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Nr. 91. 21. Jahrgang.

1. Beilage des ,, Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Reichstag  .

Abg. Gröber( E.):

Dienstag, 19. April 1904.

Abg. Dr. Dröscher( f.):

dem Handwerk den Boden abgegraben. Die Gewerbe- und Berufs- resumiere, so kann ich erklären, daß wir Socialdemokraten an einer statistit zeigt eine starke Abnahme der selbständigen Handwerker. Das zweckmäßigen Reform des Submissionswesens gern mitarbeiten würden. bei ist sie durchaus unvollkommen und giebt kein Bild von der Wenn dadurch gewisse Schichten des Handwerks eine Förderung 69. Sigung. Montag, den 18. April 1904, nachm. 1 hr. inneren Lage des Handwerks. Dazu ist sie zu summarisch und erfahren, so wird das durchaus begrüßt, aber wir halten es für ein Am Bundesratstische: Kommissare, später Graf Posa- irreführend in den Bezeichnungen. Schuster und Klempner, die Ding der Unmöglichkeit, daß das Submissionswesen in dem Sinne, fein Stück bowsky. selbst hergestellt haben, das sie verkaufen, wie es die Mittelstandspolitiker darstellen, als ein Rettungsmittel, Eine Reihe von Rechnungssachen wird ohne Debatte der werden als Handwerker statt als Händler aufgeführt. Sie sagt nichts oder auch nur ein irgendwie wirksames Hilfsmittel für das Hand­über die Abhängigkeitsverhältnisse der Schneidermeister, der als werk dienen fann. Das wäre ein Rechnungskommission überwiesen. untaugliches Mittel Es folgt die Beratung der Refolutionen zum Etat des Reichs- Handwerker in ihr erscheint, ist vielleicht Arbeiter für irgend ein am untauglichen Objekt. Für einen Teil des Handwerks weit wirksamer eine tüchtige Aus­fachmännische fanzlers, zunächst der Resolution Gröber u. Gen.( E.). Sie lautet: großes Garderobengeschäft. Es ist also vollkommen ausgeschlossen, wäre Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn Reichskanzler zu daß das Handwerk seine maßgebende Stellung jemals wieder gewinnt. bildung in technischer und kommerzieller tommerzieller Beziehung. Beziehung.( Sehr ersuchen, dafür Sorge zu tragen, daß 1.bei der Bergebung von Arbeiten( Dhol im Centrum.) Das schließt aber unsre herzliche Teilnahme und richtig! bei den Socialdemokraten.) Das Handwerk im allgemeinen aus. Bir ist nicht zu retten, wenn auch große Schichten des Handwerks sich vielleicht und Lieferungen durch die Reichsbehörden sowie durch die Heeres- unsre Hilfsbereitschaft für das Handwerk nicht wo es möglich und wie verwaltungen Preußens, Sachsens und Württembergs auf die Hand- wollen helfen, es nüßlich ist. noch längere Zeit halten werden. Denn sociale Prozesse gehen nicht werker und Arbeiter insbesondere des Leistungsortes thunlichst Rück Diese Erkenntnis aber ist die einzige Möglichkeit, den richtigen Weg fo glatt auf wie ein Rechenerempel. Die erschütternde sociale ficht genommen werde, daß 2. für die Vergebung von Arbeiten zur Förderung des Handwerks zu finden und nicht auf die Frrwege Tragödie des Handwerks erwedt Grauen und Mitleid bei jedem, aber und Lieferungen durch die genannten Behörden thunlichst einheit zu geraten, auf denen auch heute wieder der Abg. Gröber gegangen wenn man, wie wir, Vertrauen auf eine zukünftige Gesellschaft hat liche Bestimmungen getroffen werden, welche die Art der Aus- ist. Er verlangte, daß die Staatsaufträge in Heinere Lose zer- und überall Keime zur neuen Gestaltung fieht, dann heißt es auch schreibung, die Bedingungen für die Beteiligung an dem Wett- schlagen werden sollten. Aber auf den Industriegebieten, in denen für das Handwerk: Nicht in die Bergangenheit führt der Weg zurüd, bewerb, das Zuschlags- und Abnahmeverfahren regeln und den der Staat Aufträge giebt, ist 10 der Produktion den Handwerkern fondern vorwärts durch Nacht zum Licht, durch die dunklen Pfade Schädigungen entgegenwirken, welche durch das heutige Sub- längst entrissen. Submittenten sind nur Großindustrielle und unter bes Kapitalismus zum Socialdemokratismus.