Einzelbild herunterladen
 

Nr. 97. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 26. april 1904.

Abgeordnetenbaus.

60. Sigung vom Montag, den 25. April 1904, bormittags 11 Uhr.

Die dritte Etatsberatung wird fortgesetzt beim Etat der Berg, Hütten und Salinenverwaltung.

Sterbegelder sollen aus der Kasse gewährt werden. Die Staats­eisenbahnverwaltung hat die volle Berechtigung und Verpflichtung. ihren Angestellten für ihre Wohlfahrtseinrichtungen weitere Zuschüsse zu gewähren. Ich hoffe auf eine allseitige Bustimmung zu der bevorstehenden Vorlage, die Ihnen in den nächsten Tagen zugehen wird. Damit glaube ich auf dem Gebiete der socialen Wohlfahrts­pflege gethan zu haben, was in meinen Kräften liegt.( Lebhafter Beifall.)

Beim Etat der Bauverwaltung beantragt

Abg. Dasbach( C.) tadelt das Verhalten des Geheimrats Hilgert gegenüber katholischen Bergarbeitern im Saarrevier. Er habe auch Forderung einer neuen Stelle für einen vortragenden Rat wieder Abg. Friedberg( natl.) die in der zweiten Lesung abgelehnte dem Centrum allgemein Mangel an nationaler Gesinnung vorherzustellen. geworfen. Bergrat Adam sei bersetzt worden, weil er die Wahl des Beim Etat des Abgeordnetenhauses fommt Abg. Brieze nicht genügend gefördert habe.

Handelsminister Möller erklärt, daß ihm das bezügliche Material nicht vorliege, er werde aber alsbald Erkundigungen einziehen. Wenn der Bergrat Hilgers dem Centrum wirklich einen Mangel an nationaler Gesinnung vorgeworfen haben sollte, so würde er eine solche Aeußerung für höchst ungehörig halten.

Nach weiterer unwesentlicher Debatte wird der Etat bewilligt. Es folgt der Etat der Handels- und Gewerbeverwaltung. Abg. Nosenow( frs. Vp.): Weite Kreise der Industrie find be­unruhigt über eine Verfügung des Polizeipräsidenten von Potsdam  , der im Wege der Landespolizei- Verordnung von Fabriken einen Wasserzins für den Verbrauch von Wasser aus Flußläufen erhoben hat. Es ist dagegen remonstriert worden und ich bitte den Herrn Minister um Auskunft, wie die Rechtslage auf diesem Gebiete ist. Eine solche Erhebung von Gebühren für den Gebrauch von Wasser, das früher tostenlos war, wäre eine überaus lästige und erschwerende Belastung für die Industrie.

Abg. Dr. Bundt( natl.) auf seine Rede in der zweiten Lesung zurück, die er über die Rechtschreibung hielt. Der Vorwärts" habe ihn wegen dieser Rede angegriffen und behauptet, er habe den hoch­verräterischen Satz ausgesprochen: Warum folle in Bezug auf An­wendung des h der Thron eine Ausnahme machen. Der Vor­wärts" habe behauptet, daß diefer Satz im Stenogramm weggeblieben sei. Er müsse konstatieren, daß er diesen Sah überhaupt nicht ge­sprochen habe und lege zum Beweise das ursprüngliche Stenogramm auf den Tisch des Hauses nieder.( Nuf: Ja nicht vorlesen! Große Seiterkeit.) Die Behauptung des Vorwärts" sei also völlig aus der Luft gegriffen.

Beim Etat der Justizverwaltung beklagt sich Potsdamer Gefängnis und wünscht einen Neubau. Abg. Eckert( freitons.) über die mangelhaften Verhältnisse im

man habe aber noch feinen geeigneten Blas gefunden. Hoffentlich Justizminister Dr. Schönstedt erkennt das Bedürfnis an, tönne schon im nächsten Etat ein entsprechender Titel eingesetzt

werden.

füllt habe.

