Einzelbild herunterladen
 

Nr. 100. 21. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

78. Sigung. Donnerstag, den 28. April 1904, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstische: Möller, Graf Posadowsky. Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Beratung der Novelle zum Krankenfürsorge Gesez für See

Ieute.

Hierzu haben die Socialdemokraten Schwarz- Lübeck und Genossen ihre Anträge aus der zweiten Lesung in abgeänderter Form wiederholt. Sie verlangen zu Artikel 1 Fürsorge auch innerhalb drei Wochen nach der Abmusterung, wenn der Seemann   nicht in­zwischen in ein neues Dienst- oder Arbeitsverhältnis eingetreten ist, und beantragen als Artikel 1a, Frauen und Kindern unter 15 Jahren ein Viertel der Heuer zu zahlen, wenn der Schiffsmann in einer Krantenanstalt ist.

"

Das Centrum verlangt in einem Antrage Kirsch und b. Savigny  , den Entwurf Gesetz betreffend Abänderung der Seemannsordnung und des Handelsgesetzbuches" zu nennen und statt den Seemann nach seinem Heuerverdienst e" ihn nach seinem Arbeitsverdienste als Schiffsmann" zu entschädigen. In der Generaldiskussion begrüßt

Abg. Raab die Vorlage als einen großen Fortschritt im Interesse der Seeleute. Allerdings sind noch wesentlichere Reformen not­wendig; diese aber müssen vertagt werden bis zur bevorstehenden Reform der Krankenversicherung  . Deshalb lehnen wir die Anträge der Socialdemokraten ab, mit den Centrumsanträgen sind wir dagegen einverstanden. Abg. Schmalfeldt( Soc.):

" T

der sie schädigt

Freitag, 29. April 1904.

Wenn die Revision des Börsengesezes nach dem Wunsche des Herrn Vorredners verschoben würde bis zu einer Revision des Aktiengesetzes, dann würde sie allerdings damit ad calendas graecas

