Nr. 97. 21. Jahrgang.
75. Sigung. Montag, den 25. April 1904, nachmittags 1 hr.
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Dienstag, 26. April 1904.
haben. So hat z. B. Destreich gar feine Kolonien. Das Wichtigste zur Förderung der Kolonien ist, daß wir die. Die Reibungsflächen mit andern Regierungen, mit andern See- Neger kultivieren und an Arbeit gewöhnen. Sehr ent mächten würden vermindert, unsre Politik könnte sich in ruhigeren wicklungsfähig ist die Baumwollproduktion in Ostafrika . Redner Bahnen bewegen, wenn wir uns nicht um jeden Kanonenschuß in legt einige Proben solcher Baumivolle auf den Tisch des Hauses Transvaal aufregen brauchten. Wir hätten auch sehr gut an der nieder. Die Bahn würde bedeutende Ersparnisse bringen; vor allem Flotte sparen können( hört! hört! bei den Social- würden sich die Transportkosten ganz erheblich vermindern. GeStübel, demokraten.), aber die Entwicklung ist eben eine andre gewesen. wundert habe ich mich, daß die Schmalspurbreite anstatt der KapWir haben die Kolonien, und was sollen wir nun spurbreite für die Bahn gewählt ist. Dies haben nicht einmal die Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Lesung des Gesetz- Erwerbung waren und auch heute noch im Grunde ihres mit der breiteren Spurweite viel leistungsfähiger sein würde. mit ihnen anfangen? Diejenigen, die damals Gegner ihrer Gegner der Bahn bisher verlangt. Zweifellos ist, daß die Bahn entwurfes betreffend Uebernahme einer Garantie des Reiches in Herzens gegen sie sind, werden auch nicht der Ansicht sein, Mögen die Herren uns den Dampf bewilligen, dann werden wir Bezug auf eine Eisenbahn von Daressalam nach Mrogoro. Saß wir fie beräußern sollen. Die am wenigsten folonial- schon vorwärts kommen.( Bravo ! rechts.)
Kolonialdirektor Dr. Stübel:
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Abg. Dr. Müller- Sagan( Frf. Vp.):
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1901
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reichen
als
Abg. Dr. Paasche( natl.):
freundliche Partei, die Socialdemokratie, würde doch auch nicht den Die verbündeten Regierungen haben die Vorlage, die aus der Antrag stellen, daß wir die Kolonien verkaufen sollen. Wenn wir Die traurige Finanzlage ist uns gewiß allen bekannt; trotzdem borjährigen Legislaturperiode liegen geblieben ist, wieder eingebracht, sie also behalten wollen, fo müssen wir sie in andrer Weise nußbar weil sie den Bau dieser Bahn für eine unbedingte Notwendigkeit für machen als bisher, denn der bisherige Zustand ist sehr aber halten wir es für absolut notwendig, diese Bahn unerfreulich.( Lebhaftes allgemeines Sehr wahr" 1) Wir zu bauen, die in der That geeignet ist, Deutsch- Ostafrika wirts die wirtschaftliche Entwickelung unsres oftafrikanischen Schutzgebietes müssen jährlich viele Millionen ausgeben und erleben wenig Freude schaftlich und kulturell zu heben.( Sehr richtig! bei den Nationalansehen. Eine Abänderung ist insofern vorgenommen worden, als die zu erbauende Eisenbahn , an den Kolonien.( Jronisches Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) liberalen.) Wir haben die Sllaberei in der Kolonie abgeschafft und für die eine Spurweite bon 1,06 Meter vorgesehen war, nunmehr eine Darum aber müssen wir für die Kolonien mehr thun, oder auf sie die kulturelle Entwicklung angebahnt. Jetzt dürfen wir nicht auf Spurs bleiben. Es mangelt in Deutschverzichten. Das Hauptmoment für die wirtschaftliche Entwicklung ist halbem Wege stehen weite von 0,75 Meter erhalten soll. Wir sehen, daß dem Verkehrs- nun das Verkehrswesen; am besten wäre natürlich ein Ostafrika an Bugtieren, die große Lasten auf weite Reiſen bedürfnis des Schutzgebietes auch durch eine Eisenbahn mit geringerer iffbarer Fluß.