Einzelbild herunterladen
 

wahl.

-

In der Rheinproving in einem einheitlichen Berfahren vorzunehmen ,, 134 897 Arbeiter und Arbeiterinnen in Berlin find nach dem eine günstigere Regulierung der Arbeitszeit gewähr wären, dies Prinzip auch unter allen Umständen gewahrt werden neuesten Rechenschaftsbericht der Gewerkschaftskommission organisiert. leisten. Im ganzen waren während dieses Frühjahrs in 20 Ort­müsse. Die Gesamtzahl der im Gewerbe thätigen Personen beträgt fchaften Lohnforderungen gestellt worden, die bereits in 15 Drt Das Ober- Verwaltungsgericht erkannte auch nach seinem An- 500 000, so daß nur ungefähr ein Drittel den socialdemokratischen schaften teils ohne Lohnkampf, teils nach furzen Streits resp. Platz­trage, hob die Vorentscheidung auf und erklärte die angefochtenen Organisationen angeschlossen ist. An erster Stelle stehen die sperren bewilligt wurden. In Lehnin ist eine Aufbesserung Wahlen für ungültig. Es blieb bei seinem Grundsatz, daß im Berliner Metallarbeiter mit 35 741 Genossen. Die Gewerkschaften des Minimallohnes von 35 auf 38 Pf. pro Stunde erfolgt. Gebiet der rheinischen Landgemeinde- Ordnung eine Vornahme der rechnen mit Millionen. Die Gesamteinnahme betrug über Junggesellen dürfen nicht unter 30 Pf. entlohnt werden. Haupttvahl und der Stichwahl in verschiedenen Terminen un- 3 300 000. gegen 2 400 000 m. im verflossenen Jahre. Aus- wendige Ueberstunden wird ein Zuschlag von 5 Pf. gezahlt. Die zulässig sei. Allerdings könnte zwischen beiden eine durch besondere gaben hatten sie nicht weniger als 3 288 000 M., darunter an Arbeitszeit beträgt im Sommer 10 Stunden, im Winter der Tages­Umstände gerechtfertigte kleine Pause eintreten, aber eine solche Unter- Streifgeldern 860 640,70 M. Der recht erkleckliche Rest hat helle entsprechend, jedoch nicht unter 7 Stunden. Der Vertrag gilt brechung, wie hier beliebt, ste he mit dem Gesez in Wider- manchen gut ernährt, der statt Kelle und Hobel den großen Mund bis zum 1. April 1905. In Fürstenwalde erfolgte eine Lohns spruch. Nach Sinn und Bedeutung der citierten Vorschrift des gebraucht." erhöhung von 45 auf 50 Pf. mit 5 Pf. Ueberstundenzuschlag; § 55 der rheinischen Landgemeinde- Ordnung habe jeder Wähler das Daß es gut ernährt, den großen Mund zu gebrauchen, ist ja Vertragsdauer bis 1. April 1906.- In Wannsee wurde Recht, mit seiner Stimme in einem Termin abgefertigt zu werden, eine Wahrheit, die agrarischerseits lange umgegossen ist in die nach dreitägigem Streik der Stundenlohn von 60 auf 62 Pf. und zwar nicht nur für die Hauptwahl, sondern auch für die Stich- Parole: Schreien wir!" Der Gewerkschaftskampf läßt sich so nicht erhöht mit 10 Pf. Ueberstundenzuschlag. Die Arbeitszeit be­Stunden mit Borkommenden Falles müssen danach die Gemeinde- Stichwahlen und mehr Charakter und Aufopferung als zum Agitator für den walde wurde eine Lohnerhöhung von 37 auf 40 Pf. durch entsprechender Reduzierung im führen. Zum Gewerkschaftskampfe gehört eine größere Befähigung trägt neun Winter; Vertragsdauer bis 1. April 1905. In Ludens im Rheinland nachts vorgenommen werden. Bund der Landwirte. Dennoch lohnt der Bosten eines Gewerkschafts- gesezt bei zehnstündiger Arbeitszeit; Ueberstundenzuschlag 25 Broz., Bei der Beerdigung unfres verstorbenen Genoffen Gräfer in beamten nicht in dem Maße. Um bei dem Beispiel von der Kelle" Zuschlag für Sonntags- und Nachtarbeit 50 Proz.; Vertragsdauer Elberfeld hat sich ein arger Standal abgespielt. Die Beerdigung zu bleiben, sei erwähnt, daß beispielsweise die Maurer ihren bis 1906. In Königs Wusterhausen erfolgte eine fand am Sonnabend statt. Zahlreich beteiligten sich die Genossen von Verbandsfunktionären nicht mehr als den Lohn eines Maurer- ohnerhöhung von 50 auf 55 Pf. mit 