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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 151.

Kommunales.

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Stadtverordneten Versammlung. Deffentliche Sigung vom Donnerstag, den 30. Juni Nachmittags 5 Uhr. Eingegangen ist bei der Versammlung u. A. die Einladung zum Bundesschießen in Genua  . In den Ausschuß zur Prüfung der Beschwerden und Ein­sprüche gegen die Wählerlisten werden die Stadtvv. Reich now und Löbel als Erfahmänner gewählt.

Freitag, den 1. Juli 1892.

9. Jahrg.

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legt wird, daß das Gehalt alle Ausgaben des Oberbürger- meindeschulen am 1. Mai 1892 übersandt. Danach bes meisters zu decken hat, daß durch die Nichtbewilligung besonderer stehen 3. 3. 195 Schulen mit 3247 Klassen. Eingeschult sind Repräsentationskosten ausgesprochen wird, daß die Versammlung 177 456 Kinder, davon 87 521 Knaben, 89 935 Madchen. Die nicht den Wunsch hat, außerhalb des Rahmens ihrer Dis- Gesammtfassungskraft aller vorhandenen Klassenräume beträgt fussionen wichtige Angelegenheiten besprochen und verhandelt zu 198 058 Pläge. Die durchschnittliche Besetzung einer Klasse be fehen. Wir haben keinen Grund, darauf zu dringen, daß der trug am 1. Mai c. 54,65 gegen 54,70 am 1. November 1891. Oberbürgermeister anders repräsentirt als bei der Bürgerschaft; und 54,78 am 1. Mai 1801. Am 1. Mai 1892 waren 644 wie sein Verhältniß zu außerhalb der Stadt stehenden Ge- Knaben und 534 Mädchen gleich 1178 Kinder mehr eingeschult walten ist, kann der Stadt ziemlich gleichgiltig sein.( Leb- als im vorhergehenden Semester. Die Zahl der überzähligen hafter Widerspruch.) Wenn Sie von vornherein die Noth-( fliegenden) Klassen ging von 90 auf 84 zurück. wendigkeit von Repräsentationsgeldern anerkennen, dann Auf die am 10. März bei Berathung des Stadthaushalts Der zur Vorbereitung der Neuwahl bes erst en werden außerhalb der Kreise der städtischen Verwaltung Etats für 1892/93 beschlossene Resolution: Die Versamm­Bürgermeisters und der Neuwahl von acht Stadträthen Dinge vorbereitet werden, welche nachher wie schon mehrmals lung ersucht den Magistrat mit den Arbeiten zur Herstellung des niedergesezte Ausschuß erstattet heute mündlichen Bericht und zu recht unerquicklichen Debatten in diesem Saale   Anlaß Hafens am Urban möglichst schnell vorzugehen" benachrichtigt macht bezüglich der Gehaltsfestseßung für den ersteren den Vor- geben. Findet etwa gar die Anschauung des Herrn Selle in der der Magistrat die Versammlung unterm 21. Juni, daß mit den fchlag, daß das Gehalt auf 30 000 m. einschließlich der Re- Mehrheit Antlang, so tann, wenn die Einschaltung heute ab- qu. Arbeiten bereits begonnen worden ist. präsentationstoften" normirt werde. Mit dem letzteren Zusage gelehnt wird, in furzer Zeit ein Antrag auf Bewilligung solcher Die Versammlung nimmt ohne Debatte von dieser Mit­foll angedeutet werden, daß für die mit der Stellung als solcher Gelder kommen, über den dann die Freiheit der Entscheidung theilung Kenntniß. verbundenen Ausgaben eine Vergütung nicht besonders gewährt sehr erschwert ist. Ich werde hiernach gegen die vom Ausschusse Mit der widerruflichen Ueberlassung eines Theiles des zu werden soll, während der Ausschuß es aber gleichzeitig im Intereffe beantragte höhere Summe, aber für die Einschaltung stimmen. dem Gemeindeschul- Grundstück Kurfürstenstr. 141 gehörigen Turn der Stadt für sehr wünschenswerth hält, daß der erste Bürger- Vorsteher Stryck: Die Ausschüsse haben nach§ 13 der plates an die Feuerwehr zur Vergrößerung der Räume meister Berlins   auch wirklich repräsentire. Gegen einen Antrag, Geschäftsordnung volle Freiheit, den Druck der Protokolle zu beder Feuerwache an der Zwölf Aposteltirche 7c dem fünftigen Oberbürgermeister außer 30 000 m. Gehalt noch schließen oder nicht. und d erklärt sich die Versammlung einverstanden. 6000 M. für Repräsentation zu gewähren, hat sich der Ausschuß ausgesprochen.

