Einzelbild herunterladen
 

Partei- Nachrichten.

Der Fall Göhre.

"

Auf die in Nr. 89 mitgeteilte Darstellung des Genossen Fleißner antwortet Genosse Göhre in der Sächsischen Arbeiterzeitung". Er erklärt, daß er die feste Absicht hatte, der Debatte über die An­gelegenheit ganz fern zu bleiben, daß ihn aber die Darstellung Fleißners dazu ztvinge, da sie, wenigstens soweit sie ihn angehe, teils unvollständig, teils schief, teils direkt irrig sei. Er teilt dann folgendes Thatsächliche mit:

27

Genosse Fleißner macht dazu noch eine kurze Anmerkung. Er macht darauf aufmerksam, daß er gar nicht behauptet habe, es sollte Göhre am 23. Februar noch eine Bedenfzeit angeboten werden. Er hat auch in der That nur geschrieben, daß die Komitees damit ge= rechnet hätten, Göhre werde Bedenkzeit fordern. Verhandelt hatte man ja auch schon vorher.

"

"

Nicht unerwähnt will ich dabei lassen, daß die Erklärung am 24. Februar im Auftrage des hiesigen Agitationskomitees an die An diesem verschiedenen sächsischen Redaktionen gesandt wurde. Tage haben wir uns fogar telegraphisch nach Berlin gewendet, leider blieb eine Antwort bis zum Nedaktionsschluß am 25. Februar aus."

