plapperte, und daß es der Rechten zum Bewußtsein kam, von den Interessen der Landwirtschaft sprach, die hier zu wahren seien.
Die Vorlage ging schließlich zur Beratung an die Budgettommission. Es folgte die zweite Lesung des Gesetzes zur Entschädigung für unschuldig Verhaftete.
allzuviel zu sagen. Hinzu kommt noch, daß man aller Wahrscheinlich- Der Beschluß der Kommission ging dahin, beim Plenum zu be feit ein neues System" der Kolonialverwaltung einführen will, antragen, die Petition dem Reichskanzler zur Erwägung zu durch das die Militärverwaltung von der Civilverwaltung auch in überweisen. normalen Zeiten getrennt werden wird. Die Unsinnigkeit eines Hoffentlich führt diese Erwägung zur Wiedereinstellung des gemaßregelten Beamten. solchen Systems liegt auf der Hand, wahrscheinlich wird auch Leutwein dafür danken, sich durch preußische Lieutenantsschneidigkeit sein Konzept verderben zu lassen. Der neue Mann aber, der an veröffentlicht der bekannte Kolonialpolitiker Waldemar Schüßes Leutweins Stelle tritt, wird jedenfalls den Wünschen der Ansiedler Hamburg im neuesten Heft des offiziellen Organs der„ Deutschen und Händler mehr entsprechen als Leutwein. Der Kürassierstiefel Kolonial- Gesellschaft" wieder einige bemerkenswerte Urteile und und die gepanzerte Faust werden fortan zur Freude aller kolonialen Thatsachen, die weitere Verbreitung verdienen. Herrenmenschen die Eingeborenen niederdrücken!
Die Kommission ist in zweiter Lesung umgefallen, da die Regierung drohte, sonst die ganze Vorlage scheitern zu lassen, und hat alle in der ersten Lesung angenommenen Verbesserungen wieder fallen lassen. Auch im Plenum erklärten alle Parteien mit Ausnahme der Socialdemokratie und der Freifinnigen Volkspartei, sich der Drohung der Regierung, die heute der Staatssekretär Dr. Nicberding Die Nachschübe werden auch heute noch auf„ nur“ 1500 Mann wiederholte, fügen zu wollen. Daneben gab es eine ausgedehnte Er- beziffert, doch heißt es bereits, daß auch eine Abteilung Jäger örterung zwischen dem Abg. Dr. Müller- Meiningen und dem und Train den Transport begleiten sollten. Ferner hält man es Bundesratsbevollmächtigten für Sachsen- Weimar , Dr. Paulssen, über nicht für ausgeschlossen, daß der neue Oberstkommandierende noch den Fall des Gerbermeisters Brehm in Pößneck , der durch un- Specialwünsche äußern könne. Der Reichstag wird ja demgerechte Verurteilung. Zuchthausarbeit und Verweigerung jeder an- nächst näheres darüber erfahren.- gemessenen Entschädigung in den Wahnsinn getrieben worden ist. Die Regierung hat über die Mitteilung, die der Abg. MüllerMeiningen bei der ersten Lesung des Gesetzes im Reichstage machte, dadurch quittiert, daß sie gegen seinen Gewährsmann, den ideal gesinnten Verteidiger des Unglücklichen, ein Disciplinarverfahren eingeleitet hat.
Unfre Partei wird erst morgen zu Wort kommen, um die von ihr gestellten Abänderungsanträge zu begründen.-
Der Wert militärischer Gutachten! Während am Dienstag die Kanalrebellen in preußischen Abgeordnetenhause laut das Lied von den Handelspolitischen Kompenfationen für die Kanalvorlage pfiffen, vollzieht sich heute in der Konservativen Presse eine gewisse Schwenkung. Sowohl die Deutsche Tageszeitung" wie die„ Kreuz- Zeitung " warnen dringend, die Kanalvorlage mit solchen parteitaktischen Erpressungen zu bekämpfen; man solle lediglich sachlich kämpfen. So schreibt die, Deutsche Tageszeitung":
"
„ Die beiden Fragen, die Kanalfrage einerseits und die Handelsbertragsfrage andrerseits, taktisch unter politischen Gesichtspunkten miteinander zu verquicken, ist weder innerlich berechtigt noch zweckmäßig".
