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Nachdem mehrere Redner die gegenwärtigen Verhältnisse für eine große Aftion nicht geeignet erklärten und für partielle Arbeits­niederlegungen plädierten, einigte man sich schließlich zur Annahme folgender Resolution: Die öffentliche Gärtnerversammlung nimmt bon dem Schreiben der Gruppe Berlin des Verbandes der Handels­gärtner Kenntnis; sie spricht ihr Bedauern darüber aus, daß die selbe bei den bescheidenen Forderungen eine tarifliche Rege­Yung, welche doch geeignet ist, gesunde Verhältnisse im Gärtnerberuf schaffen, abgelehnt hat, trotzdem von Arbeitgeberseite ebenfalls der Wunsch ausgesprochen wurde. Die Versammlung ist der Ansicht, daß die für die Ab­lehnung angeführten Gründe logischerweise für und nicht gegen eine Tarifgemeinschaft sprechen und erblickt demzufolge in dem Ber­halten der Arbeitgeber nichts weniger als friedliche Bestrebungen. Aus diesem Grunde hält es die Versammlung für eine unbedingte Notwendigkeit, sich zu rüsten, um auf eine derartige Ab­fage zur gelegenen Zeit die richtige Antwort erteilen zu können."

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Aus der frauenbewegung.

Baumschulenweg. Donnerstag, den 28. April, abends 8 Uhr, hält der Verein für Frauen und Mädchen Schönebergs und Um­gegend im Lokale von Christ, Marienthalerstraße, Ece Ernststraße, eine Wanderversammlung ab. Herr Dr. Sommerfeldt wird über Kindererziehung in gesundheitlicher Beziehung" sprechen. Um zahl­reiches Erscheinen bittet Der Vorstand.

