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Treptow Baumschulenweg. Dienstagabend 8 Uhr hält der Der heutigen Nummer unsres Blattes liegt für den Rest der I fünfzig Pfennig hatte. Eine Kleinigkeit von dem gewaltigen Ertrag Wahlberein seine Generalversammlung im Restaurant Ackermann, Auflage ein Prospekt der Buchhandlung Vorwärts bei, der auf das verwandte Johannsen in der That zu wohlthätigen Zweden. Drei Baumschulenstr. 78 ab. Auf der Tagesordnung steht: Vortrag, bis vier verkrüppelte Kinder erhielten ab und zu eine Zuwendung. Kaffenbericht, Anträge und Wahl der Delegierten zur Kreis- General neu erscheinende Lieferungswerk von Emil Rosenow   wider Das war das Krüppelheim", für das Johannsen zu wirken vorgab, bersammlung und Verschiedenes. Gäste, auch Frauen willkommen. die Pfaffenherrschaft" hinweist. Wir empfehlen den Prospekt während er Hunderttausende in seine Tasche steckte. Bevor der Die Wohnung des Kassierers befindet sich jetzt Baumschulen- der besonderen Beachtung unsrer Leser. straße 21, vorn II r.

Lichtenberg  . Heute Sonntag findet eine Agitation für den " Vorwärts" statt. Die Parteigenossen werden ersucht, sich recht zahl­reich daran zu beteiligen. Treffpunkt: die bekannten Bezirkslokale. Dienstag hält der Wahlverein seine General bersammlung im Höflichschen Lokale ab. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Genossen v. Elm: Unire Waffen im Klassen tampf." Jahresbericht des Vorstandes. Neuwahlen.

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Französisch- Buchholz  . Dienstag, abends 8 Uhr, findet in Kähnes Lokal die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt, in der die Vorlesung über ,, Moses   oder Darwin  " fortgesetzt wird. Gäste willkommen.

Lokales.

Die Löhne der städtischen Arbeiter.

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Erschossen hat sich am Freitagabend der 30 Jahre alte Buch­halter Theodor Braun, der seit zwei Jahren im Hauptcomptoir von Gerson angestellt war und als Junggeselle in der Kaiserstr. 25a wohnte. Nach hinterlassenen Aufzeichnungen, in denen er von Liebesgram und Verzweiflung spricht, scheint er geistig nicht ganz Die legte Zeit war er sehr nieder­gesund gewesen zu sein. geschlagen. Nachdem er am Freitagabend um 6 Uhr nach Hause ge­fommen war, tötete er sich um 91 Uhr auf dem Schlafsofa liegend durch einen Revolverschuß in das Herz.

Orendorf, Friedrichsfelderstr. 15, ohne seiner Familie irgend Verschwunden ist seit dem 9. April der Zimmerer Heinrich welche Nachricht zu hinterlassen. Die geängstigte Frau ersucht des­sehen haben, derselben, oder dem Bureau der Zimmerer, Dragonerstr. 15, Nachricht zukommen zu lassen.