Und die„ Kreuz- Zeitung " hält es sogar nicht für unmöglich", „ daß die leidige Kanalangelegenheit schließlich durch einen Kompromiß zu einem definitiven Ende geführt wird. Vielleicht einigt man sich hinsichtlich des westlichen Kanals auf den Endpunkt an der Weser . Das Schicksal der andren, östlichen Kanäle dürfte, so dinkt uns, mit der Entscheidung über die westlichen verknüpft bleiben."
Diese Friedensrufe sind nicht ernst gemeint. Die Junker schwören nach wie vor auf das Princip des reellen Kuhhandels, aber es scheint, als ob sie augenblicklich es für geraten halten, nicht allzu start zu provozieren. Ihren Willen werden sie natürlich doch durchsetzen, da sie ja ohnehin im wesentlichen alles erreicht haben, was fie nur hoffen konnten.
In der Fortsetzung der Beratung im Abgeordnetenhause
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zu der sich so ziemlich ein Fünftel aller Mitglieder zum Worte ge
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meldet hat tamen am Mittwoch mit Ausnahme des Polen v. Grabski, der bewies, daß die Agrarier keine nationale Scheidung fennen, nur Freunde der Vorlage zum Worte. Graf Bülow war abermals abwesend. Dafür verteidigte diesmal der Finanzminister v. Rheinbaben die Vorlage und quälte sich scheinbar sehr ernsthaft ab, eine Verständigung erhoffend, die vor gebrachten Bedenken zu entkräften. Alle diese sachlichen Argumente sind wertlos, denn die technisch- finanziellen Bedenken der Mehrheit sind ja nur vorgeschoben. In Wahrheit ist die Kanalvorlage feit sind ja nur vorgeschoben. In Wahrheit ist die Kanalvorlage ſeit jeher eine Machtfrage der Agrarier gewesen. Darum ist es auch gleich
gültig, mit welchen Beweisgründen die Herren Wiemer( frs. Vp.), v. Ehnern( natl.), Bröme I( frs. Vg.) die Einwände der Kanalrebellen widerlegten; an diese Einwände glauben ja die Junker selber nicht, sie sind auch in der Mehrzahl albern genug und sehen fast wie eine Verhöhnung der Regierung aus.
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Nur eine Episode verdient beachtet zu werden. Als Herr b. Budde daran erinnert wurde, daß er 1899 den Mittellandkanal als absolute militärische Notwendigkeit und als teures Vermächtnis Moltkes bezeichnet habe, während der Mittellandkanal jetzt preisgegeben sei, da erhob sich der Verkehrsminister munter und erflärte, der Ansicht sei er auch heute, auch der Rhein- HannoverSanal sei strategisch unbedingt notwendig. Ob Herr v. Budde das Bewußtsein gehabt hat, wie sehr er mit dieser Erklärung die ganzen Gutachten militärischer Sachverständiger verhöhnt hat? Denn wenn der Mittellandkanal eine unbedingte strategische Notwendigkeit ist, dann kann eben der Torso nicht genügen. Eine unbedingte militärische Notwendigkeit in Abschlagszahlungen ist ein Unding. Man wird im Reichstage an diese Genügsamkeit der militärischen Sachverständigen denken, wenn sie mit neuen Marine- und Militärvorlagen kommen. Motto: Wenn nicht, denn nicht; es geht auch so!
Am Donnerstag wird die Debatte fortgesetzt.-
Der neue füdwestafrikanische Generalissimus. Gestern noch meldete sogar das Scherl- Blatt, daß Leutwein das Oberkommando im Hererokrieg behalten werde, nachdem einen Tag vorher Generallieutenant v. Trotha selbst seine Ernennung
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Gas Deutfchen Reich. Naiso
Für alle Fälle!
Die Reichstagsmehrheit hat die Wahl unsres Genossen Buchwald für ungültig erklärt, weil der Altenburgische Staatsminister v. Helldorf in einer Vorbesprechung sich gegen die Aufstellung eines extremen bündlerischen Kandidaten ausgesprochen hatte. Dieselbe Mehrheit kassierte das Mandat unfres Genossen Braun, weil der Regierungspräsident einen Wahlaufruf gegen die Socialdemokratie unterschrieben hatte.