15 f. Ueber­Elberfeld und der Nachbarbezirke an der Feier. Der Zug nach dem gesellen zahlen, obgleich der Gewerkschaftsbeamte im Interesse seiner stundenzuschlag und zehnstündiger Arbeitszeit. Vertrags­Friedhofe verlief in würdigster Ruhe; dort jedoch verursachte der Organisation Aufwendungen machen muß, zu denen ein andres Mit- dauer bis 1. April 1905. In Ertner ebenfalls Friedhofsinspektor durch taktloses Eingreifen eine Scene, die in der glied der Organisation nicht verpflichtet ift. eine Lohnerhöhung von 50 auf 55 f. mit 5 Pf. Ueber­Elberfelder Freien Presse" folgendermaßen geschildert wird: Der Sarg hatte das Spalier der Reidtragenden passiert und als wenn nun alles, was außer für Streits von den Gewerkschaften ohnerhöhungen wurden erzielt in Spandau um 5 Pf. Geradezu niedrig aber ist die Andeutung des Agrarierblattes, stundenzuschlag an Werktagen und 10 Pf. des Sonntags. Arbeits­zeit 10 Stunden; Vertragsdauer bis 1. April 1905. Weitere tar lautlos in die Gruft hinabgesenkt; es sollte die Niederlegung an Auslagen verbucht ist, in die Tasche der gut ernährten Verbands- mit gleichzeitiger Verkürzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde; der Kränze als letzte Ehre erfolgen. Da folgte die übliche Bekannt beamten flöffe. Zunächst sei konstatiert, daß von den 860 640,70 m. in ittenberge um 5 Pf., in Zehdenick um f machung des Friedhofsinspektors Lang, daß am Grabe Reden nicht Streitunterstützung allein 321 259,23 M. auf Abwehr- Streits in Granfee gehalten werden dürfen. in 2 Pf., Genosse Ullenbaum trat bor , um im 212 Pf Namen des Socialdemokratischen Volksvereins Elberfeld den Kranz gegen unberechtigte Zumutungen des Unternehmertums fallen, dann( 62% auf 65 Pf.), in Sommerfeld um 5 Pf.( 30 auf desselben mit den üblichen Widmungsworten, was bisher stets ge- zahlten die Gewerkschaften außerdem an Reise- Unterstüßung 35 Pf.) In Werder wurde ein Stundenlohn von 45 Pf. duldet wurde, niederzulegen. Ullenbaum hatte noch keine drei Worte 23 184,51 M., an Arbeitslosen- Unterstützung 489 021,86 m., vereinbart, während bisher das Klassenlohn- System bestand; ferner gesprochen, als der Friedhofsbeamte auf ihn zusprang und ihn an Kranten Unterstügung 194 059,98 M., an Sterbegeld geschlossen refp. erneuert. Diese Erfolge zeugen von einer rührigen wurden in Freienwalde und Nathenow Verträge ab­anschrie:" Ich habe gesagt, es dürfen keine Reden gehalten werden!", 25 891,25 m., an Invaliden Unterstütung 27 001,95 M., Thätigkeit des Zimmererverbandes, und es steht zu erwarten, daß dabei entriß er unserm Genossen den Kranz und warf denselben für Rechtsschutz 53 334,57 m., an besonderer Unterstützung demnächst noch weitere Lohnaufbesserungen sowie Regulierungen der zur Erde. Genoffe Ullenbaum, der nichts weniger beabsichtigt hatte, 883 643,07 m. und an sonstigen Ausgaben 256 878,41 M. An die Arbeitszeit auch in andren fleinen Städten durchgesetzt werden. als eine Rede zu halten, wehrte den Mann ruhig ab, nahm den Kranz wieder auf und sprach die Widmungsworte zu Ende. Ullen- Hauptkassen wurden außerdem 461 451,04 m. abgeführt. baum handelte im Bewußtsein seines guten Rechts, denn er selbst Man sieht, die Gewerkschaften mußten für die Opfer des war seinerzeit von der Anklage, trotz Verbots am Grabe eines Ge- Kapitalismus so erhebliche Aufwendungen socialer Natur machen, noffen eine Rede gehalten zu haben, vom Kammergericht in Berlin daß in der That für die Verbandsbeamten nur noch ein geringer freigesprochen worden, weil in den Widmungsworten beim Niederlegen Betrag als Entlohnung für ihre dem Allgemeinwohl geleistete eines Stranges feine Rede zu erblicken sei. Das faltblütige Verhalten Thätigkeit übrig blieb. unsres Genossen brachte den Friedhofsbeamten in maßlose Wut, er