Stadtv. Selle bringt einen Antrag ein, der dem letzt erwähnten entspricht. Der Antragsteller ist der Meinung, daß fich seit 1890, wo anläßlich der Wiederwahl Forckenbeck's das Gehalt auf 30 000 m. intl. 6000 m. persönliche Zulage normirt wurde, die Verhältnisse sehr erheblich geändert haben( Zwischen­ruf: Nothstand! Heiterkeit), weil es sich um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit handele und weil erst in jüngster Zeit dem Oberbürgermeister von Breslau   das Gehalt auf 25 000 m. erhöht worden sei, dem Berliner   Oberbürgermeister auch eine Dienst wohnung mit Mobiliarausstattung, dem Grundstock zur Re­präsentation, nicht wie bei den hohen Staatsbeamten, zur Ver­fügung stehe

Stadtv. Langerhans würde es für ungerecht halten, dem neuen Stadtoberhaupt ein höheres Gehalt zu bewilligen, als Forckenbeck, der doch der Versammlung durchaus genügte, während feiner ganzen Amtsdauer bezogen. Eine Dienstwohnung mit Mobiliar hätten nur die Minister. Die Worte einschließlich der Repräsentationstosten" wünscht Redner gestrichen zu sehen. Der persönliche Verkehr mit den Staats- und sonstigen Behörden zum Zwecke der Förderung der städtischen Interessen werde von jedem Oberbürgermeister ohnehin wahrgenommen werden; die aus­drückliche Aufnahme der Worte in die Berufung möchte aber zu Mißverständnissen führen. Mit Gehaltserhöhungen für die höheren und höchsten Beamten habe man in heutiger Zeit besonders vor­fichtig zu sein.

Stadtv. Meyer II. weift darauf hin, daß in der Normirung des Gehalts auf 30 000 m. schon eine Erhöhung um 6000 m. gegen den Beschluß von 1890 liegt. Eine Zulage fönne ja später jederzeit bewilligt werden, wenn die Verhältnisse sich dazu eignen.

Stadtv. Singer: Ich bin verwundert darüber, daß der Ausschuß entgegen der sonstigen Gepflogenheit feinen gedruckten Bericht erstattet hat. Das Fehlen eines Protokolls halte ich für einen Mangel und frage zunächst, ob bestimmte Gründe dafür vorgelegen haben. Was die Sache selbst betrifft, so ist es ja ganz interessant, wenn die Mitglieder darüber streiten, ob der neue Oberbürgermeister 30 000 oder 36 000 m. Gehalt haben muß, wenn Herr Selle in eine Klage ausbricht über den Noth stand, in den ein Oberbürgermeister mit einem so geringen Gehalt von 30 000 M. gerathen muß. Nach meiner Auffaffung ist augenblicklich nicht der geringste Grund, die Stala zu verlassen, welche bis vor 2 Jahren maßgebend gewesen ist. Die Verhält niffe haben sich nach meiner Meinung seitdem nicht geändert. Es ist kein Anlaß vorhanden, den Oberbürgermeister so immens aus den anderen Gehältern der Magistratsmitglieder heraus­zuheben. Hauptsächlich aber muß ich mich für die vom Aus­schuß beantragte Einschaltung aussprechen. Im Gegensatz zu Herrn Langerhans halte ich diese Einschaltung für Berlin  für durchaus nothwendig. Wenn man die Repräsentation für nothwendig hält, um neben den formellen fachlichen Verhand­lungen den Weg der Verständigung zu gehen, so halte ich es für unheilvoll für die Stadt, wenn ein solcher Weg eingeschlagen wird. Solche Wege führen zum Parquet der Höfe, fie führen zu Dingen, mit welchen der Oberbürgermeister nicht in dem Maße zu thun haben soll, wie einige Mitglieder zu wünschen scheinen. Es wird für die Stadt sehr gut sein, wenn Nachdruck darauf ge­

Am Webstuhl der Zeit.

Beitgenössischer Roman in 3 Büchern

von A. Otto Walster.

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Stadtv. Singer: Das habe ich nicht bestritten; ich kenne den§ 13; der Herr Vorsteher mag mir schon glauben, daß ich in Bezug auf Kenntniß der Geschäftsordnung vielleicht selbst mit ihm fonfurrire.( Unruhe und Widerspruch.) Vorsteher Stryck bleibt dabei, daß Stadtv. Singer eine Verpflichtung des Ausschusses statuirt habe.