Man
Wir haben dieser unsinnigen und persiden Praris der Reichstagsmehrheit gegenüber sofort betont, daß es danach möglich wäre, jede Wahl eines Socialdemokraten für ungültig zu erklären. brauchte nur die Vorsicht zu gebrauchen, rechtzeitig für eine amtliche Wahlbeeinflussung gegen die Socialdemokraten zu sorgen. Kaum hat die Wahlbewegung in Frankfurt a. D. begonnen, so verfährt man schon nach diesem Rezept. Bei der Besprechung über den gemeinsamen staatserhaltenden Kandidaten führte nach einem Bericht der nationalliberalen„ Oderzeitung" der Landrat v. d. Marwitz aus:
Er gebe noch zu erwägen, daß diesmal zum erstenmal ein antisemitischer Kandidat hervorgetreten sei, der sich selbst aufgestellt hat und für den in unverantwortlicher und skrupelloser Weise agitiert werde. Es sei zu bedenken, daß die Antisemiten den Konservativen Abbruch thun könnten.
Es braucht also jetzt nur thatsächlich neben Bassermann ein antisemitischer Kandidat aufgestellt werden und der Fall Buch= vald ist wieder gegeben.
Es scheint, als ob man sich für alle Fälle sichern will.
Die bestrafte Hüffener- Satire.
Als das Kieler Ober- Kriegsgericht die gegen den Fähnrich zur See Hüssener verhängte Gefängnisstrafe von vier Jahren in flerifale zwei Jahre Festung umwandelte, veröffentlichte die Essener Boltszeitung" eine Satire, in der geschildert wurde, wie Hüssener von den Offizieren beglückwünscht und gefeiert
wurde.
Wegen dieser Satire hatte sich der Redakteur Rappert am Mittwoch vor dem Essener Landgericht zu verantworten; er soll das Sieler Offiziercorps und das Kieler Ober- Kriegsgericht beleidigt haben.
Schüße will über den Neger und seine Behand ung" belehren und giebt nebenbei einiges für die Naturgeschichte Vergänge in Südwestafrika sehr illustrativ wirkt. So zum Beispiel, unfrer Kolonialpolitik ganz allgemein, das gerade jezt anläßlich der wenn er von den jungen Leutchen spricht, die von hier aus in die Kolonien gehen, um dort den Herrn und Helden zu spielen. berichtet von ihnen:
Er
" Zu Hause waren sie ein Nichts, bedeutungslos in der großen Menge verschwindend, gezwungen zu gehorchen. Drüben will der junge Mann als Gentleman behandelt werden, auch fergy ez, ez zu Gauſe nicht war, bekommt eine biel, freiere uns selbständigere Stellung, als er zu Hause selbst in reiferem Alter hätte erreichen können, und soll nicht nur gehorchen, sondern befehlen. Das steigt vielen jungen Leuten zu Stopfe. Es werden einmal unrichtige Befehle erteilt; die Neger, die die Arbeit besser kennen als er, fangen an zu lachen, der junge Mann sieht sich in seiner Würde gekränkt, das durch das Kilima start beeinflußte Blut focht, er läßt sich zu Mißhandlungen der ihm untergebenen Neger hinreißen und der Tropenfoller ist fertig! Gegen nichts ist der Neger empfindlicher als gegen ungerechtigkeit. Hat er wirklich etwas verbrochen, so nimmt er willig sogar eine grausame Bestrafung hin; ist er dagegen unschuldig, so verzeiht er nicht einmal einen leichten Schlag. Noch schlimmer als junge Kaufleute sind die jungen Beamten und Offiziere daran, die draußen im Vergleich mit der Heimat mit einer ungeheuren Machtfülle ausgestattet und nur zu leicht geneigt sind, diese zu mißbrauchen, zumal da gewöhnlich die Kontrolle seitens der Vorgesetzten teine strenge ist."
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Wer zu lesen weiß begreift, was alles hinter diesen noch gesucht milden Ausdrücken eines alten Kolonialmannes steckt. Die Bemertungen enthalten ja auch nicht wesentlich Neues, und sie sind besonders nur um deswegen lehrreich und merkenswert, weil sie von einem begeisterten Solonialschwärmer stammen, der die bei solchen seltene Eigenschaft der Ehrlichkeit gegenüber seinen Kollegen besitzt.
