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nicht mur demütige Abbitte, sondern er machte sogar das unbegreif­

liche Zugeständnis, daß ihm nachträglich die Forderungen der

Ein Arbeiter- Ministerium.

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andern fürchtet! Es wird ebeat irrtümlicherweise an genommen, daß auf gesetzlichem Wege das allgemeine Stimmrecht nicht mehr beseitigt werden kann, so daß eine Erklärung gegen das allgemeine Stimmrecht gleichbedeutend mit dem Verlangen nach dem Staatsstreich sei. Keiner will als Vertreter der Re­volution von oben erscheinen. Im Herzen sind wir alle für die Aufhebung des allgemeinen Stimmrechts, das ist die Antwort, mit der man sich begnügen muß. Da muß man sich doch fragen: ist es statthaft, mit solch innerer Unwahrheit Politik treiben zu wollen? Als ehrliche Männer sind wir verpflichtet, offen Farbe zu bekennen."

Nach telegraphischen Meldungen aus Australien   hat dort zum Flottentreiber gar nicht mehr so ungeheuerlich vorkämen. Die erstenmal in der Geschichte des neuen Staatenbundes, des Australian  Centrumspresse hat sich freilich nicht so leicht von der Bescheidenheit Commonwealth  , ein mit Ausnahme des Attorney- Generals( General­der Forderungen überzeugen können. So rechnet die, Stölnische staatsanwalts) nur aus Arbeiterführern bestehendes Ministerium die Volkszeitung" noch in ihrer Montagsnummer eine Mehrforderung Staatsgeschäfte übernommen das erste Arbeiter- Ministerium eines von 1 138 000 000 M. bis zum Jahre 1912 heraus. Gegen diese großen Staates. Den Anlaß zu diesem Ereignis gab die Berechnungen wendet sich nun heute nochmals das Organ des Einbringung eines Schiedsgerichts- Antrages durch die Arbeiter­Deutschen Flottenvereins mit einer Berechnung, die in ihren plumpen partei im Bundesparlament, der die Einrichtung eines Dupierungsversuchen so grotest ist, daß sie ausführlich wieder- ähnlichen Bundesschiedsgerichts zur Beilegung der Konflikte zwischen gegeben zu werden verdient. Das Organ schreibt: Kapital und Arbeit" forderte, wie es durch Gesetz vom Jahre 1894 Herr Mend erhebt gegen die eigne Partei den Vorwurf der in Neuseeland   eingeführt ist. Ein solches Gesetz anzunehmen war inneren unwahrheit und fordert, daß sie endlich die wahre Farbe das liberal- konservative Ministerium Deakin auch bereit, das seit den Anschuldigung des Nationalliberalen stellen werden, beachtenswert bekenne. Wie nun immer die Nationalliberalen sich zu dieser schwersten allgemeinen Wahlen zu Ende des vorigen Jahres die Regierung bleibt die Meinung, die Herr Mend über seine Streife" hat; er führte; aber es stellte die Forderung, daß diesem Gesetz die im beschuldigt sie nicht nur des politischen Verbrechens gegen die Grund­Staatsdienst beschäftigten Arbeiter nicht unterstehen sollten. Ein rechte des Volks und gegen die Fundamente des Deutschen Reichs, Vorschlag, zu dem sich die Arbeiterpartei in Anbetracht sondern auch des moralischen Verbrechens der hartnäckigen Heuchelei der Vorkommnisse beim letzten großen Eisenbahnarbeiter- und Univahrhaftigkeit.

" Der Deutsche Flottenverein erstrebt den Bau eines dritten Doppelgeschwaders mit den zugehörigen Kreuzern und Torpedo boots Divisionen, aber ohne Flottenflaggschiffe und Material­referve, also unter zugrundelegung der durch das Gesetz von 1900 festgesetzten Formationen: 16 Linienschiffe

4 Große Kreuzer

12 Kleine Kreuzer

10 Linienschiffe

1 Großer Kreuzer

8 Kleine Kreuzer

8 Torpedoboots- Divisionen.

zu 19

=

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19

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zu 7

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56

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8 Torpedoboots- Divisionen zu 7.