Staatsanivalt oder die Kriminalpolizei   Hand auf ihn legen konnten, war der Kunstverleger" verschwunden, aber sein Geschäft wurde Die Arbeiten für die Herstellung der Döberizer Heerstraße sind, doch unschädlich gemacht. Seit einiger Zeit jedoch tauchten in Berlin  sciveit sie Charlottenburger   Gebiet betreffen, in vollem Gange. Zum und Umgegend Nachfolger des findigen Schweden   auf, neue Verlags­Neubau der Charlottenburger   Brücke, die eine Breite von 60 Meter geschäfte, die sich wiederum den Mantel der Kunst und der Wohl= erhalten wird, ist eine Notbrücke im Bau, die in kurzem fertiggestellt thätigkeit umhängen. Aehnlich liegt es mit einem andren Schwindel, sein soll. Der Abbruch der Südseite der Bismarckstraße schreitet sehr der früher bereits blühte, mit der Industrie der Kreides schnell fort. Ausgenommen die beiden Grundstücke 126 und 127, zeichnungen nach Photographien. Auch auf diesem Gebiete von denen der Bau der Untergrundbahn bereits bei Fertigstellung des treten jetzt wieder Leute auf, das Publikum auszubeuten. Die Bahnhofes Knie erfolgte, wird auf allen Häusern der Nummern 125 Bilder werden bekanntlich gratis geliefert, nur der Rahmen soll Adlershof  . Am Donnerstag präc. 82 Uhr findet im Lokale von bis 90 gearbeitet und einige kleinere sind bereits ganz niedergelegt. bezahlt werden. Da dieses Treiben nachgerade einen ungeheueren Fechner, Oppenstr. 56, die Mitgliederversammlung statt. Tages­Der Aufenthalt in dieser Straße ist des Lärmens und lästigen Umfang annimmt und dem Publikum, besonders kleinen Leuten, ordmung: 1. Vortrag des Genossen Dr. Borchardt über Die Ber- Staubes wegen, der in dicken Wolken dieselbe einhüllt, zur Zeit feine Hundertausende aus den Taschen lockt, so geht jetzt die Berliner  Sie hat einen wirklichung des Socialismus. 2. Diskussion. 3. Das Urteil des Annehmlichkeit, sie wird daher von Passanten so viel wie möglich Kriminalpolizei mit besonderen Maßregeln vor. Ober- Verwaltungsgerichts gegen den Wahlverein. 4. Vereins- gemieden, während von verschiedenen Hausbesitzern auf der Nord- Kommissar eigens mit der Bearbeitung dieser Angelegenheit be= angelegenheiten. Das Erscheinen sämtlicher Mitglieder ist not- seite der Straße schon Beschwerden bei den Behörden eingegangen auftragt. Die Grundlage für das Vorgehen bietet das Bürgerliche wendig. sind, während andre mit ihren Mietern, welche Entschädigungs- Gesetzbuch. Wünschenswert wäre es, wenn das betrogene Publikum ansprüche geltend machten, in Streitigkeiten gerieten. Gleichzeitig die Kriminalpolizei in ihrem Kampfe gegen diesen Schwindel thats mit der Niederlegung der Häuser läßt die Hoch- und Untergrundbahn- kräftig unterstüßte. Anzeigen werden im Zimmer 175 des Polizei­Gesellschaft Bohrungen zur Feststellung der Beschaffenheit des Bau- präsidiums entgegengenommen. grundes vornehmen, während die Verlegung der Wasser-, Gas- und elektrischen Leitungen von den betreffenden Behörden erst im nächsten Monat in Angriff genommen werden soll. Der Abbruch der Häuser 90 bis 125 soll noch vor Pfingsten beendet sein, der der andren Hälfte der Südseite der Bismarckstraße bis zur Schloßstraße wird im April nächsten Jahres erfolgen; bis zum 1. jenes Monats ist sämtlichen Bewohnern dieses Straßenteils gekündigt worden. Jenseits der Mit den Löhnen der städtischen Arbeiter Berlins   hat sich in der Schloßstraße wird eifrig an der Herstellung des Dammes der hier als Bismarckstraße weiterzuführenden Döberitzer Heerstraße ge= Yekten Zeit wiederholt die Oeffentlichkeit beschäftigt. Schon seit arbeitet und berselbe hat beim Sönigsweg, bereits eine Höhe von mehreren Jahren wiesen die organisierten Arbeiter auf die Unzu- 4 Meter erreicht. Er erstreckt sich dann in 50 Meter Breite quer Als Ursache