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Der Antrag Selle wird abgelehnt, der Ausschußantrag unter Streichung der Worte einschließlich der Repräsentationstosten" angenommen. Betreffs des Erwerbes des Grundstückes Breitestr. 21, welches von der früheren Eigenthümerin, der Wadzeck- Anstalt, dem Magiftrat zum Kauf für 860 000 m. angeboten, vor der Ent scheidung der Gemeindebehörden aber für den Preis von 370 000 m. anderweit veräußert worden war, empfiehlt der Ausschuß nach erneuter Berathung folgende Beschlußfassung:

Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß die Stadtgemeinde als Käuferin in die Rechte und Pflichten des seitens des Kaufmanns Louis Oppenheim   und der Wadzeck- Anstalt über das Grundstück geschlossenen Ver­trages vom 6. April cr. eintritt und auf Grund dieses Vertrages a) das Grundstück für 370 000 m. erwirbt, b) die von Oppenheim verauslagten Stempel- und Notariatsgebühren mit 3754,90 M. erstattet. Gleichzeitig ersucht die Versammlung den Magiftrat, mit dem Besitzer des Nachbargrundstücks Breitestr. 22 wegen Erwerbung desselben in Verhandlung zu treten. Die Versammlung spricht hierbei dem Magistrat ihr lebhaftes Bedauern darüber aus, daß in der wichtigen und als eilig anzusehenden Verkaufsangelegenheit, be­treffend das Grundstück Breitestr. 21, eine unliebsame Ver­zögerung stattgefunden hat.

Die Versammlung fann es ferner nicht unterlassen, ihr Mißfallen darüber auszudrücken, daß das von der Wadzeck­Anstalt dem Magistrat gegenüber beobachtete Verfahren nicht als ein solches angesehen werden kann, wie es einer Behörde gegenüber üblich zu sein pflegt.

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Behufs Freilegung der Petersburgerstraße vom Platz N bis zur Frankfurter Allee   sollen die erforderlichen im Privatbesih befindlichen Flächen von 3059 resp. 4985 qm im Wege der Enteignung erworben werden. Eventuell soll das dem Hoflieferanten Schulz gehörige Terrain von 3059 Quadrat metern freihändig erworben werden, wenn dies zu einem Preise von 22 M. für den Quadratmeter geschehen kann.

Bei der Berathung des Etats hatte die Versammlung auch eine Resolution gefaßt, in der sie den Magistrat wiederholt ers suchte, ihr baldigst eine Vorlage, betreffend die Umgestaltung der Straße Unter den Linden  ", zukommen zu lassen. Der Magistrat theilt mit, daß er die hierüber angeknüpften Ver­handlungen mit dem Polizeipräsidium zur Zeit abgebrochen habe, da Letzteres Forderungen gestellt hat, welche nach der Ansicht des Magistrats die Erhaltung der vorhandenen doppelten Baum­reihe unmöglich machen. Es sei indeß nicht ausgeschlossen, daß die Verhandlungen unter Zuziehung von Vertretern noch anderer Behörden bezw. Interessenten wieder aufgenommen werden.

Auf Antrag Giese- Hermes wird beschlossen, den Magistrat zu ersuchen, der Versammlung das gesammte Attenmaterial über die bezüglichen Verhandlungen zugänglich zu machen.

Das Projekt und der mit 250 000 m. abschließende Kostens anschlag für den Erweiterungsbau des Hauses Post= straße 16 werden genehmigt, desgleichen das Projekt einer Wasch anstalt auf dem Grundstück des Städtischen Obdachs. Mit den Maurer- und Zimmerarbeiten für den Erweiterungsbau des Gebäudes für nächtlich Obdachlose soll begonnen werden, fo= bald der bezügliche Kostenanschlag von der Baudeputation ge­nehmigt ist.

Die vorgelegten Entwürfe zu den beiden Schulgebäuden, dem Lehrerwohnhause und der Turnhalle auf dem Schulgrund= stücke in der Stephanstraße werden genehmigt und die erste Baurathe mit 100 000 m. zur Verfügung gestellt.

Zur Herstellung eines Plan- und Kartenwerts über die Markthallen nebst einer Beschreibung derselben beantragt der Magistrat die Bewilligung der Mittel bis zum Betrage vom 5000 m. aus dem Erneuerungs- und Ergänzungs­fonds der Markthallen- Verwaltung.

