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Nr. 99. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Mordprozeß Walther.

Zweiter Tag.

Nach Eröffnung der Sihung durch den Vorsitzenden, Landgerichts­direktor Grab 3 v. Haugsdorff, wird in der Betveisaufnahme fortgefahren.

Am

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Donnerstag, 28. April 1904.

der Meinung, daß es an jenem Tage nicht windig war, während einer Gartenlaube beobachten lassen. In dem Augen­der Gemeindevorsteher Barthel die gegenteilige Ansicht vertritt. blicke, als sich die Frau habe Geld geben lassen, habe der Schutz­Rechtsanwalt Morris beantragt die Einholung einer Aus- mann eingegriffen. Präs.: Nun sagen Sie, Walther, was haben funft des Meteorologischen Instituts. Der Gerichtshof beschließt Sie denn da den Mädchen erzählt? Angell.: Die Zeuginnen demgemäß. haben das falsch aufgefaßt. Was ich ihnen erzählt hatte, stammte Gerichtsassessor Dr. Stern hat am 10. September v. J. in von dem Gespräch her, welches ich mit meiner Frau hatte.- Staats­Dallgow die Leichenschau abgehalten. Die Leiche hatte auffallend anwalt Dr. Schindler( zur Beugin): Hat der Angeklagte Ihnen viele Schmucksachen, Spuren einer Beraubung oder eines stattgehabten Lieblosungen irgend welcher Art zu teil werden lassen?- Zeugin: Stampfes waren nicht vorhanden, insbesondere ist ihm an den In keiner Weise. Staatsanwalt: Hat er Ihnen auch Haaren nichts aufgefallen. An den Fingern haben sich einige feine Geschenke gemacht? 3eugin: Er hat mir ein Kleid Rißwunden gezeigt. Die Frau war sehr auffallend gekleidet und er und einen Hut geschenkt. Ich habe dies aber nicht als Geschenke habe in das Leichenschau- Protokoll geschrieben: Die Leiche mache den betrachtet, denn wir haben viele Arbeit für ihn gethan. Der Zeugin Eindruck solcher einer Prostituierten. Auch die Gesichtszüge und die wird noch der Brief vorgelesen, den sie nach einer Aufstellung des Haarfrisur hätten diesen Eindruck verstärkt. Er habe mit dem Streis- Angeklagten an dessen Schwester geschrieben und in welchem von arzt Dr. Jaenice die Möglichkeit erwogen gehabt, daß vielleicht doch späterem verwandtschaftlichem Verhältnis und davon die Rede war, nicht Selbstmord, sondern ein Verbrechen vorliegen fönnte, mangels daß die Liebe ihren Einzug gehalten" habe. Die Zeugin erklärt, weiterer Anzeichen eines solchen sei dann aber die Beerdigungs- daß sie sich bei diesem Briefe gar nichts gedacht habe. Erlaubnis erteilt worden. Die nächste Zeugin, Arbeiterin