des Selbstmordes, den der Kellner Mar Günther länglichkeit der in den Betrieben unsrer Reichshauptstadt gezahlten über das Ererzierfeld des Elisabeth- Negiments bis zu dem am begangen hat, war Stellungslosigkeit angegeben worden. Der Bruder Löhne hin. Aber auch in der Tagespresse und in den mit socialen Schluß der Ahorn- Allee liegenden Platz. Von dieſem biegt die des Unglücklichen teilt uns mit, daß diese Annahme nicht zutrifft. Problemen sich beschäftigenden Zeitschriften wurde des öfteren für Bismarckstraße dann ebenfalls in 50 Meter Breite nach Norden hin May Günther hat seine letzte Stellung am 1. April freiwillig auf­eine Beſſerſtellung dieser Arbeiterkategorien eingetreten. Auch im bis zum Spandauer Bock ab, wo jetzt zur Herstellung des Heerstraßen- gegeben und wollte zum 15. d. M. eine neue Stelle antreten. Seine Stadtparlament haben bei den Etatsberatungen unsre Parteigenossen dammes die bei dem Etablissement belegenen Sandberge abgetragen Verwandten sind über die eigentliche Ursache des Selbstmordes noch die Notwendigkeit betont, eine Lohnerhöhung vorzunehmen. Leider ist man wiederum mit einigen nichtssagenden Einwänden dem ent- werden. Die Heerstraße selbst wird vom Plaz B aus in schnurgerader völlig im dunkeln. Richtung durch den Grunewald hindurch geleitet und folgt nach Ueber­gegengetreten. Es ist dies um so bedauerlicher, als die hiergegen ins schreitung der Spandauer Eisenbahn der Chaussee nach Pichelsberge, Feld geführten Beweggründe durchaus nicht als einwandsfrei gelten die stark wellig hier den Forst durchschneidet, so lange bis sie nach fönnen. So wird häufig argumentiert, daß die Leistungen der Nerden abbiegt, während die Heerstraße dann weiter durch den Wald Arbeiter in einzelnen Betrieben nicht derart sind, daß aus ihnen bis zur Havel   geführt wird. Die Richtung der neuen Straße ist im halb besonders alle seine Kameraden, die ihn bielleicht irgendwo ge eine bessere Bezahlung gefolgert werden könne. Abgesehen von einigen Betrieben, wie bei der Parkverwaltung, too bei leichterer Forst bereits abgesteckt, so daß man sie genau verfolgen kann. Funktion aber auch die schlechtere Bezahlung( 2,75 M.) plaßgreift, Der Verband der Waren- und Kaufhäuser, der gestern in Berlin  Bauunfall. Von gewerkschaftlicher Seite wird uns gemeldet: sind in den meisten Betrieben die Anforderungen bezüglich der seine Generalversammlung abhielt, zählt zur Zeit 130 ordentliche Leistungen dieselben wie in jeder Privatwerkstatt. Auch der Hinweis, und 910 außerordentliche Mitglieder. Im ersten Geschäftsjahre Auf einem Grundstück der Mühlenstraße in Schöneberg   führt die daß eine gesteigerte Nachfrage nach Arbeit bei der Stadt deren Vor- betrugen die Einnahmen 27 000, die Ausgaben 18 000 M. In den Firma Torgau   ist bis zur zweiten Etage, das Fabrikgebäude jedoch zug bestätigt, ist wenig geeignet, die Lohnfäße zu rechtfertigen. Es Vorstand wurden von Berliner   Warenhausinhabern gewählt die Das Vorderhaus ist bis zur zweiten Etage, das Fabrikgebäude jedoch liegt darin lediglich die Thatsache, daß es recht viele andre Arbeiter Herren Tieb und Stein. Ueber die wirtschaftliche und sociale Be- erst bis zum Parterre hochgeführt. Am Sonnabendvormittag war der giebt, denen es noch schlechter geht, und wenn auch der Grundsatz deutung der Warenhäuser referierte der Generalsekretär Dr. Wernicke. Maurer Friedrich Menzer aus Zinna   bei Jüterbog   am Treppenflur von Angebot und Nachfrage hier mitsprechen mag, so sind für eine Er vertrat den Standpunkt, daß die Warenhäuser keineswegs den des Seitenflügels an einer 50 Centimeter langen und einen Stein kommunale Verwaltung denn doch andre Gesichtspunkte maßgebend, Mittelstand schädigten oder vernichteten. Der Mittelstand wachse