Einzelbild herunterladen
 

als

Nr. 95. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sounabrud, 23. April 1904.

Ein ärztlicher Skandalprozeß.

"

Wiesbaden , 22. April.

Köpenid. Sonntag früh 7 Uhr findet eine Flugblattverbreitung Kolben beim Anfahren hemmt) ist bekanntlich von der Maschinen­statt. Die Genossen, welche helfen wollen, haben sich pünktlich ein­zufinden: erster Bezirk bei Nochlik, Müggelheimerstr. 2; zweiter Bezirk bei Gühne, Grünstr. 36; dritter Bezirk bei Helling, Schöner­linderstraße 5; vierter Bezirk bei Meinicke, Bahnhofs- Hotel.

"

-

Lokales.

=

-

-

"

fabrik Borsig- Berlin nach den Angaben des Geh. Baurats Garbe gebaut und auf der Versuchsstrecke geprüft worden: fie erzielte 128 bezw. 137 kilometer Fahrgeschwindigkeit, dürfte also für Dauerfahrten mit ca. 120 Kilometer pro Stunde völlig ausreichen. Freilich ist sie noch verbesserungsfähig: die in den Ueberhigerraum ( Batent Schmidt) einführenden Rohre sind der Hize so stark aus­gesetzt, daß sie leicht durchbrennen.( Der Dampf wird bis auf 350 Grad erhißt, so daß er trockener" wird, als in der Naßdampf­Maschine). Die Dampffessel fast aller großen Fabrik- 2c. Anlagen find seit Jahren mit leberhizern" ausgerüstet und hier ist es auch angängig, die Cylinder durch besondere Mäntel vor Abkühlung ( Sondensierung des Dampfes) zu schüßen.