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Streif in Victoria, wo die dortige Regierung das Dieser Abgeordnete Mend scheint sich um jeden Preis interessant Flaggschiffe( 2 Linienschiffe) und die Materialreserve( 4 Linien- nicht verstehen wollte. Die Folge war ein erbitterter Kampf im Dhren. Hierauf würden die durch das Gesetz von 1900 bewilligten Koalitionsrecht der Eisenbahn- Angestellten schnöde ignorierte, abfolut machen zu wollen und er blamiert damit seine Partei bis über die schiffe, 3 Große und 4 Kleine Kreuzer) in Anrechnung kommen. Parlament, in dem das Ministerium Deakin unterlag, da ein Teil Die socialdemokratische Reichstagsfraktion hat beschlossen, bei der Within verbleiben, wenn man die Kostenanschläge des Marine- der oppositionellen radikal- liberalen Partei sich auf die Seite der dritten Lesung des Etats die heillosen Mißstände in den Gefängnissen Etats von 1904 zu Grunde legt: zu 24 Mill. Mark= 240 Mill. Mart Arbeiterpartei schlug, während ein andrer Teil sich der Abstimmung zur Sprache zu bringen, die durch die Veröffentlichungen zahlreicher enthielt, so daß der Antrag der Arbeiterpartei im Hause mit 38 Aftenstücke in jüngster Zeit bekannt geworden sind. Es wird eine gegen 29 Stimmen zur Annahme gelangte. Resolution eingebracht, in der Forderungen zur Beseitigung der Unter diesen Umständen blieb, da der Führer der Radikal- Mißstände erhoben werden. 371 Mill. Mark Liberalen Reid nicht zur Uebernahme der Regierung geneigt schien, dem englischen Generalgouverneur Lord Northcote   nichts andres übrig, als dem Führer der mächtigen Arbeiterpartei, Watson, die Bildung des neuen Bundesministeriums anzubieten. Ein Auftrag, 163 Mill. Mark den dieser bereitwilligst übernahm und derart durchführte, daß heute sämtliche Posten des neuen Kabinetts bis auf den des Generalstaats­walts mit Mitgliedern der Arbeiterpartei besetzt sind, die aus dem Arbeiterstand hervorgegangen sind. Das neue Ministerium ist also im eigentlichsten Sinne ein Arbeiter- Ministerium.

Da die Regierung seiner Zeit für das Aus­land

6 Große Kreuzer= 114 Mill. Mark 7 Kleine Kreuzer=

= 49

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als erforderlich bezeichnet hatte, eine Regierungs­forderung, die nach wie vor besteht, so beträgt die Mehrforderung des Deutschen   Flotten- Vereins thatsächlich nur

4 Große Kreuzer

9 Kleine Kreuzer 7

=== 168 Mill. M.

19

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76 63

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307 Mill. M.

die nach dem Flottengesetz von 1900 bereits bewilligt sind und nur schneller aufzubringen wären, als bisher vorgesehen. Zusammenfassend muß wiederholt betont werden, daß die Mehrforderung des Deutschen   Flotten- Vereins über den Rahmen des Flottengesetzes von 1900 und die einstweilen zurückgestellte Streuzervorlage hinaus rechnerisch 208 Millionen Mark, von uns abgerundet auf 250 Millionen Mark beträgt. Demgegenüber hat ein Teil der Presse es fertig gebracht, ihren Lesern vorzurechnen, die Mehrforderung des Deutschen   Flotten- Vereins mache mindestens 794 Millionen oder gar Milliarden Mark aus!

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ich angewieſene Dreim

Die telegraphisch angewiesene Dreimillionen- Wohlfahrt für Eisen­einmaligen Staatsbeihilfe zu einer Kranken- Zuschußkasse der preußi­bahner wird, wie die" Norddeutsche Allg. 3tg." berichtet, in einer schen Eisenbahnbediensteten bestehen.

Auch mit diesen drei Millionen wird der durch nichts begründete Unterschied nicht beseitigt, daß die Eisenbahnangestellten mit Beamten­charakter zwar mit Recht während einer Erkrankung das volle Gehalt weiter beziehen, während die Eisenbahnarbeiter in der Regel nur die Hälfte des Arbeitsverdienstes als Krankengeld auf Grund des Kranken­versicherungs- Gesetzes erhalten. Es wäre längst die Pflicht der mit ungeheueren Ueberschüssen arbeitenden Staatsverwaltung gewesen, auch für ihre Arbeiter während der Krankheit den vollen Lohn zu bezahlen, wie für ihre Beamten. Die drei Millionen Zuschuß helfen da verzweifelt wenig, namentlich wenn man bedenkt, daß die Zahl der Mitglieder bei den Betriebs- Krankenkassen der Eisenbahn über 250 000 beträgt.