starken mit der Treppenflurwand verbundenen Vorlage beschäftigt. als beim Privatmann. Ebenso liegt es mit der Behauptung, man vielmehr, er seße sich heute allerdings aus andern Schichten zusammen Diese Vorlage gehört eigentlich zu dem Mauerwerk des Fabrik­dürfe der Privatindustrie keine Konkurrenz bereiten. Wenngleich als früher. Auch den Kleinhandel könnten die Warenhäuser nicht gebäudes und konnte nur sehr schwer von der Stelle aus, wo Menzer dieser Einwand schon mit der Thatsache abgethan werden kann, daß verdrängen. Ihre wirtschaftliche Bedeutung bestehe darin, daß sie arbeitete, erreicht werden. Da das Fabrikgebäude noch ca. 8 Meter dort die Löhne durchweg höhere sind, kommt noch hinzu, daß die auf Verbilligung der Preise und auf eine Hebung der Lebenslage tiefer als der Seitenflügel lag, so kann auch der Laie ermessen, auf meisten Industriearbeiter nach vollzogener Thätigkeit Herren ihres breiter Schichten hinarbeiten. Sie feien social unausgesetzt thätig. welch einer gefährlichen Stelle Menzer seine Arbeit auszuführen Thuns und Lassens sind, so daß sie sich je nach ihren Fähigkeiten oder So habe man an verschiedenen Orten schon Fortbildungskurse, Er- hatte. Um die vollständig frei in der Luft stehende Vorlage, die auch Verhältnissen unter Umständen einen Nebenverdienst verschaffen holungsheime und Altersversorgung eingerichtet. Die Angriffe gegen noch geschwächt war, weil unter den Balken einige Schichten des können, während es den städtischen Arbeitern untersagt ist, in ihr die Warenhäuser, denen man Preisschleudereien und unreelles Ge- Mauerwerkes fehlen mußten, korrekt und lotrecht zu mauern, mußte Fach schlagende Arbeiten auszuführen. baren vorwerfe, seien ungerechtfertigt. Der Redner erklärte schließlich Menzer auf das vor ihm liegende etwa 10 Schichten über die Balken Der hauptsächlichste Einivand aber ist die schlechte finanzielle die Warenhäuser als den besten Schutz gegen die drohenden Syndikate liegende Mauerinert Klettern. Das Mauerwerk der Vorlage, sowie Lage. Auch bei den Beamten hat man zur Begründung der Ab- und Kartelle. Die Versammlung schloß sich in der Diskussion diesen ein Teil der Treppenflurwand löste sich nun aus seinem Verband und stürzte zusammen mit Menzer, die Abdeckung der Keller- Etage durch­lehnung der Gehaltsaufbesserung jenen Einwand gemacht, trotzdem Darlegungen an. schlagend, bis in den Keller des Fabrikgebäudes hinab. Menzer für sie durch ihre lebenslängliche Anstellung und die turnusmäßige Steigerung des Gehaltes von vornherein günstigere Positionen vor­Ein Eisenbahnunfall auf dem Gesundbrunnen  . wurde von Arbeitern des Baues, schwer verwundet, aus seiner Lage handen sind, als bei den Arbeitern. Ob dieser ungleiche Zustand Gerüchte von einem schweren Eisenbahnunglück waren gestern befreit und in das Elisabeth- Krankenhaus gebracht. Zunächst sind gerechtfertigt ist, soll hier nicht untersucht werden. Es möge der nachmittag in der ganzen Stadt verbreitet. Viele Personen sollten einige Rippenbrüche festgestellt worden. Wir fragen, weshalb war Hinweis genügen, daß eine Anzahl Leiter großer kommunaler Ge- verletzt sein. Zum Glück übertrieben die Gerüchte sehr start, und an der gefährlichen Stelle kein Schuh dach? Konnte man ein meinden den Standpunkt vertreten, daß ein innerer Grund. wenn auch bei einem Zusammenstoß auf der Strecke zwischen den solches nicht anbringen? Nun, so mußte das Stück Maueriverk die beiden Berufsstände( städtische Beamte und Bahnhöfen Gesundbrunnen   und Wedding   viel Material zertrümmer: liegen bleiben und von einer geschützteren Stellung aus hochgeführt Arbeiter) nach vollständig verschiedenen Prin wurde, so kam doch kein Mensch zu Schaden. Der Zusammenstop werden. zipien zu behandeln, nicht