( Buruf bei den Socialdemokraten: Kanal befördern können; daher ist die Bahn eine dringende Notwendigkeit. Spurweite genügt werden würde. Auch der Gouverneur des Schutz vorlage!- Große Heiterkeit.) Aber leider haben wir wir sind in eine Zeit kolonialpolitischen Niederganges hineingeraten; gebietes hat sich mit der geringeren Spurweite einverstanden erklärt. Nach den nicht. Ich bedauere, daß die Regierung jetzt nicht ein- denn die Produkte der Kolonien sind alle in unerhörtestem Maße sachverständigem Urteil würden dadurch die Baukosten um 1, d. 5. fach die Beschlüsse der vorjährigen Budgetfommission vor- im Preise gefallen. Die Finanzkreise, die die Bahn bauen wollen, das Kapital auf 1834 Millionen und die vom Reiche zu garantierende Zinssumme auf 636 000 m. herabgesezt werden. Ich weiß, daß die gelegt hat, denen damals auch Herr Müller- Fulda zugestimmt hat. find fapitalkräftig und haben ein Interesse daran, daß das im Sie werden ihrergewählte engere Spurtveite für viele Mitglieder des Hauses ein Stein Dann wäre eine weitere Kommissionsberatung überflüssig gewesen. Bahnbau investierte Kapital nicht verloren geht. des Anstoßes sein wird. Auch wir betrachten sie lediglich als eine Noch mehr wie die Aenderung der Vorlage bedauern wir, daß fie feits alles thun, um den Unternehmungsgeist in der Kolonie zu ( Sehr richtig! fördern. Es wäre richtiger, eine Bahn mit breiterer Spurweite Konzession an die Finanzlage des Reiches und die Sparsamkeit auf Wunsch der Bankinstitute geändert worden ist.( Sehr richtig! fördern. geplante schmalspurige Bahn, deren dieses hohen Hauses. Sollten wir uns geirrt haben, sollte der winnen. Schon mit Rücksicht auf die Erfahrungen Englands und Herstellung billiger, rechts.) Die Gegner wird man durch diese Ersparnis auch nicht ge- zu bauen, deren Betrieb aber unstreitig teurer Reichstag freigiebiger sein, als wir es in folonialen Dingen von ihm den eventuellen Anschluß unsrer Bahnen an das englische Eisenbahnund die bei gesteigertem Verkehr nicht ausgewohnt sind, so würden wir gern eine größere Spurtveite acceptieren. würde. Da können die 100 000 M., die das Jedenfalls hoffe ich auf eine Einigung in der Kommission. ne bitte ich Sie, die alten Beschlüsse der Budgetkommission wieder Reich mehr an Binsgarantie jährlich zu zahlen hätte, nicht in BeBevor ich das Schicksal der Vorlage in Ihre Hand lege, möchte ich aufzunehmen.( Bravo ! rechts.) tracht kommen. Es bleibt in der Kommission ernsthaft zu erwägen, noch einmal Ihre Aufmerksamkeit auf die Bedeutung lenken, die ob wir nicht doch den Vertrag ändern und lieber die breit diese Bahn für unsere Kolonie hat. Ostafrika ist zweimal so groß Der Kolonialdirektor hat sich heute mit derselben Entschiedenheit fpurige Bahn bauen lassen sollen. Neben dem Bahnbau wie Deutschland . Von Natur mit Verkehrsmitteln stiefmütterlich für eine schmalspurige Bahn ausgesprochen wie 1901 für eine breit muß für gute Kommunikationswege im Innern gesorgt werden. ausgestattet, bietet es uns nicht einmal die Verkehrsmittel zweiten ſpurige. Ueber den Grund dieser Sinnesänderung erfahren