( Bravo  ! bei den missionswesen dem Handwerkerstand und dem Arbeiterstand zu nehmer, die Heimarbeiter beschäftigen. Herr Gröber führte aus, daß Socialdemokraten.) gefügt werden, daß endlich 3. von den hiernach getroffenen Be- Lofer   Unterbietung führen müsse und daß das Mittelpreis- Ver­der Zuschlag an den Mindestfordernden naturgemäß zu scham­stimmungen dem Reichstag   Kenntnis gegeben werde. fahren auch große Mängel habe. Das gebe ich ihm zu und durch den Kollegen Gröber in allen Punkten zu und wünschen, daß Wir stimmen der Resolution des Centrums und ihrer Begründung Zu ihrer Begründung erhält das Wort stehe gar nicht au zu erklären, daß ich hierin von dem Genossen das Ziel, das im Interesse des gewerblichen Mittelstandes und der Segit abweiche. Aber Herr Gröber hat kein Subnissionsverfahren schaftslebens, auf dem sich der Staat seiner socialen Verpflichtungen Ding der Unmöglichkeit. Da wundere ich mich, daß er nicht auf den fühlen uns gemäß Artikel 29 der Reichsverfassung nicht als Vertreter Das Submissionsverfahren ist ein wichtiges Gebiet des Wirt angegeben, das nicht diese Mängel aufweist; das ist nämlich ein Arbeiterschaft in voller Harmonie angestrebt wird, bald erreicht werde. Den socialdemokratischen Antrag lehnen wir strikte ab. Wir noch nicht bewußt geworden ist. Die heutige rüdsichtslose Kon- Gedanken gekommen ist, daß alle diese Schwierigkeiten auf sehr ein- fühlen uns gemäß Artikel 29 der Reichsverfassung nicht als Bertreter einer Klaffe, sondern des ganzen Boltes.( Lachen links.) Kollege furrenz verleitet den Unternehmer zum Betrug, schädigt Mittelstand fache Weise umgangen werden können. Der Staat braucht nämlich Brauns Vorschläge gehen in der Richtung des Weges nach dem Zukunfts­und Arbeiterschaft. Eine endgültige Abstellung des von Grund aus bloß an Stelle der Submissionen eigne Regie zu sehen. In andern staat, da wird er sich nicht wundern, daß wir der Ersetzung des Sub­verfehlten Submissionsverfahrens ist allerdings nur bei ent- Ländern hat man ausgezeichnete Erfahrungen damit gemacht. Der missionswesens durch den eignen Regiebetrieb des Staates nicht zustimmen sprechender Organisation der beteiligten Stände möglich. Aber Londoner   Grafschaftsrat hat 3. B. 12 Broz. der Kosten gespart und missionswesens durch den eignen Regiebetrieb des Staates nicht zustimmen fon heute fann nicht tönnen. Die beste Fürsorge für die Arbeiter besteht doch immer nur bet Submiffionen, sondern hat dabei die Gewähr, daß die Arbeiten vorzüglich ausgeführt darin, daß man den Unselbständigen das Aufsteigen zur Selbständig auch bei sonstiger Vergebung von Arbeiten der Staat mehr Rücksicht find. Wenn aber Submissionen schon bestehen bestehen, so muß feit ermöglicht, auch wenn damit eine materielle Befferstellung nicht auf die wirtschaftlich Schwächeren nehmen. Bayern   und Württem- bie Konkurrenz möglichst weit ausgedehnt werden. Nur dadurch verbunden ist. Die Socialdemokratie will natürlich die Handwerker berg haben auf diesem Gebiete, ohne das Vergebungsverfahren fann sich der Staat gegenüber der Teuerung, gegen Preistreibereien möglichst rasch proletarisieren( Unruhe bei den Socialdemokraten), wir principiell zu ändern, schon viel Gutes geschaffen, Preußen sollte sich durch Syndikate und gegen monopolistische Bestrebungen einzelner aber glauben, daß