vorliege." fand zwischen zwei Güterzügen infolge Nichtbeachtung eines Signals Mit eigner Lebensgefahr rettete gestern ein Schriftsezer Pofahl Es soll gar nicht geleugnet werden, daß die Finanzverhältnisse statt. Der Lokomotivführer Juhn vom Gesundbrunnen   fuhr kurz vor die Näherin Frieda Dammin, die wegen Nahrungsjorgen vor dem Berlins   im Augenblick nicht dazu angethan sind, mit vollen Händen 4 Uhr mit einem Güterzuge von 84 Achsen und der Tender Hause Planufer 40 in den Landwehrkanal sprang. Bofahl stürzte zu geben und den auf allen Gebieten vorhandenen Wünschen vollauf maschine Nr. 1738 durch die Station Gesundbrunnen   nach dem Wedding fich der Lebensmüden nach und schwamm mit ihr ans Ulfer. Da er Rechnung zu tragen. Es ist die Pflicht der Stadtverwaltung, darauf zu und achtete nicht auf das Haltefignal. Zu gleicher Zeit fuhr der dieses an der glatten Wand nicht ersteigen konnte, so mußte man Bedacht zu nehmen, daß die benötigten Ausgaben mit den Einnahmen Lokomotivführer Schneider aus Bankow   mit einem Güterzug von ihm einen Rettungsring zuwerfen. An diesem hielt er sich und das in Einklang gebracht werden. Das entbindet aber nicht von der Ver- 84 Achsen und der Lokomotive Nr. 1934 mit Ausfahrtsignal vom Mädchen solange über Wasser bis Schiffer mit einem Kahn kamen Die und beide aufnahmen. pflichtung, die Lebenslage der städtischen Arbeiter annähernd so zu Wedding   weg, wohin er vom Grunewald her gekommen war. gestalten, wie sie sich als unumgänglich notwendig erweist. Und daß Züge haben jezt nur ein Geleise zur Verfügung, weil mehrere eine Lohnentschädigung von durchschnittlich 3,50 m. nicht dazu an- Brücken ausgebessert werden. Das Unglück wollte es nun, daß die Die Ringkämpfe im Cirkus Busch bringen das Publikum von gethan ist, eine Familie zu ernähren, weiß jeder, der die heutigen beiden sich auf einem Streckenteil begegneten, der nicht sichtig" ist, Tag zu Tag mehr in Aufregung. Allabendlich ist der Cirkus   bis Preise der Lebensmittel fennt. Ganz abgesehen von der durchaus in einer Biegung bei der Blockstation an der Badstraße. Als die auf den letzten Platz gefüllt und mit nervöser Unruhe wartet man zutreffenden Aufstellung des Herrn Privatdocenten Dr. Jastrow- beiden Lokomotivführer sich etwa 1500 Meter von der Station in allen Rängen auf den erhabenen Moment, wo die Recken in die Charlottenburg  nach welcher das wöchentliche Budget einer fünf- Gesundbrunnen   entfernt zu Gesicht bekamen, waren sie sich schon so Arena treten. Namentlich am Freitag war die Spannung groß. föpfigen Arbeiterfamilie bei vernunftgemäßer Ernährung 20 bis nahe, daß der Zusammenstoß nicht mehr vermieden werden konnte. Der deutsche Preisringer Eberle hatte sich mit dem bisher un­21 M. betragen müßte. ist doch von vielen socialen und hygienischen Beide gaben sofort Gegendampf und ein Notzeichen für besiegten Spanier Peyrouse am Dienstag gemessen, ohne daß Das Instituten, von Behörden und Parlamentariern unzweideutig zum Zugführer und Bremser. ganze Personal rettete sich der Kampf zum Austrag gekommen war. Nun sollte nach drei Tagen kam unversehrt davon. Ausdruck gebracht worden, daß durch die Steigerung der Mieten und dann durch Abspringen und Der die Fortsetzung stattfinden. Als die beiden Gegner bald nach 9 Ühr der Bedarfsartikel die Lage der arbeitenden Klasse eine schlechtere Zusammenstoß war, da die Geschwindigkeit der Züge auf die kurze erschienen, wurde es still und der in athletischen Finessen nicht be­geworden ist. In den Krankenhäusern Berlins   selbst Strecke nicht viel mehr vermindert werden konnte und die Wagen schlagene Zuschauer mußte jetzt das Publikum doppelt beachtenswert finden wir das eigentümliche Verhältnis, daß trok des großen und mit ihrer