Nach kurzer Debatte, in welcher Stadtv. Jacobi für mildernde Umstände gegenüber der Wadzeck- Anstalt plädirt, Stadtv. Die Vorlage wird ohne Debatte genehmigt. Meyer I die Ertheilung von Rügen   Seitens der Versammlung Auf Antrag des Magistrats willigt die Versammlung in die an den Magistrat als dem Interesse des guten Einvernehmens Aufhebung der mit den Restaurateuren Sadewater und Hartmann der beiden Schwesterbehörden nicht angemessen bezeichnet und die über die Verpachtung der Restaurationen in den Hoffnung ausspricht, der Magistrat werde auch ohnedics um die Markthallen X( Arminiusplay) und XI( Marheineckeplay) Abstellung von Mißständen nach Art des getadelten sich be- abgeschlossenen Verträge. Beide Pächter haben sich in ihren Er­mühen, lehnt die Versammlung die beiden letzten Absätze des Aus- wartungen bezüglich des Geschäfts in den genannten Lokalen ge­schußantrages ab, stimmt im Uebrigen aber demselben zu. täuscht, da die Hallen von Händlern nur schwach besetzt sind Zur Herrichtung einer Kohlenniederlage und eines An- und vom Publikum nur wenig besucht werden, die Restaurationen schlußgeleises für unmittelbaren Kohlenbezug bei der Frren- auch vom umwohnenden Publikum feinen Zuspruch erhalten. anstalt zu Dalldorf   an der gleichnamigen Haltestelle der Die Bachtsummen betragen( inkl. der Miethe für die zugehörigen neuen Bahnstrecke Schönholz- Cremmen hatte der Magistrat die Wohnungen) 10 900 refp. 7350 m. Es soll nunmehr eine ander­Bewilligung von 53 950. beantragt. weite Bachtausschreibung statthaben. Die Vorlage war einem Ausschusse übergeben worden, welcher heute Bericht erstattet und dem Magistratsvorschlage die Zustimmung zu ertheilen empfiehlt.

Die schon für 1891/92 beabsichtigte Aspha Itirung der Sofjäger und der Brücken- Allee im Thiergarten hat bisher nicht ausgeführt werden können, da die mit der könig­Die Versammlung tritt dem Ausschußantrage ohne Debatte bei. lichen Thiergarten- Verwaltung über eine mit der Asphaltirung Zur Kenntnißnahme hat der Magistrat der Versammlung zu verbindende ordnungsmäßige Entwässerung der Hofsjäger- Allee eine Vorlage, betr. die Frequenz in den Berliner   Geeröffneten Verhandlungen an dem Uebermaß der von jener Ver­

Und dann sank er zurück, einige schwache Athemzüge Aber noch eine andere Feier sollte den Todestag dieses das Gesicht wandte sich zur Seite, und die besorgten Opfers im Freiheitskampfe in seiner Bedeutung erheben und Freunde erkannten beim Nähertreten, daß der Geist in ihn zu einem ewigen Gedenktage für die Bevölkerung des der Hülle erloschen. Landes gestalten. Die telegraphischen Berichte, welche am Gesegnet sei Dein Andenken im Namen der Freiheit, Abend aus allen Theilen des Landes in der Hauptstadt Um Gott  , welcher Gedanke", rief der Verwundete, für die Du starbst. Und nun lebe fort in der Freiheit, wie zusammenströmten, ließen feinen Zweifel bezüglich der That indem er fast noch bleicher wurde, als er es infolge seiner Du in unserem Gedächtniß weiter lebst," sprach Lange, indem sache übrig, daß die am selben Tage stattgehabten Wahlen kaum halb geheilten Wunden geworden war; wie kommst er einen Abschiedskuß auf die kalte Stirne des abgeschiedenen Du in solchen Augenblicken auf solche Fragen?"

" Du quälst mich, Streit; ich frage Dich, ob Du sie lieben fannst?"

Freundes drückte.

um die Mädchen zu benachrichtigen, die bleich und still So thaten auch die Anderen. Dann ging Frank hinaus, Elise drückte ihm die Augen zu.

hereintraten.

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Wer könnte sie sehen, ohne sie zu lieben." Sieh', ich sage Dir das, weil ich weiß, daß sie Dir seit dem Prozesse sehr zugethan, und Ihr möchtet Euch Drei Tage später leerte sich die Stadt, mu einem nie vielleicht nun seltener sehen und auseinander kommen, wie gesehenen Leichenzuge zu folgen. Auf dem prachtvollen Sarg­es schon mit Vielen geschehen. Und ich möchte so tuche lagen die Schärpe und der Degen, die der Verewigte ein Kleinod, das ich nicht mehr begleiten kann, recht gern in seinem letzten Kampfe getragen. in guten Händen sehen. Es wird mir so viel leichter um's Herz, recht leicht; Du wirst sie ansprechen, sobald es geht fie ist so zurückhaltend, es ist ihre Art, und darum wird sie leicht verkannt. Du versprichst mir's?"