Weiter fragt Redner an, ob die Antworten der über den Umfang des Flaschenbierhandels Befragten bereits eingegangen seien. Ein Regierungskommissar erwidert auf die Anfrage betreffend Abg. Dr. Mizerski( Bole) beschwert sich über das chilanöfe Verhalten Erhebung von Wasserzins: Die Verordnung des Polizeipräsidenten von Behörden, namentlich Standesbeamten, die verlangen, daß die von Potsdam   sei nur für seinen Bezirk ergangen. Die Handels- eingetragen werden. Als Grundlage für ihr Verhalten diene den Polnischen   Namen verdeutscht und in deutscher Schreibweise in die Aften fammer von Berlin   sei dagegen vorstellig geworden und infolge- Beamten ein Ministerialerlaß vom Jahre 1898. Redner kommt auf dessen hätten eingehende Erörterungen der beteiligten Minister fiber diesen Gegenstand stattgefunden. Dabei habe sich ein Ein- das Ansiedelungsgeset zu sprechen und bedauert, daß auch der Justiz verständnis darüber ergeben, daß es nicht zulässig fet, im Wege schieden der Verfassung widerstreite. Gerade der Justizminister habe minister seinen Namen unter diese Vorlage gesezt habe, die ent­der landespolizeilichen Verordnung einen derartigen Wasserzins zu die Pflicht, alle Vorlagen daraufhin zu prüfen, ob sie mit der Ver­erheben. Der Regierungspräsident in Potsdam   sei daher veranlaßt worden, die Verordnung zurückzunehmen. Eine andere Frage sei, ob fassung in Einklang stehen, und er könne ihm den Vorwuf nicht ein Realrecht des Staates an Wasserläufen thatsächlich bestehe. ersparen, daß er beim Ansiedelungsgesetz diese Pflicht nicht er Sollte also die Domänenverivaltung an der Ansicht festhalten, daß Justizminister Schönstedt   erwidert dem Vorredner, daß die Novelle ein Wafferzins in Potsdam   zu erheben sei, so würde es den zum Ansiedelungsgesetz eine Vorlage des gesamten Staatsministeriums Interessenten überlassen bleiben, im Civilrechtswege diese Frage ei. Er lehne es ab, hier beim Etat der Justizverwaltung darauf zur prinzipiellen Entscheidung zu bringen. Handelsminister Möller erklärt, daß die Antworten in Bezug einzugehen und sich mit ihm über die Frage der Verfassungsmäßigkeit ber Vorlage auseinanderzusetzen. auf den Umfang des Flaschenbierhandels noch nicht vollständig ein­Was die vom Vorrebner angeregte Frage der Verdeutschung pol­gelaufen seien. darüber stattgefunden, ob die Bestimmungen des 1898er Grlasses nischer Namen anlange, so haben im Staatsministerium Verhandlungen irgendwie chifanös gehandhabt würden. Provinzial- und Gerichtsbehörden in Posen in Verbindung gefeßt Er habe sich mit den und Berichte eingefordert. Die Verhandlungen seien aber noch nicht zum Abschluß gelangt. v. Krö cher abgebrochen und auf abends 128 Uhr vertagt. Hierauf werden die Verhandlungen auf Vorschlag des Präsidenten Schluß 4 Uhr.

Abg. Rosenow( frs. Vp.) bittet dringend, die Frage des Wasser zinses noch einmal im Staatsministerium zu prüfen. Es hätten sich bisher bei der zinsfreien Entnahme von Wasser durch Fabriken nicht die geringsten Mißstände ergeben.

Ein Regierungskommissar erwidert, daß einstweilen nicht daran gedacht werde, allgemein über das ganze Staatsgebiet Wafferzins zu erheben. Es handelt sich darum, die Frage principiell zum Aus­trag zu bringen, ob die Domänenverwaltung zu einer solchen Er­hebung berechtigt ist. Selbstverständlich würde davon nur Gebrauch gemacht werden, falls durch überflüssige Entnahme von Wasser er­hebliche öffentliche Mißstände entständen, was bisher nicht der Fall gewesen sei.

Der Etat wird betvilligt.

Beim Etat des Eisenbahnministeriums bringt Abg. Eckels( natl.) verschiedene Berliner   Wünsche vor betreffend bessere und direkte Zugverbindungen nach Potsdam  , Beförderung von Fahrrädern 2c. Eisenbahnminister Budde: Es war notwendig, die Fern geleise der Stadtbahn entlasten und zu

Soziales.

Aerzte und Krankenkassen.

Ferner den Vorstand zu beauftragen, nach günstigen Quartals­abschlüssen die Abänderung des§ 13 des Stassenstatuts auf die Tagesordnung der nächsten ordentlichen Generalversammlung zu setzen, und so den Mitgliedern im Erkrankungsfalle höhere Unter­stützungen zu gewähren.