hier gar nicht in Frage. Mit den Grundsägen der Denk- Wahlprüfungskommission. Die Kommission prüfte am 19. April| Doppeltes beschlossen, einmal, daß der Parteivorstand nochmals mi schrift erklärte er sich einverstanden. Die Summe des Fonds er- die Wahl des Abgeordneten Dr. Beder( natl.) im 5. hessischen mir wegen Rücktritts von der Kandidatur verhandeln solle, und fcheine ihm recht klein, doch wolle er sich mit dem geforderten Betrag Wahlkreise Offenbach- Dieburg. Bei der Hauptwahl erhielten Stimmen: zweitens, daß, so lange diese Verhandlungen schiebten, keinerlei Ers von 2 Millionen zunächst begnügen. Was die Verteilung anlange, Ulrich- Offenbach( Soc.) 16 539, Becker 11 969, der Centrums- flärungen veröffentlicht werden sollten. Da an dieser Fraktionssihung so sei wohl das Gebiet für eine Kommission zu groß. Abgeordneter kandidat 6326. Bei der Stichwahl Becker 19 640, Ulrich 18 044. Un- eine große Anzahl sächsischer Reichstagsabgeordneter, darunter auch Dr. Südekum führte aus, daß erhebliche Bedenken gegen die gültige Stimmen wurden 145 gezählt, wovon die Kommission einige mehrere Mitglieder der sächsischen Komitees, teilnahmen, hatten diese Ausführungen der Regierungsdenkschrift zu erheben seien, selbst wenn für Ulrich sowie für Becker als gültig erklärte. Gegen die Wahl letzteren auch von diesem, sie aufs nächste angehenden Beschlusse der man auf dem Standpunkte stände, daß man in Südwestafrika nicht Beckers hat Johannes Drb- Offenbach für die socialdemokratische Nichtveröffentlichung der Erklärung genaue Kenntnis. Es war ihre Unschuldige für die Verbrechen und Betrügereien der Schuldigen Partei Protest eingelegt und zu diesem Protest zwei Nachträge Pflicht und Schuldigkeit, noch in der Nacht Vorkehrungen zu treffen, leiden lassen dürfe. Die Regierung scheine sich die Möglichkeit offen an den Reichstag eingesandt. Der Protest behauptet, daß mehrfach daß dieser Beschluß von allen sächsischen Komitees respektiert wurde. halten zu wollen, unbequeme Kritiker von der Beihilfe auszuschließen; amtliche Beeinflussungen zu Gunsten Beckers ausgeübt worden seien. Auch im Parteivorstand hat man das als selbstverständlich ange= andrerseits aber bestehe keine Sicherung dagegen, daß die großen Speciell werden im Hauptprotest zwölf Orte genannt, in denen nommen und darum weitere Schritte zu thun unterlassen. Nach der Spekulantengesellschaften bevorzugt würden Auch die geplante Zu- Gemeinde- und Polizeidiener im Auftrage der Bürgermeister Flug- Mitteilungen des Genossen Fleißner aber sind die Komitees ohne jede sammensetzung der Verteilungskommission sei nicht unbedenklich. Die blätter und Stimmzettel für Becker ausgetragen haben sollen. Die Kenntnis über die Vorgänge und Beschlüsse in der Fraktionssisung Bemerkung, daß man die Viehverluste aus dem Beutevieh zu decken Kommission beschloß, darüber Erhebungen anstellen zu lassen, geblieben. Aus welchen Gründen, mag ich am allerwenigsten angeben. hoffe, erinnere an die Fabel von den Bauern, die das lehnte es aber ab, das gleiche für zwei weitere im 2. Nachtrag be- Jedenfalls herrschte, als die Veröffentlichung der Erklärung trotz Fell des Bären verteilten, ehe sie ihn erlegt hatten. Man nannte Orte zu beschließen, da dies neue Angaben, keine Ergänzung Fraktionsbeschluß in Berlin bekannt wurde, auch in den Kreisen der= solle aber auch nicht in grausamer Rache den Hereros der im Hauptprotest bestimmt gemachten Angaben seien und dieser jenigen Abgeordneten unsrer Partei, die meiner Kandidatur wahrlich jede Möglichkeit wirtschaftlicher Eristenz nehmen. Abgeordneter Protest zu spät am 18. Januar 1904- eingegangen ist. Allein nicht freundlich gesinnt waren, hellste Entrüstung über den Disciplins attmann meinte, die Bedenken des Abg. Südefum seien die Zahl der in den zwölf Orten für Becker abgegebenen Stimmen bruch", der damit, und diesmal von besonders erprobt geltenden, gerechtfertigt, daß die großen Gesellschaften der Spekulanten den beträgt 1691, für Ulrich 561, so daß mit der Kassierung der Beckerschen führenden Parteigenossen, begangen worden war. Hauptteil der Beihilfen schluckten, wenn feine Vorsorge getroffen Stimmen die Wahl ungültig würde. 