wir( Bravo ! bei den Nationalliberalen.) Ranges. Denn der Verkehr mit Wagen und Zugtieren wird durch nichts. So einfach fönnen wir uns doch mit der Meinung" des Abg. Schrader( frs. Vg.): die schweren Viehfeuchen unmöglich gemacht, die in dem Küstenstrich Kolonialdirektors nicht abfinden lassen. Jetzt spricht man von den herrschen. Wenn es in unserer Zeit überhaupt schwer möglich ist, 20 Proz. Ersparnis, damals erklärte man, daß eine Wer sich an die früheren Verhandlungen über den Bahnbau ein so großes Gebiet ohne Eisenbahnen zu erschließen, so ist es in schmalspurige Bahn überhaupt nicht auf Einnahmen zu rechnen hätte. erinnert, wird einigermaßen erstaunt sein. Während früher heftiger bisher nur ein Redner diesem Falle ganz unmöglich. Der Landstrich an der Küste ist Der gegenwärtige Moment ist wohl der ungeeignetste für diese Widerstand laut wurde, hat heute nicht hervorragend fruchtbar; wertvollere Kulturen laffen Vorlage. Abgesehen von den sehr ungünstigen allgemeinen Finanz- gegen die Vorlage gesprochen. Allerdings ist der Umstand in Bes fich nur in den Gebirgsländern ziehen, in denen verhältnissen sollte doch ber herero- Aufstand uns ber tracht zu ziehen, daß zwei gewichtige Gegner des Projekts heute reichlichere Niederschläge fallen. Ferner ist der Küstenstrich durch die anlassen, jede neue Belastung des Reiches zu verfehlen, der Abg. Nichter und der Abg. Bebel, der heute verhindert jahrhundertlange Sklavenjagden der Araber start entbölfert. Die weigern und jedes neue Unternehmen von weit ist, hier zu sein. Wir werden aber die Reden wohl noch bei andrer einzige bestehende Kleinbahn, die wir dort haben, hat die Absatz- tragender Bedeutung in unsern Kolonien vor- Gelegenheit zu hören bekommen. Zwei Einwände sind nun erhoben Einmal der principielle, daß aus unsern Kolonien doch gelegenheit schon bedeutend verbessert. Man wird gegen den Ent- Täufig zu unterlassen. Wir haben uns bisher einer Kritik worden. wurf einwenden, daß Ostafrika ein wüftes Land ist, aus dem nichts der Vorgänge in Südwestafrika enthalten. Aber sicherlich wird es nichts wird. Nun wissen wir, daß im Lande zwar weite Strecken wüst herauszuholen ist. Gewiß macht es vielfach noch den Eindruck eines später die Pflicht des hohen Hauses sein, mit aller Sorgfalt und sind; die meisten aber sind gesunder Entwicklung durchaus fähig. Wollen armen Landes, aber weder Klima noch Bodenbeschaffenheit stehen Gewissenhaftigkeit zu prüfen, inwieweit unfre Kolonialverwaltung wir sie aber intensiv entwickeln, so daß Plantagenbau und Landeiner unbegrenzten Zunahme der Bevölkerung und dem wirtschaft- schuld an den Unruhen ist. Ich will nur auf einen Sag wirtschaft betrieben werden können, nicht nur Viehzucht wie in Südlichen Aufschwung des Landes entgegen. Hervorragende Sachkenner, aus den rheinischen Missionsberichten hinweisen, in dem westafrika , so müssen wir Bahnen bauen, und es war wie Professor Hans Meyer, haben sich in diesem Sinne geäußert. der Regierung vorgeworfen wird, daß sie die materiellen, ein großer Fehler, daß wir sie nicht schon vor acht Jahren gebaut Auch eine Petition der deutschen Baumwoll- egoistischen Interessen den allgemeinen, menschlichen Grundsätzen haben. Und da sollten wir uns von dem praktischen Bedenken, der fabritanten tritt lebhaft für die Bahn ein. Die ameri- der Sittlichkeit übergeordnet habe. Auch von verschiedenen Seiten, schlechten Finanzlage, zurückhalten lassen?! In den ersten drei tanische Baumwollproduktion tann von Jahr die bereit sind, jede Forderung für die Kolonien zu bewilligen, ist Jahren zahlt die Reichstaffe ja sowieso nichts, was nicht wieder zu Jahr weniger den deutschen Markt versorgen. das Kolonialsystem gegeißelt worden. Da müssen wir uns boch zurückgezahlt würde.