Einzelbild herunterladen
 

Nr. 87. 21.

-

21. Jahrgang.

Lokales.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Domnerstag, 14. April 1904.

Sie ,, laffen sich nicht drängen".

-

wissen es so einzurichten, daß das Theaterpublikum das Nachsehen einsprißungen gelindert wurden, befindet sich in ihrer Wohnung in hat. Eine Stunde nach Eröffnung der Kasse sind die Karten ver- der Behandlung des Geh. Sanitätsrats Thielen. Unterstaatssekretär griffen, und wer ärgerlich nach vergeblichem Warten und v. Fischer erhielt die Nachricht von dem Unglücksfalle während der Drängen dennoch ins Theater will, muß sich auswuchern Sizung im Reichstage. Er begab sich sofort an das Krantenlager laffen. In den städtischen Heimstätten für Genesende sieht es ein Plaz im dritten Rang, der an der Kasse 2 Mart kostet, muß Die Herren fordern oft fordern oft 100 Prozent Aufschlag; seiner Frau. Der schuldige Kutscher wurde nach der Polizei sistiert. fett böse aus. Bon Woche zu Woche wächst die Schar der Auf- ihnen mit 4 Mart bezahlt werden, für Pläge zum 2. Rang fordern nachmittag der 51 Jahre alte Rohrleger Karl Bartsch  , der seit sechs Durch herabfallende Mauersteine schwer verletzt wurde vorgestern nahmebegehrenden, steigt die Zahl der Vormeldungen, verlängert sich und erhalten sie 6 bis 7 Mart, für Parkettpläge 8 bis 10 Mart. nachmittag der 51 Jahre alte Rohrleger Karl Bartsch  , der seit sechs die Wartezeit. Ende voriger Woche waren mur in Heinersdorf  ( ge- Bewundernswert ist auch die Ungeniertheit der Händler. Sowie die Jahren bei der städtischen Verwaltung beschäftigt ist und in der Bartsch arbeitete an. nesende Männer) noch drei Betten frei, in den andern vier Anstalten Schußleute die inneren Kassenräume betreten, stellen sie sich am der Kanalisation der Schreinerstraße und stand unten im Schacht, König- Chauffee 47 zu Neu- Weißensee wohnt. waren sämtliche Betten belegt. Für Blankenburg  ( genesende Frauen) Eingang der Kasse auf und bieten ihre Karten zu den erwähnten waren schon 66 Personen vorgemeldet, Blankenfelde   und Malchow   Wucherpreisen aus oder locken das Publikum in einen Weißbierkeller als oben auf dem Rande ein Arbeiter einen Schubkarren mit Mauer­( beide für lungenleidende Frauen) hatten zusammen 76 Vor- find heute schlimmer als vor Erlaß der angeblich dem Interesse des verlegten ihn so schwer, daß er bewußtlos vom Blaze getragen in der Jägerstraße, um es dort auszubeuten. Kurz, die Zustände steinen umtippte. Hierbei fielen ihm zwei Steine auf den Kopf und meldungen, und in Gütergok( lungenleidende Männer) war die Zahl Bublikums dienenden Verfügung. werden mußte. Der Verunglückte wurde nach der Unfallstation in der Vormeldungen sogar auf 128 gestiegen. Die Wartezeit betrug der Warschauerstraße und von dort mit einem Lückschen Rettungs­mun bereits: für Blankenburg   30 Tage, für Blankenfelde   und Gefeßentwurf über den Versicherungsvertrag, der demnächst den Deutsche   und ausländische Versicherungsgesellschaften. Ueber den wagen nach dem Krankenhause am Friedrichshain   gebracht. Malchow   12 Tage, für Gütergos 45 Tage. Noch ist der Frühling nicht Reichstag   beschäftigen wird, haben schon Verhandlungen im Deutschen   Familienbriefen, Geschäftskarten und