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Ferner

. 208 Min. Mark auf 9 Jahre verteilt 23 Mill. Mark im Jahr. Da wir aber von der Annahme ausgehen, daß wir zu- Allerdings günstige Umstände sind es gerade nicht, unter denen fünftig größere Linienschiffe und schnellere Panzerkreuzer bauen die Arbeiterpartei zum Regiment gelangt. Das australische Bundes­müssen, so berechnen wir unsre Mehrforderung unter Be- parlament besteht aus drei fast gleich großen Gruppen: der kon­rücksichtigung dieses Umstandes auf 250 000 000 m., wie bereits fervativ- liberalen Partei, deren Führerschaft bisher die Bundes­in den M. D. F.-V. Nr. 12 vom 23. April 1904 angegeben regierung in Händen hatte, der freihändlerisch liberalen Gruppe worden ist. Als Ersatz- und Neubauten sind in den Jahren 1913-1917 Watsons Führung, während im Bundessenat, zu welchem jeder der ( Radikal- Liberale) unter Reids Leitung, und der Arbeiterpartei unter borgesehen: Ausgestaltung des Urheberrechtes. Der Reichsanzeiger" vers 7 Linienschiffe zu 24 Min. M. Bundesstaaten sechs Repräsentanten entsendet, die Arbeiterpartei 14, öffentlicht den Gesezentwurf über das Urheberrecht an Werken der die konservative ebenfalls 14 und die freihändlerisch- liberale Partei bildenden Künste und der Photographie, der jetzt dem 8 Size innehaben. Das neue Kabinett ist also auf die Bundesrat vorliegt. Die Neuregelung hat, für das Gebiet der Unterſtügung der Reidschen Partei angewiesen, diese aber bildenden Künste, die urheberrechtliche Gleichstellung der Werke ist freihändlerisch gesinnt, die Arbeiterpartei, deren Bestreben der angewandten Kunst und der Baukunst mit den bildenden Kunst im Auge. übrigen Werken der es ist, die in Australien   noch in den Anfängen steckende Industrie handelt es sich um die Beseitigung oder Abänderung verschiedener möglichst bald zur Entfaltung zu bringen, hingegen schußzöllnerisch, Bestimmungen des geltenden Rechts, welche die Befugnisse des Urhebers zum Teil sogar hochschutzölnerisch. Und da die handelspolitischen zu sehr beschränken oder nach der heutigen Rechtsauffassung entbehr­Fragen zur Zeit in Australien   eine große Rolle spielen, dürfte es lich sind. Einzelne Vorschriften sollen die ideellen und persönlichen kaum an Anlässen zu Zwiespalten fehlen. Interessen des Schöpfers eines Werkes in weitergehendem Maße gegen Wenn tapitalistische Blätter von einem socialistischen Regierungs- Mißbrauch schützen. Auch in Ansehung der photographischen Experiment in Australien   reden, so ist das nichts als Humbug. Mit Erzeugnisse soll der Schutz nach verschiedenen Richtungen hin ver der socialistischen Bewegung hat die australische Arbeiterpartei stärkt werden. Es kommt hier hauptsächlich in Betracht die nichts zu thut. Die Letztere vertritt rein gewerkschaft- Verlängerung der Schutzdauer, das Verbot der Nachbildung, Ein drittes Doppelgeschwader von Linienschiffen ohne Flagg­auch wenn sie auf andrem als mechanischem Wege erfolgt, liche Anschauungen, und zivar zum größten Teil ton­fchiff zählt 16 Linienschiffe. Dazu gehört als Materialreserve ein sowie die Beseitigung der Beschränkung, welche sich aus der servativ gewerkschaftliche Anschauungen. Den Klassenkampf als Freigabe der Benutzung von Photographien ergiebt, die mit weiteres Linienschiff. Da aber der Flottenverein darauf verzichten Auch die Be­will, bleiben 16 Linienschiffe. Hiervon zieht nun aber das Organ Basis ihrer politischen Aktion anzuerkennen, hat sie bisher strikte ab- industriellen Erzeugnissen in Verbindung stehen. der Flottentreiber einfach 6 Linienschiffe( 2 Flaggschiffe und 4 Schiffe gelehnt. Ihr Ziel ist lediglich die Hebung der Lebenslage der in feitigung der urheberrechtlichen Verpflichtung zur Angabe des unter Anerkennung des Namens und Wohnortes des Verfertigers und des Kalenderjahres der Materialreserve) ab, ebenso die Kreuzerreserve! Wenn das von fapitalistischen Wirtschaftssystems. Gewerkschaften organisierten Arbeiter Von diesem Standpunkte aus des Erscheinens gehört hierher. Für beide Gebiete ist ferner neu Anfang an so gedacht gewesen wäre, warum hat man da statt eines dritten Doppelgeschwaders" nicht einfach verlangt 10 Linienschiffe fordert sie die Erschwerung der Einfuhr fremder Arbeiter, specielt eine Einschränkung der Befugnisse des Urhebers durch Einführung ( statt 16), 1 großen Streuzer( statt 4), 8 fleine Streuzer( statt 12) usw.?! der farbigen, die Verpflichtung des Staates und der Gemeinden, nur eines Schutzes des Abgebildeten gegen Verbreitung und öffentliche Schaustellung des Vildnisses.- Aber diese wunderlichen Substraktionskunststückchen macht man ia industriellen Entwicklung des Landes durch eine entsprechende Gewerkschaftsmitglieder zu beschäftigen, die zu beschäftigen, die Förderung der nur, um eine möglichst winzige Summie heraustifteln zu können. Käme es erst zu der Flottenvorlage, so würden alle Handels- und Zollpolitik usw. Das sind andre Ziele, als sie sich die gestrichenen Schiffe wieder auf der Bildfläche die socialistische Arbeiterschaft der europäischen   Industrieländer ge Grunde vollzieht sich gegenwärtig der Zusammenschluß der mehr