daß sich das Centrum ein wenig gebeffert hat. Aber ich habe schon beseitigen, und ihre Preise herabdrückt. 1902 genau dasselbe ausgeführt und das Centrum hat damals dem Ein wesentlicher Grund, aus dem ich für die Wiederherstellung des Unrecht schweigend zugestimmt. Auch heute will es nur in einem Terminhandels in Industrie- und Bergwerkspapieren Paragraphen Arbeitsverdienst" statt Heuer" seßen, warum nicht eintrete, ist der, daß sich nach mir zugegangenen Mitteilungen die auch in dem andern? Nach dem Centrumsantrag würde eine Familie Qualität der Depots in unfren Banten außer­26 Pfennige täglich zu ihrem Unterhalt bekommen.( hört! hört! ordentlich verschlechtert hat und die guten, links.) Hier kommt auch keine Rücksicht auf die kleinen Reedereien in soliden Papiere nach Paris  , London   usw. ab= Betracht. Denn die großen Personendampfer, auf denen die geströmt sind, weil dort die Börsenspekulanten ihre Geschäfte Stewards hohe Einnahmen und infolge dessen hohe Unterstützungs- bedeutend billiger machen können. Das ist doch ein recht gefährlicher säze beziehen, gehören nur großen Gesellschaften. Sie können also Zustand für unsre Banten, sowohl in alle einer wirtschaftlichen Krise unbesorgt unserm Antrag ihre Stimme geben.( Bravo  ! bei den wie beim Ausbruch eines Krieges. Die Depots müßten Socialdemokraten.) dann zwangsweise vertauft werden und eine un­Abg. Kirsch( C.): Wenn der Abg. Molkenbuhr von unsrer geheuere Deroute auf dem ganzen Geldmarkte Besserung spricht, so muß ich von der Mauserung der Socialdemo- wäre unausbleiblich. Die Solidität im Börsen- und Bank­fratie sprechen.( Heiterkeit rechts.) Ich erinnere ihn daran, daß bei verkehr kann nicht allein durch das Börsengeset hergestellt werden, der Seemannsordnung nur unsre Partei durch ihre Vermittelungs- sondern dazu sind vor allem zwei Reformen notwendig, die ich schon anträge das Zustandekommen ermöglicht hat. Uebrigens hat die lange befürwortet habe. 1. Nach englischem Brauch sollten wir die Socialdemokratie gar kein Recht, darüber zu sprechen, denn sie hat Depofitenbanken von den Emissionsbanken trennen. 2. Eine Revision in der Schlußabstimmung das ganze Gesez abgelehnt.( Hört! hört! unfrer Aktiengesetzgebung ist nicht länger zu umgehen. Dabei müßte rechts.) Werden Sie das heute etwa auch thun oder haben Sie sich den Aktiengesellschaften vorgeschrieben werden, daß sie ihre Reservefonds gemausert?( Bravo  ! im Centrum.) nur in mündelsicheren Papieren anlegen dürfen. Weiter sollte die Abg. Molkenbuhr( Soc.): Das Centrum sollte sich doch freuen, Ausgabe von Aktienobligationen der staatlichen Genehmigung bedürfen. daß ich anerkenne, daß es einen mit Bewußtsein begangenen Fehler Als das Börsengeset kam, wurden die Agrarier und die Antisemiten zur Hälfte wieder gut machen will; das ist für das dafür verantwortlich gemacht. In der That wurde es eine Not­Centrum schon sehr viel. Aber die heutige Vorlage beweist wendigkeit durch die bedenklichen Erscheinungen auf dem Geldmarkte, doch, daß wir mit unsren Anträgen bei der Seemanns- Ordnung. Sie werden nicht leugnen, daß eine ganze Reihe schwindelhafter deren Ablehnung bewirkt zu haben das Centrum sich jetzt noch Unternehmungen zu verzeichnen waren. Das fonnte nicht dazu rühmt, auf dem richtigen Wege waren.( Sehr richtig! führen, das Ansehen unsrer Börse gegenüber den andrer Länder zu bei den Socialdemokraten.) Wäre damals übrigens die Seemanns   steigern.( Sehr richtig! rechts.) Gegen diese schwindelhaften Unter­Ordnung gescheitert, so hätten wir nach einem oder zwei nehmungen waren gefeggeberische Maßnahmen notwendig. Ich hoffe, Jahren eine bessere bekommen, da die alte un- daß die Kommission recht sorgfältig arbeitet und daß sie vor Wir vertreten den Standpunkt, daß auch den Seearbeitern die haltbar war. Gegen die Seemanns  - Ordnung haben wir allem dafür sorgt, daß die Sprache des Gesezes so flar wird, daß Wohlthaten der Krankenversicherung zukommen müssen, die die gestimmt, weil sie die kriminelle Bestrafung des Kontratt alle Mißverständnisse ausgeschlossen sind.