5. In Verbindung hiermit eriveist sich auch die weitere wichtige würde. Abg. Müller- Fulda bestritt jede Entschädigungspflicht Zudem wurde aber noch beschlossen, Erhebungen darüber anstellen Angabe des Genossen Fleißner als irrig, daß nämlich die Verhinde­des Reiches; es könne sich nur um Hilfeleistung an Bedürftige han- zu lassen, ob, wie der Protest behauptet, bei der Maurerpartei des rung der Veröffentlichung unter allen Umständen ausgeschlossen ge­deln. Es gehe nicht an, den Hereros die Existenzmöglichkeit zu Sebastian Schmidt in Dieburg versucht worden sei, die Maurer wesen wäre, da die Chemnitzer Volksstimme" mit der Erklärung schon nehmen, um ein paar hundert Ansiedler zu unterstützen. Der durch Stimmenkauf für Becker zu gewinnen und daß in der gedrudt vorlag, als man in Berlin den Bericht von dem negativen Schaden sei wahrscheinlich sehr überschätzt worden; die Zahlen des That auch mehrere Stimmen gekauft worden seien, während Ausgang der Sizung am Dienstagabend in Chemnitz erhielt." Denn Gouverneurs seien ganz phantastisch. Nehme man den Hereros andre Wähler das Angebot von Geld zurückgewiesen hätten. dieser Bericht ist allerspätestens eben am Mittwochabend in der alles Vieh weg, dann müßte man sie später unter Umständen Eidlich vernommen sollen die drei Maurer werden, die das Angebot Fraktionssizung erstattet worden; dagegen ist die Chemnizer Volks­auf Kosten des Reiches erhalten. Das Hauptbedenken richte sich zurückiviesen, uneidlich dagegen die, welche Geld genommen haben, stimme" mit der Erklärung der Komitees erst am Donnerstag= gegen die Beihilfe auch an die Händler. Diese Händler feien ja die fowie Sebastian Schmidt und der Stadtkaffierer lebel, der das nachmittag erschienen, konnte also frühestens erst in der Nacht zum eigentlichen Schuldigen. Es werde von gründlichen Sachfennern be- Geld zum Kauf an bestimmte Personen gegeben habe. Ferner sollen Freitag in Berlin vorliegen, zu einer Beit, ivo überhaupt keine hauptet, daß diese Händler zum größten Teil ehemalige Angehörige nach Beschluß der Kommission Erhebungen angestellt werden, ob, Gizungen zu: Berichterstattung mehr stattfanden. Gerade an diesem der Schutztruppe feien, die dann auch die Schandthaten gegen die wie der Protest behauptet, der Bürgermeister in Sprendlingen die letzten Punkte zeigt sich die Unzuverlässigkeit der Fleißnerschen Dar­Hereros begangen hätten. Daher dürfe man den Händlern Bürgermeisterei förmlich als wahlbureau eingerichtet stellung in einem besonders klaren Lichte. ihr Unrecht nicht noch prämiieren. Der Kolonialdirektor und sogar Portoausgaben für Wahlzwecke aus der Gemeindekasse Dr. Stübel fuchte die Einwände zu bekämpfen. Es tomme ganz gemacht habe. In Sprendlingen wurden für Becker 250, für Ulrich allein auf die Arbeit der Kommission an. Die Zusammenfeßung 149 Stimmen abgegeben. Auch soll der Gendarm von Ernsthofen müsse diese vor dem Verdacht der Einseitigkeit schützen; daher sei die vernommen werden, ob er Stimmzettel für Becker an den Polizei­Mehrheit der Kommission dem Laienelemente gegeben worden. Diese diener in Brandau besorgte, wie der Protest behauptet. drei Laien sollten durch den Oberrichter ernannt werden. Die Ein- Jn Spachbrüden sollen sich während der Wahlhandlung wendungen dagegen seien nicht stichhaltig, da es in Südwestafrifa zu gleicher Zeit mehrere Personen im Jfolierraum befunden haben, Was dagegen Göhre gegen Fleißner unter Nr. 5 einwendet, eine ganz ausgesprochene öffentliche Meinung gäbe. Diese verhindere zeitweise sogar zehn Personen, und zwar die Arbeitgeber einzelner das bestätigt Genosse Emil Landgraf in Chemnitz durch eine in schon eine Einseitigkeit und Barteilichkeit. Die Bestimmung, daß das Knechte und Tagelöhner, die kontrolliert hätten, ob die letzteren den der Chemnißer Volksstimme" veröffentlichte Erklärung, die am wirkliche Bedürfnis für die Beihilfe entscheidend sein solle, schlösse Becker- Bettet" in das Couvert steckten. In Spachbrücken