das Handwerk sich schon auf dem Wege nach daran ein Muster nehmen. Dieselben Erwägungen, die zum Unternehmer schützen. Herr Müller- Fulda, der Parteigenosse des Schuße der Arbeiter geführt haben, damit sie nicht dem un- Herrn Gröber, hat ja 1895 hier nachgewiefen, daß der Ring der werden kann. Die Eigenart der modernen Entwicklung führt keineswegs aufwärts befindet und sehr wohl wieder zum Wohlstand gebracht gezügelten wirtschaftlichen Konkurrenztampfe zum Opfer fielen, Luchlieferanten die Staatstaffe in den Jahren 1892-1894 um zur Auflösung des Handwerks, auch nicht die großen Städte, vergleichen werben fann. Die Eigenart der modernen Entwicklung führt keineswegs führen auch zum gesetzlichen Schuhe des Mittelstandes, der 2 Millionen geschädigt hat. Noch krasser sind die unerhörten in der Praxis vielfach vom Arbeiterstande gar nicht zu scheiden ist. Preistreibereien bei den Panzerplatten, die dem Staate 60 Millionen büchern, Thyssens von Neumann herausgegebene Statistik und Sie darüber nur die Ausführungen Hampfels in Conrads Jahr­Im einzelnen hat sich ja das Mittelpreisverfahren nicht bewährt, gekostet haben und im Vorjahre zu dem Beschlusse führten, eventuell Blumenbergs Mitteilungen in den Blättern für Handwerk. Diese wenn auch die Socialdemokraten keinen Grund haben, es so heftig eine eigne Panzerplatten- Fabrit zu errichten.( hört! hört! bei den Blumenbergs Mitteilungen in den Blättern für Handwerk. beweisen ganz klar, daß es sich nur um eine Umbildung des Hand­zu bekämpfen. Hat doch namens ihrer Fraktion es Segis 1891 be- Socialdemokraten.) Das zeigt, wie gefährlich die inländische oder beweisen ganz klar, daß es sich nur um eine Umbildung des Hand­werks handelt, bei dem es durchaus Handwerk bleibt. antragt. Jedenfalls darf bei der Vergebung von Staatsaufträgen gar die bloß örtliche Konkurrenz ist, die die Herren hier fordern, und Büchers Autorität stellen wir Stieba und Adler gegenüber, die die Billigkeit nicht das allein und ausschließlich entscheidende Princip die sich als Vertreter des Mittelstandes aufspielen. Der Mittelstand Statistik ist auch nach Kollege Brauns Meinung zu allgemein, um fein. Es sollten die ortsüblichen Preise gezahlt, die örtlichen Hand- ist ja ein ganz vager und verwirrender Begriff; er umfaßt die aus ihr zu folgern. Das Handwerk ist insbesondere auf dem Lande werkervertretungen gehört werden. Auch darf die Abnahme der Arbeit disparatesten Elemente. Herr Felisch hat es fürzlich im Landtage und den fleineren Städten unerfeßlich. Darum müssen wir die und die Abrechnung nicht unangemessen verzögert werden, vielleicht als eine der wichtigsten Fragen für den Handwerkerſtand bezeichnet, lebelſtände, die es trant machen, möglichst rasch aus dem empfiehlt sich, daß auch der Staat Verzugszinjen zahlt. Bei dem das Submissionsverfahren zu regeln. Ich glaube, daß der Hand­jezigen System verschuldet die Regierung auch zu ihrem Teil die werkerstand nur in sehr geringem Maße daran intereffiert ist, in Bege räumen, auch bei der Submission. Wenn Kollege Braun die er keine Ahnung, Wichtigkeit dieser Frage leugnet, so hat Auswucherung der Arbeiterschaft." In Amerita haben sich in erster Linie steht hier das Intereffe des Staates und der beteiligten auch nicht die leiseste, von den Wünschen des lebenskräftigen Hand­17 Staaten bie Bürger in ungeheuerer Zahl zusammengefchloffen, Arbeiter. Für diese hat schon der Abg. Hieber auf dem bayrischen werts.