einer Mitgliedskarte besteht, Für eine Brieftasche, deren Inhalt aus zwei Mietskontrakten, völlig da, und schon herrschen Zustände, wie sie selbst im Sommer, wo Handelstag, im Centralverband deutscher Industrieller, in verschiedenen Familienbriefen, Geschäftskarten und einer Mitgliedskarte beſteht, der Andrang zu den Heimstätten an sich größer wird, nicht als zu handelskammern und Vereinen 2c. stattgefunden. Es kam dabei die für den Finder vollständig wertlos, für den Verlierer aber sehr wert Lässig angesehen werden können. alte Erscheinung wieder ans Licht, daß deutsche Gesellschaften zu ersichtlichen Besitzer eine Belohnung erhalten. voll ist, soll der eventuelle Finder von dem aus dem Mietskontratte Als in der Stadtverordneten- Versammlung bei der Beratung weilen durchaus nicht auf der Höhe find. des diesjährigen Etats Genosse Singer auf die Unzulänglichkeit Eine alte englische   Feuerversicherungsgesellschaft zum Beispiel Feuerbericht. Ein Fabrikbrand, der leicht eine große Ausdehnung der vorhandenen Heimstätten hinwies, suchte der Ober- giebt jezt bedingungslose Policen für die Mobiliarversicherung hätte annehmen können, beschäftigte die Wehr in der Nacht zum bürgermeister die städtischen Behörden zu decken mit der Erwiderung, aus. Für 20 000 M. Versicherungssumme werden 20 M. Prämie Mittwoch in der Usedomstraße 31. Im Maschinenraume der mechani­es fei ja in Buch eine neue Heimstätte in der Bauausführung be- pro Tausend verlangt. Die Policen find frei von allen fchen Faß- und Holzbearbeitungs- Fabrit der Gebrüder Raabe war es sei ja in Buch eine neue Heimstätte in der Bauausführung be- Bedingungen, während die deutschen   Policen unzählige Klaufeln dort das Feuer auf nicht ermittelte Weise bald nach 10 Uhr aus­d. h. 1 griffen. Wir glauben," fügte er hinzu, durch diese Heimstätten enthalten, die wie die Fußangeln nicht beachtet werden. Der durch gekommen, war durch die Transmissionen auf die angrenzenden eine Leistung auf uns genommen zu haben, die gar nicht einmal der die englische   Police   erteilte Schutz ist auch erweitert worden und Bagerräume übergesprungen und hatte hier einen Bosten Hölzer er­gesetzlichen Pflicht entspricht, aus Wohlwollen gegen die armen Be- deckt nicht nur das Eigentum des Versicherten, sondern das seiner faßt. Zum Glück wurden die Flammen rechtzeitig bemerkt, so daß völkerungsklassen, und wir sind gern bereit, in dieser Beziehung Familienglieder, Besucher und Bediensteten. Eigentum, das zeit- die Wehr die Gefahr in verhältnismäßig turzer Zeit beseitigen weiteres zu leisten; aber uns drängen zu laffen, in der Weise, daß, weise nach irgend einem andern Privathause, Logierhause oder konnte. Immerhin beträgt der entstandene Schaden einige tausend wenn an einer Stelle einmal nicht alles parat ist, Forderungen ge- Hotel, nach einer Bank oder einer Wäscherei geschafft ist, ist eben- Mart. Der Betrieb konnte gestern nur in beschränktem Maße aufrecht stellt werden damit nehmen Sie der Verwaltung die Freudigkeit, falls ohne Extrakosten eingeschlossen. Man vergleiche damit unfre erhalten werden, wird aber jedenfalls schon heute wieder voll auf­deutschen Policen und die fetten Dividenden der Gesellschaften. genommen. auf diesem Gebiete