Verschiedene Heiterkeitskundgebungen

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Marie Kalauch

-OWO

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Frau Helene Thomas, die Schwester der verstorbenen Frau Walther, bekundet, daß sie von Oktober 1902 bis April 1903 in der Samariterſtraße und von da an bis 1. April 1904 in Zehlendorf , Stahnsdorferstr. 1, gewohnt habe. In ihrer Wohnung in der Samariterstraße hat außer ihrer Schwester nur noch ein Mädchen eingewohnt. In der vorher innegehabten Wohnung in der Waldemar­straße hat zwar ein junger Mann eingewohnt, es ist aber nie etwas Anstößiges zwischen der Schwester und dem jungen Mann vor­gekommen. Richtig ist es, daß sie( 3eugin) sich einmal aus dem Fenster ihrer Wohnung in der Samariterſtraße gestürzt hat. Sie ist acht Jahre verheiratet und lebt mit ihrem Manne recht glücklich; aus unbedeutender Veranlassung ist sie mit ihrem Manne eines Tages in Streit geraten, der Mann hat ihr heftige Worte gesagt und da hat sie sich in Erregung und Benommenheit vier Stock hoch aus dem seitens des Publikums begleiten die Aussagen des nächsten Beugen, aus Mügeln bei Birna, ist das Dienstmädchen, welches von dem An­Fenster gestürzt. Sie ist auf Gartenerde gefallen und hat keinen Stellmachers Johann Kulid aus Potsdam . Er hat auf der Reise geklagten ohne Wissen seiner Frau angenommen worden und von ihm großen Schaden genommen. Es sei nicht wahr, daß sie aus Lebens- bon Dortmund nach Berlin am 5. September unterwegs den An- mit nach Holland und auch nach Emmerich gegangen war. Die Zeugin war überdruß wegen einer Untreue ihres Mannes sich das Leben habe geklagten kennen gelernt und auf dessen Aufforderung mit ihm in dicht daran, einen Meineid zu leisten und ist durch ernsten Vorhalt nehmen wollen, ebenso unwahr sei es, daß ihr Mann mit ihrer ihm einen Brief nach Zehlendorf zu besorgen, der Brief war ge- dem Angeklagten Geschlechtsverkehr gehabt? Berlin zusammen gewohnt. Am nächsten Tage habe er ihn gebeten, des Präsidenten davor bewahrt worden. Präs.: Haben Sie mit Schwester nähere Beziehungen unterhielt. Ihre Schwester sei an­8eugin( zögernd): fänglich, nachdem ihr Mann von ihr sich getrennt hatte, etwas schwer- druckt und an eine gewisse Meta gerichtet. Die Adresse war nicht Nein. Bräf.: Nein?! Das tommt so zögernd heraus. Prüfen mütig gewesen, nachher sei sie aber durchaus heiter und lebenslustig ganz genau angegeben, er sollte sich nach der Adresse und auch nach Sie sich ja sorgfältig und denken Sie daran, daß Ihnen noch Be­geworden und habe nie Selbstmordgedanken geäußert. In dem mit drückte sich so aus, als ob er den Verdacht hätte, daß sie ein Frauen- Also ich frage Sie nochmals: Haben Sie Geschlechtsverkehr mit dem dem fittlichen Ruf der Meta erfundigen, denn der Angeflagte weise entgegengestellt werden könnten! Der Verräter schläft nicht! Gummitypen hergestellten Brief, der am 6. September bei ihr für zimmer fei. Zeuge hat dann den Brief an die Adreffatin selbst über Angeklagten gehabt? 8eugin: Ja! Präs.: Nun sehen ihre Schwester abgegeben wurde, habe gestanden, daß sie zu dem reicht und diese hat erklärt, daß fie am 7. September zur festgesetzten Sie! Seien Sie froh, daß Sie noch rechtzeitig der Wahrheit die Rendezvous am Lehrter Bahnhof allein kommen solle. Die Schwester konnte sich nicht recht entschließen, es wurde erst verabredet, Beit am Lehrter Bahnhof sein werde. Nach der ihm gewordenen Ehre gaben! Die Zeugin befundet auf weiteres Befragen: Der daß die Zeugin mit ihr gehen sollte, abends hatte sich die Schwester Weisung hat der Zeuge