( Sehr gut rechts.) Er behauptete 3. B., am Baugewerbe um nur in fog. guten Geschäften" zu kaufen, d. h. in folchen, die Handwerkertage gefordert, daß der Staat alle Unternehmer aus hätte das Handwerk nur ein geringes Interesse, dabei hat es an ihm Arbeitslöhne und Arbeitszeit angemessen festseßen und die Arbeiter- schließen sollte, die nicht jedem ortsübliche Löhne zahlen. hätte das Handwerk nur ein geringes Interesse, dabei hat es an ihm allen Nebengewerben das allergrößte, ebenso in der schutz- Geseze streng innehalten. Was in Amerika   Privatleuten, in Der Verband der Baugeschäfte in Dresden  , der Deutschland   zahllosen Gemeinden möglich ist, muß auch der Staat nicht arbeiterfreundlich ist, hat die gleiche Forderung erhoben. Schlächterei, Bäckerei, Müllerei. Herrn Dr. Brauns Ansichten find also nur das Produkt jener falschen Verallgemeinerung, an der die leiſten können. Insbesondere muß er, wo Tarifvereinbarungen zwischen Im übrigen genügt die Forderung ortsüblicher Löhne nicht immer also nur das Produkt jener falschen Verallgemeinerung, an der die ganze socialdemokratische Bewegung frantt.( Sehr wahr! rechts.) Unternehmern und Arbeitern bestehen, auf deren Innehaltung streng für gerechte Ansprüche. In den württembergischen Vorschriften findet stedner wendet sich dann zu den Einzelforderungen und vertritt die achten. Er muß auch verhindern, daß die Submiſſionen zur Ver- fich die Beſtimmung, daß Unternehmer ausgeschlossen sein sollen, Ansichten des Abg. Gröber, verlangt insbesondere Ausschluß der breitung der Heimarbeit beitragen und damit den Stand der wenn fie eine das übliche Maß erheblich überschreitende Arbeitszeit unternehmer vom Wettbewerb, die Gefangene als Arbeiter be Arbeiterschaft herabdrücken. Unser Antrag unterscheidet sich von in ihrem Betriebe haben oder Löhne zahlen, die erheblich hinter dem socialdemokratischen hauptsächlich dadurch, daß wir nicht nur die ben ortsüblichen zurückbleiben. Diese Bestimmungen sind so vage, daß schäftigen. Mit dem Abg. Dr. Braun tritt er für Abschaffung der Arbeiter, sondern auch die Handwerker schützen wollen, die in diefem sie zum Schutz der Arbeiter durchaus nicht genügen. In den bayrischen Heimarbeit ein, die er als verderblichen Krebsschaden unfres gewerb Bunfte dem Staate gegenüber auch wirtschaftlich schwach sind. Wenn Vorschriften findet sich über die Löhne eine ähnliche Bestimmung. Der lichen Lebens bezeichnet, ferner für Innehaltung der ortsüblichen Zum Schluß empfiehlt er die Verwaltung von wohltvollendem Geiste getragen wird, würde Staat müßte erheblich weiter in dieser Beziehung gehen. Er müßte Tagelöhne und der Tarifverträge. in langen Ausführungen das Mittelpreis Verfahren, bas die Durchführung unsres Antrages zu einem bedeutenden social- dafür sorgen, daß für die in seinem Intereffe ausgeführten Arbeiten freilich seine volle volle Wirkung erst äußern werde, wenn politischen Fortschritt führen.( Bravo  ! im Centrum.) unter allen Umständen anständige Löhne gezahlt und anständige Ar­beitsbedingungen gewährt werden. Es ist nicht zu befürchten, daß werkerkammern herrschen werde. Oratorische Schläge überwinde in den Hand­genossenschaftlicher Geist statt zünftlerischer dadurch große Kosten dem Staate erwachsen, die im Widerspruch die Socialdemokratie leicht, aber Kleinarbeit könne den Boden zu seinem fiskalischen Interesse stehen. In England besteht seit 1891 die fair wages- Resolution für Bergebung öffentlicher Arbeiten in gesund machen, auf dem das socialdemokratische Unkraut wurzele. Kraft. Aus dem amtlichen Bericht über die Ergebnisse der öffentlichen Dem Handwerk die Zukunft, die ihm sicher ist!( Lebhaftes Ausschreibungen ergiebt sich, daß seit Anwendung dieser Lohnklausel Bravo rechts.) Abg. Dr. Hieber( natl.): die Kosten für öffentliche Arbeiten in feinem nennenswerten