( Bravo  ! rechts.) Landarbeiter bereits genießen. Das ist gewiß eine bruches und viele andre Strafen enthielt. Die jetzige Vorlage Abg. Kämpf( frs. Vp.): gerechte und billige Forderung. Freilich wird die Belastung enthält dergleichen nicht, darum werden wir für sie stimmen.( Bravo  ! der Needer durch die Ausdehnung der Krantenfürsorge von 13 auf bei den Sozialdemokraten.) 26 Wochen erheblich verstärkt, das läßt sich indessen nicht ändern sollen die Verhältnisse der Stewards gebessert werden, indem auch vertagt sein.( Sehr richtig! links.) Die Einwendungen des Herrn Abg. v. Savigny  ( C.) begründet seinen Antrag. Durch ihn Das ganze System aber ist auf die Dauer unhaltbar. Sind erst die Seeleute in die Krankenversicherung mit einbezogen, dann werden die Nebeneinnahmen, vor allem die Trinkgelder, zum Arbeitsverdienst Vorredners gingen darauf hinaus, daß man den Aktiengesellschaften die Lasten nicht mehr allein von den Reedern, fondern gerechnet werden. Um diese Absicht noch deutlicher im Gesetz aus- vorschreiben sollte, ihren Reservefonds in deutschen Staatspapieren auch zum Teil von den Seeleuten getragen werden. Der zusprechen, bringt er noch folgenden Antrag ein: Den Schiffsleuten, oder sonstigen mündelsicheren Papieren anzulegen. Das würde zur größte Teil der Erkrankungen stellt sich bekanntlich nach die für Verpflegung und Bedienung an Bord eines Schiffes an- Folge haben, daß die Aktiengesellschaften, namentlich die großen Beendigung der Reise, nach der Abmusterung ein. Eine so genommen sind, wird an Stelle der vertragsmäßigen Arbeitsheuer Banten  , ihr Aktienkapital noch weiter erhöhen müßten.( Sehr richtig! große Reederei wie der Norddeutsche Lloyd  " hat bereits die der gemäߧ 10 des See- Unfallversicherungs- Gesetzes vom Reichs- links.) Strantenfürsorge auf drei Wochen nach der Abmusterung ausgedehnt, fangler festgesetzte durchschnittliche Betrag des Monatslohnes als Zur Ausgabe neuer Aftien müßte Genehmigung des Staates wie wir es in unfrem Antrage verlangen. Was dem Norddeutschen Grundlage der Entschädigung in Anrechnung gebracht. einlaufen, die er in schwierigen Zeiten der Verantwortlichkeit wegen Lloyd" möglich ist, sollten auch die übrigen Reedereien leisten können. Geheimrat v. Jonquières  : Gegen den ersten Antrag b. Savigny   gar nicht geben kann. Da würde manche Attiengesellschaft bankerott Die heutige Krankenfürsorge hat für den Seemann sehr unerfreuliche habe ich keine Bedenken, der zweite Antrag, der eine zweifellose machen Zum Schluß möchte ich Herrn v. Kardorff noch darauf auf­Folgen. Er ist gezwungen, in das vom Reeder bestimmte Kranken- Rücke auszufüllen beabsichtigt, ist mir in seiner Tendenz durchaus merksam machen, daß die deutschen Börsen schon im Jahre 1881 die haus zu gehen, ob er will oder nicht, und darf nicht in seiner Familie sympathisch, aber ich bin nicht in der Lage, im Namen der ver- Theorie vom Prospektenzwang aufgestellt und durchgeführt haben. bleiben. Der Norddeutsche Lloyd  " macht auch sonst manchmal eine bündeten Regierungen meine Zustimmung zu erklären. Ehe ich mich nun der weiteren Bekämpfung der gegnerischen rühmliche Ausnahme. Wenn der Arbeiter als schwacher Rekonvaleszent Abg. Schwarz- Lübeck( Soc.) betont nochmals, daß die Argumente zuwende, will ich eine Uebersicht über die gegenwärtige das Krankenhaus verläßt, glaubt die Gesetzgebung alles mögliche Ablehnung der Seemanns  - Ordnung durch seine er Lage und die Gründe der Schwierigkeiten bieten. Die eine Gruppe weil fie den Wünschen und für ihn gethan zu haben. Aber die große Schiffahrts- Gesellschaft folgte, der der Bedürfnissen bedenklichen Bestimmungen des Börsengesetzes drehen erkennt ihre selbstverständliche Verpflichtung an, ihn noch zwei bis Seeleute nicht entspreche, sondern vielmehr den Interessen der Reeder sich um den Terminhandel und den§ 764 des Bürgerlichen Gesetz­drei Wochen zu unterstützen, bis er wieder arbeitsfähig ist. diene. Es ist nicht richtig, die kleinen Reedereien gegen die großen buches. Wir sind mit der Regierung