung von Hoch- 23 500 000., 43 950 000 20., 14 500 000 22., die vorbezeichneten fünf verschiedenen Unternehmungen auf sammlung mit dem Thema: Ist Religion Privat wassergefahren in der Provinz Brandenburg   und im Havelgebiete der und 5 100 000 m. normiert. Die Behandlung der Interessenten- neter Genosse Ed. Bernstein. Zu dieser Versammlung sind auf 6 300 000. sache?" statt. Das einleitende Referat hält Reichstags- Abgeord­Provinz Sachsen". Diese Vorlage behandelt nicht nur die untere Havel   und die beiträge, Verwendung der Ueberschüsse uſw. wird in dem Entwurf ihren Wunsch brieflich eingeladen: die Herren Prof. Dr. Pfleiderer, Pastor Spree  , sondern auch die brandenburgischen Streden der Laufiger im einzelnen noch näher geregelt. Insgesamt beträgt die Inanspruch Muß, Pastor Stolte, Schriftsteller Nonnemann und Graf Hoens Neiße   und des Bobers. Zu den Kosten des Ausbaues in Branden- nahme der Interessenten an jährlich zu gewährleistenden Einnahmen broech. Die Parteigenossen werden ersucht, für den Besuch dieser burg werden im§ 30 des Gefeßentwurfs Staatsmittel bis zur Höhe Versammlung, die pünktlich eröffnet wird, eifrig zu agitieren. bon 1 864 000 M. 4/5 der Baukosten ausgeworfen, während das Die Vereinsversammlung am Mittwoch fällt aus. Letzte Fünftel bis zu 466 000 m. von der Provinz Brandenburg   bei­Der Vorstand des Wahlvereins. zutragen ist. Von dem Gesamtkostenbetrage von 2 330 000 m. ent- gegenüber einer Gesamtbelastung des Staates mit jährlich 6 608 975 M. Brik. Am Freitag findet bei Weniger, Werderstr. 27, die fallen auf die Lausitzer Neiße   990 000 M.( 20 000 M. davon auf die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Vor­fchiffbare Strecke), auf den Bober   1340 000 2.( 710 000 m. davon trag. Bericht des Vorstandes. auf die schiffbare Strecke).

1

II.

Sodann werden der Ausbau und die Unterhaltung der genannten beiden Flüsse und der Spree  , soweit sie nicht schiffbar sind, ferner der neuen Vorflutanlagen im Gebiete der unteren Havel   im An­schlusse an die Grundsätze des schlesischen Hochwasserschutzgesetzes geregelt.

und

für Unterhaltungskosten. 2 968 500 M. " Berzinsung und Tilgung. 3 267 250" zufammen 6 235 750.

"

Lokales.

Die westlich von Hannover   geplanten Anlagen und der Berlin  Stettiner Kanal für 600- Tonnenschiffe sollen annähernd in den Ab­messungen des Dortmund- Ems- Kanals, die an der Oder und östlich Reinickendorf  . Bei Franke in der Eichbornstraße findet heute davon vorgesehenen Bauten dagegen für 400- Tonnenschiffe ungefähr abend die Mitgliederversammlung statt. Auf der Tages­mit den Maßen des Oder- Spree  - Kanals zur Ausführung gelangen. ordnung stehen: Vortrag. Maifeier. Beisigerwahl. Bei der Jnangriffnahme und Durchführung der Arbeiten wird die Staatsregierung- so heißt es in der Begründung der all­Der Ausbau erfolgt durch die beteiligten Provinzialverbände gemeinen wirtschaftlichen Lage, der Anzahl der zur Verfügung als Bauherrn. Jedoch übernimmt der Staat die Bauausführung für stehenden technischen Kräfte und der Leistungsfähigkeit der zur Auss deren Rechnung. Die fünftige dauernde Unterhaltung der Waffer- führung heranzuziehenden Bauunternehmer Rechnung tragen sowie läufe und Anlagen übernehmen gleichfalls die Provinzialverbände. darauf Rücksicht nehmen, daß der Landwirtschaft möglichst wenig Ar­Es soll die Möglichkeit gegeben werden, auf dem Wege der Kommunal- beitskräfte entzogen werden." leber die Frage der besteuerung diejenigen Kreise, Gemeinden und Interessenten, die von der Unterhaltung Vorteil haben, zu den Lasten in entsprechender wird Weise heranzuziehen.

III.

Jit engem Zusammenhange mit dem ersteren Gefeßentwurfe steht ferner der Gefeßentwurf betreffend Maßnahmen zur Regelung der Hochwasser, Deich- und Vorflutverhältnisse

an der oberen und mittleren Oder.

Beide Gesezentwürfe bezwecken eine Verbesserung der Vorflut verhältnisse in der Dder herbeizuführen.

Der für die obere und mittlere Oder ausgearbeitete Gesezentwurf soll vornehmlich die Handhabe zur Durchführung aller derjenigen Maßnahmen bieten, welche zur möglichsten Verhütung fünftiger Hochwassertatastrophen als technisch notwendig anerkannt Dem Oberpräsidenten von Schlesien   wird nach verschiedenen find. Richtungen hin die Befugnis einer über die Grenzen der Provinz Schlesien   hinausgehenden Einwirkung auf die geplanten Maßnahmen und ihre Durchführung beigelegt. Den durch die angeordneten Maßnahmen betroffenen Grundbesitzern wird in einfacheren Fällen Entschädigung in Geld, in verwickelteren Fällen im Wege eines von der Generalkommission zu leitenden Umlegungsverfahrens Ent­schädigung in Land gewährt.