Eine furchtbare Anklage erhebt schließlich der Verfasser gegen eine Missionsanstalt, indem er berichtet:
Ein schreck
„ Die Missionen selbst haben viel verschuldet durch ihre Un= duldsamkeit gegen Andersdenkende. liches Beispiel sah ich noch im vorigen Jahre. Kam da zur Zeit einer Hungersnot ein alter Neger mit seiner ganzen Familie an die Thore einer Missionsstation und bat um Nahrung für sich und die Seinigen. Als ihm aber die Bedingung gestellt wurde, daß er für die Mission arbeiten und zwei seiner Kinder der Mission zur Erziehung übergeben sollte, lehnte er ab und- erhielt nichts. Am folgen den Tage fand man den Alten auf der Straße verhungert!"
Es ist nicht daran zu zweifeln, daß auch hier jedes Wort auf Wahrheit beruht. Die Missionare haben in letzter Zeit durch ihre verhältnismäßig gerechte Stritit gegenüber dem Herero- Aufstande in der öffentlichen Achtung stark gewonnen, das vorstehend erzählte Beispiel lehrt aber wieder, in wie notwendig engen Grenzen diese Achtung bleiben muß. Ein prügelnder Stabshoboist.
Für seine Satire hatte der Verfasser einen thatsächlichen VorSeit längerer Zeit schwirrten in Gotha über das Thun und gang aufgegriffen, daß nämlich zwei frühere Instruktionsoffiziere Diese Thatsache Treiben des Kapellmeisters Schreiber vom Infanterie- Regiment Hüffeners ihn nach dem Urteil die Hand reichten. hatte ein nach Stiel entsandter Berichterstatter in der Weise mit- Nr. 95 in Gotha die verschiedensten Gerüchte in der Luft herum. geteilt, daß die Offiziere sich in Kiel glückwünschend um Hüffener Daß die Behandlung, die er seinen Untergebenen zu Zeil werden gedrängt hätten.
In der Verhandlung wurde festgestellt, daß jenes Hände schütteln seitens zweier Offiziere erfolgt sei. Dagegen bestritten die Mitglieder des Kriegsgerichts, daß sie den Angeklagten beglückwünscht oder ihm die Hand gereicht hätten.
Der Staatsanwalt beantragte 300 M. Geldstrafe. Das Urteil lautete auf 200 Mark Geldstrafe. In der man denn auch Kenntnis davon, daß das Kriegsgericht Begründung heißt es:
V
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ließ, sehr viel zu wünschen übrig ließ, wußte man allgemein, daß dieser Kapellmeister aber seine untergebenen auch prügelte, wußten nur die Geprügelten felbst und die im Corps befindlichen Chargierten, die aber aus Furcht vor der Konsequenz sehr vers schwiegen waren. Mit einer gewissen Genugthung nahm sich mit dem prügelnden Kapellmeister beschäftigte „ Der Artikel des Angeklagten enthält eine Beleidigung sowohl und feine Bestrafung und die Aufdeckung des See- Offizier Corps als auch des Ober- Kriegsgerichts in Kiel . aller feiner Schandthaten nahe bevorstand. Einigemale von diesem wird die Thatsache behauptet, daß es gegen Recht und sollte schon der Tag der Verhandlungen festgefeßt sein, aber immer Gerechtigkeit ein Urteil gegen Hüffener gefällt hätte, und von den wieder hieß es, der Termin sei vertagt, weil die Vorunter andern Beleidigten wird behauptet, daß sie über dieses Urteil Freude su chung noch nicht abgeschlossen sei. Jetzt endlich, nachempfunden und Hüffener noch dazu beglückwünscht hätten. Diese Be- dem man diese Verhandlung in aller Ruhe vor hauptungen seien geeignet, die Betroffenen in der öffentlichen bereitet hatte, fand am Sonnabend, so muß man wenigstens Meinung herabzuwürdigen. Der Beweis dafür, daß die Richter und annehmen, vor dem Kriegsgericht der 38. Division in Verhandlung statt. Die Vertreter der Presse Offiziere so gehandelt hätten, wie es in dem Artikel heißt, sei dem Erfurt die Angeklagten nicht in vollem Umfange gelungen, und daß er von der waren nicht vertreten, weil die zuständigen Organe bon Absicht geleitet gewesen sei, zu beleidigen, gehe aus der Form des dem Termine nichts zu wiffen vorgaben. Alles Befragen Artikels