" Ich verspreche Dir's; aber mein Herz will brechen. Mein Gott, wir hätten so glücklich sein können."

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eine entschiedene Majorität für die Sache der Sozial­demokratie ergeben hatten. Infolge der großartigen Bes bis spät in ihren Versammlungslokalen geblieben, kaum deutung der Wahl waren die Bürger aller Parteischattirungen aber war das Resultat soweit bekannt gegeben, daß ein Zweifel nicht mehr obwalten konnte, begann sich die Stadt in später Stunde wie von selbst zu illuminiren, und das Komitee der sozialdemokratischen Partei ließ noch in der letzten Extra- Ausgabe des Bolksblatt" alle Freunde der Freiheit, Gerechtigkeit und Volkswohlfahrt" auf den folgenden Sonntag zu einem Friedens- und Freiheitsfeste nach Hassel­bach und Bleichungen einladen.

Schlußkapitel.

Das Volksfest.

Aber

einmal die Waffen und die Schärpen angelegt. Wießner, Aber auch die übrigen Führer im Kampfe hatten noch der Oberkommandant, in der Blouse, mit blankem Säbel voran, hinter ihm die Anderen, die Gefunden und die Ver­wundeten, dann Erich Schlegel neben einem Träger des Eine prachtvolle Sonne ging am Morgen des großen rothen Banners, an der Spitze einer Schaar von 120 Voltsfestes über der in majestätischer Ruhe daliegenden Das scheint nur so... das ist nur eine Frage flüchtiger mit Gewehren bewaffneten Arbeitern, und dann der un- Hauptstadt auf, die, wie eine stolze, selbstbewußte Schöne, Zeit... so oft Ihr an mich denkt, bin ich bei Euch, besser geheuere Zug von wenigstens zwanzigtausend Leidtragenden. zu sagen schien: Schmückt mich, wie Ihr wollt, Ihr werdet als so... O, Jammer... ich plauderte noch gern mit Die Wachen traten in's Gewehr, wo nur der Zug vor- mich doch schwerlich schöner machen, als ich bin." Euch nur einige Minuten... aber es ist gut Jwan, überzog. mein Freund... zürne nicht, wenn mir Elise die Augen zu­man hatte sie doch geschmückt mit Kränzen und Guirlanden, Und als der Sarg hinabgelassen war, trat Lange an mit bunten Teppichen und wehenden Fahnen. Und als das brückt Mensch, Deine Hand, Waffengefährte Du die offene Gruft und sprach: oder ich, es war so weit.. hehre Himmelslicht herauf kam und der kühlen Erde wie vom Dache oben... Du " Freunde, Genossen! einer schlummernden Braut den wallenden Nebelschleier, in wirst mehr können, als ich... Lange, glaub' mir, das Nicht vieler Worte bedarf's für Den, den seine Thaten den sie sich gehüllt, troß allen Sträubens wegtüßte, wie Sterben ist leicht für uns... ach so leicht... so himm- loben. Der Freiheit eine Gasse! war sein Spruch, und mit erschien sie da mit einem Male im rosigen Schimmer der lisch... hört Ihr...?" Jugend, geschmückt mit Millionen frisch funkelnder Diamanten, Smaragden und Perlen, die in den Blättern funkelten, in den Gräsern und in den Blumen, die noch einmal so stolz, wie sonst, das Köpfchen hoben und wie nach Bewunderern ihrer Schönheit sich umschauten.

Ein heftiger Blutstrom unterbrach die weitere Rede des Kranken, aber er schien ihn auch mächtig erleichtert zu haben, denn seine Züge verklärten sich in himmlischer Freude. Er erhob sich auf einer Hand, blickte frei und heiter um sich und rief;

" D, es ist schön!"

ihm fiel er. Und wie der Pulverdampf die krante Luft verjagt, so mög' er über dieses Grab hinaus in's weite Land luftreinigend hinüberstreifen und Alle mahnen, so zu thun, wie er!"

Achtung! Fertig! Fener!" kommandirte Wießner mit hocherhobenem Degen, und dreimal dröhnte die Salve über's Grab.

Freilich sind es nicht mehr die ersten duftigen Blumen des Frühlings, nicht das schüchterne Veilchen, nicht die