11

=

sprang auf Ullenbaum zu und versuchte ihn vom Grabe fortzustoßen. daß die Gewerkschaften ihre Mitglieder davor bewahren, daß sie Aber das ist ja gerade die Wut der kapitalistischen Presse, Dieses rücksichtslose Vorgehen des Beamten rief selbstverständlich große Entrüstung unter den Leidtragenden hervor, fühlten sie sich doch sich schutzlos der Ausbeutung durch das Unternehmertum aus­in ihren heiligsten Gefühlen verlegt, da ihnen auf solche gewaltsame setzen müssen! Art verwehrt werden sollte, ihrem teuren Toten die letzte Ehrung zu Und das ist ihr Neid, daß die Arbeiter jede Organisation des erweisen. Die Entrüstung steigerte sich und machte sich in scharfen Arbeitertruges doch wieder übertreffen werden durch ihre Drganisation Protestrufen Luft, als der Beamte, obwohl auf das Ungehörige des Arbeiterschutzes! und Gesetzwidrige seiner Handlungen aufmerksam gemacht, fort­fuhr, jeden, der beauftragt war, einen Kranz niederzulegen, grob anzuschreien und vom Grabe wegzustoßen. Der Mann ließ selbst

"

Berlin und amgegend.

um

Teltow unt

Deutfches Reich.

Der Konflikt im Baugewerbe zu Forst i. L., den die Unternehmer dadurch heraufbeschworen, daß sie den Maurern eine neue für diese unannehmbare Arbeitsordnung vorlegten, wird nun vielleicht doch noch eine friedliche Wendung nehmen. Von den erwarteten italienischen Maurern ist keiner eingetroffen. Es haben nun sowohl Gesellen wie handlungen erflärt. Arbeiter und Unternehmer werden je brei Ber Meister dem Gewerbegericht ihre Bereitwilligkeit zu Einigungsver­treter entfenden, ferner sollen aus der Bürgerschaft zwei Unparteiische zugezogen werden, als welche von den Gesellen die Stadtverordneten Buder und Delor vorgeschlagen find. Die Unternehmer haben sich anfangs jeder Einigung streng ablehnend gegenübergestellt, nachdem aber ein großer Teil der ausgesperrten Maurer Forst verlassen hat und jeden Tag immer mehr sich anschicken, anderwärts Arbeit zu suchen, fürchten die Herren offenbar, ihre besten Arbeitskräfte zu ver­lieren und zeigen etwas Entgegenkommen. Indessen möchten fie doch einesfalls als die Besiegten erscheinen und wollen deshalb die von fondern sind höchstens zu Modifikationen bereit. Ob es unter dieſen den Gesellen abgelehnte Arbeitsordnung durchaus nicht zurückziehen, Umständen zu einer Beilegung des Konfliktes kommen wird, bleibt abzutvarten.