erklärt, er würde auch dabei sein, nachher Angeklagte hat wiederholt gesagt, daß er sich scheiden lassen wolle. aber wieder anders besonnen und wollte überhaupt nicht hingehen, hat ihm aber Walther gesagt, er brauche nicht mitzukommen. Bur Bernhardine var er sehr freundlich. Bräf.: Sie haben dann mit dem Angeklagten nach umbergetneipt da ihr die Bemerkung Kommen Sie aber allein" etwas bedenklich und sind durch die Friedrichstraße gekommen. Nun erzählen Sie mal, geklagten nach Berlin mit thätig gewesen. Kriminalkommissar Nasse: Er sei beim Transport des An­ivar. Die Zeugin hat der Schivester zugeredet, doch zuzusehen, ob Unterwegs habe ihm was dort passiert ist. fie fich vielleicht verbessern könnte; sie ist am Montag, 7. September, Beuge: Da sahen wir viele Frauen- dieser Angaben über seine Begegnung mit seiner Frau am 8. Sep­verhindert gewesen, mit nach dem Bahnhof zu gehen, und seitdem Walther da nicht auch etwas gesagt?- Beuge: Ja, er hat gesagt: verschiedene Angaben gemacht. Bräf.: Der Angeklagte be= zimmer. Präs: Ja, das glaube ich Ihnen, hat Ihnen aber tember vor dem Anhalter Bahnhof gemacht und dabei dreierlei hat sie ihre Schwester lebend nicht mehr wiedergesehen. 13. September hat sie diese als vermißt angemeldet; daß der Mann mehr ansehen!- Präs.: Warum denn nicht? Hatten Sie sich bei der Sie zugegen gewesen, Sie ihm als Thatsache vorgehalten Wenn das meine Zufünftige wüßte, dann würde sie mich nicht hauptet, daß bei einer Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter, der Schwester hier in Berlin gewesen, wußte sie nicht. Die Bes denn mit Straßenbirnen eingelaffen? 8euge: Nein! Rein! hätten, daß ja Bernhardine von ihm sogar geschwängert sei und daß hauptung des Angeklagten, daß ihr Mann mit der Schwester ein wir haben nur Wörter gesagt. Liebesverhältnis gehabt habe, sei ganz unwahr- Präs. Was denn für Wörter? er darauf zugegeben habe, daß er mit ihr in geschlechtlichem Verkehr im Gegenteil, fie habe ihren Mann manchmal aufgefordert, nicht so schroff gegen die Beuge: Das tann ich nicht genau sagen. Präs: Waren gestanden, obgleich es nicht wahr sei. Er habe dies gethan, Schwester zu sein. Diese sei ganz gesund gewesen, sie habe gern ge-( Seiterkeit.)- Bräs.: Welche Zukünftige" follte es denn fein?--Kommiffar Naffe: Der Kommissar Meigner aus Emmerich hatte es denn schmutzige, schweinische Worte? Beuge( eifrig): Ja! ja! damit Bernhardine Klein entweder ihn selbst oder Sie verklage. tanzt, aber keineswegs einen zu tadelnden Lebenswandel geführt. 8euge: Das fann ich nicht sagen. Präf.: Na, war es denn eine mir mitgeteilt, daß nach dortigen Gerüchten die Bernhardine von Die Zeugin Frau Brademann, bei der Frau Walther in Amerikanerin, eine Engländerin oder sonstwie?- 3euge: Ich habe dem Angeklagten geschwängert sein sollte. Als Walther dann bei Friedrichsberg gewohnt hat, giebt dieser das Zeugnis einer sehr von ihm gehört, daß er ein Holländer sei, und da habe ich gedacht, der Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter geschlechtlichen Verkehr ordentlichen und anständigen Frau. Als diese am 7. September früh baß es vielleicht eine Holländerin sei. Bräs.: Hat er Ihnen ableugnete, habe ich eingegriffen und ihm gefagt: Das Mädchen soll aus Zehlendorf heimkehrte und sich zum Gange nach der Fabrit um nicht auch eine Photographie feiner Zukünftigen gezeigt?-3euge: doch sogar von Ihnen geschwängert sein. Da hat wohl der Angeklagte zog, hat sie der Zeugin den Brief mit der Aufforderung zum Rendez- Ja, in der Friedrichstraße. - Präs.: Wie sah denn die Photographie bei sich gedacht:" Donnerwetter, nun ist es bekannt" und hat es vous am Lehrter Bahnhof gezeigt und ihn dann zu sich geſtedt. Die aus? 8euge: Ja, es war eine Persönlichkeit darauf.