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Württembergischer Bundesratsbevollmächtigter Oberstlieutenant Dorrer

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Tommt auf einen vom Abg. Gröber erwähnten Einzelfall zurück und bestreitet, daß die württembergische Militärverwaltung die Heil­ bronner   Konservenfabrik durch die niedrige Festsetzung der Preise zum Betrug verleitet habe. Die Militärverwaltung habe im Gegen­teil die Fabrik stets ermahnt, darauf zu sehen, daß sie auf ihre Rechnung fäme. Abg. Dr. Braun( Soc.)

Materie:

werden.

gewiß und

Abg. Dr. Wolff( Wirtsch. Vg.):

Sombarts

Wir werden für die Resolution Gröber, aber gegen die Ne folution Auer stimmen. Daß Herrn Braun der Begriff des Mittel­standes unllar ist, glaube ich gern; uns ist er sehr flar. Manche 8weige des Handwerks wie die fleinen Mühlen sind technisch genau fo leistungsfähig wie der Großbetrieb. Abg. Erzberger( C.):

Maße erhöht worden sind. Das ist auch ganz verständlich. Denn Der Resolution Gröber können wir zustimmen. Vor allem ist die Lohntlaufeln haben in der Hauptsache die Wirkung, daß sie die uns die einheitliche Regelung des Submissionswesens wichtig. namenlofen Unterbietungen und die Schmuskonkurrenz beseitigen. Bei uns in Württemberg ist eine Regelung des Submissionswesens begründet folgende socialdemokratische Resolution über die gleiche Welche faum glaublichen Unterbietungen vorkommen, beweist eine ohne alle parteipolitische Gehäffigkeiten erzielt worden.( Bravo  ! Mitteilung, die der die der Stadtverordnete Karl Goldschmidt   am bei den Nationalliberalen.) Der Reichstag   wolle beschließen, den Herrn Neichskanzler zu 14. Dezember 1899 in der Berliner   Stadtverordneten- Bersammlung Abg. Brejski( Pole) ersuchen: in Ergänzung der alljährlich dem Reichstage zugehenden gemacht hat. Danach verlangte der Höchstfordernde für flagt über die Bevorzugung der Freimaurer   bei der Vergebung von Uebersichten über die Arbeiterverhältnisse der Heeres- und Marine- den Neu- Anstrich Neu- Anstrich der Eisenbahnbrücke beim Rangierbahnhof Staatsaufträgen in der Provinz Posen  . Als er, um die Lage der verwaltung eine Deutschrift vorzulegen, in der aus den bei Ver- Prenzlauer Allee 8577 M., der Mindestfordernde 3360 Mark polnischen Handwerker zu erklären, eine Geschichte der polnischen Bes gebung von öffentlichen Arbeiten und Lieferungen mit Unter- Bei Vergebung der Anstricharbeiten am Stettiner Bahnhof völkerung seit der Bauernbefreiung zu geben versucht, wird er unter nehmern abgeschlossenen Verträgen die auf Löhne und andre schwankten die Angebote zwischen 25 812 und 11 475 art. lebhaftem Beifall der Rechten und des Centrums vom Präsidenten Arbeitsbedingungen sich beziehenden Bestimmungen mitgeteilt Für den Anstrich der neuen Eisenbahnbrüde in Dresden   berlangte Grafen Ballestrem zweimal unterbrochen. ein Submittent 19 875 Mart, ein andrer über 100 000 Mark. Der Nebner polemisiert zunächst gegen den Antrag Gröber. Er( Lebhaftes hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Und auch wenn filhrt aus: Der Abg. Gröber hat der socialdemokratischen Resolution dem Staat Mehrkosten erwachsen, so tann er doch ohne irgend­Auer und Genoffen zunächst vorgeworfen, sie verschiebe die praktische welche erhebliche Opfer damit recht erhebliche sociale Wirkungen Regelung auf unabsehbare Zeit, dadurch, daß sie eine geradezu un hervorrufen. Herr Gröber hat die württembergische Verordnung fehr absehbare Fülle von Erhebungen fordere. Er hat gar nicht gemerkt, gerühmit. In einem Punkte schließe ich mich ihm durchaus an, und daß es sich um eine nahezu ironische Zumutung handelt; die ge- auch Herr Gröber verdient dieses Lob, weil er für die Tarifgemein forderten Erhebungen und Mitteilungen reduzieren sich nämlich auf schaften, um die es sich handelt, eingetreten ist. Württemberg ist der faft nichts, weil in den staatlichen Lieferungsverträgen für erste deutsche Staat, der mit seiner Verordnung diesen Tarifgemein- Unser Antrag ist so freundlich aufgenommen worden, daß wir anständige Arbeitsbedingungen faft nirgends gesorgt ist.