Für die Aufbringung der erforderlichen Mittel ist der Grundsatz maßgebend, daß die Kosten von demjenigen zu tragen sind, welcher den Vorteil an den auszuführenden Arbeiten hat. Die Verteilung der auf öffentliche Mittel entfallenden Kosten und Beihilfen zwischen Staat und Provinz erfolgt in derselben Weise, wie nach dem schlesischen Hochwasserschutz- Gesez bom 3. Juli 1900 im Verhältnis von zu Die Gesamtkosten des Planes dürfen den Betrag von 60 000 000 m. nicht übersteigen.

Wegen der Beteiligung der Provinzen Brandenburg   und Schlesien   an den Kosten, welche durch die Ausführung der ge= planten Arbeiten entstehen, hat der Entwurf den Provinzial­Tandtagen beider Provinzen zur Aeußerung vorgelegen. Beide Brovinziallandtage haben ihre grundsägliche Zustimmung zu dem Gefeßentwurf ausgesprochen.

Schiffahrtabgaben

in der Begründung gesagt:

Amerikafahrt der deutschen   Wissenschaft.

"

Gegenwärtig verweilen fünf deutsche Professoren in Nordamerika  , wo sie besonders in Chicago   als Ehrengäste der Universität einer außerordentlichen Ehrung an den Tagen vom 20. bis 24. Mära teil­haftig wurden. Es wird uns von dort geschrieben: Am ersten Abend ,, Die Staatsregierung hat das Bestreben, auf den in diesem gab es ein solennes Fest in der großen Aula der Universität vor Gesetzentwurf behandelten Schiffahrtstraßen innerhalb der durch 5000 Personen zur Verherrlichung des Deutschtums und seiner die Reichsverfassung gegebenen Grenzen Abgaben zu erheben, Wissenschaft. Die deutschen   Gesang- und Turnvereine produzierten welche die Betriebs- und Unterhaltungskosten sowie die Zinsen und sich dabei. Ein Mitglied des Arbeiter- Turnvereins Vorwärts", Tilgungsbeträge des Anlagekapitals decken. Karl Neuburger, wünschte dem Vertreter der Berliner   Universität, dem Professor Dr. Josef Kohler  , der in der Amts­tracht des Dekans der juristischen Fakultät anwesend war, als Landsmann aus Offenburg  ( Baden) vorgestellt zu werden, um den berühmten Sohn seines ehemaligen Volfsschul- Oberlehrers Kohler persönlich begrüßen zu können. Auf dem Podium des Auditoriums gab es mum eine rührende Scene, welche von der Chit. Abendpost" also geschildert wird: Professor Kohler sank dem Arbeiter, stumm an die Brust, füßte ihn herzhaft ab, wobei ihm die Thränen aus den Augen quollen und nahm dann, von Rührung übermannt und vergeblich nach Worten ringend, wieder auf seinem Stugle Play."

Dabei wird die Staatsregierung bemüht sein, durch die Fest­setzung der Abgaben die inländische Erzeugung thunlichst zu fördern. Die Regierung hat das Abgabenwesen auf den östlichen preußi­fchen Wasserstraßen neu geregelt, dabei die wirkliche Ladung an Stelle der Tragfähigkeit zu Grunde gelegt und statt der früher meist vorhandenen zwei Güterklassen deren vier eingeführt.

Jm allgemeinen wird dabei beabsichtigt, die Abgaben auf den westlichen Kanälen höher, auf den östlichen niedriger zu bemessen. Beim Dortmund  - Rhein  - Kanal sind bei den Verkehrs­ermittelungen drei Güterklassen mit 2, 1,5 und 1 Pf. Abgabe für 1 Tonnenkilometer wirklicher Ladung angenommen,

beim Kanal Bevergern- Hannover ebenfalls drei Klassen mit 1, 0,75 und 0,5 Pfennig/ Tonnentilometer Abgabe,

auf der kanalisierten Weser ebenfalls drei Klassen mit 0,75, 0,5 und 0,25 Pfennig/ Tonnentilometer Abgabe.

Ein englisches Blatt fagt:" Kissing him on the check in German fashion to the astonishment of the American scholars." ( Zum Erstaunen der amerikanischen   Studenten füßte der Professor dem Arbeiter nach deutscher   Weise die Wange ab.) Diese nicht­programmgemäße Verbrüderung von Arbeit und Wissenschaft war Bei den Verkehrsermittelungen und Ertragsberechnungen für als Symbol wohl der ergreifendste Augenblick; sie gefiel offenbar die Wasserstraße Berlin  - Hohenfaathen, für die Wasserstraße Oder- beffer als die offizielle Nede des Profeffors Berthold Delbrüd, der Weichsel   auf der Strecke von der Dragemündung bis Brahemünde von den demokratischen Einrichtungen Deutschlands   sprach und zu diesen und für die Kanalisierung der Oder von der Mündung der Glazer neben dem Wahlrecht und der Arbeiterversicherungs- Gesetzgebung Neiße   bis Breslau   sind die im Osten der Monarchie bestehenden auch die demokratische Heereseinrichtung zählte, welche der Gefahr vier Güterklassen beibehalten, und die Abgaben bei den beiden der Trennung in eine untere und obere Gesellschaftsklasse dadurch erstgenannten Wasserstraßen zu 0,6, bezw. 0,5, 0,4, 0,3 Bf. für am besten vorbeugt, daß der Sohn eines Millionärs und der eines 1 Tonnenkilometer wirklicher Ladung, bei der kanalisierten Dder Bauers durch dieselbe herbe Schule gehen müssen. Bei uns ist der 31 4 beziv. 3, 2, 1 Pf. für 1 Zonne wirklicher Ladung und jede Staat der Produzent von Menschenglück.... Wir sind nicht geneigt, Schleuse bemessen. Die auf der Dder einzuführende Abgabe auf andre Nationen herabzusehen, denken aber auch nicht daran, ein