( Heiterfeit.) zugegeben, daß er geschlechtlichen Verkehr gehabt. Rechtsanwalt Zeugin hat der Frau Walther gesagt, sie solle sich vorsehen, der Brief- Der Angeklagte behauptet, daß er dem Zeugen die Photographie Dr. Silberstein: Hatten Sie ihm nicht gesagt, daß Sie bezüglich schreiber sei gewiß ihr Mann. Darüber sei Frau Walther sehr er- feiner Ehefrau gezeigt habe. Ein Geschworener: hatte die der Schwängerung eine positive Mitteilung hätten?- 3euge: freut gewesen und habe die Hoffnung geäußert, daß sich ihr Mann Frau auf der Photographie einen Sut? 8euge: Nein. Nein. wieder mit ihr vertragen würde. Sie sei sehr luftig gewesen und Rechtsanw. Morris: Der Zeuge hat offenbar den Herrn Gewed gehabt, durch Aufstellung einer solchen Behauptung von dem Dr. Silberstein: Vielleicht haben ste habe niemals Todesgedanken geäußert. Nach einer Mitteilung der schworenen misverstanden. Der Herr Geschworene sprach von einem Angeklagten das von Ihnen Gewünschte herauszubekommen. Frau Walther habe sie ihr Mann einmal mit dem Revolver bedroht." But", er scheint aber Hund" verstanden zu haben. 8euge Rechtsanwalt Morris: Der Angeklagte behauptet sogar, daß Sie Zeugin Emma Schieke zu Lichtenberg ist eine Arbeitskollegin( beleidigt): Ich kann doch ganz gut einen Hut" von einem Hund" ihn sehr böse und der Frau Walther gewesen. Diese sei eine gute, fleißige, anständige, unterscheiden.( Heiterkeit.) Dem Zeugen wird eine bei den Aften lebenslustige Person gewesen, die jeder gerne gehabt hat. Sie sei befindliche Photographie und eine andre Photographie vorgelegt, die haben. 8euge: Daß ich jemand, der unter dem Verdacht des schroff behandelt auch gutmütig und harmlos gewesen, ging aber gern zu Ver- der Angeklagte aus seiner Belle holen muß. Der Zeuge glaubt nicht, Giftmordes steht, nicht gerade mit Glacéhandschuhen anfasse, ist doch gnügungen und renommierte gern damit, daß die Herren sehr hinter daß die ihm gezeigte Photographie so ausgesehen habe. ihr her wären, daß sie viele Briefe bekäme und, wenn sie wollte, drei oder vier Herren an der Strippe hätte. Zu unanständigem Verkehr habe frühere Jahre längere Zeit in der Waggonfabrik in Baußen ge- selber. Hält es der Zeuge auch für seine Aufgabe, wenn er bei begreiflich. Das muß ich dem Verteidiger oder andern Leuten über­Magazinberwalter Martin Bauer Baugen: Der Angeklagte laffen. Rechtsanwalt Morris: Diese Aeußerung spricht für sich mit Herren sei sie viel zu harmlos gewesen. Auf Befragen eines Geschwornen erklärt die Zeugin, daß Frau Walther in Berlin und arbeitet und sich zur Zufriedenheit geführt. Auf eine Anfrage seitens dem Untersuchungsrichter gewissermaßen als Zeuge mitwirkt, den Geschwornen erklärt die Beugin, daß Frau Walther in Berlin und der Schwester des Angeklagten hat Beuge fich bereit erklärt, ihn Angeklagten schroff zu behandeln?-8euge: Fronisch bin ich ge­Umgegend sehr unbekannt war. Ob fie früher schon einmal in wieder in Arbeit zu nehmen. Der Angeklagte sei dann am wesen. Rechtsanwalt Dr. Silberstein: Der Angeklagte be­Dallgow gewesen, weiß die Zeugin nicht. 10. September bei ihm in Baugen erschienen. Bei seinem Erscheinen hauptet: höhnisch. Staatsanw.: Der Angeklagte hat auch sei ihm sofort dessen auffallend blauschwarz einen Ausbruchsversuch aus dem Gefängnis gemacht? 8euge: Ja, er sagte, er fei nur ausgebrochen, um in den Rhein zu Ich sagte ihm darauf: Ach, wahrscheinlich über den