fei der Augenblick zum Sandeln gekommen. Den Wiener Zahl um 200 gestiegen. Uebrigens genießen dort die Streifbrecher Die Generalversammlung des Socialdemokratischen Arbeiter. Kollegen, die sich auch in einer Lohnbewegung befinden einen sehr weitgehenden Polizeischutz. Ein Streifender wurde dieser vereins zu Spandau , welche am letzten Donnerstag stattfand, war und an diesem Tage eine große Versammlung abhalten, spricht die Tage festgenommen, weil er Streifbrecher ausgepfiffen hatte, verhältnismäßig gut besucht. Der vom Vorstande erstattete Kassen­Versammlung ihre vollste Sympathie aus. ein anderer weil er einen Streitbrecher bedroht und beleidigt und bericht für das erste Quartal 1904 weist eine Einnahme von ins damit Schändung der Arbeitsfreiheit" verübt haben soll. Nach der gesamt 308,49 M. und eine Ausgabe von 166,39 M. auf, so daß Die angestrebte Tarifgemeinschaft der Berliner Handelsgärtner bisher üblichen Braris zu schließen, werden sie wohl beide nicht vor ein Kassenbestand von 142,10 m. verbleibt. Außerdem ergab der Lichtbildervortrag am ersten Osterfeiertag einen Ueberschuß von mit dem Arbeitgeber- Verbande auf der Grundlage des Tarifs von Beendigung des Streifs wieder freikommen. Die Zahl der Ausgesperrten in Amsterdam ist um einige 31,40 M. Die Endabrechnung mit der Laterne" schließt mit 1901 ist nicht zu stande gekommen, da der Arbeitgeber- Verband diese Hunderte dadurch vermindert worden, daß in einer großen Fabrit 125,40 M. Deficit ab; hinzu kommen aber noch die Kosten des letzten strift abgelehnt hat. In der Versammlung der Gehilfen, die sich mit der Antwort der Arbeitgeber beschäftigte, wurde hervorgehoben, Tag und Nachtschicht eingeführt wurde, in einer andren die Diamant- Preßprozesses, in welchem Genosse Konizer soeben zu zwei Wochen daß die Ablehnung nicht erwartet wurde, da selbst das Organ des schleiferei erheblich vergrößert, und daß eine neue, allerdings nur Gefängnis verurteilt worden ist. Genosse Scholz ermahnte die Anwesenden, nun wieder frisch aus Werk zu gehen, um rastlos für Handelsgärtner- Verbandes aus Anlaß der Hamburger Tarifgemein- leine Fabrit errichtet wurde. unjce Ideen zu werben. Die Gegner stellten jetzt alles Erdenkliche schaft auch solche an andren Orten befürwortet habe. Auch der auf, um ihrem Neuen Wahlverein" aus den Reihen der Staats­Errichtung eines paritätischen Arbeitsnachweises gegenüber verhält arbeiter neue Mitglieder zuzuführen. Demgegenüber müßten wir fich der Arbeitgeber- Verband ablehnend. unsre ganzen Kräfte daranseben, um unsre eigne Organisation bes deutend zu stärken. Der jezige Mitgliederbestand des Socialdemo fratischen Arbeitervereins sei geradezu beschämend niedrig. Hierauf hielt Genosse Barthel- Berlin einen fesselnden Vortrag, in welchem er, anknüpfend an das Wort Wilhelms II.: Die Social­demokratie überlassen Sie uns nur", in großen Zügen schildert, welche Entwicklung die ökonomischen Verhältnisse im Laufe der Jahr­hunderte genommen haben, und wie wenig die Ideen oder der Wille Welches Intereffe haben die Frauen am Genossenschaftswesen? einzelner diesen Gang der Entwicklung zu beeinflussen vermögen. lautete das Thema des Vortrages, den der Reichstags- Abgeordnete Redner machte den Versammelten in borzüglicher Weise Ifar, was Frib Herbert Stettin im Verein für Frauen und Mädchen der unter der Marrschen materialistischen Geschichtsauffassung zu ver­Arbeiterklasse hielt. Der Referent schilderte die Entwicklung des stehen ist, und erntete für seinen lehrreichen Vortrag wärmsten Genossenschaftsivesens in England, den enormen Aufschwung, den Beifall. Eine Diskussion fand nicht statt. Unter Verschiedenem gab es dort genommen, und wie langsam dagegen in Deutschland ge- Genosse Köhler die Erklärung ab, daß er die dem Genossen Rieger noffenschaftliche Organisationen Wurzeln fassen. Das hat seine be- augefügte Beleidigung bedauere und die betreffende Aeußerung hier­stimmten historischen Ursachen, und liegt im wesentlichen an der von mit zurücknehme. Schulze- Delitzsch und seinen Anhängern geübten Agitation, die nicht die großen Arbeiterfreise erfassen konnte, sondern nur für das Klein­bürgertum und den Mittelstand geschaffen war. Auch die Lassalleschen Ideen gegen die Konsumgenossenschaften sind überwunden und in den letzten 10 Jahren entfaltet sich auch in Deutschland die Ge­nossenschafts- Bewegung in stetig steigendem Maße. Die Arbeiter­schaft muß ihre Macht auf diesem Gebiete mehr ausnüßen; wenn von den drei Millionen Stimmen, die die letzte Wahl ergeben hat, 3tvei Millionen genossenschaftlich organisiert werden, welchen Einfluß könnten sie da ausüben, welche Vorteile gewinnen. Namentlich in Berlin ist viel auf diesem Gebiete zu thun; allerdings muß zugegeben werden, daß hier, solange die Bewegung noch keinen großen Um fang erreicht hat, auch etwas Opfermut nötig ist, um das Gedeihen der Genossenschaften zu ermöglichen. Der Vortragende schilderte Seite gemacht werden, wie man durch die Umsatzsteuer die Vereine dann die Schwierigkeiten, die den Konsumbereinen von bürgerlicher gefährden wolle und auch in diesen Gebilden politische Gefahren sehe. Die Genossenschaften haben nichts mit Politik zu thun, aber sie sind eine vorzügliche Handhabe zur wirtschaftlichen Erziehung der Arbeiterklasse. Die Krönung des Genossenschaftswesens ist die Eigenproduktion. Auch hier ist jest in Deutschland schon manches geleistet worden, besonders in Bäckereien, und jest will man eine Seifenfabrik errichten. Auch hier ist es, neben den rein praktischen Vorteilen für die Konsumenten, die Möglichkeit, Beweise zu liefern, daß auch unter den besten Arbeitsbedingungen und hohen Löhnen ein Betrieb bestehen kann. Konsumenten Berlins , vereinigt Euch!" mit diesen Worten schloß der Referent seinen interessanten Vortrag. In der Diskussion wandte sich Herr Mügge ganz besonders an die Frauen, die die berufensten Vertreterinnen des Genossenschaftswesens feien. Auch hier wieder muß uns England vorbildlich werden. Die Vorsitzende teilte mit, daß die nächste Versammlung am 9. Mai stattfindet.