"

--

"

Bergolderstreit. In einer stark besuchten Versammlung der Aus­dann noch nicht ab von seinem den Friedhofsfrieden aufs gröblichste ständigen, die am Montag in den Arminhallen abgehalten wurde, verlebenden Vorgehen, als die Witwe und die Kinder unsres Toten berichtete der Verbandsvorsitzende Späthe, daß der Stand des ob dieser empörender Scenen laut aufschrieen und sich kaum noch Streits bislang noch unverändert sei. Beteiligt sind zu fassen vermochten. Als dann einige Genoffen das Hinabwerfen am Ausstande 628 Personen einschließlich der Packer. Wie sehr den der üblichen drei Schaufeln Erde auf den Sarg mit den Worten Fabrikanten das Feuer auf den Nägeln brennt, erhellt daraus, daß begleiteten, wie Schlaf wohl, teurer Freund"," Du warst ein sie unter der Hand mündlich oder brieflich die Streifenden zur Wieder­Kämpfer, hast Deine Pflicht erfüllt!" usw., schien der Beamte die aufnahme der Arbeit zu bewegen suchen, indem sie ihnen allerhand Ein Gerichtstag zum Schuße der Arbeitswilligen. Besinnung vollkommen verloren zu haben, er nahm den Kasten, Bersprechungen machen. Um zwietracht in die Reihen der Streifenden Das Landgericht in Nordhausen verhandelte am 13. April aus dem die drei Schaufeln Erde genommen wurden, und stülpte ihn zu bringen, verfallen die Fabrikanten auch wieder auf den alten Trick, beinahe einen ganzen Tag, um die Ehre gekränkter Arbeitswilliger um mit den Worten:" Nun ist es mir aber genug". Das schlug der Verbandeleitung die alleinige Schuld an dem Ausbruch des Streits in in Ellrich wieder herzustellen. Zuerst erschien auf der Anklage­dem Faß den Boden aus. Ehe man sich's versah, war der Beamte die Schuhe zu schieben und suchen es so darzustellen, als habe der Vorstand bank der Arbeiter Asmus, der gegenwärtig wegen Hausfriedens­umringt, vom Grabe weggeschoben, dann sah man den Beamten in den Streit lediglich vom Zaun gebrochen", um sein angeblich bei bruchs eine Gefängnisstrafe von zwei Monaten verbüßt und ge Tangen Säßen dahin rennen. Nach Abzug des Friedhofsbeamten den Mitgliedern gesunkenes Ansehen wieder zu befestigen. Auch schlossen vorgeführt wurde, wegen Nötigung, Beleidigung und wurde in Ruhe und vollkommener Ordnung von der letzten Ruhe- suchen sie den Glauben zu erwecken, als hätten sie schon längst alle törperverlegung. Einem Arbeitswilligen soll er zugerufen haben: stätte unfres verstorbenen Freundes Abschied genommen und der erforderlichen Maßnahmen getroffen, auf längere Zeit hinaus den" Schämst Du Dich nicht, zu arbeiten, kommst Du wieder durch, so Friedhof verlassen. Streit ruhig aushalten zu können. Indessen denken die Vergolder trinken wir ein Glas Bier zusammen, Du weißt schon, was ich Ohne Zweifel wird dieser Vorfall noch ein Nachspiel haben. nicht daran, den diskret ausgestreuten Vorspiegelungen der Fabri- meine." Einen andern foll er" Streifbrecher" genannt haben. Wie wir hören, wird gegen den Friedhofsinspektor der Beschwerde- kanten oder deren Kreaturen irgend welchen Glauben zu schenken. Der Staatsanwalt, der vom schlimmsten Terrorismus weg beschritten werden wegen Störung der Leichenfeier. Fest steht, Die ständig gesunkenen Löhne sowie die steigende Zunahme von Er- sprach, beantragte eine Gesamtstrafe von sechs Monaten. daß die alleinige Schuld dem empörenden provokatorischen Vorgehen frankungen der Berufsarbeiter und-Arbeiterinnen zeigen jedem Ver- Erkannt wurde einschließlich der schon verhängten Strafe auf des Friedhofsbeamten zugeschrieben werden muß. Hätte dieser golder nur zu deutlich, wo es mit der Redensart von dem Wohl- vier Monate Gefängnis. Der Maurer Morgenstern Mann nur den zehnten Teil des Tattes besessen, den die anwesen wollen" und dem guten Herzen" der Fabrikanten für eine Bewandtnis und der Gipsarbeiter ange tvaren wegen Bedrohung den Polizeibeamten bewiesen, die häßlichen Scenen wären nicht hat. Nur der Selbsterhaltungstrieb hat die Vergolder bewogen, zur Ver- angeklagt. M. soll in einem