Der nächste Zeuge ist der

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Apotheker Eckart aus Dallgow.

fei.

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"

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gefärbter Schnurrbart

Bernhardine Klein

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Aus der Frauenbewegung.

den

Er hat, zusammen mit dem Gemeindevorsteher Barthel, die Leiche und sein unstätes Benehmen aufgefallen. Walther habe ihm u. a. gehen. der Frau Walther zuerst vorgefunden, und zwar am 8. September, gesagt, in Holland sei es so unsicher, daß er immer einen Revolver Rhein . nachmittags nach 5 Uhr. Nach seinen Wahrnehmungen war das bei fich trage. Auf die Frage nach seiner Frau hat der Angeklagte Kriminalfommissar Meigner aus Emmerich : Er habe dem Haar der Leiche, die an einem Haselnusstrauch hing, oder vielmehr geantwortet: Diese triebe sich in Berlin als Dirne umber, er liege Kommissar Naffe erzählt, daß ein Gerücht in Emmerich be= nicht hing, sondern mit dem Gesäß auf einer Böschung ruhte, voll in Scheidung, diese könnte jeden Tag perfett werden; dann ver- fage, daß Bernhardine Klein geschwängert sei. Solches Gerücht habe ständig in Unordnung. Die Kleider dagegen waren geordnet und Heirate er sich mit einer Rheinländerin, die ein sehr braves Mädchen in Emmerich bestanden, es habe sich aber nicht bewahrheitet. Gegen glatt, und dieser Umstand hat dem Zeugen den Verdacht nahe gebracht, daß es sich vielleicht doch nicht um Selbstmord handeln könnte. In ja wohl, ich wurde durch die Frage nach meiner Frau an deren Präs.: Was fagen Sie dazu, Angeklagter? Angeft.: die Töchter des Herrn Klein könne er nichts Nachteiliges fagen. Untersuchungsrichter Landrichter Dr. Hornemann, nochmals der Nase und im Munde der Leiche zeigten sich( wie der Zeuge bei Auftreten in Berlin erinnert und da konnte ich mich nicht anders aus- borgerufen, bekundet: Er habe natürlich die Vernehmung geleitet, seinen ersten Bernehmungen gesagt hat) Maden, während er jetzt brüden, als es geschehen ist. Man wird bei solcher Stellung bei einzelnen Punkten, wo es sich um Mitteilungen des Angeklagten nur von Maden spricht. Die Leiche hing an einer geschüßten Stelle, suche auch nach so daß das Haar vom Winde nicht zerzaust sein konnte. seinen Familienverhältnissen befragt und an den Kommissar Nasse handelte, habe dieser selbständig gefragt. Fußspuren es macht immer einen feien nicht bemerkbar gewesen, ebensowenig Anzeichen dafür, daß die nicht geordnet sind. schlechten Eindruck, wenn diese Der Kommissar habe den Angeklagten etwas schärfer angefaßt als Leiche geschleift worden wäre. Der Stamm, an dem die Leiche hing, Der Beuge Bauer erklärt auf die Frage eines Geschwornen, daß gegangen. Deshalb habe ich diese Ausrede gebraucht. er selber, er sei dabei aber nicht über die zulässigen Grenzen hinaus­fei nicht ganz so did wie ein Handgelenk gewesen, die Schlinge habe der Angeklagte seiner Zeit bei der ersten Beschäftigung in der Waggon- Sodann wird Kriminalinspektor Braun vernommen und läßt zwar fest am Halse gelegen, man hätte aber den Kopf ganz gut aus fabrik selbst Typen geschnitzt habe, die heute noch dort in Gebrauch sich über die ersten Nachforschungen nach den begleitenden Umständen der Schlinge herausbringen können. Gemeindevorsteher Barthel aus Dallgow schließt sich dem sofort in Baußen in Arbeit treten könnte? feien. Präs.: Konnte der Angeklagte denn annehmen, daß er