weiter vorzugehen." Sonst hatte die Wehr in den letzten 24 Stunden Es ist wahr, die Heimstätte Buch ist im Bau, und sogar Explosionen von häuslichen Dampfkesseln, bei Blizschlag usw., die Mödernstraße 96 liefen noch Alarmierungen ein und brauchten die Die englischen Gesellschaften zahlen auch bei Gasexplosionen, bei verhältnismäßig viel Ruhe. Nur aus der Elsasserstraße 97 und der schon recht lange. Aber sie fönnte trotz der Langsamkeit der Bau- deutschen weigern sich und machen den Versicherten selbst bei kleinen Löschzüge in beiden Fällen nur ganz furze Zeit in Thätigkeit zu ausführung längst fertig sein, wenn rechtzeitig die Mahnungen Bränden Schwierigkeiten und Abzüge, besonders für Abnutzung und treten. der socialdemokratischen Stadtverordneten beherzigt worden wären. dergleichen, bei oft weit höheren Prämienfäßen. Die englischen Am 23. September 1897 beschäftigte sich die Stadtverordneten- Ver- Gesellschaften zahlen hohe Beträge zur Ausrüstung und Erhaltung Theater. Im Luisen Theater geht am Donnerstag erfte sammlung mit einem socialdemokratischen Antrag, noch der Feuerwachen, die deutschen   sträuben fich und über- malig" Dr. Wespe", Lustspiel von Roderich Benedir, in Scene. lassen das Zahlen der Bürgerschaft. Die Berliner   städtische In den Hauptrollen sind beschäftigt die Damen: Dolski, Sylva, zwei Rieſelgüter zur sofortigen Aufnahme von Zungenleidenden ein- Feuer- Societät für Immobilien- Bersicherung allerdings erhebt nur Hüftel und die Herren Ruff, Kruszynski, Hüner, Dehmig und Wald. zurichten. Der Ausschuß, dem dieser Antrag überwiesen wurde, 4% Pf. für 100 M. Versicherungssumme, zahlt aber trotzdem schwächte das sofort" in ein baldmöglichst" ab, und am 4. No- 1/2 Millionen Mark jährlich für die Feuerwehr und würde noch bember 1897 erklärte sich die Stadtverordneten- Versammlung ein- mehr zahlen können, wenn sie auch die Versicherung von Mobilien verstanden damit. Am 6. November 1897 faßte das Heimstätten- pflegen würde. Im übrigen aber haben die deutschen   Gesellschaften Kuratorium den Beschluß, dem Magistrat den Bau einer neuen noch manches von der ausländischen Konkurrenz zu lernen. Heimstätte zu empfehlen. In seiner Sigung vom 14. Januar 1898 Abermals hat der Eisenbahnbetrieb ein Opfer gefordert. Der nahm der Magistrat die Einrichtung des Schlosses Gütergoß zu Rangiermeister Josef Spittler, ein Mann Mitte der vierziger Jahre, einer neuen Heimstätte für Männer in Aussicht. Bezüglich geriet auf dem Hofe der Eisenbahnwerkstätte der Niederschlesisch­In der Stadtwerbungsfrage von Wilmersdorf   hatten gestern drei der neuen Heimstätte für Frauen, die in dem socialdemokratischen Märkischen Bahn zwischen die Puffer zweier Wagen und zog sich so Deputierte der Gemeindebehörde von Wilmersdorf   bei dem Minister Antrag gleichfalls gefordert worden war, wollte der Magistrat weitere schwere Quetschungen zu, daß er bald darauf im Krankenhause Be- des Innern eine Audienz, deren Ergebnis war, daß die Regierung Entschließungen von den zukünftigen Verhältnissen abhängig machen. thanien starb. die Stadtwerdung Wilmersdorfs in absehbarer Zeit ermöglichen Gütergosz war damals von der Landesversicherungsanstalt Berlin   Gisenbahnbetriebe zu berichten, während Herr