erscheinen!

Aber selbst das dritte Doppelgeschwader nur in dem angeblichen Sinne des Flottenvereins verstanden, ergäbe sich an Baukosten dafür der Betrag von 371( nicht 250) Millionen Mart. Um die 250 Millionen herauszubringen, greift man zu dem zweiten Kunststückchen, die

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steckt hat.

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Deutfchen Reich. Normann- Schumanns Rückkehr.

Die Ursache der Isolierung Deutschlands  . Wir haben fürzlich darauf hingewiesen, daß ein Hauptgrund der Isolierung Deutschlands  in der reaktionären junkerlich- flerifalen Politik liegt. Aus demselben demokratisch gerichteten Staaten: England, Frankreich  , Italien  .

Bon der russischen   Grenze. Wie der Myslowitzer Anzeiger" mitteilt, wurde ein deutscher   Staatsangehöriger, der ohne einen russischen Paß die deutsche   Grenze zu erreichen suchte, indem er die Przeruja durchwatete, von einemt russischen Grenzposten erschossen. Was wird die deutsche Regierung thun, um diese Tötung eines Deutschen   zu ahnden?

Bei der Anwesenheit Wilhelms II. in Catania  , die gleichzeitig mit den Pariser Stadträten erfolgte, sonderten sich diese Gegensätze und Sympathien mit aller wünschenswerten Klarheit. Aus den jetzt vorliegenden Berichten erkennt man, daß der einzige nicht socialistische Stadtverordnete von Catania   beim Kaiser   tafelte, während die Stosten für die in Aussicht gestellte Auslandskreuzer- Vorlage der Eine Schwalbenpost aus dem Süden bringt uns die verbürgte übrige Stadtverwaltung, an der Spitze Gen. Defelice, die Franzosen  Regierung einfach abzuziehen, 371 minus 163 Millionen ergiebt Nachricht, daß im Eril des Spißelfürsten in Luzern Herzerquickende begrüßte. Ebenso stellten sich die monarchistischen und Ieritalen dann den Betrag von 208 Millionen Mark, den der Flottenverein Frühlingswonne cinzog: von Normann- Schumann ist der Vereine zum Empfang Wilhelms II. auf, während die radikalen in Anbetracht der Vertenerung der Schiffsbauten auf 250 Millionen annfluch genommen, der den Beleidiger seiner kaiserlichen Korporationen den Franzosen zujubelten. abrundet. Zu diesen 250 Millionen kämen dann aber noch die 307 Majestät zwang abgesehen von seinen nicht gar seltenen merk- Findet Wilhelm II  . so die Sympathien der Reaktionäre Millionen für die eigentlich 1913-1917 zu erbauenden, nach den würdig furchtlosen Gastspielreisen nach Berlin   das trockene des Auslandes, so ergiebt Staaten entfremden muß, in denen Forderungen des Flottenvereins aber schon bis 1912 Brot der Verbannung inter  dem gastfreundlichen Dach der dem offiziellen Deutschland   sich, daß die von ihm vertretene Politik fertigzustellenden Neubauten. 250+ 307 Millionen sind aber bereits Republik   zu fauen. die äußerste Reaktion nicht an der Herrschaft ist. Die Berfolgung wegen Majestätsbeleidigung ist 557 Millionen. Rechnet man auch hier die unausbleibliche Ver- von der Berliner   Behörde eingestellt, der Strafantrag zerrissen, teuerung hinzu, so haben wir schon 600 Millionen. Dazu müssen Normann- Schumann hat wieder freien Paß auf der deutschen   Scholle. aber auch die 163 Millionen für die Auslandskreuzer gerechnet Was dazu noch sonderbar erscheint: der an unbekannten Orten werden, die die Rechnung des Flottenvereins ganz unmotiviert ab- lebende Verbannte empfing seine Freiheitstunde etliche Zeit, bevor gezogen hat. Wir wären