( Lachen bei den Socialdemokraten.) Und wenn Die deutsche Baumwollindustrie müßte ihre wirklich fragen, ob es stch empfiehlt, weiter extensive Kolonial- wir mit der geringen Spurtveite auf lange Zeit auskommen Für den gegenwärtigen Fabriken schließen, wenn nicht bald neue Baumwoll- wirtschaft zu treiben, Bahnen zu bauen und zu versuchen, wirt- fönnen, so wollen wir doch die nehmen. quellen eröffnet werden. Immer mehr gestaltet sich der Bezug schaftliche Betriebe in ihrer Nähe zu errichten, oder ob nicht vielmehr Verkehr brauchen wir noch keine 0,75 Meter Spurtveite. Entscheidend Zum Schluß der Baumwolle zu einer gewissen wirtschaftlichen Machtfrage. eine intensive stolonialwirtschaft anzubahnen ist. Ich sehe jetzt ist übrigens die Frage der Spurweite für mich nicht. Die deutschen Baumwollfabrikanten haben ihre Abhängigkeit von den ganz ab von der grundsäßlich ablehnenden Haltung, die wir zu noch ein Wort über die Produkte, die wir dorther beziehen können. amerikanischen Produzenten schon hart genug genug büßen müssen. aller Kolonialpolitit, soweit Afrifa in Frage tommt, einnehmen. Die Neger find bereits an Landwirtschaft gewöhnt, und zwischen den Da ist es fluge Pflicht, weiteren Schäden schon jetzt vor- Aber auch vom anderen Standpunkte aus muß ich den jezigen einzelnen Teilen des Landes selbst wird ein reger Austausch der zubeugen. Wenn aber von den 250 Millionen, die für Baumwolle Augenblick für den unzweckmäßigsten erachten. Seitdem die Waren stattfinden können. Jedenfalls hoffe ich, daß wir in der jährlich von uns an Amerifa gezahlt werden, nur ein geringer Teil Vorlage uns zum letzten Mal beschäftigte, ist der Kurs Kommission zu einer Einigung und zur Annahme der Vorlage geauf unfre Solonien entfiele, so wäre das wesentlicher Vorteil. Die der deutschen Staatspapiere um weitere 3 Prozent gefunten. Der langen.( Bravo ! rechts und bei der Freisinnigen Vereinigung .) Bahn ist ferner nötig zur Aufrechterhaltung der Reichskredit wird durch die Uebernahme der Garantie ebenso Ruhe und Ordnung in den Kolonien. Es entspricht dem belastet, wie durch die direkte Ausgabe von Reichskonsols! Princip der Wirtschaftlichkeit in den Schuggebieten, möglichst fleine Verpflichtet doch die jetzige Vorlage nicht nur dazu, den Anteilseignern gebaut werden, aber sehr viel dagegen, daß sie auf Kosten der deutschen Wir haben gar nichts dagegen, daß in Dstafrika Bahnen Militärmacht mit möglichst großer Beweglichkeit zu halten, ein Princip, der zu begründenden Gesellschaft Binsen zu zahlen, sondern auch gebaut werden, aber sehr viel dagegen, daß fie auf Kosten der deutschen das die englischen Minister in Presse und Parlament stets verfochten haben. dazu, das Anlagekapital au amortifieren und zwar 20 Broz, über hinaus. Bei uns in Deutschland sind wir ja für den Staatsbetrieb Steuerzahler gebaut werden, und darauf kommt diese Borlage doch Hätten wir in Südwestafrika eine entsprechende Eisenbahnlinie den Nominalbetrag. Dabei ist es nach den Erfahrungen mit den der Eisenbahnen, aber in Afrika liegen die Verhältnisse doch so, daß gehabt, so hätten die