Der eine

Vor dem hiesigen Schöffengericht gelangte heute ein Be­Teidigungsprozeß zur Verhandlung, der für die gesamte deutsche Aerzteschaft von principieller Bedeutung ist und dessen Ausgang die Aerzteschaft des Weltkurortes Wiesbaden mit ganz besonderer Spannung entgegensieht. Es handelt sich dabei um nicht weniger als 98 Privatflagen, welche von hiesigen Aerzten bezw. dem Wies badener ärztlichen Verein gegen den Decernenten der Medizinal­Bau eigner Straßenbahnen durch die Stadtgemeinde. Abteilung bei der hiesigen fgl. Regierung, den Geh. Regierungs- und Der Bau von fünf städtischen Straßenbahnlinien Medizinalrat Dr. August Pfeiffer- Wiesbaden , angestrengt worden ist am Freitag vom Magistrat beschlossen worden. Endlich! find und die nunmehr in einem zusammenhängenden Verfahren auf Lange genug hat es gedauert, bis dieser Beschluß zu ſtande kam, einmal zur Erledigung gelangen sollen. Romane und Erzählungen für das arbeitende Bolt bringt die Der in diesem Riesenprozeß als Beklagter fungierende aber man sieht: auch im Magistratskollegium beginnt es illustrierte Wochenschrift In Freien Stunden", von der Heft 17 Regierungs- und Medizinalrat Dr. Pfeiffer steht schon seit allmählich zu dämmern. Der magistratsoffiziöse Bericht- heute ausgegeben wird. Das Heft bringt die Fortsetzung von Tängerer Zeit mit der Mehrheit der Wiesbadener Aerzte auf dem erstatter meldet: Gerstäckers Roman Die Flußpiraten des Mississippi" und der Kriegsfuß. Er soll als Decernent der Regierung das ihm obliegende Der Magistrat hat heute nach längerer und wiederholter ein- spannenden Erzählung Gabriel Lambert, der Galeerensflave" von Aufsichtsrecht über die Aerzteschaft zu scharf gehandhabt und als gehender Beratung die Anträge der städtischen Verkehrsdeputation A. Dumas . Als kleinen Beitrag enthält dieses Heft Ein modernes Sachverständiger vor Gericht wie auch der Regierung gegenüber für den Bau von fünf städtischen Straßenbahnen, drei füdlichen und Märchen". Am 1. Januar hat ein neues Abonnement begonnen, verschiedentlich die Wiesbadener Aerzte desavouiert haben. Ganz zwei nördlichen Linien angenommen. Der Stadtverordneten- Verfamm auf das wir unsre Leser aufmerksam machen. Bestellungen nehmen besonders scharf aber soll Regierungsrat Pfeiffer in dieser Beziehung lung wird noch eine ausführliche Magistratsvorlage über den Bau der fünf alle Parteifpeditionen, Parteifolporteure und die Poftanstalten ent gegen den hiesigen Arzt Dr. Fischenich vorgegangen sein, was zur Straßenbahnen und zwei Straßenbahn- Depots in der Geibelstraße, Ecke Folge hatte, daß sich schließlich der hiesige ärztliche Verein, dem von Thorner, unweit der Elbingerstraße, beztv. in der Urbanstraße un- gegen. Die Hefte erscheinen wöchentlich je 24 Seiten stark zu 10 Pf. den ca. 200 Wiesbadener Aerzten etwa 120 angehören und dessen weit des Planufers in den nächsten Tagen zugehen. Die drei füd­Vorstandsmitglied Dr. Fischenich ist, mit diesem solidarisch erklärte. lichen Linien sollen sämtlich auf den Dönhoff- Blaz münden und die Untersuchungshaft genommenen früheren Direktoren der Pommern Schulk und Romeid. Von den Verteidigern der dieser Tage in Daraufhin trat Regierungsrat Pfeiffer aus dem Verein aus und eine von der Großgörschenstraße durch die Steinmetz, Kurfürsten, bant, Schulz und Romeid, ist der Antrag auf deren Haftentlassung erstattete einen vertraulichen Bericht an feine vorgefegte Behörde, Dennewiß-, Flottwellstraße, über den Landwehr- Kanal, durch die gestellt worden, in welchem der Fluchtverdacht als unbegründet be­den hiesigen Regierungspräsidenten, in welchem er sich über den Köthener, Bernburger, Deffauer, Prinz