wurden für selben Tage erschien, wie Göhres Artikel in der Sächsischen Arbeiter­die Berücksichtigung der großen Gesellschaften aus. Was die Aus- Becker 91, für Ulrich 10 Stimmen abgegeben. zeitung". Landgraf erklärt, daß Fleißners Darstellung, abgesehen fchließungsgründe anlange, so handele es sich nicht darum, unbequeme Dagegen lehnte die Kommission ab, Erhebung über den Protest- bon fleinen unwesentlichen Dingen, zutreffend sei, nur in dem Haupts Kritiker von der Beihilfe auszuschließen; es sollten dadurch nur die punkt anstellen zu lassen, ob in Brandau die Wahlhandlung erst punkte der Veröffentlichung der Erklärung sei sie unrichtig. Lands jenigen ausgeschlossen werden, die zum Aufstand geheizt hätten nach 10 Uhr begann; sie erklärte diese Behauptung für nicht ge- graf erklärt es für wichtig, festzustellen, daß die" Chemnißer Volks oder den Aufständischen geholfen hätten. Es bestünde solcher nügend substantiiert, obgleich ein frührer Beschluß( 1897/1898) ber ftimme" im Einverständnis mit ihm die Erklärung der Komitees Berdacht nicht allein gegen Fremde, sondern sogar gegen einen Wahlprüfungs- Kommission auch die zeitlich beschränkte Wahl überhaupt nicht bringen wollte, bevor nicht von Berlin Nachricht ein­Händler deutscher Nationalität. Den Missionaren sollten aus ihrer handlung" als eine Beschneidung der Wählerrechte für beachtlich er- getroffen wäre. Vom Chemnizer Agitationskomitee sei die Volks­Kritit teine Unbequemlichkeiten entstehen. Einzelne Händler hätten flärt hatte und in solchen Fällen die nicht abgegebenen Stimmen stimme" jedoch zur Veröffentlichung aufgefordert worden. Dann durch eigenmächtige und widerrechtliche Handlungen den Haß der Wahlberechtigter dem unterlegenen Kandidaten zurechnete. sagt Landgraf: Eingebornen in solcher Weise erregt, daß sie dadurch zum Aufstande Nach all diesen Einzelbeschlüssen stimmte die Kommission dem Die Voltsstimme" mit der Erklärung erschien am 25. Februar, beigetragen hätten; solche sollten nichts bekommen. Aber man könne Antrage des Referenten, Abg. Goldstein zu, die Wahl Beckers zu konnte also vor Freitag, den 26. Februar, gar nicht in Berlin ein­doch nicht alle Händler generell ausschließen. Was die Gesellschaften beanstanden und die beschlossenen Erhebungen anstellen zu lassen. treffen und noch gar nicht vorliegen, als man den negativen Aus­anlange, so sei da in Zeitungen viel Wahres mit Falschem ver- Bestätigen die Erhebungen die Behauptungen des Protestes, dann gang in Berlin erfuhr, denn die Sigung hatte ja schon am 23. Februar mischt worden: die Kommission werde jedenfalls eine Tendenz haben, muß die Wahl Beckers kassiert werden. getagt und die Nachricht konnte bereits Mittwoch, den 24. Februar, die Gesellschaften nur dort zu berücksichtigen, wo dies der Billigkeit in Berlin per Brief eintreffen oder schon am 23. Februar in Berlin entspreche. Auch die Spekulanten- Gesellschaften seien in den Schuh­sein, wenn depeschiert wurde. gebieten nicht unthätig. Der Ausschluß der Rechtsmittel gegen die Entscheidungen der Kommission sei gerechtfertigt, da sonst kein Ende der Streitigkeiten abzusehen. Der Abg. Gröber stellt fest, daß in dem Dispositiv der Forderungen in dem Etat die Rede von Ent­schädigungen" fei; soweit dürfe man nicht gehen, und deshalb müsse das Dispositiv geändert und der Ausdruck Ent­schädigungen durch Beihilfe" ersetzt werden; er habe das daher aus­In einer Parteiverfammlung in Chemnik, die sich mit der drücklich beantragt. Einen Anspruch auf Entschädigungen könne man Landeskonferenz beschäftigte, kam es zu lebhaften Auseinanders unter feinen Umständen festsetzen und acceptieren. Die Konsequenzen sehungen. Mehrere Redner griffen das Agitationskomitee wegen feien nicht abzusehen. Aus allgemeinen Gründen sei freilich zu des Auftretens gegen Göhre scharf an. Die Versammlung fam billigen, daß man Hilfe an Bedürftige gäbe: das Bedürfnis 1. Die von Genossen Fleißner genannte entscheidende letzte jedoch zu teinem Resultat und wird fortgesezt werden. Auch in der müsse aber anerkannt sein. Die großen Gesellschaften