nach dem Süden abgegangenen Truppen in afrikanischen Bahnen noch sehr zweifelhaft, ob das veranschlagte in den dortigen„ blühenden Gefilden" nach unsrer Ansicht der Bahneinem Tage im Norden sein können. Den Hereros wäre es nie Anlagefapital ausreichend sein wird. Ueber die Rentabilität der Bau ganz unrentabel ist. Den enthusiastischen Versicherungen von eingefallen sich zu erheben, und wir hätten Millionen gespart. Die Bahn sagt die Deutsche Bank in ihrem Prospekt, daß 10 Jahre Freunden kolonialer Unternehmungen stehen wir außerordentlich in Südwestafrika vorhandene Eisenbahn hat zur Einschränkung des erforderlich feien, um diejenigen Unternehmungen an teptisch gegenüber. Wenn wirklich die Versicherung des Abg. Schwarze Aufstandes wesentlich beigetragen und leistet uns bei seiner Nieder- die Bahn heranzuziehen, die ihr eine entsprechende wahr ist, daß man dort alles mögliche bauen tönnte, so bin ich feſt werfung die besten Dienste. Die Eisenbahn in Ostafrita ist auch Alimentierung mit Frachten sichern tönnten. So in sanitärer Beziehung von hoher Bedeutung, da fie in oft man von uns verlangt, bedeutende Summen in Afrika hinein- überzeugt, daß die Unternehmer, die Kapitalisten in Deutschland , wenigen Stunden aus dem ungesunden Küstenstrich in gesunde zustecken, kommt immer die Redensart von der Fruchtbarkeit des ben Bahnbau und den Plantagenbetrieb in Ostafrika , drängen so außerordentlich lukrativen Geschäft Geschäft wie Gebirgsgegenden führen würde. Auch hat sich kein Miffionar gegen Landes.( Sehr richtig! links.) Wir können uns ja nur schwer ein würden, ohne daß das Geld ihnen von Reichswegen gegeben werden den Bau der Eisenbahn erklärt. Die Rentabilität der Bahn läßt sich Bild davon machen, aber thatsächlich ist die Gegend doch sehr schwach muß. Und wenn die Herren Schwarze und v. Arnim wirklich so zahlenmäßig natürlich nicht beweisen. Aber auch bei uns in Deutsch bevölkert, und die bisherigen Kulturversuche haben zu dauernd be überzeugt find von der außerordentlich wirtschaftlichen Entland gab es vor 70, 80 Jahren Leute, die ausrechneten, daß friedigem Resultate nicht geführt. sich die deutschen Eisenbahnen nie rentieren würden. Hätten Sind wir wirklich in der Lage, für den Bau einer solchen Bahn wicklungsfähigkeit Dftafritas, so mögen sie den Bauber ihrer wir den Bau der deutschen Eisenbahnen vom Rentabilitäts- Gelder zu bewilligen in einer Zeit, wo von einer kolonialfreundlichen einmal an die Börse sund die Handelskammern gehen. Graf Armin Beredsamkeit auf die Kapitalisten wirten lassen und nachweis abhängig gemacht, dann würden wir mit dem Eisen- Partei eine Interpellation eingebracht werden muß, um die Pensions wies darauf hin, daß die Handelskammer sich bereit erklärt hätte, bahnbau in Deutschland heute noch zu beginnen haben. Auch gesetzgebung für Offiziere zu beschleunigen, wo dringende Wünsche an dem Bahnbau mitzuwirken. Wozu? Alle diese Kapazitäten aus die Finanzlage unfres ostafrikanischen Schutzgebietes würde auf Erhöhung von Beamtengehältern zurückgestellt werden müssen dem Handelsgewerbe strengen nicht selbst ihre Sträfte an, sondern durch den Eisenbahnbau indirekt gefördert werden. Die wirtschaft mit Rüdficht auf die ungünstige Finanzlage? Wenn die Bahn wollen nur dazu mitwirken, um den deutschen Reichstag und liche Entwicklung der Kolonie würde erhöhte Einnahmen aus Böllen wirklich rentabel ist, wozu dann die Garantie des Reiches?