Albrecht, Bimmer, ärztlichen Verein höchst abfällig äußerte. Er führte u. a. aus, daß Friedrich- und Krausenstraße zum Dönhoff- Platz führen. Die zweite ämpft wird. Es ist darauf hingewiesen worden, daß die neuerdings der Verein schon längst in den Augen aller anständig foll von der Kreuzbergstraße ab durch die Großbeerenstraße, König- wefen feien und sie teinen Schritt gethan haben, der den Gedanken ergangenen, ihnen ungünstigen Tagen den Angeklagten bewußt ge­denkenden Aerzte Wiesbadens jedes Ansehen verloren gräger, Hedemann, Wilhelm- und Zimmerstraße im An= an eine Flucht auffommen lassen fönnte. Im Gegenteil seien fie an habe und daß er aus dem Verein notgedrungen ausgeschieden schluß an die erste Linie nach dem Dönhoff= Plaz ge der Arbeit, um nachzuweisen, daß die neuen Tagen unzutreffend sei, weil diesem Mitglieder angehörten, mit denen er als baut werden. Die dritte Linie soll vom Hermann- Plas feien. Die Straffammer beschloß, den Haftbefehl bestehen zu lassen, Regierungsbeamter unmöglich berkehren fönne. Mit Rück in Niydorf aus durch die Urbanstraße, Tempelherren -, ihn aber aufzuheben, wenn für Schultz eine Bürgschaft von 100 000 ficht ferner darauf, daß bei einer Abstimmung über die Einladungen Johanniterstraße bis zum Plan Ufer über die Waterloo- Brüde, Mart, für Romeid eine solche von 30 000 Mart geleistet wird. zum Stiftungsfest des ärztlichen Vereins die Einladung des Geh. Alexandrinenstraße, Neuenburger-, Alte Jakob- und Hollmannstraße Die geforderten Summen werden voraussichtlich bis Montag be­Regierungsrats Pfeiffer mit 44 gegen 2 Stimmen abgelehnt worden im Anschluß an die Straßenbahn von Siemens u. Halske durch die schafft werden. war, beschuldigte Herr Geh. Nat Pfeiffer in dem Bericht den Vereins- Markgrafenstraße bis zur Krausenstraße, wo sie Anschluß an die erste vorstand der, Tattlosigkeit und bemerkte im Anschluß daran: Linie erhält, geführt werden. Die beiden nördlichen Linien sollen Graf Pickler ist gestern vormittag im Hotel Bristol, wo er sich Die 44 Herren, die für seine Nichteinladung gestimmt hätten, feien den Balten- Play an der Petersburgerstraße mit dem Stettiner einquartiert hatte, verhaftet worden. Die Verhaftung erfolgte wohl die jedermann bekannten zuhälter eines bestimmten Bahnhof und diesen mit dem Wedding berbinden. Sie führen durch auf Veranlassung der Straftammer in Glogau . Gegen Graf Bückler , Wiesbadener Arztes gewesen, mit den er( Pfeiffer) zur Zeit in die Petersburger, Elbinger, Danziger-, Eberswalder, Bernauer, der gestern den zum drittenmal wegen Beleidigung des Stations Klage liege. Garten- und Borsigstraße bis zur Elsasserstraße mit einer Ab- borste hers in Klein- Tschirne anberaumten Termin versäumt Diefer vertrauliche Bericht an den Regierungspräsidenten ge- zweigung an der Streligerstraße durch die Watts, Volta-, Huffiten-, hatte, wurde ein Haftbefehl erlassen. Bückler hatte beantragt, ihn langte nun durch einen Zufall in die Privatflage Aften des Doktor Grenz- und Schulzendorferstraße bis zur Sellerstraße am Wedding . wegen weiter Entfernung" vom Erscheinen zu entbinden. Dieser Fischenich gegen den Geh. Nat Pfeiffer und in der Folge erhielten An diesen Beschlüssen wird manchem manches überraschen. Noch Antrag wurde aber abgelehnt, weil der Wohnort des An­auch die übrigen Vereinsmitglieder Kenntnis von diesen fie be- vor vier Wochen, am 24. März, äußerte sich in der Stadtverordneten geklagten Klein- Tschirne sei. schimpfenden Aeußerungen des Regierungsvertreters. Bugleich joll Bersammlung Herr Oberbürgermeister Kirschner zu der Tageblatt" noch folgende pikant zurechtgeftuzte