hervor. Von einer Wahrung berechtigter Interessen fann war vergeblich. Bestimmte Gerichtstage giebt es nicht, und nur durch keine Rede sein, denn es kann der Preise nicht gestattet einen Zufall erfahren die Preßvertreter überhaupt nur das StattSo viel ist bis jetzt aber bekannt, daß sein, eine derartige Kritik an einem richterlichen finden von Terminen. Urteil zu üben, wie es der Angeklagte gethan. Bei der Be- kandalöse Fälle zum Vorschein gekommen sind, die das messung der Strafe sei einerseits die Schwere der Beleidigung, Licht der Deffentlichkeit nicht vertragen konnten. andrerseits aber die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten und Nur durch ein abgehorchtes oder abgelauschtes Telegramm erfuhr die feuilletonistische Form seines Artikels in Betracht gezogen worden. man, daß dieser Held" seine Strafe erhalten hatte. Wegen Schließlich habe zu seinen Gunsten gesprochen, daß der Artikel in 22 Fällen von Mißhandlung wurde dieser rücksichtslose einer Stadt geschrieben ist, wo die Wogen der Erregung in der Mensch zu 4 Monaten Festung verurteilt. Von einer Degradation Hüffener Affaire sehr hoch gingen. wurde Abstand genommen. Unfres Erachtens haben die Kriegsgerichte das Bestreben, die Presse in derartigen Fällen möglichst Der Staatsanwalt als Schützer des Landtags. Die Geschäfts- feruzuhalten. Dasselbe Verfahren, wie es in diesem Falle geübt zum Oberstkommandierenden durch die Presse dementiert hatte ordnungs- Kommission des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich mit wurde, beliebte man, als es sich um einen Lieutenant aus Eisenach handelte. Unfre Vertreter im Reichstage werden dafür sorgen müssen, und heute wird offiziös mitgeteilt, daß Generallieutenant v. Trotha, dem Ersuchen des Ersten Staatsanwalts am Landgericht Liegniß, daß das öffentliche Verfahren, wie es das Gesetz bestimmt, auch geübt bisher Divisionskommandeur in Trier , thatsächlich das Oberkommando die Genehmigung zur Strafverfolgung wegen Beleidigung wird, und daß Bestimmungen über die Abhaltung der Termine für Südwestafrika übertragen worden sei. Das„ W. T. B." meldet: des Landtags gegen den socialdemokratischen Redakteur MehrBerlin, 4. Mai. Ueber das Ergebnis der Konferenz, die der lein zu erteilen. Mehrlein ist Redakteur des socialdemokratischen getroffen werden, wie sie beim ordentlichen Gerichtsverfahren geübt werden. Das Vertuschungssystem muß beseitigt werden, wenn die Kaiser gestern mit dem Reichskanzler, dem Chef des Blattes" Volkswacht" in Breslau und soll in einer Versammlung in Eiterbeulen am Körper des Militarismus beseitigt werden sollen. dem Liegniß von dem elenden preußischen Landtag" ge- Das Volk hat ein Recht, auch zu erfahren, wie feine Söhne von Generalstabes, dem Kriegsminister und sprochen haben. Er selbst behauptet, nur von dem„ elenden Offizieren und Leuten à la Schreiber behandelt Direttor der Kolonialabteilung hatte, erfahren wir, preußischen Landtags- Wahlrecht" gesprochen zu haben. Die daß beschlossen worden ist, die von Oberst Leutwein er Rommission empfahl dem Plenum, die nachgesuchte Genehmigung betenen Verstärkungen nach Südwest afrita zu zur Strafverfolgung nicht zu erteilen. Ein Wahlprozek spielte sich am 3. Mai vor dem Offenbacher schicken. Die Leitung der militärischen Operationen in Als seiner Zeit, als der Reichstag die Bismarckehrung ablehnte, Schöffengericht ab. Der nationalliberale Stadtverordnete Th. Böhm Südwestafrika soll an Generallieutenant v. Trotha dies Barlament in unflätigster Weise beschimpft wurde, da rührte sich fühlte sich beleidigt durch einige Artikel, die der Vorsitzende des übertragen werden, während Oberst Leutwein die Betein Staatsanwalt! Offenbacher Kreiswahlvereins Orb im„ Offenbacher Abendblatt" fugnisse als Gouverneur