( Sehr die. deutsche Reichsregierung zu veranlassen, daß sie das und Steuern bringen. Der Bahnbau würde auch auf militärischem richtig! links.) Ich betrachte es als selbstverständlich, daß die Vor- Geld dafür hergeben; denn nach dem vorgelegten Gefeßentwurf wird Gebiet zu Ersparnissen führen. Der Gouverneur berechnet, daß wir lage in der Budgetkommission auf das forg: bas Geld zwar von den Kapitalisten aufgebracht, aber sie erhalten durch den Bahnbau mindestens eine Schutztruppencompagnie, das fältigste beraten wird. Der Herr Kolonialdirektor verwies find 118000 Mart jährlich, erfparen würden. Was die darauf, daß die Vorlage schon wiederholt den Reichstag be- die Zinsen und eine Rückzahlung mit 20 Prozent Buschlag garantiert, finanzielle Belastung des Reiches anlangt, fo fommt eine Garantie fchäftigt hat, ich hoffe, daß er sie auch wiederholt begraben wird. haben also überhaupt kein Rijito, sondern bekommen ihr Geld ficher für Zinsen und die Amortisationsquote in Höhe von 636 000 Mt.( Bravo ! links.)
fich au einem
Abg. Ledebour( Soc.):
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zurück. Außerdem wird dieser Eisenbahngesellschaft noch ein enormes Landgebiet geschenlt; sie erhält für jedes Stilometer Eisenbahn auf die Zeit von 87 Jahren in Betracht. Die erstmalige Ver2000 Hektar Land in unmittelbarer Nähe der Bahn. Sie selbst darf pflichtung würde aber erst im Jahre 1908 eintreten. Nach 25 bis Diesem Schlußwunsche des Herrn Vorredners kann ich mich nicht sich das Land aussuchen, vorausgesetzt, daß die deutsche Reichs30 Jahren würde die Stentabilität der Bahn eintreten und damit die anschließen. Herr Müller Sagan hat zwar selbst eine intensive regierung es nicht schon vorher für sich in Beschlag, genommen hat. Bahlungsverbindlichkeit des Reiches ganz aufhören. Die Bahn soll stolonialpolitik befürwortet, aber gerade dieser Bahnbau, den er er- 3m ganzen find es also 460 000 Heftar, die dieser Eisenbahneine Länge von 230 Kilometer erhalten; fie wird fruchtbare wähnt, ist dazu bestimmt, der extensiven Kolonialpolitit, mit der wir Gesellschaft als Geschenk überwiesen werden. Da kommen wir auf Länder aufschließen und die kulturfähigen Hochländer mit der Küfte gründlich Fiasko gemacht haben, ein Ende zu machen.( Sehr richtig! den Kern der Sache. Es ist teine Eisenbahn- Gesellschaft, sondern verbinden. Die Vorlage hat aber noch eine weitere Bedeutung. Gs im Centrum.) Die Verhältnisse liegen dort außerordentlich eine Landspekulations- Gesellschaft. Wenn man dieser Gesellschaft wird damit der Anfang gemacht, daß sich das deutsche stapital mehr günstig für einen Bahnbau. Wir begrüßen die Vor 460 000 ettar als Locmittel giebt, dann sollte man doch eigentlich als bisher an der Aufschließung der Kolonien beteiligt. Findet das lage als ersten Schritt in der neuen era, die der erwarten, daß sie selbst die Eisenbahn in Scene fett ohne ReichsKapital dabei seinen Vorteil, so wird fünftig feine Binsgarantie Serr Reichskanaler neulich als Folge des Aufstandes garantie, noch dazu in einer so entwidlungsfähigen Gegend, wie fie mehr notwendig sein, um es anzuloden. Nur wenn wir die Ver- in Südwestafrita ankündigte. Statt für die Sandwüfte Graf Arnim geschildert hat. Nach Ablauf der Konzession geht das fehrsverhältnisse verbessern, besteht die Möglichkeit, daß Ostafrika Südwestafrika hätte man das Geld beffer für Ostafrika verwandt. gesamte Unternehmen schuldenfrei auf das Reich über, aber aus einer Belastung für uns eine Stüße für die wirtschaftliche Welt- Ostafrita ist von eminenter Fruchtbarkeit, wir können dort alles bas geschenkte Land bleibt der Gesellschaft zur freien stellung Deutschlands werden wird.