der Ansicht, daß das Reichs­die Familie soll nicht hungern müssen, sie soll wenigstens einen auszuspielen, und ich bestreite, daß die kleinen durch die Kranken- gericht durch die der Absicht des Gesetzgebers Kleinen Teil des Verdienstes des Familienvaters erhalten, wenn dieser fürsorge stärker belastet werden als die großen. Redner erinnert an nicht entsprechende Auslegung des§ 48 des selbst im Krankenhause liegt. Von allen Seiten wird anerkannt, die hohen Dividenden, die von den großen Reedereien gezahlt werden. Börjengefeges einen unhaltbaren Zustand ge­daß dieses Gesetz über die Fürsorge für Seemänner auf die Wenn Sie heute unsre Anträge ablehnen, so bin ich sicher, werden schaffen hat. Die Härten der reichsgerichtlichen Judikatur soll Dauer unhaltbar ist. Aber wie lange sollen die Seeleute eine zwei Jahre vergehen, bis die Regierung unsern Antrag selbst der vorliegende Entwurf abschwächen, ebenso den§ 764, der von noch warten? Sie sind in jeder Beziehung zurüd- einbringt.( Beifall bei den Socialdemokraten.) den Geschäften handelt, in denen die Absicht der Kontrahenten gefett, haben kein Gewerbegericht, sondern Abg. Semler( natl.): Ich möchte nur betonen, daß abgesehen darauf hinausgeht, nicht die Ware, sondern die Differenz zwischen nur ein Seeamt, das nur die Interessen der von allen übrigen Versicherungszweigen der Reeder allein die Lasten dem Vertragspreis und dem Preis zur Zeit der Lieferung zu er­Reeder wahrt. Deshalb bitte ich Sie, unfre Anträge anzu großen Gesellschaften an, das gebe ich zu; aber diefe großen spekuliert höchstens auf die Differenz zwischen Vertragspreis und der Versicherung trägt. Die Frage der Stewards geht nur die halten. Solche Geschäfte giebt es aber in Wahrheit gar nicht, man nehmen.( Bravo  ! bei den Socialdemokraten.) Dampfer leisten sich einen gewissen Lurus in der Anzahl der Be- Verkaufspreis; also ist gegenüber dem§ 764 eine Abschwächung Staatssekretär Graf Posadowsky: Solange das jezige System dienungsmannschaften. Aber diese großen Gesellschaften tragen schon weder denkbar noch nötig. der Krankenfürsorge besteht, können wir auf diese an sich diskutablen große Lasten, die der Heimschaffung, der Heilbehandlung usw. Man Die Abänderungen der Regierungsvorlage in Bezug auf die Ges Anträge nicht eingehen. Die Seeleute hatten eine Strantenfürsorge muß doch den Lasten eines Standes schließlich eine gewisse Grenze schäfte, die nicht als Börsen- Termingeschäfte gelten sollen, sind durchaus schon vor der Versicherungsgesetzgebung, daraus erklärt sich der ziehen. Wenigstens jetzt in der dritten Lesung kann ich Anträgen flar. Herr v. Kardorff hat sie nur so schlecht vorgelesen, daß sie jezige Zustand. Auch ehe wir dieses Gesetz einbrachten, mußten wir von so unübersehbarer Tragweite wie dem zweiten Antrage dadurch unklar erschienen.( Heiterkeit.) Daß die Umsätze an der genau überlegen, ob die kleinen Reeder die Lasten noch tragen v. Savigny   nicht zustimmen.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.) Börse zurückgegangen find, beweisen die Erträge der Umsatz­fönnen. Die Herren von der Waterkant wissen, wie schlecht es denen Abg. Moltenbuhr( Soc.): Ich kann diese Behauptungen des steuer. Die Umfäße sind um etwa die Hälfte zurückgegangen. geht, wie z. B. durch das Schleppen der großen Dampfer durch den Herr v. Kardorff schiebt die Schuld an diesem Rückgang auf die Kanal die Küstenschiffahrt zurückgeht. Künftig können wir ja die Defraudationen und beruft sich auf die Kölnische Volkszeitung". Versorgung franter Seeleute auf eine ganz andre Grundlage stellen Er hätte die Zahlenangaben dieses Blattes erst prüfen müssen, ehe er und dann diese Anträge erwägen. einen so schweren Vorwurf gegen einen ganzen Stand erhob.( Sehr richtig! links.) In der That find die Zahlen nach der Auskunft der Hamburger Börse   falsch. Die Zahl der Stevisionen ist vielmal größer mur ein Fall von Stempelsteuer Defraudation   herausgestellt. ( hört! hört! lints.) Es soll ja auch vorkommen, daß Land­wirte ihr Einkommen zu gering bersteuern.( Sehr