hätten keinen Sizung" fand in der That Dienstag, den 23. Februar, abends, in Parteiversammlung in Dresden - Altstadt wurde das Verfahren gegen Anspruch auf Hilfe, zumal die Steuerträger in Deutschland zum Chemnit statt. Von unsrer Seite nahmen teil die zwei Mitglieder Göhre und der Beschluß der Landeskonferenz kritisiert. Die Dele großen Teil bedürftige Leute seien. Abg. Dr. Müller- Meiningen : des Wahlkomitees, Niebel und Spindler, sowie ich, von der andern gierten dieses Streises hatten sich bei der Abstimmung über die ünbefriedigend seien die Auslassungen des Kolonialdirektors über die Seite die Genossen Schulze- Cossebaude, Riemann und Haubold- Resolution Geher getrennt. Zwei derselben hatten dagegen ges Ausschließungsgründe von der Beihilfe. Es stehe gar nicht Chemniz. In dieser Sizung wurden mir die zwei in Leipzig bestimmt, einer dafür. Die Mehrheit der Versammlung trat jedoch fest, wer den Aufstand verschuldet habe: manche Leute schlossenen Erklärungen, einerseits der Komitees, andrerseits für den Beschluß der Landeskonferenz ein. gäben die Schuld ja sogar dem Gouverneur Leutwein ! Pfannkuchs vom Parteivorstand, vorgelegt, mit der Aufforderung, Die vergessenen Gänsefüßchen. Was ein paar Gänsefüßchen, Er selbst habe einen Brief eines Privaten, der diese Anschauung von der Kandidatur, und zwar sofort, zurückzutreten. Zu Ver­stütze, der schon im Januar die Situation fehr richtig erkannt habe. handlungen seien die Genossen nicht autorisiert. Erkläre ich nicht die gar nicht einmal da sind, für Unheil anrichten können. Haben Wenn aber die Schuld wesentlich am System liege, dann dürfe man noch in dieser Sihung meinen Verzicht auf die Kandidatur, so wir da in unsrer Sonnabendnummer ein paar Worte über den fein summarisches Ausschließungsverfahren zulassen. Der Kolonial- würden die beiden Erklärungen bereits am folgenden Tage in den Zustand der deutschen Presse gesagt. Anlaß dazu gab uns eine direktor sei jede positive Antwort schuldig geblieben. Man wisse sächsischen Parteizeitungen stehen. Von Bedenkzeit, von der Fleißner Notiz in der Zukunft des Herrn Harden über ein Zuchthausurteil in Magdeburg , die mit der Frage schloß, warum über ein solches auch gar nicht, was denn eigentlich mit der Kolonie werden solle, erzählt, war feine Rede, nur von einem kategorischen Entweder ob man das ganze Land mit einer riesigen Truppenmacht halten Oder. Angesichts dieser Situation lehnte ich für meinen Teil es ab. Urteil nicht hundert Leitartikel geschrieben werden, warum nicht in wolle oder nicht: darüber müsse unter allen Umständen Klarheit auf das Anfinnen der Komitees einzugehen. Als man an meine jeder Zeitung die Namen der Richter genannt werden, die es gefällt haben. geschaffen werden. Abg. Dr. Paasche fragte nochmals nach den Disciplin appellierte, antwortete ich in der That mit den Worten: Indem wir die Notiz aus der Zukunft" citierten, suchten wir in Grundfäßen, wonach wir Entschädigungen für Deutsche fordern, Ich pfeife auf solche Disciplin." Denn in meinen Augen( und ich einer Nachschrift dazu auf die Ursachen hinzuweisen, die die Frage die durch revolutionäre Bewegungen im Auslande geschädigt worden denke, auch in den Augen jedes gerecht urteilenden Genossen) war als gegenstandslos erscheinen lassen. Leider unterließen wir in an feien. Früher seien schon Kolonisten entschädigt worden für Verluste, das Ganze keine Verhandlung mehr, sondern der Versuch einer Ver- geborenem Mangel an Reinlichkeitsgefühl, durch Anbringung von nicht nur unterſtüßt. Zum Beispiel der bekannte Dr. Esser, den gewaltigung. Man feßte mir einfach mit den zwei Erklärungen zwei zwei paar fräftigen Gänsefüßchen eine reinliche Scheidung zwischen niemand für bedürftig halten werde. Wenn man so engherzig vor- Pistolen auf die Brust und drohte loszudrücken, wenn ich nicht ver- uns und Herrn Harden vorzunehmen. gehen wolle, wie in der Vorlage vorgesehen sei, dann gehe kein zichtete. Das war keine Disciplin, sondern slavische Unterwerfung. wohlhabender Mann mehr in die Kolonien. Man müsse also reichlich