des Todes der Frau Walther aus. Vorzeugen im allgemeinen an. Beuge: Ich hatte Der Vorsitzende verliest noch die vom Meteorologischen Institut An den Händen der Leiche waren Abschürfungen; Maden oder Fliegeneier hat er nicht wahrgenommen. ihm eine Anstellung erst zum 1. Januar versprochen. Er konnte eingegangene Auskunft, wonach bei Spandau am 7. September Rechtsanwalt Morris: Sätte man nicht in der Umgegend die nicht glauben, sofort eintreten zu können. Auf Antrag des Rechts - abends bis 1 Uhr nachts mäßiger, nachher schwächerer Nordwestwind Hilferufe einer Person hören müssen, die gewaltsam ermordet wurde? anwalts Morris wird festgestellt, daß der Angeklagte feiner Zeit geherrscht hat. Der Zeuge bezweifelt dies. In dem Portemonnaie der Leiche Sofort Stellung antreten". eine Depesche von seiner Mutter erhalten hatte mit dem Inhalt: Hierauf wird die Verhandlung abgebrochen und auf Donnerstag sind etwa 3 M. vorgefunden worden. -Präs.: Diefe Depesche datiert 9 Uhr vertagt. Der Cigarrenhändler Engelbrecht aus Rohrbeck hat das vom 13. August und der Angeklagte ist erst am 5. September fofort" Walthersche Ehepaar am 7. September gesehen, als es vom Dallgower abgereist. Bahnhof fam. Die Frau war sehr vergnügt, sie trällerte vor sich Sehr eingehend wird die Zeuginste hin und hopste auch einmal über einen Stein. Auch dieser Zeuge Der Bildungsverein für Frauen und Mädchen zu Ober- Schöneweide hat die Leiche am nächsten Tage gesehen und Fliegeneier an ihrem vernommen. Sie ist 21 Jahre alt. Auf Vorhalt des Präsidenten hielt am 15. 5. Wts. unter guter Beteiligung seine Mitglieder­Halse wahrgenommen. erklärt sie, daß der Angeklagte nicht bloß zu ihr, sondern zu allen versammlung ab. Frau Dr. W. Zepler sprach über: Welchen Wert Frau Helene Feldmüller aus Dallgow wohnt etwa sehr freundlich gewesen sei. Er sei ein sehr zuvorkommender Mann. hat die Bildung für die Arbeiterin?" An den sehr interessanten 150 Schritte von der Stelle, wo die Leiche gefunden worden ist. Sie Präs. Haben Sie mit dem Angeklagten in geschlechtlichem Vortrag, welcher mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde, schloß hat Auffälliges nicht gehört, dagegen sollen Arbeiter einer andren Berkehr gestanden?- Beugin: Nein, niemals! Er hat mir so fich eine rege Disfuffion. Hierauf wurde beschlossen, die inzwischen Frau erzählt haben, daß sie am 7. September abends einen Schrei etwas auch niemals angeboten.- Präs. Der Angeklagte hat es notwendig gewordene Neuwahl der ersten Vorsigenden in einer gehört haben. Die Zeugin hat, als sie die Leiche sah, das unbestimmte aber bei einer Bernehmung selbst zugegeben.- 3 eugin: Dann außerordentlichen Generalversammlung vorzunehmen. Näheres hier­Gefühl gehabt, daß Selbstmord wohl nicht vorläge. soll es mir Herr Walther einmal ins Gesicht sagen! Präs.: Na, über wird noch bekannt gegeben. Zeuge Thomas, der Ehemann der vernommenen Zeugin er hat schon zugegeben, daß er diese Angabe aus irgendwelchen Thomas, bestreitet mit Entschiedenheit, daß er mit der Frau Walther Gründen falsch gemacht habe. Auf weiteres Befragen erklärt die Marktpreise von Berlin am 26. April 1904 jemals geschlechtlich etwas zu thun gehabt habe. Was den Sturz Beugin: Der Angeklagte sei dann einmal verreist, nachdem er eine nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. feiner Ehefrau aus dem Fenster betrifft, so behauptet der Zeuge im Depesche von seiner Mutter erhalten hatte. Er sagte dabei, er wolle Beizen, gut D.