großen Last die Maschine trotz Gegendampfes weiter- finden. Der sonst aller Ertase abgeneigte Berliner   kam in Feuer billigen Einkaufs der Verbrauchsartifel für den gewaltigen Konsum drückten, so wuchtig, daß er an dem rollenden Material großen und schwang sich zu einer beinahe leidenschaftlichen Begeisterung auf. sich die Ernährungskosten für einen Kranken höher stellen als hier Schaden anrichtete und weithin gehört wurde. Das Krachen der Wir wollen die politische Intelligenz der Reichshauptstadt gewiß für einen gefunden Arbeiter, der einer kräftigeren Ernährung bedarf, zertrümmerten Wagen und das Zischen des Dampfes alarmierte die nicht unterschätzen, doch kann mancher Mann, der seine Lebenskraft soll er seine Arbeit verrichten. In einer Petition des Berliner   ganze Einwohnerschaft der Hinterhäuser der Neuen Hochstraße und für politische und sociale Ziele einſegt, Herrn Eberle um die Auf­Magistrats und der Stadtverordneten gegen die im der Laubenkolonie an der Pantstraße. Beide Maschinen wurden merksamkeit beneiden, die er auf seine Kraftnatur zu lenken Dreimal rangen die Gegner miteinander und zweimal vorigen Jahre vorgenommene Erhöhung der Getreide- und Nahrungs- schwer beschädigt. Der Schutzwagen des Zuges, der vom Wedding   wußte. als ob der Spanier den Deutschen   besiegen mittelzölle wird u. a. der Nachweis geführt, daß sich bei der Er- kam, der große Kastenwagen Nr. 4661, ging ganz in Trümmer. schien es, höhung der Zölle der Mehraufwand für Fleisch bei einer vierköpfigen Mehrere andre Wagen bäumten sich hoch auf. Einige Plattenwagen, würde. Jedoch beide Male hatte sich Eberle mit Geschick seinem Familie auf 47 M. stellen würde. Der notwendige Verbrauch die in der Mitte leer eingeschoben waren, wurden zerdrückt, Gegner zu entwinden gewußt, der anscheinend, ärgerlich, des Miß­wurden die Puffer verbogen. wird daselbst auf ,, nur" 75 Kilogramm pro Kopf oder für die Familie fast an allen Wagen Der erfolges, allmählich in unnüße Hize geriet und zu Griffen überging, war ein Plattenwagen mit einem Möbel- die den Kampfregeln zuwider schienen und daher unter den mun auf 300 Kilogramm angenommen. Rechnet man nun diesen Konsum zweite Wagen Er sollte nach Rummelsburg   wieder plötzlich lebendig gewordenen Zuschauern einen heillosen Lärm zu dem niedrigen Schiveinefleischpreis des Jahres 1900, so machtwagen von Freese in Stettin  . Der Möbelwagen schob sich von der Platte erregten. Beim dritten Gange drang Peyrouse mit wilder Haft auf das eine Ausgabe von 287 M. im Jahre oder von 78 Pf. pro Tag. umgesetzt werden. Daß bei einem Verdienst von 3,50 M. eine Familie auch nicht einmal hinab in den Kastenwagen hinein und wurde mit diesem zertrümmert, Eberle ein, der jetzt in seiner Ruhe geschickt eine Blöße des Gegners Der Schutzwagen erspähte und ihn mit einem Uebergriff glatt auf die Schultern warf. die Hälfte dieser Tage anwenden kann, ist einleuchtend, wenn die der Plattenwagen ebenfalls stark beschädigt. andern Bedürfnisse Berücksichtigung finden sollen. Die städtischen Nr. 4575 des vom Gesundbrummen kommenden Zuges teilte das Nun ging ein Jubel los, der sich kaum beschreiben läßt. Immer In ihn schob sich der Wagen und immer wieder mußten sich die Ringer nach dem 23 Minuten Arbeiter haben es unternommen, den verschiedenen Branchen ent- Schicksal des Wagens Nr. 4661. sprechend, eine Statistit aufzustellen, in welcher der Nachweis ge- 502 325 einer chemischen Fabrit, der leere große Ballons geladen langen Kampfe zeigen, und ein Lorbeerfranz von fabelhafter Größe liefert werden soll, daß die jetzige Bezahlung nicht ausreicht, be- hatte, hinein und wurde ebenfalls zertrümmert. Die Beschädigungen belohnte den Sieger. Kenner versicherten, daß so etwas Herrliches der