Der zweite Vorsitzende Kollege Büchner gab alsdann der Ver­fammlung einen anschaulichen Bericht über den Krantentassen- Kongreß zu Leipzig  , speciell über die zur Zeit noch in verschiedenen Städten schwebende Arztfrage. Dann besprach der Redner das Verhalten des Kritik. Hierzu wurde nachstehende Resolution einstimmig ange= Herrn Dr. Mugdan im Reichstag, und unterzog es einer herben

nommen:

" Die heute im Dresdener   Garten versammelten Mitglieder der Ortskrankenkasse der Schlosser und verwandten Gewerbe protestieren und weisen den Vorwurf, welchen Herr Dr. Mugdan im Reichstag gegen die Kassenvertaltungen erhoben hat, daß diese im Gegensatz zu den Mitgliedern in der Frage der Arztversorgung einen andern Standpunkt einnehmen, mit Entschiedenheit zurück. Die heutige Versammlung erflärt sich mit den Maßnahmen des Borstandes und des Gewerks- Krankenvereins zur zivedmäßigen Festlegung der bestehenden Arztversorgung durch langjährige Ver­träge einverstanden. Die Versammlung protestiert energisch gegen die den Thatsachen nicht entsprechende Behauptung des Dr. Mugdan, daß die Kassen für socialhygienische Verbesserungen nur Worte be fizen, und fennzeichnet die Ausführungen des genannten Herren in der Kassenfrage als unerwiesene Unterstellungen, die geeignet sind, das Selbstverwaltungsrecht zu schädigen."

Ein schauberhaftes Urteil.

Ein Schultnabe aus Neuth im sächsischen Vogtlande, 14 Jahre alt, schlich sich in die offene Kirche in Bad Elster   ein, erbrach eine Sammelbüchse und stahl daraus 24 Pfennige. fängnis verurteilt I Vom Landgericht Plauen wurde er dafür zu sechs Monaten Ge­Giebt es außer den Richtern, die es fällten, noch einen Menschen,

der dieses Urteil für gerecht hält?

Gesetzlicher Lehrlingsschuk im Kanton Basel  .