Falle gesagt haben: Laß es vorgekommen." besserung ihrer dietigen Lage das letzte Mittel, den Streit, anzu- dauern, so lange es will, Du trägst Deine Haut doch noch' mal Die Abhaltung eines Maifestzuges wurde den Gewerkschaften wenden; deshalo werden die Streitenden in ihrem gerechten Kampfe zu Markte", und einem Werkmeister gegenüber soll er gesagt haben: des Industriestädtchens Heidingsfeld bei Würzburg vom auch unbeirrt ausharren, bis ihren bescheidenen Forderungen wir beide rechnen noch ab, Du dummer Laufejunge!" Auch mit Bürgermeisteramt verboten. In Schweinfurt dagegen ist es entsprechende Bugeständnisse gemacht sind. Redner teilte sodann mit, Totschlag soll Lange den Arbeitswilligen Jäger bedroht haben. Der den bereinigten Gewerkschaften gestattet worden, am Sonntag, den daß eine Reihe von Sympathie- Rundgebungen von Bergoldern als Zeuge anwesende Jäger sagt aus, daß er sich nicht bedroht 1. Mai, einen Festzug mit Musik zu veranstalten. Hier scheint man andrer Städte eingegangen seien, in denen eine aufrichtige Freude gefühlt habe. Der Staatsantvalt beantragt für Morgenstern vier also die Sache nicht für so gefährlich zu halten. In Fürth , wo der darüber zum Ausdruck kommt, daß die Berliner Kollegen in den Monate, für Lange drei Monate. Morgenstern erhält Magistrat den Zug ohne weiteres genehmigte, während das Bezirks- Lohntampf getreten find, von dessen energischer Durchführung all- drei Wochen, Lange 14 Tage Gefängnis.- Der nächſte amt Fürth als Distriktspolizeibehörde ein Verbot erließ unter gemein auch eine Einwirkung auf die Beseitigung der verschrieenen war dann der Gipsarbeiter Schrader, der einem Arbeitswilligen Komm, wir wollen zu Berufung auf die angeblich zu befürchtenden Störungen der Ruhe Berliner Schundkonkurrenz ertvartet wird; auch stellen die aus- die Worte zugerufen haben soll: und Ordnung" und unter Hinweis auf die berkehrspolizeilichen wärtigen Berufskollegen der Streifleitung bereits Geldmittel zur sammen ein Glas Bier trinken, für das Gelb Bedenken", die das Bezirksamt doch gar nichts angehen, bemühen Verfügung. Ferner brachte der Redner mehrere Fälle polizeilichen fannst Du Dir Lausesalbe kaufen!" und den Arbeits­sich unsre Genossen im Magistrat, die Stadt aus der unerträglichen Vorgehens gegen Streitposten zur Sprache, u. a. find Streifpoften auf willigen dadurch beleidigte. Sühne eine Woche. Der Staats­Vormundschaft zu befreien, unter die es unter dem Socialistengesetz Grund der Straßenordnung unter Hinweis auf das letzte Urteil des anwalt wünschte nur sechs Wochen. Der Gipsarbeiter Gräfe foll von der Regierung gestellt wurde. Damals hatte der Magistrat es Kammergerichts aus Hausfluren und Thorwegen fortgewiesen worden. zu einem gewissen Waller gesagt haben: Wenn Du arbeitest, nämlich zugelaffen, Saz Genosse Bebel in einer socialdemokratischen Auf eine diesbezügliche Beschwerde hat der Polizeilieutenant geant- wäre ich im stande, Dir eine runter zu hauen!" Die Bersammlung sprechen konnte, was anderwärts überall unmöglich ge- wortet, er habe den Schuyleuten solche Anweisungen gegeben und Sache wurde vertagt wegen Ladung weiterer Zeugen. In einer andern machtimer, die Strafe dafür war, daß der Stadt die Polizeigewalt a fei dazu auch berechtigt. Nach reger fachlicher Diskussion, die ein Sache wegen Urkundenfälschung wurde Gräfe zu 14 Tagen gersonniien tourde. Nun haben unfre Genoffen in der Gemeindevertretung bölliges Einverständnis mit den Ausführungen des Referenten ergab, Gefängnis verurteilt. Gräfe hat nämlich eine Starte an einen Werl meister geschrieben, daß er 13 Arbeitswillige engagiert habe, die au den Bürgermeister die Auforderung gerichtet, geeignete Schritte ein- gelangte folgende Resolution zu einstimmiger Annahme: guletten, damit die Bevormundung wieder aufgehoben werde. Der Die Versammlung erklärt, den Streit bei den Ringfabrikanten zu einer angegebenen Zeit und bestimmten Drt antommen sollten. Bürgermeister lehnte