( Bravo ! rechts.) ziehen, was wir wollen. Die bisherige Art der Kolonisation Dst Verfügung. Aus all diesen Gründen halten wir es für absolut unAbg. Graf Stolberg- Wernigerode ( f.): afritas war verkehrt. Man hat nur Militärstationen gebaut, aber zulässig, daß der Reichstag zum Projekt seine Zustimmung giebt und Ich bin ein Kolonialschwärmer. Meine politischen richtig! im Centrum.) Die Engländer haben eine Eisenbahn von für die innere Kolonisation des Landes ist nichts geschehen.( Sehr werden dagegen stimmen.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) Freunde find wie ich immer bemüht gewefen, alle Kolonialforde Mombassa nach dem Victoria- Nianzafee gebaut, die weit über noch keine Stellung genommen, ich spreche also nur für meine Person. Abg. Dasbach( C.): Die Centrumsfraktion hat zu dieser Frage rungen ruhig, nüchtern und objektiv zit behandeln. Wir stehen jest 100 Millionen gekostet hat. Die Engländer wissen, was sie thun Es ist früher stets behauptet worden, daß die Bahn überhaupt nur mitten in dem südwestafrikanischen Aufstand, der außerordent- und werfen kein Geld fort. Ihr Bahnbau leitet den gesamten rentabel werden könnte, wenn sie zu der sogenannten Centralbahn liche Stoft en verursacht. Wenn in einem solchen Augenblick eine Handel des Nyassasee von Ostafrika ab. Dagegen fann uns nur rentabel werden könnte, wenn sie zu der sogenannten Centralbahn Kosten derartige Vorlage tommt, liegt es fich die prin der projektierte Bahnbau helfen.( Bravo ! im Centrum.) ausgebaut würde. Erst später ist man auf die jezt projettierte Küstenbahn cipielle Frage vorzulegen: Wollen wir Rolonien oder gekommen. Daher sind wir mit Recht dem neuen Projekt gegenüber nicht? Viele Leute behaupten, es tväre besser gewesen, Abg. Graf Arnim( Np.): Das Bild, das der Herr Vorredner vorsichtig. Es wäre ja sehr schön, wenn die deutsche Baumwoll wenn Deutschland überhaupt nicht Kolonien erworben von der für den Bahnbau in Betracht kommenden Gegend ent- Industrie ihre Baumivolle aus einer deutschen Kolonie beziehen hätte.( Sehr richtig! im Centrum.) Unter den bewährten Diplo warf, war sehr zutreffend und sehr überzeugend. Wenn Herr Müller- tönnte, bisher aber hat diese Industrie noch feinen Finger gerührt, maten der alten Schule giebt es Männer, die die lebhaftesten Be- Sagan auf die schlechte Finanzlage hinwies, so hat er übersehen, um etwas für die Entwicklung der Kolonie zn thun; Sie können sich denken gegen die Erwerbung von Solonien gehabt haben. Als wir daß nach dieser Vorlage das Reich ja erst 1908 zu zahlen hat. ja wegen des Widerstandes der Branntweinbrenner nicht einmal die ersten Wirren in Samoa hatten, meinte ein Diplomat unfrer Möge Herr Müller- Sagan für das recht baldige Infrafttreten des entschließen, die Verbreitung der Branniveinpest in den Kolonien zu alten Schule: Wenn doch dieses unglückselige Samoa nie entbedt neuen Bolltarifs eintreten, dann wird sich die Finanzlage des Reiches verhindern. Glauben Sie doch nicht, daß Sie uns mit der billigeren worden wäre." Es ist für ein großes Reich nicht erforderlich, Kolonien bald bessern. und bequemeren Transportmöglichkeit für Missionare töbern könne::.