D

er=

Unser Genosse Regierungsrath Wullschleger in Basel   hat als Chef des Departements des Innern den Entwurf zu einem Lehrlings­nicht besteht. Der Entivurf umfaßt eine sehr umfangreiche Bes gründung, in der die Gesetzgebung des In- und Auslandes Berid­gefek ausgearbeitet, da ein solches gegenwärtig in diesem Kanton fichtigung gefunden hat. Dem Geseze werden alle Lehrlinge beider Geschlechter in gewerblichen und taufmännischen Betrieben, sowie wenn sich aus Lehrwerkstätten unterstellt, Leute auch junge in Fabriken, Unternehmern das Recht des Lehrlingshaltens auf eine Dauer bis der Gesamtheit der Anstellings- Bedingungen ein Lehrverhältnis ergiebt. Unter gewiffen Bedingungen kann den eingestellt werden. Jeder Lehrling ist zur Eintragung in das amt­zu 10 Jahren entzogen werden. Unter 14 Jahren darf kein Lehrling liche Lehrlingsregister anzumelden und in jedem Falle ein schriftlicher Dauer der Lehrzeit, der Probezeit und der täglichen Arbeitszeit sowie auf Lehrbertrag zwischen den Beteiligten abzuschließen, der sich auf die die beiderseitigen Bergütungen zu erftreden hat. Borgeschrieben sind ferner humane Behandlung und, insofern der Lehrling in der Familie des Meisters lebt, ausreichende Ernährung und anständige Be­herbergung fotvie Pflege im Erkrankungsfalle. Der Besuch der Fortbildungs-, Ergänzungs- und beruflichen Fachkurse sowie die Teilnahme an den Lehrlingsprüfungen wird obligatorisch erklärt. Zum Besuch der Religionsstunden( eine Konzession an das in Basel   wuchernde Muckertum), soivie zur Ausführung der In Solingen   hat am 22. April eine von der Aufsichts- Prüfungsarbeiten ist die nötige Zeit während den Arbeitsstunden Behörde berufene Generalversammlung der Allgemeinen Orts- dem Lehrling freizugeben. Für einzelne Berufsarten kann es find fehr Krankenkasse stattgefunden. der Regierungsrat Der Vertreter der Aufsichtsbehörde die Lehrlingsprüfungen obligatorisch erhebliche Mittel aufgewendet worden, um dies durchführen beantragte in deren Namen die Erhöhung der Kassenbeiträge auf täglich und 60 Stunden wöchentlich festgesetzt. Die Nachtarbeit flären. Die Arbeitszeit wird auf zehn Stunden zu tönnen. Jm Osten der Stadtbahn ist ein Stadtbahn ist ein besonderer 31 Prozent des ortsüblichen Tagelohnes, das sind 60 f. für er Tunnel gebaut worden und so erreicht worden, daß eine Gruppe von wachsene männliche, 36 Pf. für erwachsene weibliche, 30 Pf. für ist nur in denjenigen Gewerben zulässig, die dem täglichen Bedarfe Vorortzügen auf das Stadtbahngeleise verlegt werden konnten. Das jugendliche männliche und 24 Pf. für jugendliche weibliche Mitglieder dienen oder bei denen fie die Natur des Betriebes erfordert. Die bienen oder bei denen sie die Natur des Betriebes erfordert. Die war im Interesse der Betriebssicherheit nötig. Sobald ich die von pro Woche. Die Generalversammlung lehnte nach erregter Debatte Arbeits- und Schlafräume der Lehrlinge unterſtehen der Stontrolle dem Herrn Vorredner vorgebrachten Beschwerden hörte, habe ich die diesen Antrag einstimmig ab. der Gewerbe Jnspektion und Sanitätspolizei. Vorbehalten bleibt Direktion von Berlin   aufgefordert, zu thun, was möglich war. Es über die die Aufstellung von Bestimmungen Dauer Der Auch ein zweiter Antrag der Auffichtsbehörde auf eine geringere ist jetzt ein Umsteigen der Personen in Charlottenburg   möglich, Erhöhung der Beiträge wurde gegen die Stimmen der Unternehmer- Lehrzeit und die in einem Betriebe autläffige Maximal ebenso wird die Umladung eingeschriebenen Gepäcks dort stattfinden. vertreter abgelehnt. zahl von Lehrlingen. Zur Mitwirkung bei ber Auf­Auch die Passagiere mit Handgepäck lönnen   dort umsteigen. Ich Darauf erklärte der Vertreter der Aufsichtsbehörde, daß er nun- ficht über die Durchführung des Lehrlingsgesetzes wird dent habe ferner Anordnung getroffen, daß auf den Bahnhöfen Friedrich mehr neben den Funktionen des Kassenvorstandes auch die der Departement des Innern eine Kommission mit dem Namen straße und Charlottenburg   