Darstellung: Im Ueber die Vorgänge bei der Verhaftung bringt das Berliner noch ein weiterer vertraulicher Bericht des Geheimrats Pfeiffer zur Frage des Baues eigener städtischer Straßenbahnen in einer Weise, Bimmer 32 der zweiten Etage des Hotels Bristol Unter den Linden Kenntnis des Vereins gelangt sein, in welchem der Ge­heimrat in ähnlichen Redewendungen einzelne Witglieder des- die nicht sehr ermutigend wirken konnte. Beim Spezial- Etat 49 Ver- fchlief heute morgen Graf Bückler den Schlaf des Gerechten, als selben in äußerst verlegender Form der Regierung gegenüber schiedene Einnahmen und Ausgaben wurde von dem sozial- urplöglich fräftig an seine Stubenthür geklopft wurde. Der Graf Denunzianten" usw. bezeichnet. Nachdem die Regierung demokratischen Redner Stadtverordneten Borgmann an den fluchte so etwas wie Bande" und öffnete. Herein traten der das Versehen entdeckt hatte, soll man sich die größte Mühe gegeben Posten Straßenbahn- Abgaben" eine Betrachtung über die Verkehrs- Bimmerfellner und zwei Herren, die sich als Kriminalbeamte haben, die Benutzung der vertraulichen Aften in dem Strafverfahren politik des Magistrats geknüpft. Genosse Borgmann wies darauf hin, vorstellten. Ranu, was is denn schon wieder los?" schrie Bückler , gegen Geheimrat Pfeiffer zu verhindern. Zu diesem Zwed soll daß bisher nichts geschehen sei zur Ausführung des bereits vor der sich nur notdürftig angezogen hatte, die Herren an. sogar das preußische Kultusministerium angerufen worden sein. einigen Jahren gefaßten grundsätzlichen Beschlusses, gefaßten grundsätzlichen Beschlusses, eigene Kriminalbeamte trat vor, legte seine Hand auf Pücklers Schulter Auch soll man auf einzelne Mitglieder des Vereins eingewirkt Straßenbahnen zu bauen und zu betreiben. Der Vorsteher Langer- und sagte:" Herr Graf, im Namen des Königs erkläre ich Sie für haben, um sie zur Zurücknahme des Strafantrages zu veranlassen. verhaftet!" Was, mich, einen deutschen Reichsgrafen , wollen Sogar die Militärbehörde soll zu Gunsten Pfeiffers interveniert haben, hans suchte eigensinnig, wie er manchmal ist die Besprechung Sie verhaften? Da hört ja alles auf", erwiderte der Graf. Der indem sie denjenigen Teil der flagenden Aerzte, die Sanitätsoffiziere dieser Angelegenheit zu hindern, und es kam zu einem erregten Kriminalbeamte, der feine Luft hatte, sich mit dem Verhafteten in des Beurlaubtenstandes sind, zum Rücktritt von der Massentlage zu ber- Wortwechsel zwischen ihm und unfrem Genossen Borgmann, der Diskussionen einzulassen, machte ihn darauf aufmerksam, daß sie fich anlassen suchte, und zivar durch Vermittelung eines höheren Militär- dann, obwohl das Recht auf seiner Seite war fich genötigt nicht in lange Verhandlungen mit ihm einlassen könnten. Kurz und arztes, der kürzlich im Auftrage des Ehrenamts der Sanitätsoffiziere fah, seine Ausführungen abzubrechen. Borgmann schloß mit der Er- bündig, ihrer Pflicht gemäß, erwiderten die Beamten: Herr Graf, des Armeecorps hier weilte: Alle diese Bemühungen sind jedoch an flärung, daß die Berkehrspolitik, die der Magiftrat bisher getrieben wir haben nichts zu erklären und nichts zu verhandeln, bitte, folgen dem Widerstande der beteiligten Aerzte gescheitert, die mit aller Ent- habe, unhaltbar sei und die Stadt schädige. Oberbürgermeister Sie uns." Graf Pückler, der noch immer im tiefsten Negligee daftand, schiedenheit darauf dringen, daß Geheimrat Pfeiffer seinem Vorstands Kirschner antwortete in dem überlegenen Ton, den er liebt. Speciell Hemdsärmeln in die Süfte stüßte: Namu, Sie werden doch jütigst rief den Beamten zu, indem er seine Arme mit den aufgefrempten