Budde ehrenhafte Ar- betonte bei dem Empfange fein Wohlwollen zu der Frage; er fönne Woche um Woche ist über Vernichtung von Menschenleben im wird. Ueber die Audienz wird berichtet: Freiherr   von Hammerstein gemietet und sollte am 1. Mai 1900 frei werden. Hinterher mußte beiter und Beamte maßregelt, weil sie durch gewerkschaftliche Orga- es verstehen, daß die Bewohnerschaft von Wilmersdorf   ein Intereſſe aber der Mietsvertrag um zwei Jahre verlängert werden, so daß nisation die traurigen Zustände, unter denen fie schaffen müssen, habe, aus dem Kreise auszuscheiden. Auf der andren Seite Gütergotz   erst im Sommer 1902 als Heimstätte für fungenleidende bessern wollen. Es ehrt die Eisenbahnarbeiter, daß fie fich trop aller stehe das Intereffe des Kreises, der zur Zeit die leistungs­Männer in Benußung genommen und dafür die ältere Heimstätte Spionage, trog aller Maßregelungen nicht einschüchtern lassen und fähige Gemeinde für die Lösung feiner bedeutsamen Aufgabe- die Malchow   den lungenleidenden Frauen eingeräumt werden konnte. tapfer an der Beseitigung von Mißständen arbeiten, die für den Vollendung des Teltowkanals ist hiermit gemeint noch brauche. Mit Rücksicht auf den Plan, den Vertrag über Gütergotz zu verlängern, focialistentötenden Staat der Socialreform nur zu charakteristisch find. Von einer besonderen Dringlichkeit der Stadtwerdung vermochte sich hatte das Heimstätten- Kuratorium im Januar 1899 nochmals den Im Interesse der weiblichen Telephonbeamten veröffentlichen wir der Minister nicht zu überzeugen. Er gab zu bedenken, daß die Bau einer neuen Anstalt angeregt. Jm März 1899 kam es dann folgenden Rotschrei: Vielleicht vermag ein Hinweis in der Selbständigmachung einmal hohe Kosten verursache, über deren endlich dazu, daß Magistrat und Stadtverordneten- Versammlung Presse einem Uebel abzuhelfen, das die Beamtinnen des Telephon- Umfang man sich zunächst klar werden solle, sowie daß die Bebauung diesem Vorschlag zunächst ihre principielle Zustimmung gaben. Auf- dienstes bei der Reichspost mit steter Lebensgefahr bedroht. Wohl von Wilmersdorf   noch Wilmersdorf   noch große Lücken aufweise und feinen stellung und Genehmigung der Entwürfe erforderten beinahe noch die wenigsten wissen, daß das übermäßige Kurbeldrehen Leben geschlossenen Charakter habe. Im weiteren Verlauf der Unter­der Minister die Deputation nicht im ein ganzes Jahr, und hinterher wurde die Ausführung des Baues und Gesundheit der Damen steter Gefahr ausseßt; mehr als einmal redung ließ aber der Stadts noch durch nachträgliche Aenderungen verzögert. Die Folgen jener ist dadurch ein bis dahin blühendes Menschenleben vernichtet worden, Zweifel darüber, daß die Verleihung noch durch nachträgliche Aenderungen verzögert. Die Folgen jener ohne daß die Deffentlichkeit davon erfahren hat. Und doch würde rechte an Wilmersdorf   sowie an einen zweiten Vorort Berschleppungspolitik von 1897 und 1898 zeigen sich nun; die die Bekanntgabe derartiger Unglüdsfälle am Ende das Gewissen des im Osten Berlins   nur noch eine Frage der Zeit sei. Zunächst Heimstätten erweisen sich jetzt schon im Frühjahr als völlig un- Publikums schärfen. Es sollte zunächst energischer darauf hin- denke die Regierung