-

Damit schließt die Generaldiskussion. Es folgt die Specialdiskussion zu Artikel 1. Hierzu erhält das Wort

fonnten.

Abg. Molkenbuhr( Soc.):

ganz minimale sein würde.

-

Auch

Partei

Vorredners nicht unwidersprochen lassen. Die Reeder sind durch die Kerantenfürsorge für die Seeleute weniger be Iastet als die Arbeitgeber am Lande. Denn die übrigen Arbeiter an Bord müssen einfach die Arbeit der Kranken mitversehen. Somit tragen auch die Seeleute einen Teil der Kranken­fürsorgelasten. Der" Lupus  " bei den Stewards besteht darin, daß sie meistens von morgens 4 bis abends 12 Uhr arbeiten müssen. als Graf Kanig angab. Bei 368 Revisionen im Jahre 1904 hat sich Der Centrumsantrag stellt die Stewards ja etwas besser, sichert ihnen aber auch keine Entschädigung zu, die ihrer wahren Lohn­höhe entspricht. Damit schließt die Diskussion. Der Antrag Schwarz- gut! links.) übed wird gegen die Stimmen der Linken abgelehnt, der erste Antrag Savigny   mit großer Mehrheit, der zweite mit den Stimmen der Linken, des Centrums und der Antisemiten an genommen.