Achtung, Kürschner! Die Lohnforderung der Zurichter Berlins : neunstündige Arbeitszeit und Erhöhung der Accordpreise, ist von den Arbeitgebern nach achttägigem Streit bewilligt und sind sämtliche Arbeiter an ihre Arbeitspläge zurückgekehrt. Deutscher Kürschnerverband. Bahlstelle Berlin .

Deutfches Reich.

Maurer. Die Lohnbetvegung der Maurer in Salzungen ist zu Gunsten der Gehilfen beendet. Sie erzielten eine Lohnerhöhung bon 3 Pf. pro Stunde..

Zimmerer. Sämtliche Zimmergesellen von Salzungen sind Sonnabend früh in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie verlangen eine Erhöhung des Stundenlohnes.

Die lang erwarteten Italiener trafen am Montag in Stärke von 150 bis 180 Mann in Königsberg ein. Sie wurden unter polizeilicher Bedeckung in dicht verschlossenen Journalieren vom Bahnhofe abgeholt und nach den verschiedenen Baustellen transportiert, wo dieselben Streitbrecherdienste leiften sollen. Der Transport erregte hier besonderes Aufsehen dadurch, daß den einen Wagen zum Beispiel 4 Schuhleute begleiteten, die auch bei dem Entladen der kostbaren Ware an Ort und Stelle hilf­reiche Dienste leisteten. Es werden dem Vernehmen nach noch mehr Italiener in Königsberg erwartet. Diefelben fosten den Bau­Innungsmeistern ein schweres Stild Geld. Die Unternehmer rechnen aber bestimmt darauf, daß sie diese Kosten aus den Knochen der jetzt um einige Pfennige mehr Stundenlohn fämpfenden Maurer­gesellen wieder herausschinden, wenn diese im Kampfe unterliegen sollten. Die organisierten Maurer find jedoch ziemlich siegesgewiß; sie meinen, die Italiener machen den Kohl nicht fett, wenn sonst Zuzug ferngehalten wird.

Die Maurer in St. Johann- Saarbrücken haben beschlossen, in den vinsstand ga itreten, nachdem die Unternehmer mit Ausnahme von dreien die äußerst bescheidenen Forderungen nicht einmal einer Antwort gewürdigt haben. Die Maurer fordern zehnstündige Arbeits­zeit und 45 Pf. Stundenlohn. Sie sind für saarabische Berhältnisse ziemlich gut organisierte us

dat 180

Die Aussperrung an der Unterweser hat mm eine weitere Ausdehnung erfahren insofern, als jetzt auch die Tischler in dieselbe hineinbezogen find. Infolge der Aufforderung an die Tischler, 8 immererarbeiten zu verrichten, hatten die selben den Beschluß gefaßt Streitarbeit abzulehnen und dies den Meistern mitgeteilt. Darauf wurde in den Werkstätten von den Unternehmern folgendes Plakat angeheftet:

Veranlaßt durch ein aus der Gefellenschaft hervorgegangenes

Rundschreiben beschlossen die dem Arbeitgeberverbande für das Baugewerbe angeschlossenen Inhaber von Tischlereibetrieben, daß es dem Meister überlassen bleiben muß zu bestimmen, welche Arbeiten die Gesellen zu machen verpflichtet sind. Hierzu gehören insbesondere alle Arbeiten, die bisher anstands­los von Tischlern ausgeführt wurden.