mitglied Dr. Fischenich wie auch dem ärzlichen Verein Genugthuung giebt. Der Verein steht dabei auf dem Standpunkt, daß es für die über die von Borgmann als dringend notwendig bezeichnete Straßen- jestatten, daß ich mir erst die Zähne puze!" Mit Murren und ganze deutsche Aerzteschaft eine große Gefahr bedeutet, wenn ein von bahnverbindung zwischen dem Osten und dem Norden, die Linie Snurren stieg Büdler in seine gräflichen Beinkleider, und als er ber Regierung bestellter Beamter in vertraulichen Berichten an seine Baltenplag- Stettiner Bahnhof, die der Magistrat auf mit seiner Toilette fertig war, fragte er die Beamten, ob Behörde die ärgsten Beschimpfungen und schiefe Darstellungen sich den Rat des Stadtrats Kolle wegen voraussichtlicher Unrentabilität" fie auch einen Wagen unten stehen hätten. Die Kriminalbeamten gestatten darf, ohne daß den Betroffenen Gelegenheit geboten ist, abgelehnt hatte, sagte Herr Kirschner:" Darüber kann man ja bejahten dies, und Bückler bat: Nur recht leise und vorsichtig, nur folchen Unrichtigkeiten entgegenzutreten, weil derartige Dienstberichte verschiedener Meinung sein. Der Herr Vorredner hat erklärt, daß um Gottes willen keinen Krach und keinen Tunult." Langsam stieg der öffentlichen Kontrolle nicht zugänglich find. Eine bedeutsame die betreffende Stadtgegend sich so entwickeln werde, daß die neue ein Kriminalbeamter, dann der Graf, der, die Hände in den Hofen­der Zug die Treppen hinunter. Vorweg der Zimmerfellner, dann Folge des Bekanntwerdens der Pfeifferschen Anschuldigungen war U. a. der einstimmige Beschluß des Wiesbadener ärztlichen Vereins, Straßenbahn eine angemessene Berzinsung giebt. Andre Leute sind taschen, mürrisch vor sich hinsprach, zum Schluß wieder ein Kriminal­sich an den ärztlichen Fortbildungskursen, so lange andrer Meinung. Welche Meinung die richtige ist, wird sich schwer beamter. Hieran schlossen sich mehrere Kellner und Zimmermädchen, Geheimrat Pfeiffer Borsitzender des Drtsausschusses für diese entscheiden lassen. Jedenfalls iſt es aber doch nichts Ungeheuer- die dem unfreiwillig Scheidenden das letzte Geleit gaben. Unten im Fortbildungsturse war, nicht mehr zu beteiligen, gleichzeitig liches, wenn man in dieser Beziehung einem Sachverständigen, der Korridor angelangt, nahmen die Beamten Bückler in die Mitte und wurde das Centralfomitee für das ärztliche Fortbildungswesen in in vielen andren Verhältnissen reiche Erfahrungen gesammelt hat, führten ihn zur Droschte. Sie stiegen ein. Püdler fnurrte, wie Breußen, welchem unter anderm angehören: der Kultusminister mehr folgt als den Ausführungen des Herrn Vorredners." die Kellner hörten, laut vor sich hin: Meschugge ist Trumpf", und Dr. Studt, der vortragende Nat im Ministerium Dr. Althoff, die Kurz nach dieser Erklärung vom 24. März wurde bekannt, daß die Equipage fuhr mit ihm davon durch die Linden nach dem Polizei­Geheimen Ober- Regierungsräte Prof. Dr. Kirchner und Schmidmann, beschlossen worden sei, die Straßenzüge der als unrentabel ab- gefängnis. Prof. Dr. Bergmann usw., von diesem Beschlusse verständigt. Das Centralfomitee, dem vor allem das Zustandekommen der Kurse am gelehnten Linie noch einmal zu besichtigen. Das geschah dann, und Zum Falle Neuländer. Einer der Fälle, die dem Kaufmann Herzen lag die Entstehung dieser wird auf die eigenste Initiative gestern vier Wochen nach jener Stadtverordneten- Sigung hat Willi Neuländer, dessen fenfationelle Verhaftung wir jüngst berichteten, Ihrer Majestät der Kaiserin zurückgeführt, hat dann Herrn num der Magistrat der" unrentablen" Linie ebenso wie den andern, zur Last gelegt werden, wird