Wir haben unsern Antrag aus der zweiten Lesung etwas ab­geändert, um gewissen Einwendungen zu begegnen, die zivar meines Erachtens zu Unrecht, aber doch mit einem Schein von Recht erhoben worden sind. Man hielt uns entgegen, daß in den drei Wochen nach Graf Kanig wollte nun nachweisen, daß die deutsche Börse im der Abmusterung der Seemann   dann sowohl von dem früheren als Verhältnis zum Ausland sehr gut dastehe. Es sind aber, entgegen auch von dem Reeder, bei dem er inzwischen in Arbeit getreten fein den Angaben des Grafen Kanis, die englischen und französischen  fönnte, versorgt werden müßte. Deshalb haben wir jetzt beantragt, Staatspapiere weniger gefallen als die deutschen  . Auch das ist be­daß mit Eintritt des neuen Dienstes die Fürsorgepflicht des alten Darauf werden die Artikel 2 und 3 debattelos angenommen. merkenswert, daß die Judustriepapiere, für die der Termin­Reeders aufhören soll. Graf Posadowsky wies darauf hin, daß die Abg. Kirsch( C.) begründet seinen Antrag wegen der Namens- Handel verboten ist, bei der letzten Krise stärkeren Schwan­Seeleute ein gewiffes historisches Recht auf die Krantenfürsorge änderung des Gesetzes. Es solle nicht der Eindruck erweckt werden, fungen unterlagen, als die Papiere, in denen er zu hätten. Sie haben aber auch nach diesem Gesetz nicht einmal so als ob erst durch dieses Gesetz eine Krankenfürsorge für Seeleute gelassen ist. Seit Erlaß des Börsengesetes ist auch die deutsche viel, wie sie nach dem Handelsgesetzbuch von 1861 beanspruchen geschaffen werden solle. Rente bedeutend gesunken, wenn ich auch nicht behaupten will, daß Geheimrat Dr. v. Joncquières: Wie das Haus die Ueberschrift sie nur deswegen gesunken ist. Wenn ich nun gern anerkenne, daß Redner führt dann auf Grund eingehender Berechnung den Nachweis, daß die Belastung der des Gefeßes faßt) ist der Regierung gleichgültig. bie Novelle einigen Fortschritt bringt, so fann zur Gesundung Reedereien durch Annahme dieses Antrages eine Für den Antrag Kirsch stimmen zunächst die Rechte und das der Verhältnisse nur die Aufhebung des Börsen­Vor allem würde dadurch Centrum, nachträglich erheben sich einige Nationalliberale. Nunmehr registers und des Verbotes des Terminhandels bas Abmustern franker Seeleute verhindert werden. Uebrigens erklärte der Präsident, daß die Mehrheit für den Antrag Kirsch vor- führen. Bis 1892 erklärte das Reichsgericht die Termingeschäfte gingen viele Seeleute ja fofort nach der Abmusterung in einen handen sei.( Heiterkeit.) nur dann für Spiel, wenn ausdrücklich bestimmt war, daß wirkliche andern Dienst über, so daß bei diesen gar keine Lasten entständen. Damit ist die dritte Lesung des Entwurfs, abgesehen von der Lieferung nicht stattfinden sollte. Seitdem behielt es sich selbst Bei der Arbeiterversicherung hätte man bei entsprechenden Be- Generalabstimmung, erledigt. nach den Umständen des Geschäfts das Urteil darüber vor. stimmungen nie Klagen der Industrie über allzu hohe Belastung Danach wird die erste Lesung der Novelle zum Börsen- Das führte natürlich zu großer Beunruhigung und das gehört. Auch die Unfallversicherung hätten die kleinen Reedereien gesez fortgesetzt. suchen Sie ja( nach rechts) herbeizuführen.( Inruhe rechts.) Um so gut ertragen und die Annahme dieses Antrags wird sie nicht zu unverständlicher ist es mir, warum jetzt durch Eintragung in das Grunde richten.( Bravo  ! bei den Socialdemokraten.) Selten haben sich die Voraussetzungen eines Gesezes so wenig Börsenregister die allerillegitimsten Geschäfte zu den legitimſten Geheimrat v. Joncquières: Die principiellen Bedenken, die ich erfüllt, wie die des Börsengefezes. Eine Voraussetzung war die werden können.( Sehr richtig! links.) Wie kann der Staat bas Eintragung in das Börsenregister. Die Mehrheit der Bankiers in dulden! Mit Recht hat bei Erlaß des Gesetzes Reichsgerichtsrat  gegen den Antrag schon bei der zweiten Beratung geltend gemacht Berlin   und der Provinz weigerte sich. Eine andre Voraussetzung Wiener vorausgefagt: Das Börsenregister wird daran scheitern, daß habe, muß ich auch heute aufrechterhalten. Zunächst bleibt es ganz war das Verbot des Terminhandels. Auch dies hat die Börse, ihm der Rechtsgedanke fehlt! Die fleinen Provinzbankiers konnten unklar, wie es denn mit den ausländischen Seeleuten steht. Ferner nach dem Abg. Lasker die Hochschule der Gesetzesumgehung, au fich nicht eintragen lassen, da sie dann gegenüber den großen Banken tommt es oft vor, daß die Seeleute nach langer Reise und erfolgter vereiteln gewußt. Schließlich ist die dritte Voraussetzung, die gebunden gewesen wären, während ihre Kundschaft nicht gebunden Abmusterung fich ſelbſtverschuldete Krankheiten zuziehen, für die Stärkung von Tren und Glauben, ganz und gar nicht erfüllt worden. war.( Sehr wahr! links.) Graf Kanis fragte, warum man nicht man den Needer nicht mit Recht haftbar machen kann. Man Gewohnheitsmäßige Börsenbesucher haben nach Millionengewinnsten alle von der Börse ausgeschlossen hätte, die den Differenzeinwand wird auf diese Weise nicht erreichen, daß daß der Kapitän bei den ersten Verlusten den Differenzeinwand erhoben. Aus diesen erhoben haben. Das ist in allen Fällen geschehen.( Widerspruch frante Leute nicht abmustert; er wird sie vielmehr auf Gründen halte ich entgegen einem Teil meiner Freunde die rechts.)