damit schon zu der Summe von 763 Mil- die staatserhaltende Hermandad die Weisung erhielt, den Verletzer lionen gekommen. der Majestät aus der Kandidatenliste im Fahndungsblatt zu streichen. Womit sich der Herr wohl diese Gunst erworben hat? Dffenbar hat man sich spät, aber um so gründlicher von seiner Unschuld überzeugt. Nachdem die Behauptung Normann- Schumanns von keiner Seite bestritten worden ist, daß der höchste deutsche Offizier, Graf Waldersee es gewesen sei, der seinem König die Treue durch Anstiftung und Verbreitung gröblichster Majestätsbeleidigungen bethätigte, während Normann- Schumann lediglich das Werkzeug des Generalissimus war. Konnte Graf Waldersee, der wirkliche Majestätsbe­leidiger, in höchsten Ehren ungestraft sterben- der neueste Simpliciffi­mus" läßt ihn erst im Himmel von der Strafe ereilt werden es ein schöner Aft der Gerechtigkeit, daß man nun dem armen un­schuldigen Allerweltsipigel den Steckbrief abnahm.

Dabei wären aber die Kosten für die In- Dienst Stel Iungen usw. noch gar nicht in Anschlag gebracht worden. Mit Recht sagt darüber die Kölnische Volkszeitung": Mit den Schiffen allein ist es nicht gethan, mit denselben müßten auch die Werften, Dods, Kasernen, werk­stätten, Lazarette usw., das Personal an Offizieren, Technikern, Mannschaften, Aerzten, die Bestände an Munition, Heizmaterial entsprechend vermehrt werden. Alle Ausgaben für die Indiensthaltung, Verpflegung usw. würden sich entsprechend steigern und nicht allein 2000 Offiziere, Ingenieure und Beamte, sondern auch 18 000 Mannschaften bis zum Jahre 1912 mehr eingestellt werden müssen."

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Somit kommt das Centrumsorgan auf eine Gesamtsumme von 1 138 000 000., wobei es aber die Kosten des Keimschen Projekts Man darf gespannt sein, in wessen Diensten sich der freie nur auf 650, nicht wie wir auf 763 Millionen Mark veranschlagt hat. Die Kosten würden also in Wirklichkeit nicht 1138 000 000, fondern 1251 000 000 m. betragen, also gerade fünfmal so viel, als der Flottenverein zugiebt!

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Normann- Schumann nunmehr nach seiner Weise erlustigen wird. Willkommen in der Heimat, wo selbst ein Generalfeldmarschall so unabhängig ist, daß er seinen allerhöchsten Kriegsherrn mit Eifer und Ausdauer beleidigen kann!

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Soldatenmißhandlung. Aus Baden schreibt man uns: In der jüngsten Garnisonstadt des Landes, in Lahr  , treten die Soldaten­mißhandlungen nun auch schon in die Erscheinung. Dort beschäftigte sich das Divisionsgericht mit der Anklage gegen einen Unter­offizier der 4. Batterie des Feldartillerie- Regiments Nr. 66. Da man von den Terminen solcher militärischen Gerichtsverhandlungen vorher nichts erfährt, ist für die Beurteilung nur das Wenige ver­fügbar, was amtlich veröffentlicht wird. Der Unteroffizier, dessen Name nur durch das Initial B. angedeutet wird, wurde zur Degradation und zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten und drei Tagen verurteilt. Er scheint somit sich schwer an seinen Unter­gebenen vergangen zu haben. Auf eine Anzapfung durch unfre badischen Partei- Organe mußte auch eine offiziöse Notiz im Amts­blatt der Garnison Offenburg   einräumen, daß in der dortigen Saferne in lezter Zeit ebenfalls Soldatenmißhandlungen stattfanden, derentwegen Untersuchung eingeleitet ist.-