beibehält. Maßregelung eines Post- Unterbeamten. Die Petitionsfommission mit seiner Namensunterschrift veröffentlicht hatte. Die Ernennung Trothas zum Kommandeur der südwestafrika- des Reichstags verhandelte in ihrer am Mittwoch abgehaltenen diesen Artikeln dem Böhm vorgeworfen, er habe Geld zum Stimmennischen Streitkräfte beweist, wie wenig optimistisch man die Sigung über eine Petition des früheren Post- Unterbeamten Stratofiel fauf bei der letzten Reichstagswahl hergegeben. Die Beweisaufnahme gegenwärtige Kriegslage in den leitenden Kreisen beurteilt. Denn in München . Der Petent bittet um Wiedereinstellung in den Post- ergab, daß der ultramontane Stadtrechner Uebel in Dieburg , der wenn man nicht glaubte, daß ganz besonders schwierige strategische dienst oder Gewährung von Ruhegehalt. Er hat mehrere Artikel für bei der Hauptwahl ausgefallene Centrumskandidat, Maurermeister Aufgaben zu lösen wären, würde man ja wohl schwerlich einen den Postboten" geschrieben, in denen auf Mißstände hingewiesen in Dieburg und einen Maurerpolier in Karlsruhe vor der Stichwurde, unter denen die Post- Unterbeamten zu leiden haben. Obwohl wahl ersuchte, ihre centrumssicheren Arbeiter zur Wahl zu Divisionskommandeur gegen die Hereros ins Feld schicken. Und diese Artikel ruhig und fachlich gehalten waren, erregten sie doch schicken, der entgehende Arbeitslohn und das Fahrgeld sollten aller Voraussicht wird sich ja auch die lächerliche Situation in Süd- das Mißfallen der Postbehörde, welche das Disciplinarverfahren ersetzt werden. Jedoch sollten sie unter keinen Umständen den Einwestafrika nicht wiederholen, in die Waldersee in Ostasien geriet, der gegen den Petenten eröffnete; es führte zur Entlassung aus dem drud erwecken, als sollte ein Einfluß auf sie ausgeübt werden. anfam, als die entscheidenden Aktionen, alle wirklichen Kämpfe längst Postdienste. Thatsächlich ist den betreffenden Arbeitern nach der Wahl eine vorüber waren. Im Gegenteil, Trotha wird in Afrika wahrscheinlich Der zur Beratung zugezogene Regierungskommissar, Wirklicher Geldentschädigung gezahlt worden. Ebenso wurde erwiesen, daß am Geheimer Ober- Postrat Dr. Spilling, suchte die Entlassung Kratofiels Stichwahltage getrunkenes Freibier später bezahlt worden ist. Armehr zu thun bekommen, als er sich träumen läßt. Die Ernemmung Trothas bedeutet zweifellos ein Mißtrauens- zu rechtfertigen, da die Postverwaltung nicht dulden könne, daß ein beiter, die nicht bereit waren, die Geldentschädigung anzunehmen, votum für Leutwein , dem man trotz seiner früheren Beamter in der Weise, wie es der Petent gethan, agitatorisch wurden dazu schließlich doch bestimmt, nachdem man ihnen gesagt guten 3wed", militärischen Erfolge und seiner großen Erfahrungen in der Krieg- wirke und die Unzufriedenheit unter den Post- Unterbeamten schüre. hatte, sie fönnten das Geld ja für einen Die Petitionskommission konnte sich zur Ansicht des Herrn Wirk- 3. B. zum Kapellenbau( 1) spenden. Das ist denn auch mehrführung mit den Eingeborenen der Kolonie die Oberleitung nicht lichen Geheimen Ober- Bostrats nicht bekennen, war vielmehr der fach geschehen, zwei Arbeiter gaben ihre Geldeutschädigung für übertragen hat. Ob Leutwein danach noch lange Gouverneur bleiben Meinung, daß gegen den Verfasser des betreffenden Artikels zu schroff Meßgewänder her! wird, ist sehr fraglich. Denn wenn Leutwein auf das Altenteil der vorgegangen worden sei, indem gleich die strengste Strafe, die DienstCivilverwaltung gesetzt wird, so hat er in der Kolonie nicht mehr entlassung über ihn verhängt worden sei.
"
werden.
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Es wurde in
Eo interessant alle diese Feststellungen waren, so nützten fie
doch dem Angeklagten nichts; der Beweis für seine Behauptungen