Abg. v. Kardorff( Rp.):

jebe Weife loszuwerden fuchen. Wenn der Norddeutsche Revision des Börsengefeges für dringlich und In einem Fall hat ein englischer Richter jemand, der den Lloyd" freiwillig die Fürsorge auf 3 Wochen nach der Abmusterung glaube, daß vor allem die 30jährige Berjährungs- Differenzeinwand erhob, zu schwerer Zuchthausstrafe berurteilt. ausdehnt, so kann man das auf keinem Fall der ganzen Reederei frist für den Differenzeinwand beseitigt werden muß. Wäre dieser Mann in Deutschland   gewesen und in das Börsen­zumuten. Die mittleren Reeder würden das niemals tragen Die Sprache des Entwurfes ist allerdings so unflar, daß sie keine register eingetragen, so hätte die Verurteilung wegen desselben können. Ich bitte dringend um Ablehnung des socialdemokratischen geeignete Grundlage für die Rechtsprechung ist. Bezüglich des Delikts nicht erfolgen können. Noch nie hat ein Gesetz bestanden, Antrages. Terminhandels Damit schließt die Distuffion. Der Antrag, Schwart Termin handels stehe ich nicht nur auf dem Standpunkte des das die Welt so in Versuchung geführt hätte, wie das Börsengefeß. übed wird gegen die Stimmen der Freifinnigen und Social- Abg. Burlage  , daß das Verbot aufrecht erhalten, sondern daß es Das Gesetz darf es nicht dulden, daß innerhalb des Kaufmanns­demokraten abgelehnt, Artikel 1 in der Fassung der ich glaube nicht, daß schon jetzt den Termingeschäften genügend vor­noch verschärft werden muß.( Sehr richtig! rechts.) Denn standes der Wortbruch zur Gewohnheit wird. Was den Termin handel betrifft, so können die großen Regierungsvorlage angenommen. Es folgt Artikel 1a. gebeugt ist, sonst könnte der Inlandspreis für Getreide nicht ständig Mühlen ohne denselben nicht bestehen. Durch das niedriger sein als Weltmarktpreis Plus Boll. Hingegen Verbot des Terminhandels ist die Bedeutung der Berliner  glaube ich als Agrarier und habe das schon früher wiederholt Börse start geschwächt worden. Daß in Berlin   gerade sich Ich will hier im einzelnen nicht darlegen, was für Familien gefagt daß wir beim Verbot des Terminhandels in Bergwerks, das Termingeschäft entwickelt hat, lag einfach daran, daß in unterstützung spricht. Ich habe ja schon zweimal ihre Notwendigkeit Hütten und industriellen Aktien in der Bevormundung des Publikums Berlin  großen Kapitalien fich zusammenfanden und dargelegt und bewiesen, wie großes Unrecht man den Gee zu weit gegangen. Ich halte es für die Hauptfrage der noch hervorragende Intelligenzen.( Heiterfeit rechts.) Jawohl, es gehört Leuten burch ihre Verweigerung thut. Da ist es ein ffeiner Trost, immer tief daniederliegenden Landwirtschaft, den Terminhandel zu eine große Intelligenz und sehr umfassende Kenntnis dazu, um solch.

Abg. Molkenbuhr( Soc.):

-

die