folgenden Wagen sind ungefähr dieselben wie an dem andern überhaupt noch nicht dagewesen sei. scheidene Bedürfnisse zu befriedigen. Buge. Die beiden Lokomotivführer wurden nach Hause geschickt und Das Casino- Theater hat die.3ärtlichen Verwandten". müssen sich dort zur Verfügung der Eisenbahndirektion halten. Hilfs­personal, Ingenieure, Bahnmeister und Arbeiter kamen alsbald mit des alten Benedig in den Spielplan aufgenommen und damit bei einem Gerätewagen nach der Unfallstelle, um sofort mit der Auf- seinem vergnügten Publikum einen vollen Erfolg erzielt. Direktion räumung zu beginnen. Diese wird wohl noch den ganzen heutigen und Künstler leben mit der ausgedehnten Nachbarschaft in Seelen­Die Störung ist um so empfind- harmonie und wissen es einzurichten, daß selbst ein von der Last Sonntag in Anspruch nehmen. licher, als, wie schon erwähnt wurde, nur das eine jetzt gesperrte der Jahre mitgenommenes Stück so frisch wirkt als ob es eine wirkliche Premiere wäre. Vor allem that Herr Berg in der Rolle Geleise zur Verfügung stand. des Schurich alles, was einen Erfolg verschaffen kann. Da im Krüppelheim und andrer Schwindel. Großes Aufsehen erregte Casino- Theater die verschiedensten Gefühlswallungen zu ihrem Recht Der Magistrat hat gestern beschlossen, die Zustimmung der seiner Zeit die Entlarvung eines Kunstverlages, der unter dem Dec- fommen wollen, so war für den Anfang der Vorstellung ein Sing­Husarenliebe" angefegt worden. Man glaubt gar Stadtverordneten Versammlung zur Errichtung des von einem mantel der Religiosität und Nächstenliebe der verwerflichsten Eigen- spiel Komitee geplanten Denkmals für Professor Rudolf Virchow   sucht diente. Ein gewisser Johannsen überschwemmte das gut- nicht, mit welchem Schmelz Herr Eckhoff als Husaren Unter­auf dem Karlsplatz in der Nähe der Charité einzuholen. Dem gläubige Publikum mit Prospekten, die in ihrer ganzen Abfassung offizier seine schönen sentimentalen Lieder sang. Auch wenn er die Beschlusse der gemischten Deputation für die innere Ausschmückung und Verzierung auf weichmütige Menschen leicht Eindruck machten, Wirtin zum goldenen Engel nicht durch die Erinnerung an eine alte des Rathauses, wonach an den Wänden der zum Bürgersaale und vertrieb dann in seinem Kunstverlag" besonders Haussegen, verratene Liebe butterweich gestimmt hätte, würde der tapfere führenden monumentalen Freitreppe zivei große Bronzetafeln mit deren Erlös einem Strüppelheim zu gute fommen sollte. Das Soldat sich die niedliche Tochter mit leichter Mühe erobert haben. den Namen der bisherigen Oberbürgermeister und Stadtverordneten mildthätige Publikum zahlte gern fünf bis zehn Mart für ein Mach- Außer den erwähnten beiden Dramen gab es auch noch einen Vorsteher angebracht werden sollen, ist der Magistrat beigetreten und werk, das ihm als künstlerisch" angepriesen wurde, das aber nicht Specialitätenteil, in welchem die naturalistische Kunst­wird die Bewilligung der Stadtverordneten- Vecsammlung einholen. Iden geringsten Kunstwert besaß und einen Geldwert von höchstens richtung bewies, daß sie, weit entfernt, sich ins tühle Grab zu legen,

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Diese Statistit, auf deren Einzelheiten wir heute aus Raum­mangel nicht gut eingehen können, beweist zur Evidenz, daß ein Lohn von 3,50 M. auch für die bescheidensten Bedürfnisse einer Arbeiter familie nicht ausreicht. Der Berliner   Kommunalliberalismus wird sich bei nächster Gelegenheit mit den Aufstellungen der erwähnten Gewerkschaftsorganisation zu beschäftigen haben. Uns foll verlangen, was die Herren vom Besitz gegen die fachlichen Darstellungen der Lage unsrer städtischen Arbeiter vorbringen werden.

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