( Sehr schaften, wo sie in einem Berufe egiftieren, rechtsverbindliche Kraft die Hoffnung haben, der Reichskanzler wird ihr thunlichst bald nach­wahr! bei den Socialdemokraten.) Herr Gröber hat uns verliehen hat für öffentliche Arbeiten. Diese Unterstügung der kommen. Herr Braun hat es meinem Kollegen Gröber übel genommen, ferner vorgeworfen, wir verträten einen einseitigen Klassenstandpunkt, Tarifgemeinschaften durch den Staat ist ein socialpolitisches daß er den Klassencharakter des Antrags Auer so start betonte. Sonst weil wir nur für die Arbeiter, nicht auch für die Handwerker Erfordernis ersten Ranges. Man sollte hier nicht stehen betont doch die Socialdemokratie stets ihren Slufsencharakter.( Sehr richtig! Forderungen stellten. Nun wird es ja wohl noch zulässig sein, eine bleiben beim bloßen Verwaltungsrecht. wäre wesent- b. d. Soc.) Hat etwa der Revisionismus bei Herrn Braun schon so weit Resolution einzubringen, die nicht gleich die gesamte Volkswirtschaft lich, wenn in dieser Beziehung auch der gesetzgeberische überhand genommen, daß er hier im Reichstag den Klassencharakter regelt. In der That aber will ich bem Abg. Gröber zugeben, daß Weg beschritten und die entsprechenden Bestimmungen der Gewerbe ableugnet. Die Behauptung des Herrn Braun, daß das Handwerk wir in Bezug auf das Handwerk auf einem andren Standpuntt Ordnung einer Aenderung unterzogen werden. Wo in einem Berufe unrettbar verloren sei, ist sehr fühn. Auch wundert mich, daß er stehen als er. Nachdem die Herren vom Centrum ein paar Jahre Tarifverträge fehlen, sollten für die Unternehmer staatlicher Arbeiten zum bürgerlichen Staat so viel Vertrauen hat, daß er von neuem Tang für die Zwangsinnungen mit größter Lebhaftigkeit die Löhne und sonstigen Arbeitsbedingungen festgesetzt werden durch Tausende von Arbeitern bei den Regie- Arbeiten seinem direkten ihre Einführung durchgesetzt haben, hat die Gewerbegerichte. Seit 50 Jahren brechen sich die Tarifverträge Einfluß unterstellen will. Das Gewerbegericht scheint mir entgegen sich jetzt schon herausgestellt, daß diese Einrichtungen teils wertlos, naturwüchsig ihre Bahn. Es ist an der Zeit, daß das Reich dieser Herrn Dr. Braun nicht geeignet, die Löhne bei Submiffionen fest­teils fchädlich find. Nun versuchen fie, mit einem neuen Mittel den Hand- wichtigen socialpolitischen Aufgabe gerecht wird. Hier eröffnet zusetzen. Es ist als Gericht dazu nicht geeignet, auch nicht fach­werkerstand an sich zu feffeln. Ich bin aber überzeugt, daß er selbst fich für den Fortschritt der Socialpolitik ein überaus wertvoller, verständig genug. Wenn übrigens die Socialdemokratie so wenig nach kurzer Zeit einsehen wird, daß die Reform des Submissions- aussichtsvoller Weg.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Wert auf die Regelung des Submissionswesens legt, warum hat verfahrens ein untaugliches Mittel zu seiner Hebung ist. Ich will Ich erinnere Sie an die unvergeßliche Kundgebung, die vor gar benn die bayrische Landtagsfraktion es gefordert? gern anerkennen, daß die Herren die beste Absicht und den nicht unvordenklicher Zeit vom Bundesratstische her erging: Hinter