geben. Sadavergehorsam, was man von mir forderte. Kolonialdirektor Dr. Stübel schilderte zunächst die Rechtslage in Süd- 2. Diesen Eindruck der Vergewaltigung, die man mit mir vor- Harden zusammen auf die Anklagebant und hält schweres Gericht. testafrika. Eine Entschädigungspflicht sei rechtlich nicht zu konstruieren. hatte, verstärkte mir vor allem auch noch der Inhalt derjenigen Er- Nur hat jie leider die Boruntersuchung nicht gründlich genug geführt, Der Antrag Gröber, bloß die wirklich Bedürftigen zu berücksichtigen, flärung, die Genosse Pfannkuch im Namen des Parteivorstandes und deshalb verwechselt sie die Adressen. Harden. wird bezichtigt, widerspreche der ganzen Idee dieser Hilfsaktion. Man wolle allen niedergeschrieben hatte. Darin( ich citiere aus dem Gedächtnis, ein fürchterliches Geseires" gemacht zu haben, weffen in Mixtlichkeit Geschädigten die Wiederaufnahme des wirtschaftlichen Betriebs möglich denn nicht einmal eine Abschrift der zwei Erklärungen wurde mir aber wir schuldig sind; wir werden beschuldigt, unser Antlagerecht machen; es handle sich also in manchen Fällen gewiß nicht um ganz gegeben!) pflichtete zunächst Pfannkuch dem Beschlusse der Komitees gegen das Totschweigesystem der bürgerlichen Presse an ein, be­arme Leute. Dem Dr. Esser feien keine Entschädigungen gezahlt worden. bei, erklärte aber meine Kandidatur ferner auch noch aus dem beliebiges Spektakel- und Standalblatt abgetreten zu haben, steffen Abg. Dr. Spahn kann sich mit der Forderung nicht befreunden: fonderen Grunde für unmöglich, weil gegen mich ein schiedsgericht- wir in Wahrheit nicht schuldig find. Wir plädieren also für die Wiederaufnahme des Beweisvers das preußische System der Darlehnts gewährung habe nicht lidhjes Verfahren schwebe, während deffen Dauer ich unwürdig sei, ein Schiffbruch gelitten, mur dürfe man die Rückzahlungsfristen nicht zu Parteiamt zu bekleiden. Von diesem Verfahren hörte ich in diesem fahrens und Trennung der beiden Anklagesachen. Die Leipziger Volkszeitung" hat zwar jüngst erst erklärt, daß furz ansehen. Wenn man jezt Beihilfe geben wolle, dann müsse das Augenblicke zum erstenmal! Auf meine Frage, ob die Vertreter der rasch geschehen, man könne sich über die Verhältnisse also gar nicht Komitees etwas Genaueres davon wüßten, erhielt ich ebenfalls aus- fie uns niemals des Diebstahls silberner Löffel beschuldigen werde, orientieren. Den Beamten fönne man kein Vertrauen schenken. weichende resp. ungenügende Antwort. Nachträglich hat sich heraus- so lange sie fürchten muß, daß wir es abstreiten werden, aber sie Redner erzählt einige Beispiele bureaukratischer Musterstückchen. Man gestellt, daß erst am Tage vorher, am 22. Februar, beim Bartei- scheint nun eingesehen zu haben, daß wir doch immer abstreiten solle den Leuten Darlehen geben, langfristige natürlich, etiva un- borstand von Genossen Freiwaldt- Pankow ein schiedsgerichtliches werden, also bleibt kein andrer Ausweg. verzinslich auf zehn Jahre, dann könne man auch die ein- Verfahren, und zwar gegen mich, Heine, Braun, Bernhard, wegen zelnen Fälle besser prüfen. Abg. Dr. Arendt meinte, daß der Vorgänge auf und nach dem Dresdener Parteitag beantragt Ein Parteivorstandsbeschluß, das Verfahren auch nur Die Bestimmung der rheinischen Landgemeinde- Ordnumg, der Vorschlag der Regierung die Wünsche des Abg. Spahn nicht worden war. ausschließe. Der Antrag Gröber würde zu großen Härten führen. einzuleiten, hat aller Wahrscheinlichkeit nach am Tage darauf noch daß die Wahl jedes Gemeindeverordneten in einer besonderen Wahl­Abg. Miller Fulda fragte an, um welche Zahl von Personen es nicht vorgelegen, erft unter dem 7. März ist mir nämlich ein solcher handlung erfolge, legte das Ober- Verwaltungsgericht dahin aus, daß Gleichwohl hat der bloße eingereichte Antrag notwendig werdende Stichwahlen der Hauptwahl im selben Termin fich ungefähr handeln könne. Abg. Dr. Südekum bemerkte, daß mitgeteilt worden. die Erklärungen des Kolonialdirektors nicht befriedigen könnten. Der auf ein Schiedsgericht genügt, um als ein entscheidender Grund