Wilmersdorf   Stadt werden zu laffen, in zweiter zureichend. gewiesen werden, daß mehrfaches Drehen der Telephonkurbel für Linie dann die Gemeinde im Osten, die der Minister zwar nicht mit Herr Kirschner erklärt, daß die städtischen Behörden sich nicht die Angestellten gefahrbringend ist; dann aber sollen die Apparate so Namen bezeichnete, die aber nur Lichtenberg   sein kann. Einen ge­drängen lassen", und wenn man die Geschichte der Heimstätte Buch eingerichtet werden, daß die Kurbel zur Zeit immer nur einmal ge- naueren Zeitpunkt für das Ausscheiden der beiden Gemeinden wollte betrachtet, könnte man wirklich auf den Gedanken kommen, daß es dreht werden kann. Hoffentlich nimmt das Publikum sich die hier der Minister nicht angeben. Er empfahl, der Gemeindevorstand so fet. Aber der oberste Beamte der Stadtgemeinde hat dem ausgesprochene Bitte so zur Notiz, daß Unglücksfälle wie der gestrige möge sich vorerst mit dem Landrat über die Bedingungen für das Magistrat und der Stadtverordneten- Versammlung mit diesem Aus- feltener werden. Denn abermals trat dieser Tage der Fall ein, daß Ausscheiden der Gemeinde aus dem Kreise ins Einvernehmen segen; ein junges Mädchen, das morgens früh gefund aus dem Hause ging, dies könne innerhalb eines halben Jahres geschehen sein. Auf die spruch doch wohl ein klein wenig unrecht gethan. Sie möchten völlig gelähmt wieder zurückgebracht wurde. Hier kann vereintes Gingemeindungsfrage im allgemeinen sowie auf die vielfach befür­sich nicht drängen lassen, das glauben wir gern, aber sie werden wirken von Staat und Bürgern wirklich manches schwere Unglück wortete Bildung neuer Stadtkreise um Berlin   vermied der Minister, gedrängt. Säßen ihnen nicht die Socialdemokraten auf dem Nacken, verhindern." bei der heutigen Audienz einzugehen. so wären wir heute mit den Heimstätten noch viel tveiter zurüd, Hoffentlich findet diese Mahmung die gebührende Beachtung in Bei den gestrigen Gemeindewahlen in Wilmersdorf   sind unsre als wir es leider sind, und die neue Heimstätte in Buch wäre wahr- der Deffentlichkeit. Unfres Erachtens würde die Postverwaltung Genossen unterlegen. Die Rathauspartei siegte mit ungefähr scheinlich noch nicht einmal beschlossen. Auch das können wir nicht allerdings auch ihr Teil zur Berringerung der geschilderten 1000 Stimmen, während auf die Kandidaten unsrer Partei etwa wenn sie die Beamtinnen nicht 850 Stimmen entfielen. Dieses Resultat ist zurückzuführen auf den so ganz glauben, daß dem Magistrat und der Stadtverordneten- Unglüdsfälle thun können, wenn Bersammlung die rechte Freudigkeit, ihre Pflicht zu thun, abhanden sprechbetriebe sorgte. überlastete und eine schnellere Bedienung im Fern- Umstand, daß die Gegner von ihrer wirtschaftlichen llebermacht in Zu bestimmten Stunden fommt, wenn sie durch die Dränger an diese ihre Pflicht kann dem der rigorosesten Weise Gebrauch machten und die Gemeinde- Arbeiter jenigen, der gezwungen ist, ans Telephon heranzutreten, ob des und-Beamten in der schamlosesten Weise beeinflußten. sociale Pflicht!- erinnert werden. Es müßte denn sein, daß es langen Wartens und der häufigen Mißverständnisse nur zu oft der mit der Freudigkeit" von vornherein nicht weit her war. Geduldsfaden reißen.