propagiert und

Es

Staatssekretär Graf Posadowsky: reblichen Wunsch haben, dem Handwerker zu helfen. Ihr jedem Streit lauert die Hydra der Revolution. Bei einer solch tiefen berhängnisvoller Fehler ist nur, daß sie glauben, das Handwert könnte staatsmännischen Auffassung sollte die Reichsregierung in der That Es ist nicht zu berkennen, daß die Submissionsfrage für das jemals wieder feine alte Stellung in der Wirtschaft des Bolles ein- bie Handhabe bieten, um Tarifverträge zu fördern, denn es giebt Handwerk und die Arbeiter eine außerordentlich wichtige ist. Wenn Sie nehmen. Ein solcher Irrtum ist bei ber Fülle der zu Gebote fein befferes Mittel, um Streits zu verhindern. In den fich vergegenwärtigen, welche ungeheuren Summen seitens des Staates stehenden Thatsachen und des givingenden Materials vollkommen Submissionsbedingungen des Reiches muß zni mindesten die neun- und des Meiches   jährlich ausgegeben werden im Submissionsverfahren, unverständlich. Ich will Ihnen nicht socialdemokratische Autoren stündige Arbeitszeit festgelegt werden. Der bayrische Verkehrsminister so geht daraus allein schon die große sociale Bedeutung der Sache anführen, sondern bürgerliche Schriftsteller, die jeder Partei fern hat erst fürzlich angekündigt, daß er in allen ihm unterstellten Betrieben die hervor. Die Grundlage für ein verständiges Submissionsverfahren Dazu stehen. Ich habe schon auf die Untersuchungen des Professor Bücher neunstündige Arbeitszeit einführen werde. Er zögert nur damit, weil er ist zunächst ein durchgreifender und zutreffender Anschlag. in Leipzig   hingewiesen. Jezt möchte ich Ihnen noch Profeffor hofft, daß auch alle andren bayrischen Verwaltungen so vorgehen muß sich derjenige, der ihn aufstellt, selbst vollkommen flar werden Sombart   nennen, einen direkten Gegner unfrer Partei, der auf wirden. Weiter muß in den Submissionsverträgen der Staats- barüber, wie der Stand der Arbeitslöhne ist in den verschiedenen Grund umfassenden Materials meisterhaft nachgewiefen hat, betriebe das Berbot bes Schwissystems und der Hausindustrie ent- Arbeitsschichten die in Betracht kommen, und wie der Stand der daß die Berfegung und Auflösung des Handwerks unaufhaltsam halten sein. Leider hat Herr Gröber, der principiell biefer Forderung Materialienpreise ist. Je nach der Befähigung des Betreffenden, der ift. E3 handelt sich um feine Strankheit, die burch zustimmt, sich doch mit dem§ 38 der bayrischen Verfassung ein- den Anschlag ausarbeitet, wird sich deshalb das Resultat der Sub­cine Medizin geheilt werden kann, sondern um die unausbleibliche berstanden erklärt, wonach die Heimarbeit da, wo sie üblich ist, im mission wesentlich verändern und es wird sich danach das Angebot Folge der wirthschaftlichen Entwickelung. Die Entwickelung der großen vollen Umfange aufrecht erhalten bleiben soll. Wir meinen, bei Reichs- über und unter den Anschlag richten. Ferner ist wesentlich, daß die Städte, die Produktion von Massengütern haben in gleicher Weise arbeiten muß die Heimarbeit ein für allemal verboten sein. Wenn ich mich Anschläge möglichst frühzeitig den Submittenten zur Kenntnis ge