In einer öffentlichen Holzarbeiterversammlung, die fich mit diesent Anschlag beschäftigte, wurde einstimmig beschloffen, die in demselben verblümt angedeutete Zumutung, Streitarbeit zu ver­richten, zurückzuweisen. Eine Kommission wurde beauftragt, mit dem Arbeitgeber- Verband zweds Beilegung dieses neuen Konfliktes in Unterhandlungen zu treten. Das Resultat dieser Ver­handlungen war jedoch ein negatives. Der Unternehmer- Verband beharrt auf seinem Standpunkt und ist nunmehr zur Aus­sperrung von etwa 50 Tischlern übergegangen, der ver­mutlich weitere Aussperrungen folgen dürften.

Husland.

das

Verfammlungen.

Die Zahlstelle Rigdorf des deutschen Holzarbeiter- Verbandes hielt am 21. April ihre Generalversammlung bei Thiel ab. Der Staffierer Rothe gab den Kassenbericht vom ersten Quartal. Nach seinen Ausführungen betrugen die Einnahmen der Hauptkasse 2435,89 M., die Ausgaben derselben 2351,79 M., Bestand für das zweite Quartal 84,10 wt. Die Einnahmen der Lokaltasse 10 196,70 M., die Aus­gaben derselben 1100,68 M., Bestand für das zweite Quartal 9096,02 Mark. Dem Kassierer wurde Decharge erteilt. Hierauf erhielt der Referent, Genosse Davidsohn, zu seinem Vortrage Unfre Minister" das Wort. Redner entledigte sich seiner Aufgabe in trefflicher Weise. In der Diskussion forderte der Kollege Hennig die Anwesenden auf, im Sinne des Referenten zu wirken. Bei der nun erfolgenden Wahl eines Schriftführers wurde der Kollege Hirschfeld gewählt. Hierauf wurden noch einige andre Verbandsangelegenheiten erledigt.

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Weißensee. Am 19. d. Mts. fand im Prälaten" die ordentliche Generalversammlung des Socialdemokratischen Wahlvereins statt. Den Bericht des Vorstandes gab der Vorsitzende Schmu h. Die Thätigkeit erstreckte sich hauptsächlich auf die Gemeindevertreters Wahlen, welche im März stattfanden, und müßten die Genossen noch intensivere Thätigkeit entfalten. Es haben 6 ordentliche und 4 außer ordentliche Vorstandssitungen stattgefunden, sowie 2 Mitglieders versammlungen; auch den Besuch der letzteren mußte der Vorsitzende bemängeln. Ferner unterbreitete Genosse Schmutz der Ents scheidung der Versammlung das Verhalten gegen alle diejenigen Mitglieder, welche bei den angeführten Wahlen nicht gewählt haben. Es ivurden auf Beschluß der Versammelten aus dem Wahlverein ausgeschlossen diejenigen, welche behufs Entschuldigung vom Vorstand geladen und nicht erschienen sind; ferner mit nicht genügender Ent­schuldigung W. Sorrer und Gastwirt Bilio. Dauernd ausgeschlossen wurde Würzburg , welcher statt einer Entschuldigung einen Brief voller Moralredensarten an den Vorstand gesandt hatte. Der Bericht des Staffierers Zeise ergab eine Einnahme von 885,23 M., eine Ausgabe bon 524,17 M. und eine Mitgliederzahl am 31. März von 808. Nun­mehr nahm die Versammlung den Bericht des Vertrauensmannes entgegen. Derselbe drehte sich in der Hauptsache ebenfalls um die Gemeindewahlen. Ein erfreuliches Bild ergab der Bericht der Zeitungsspedition. Der Abonnentenzuwachs betrug durch Agitation nach den Landtagswahlen 102 Neuabonnenten, so daß jetzt über 1000 Borwärtsabonnenten am Orte find. Dem Spediteur wurde eine Ge­haltszulage gewährt. Eine Neuwahl der Revisoren ergab als solche die Genoffen Mai, Sorrer und Kaufhold. Dem Vertrauensmann überwies man 150 M. und wurde ferner ein Antrag des Vorstandes auf Aenderung des§ 7 der Geschäftsordnung nach der Fassung des Borstandes angenommen. Mit einem Appell an die Mitglieder auf rege Agitation schloß der Vorsitzende die gut besuchte Versammlung.