demnächst vor der Straflammer zu Dr. Pfeiffer ersucht, den Vorsitz niederzulegen. Dies ist dann auch die die Verkehrsdeputation vorgeschlagen hatte, seine Zustimmung Breslau zur Aburteilung gelangen. N. war, bevor er in Berlin der geschehen. gegeben. Es scheint manchmal im Magistrat ein bißchen sehr mert- Sefretär einer Künstlerin wurde, Geschäftsführer der Breslauer Ge Inzwischen haben die dem Beklagten unterstellten Beamten würdig zuzugehen. sellschaft Profit", die indessen den Beteiligten nicht sehr profitabel wurde. Jn.Berlin gründete er neben vielen andern Unternehmungen sowie einige hiesige, dem Verein nicht angehörende Aerzte eine eine Buchdruckerei Phönir", G. m. b. S., für welche ein gewisser Betition in Umlauf gefegt, in der die Regierung gebeten wird, Die Schnellfahrversuche, welche die Staatsbahnverwaltung auf Raschid das Geld hergab, während N. Geschäftsführer wurde. Die Geh. Rat Pfeiffer nicht fallen zu lassen. Doch hat auch das Ergebnis der Militärbahnstrede Marienfelde - Boffen mit Dampflokomotiven Anffage wirft nun dem Neuländer vor, daß er einen höheren von diefer Petition gezeigt, daß die Sympathien der Bevölkerung auf hat anstellen lassen, find munmehr vorläufig zum Abschlusse gelangt. Rashid gesandten Betrag statt für die Gesellschaft Phönig" feiten des so schwer angegriffenen ärztlichen Vereins stehen, der Es war, wie geschrieben wird, ursprünglich in Aussicht genommen, für sich verwendet habe. Neuländer bestreitet seine Schuld übrigens dem Allgemeinen Deutschen Aerztebund" angeschlossen ist und im Verein mit diesem vor sechs Jahren den Allgemeinen noch zwei Lokomotiven zu den Probefahrten zuzulassen, nämlich die und behauptet, daß daß die Anzeige auf Machinationen feiner Angestellten Kempinski und Noack zurückzuführen Deutschen Aerztetag" in Wiesbaden veranstaltete. Die Verteidigung 3/ 7- gekuppelte Schnellzugs- Lokomotive für Gebirgsbahnen( von früheren Angestellten er hätte bei der demnächstigen Auseinandersetzung mit des Geh. Rats Pfeiffer hat Rechtsanwalt Dr. Stieglit- Wies- Henschel u. Sohn, Kaffel) und 2/ 6- gekuppelte Schnellbahn- Lokomotive fei, ( nach Baurat tfeld), die, gleich ihrer Schwester Altona ", später feinem Geldmann Raschick diesen vollständig ausgezahlt. baden übernommen, während den 98 Privatklägern eine ganze Schar nach St. Louis zur Welt- Ausstellung gehen soll. Da beide die Fahrt durch seine Rechtsanwalte Walter Baht und Marcuse Be­Ttfeld), N. Hat von Anwalten zur Seite steht. nach Berlin noch nicht antreten konnten, sollen fie ihre Brobefahrten schwerde gegen den von der Breslauer Stautsanwaltschaft erwirkten in der Heimat absolvieren, auf der Militärbahnstrecke läßt sich dies aftbefehl erheben lassen. Er beruft sich auf das Zeugnis ver­nicht gut mehr bewirken, da der Sommerfahrplan ausreichende fchiedener Personen darüber, daß er vor der Reise nach Montecarlo Betriebspausen nicht aufweist. Interessant und nicht ohne gewisse mit ihnen über dieselbe gesprochen und daß seine wirtin ihn mur Ueberraschung verliefen die Fahrversuche der letzten Tage. Die deshalb abgemeldet habe, um die lästigen Besuche von Gerichts Staatsbahnverwaltung hatte-lediglich zu Vergleichsvollziehern zu vermeiden. Zu der Verhandlung wird N. vermutlich Adlershof . Sonntag früh 7 Uhr findet eine Flugblatt- aveden- auch eine unsrer im Dienst befindlichen Schnellzug nach Breslau transportiert werden. Fast seine sämtlichen Wertgegen­berbreitung statt. Die Parteigenoffen treffen sich bei Lau, Lokomotiven den Versuchen herangezogen. Diese vier stände sind übrigens schon versteigert worden. Bismarckstr. 