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Kommunale Wahlreform in Frankfurt   a. M. Mit knapper Mehrheit( 27 gegen 22 Stimmen) wurde am Dienstag, so wird uns aus Frankfurt   a. M. geschrieben, nach längerer heißer Debatte ein Antrag Dr. Quarc( Soc.) Dr. Zirndorfer( Dem.) angenommen, Aber auch damit wäre die wirkliche Mehrausgabe noch Die wahre Farbe des Nationalliberalismus. das bestehende Wahlgesetz für Frankfurt   a. M. vom Jahre 1867 da­immer nicht erschöpft. Denn wie wir aus dem Geheimen Tirpig Erlaß wissen, sind die Summen für die Indienst- Der nationalliberale Landtags- Abgeordnete Mend, der in hin abzuändern, daß als versteuerbares Mindesteintommen 700 Gulden"( gleich 1200 Mark) eingesetzt wird: Haltungen bei dem Flottengesetz von 1900 viel zu niedrig angegeben Altona   gewählt ist, segt trotz der Protesterklärung der national- statt , 900 Mart". Bisher war niemand wahlberechtigt, der nicht worden. In dem Erlaß hieß es ja bekanntlich, daß in dem Gesez liberalen Parteileitung die Poltereien gegen das Reichstags- Wahls 1200 Mart versteuerte; daher erklärte es sich, daß in Frankfurt   a. M. planmäßige Steigerung der Indiensthaltungen recht fort. Er wendet sich auch das kennzeichnet den National Die Socialdemokraten aus eigner Kraft noch feinen Genoſſen zum liberalen" mit seinen Ergüssen an die Hamburger Nachrichten", bei den Berechnungen hätten außer acht gelassen werden müssen, das Blatt für Ausnahmegejezze und Umsturz. Er erklärt sich für den Stadtverordneten zu wählen vermochten; Genosse Quard selbst da derartige Berechnungen so hohe Bedarfszahlen ergeben haben Gedanken des Staatsstreiches als- Drohmittel gegen die wurde mit Hilfe der Handwerkerpartei gewählt. würden, daß dadurch die Flottenvorlage aufs äußerste gefährdet rote und schwarze Internationale; aber zur Beseitigung des

die

würden!

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Zicht man also diese Steigerungen in Rechnung, so Reichstags- Wahlrechts bedürfe es gar nicht einmal des Staatsstreichs, Es wird uns geschrieben: In der neuesten Nummer seiner Wochenschrift Sachsenstimme" find 1 Milliarden der Mindestbetrag, um den durch das Projekt das lasse sich auch auf gesetzlichem Wege" machen. Bemerkenswerter der Flottentreiber die Marine- Ausgaben bis 1912 erhöht werden als diese Geständnisse der eignen Reichsfeindschaft sind die Anschreibt der frühere Parteigenosse Lebius, er wolle heute einmal schuldigungen, die Herr Mend gegen seine Parteifreunde er aus der Schule plaudern". Er flagt dann über schlimme Erfahrungen, Wenn dies Projekt feinen ungeheuerlichen" Anschlag hebt. Er meint, die Anhänger des Reichstags- Wahlrechts feien unter die er voriges Jahr gelegentlich des Tabalarbeiter- Kongresses in den Industriellen, Kaufleuten, selbständigen Gewerbetreibenden und Dresden   als Berichterstatter gemacht habe. Er habe die Berichts gegen die Taschen des arbeitenden deutschen   Volkes darstellt, so giebt Gebildeten" sehr dünn gefät, und fährt dann fort: crstattung übernommen, nicht aus Interesse an den Verhandlungen, es überhaupt nichts Ungeheuerliches mehr!- Weshalb erklären sich nun diese weiten Kreise nicht offen sondern weil solche Berichte die Finanzverhältnisse eines nicht mit gegen das allgemeine Wahlrecht? Weil einer sich vor dem Glüdsgütern gesegneten freien Schriftstellers für einige Zeit auszubefferu

SAGO