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wegs erfüllt haben, ſondern im Gegenteil ein Zuwachs an Witgliedern Letzte Nachrichten und Depeschen.

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Verein deutscher Schuhmacher( Zahlstelle Berlin ). Am Montag fand im Rosenthaler Hof" die Fortsetzung der Generalversammlung für das 1. Quartal d. 3. statt. Den Kassenbericht erstattete Weber. Einnahmen und Ausgaben der Centraltasse balanzieren in der Suime bon 3671,75. In der Lokaltasse beträgt die Einnahme inklusive Bestand 7528,97 M., die Ausgabe dagegen 2245,03 m., so daß ein Vermögensbestand von 5283,94 m. verbleibt. Der Bahlstelle ge­hören 2067 Mitglieder an, davon sind 1950 männliche und 117 weib­liche; die Mitgliederzahl hat sich im letzten Quartal um 53 erhöht. Als besonders bemerkenswert wurde hervorgehoben, daß die Be­fürchtungen, mit der Einführung der obligatorischen Beitragsleistung zum Lokalfonds würde ein Mitgliederverlust eintreten, sich feines­zu verzeichnen war, ganz abgesehen von der erheblichen finanziellen Neues Attentat" auf den Ministerpräsidenten Maure. Stärkung der Zahlstelle. Auf Antrag wurden dem Streitfonds der über die Verhandlungen der Brandenburger Provinzialfonferenz, die eingetroffenen Ministerpräsidenten Maure wurde zwischen den Centralfasse 300 M. überwiesen. Hierauf berichtete OII rich Centralfaffe 300 M. überwiesen. Madrid , 26. April. ( B. H. ) Auf den Wagen des heute hier am 2. Ostertage im Berliner Gewerkschaftshause stattfand. Von den Stationen Alicante und Encina ein Schuß abgefeuert. Die Kugel 24 Bahlstellen der Provinz sind daselbst 20 mit 31 Delegierten treten gewesen. Die Lohnverhältnisse sind in den meisten Brovinzial- fuhr in die Decke des Wagens, ohne weiteren Schaden anzurichten. orten noch außerordentlich traurige, besonders bei den Innungs­meistern. Wochenlöhne von 9-12 M. find gang und gäbe, bisweilen London , 26. April. ( W. T. B.) Rasch fragt an, ob dem werden auch nur 7 W. verdient, wie z. B. in Nottbus. Der Durch deutschen Kaiser gestattet wurde, die Galerien, die Forts und die schnittsverdienst der Fabritarbeiter beträgt 18 m. Betont wurde Verteidigungswerte in Gibraltar zu besichtigen, die gewöhnlichen jedoch, daß in den Berlin Besohlanstalten vielfach noch schlechtere englischen Besuchern zu sehen nicht erlaubt sei, ferner welche Galerien Löhne gezahlt werden, wie waher Provinzialstadt; die in solchen der Kaiser gesehen habe. Werkstätten beschäftigten Gejeden stehen in ihrer Mehrzahl der Der Staatssekretär des Krieges Arnold Forster erwidert, Organisation auch noch völlig tereffelos gegenüber.. Aus Branden - den königlichen Anordnungen gemäß sei dem kommandierenden burg ist mitgeteilt worden, daß eine Firma ihre Schuhwaren General die Verantwortlichkeit für Wahrung des Geheimnisses vorwiegend im Zuchthause zu Gomme herstellen läßt und diese dann der Verteidigungswerke anvertraut. Es feien keine Mitteilungen per Annonce in dem Organ der Großeinkaufsgesellschaft deutscher über die in der Anfrage erwähnten Punkte dem Kriegsministerium Konsumvereine dem Publikum andreist. Die Schriftleitung der Groß­Generals White in Frage zu stellen. einkaufsgesellschaft soll auf die Praktiken jener Firma aufmerksam zugegangen und man habe nicht beabsichtigt, die Diskretion des gemacht werden. Von den Anträgen, die der Konferenz unterbreitet wurden, gelangten außer den auf die kommende Generalversammlung des Verbandes Bezug habenden folgende zur Annahme:

1. Die Zahlstellen des Bezirks sind verpflichtet, pro zahlendes Mitglied und Quartal 5 Pf. an die Agitations- Kommission abzu­führen. Die Beiträge sind vierteljährlich, spätestens 4 Wochen nach Ablauf des Quartals einzusenden. Der Beitragsleistung zu Grunde gelegt wird die am Schlusse des Quartals festgestellte zahlende Mitgliederzahl. Zahlstellen unter 50 Mitglieder fönnen die Beiträge auch in halbjährlichen Raten leisten. Die Ausgabe von Marten seitens der Agitationskommission wird aufgehoben. 2. Die Zahlstellen sind verpflichtet, die für ihren Ort be­stehenden Lohntarise für Schoßschuhmacher und Schuhindustrie bei der Kommission einzureichen.

Das internationale Buchdrucker- Sekretariat in Bern umfaßt nach seinem soeben für 1903 veröffentlichten Jahresbericht 22 Organi­fationen mit rund 85 500 Mitgliedern. Der Allgemeine Nieder­ländische Typographenbund ist mit 1200 Mitgliedern aus-, der fran­zöfifche Bucharbeiter- Verband mit 10 500 Mitgliedern sowie die Buchdrucker- Organisation in Serajewo( Bosnien ) sind beigetreten. Der Sekretär beabsichtigt, die Entwickelungsgeschichte der Buch­arbeiter- Organisationen zu schreiben und damit eine große Auf­gabe zu erfüllen. Zu seiner weiteren Ausbildung besucht er an der Berner Universität die Vorlesungen über die Socialstatistik und socialstatistische Arbeiten. Von den verschiedenen Mitteilungen seien erwähnt die Differenzen der deutschen und östreichischen Buchdrucker­verbände in Bezug auf ihren Gegenseitigkeitsvertrag, die auf einer internationalen Konferenz in Straßburg geschlichtet wurden; ferner der Kampf der Schriftgießer in Leipzig zur Schaffung einer Tarifgemeinschaft sowie der Generalstreit in Rom , für den durch Sekretariat 3498,37 Frant ges sammelt wurden, außerdem sandten zahlreiche Verbände noch 3857,45 Fr. direkt nach Rom . Der Kampf der Buchdrucker im Kanton Tessin wurde mit 2457,23 Fr. durch die Vermittlung des Sekretariats unterstützt. Die Einnahmen des Sekretariats felbft betrugen 7844,46 Fr., die Ausgaben 5725,92 r., so daß ein Saldo von 2118,54 Fr. Ende 1903 verblieb. Das internationale Buchdrucker­sekretariat besteht nunmehr 10 Jahre und es ist heute so befestigt Now a wes gestellt war:" Die Mitglieder des Vereins deutscher und geschätzt, daß sein dauernder Fortbestand als gesichert angesehen Schuhmacher erwarten von ihren besoldeten Beamten, daß sie ihre werden kann. Der gegenwärtige Sekretär P. Stautner giebt sich volle Arbeitskraft ausschließlich in den Dienst des Vereins stellen auch alle Mühe, die Einrichtung den Buchdruckern aller Länder nüglich und jeder offiziellen politischen Bethätigung fernbleiben." Der An­trag hat seine richtige Würdigung darin gefunden, daß die Konferenz zu machen. über denselben ohne Debatte zur Tagesordnung übergegangen ist. An Die Aussperrung in der Diamantindustrie. Auch bis jetzt hat den Beschlüssen der Konferenz wurden Aussetzungen nicht erhoben. fich die allgemeine Lage nicht wesentlich geändert, doch die Zahl der Da auch in der Versammlung neue Anträge zum Verbandstag Ausgesperrten und Streifenden hat sich in den letzten Tagen nicht gestellt wurden, so teilte der Vorsitzende noch mit, daß die Mai­wiederum um einige Hunderte vermindert, indem fowohl in Amster- bersammlung um 12 Uhr mittags im Schweizergarten" abgehalten dam als auch in Antwerpen eine größere Anzahl Diamantarbeiter wird; der übrige Teil der Feier wird in der bisher üblichen Weise zu den Verbandsbedingungen wieder in Arbeit treten konnten. Ende vor fich gehen. Auf eine Anfrage hin wurde außerdem bekannt ge­der vorigen Woche wurde die Zahl der in Antwerpen zu Verbands- geben, daß die Sperre über die Firma Kusche bis auf weiteres nach bedingungen Arbeitenden auf 1300 angegeben, am Montag ist ihre wie vor bestehen bleibt.