- Chr.| 17,30 Kartoffeln, neue D.- Ctr. Gegensatz zu seiner Ehefrau, daß diese sich aus dem Fenster gestürzt gleichzeitig Berlin angehen, sich nach dem Treiben seiner Frau er­Rindfleisch, Keule 1 kg habe, weil er einmal einen Brief gefunden, aus dem er entnehmen fundigen und sehen, daß er einen Grund zur Scheidung erhalte. Do. Bauch zu können glaubte, daß seine Frau etwas unerlaubtes mit einem Den Schnurrbart habe er sich zu diesem Zwecke gefärbt. Als Walther* Roggen, gut Schweinefleisch Manne vorhabe. Frau Thomas giebt zu, daß ihr Mann ihr des von der Reise zurüdtehrte, habe sie ihn vom Bahnhof abgeholt, fie Kalbfleisch halb Borwürfe gemacht habe und dies der Grund zu ihrem Selbst- habe ihn nach seiner Mutter und feiner Schwester gefragt+ Geüfte, gut mordversuch gewesen sei. Beuge Thomas erklärt auf Be- und die Antwort erhalten, daß erhalten, daß die Mutter sehr schwach fragen der Verteidigung noch, daß Frau Walther zwar sehr sei. Präs: hat er Ihnen nichts von feiner Frau Lustig gewesen sei; er halte es aber für ganz ausgeschlossen, daß fie erzählt? 8eugin: Nein, so sehr habe ich für Herrn thafer, gut einen unfittlichen Lebenswandel geführt habe. Walther mich nicht interessiert. Präs.: Er soll Ihnen sogar einmal einen Heiratsantrag gemacht haben. 8eugin: As Herr Walther zu uns zog, haben wir ihm alle beim Einzug geholfen. Richtftroh aus Dallgow hat das Ehepaar Walther nach der Ankunft in Dallgow Da hat er gesagt, wenn er von seiner Frau gefchieden wäre, fönnte e Erbsen in feinem Lokale bedient. Die Frau sei sehr vergnügt und lustig, der ich seine Frau werden. Ich habe darauf gar keine Antwort erteilt, Speisebohnen Mann dagegen sehr niedergeschlagen gewesen. Als sie sich entfernten, denn mit einem verheirateten Manne würde ich nie in Verkehr Linsen fagten sie, daß sie sich das Döberizer Lager ansehen und um 11 Uhr treten. Bräf.: Er von seiner Seite mag aber wohl folche* ab Bahn. zurückfahren würden. Aber weder mit diesem Zuge noch mit dem Hoffnung gehabt haben? Beugin: Das mag sein. Präs: Tezten Zuge an jenem Abend sei der Mann oder die Frau von Ballgow Hat er Ihnen nicht auch noch eine Erzählung von Detektivs zurückgefahren. In Bezug auf den Zustand der Leiche schließt sich und Polizeibeamten mitgeteilt? Zeugin: Er hat der der Zeuge dem Zeugen' Edart an. Er hat Maden an der Leiche ge- Schwester erzählt, er habe seine Frau durch zwei Detektivs sehen, ebenso die zerzausten Haare bemerkt und ist mit dem Zeugen lund einen Schuhmann einen Schuhmann bei einem unfittlichen Treiben in!

Bahnhofswirt Ewald Wilke

Hammelfleisch Butter

mittel

8,00 6,00 1,80 1,20

gering

1,40 1,10

"

mittel

"

gering

"

13,15 13,13 13,11 13,09 13,07 13,05

1,60 1,00

1,80 1,20

1,80 1,20

14,20 13,10

2,60 2,00

"

mittel

13,00 11,90

Cier

60 Stüd

3,60 2,60

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gering

17

11,80 10,80

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Starpfen 15,00 14,10 Nale

1 kg

2,00 1,20

3,00 1,40

mittel

9

"

14,00 13,10

Bander

gering

13,00 12,10

Hechte

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"

2,20 1,20

"

4,00 3,66 Barsche

"

2,00 0,80

7,30

5,00 Schleie

2.

"

3,00 1,40

40,00 28,00

Bleie

1,40 0,80

"

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50,00 26,00 Strebse

per Schod 15,00 3,00

18

60,00 25,00

frei Wagen und ab Bahn.

Briefkaften der Redaktion,

A. E. 100. Roch nicht.

3,00 1,20