Gepäckträger zur Verfügung stehen. Es Generalversammlung übernehme und gleichzeitig die General Lehrlingspatronat" beigegeben, die aus zwölf Mitgliedern besteht, giebt im preußischen Staate wenig Stäbte, die so günstige Bug- versammlung schließe. wovon wenigstens zwei weibliche und je vier Vertreter der Arbeiter berbindungen haben wie gerade Potsdam  . Aus der Mitte der Arbeitervertreter war erklärt worden, daß und der Unternehmer sein sollen. Um unbemittelte befähigte junge Abg. Mary( C.) wünscht vermehrte Sonntagsruhe für das sie hauptsächlich deswegen alle Anträge der Aufsichtsbehörde ab- Handwerker, Techniker und Kaufleute, welche die Lehrlingsprüfung Stations und Zugpersonal. die durch ihr Eingreifen verfahrene Lage tragen zu helfen. lehnten, weil sie nicht gewillt feien, dieser die Verantwortung für mit ausgezeichnetem Erfolge bestanden, können zum Zwecke der weiteren Ausbildung in Fachschulen, Werkstätten, Handelshochschulen usw. Sti­pendien bewilligt werden. Die Mitglieder des Lehrlingspatronats er­halten für jede Sigung eine Entschädigung von 2 Fr., desgleichen Die Leipziger   Ortstasse hat eine Betition bei ihren Mit- werden sie für besondere Funktionen entschädigt. 8ur Durchführung gliedern für Beibehaltung des Distriktsarztsystems in Umlauf gefeßt. des Gesetzes wird dem Gewerbe- Inspektorat ein weiterer Gehilfe Innerhalb drei Tagen wurden darauf 65 258 Unterschriften ab- beigegeben. Die Uebertretung der Vorschriften des Gesetzes wird Minister Budde: Ich habe weder die Absicht noch das Recht, gegeben. Noch steht circa die Hälfte der ausgegebenen Listen aus. mit Geld- oder Haftstrafe gebüßt. gegen diese Bäckerei vorzugehen. Es ist allerdings mein dringender Der Distriktsarzt Dr. Braemer ist unter Berufung auf§ 626 Der Gesezentwurf bietet nicht nur mit der endlichen formellen Wunsch, daß so wenig wie möglich derartige Anstalten errichtet B. G.-B.( dringlicher Grund) von seinem Vertrage zurückgetreten. Regelung des bisher ausschließlich der privaten Vereinbarung über­werden, die den Mittelstand schädigen können. Es würde niemand Auch die Distriktsärzte Frey und Allot machen in den Leipziger laffenen Lehrlingswesens einen Fortschritt, sondern auch mit zahl­mehr freuen als mich, wenn die Anstalt liquidieren würde. Ich kann N. N." bekannt, daß sie von ihrem Vertrage zurückgetreten feien. reichen Specialbestimmungen, die ein schäzbares Stück Arbeiterschutz meinen Untergebenen aber nicht verwehren, das Brot zu effen, was Das, Vaterland", das Drgan des tonservativen Landes- und Socialpolitik darstellen. ihnen am besten schmeckt und am billigsten ist. Ueberhaupt bin ich vereins für Sachsen  , schreibt: tein Sachverständiger für Brot, sondern eher für Moselwein. Wir stehen vollständig auf seiten der Aerzte und achten es auch ( Heiterkeit.) für geboten, daß diese es ablehnen, sich unter das Joch der vielfach und Köln   in Düsseldorf   die Bahnärzte ihre Stellungen bei den Betriebs- damit ihre wirtschaftliche, geistige und politische Selbstständigkeit trantentassen fündigen mußten, resp. Bahnärzte entlassen worden seien. aufzugeben. Bei aller Sympathie aber und gerade wegen dieser, Minister Budde erklärt, er würde sich sehr freuen, wenn der die wir für die Aerzte haben, möchten wir ihnen doch raten, den Streit der Aerzte mit den Krankenkassen in Düsseldorf   beigelegt Bogen nicht zu straff zu spannen und nicht auf der Erfüllung auch würde. Da nun die Aerzte ihren Standpunkt der freien Arztwahl ihrer letzten Forderungen, so berechtigt sie auch sein mögen, zu be dem Staate gegenüber aufgegeben haben, werde ein Friede bald zu stehen, sondern, wenn sich ihnen die Möglichkeit zu einem ehrenbollen stande kommen. Vergleiche bietet, einen solchen nicht zurückzuweisen. Der Zeitpunkt Abg. Dr. Wiemer( frf. Bp.) fordert von der Regierung die zum Abschlusse eines solchen erscheint uns gerade jetzt nicht un­weitere Unterſtügung der beiden bestehenden Genesungsheime für günstig." Eisenbahnarbeiter. Minister Budde:

Minister Budde: Es ist mein Bestreben, die Diensteinteilungen, die von den Direktionsvorständen herausgegeben werden, fortgesetzt im Sinne des Herrn Vorredners zu prüfen.

Abg. Dr. Schröder( natl.) führt Beschwerde über die Er richtung einer Konsumgenossenschafts- Bäckerei der Eisenbahner in Raffel.

Abg. Dr. Fervers( C.) findet es feltsam, daß im Gegensatz zu von der Socialdemokratie beherrschten Krankenkaſſen zu beugen Berliner   Partei- Angelegenbeiten.

Dritter Wahlkreis. Heute abend 8 Uhr im großen Saale des Gewerkschaftshauses: Generalversammlung des Wahlvereins. Tages­ordnung: 1. Bericht und Abrechnung vom letzten Quartal. 2. Bor­trag des Reichstags- Abgeordneten Wolfgang Seine. 3. Dis fussion. 4. Verschiedenes. Damen haben auf der Galerie Zutritt. Der Vorstand. Bahlreiches Erscheinen der Mitglieder erwartet

Nieder- Schönhausen. Die morgen stattfindende Ersatzwahl zur Gemeindevertretung verlangt, daß die politisch organisterten Genossen ihre volle Schuldigkeit thun. Die Scharte vom 16. März muß aus­gewegt werden. Die bürgerlichen Parteien haben diesmal ver­schiedene Kandidaten aufgestellt; sie werden also ihre Stimmenzahl zersplittern. Da heißt es doppelt achtgeben. Bu einer Stichwahl

Von der Generalversammlung der hiesigen Ortskrankenkasse der Es sind bereits Untersuchungen angestellt worden, ob es möglich Schlosser usw., die am 20. April tagte, geht uns folgender Bericht ist, diesen Genesungsheimen weitere Zuschüsse zu geben. Schreiberhau   zur Veröffentlichung zu: hat gezeigt, was geleistet werden kann, wenn ein Einvernehmen Nach Erledigung einiger Statutenabänderungen und Bericht ber zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern besteht. Es können dort Kommission zur Prüfung der Rechnung des vergangenen Jahres tam zwischen unserm Kandidaten und einem der bürgerlichen Parteien über 220 Stranke aufgenommen werden. Die Pensionskassen die Versammlung auch auf die zwangsweise Erhöhung der Stassen barf es erst gar nicht kommen. Gleich im ersten Wahlgange müssen wir der Arbeiter, wie fie unter Mitwirkung der Eisenbahn beiträge durch den Oberpräsidenten zu sprechen. Sämtliche Redner verwaltung zu stande gekommen sind, betrachte ich als sprachen ihr Erstaunen aus, daß die Beiträge eine so horrende siegen. Deshalb hat jeder Einzelne von uns in seinem engeren glänzenden Erfolg der Hohenzollernschen Socialgesetzgebung. Steigerung erhalten, besonders da doch der Jahresabschluß ein Kreise zu agitieren; es muß dafür gesorgt werden, daß Säumigkeit Dann habe ich eine Mitteilung zu machen, die für die Eisenbahner günstiger genannt werden muß, und deshalb auch gar fein Grund zu und Indifferentismus uns nicht auch diesmal wieder den Sieg ber­von größter Bedeutung sein wird. Eine Depesche Sr. Majestät des diefer Verfügung vorgelegen hat. eiteln. Gleichzeitig sei auch noch einmal auf die heutige Bolts­Königs ermächtigt den Herrn Finanzminister und mich, dem hohen Hierzu war folgende Resolution eingelaufen und angenommen: versammlung in Wenzels Lindengarten" hingewiesen, in der Hause eine Vorlage zu machen, durch die wir den Eisenbahnern drei" Die heute stattfindende Generalversammlung der Orts- Nedakteur Paul John über unsre kommunalen Forderungen in Millionen Mart spenden, um auf dem Gebiete der Arbeiterwohlfahrt frankenkasse der Schlosser und verwandten Gewerbe nimmt Kenntnis der Gemeinde" referieren wird. Parteigenossen, sorgt für zahlreichen weiter vorzugehen.( Lebhaftes Bravo!) Am 7. März d. J. habe ich von der Zurücknahme der Verfügung des Herrn Oberpräsidenten Besuch! nater dem bollen Beifall des Hauses mitgeteilt, daß am 26. Februar in Kaffel ein Eisenbahnarbeiter Verband gegründet worden ist, der den Zweck hat, burch Selbsthilfe, Versicherung und Gründung von entsprechenden Einrichtungen zu erreichen, daß die verwaltungs­mäßigen und gefegmäßigen Strankengelder eine entsprechende Er­höhung erfahren. Der Eisenbahnerverband wird im nächsten Monat zusammentreten, um eine Zuschußkrankenkasse zu gründen. Auch

bom Dezember 1903.

Die heutige Generalversammlung steht noch heute auf dem Standpunkt daß die damalige Verfügung nach genauer Prüfung der Bücher und Rechnungsbeläge zu Unrecht geschehen ist, und be­schließt, um nicht vielleicht in fürzerer Zeit wiederum unliebsante Aufregungen auffommen zu lassen, es bei den erhöhten Beiträgen zu belassen.

"

Köpenick  . Der Wahlverein hält heute seine Vereinsversammlung im Wilhelmsgarten ab. Genosse Baege spricht über Babel und Bibel". Anfang 8 Uhr.