-

eine

für

Hus den Nachbarorten. Treptow  - Baumschulenweg. Heute Donnerstag findet bei Schmidt, Riefholzstr. 22, abends 1/9 Uhr, eine Wahlvereins- Versammlung statt. Tagesordnung: Vorlesung des Genossen Balon. Es ist Pflicht eines jeden zu erscheinen. Das Mitgliedsbuch ist mitzubringen.

ww

-

Aus den Spandauer   Staatswerkstätten. Vor einiger Zeit be­Die Hinzuziehung von Fachleuten als Sachverständige bei Gr. richteten wir, daß die Heeresverwaltung mit der Absicht umgehe, die Fischbeck, der Kröcher von Berlin  , hat unsern Genossen Hoffmann teilung von Santtonzeffionen durch den Stadtausschuß zu erzielen. Inzwischen haben 3. B. im geuerwerks- Laboratorium Männerarbeit durch Frauen arbeit zu ersetzen, um Ersparnisse and Augustin das Protokoll über die Sigung des Obdach- Kuratoriums will der Verband der Gast- und Schankwirte in einer Eingabe an vom 19. März, in der die bekannte Maßregelung unsrer Genoffen den Magistrat verlangen. Namentlich soll die Beurteilung der Be- Erhebungen stattgefunden, welche auch ergeben haben sollen, daß eine Reihe von Arbeiten wohl von Frauen ausgeführt werden könnten, von ihm proklamiert wurde, vorgestern auch noch förmlich zustellen dürfnisfrage lediglich durch Laien oft zu Klagen in Gastwirtstreifen und sich also damit Ersparnisse an Löhnen würden erzielen lassen. laffen. Das Protokoll giebt die Ausführungen Fischbecks wörtlich Veranlassung geben. Aber nichtsdestoweniger will man doch, wie verlautet, von einer wie folgt wieder: Das Opfer einer Flaschenverwechselung ist nach ihrer Darstellung weiteren Verdrängung der Männerarbeit durch die Frau Abstand Die Herren Stadtverordneten Hoffmann und Augustin hatten am die 25 Jahre alte Kaufmannsfrau Paula Grünebaum aus der Wol- nehmen, wahrscheinlich, um die Legende von den Musterwerkstätten" 5. Februar 1904, abends 9 Uhr, das nächtliche Obdach ohne denbergerstr. 6 geworden. Grünebaum siedelte vor einiger Zeit von nicht vollends zu zerstören. Die hierin offenbarte sociale Gewissen­Ermächtigung revidiert und die von ihnen festgestellten Mängel im Leipzig   hierher über und hatte eine Anstellung in einem Porzellan- haftigkeit ist wahrhaft rührend, und sicherlich hat sie den Effekt, daß Vorwärts" unter der Ueberschrift Rotschrei des Massenelends" geschäft in der Spandauerstraße. Erst Ende voriger Woche kam sich die Spandauer   Staatsarbeiter nun in hellen Scharen von der veröffentlicht, ohne sie zuvor zur Kenntnis der Kuratoriumsleitung seine junge Frau nach. Nachdem sie gestern morgen Schwefelsäure Socialdemokratie abwenden und in das Lager des schlichten zu bringen. Durch dieses Verfahren haben sie die ihnen als zum Buzen geholt hatte, verließ sie mittags in großer Eile ihre Mannes" Bauli übergehen. Beamte obliegenden Pflichten verlegt. Er( Fischbeck) Wohnung und fuhr nach der Spandauerstraße, um ihren Mann auf- Hinter verschlossenen Thüren, wo ihn die social­sehe sich daher genötigt, freiwillige, nicht angeordnete Re- zusuchen. Vom Straßenbahnwagen aber mußte sie nach der Unfall demokratische Stritit nicht sofort erreichen konnte, sprach fürzlich Herr visionen nicht länger(!) zu gestatten. Insbesondere station in der Brüderstraße gebracht werden und dort starb sie nach Pauli- Potsdam zu seinen Staatsarbeitern", denen er Bericht er­müsse er aber auch den Stadtverordneten Hoffmann und Augustin furzer Zeit unter den Händen der Aerzte. Wie sie angab, hatte sie ftattete, über sein Auftreten im Reichstage bei der Staatsarbeiter­den Eintritt zum Arbeitshaus und Obdach selbst, ohne zu Hause ein Glas Wein trinken wollen, statt der Weinflasche aber Debatte. Natürlich