gegen zu folgen haben. Trotzdem fezte bei der Gemeinderatswahl in der Verteilungskommission müßten klarere Direktiven gegeben werden. die Aufrechterhaltung meiner Kandidatur ins Feld geführt zu werden. Bürgermeisterei Merheim am 17. Februar 1903 der Wahlborstand Der Vorschlag des Abg. Gröber verdiene den Vorzug vor den Selbst im bürgerlichen Verfahren gilt jemand noch so lange zu allen die erforderlichen Stichwahlen( 3. Abteilung) auf den nächsten Vor­Plänen der Regierung. Das Mißtrauen gegen die Kolonialverwaltung Ehrenämtern berechtigt, als er nicht verurteilt ist! Wer will mir mittag 10 Uhr an. Die Hauptwahl hatte nämlich von mittags 2 Uhr fei durchaus gerechtfertigt. Ueber die Absicht der Regierung, von berargen, daß ich gegenüber einem solchen Drude meinerseits nur bis abends 9% Uhr gedauert. Die Wahlen bürgerliche Kandidaten in der Stichwahl gewählt wurden von den großen Gesellschaften die Abtretung von Land gegen Gewährung runde Ablehnung äußerte? von Beihilfen zu fordern, habe man noch gar nichts erfahren. 3. Trotzdem habe ich schon in dieser Sizung den Versuch ge- unfern Parteigenossen aus verschiedenen Gründen, namentlich aber Kolonialdirektor Dr. Stübel legte Verwahrung gegen die harte macht, die anwesenden zwei Vertreter des 20. Wahlkreises, von denen wegen Ansehung eines neuen Termins für die engere Wahl( Stich­Kritik ein, die der Abg. Spahn an den südwest- afrikanischen Beamten der eine der Kreisvertrauensmann war, zu bewegen, angesichts des in wahl) angefochten. Der Bezirksausschuß als Berufungsinstanz übte; Fehler seien gemacht worden, aber es feien in den Kolonien den vorgelegten Erklärungen zum Ausdruck kommenden starken Wider- wies jedoch die Klage ab, indem er in der Hauptfrage davon ausging, auch viele pflichttreue Beamte thätig. Die Frage, wie viel Land spruchs gegen meine Kandidatur und der daraus sich ergebenden daß in der Verlegung der engeren Wahl auf den nächsten Morgen abzutreten sei, müsse der Kommission vorbehalten bleiben. Von den Gefahr, daß der Wahlkreis dadurch verloren gehen könne, auf mich nicht die Anberaumung eines neuen Termins, sondern nur eine durch Weißen feien 216 Ansiedler und Farmr.( Danach fämen un- zu verzichten; in der Mitteilung des gegen mich eingeleiteten Schieds- die Verhältnisse gebotene, im Gesetz nicht mißbilligte Unterbrechung gefähr 10 000 Mart Beihilfe auf jeden Farmer! Red.) Die gerichtsverfahrens sei ihnen auch eine sachlich und formell neue Hand- eines Termins zu sehen sei. Das Gericht verwies darauf, daß die Abgeordneten Gröber und Spahn stellten den Antrag, das habe gegeben, diesen Verzicht vor dem Wahlkreis zu begründen. Die Stichwahl ja zur Nachtzeit hätte erfolgen müssen; wenn man sie gleich Dispositiv wie folgt zu gestalten:" Darlehen an Geschädigte zwei Genossen lehnten aber diesen meinen Vorschlag ab. Und damit vorgenommen hätte, daß die von Amtswegen beteiligten Personen vielleicht 12 Stunden hinter einander hätten thätig sein müssen, daß und zur Hilfeleistung an Bedürftige". Die Mehrheit der Kommission fand die Sibung ihr schnelles Ende. entschied sich für diese Fassung. Damit ist die Forderung der 4. Am folgenden Tage, Mittwoch den 24. Februar, fand abends die Wähler zum Teil erregt gewesen seien, die Wirkung des Alkohols Regierung also principiell umgemodelt worden. Der Titel 14 in Berlin die Fraktionsfißung statt, in der nach vielstündiger Debatte bei verschiedenen bemerkbar gewesen wären usw. ist damit genehmigt. die Mehrheit der anwesenden Fraktionsmitglieder dem Widerspruch Die Kläger legten Revision ein, welche Rechtsanwalt Dr. Her za der sächsischen Komitees und des Parteivorstandes gegen meine feld am 15. April ver dem Ober- Verwaltungsgericht eingehend Kandidatur im 20. Streise beitrat. Zugleich aber wurde noch ein begründete. Vor allem betonte er, daß, da Haupt- und Stichwahl

Nächste Sigung: Mittwoch. Finanzgesetz.

-

Das war unser Unglück, und schwer tragen wir an den Folgen. Die Leipziger Volkszeitung", unire treue Hüterin, fezt uns mit

"

Nächtliche Wahlen im Rheinland .

es wurden vier

-