das ab, weil der Antrag aussichtslos fei, nach- und deren Zwischenmeistern in der bisherigen Weife weiterzuführen Unter diese Karte hatte er einen andern Namen gejezt. Diese dem ein solcher erst vor zwei Jahren abgelehnt wurde. Die Social- und beauftragt den Vorstand, erst dann eine beschließende Ver- Fopperei wollte der Staatsanwalt mit drei Mo= demokraten werden jetzt selbst einen diesbezüglichen Antrag ein- fammlung einzuberufen, wenn die Fabrikantenvereinigung an- naten Gefängnis gefühnt wissen. Diese Karte sah das Gericht als einen Dienstvertrag( 1) an. Der letzte Fall war die Be­bringen und, falls das Ministerium wiederum hartnädig sein sollte, nehmbare Zugeständnisse gemacht hat. leidigungsklage des Arbeitswilligen Schulz gegen den Gipsarbeiter die Sache bis zum Landtage verfolgen. Die Puterträger sind dadurch, daß die Puzer den Achtstundentag Juch. Der angeblich Beleidigte wollte aber seine Aussagen nicht Der socialdemokratische Verein in Luckenwalde steigerte seine eingeführt haben, bor die Frage gestellt, ob auch ihnen die Ver- beschwören und so erfolgte die Freisprechung Juchs auf Kosten des Mitgliederzahl im abgelaufenen Geschäftsjahre von 618 auf 817. fürzung der Arbeitszeit zu gute kommt. Bisher arbeiteten die Arbeitswilligen. Der Elricher Streit fordert noch immer mehr Die reine Einnahme betrug 1521 M., die Ausgabe 1507 M. Der Buyer 82 Stunden, und da die Träger aus Gründen, welche durch Opfer. So wurde vor einigen Tagen der Genosse Apel gefänglich Kassenbestand einschließlich des alten Uebertrages 421 M. Daneben ihre Arbeit bedingt sind, des morgens/ Stunde früher beginnen eingezogen, weil er einem Fabrikanten die Fenster eingeworfen besteht ein Wahlfonds, der jetzt 701 M. beträgt. Die General- mußten wie die Buzer, so ergab sich für die Träger der neum- haben soll. versammlung überties 100 m. dem Parteivorstande und 100 M. der stündige Arbeitstag, welcher auch in ihrem Tazif festgelegt ist. Seit der Einführung des Achtstundentages machen die Bußer eine halbe Agitationskommiffion. Stunde früher Feierabend wie bisher. Die Träger hätten also, um Die Aussperrung in der Diamantindustrie. Ein focialdemokratischer Wahlverein für den Wahlkreis Thorn den Neunstundentag zu erfüllen, jetzt eine halbe Stunde nach dem Diejenigen Ladeninhaber und Gewerbetreibenden Amsterdams, wurde Sonntag, den 17. April in einer Versammlung in Moder bei Feierabend der Buzer zu arbeiten. Es wird auch damit gerechnet, die besonders auf die Kundschaft der Diamantarbeiter angewiesen Thorn gegründet. 50 Parteigenossen traten dem Verein sofort als daß den Trägern, wenn sie mit den Buzern gleichzeitig Feierabend sind und nun durch die Aussperrung schwer in Mitleidenschaft ge= Mitglieder bei. Da in Thorn die gewerkschaftliche Bewegung in der machen, seitens der Unternehmer der Lohn für eine halbe Stunde zogen werden, haben am Donnerstag in einer Versammlung be­legten Beit gute Fortschritte gemacht hat, so dürfte die politische abgezogen werden könnte. Eine Versammlung der Puzerträger, schlossen, den Bürgermeister um Vermittelung zwischen den Juwelieren auch bald emporblühen. Ein tüchtiger Stamm von Genossen ist welche sich am Montag mit dieser Angelegenheit beschäftigte, tam und Arbeitern zu ersuchen. In der Versammlung sprachen mehrere borhanden. nach eingehender Diskussion zu dem Beschluß, an der neun- dafür, daß man sich entschieden auf die Seite der Ausgesperrien stellen Totenliste der Partei. In Magdeburg starb der Partei- stündigen Arbeitszeit und dem bisherigen Tagelohn von 8 M. fest sollte, die Mehrheit war jedoch für unparteiische Vermittelungs versuche. genoffe Marmuth als Opfer einer Berufskrankheit. Er arbeitete zuhalten. feit vielen Jahren in einer Spritfabrik und starb, obwohl Nicht­trinker, an einer Alkoholvergiftung. Die Magdeburgische Volts zeitung" rühmt ihm treue Pflichterfüllung in Partei und Gewerkschaft nach. Der Verstorbene stand erst im 45. Lebensjahre.

"

Gewerkschaftliches.

Wütender Neid neidische Wut.

Die Deutsche Tageszeitung", das Drgan der schreienden und strohdachflickenden Agrarier, plagt vor Neid über die Organisation, welche die Arbeiter sich geschaffen haben. Von dem Bericht der Berliner Gewerkschaftskommission nimmt sie wie folgt Notiz:

Achtung, Tischler und deren Hilfsarbeiter! Am Montag früh legten sämtliche Tischler und deren Hilfsarbeiter, 150 an der Zahl, in Landsberg a. d. W. die Arbeit einmütig nieder, nachdem die Forderung, eine Arbeitszeit von 9%, Stumden einzuführen und eine 15 prozentige Lohnerhöhung eintreten zu lassen, abgelehnt wurde. Im Laufe des Tages ließen sich einige Arbeitgeber in Unter­handlungen mit der Lohukommission ein und bewilligten die Forde rung. Das Gros der Unternehmer verhält sich ablehnend, deshalb ist Zuzug fernzuhalten.

Husland.

-

In dem Wochenblatt des Allgemeinen Niederländischen Diamant­arbeiter- Verbandes weist Henri Polat auf die Gefahren hin, die eine längere Fortsetzung der Aussperrung mit sich bringt. Zu nächst ist es möglich, daß die großen amerikanischen Diamanthändler, die dieser Tage in Amsterdam waren und die geschliffene Ware, die Sie kaufen wollten, nicht erhalten konnten, in Amerika felbſt Schleifereien errichten, wo dann natürlich Amsterdamer oder Ant werpener Arbeiter angestellt werden müssen. Eine andre Gefahr besteht darin, daß die polnischen und russischen Arbeitgeber ber Diamantindustrie, die namentlich in Antwerpen sehr zahlreich find, Landsleute importieren und ihnen das Diamantschleifen beibringen. Da die polnischen und russischen Arbeiter bekanntlich sehr genügsam und an sehr niedrige Löhne gewöhnt sind, würde das zu schlimmen Buständen führen müssen.

-

Die Freie Vereinigung der Tischler Deutschlands . Der Verband der Zimmerer hat im Agitationsgebiete der Provinz Brandenburg im Laufe dieses Monats eine Reihe von Lohnverträgen mit den Unternehmern verschiedener Städte abgeschlossen, die den Zimmerern daselbst fast durchweg eine Lohnerhöhung sowie Verantwo. Redakteur: Baul Büttner, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co Berlin SW