rückte der gute Mann sein Verdienst gehörig seine besondere Zustimmung, untersagen. Die Entscheidung die Flasche mit Salzsäure genommen und von der giftigen Flüssigkeit in das rechte Licht, an der Socialdemokratie und ihrer alljährlichen darüber, ob er ihnen fernerhin Revisionen übertragen getrunken. Ihren Hausgenossen hatte sie von ihrem Mißgeschick Kritik der Mißstände in den Musterwerkstätten" ließ er selbstredend werde, behalte er sich vor. nichts gesagt; sonst wäre sie durch rechtzeitige ärztliche Hilfe wohl feinen guten Faden. Herrn Paulis Getreue suchten bei dieser Ge­Die Anstaltsleiter feien entsprechend angewiesen." gerettet worden. Tegenheit auch Kapital für die konservative Sache herauszuschlagen. Die Genossen Augustin und Hoffmann haben nunmehr alle zu­Täffigen Rechtsmittel sowohl im Verwaltungsstreitverfahren wie im des Unterstaatssetretärs v. Fischer schwer verunglüdt. Die Dame erklärung zum Neuen Wahlverein", und Vicemeister und Aufseher, Beim Besteigen eines Straßenbahnwagens ist gestern die Gattin Sämtliche Eintrittskarten trugen auf der Rückseite eine Beitritts­Aufsichtswege gegen die casaristischen Geliiste jenes Mustervertreters hatte mittags ihre Wohnung von der Heydtftr. 4 verlassen, um sich D. b. alle die berufsmäßigen Agitatoren der Baulianer, bemühten der liberalen Selbstverwaltung, insbesondre gegen das Werbot mit der Straßenbahn zu ihrem Schwiegersohne in der Königgräßer- fich fleißig, möglichst viele Schäfchen für die konservative Wahl= des Butritts zum Obdach und Arbeitshaus, das straße zu begeben. An der Haltestelle Lützowstraße, Ede Lüzowplay, organisation einzufangen. Unfre Parteigenossen sollten dem sich als eine gefezwidrige Disciplinar Maßregel bestieg sie einen Wagen der Linie Charlottenburg  ( Westend  )-Dönhoff Ordnungsmann fräftig nacheifern und unsre eignen Kampfreihen darstellt, ergriffen. Das Ober- Berwaltungsgericht und die Aufsichtsbehörden werden plat in dem Augenblid, als ein Geschäftswagen haarscharf an dem zu stärken suchen. alfo Gelegenheit bekommen, sich mit diesen Fischbeckiaden zu sich bereits auf dem Trittbrett des Wagens befand, wurde von dem am Donnerstagabend stehen einige recht wichtige Vorlagen zur Be­Rigdorf. Für die Sigung der Stadtverordneten- Versammlung noch haltenden Straßenbahnwagen vorbeifuhr. Frau v. Fischer, die beschäftigen. vorbeijagenden Gefährt heruntergerissen, etwa zwei Meter am Boden ratung. So ist zunächst die Ersatzwahl für zivei Dem Handel mit Eintrittskarten zu den königlichen Theatern mitgeschleift und kam unter das Pferd, dessen Hufe sie am Kopfe ausgeschiedene Mitglieder festzusetzen. Es handelt sich in beiden sollte durch die Verfügung, wonach Vorbestellungen teine Berücksichtigung trafen. Die Verunglückte wurde ohnmächtig emporgezogen und zum Fällen um Erwählte der 3. Wählerklasse, den Stadty. Heinrich und mehr finden, die Existenzbedingung genommen werden. Die Arzt gebracht, der ihr den ersten Verband anlegte. Frau v. Fischer den von hier verzogenen Genossen Wach. Herner soll nun endlich Händler lachen aber ob der Verordnung vom grünen Tisch. Zu allen hat eine große Kopfwunde erlitten; die Hirnschale ist zwar bloß im Bau von Schulturnhallen ein flotteres Tempo eingeschlagen werden Borstellungen, die starken Besuch versprechen, stellen sie und ihre gelegt, doch erscheint eine Gefahr für das Leben der Dame nicht und sind zu diesem Zweck zwei Neubauten vorgeschlagen. Ein mit Boten sich an der Kaffe auf, laufen die Billets dugendweise und vorhanden. Die Verletzte, deren Schmerzen durch Morphium- umfangreicher Begründung versehener Entwurf eines Ortsstatuts

"