10. Pflicht jedes Parteigenossen ist es, pünktlich zur achigen( 2/ 4- gekuppelten) Maschinen sind ziemlich leicht gebaut Stelle zu sein. und eignen sich in ihrer jebigen Bauart wohl faum für ge- Der Fremdenführer. Arg geprellt wurden zwei junge Ungarn , Lichtenberg . Die Parteigenofsinnen und Genossen werden auf schwinde Dauerfahrten, weil die Steſſel nicht genügend Dampf her- die nach Berlin famen, um Arbeit zu suchen. Im christlichen Verein die am Montag, den 25. April, bei Höflich stattfindende Verzugeben vermögen. Trotzdem zeigte sich ihre Leistungsfähigteit junger Männer in der Wilhelmstraße lernten sie einen Maschinen­iammlung hingewiesen, in der die Genoffin Klara Bettin einen steigerungsfähig, da sie ganz erheblich schneller fuhr als die Schnell- bauer und Schlosser Wilhelm Ballin kennen, der zwar auch feine Vortrag über Gleiches Recht für Mann und Frau" halten wird. züge: die Lokomotive beförderte den Sechswagenzug mit einer Stellung hatte, aber doch bereit war, ihnen zu helfen". Da Ballin Es wird ersucht, für guten Besuch rege zu agitieren. Geschwindigkeit von 113 Kilometer per Stunde und auch kein Geld besaß, so nahmen sie ihn mit nach ihrem Gasthof ztvar bei ziemlich ungünstigen Windverhältnissen, während bei nur in der Schönebergerstraße und bezahlten für ihn Kost- und Schlaf­Rummelsburg. Montagabend 81%, Uhr findet im Weigelschen brei Anhängewagen die Fahrgeschwindigkeit auf nahezu 120 geld. Gestern morgen machten sich alle drei auf, um Beschäftigung Lokal, Türrschmidtstraße 45, die Generalversammlung des Kilometer gesteigert werden konnte. So leistet unsre gewöhn zu suchen. In der Grünstraße ließ Ballin, der kundige Führer, socialdemokratischen Wahlvereins statt. Der Vorstand bittet um recht liche Schnellzugmaschine fast dasselbe wie die neuen( Grafenstadener feine Begleiter stehen und ging in eine Steindruckerei hinein. zahlreichen Besuch. Näheres siehe Sonntags- Inferat. und Hannoverschen) 2/ 5- gekuppelten Lokomotiven, welche es bekannt- Freudestrahlend kehrte er nach einiger Zeit zurück und verkündete, am nächsten Rigdorf. Den Genossen zur Nachricht, daß am Sonntag Rigdorf. Den Genossen zur Nachricht, daß am Sonntag- lich auf 111 beziv. 118( mit sechs Wagen) und 123 bezw. 126 Stilo baß er für alle brei Arbeit gefunden habe; Auf dieses Glück hin schlug vormittag 8 Uhr eine Flugblattverbreitung stattfindet. Pünktliche meter( mit drei Wagen) gebracht hatten. Dies Resultat gestattet Morgen tönnten fie antreten. eine er bor, fich noch einen bergnügten Tag zu machen. Anwesenheit in den bekannten Lokalen und rege Beteiligung ist not- schon den Schluß, daß unsre Schnellzugs- Lokomotiven mäßige Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit unbedenklich zu Die Ungarn waren damit gern einverstanden und bummelten mit wendig. laffen. Um aber zu Geschwindigkeiten von etwa 120 Kilo- ihm durch die Stadt. An einem Laden angekommen, gaben sie Rigdorf. Sonntag findet eine Flugblattberteilung meter pro Stunde übergehen zu fönnen, wird man voraus ihrem Führer ein größeres Geldstück, damit er Cigaretten kaufe. statt. Die Parteigenossen werden daher ersucht, sich Sonntag früh sichtlich überhigten Dampf anwenden. Eine solche Heißdampf- Nachdem sie eine geraume Zeit auf feine Rückkehr gewartet hatten, 7 Uhr in den befannten Lokalen den Bezirksführern zur Verfügung Lotomotive"( im Gegensatz zu den Naßdampf- Lokomotiven, bei denen erkundigten sie sich nach seinem Verbleib und erfuhren nun, daß er Betrübt zu stellen. fich in den Cylindern sehr viel Condenswasser ansammelt und die durch einen andern Ausgang längst verschwunden war.

-

Berliner Partei- Angelegenbeiten.

zu

"

"

"

"