Englisches Unterhaus.

Flüchtiger Bankbeamter.

Effen, 26. April. ( W. T. B.) Das Mitglied der Direktion der Borbeder Kredit- und Spargesellschaft in Borbed Karl Soll. mann ist heute unter Mitnahme von 12 000 Mart geflüchtet; Hollmann soll Depositen bei dieser Bank haben, durch die der Schaden gedeckt ist.

Hamburg , 26. April. ( B. H. ) Der französische Dampfer, Emma" rannte ein mit Arbeitern besettes Dampfboot in den Grund. Die ins Wasser geschleuderten Insassen wurden bis auf einen gerettet. Köln , 26. April. ( B. H. ) Gestern abend wurde der Grund­arbeiter Georg Schreiner von einer Rotte streifender Arbeiter(?) überfallen und thätlich mißhandelt. Zu seiner Verteidigung griff er nach einem Revolver und feuerte aus demselben sechs Schüsse ab. Giner der Angreifer wurde von drei Schüssen getroffen und starb sofort. Ein andrer wurde lebensgefährlich verlegt. Der lleber­fallene hatte einen Schulterbruch und Kopfberlegungen erhalten. Die Untersuchung ist eingeleitet.

3. Die Agitationskommission behält in bisheriger Stärke ( 5 Mann) ihren Sitz in Berlin . Die Kommission ist berechtigt, zu Referaten auch Kollegen aus der Provinz mit heranzuziehen, wenn dazu geeignete vorhanden sind und der Bestimmungsort von dem in Betracht kommenden Kollegen leichter zu erreichen ist, als von Berlin aus. Bemerkenswert ist noch folgender Antrag, der von der Zahlstelle Braunschweig , 26. April. ( B. H. ) Heute vormittag entstand in der Dachpappenfabrik von Schacht Großfeuer, wobei der Destillier­apparat explodierte. 450 Centner Teer verbrannten. Fünf Personen wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Schaden beträgt ca. 30 000 m.

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Lemberg , 26. April. ( W. T. B.) Um Mitternacht brach in der Stadt Buczacz eine Feuers brunst aus, die 200 Häuser ein­äscherte. 3000 Personen sind obdachlos, zwei sollen ver­brannt fein.

Lemberg , 26. April. ( B. 5.) Die Stadt Buczaca steht in Flammen. Ueber 200 Wohnhäuser sowie das Gemeindeamt, mehrere Schulen und die ruthenische Kirche sind niedergebrannt. 3000 Menschen find obdachlos; zwei Personen verbrannten. Liffabon, 26. April. ( W. T. B.) Der Ausstand der Zeitungs­feger ist beendet.

Verantw. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt