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433 Abgeordneten die Lokalschmerzen seines Wahlkreises vor- 1, Deutschen Tageszeitung" hat ihren Ursprung nur in der agra-| wird. Die Mehrheit der unteren Kammer zeigte jedoch keine Neigung, tragen kann, ist der Beginn der Sigung bereits auf 10 Uhr rischen Abneigung gegen die reiche Schiffahrtsgesellschaft des Herrn auf diesen Vorschlag einzugehen, und deshalb schlägt der Referent der Reichsräte, Dr. v. Bachmann, vor, das Oberhaus möge die früh anberaumt. Vorlage ablehnen. Nach Lage der Verhältnisse ist wohl kaum an der Annahme dieses Antrages zu zweifeln.

maßen wieder:

Ballin.

-

Gübwe

Südwestafrika.

sogar der

Die Internationale der Spionage. Im Königsberger ,, Geheimbund- und Hochverratsprozeß" ist, nach Die Abgeordnetenkammer trat gestern einem Ausschußantrag bei, Eine neue Spionenaffaire, in die deutsche Personen verwickelt einer den Angeschuldigten zugegangenen Mitteilung des Unter­werden, beschäftigt und erregt Paris  . Das Wolffsche Depeschen- suchungsrichters vom 13. d. Mts., nun endlich die Vorunter der die Regierung ersucht, 1. bei der bevorstehenden weiteren Aus­bureau giebt die betreffende Veröffentlichung des Matin" folgender- suchung abgeschlossen. Die Akten sind dem ersten Staats- geſtaltung des direkten Steuerwesens erweiterte Bürgschaften für richtige Steuererklärungen seitens der Steuerpflichtigen herbeizuführen, Paris  , 16. Mai. Der Matin" veröffentlicht einen in roman- anwalt übersandt. Es dürfte nun endlich die Anklage, auf die man 2. jetzt schon die Vollzugsbehörden anzuweisen, die nach dem Gesetz ihnen zustehenden Mittel zur Hintanhaltung oder Beseitigung von tischer Weise abgefaßten spaltenlangen Bericht, in welchem an ein sehr begierig sein kann, zu erwarten sein. gestern von einem Londoner   Blatt veröffentlichten Telegramm an- Und immer unter Ausschluß der Deffentlichkeit. Vor dem Steuerhinterziehungen in allen Fällen, wo es angezeigt erscheint, anzuwenden. In der gestrigen Debatte behauptete Luz, knüpfend erzählt wird. Der Londoner Korrespondent des Matin", Thorner Kriegsgericht war der Hauptmann Grahl, Chef daß in Bayern   zwei Drittel der Kapitalrentensteuer hinterzogen Johann Hedemann, hat vor vier Wochen den Besuch eines gewissen der vierten Compagnie des Pionierbataillons Nr. 17, wegen Be- werden, was der Finanzminister als eine durchaus unkontrollierbare Bitor Fragola erhalten, eines Dalmatiners, der ihm erzählte, er sei leidigung in mehr als 90 Fällen angeklagt. Die Verhandlung und willkürliche" Annahme bezeichnete. Lug war jedoch in der Lage, früher im Kriegsministerium angestellt gewesen und wegen Spionage erfolgte unter Ausschluß der Deffentlichkeit. Das Urteil lautete wegen einige recht bezeichnende Beispiele von Steuerdefraudationen an­zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er sei dann nach Beleidigung des Feldwebels Lilienthal in 20 Fällen, Beleidigung zuführen. So haben erst fürzlich die Erben einer Reichsratswitwe London   geflüchtet, wo er in großem Elend gelebt habe. Er habe von Unteroffizieren in 10, Mannschaften in 30, feines Burschen in u. a. zwei Männern, einem Wiener   Namens Golio und zwei Fällen, sowie wegen vorschriftswidriger Behandlung Unter eines unterfräntischen Landgerichtspräsidenten und 18000 M. Steuer nachzahlen müssen; ebenso mußten die Erben einem Franzosen   Mes qui als Führer gedient. Beide hätten gebener und Ungehorsam gegen einen Befehl in Dienstsachen auf Direktor einer Regierungs- Finanzkammer große Beträge nachzahlen, für Rechnung einer fremden Regierung gefechs Wochen Stubenarrest. Die Begründung des arbeitet und mehrmals an einen deutschen   Agenten Schriftstücke Urteils war wieder nicht öffentlich. Man glaubt die Offiziersehre verkauft. Mesqui habe lange Zeit als Bauunternehmer in Toulon   zu wahren, indem man üble Handlungen von Offizieren möglichst gelebt. Beide seien nun vor einigen Tagen nach Rom   abgereist. verschleiert. Fragola erklärte weiter, er habe deren Abwesenheit benutzt, um sich einzelner Schriftstücke zu bemächtigen, die Golio zurückgelassen habe. Hinrichtungs- Kompetenz. Aus Hannover   wird gemeldet, daß Diese Schriftstücke zeigte Fragola dem Korrespondenten Hedemann, am Montagmorgen der Füsilier Jakubowski, der wegen Ermordung der höchst erstaunt war, 85 auf Pauspapier angefertigte Kopien von einer Wirtschafterin vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden Blänen der Befestigungswerke von Toulon   vor sich zu haben. war, hingerichtet ist. Diese Hinrichtung hat ein furchtbares Kompetenz Außerdem lagen mit der Schreibmaschine hergestellte Fragebogen vorspiel. Schon seit dem 5. Mai ist dem Mörder mitgeteilt, daß und Pläne der Befestigungswerke von Brest   sowie er dem Tode verfallen ist. Gewöhnlich geht die Hinrichtung ein Brief und eine Visitenkarte bei mit dem Namen Friedrich gleich am nächsten Tage vor sich, um dem Delinquenten die furcht­Dem Typhus erlegen ist in Dtjöhaenena auch der Ober­Scholz, Hedemannftr. 8, Berlin   SW. Fragola überließ die Papiere baren Seelenqualen zu ersparen. Deshalb erregt es, wie der Volts­auf 24 Stunden dem Korrespondenten Hedemann, der sie dem wille" schreibt, peinliches Aufsehen, daß schon mehr als eine Woche lieutenant zur See Mansholt, der einzige Offizier, der aus dem französischen   Marine attaché in London   vorlegte. verflossen ist, ehe der traurige Akt der heutigen Strafrechtspflege Gefecht von Dwikokorero am 13. März unverwundet davon fam. Dieser war sehr aufgeregt und erklärte die Pläne für außerordent- vorgenommen wird. Noch am letzten Mittwoch ist Jakubowski im Ferner starb der Seesoldat Völkl und im Lazarett zu Windhoek  lich wichtig und authentisch. Hier bricht der Bericht des Matin" Militärarresthause gewesen. Jedesmal, wenn die Thür aufgeht, der Einjährige Friedrich Botten. ab und soll morgen fortgesetzt werden. Das Blatt erwähnt, der schreckt der Todeskandidat zusammen, da er glaubt, man holt ihn. Generalstab, das Kriegs- und Marineministerium hätten die not­wendigen Maßnahmen getroffen, um die Folgen des Verrats zu Der Matin" wendet sich weiter gegen das Institut der Militär­Attachés und den Oberst v. Huyn, den deutschen   Militär- Attaché in Frankreich  . Es ist festgestellt worden, daß thatsächlich ein F. Scholz in der Hedemanustr. 8 im Hotel, Thüringer Hof" vor einiger Zeit gewohnt hat. Die Norddeutsche Allgemeine Beitung" vom Montag abend giebt das Pariser   Telegramm wieder, ohne irgend ein Wort dazu zu bemerken!

bereiteln.

"

Gouverneur Leutwein meldet unter dem 15. d. Mts.: Zülow hat gestern Omaruru   erreicht. Bei Dkombahe und Kawap westlich Omaruru   bewaffnete Hererobanden gemeldet, die in der Nacht vom 2. zum 3. den Viehposten bei Otambahe überfielen. Säuberung der Gegend ist angeordnet. Estorff hat der Wasserverhältnisse wegen Teile seiner Kolonne nach Dforutambe verlegt. Okajainjia ist vom Feinde frei, bei Engonda wurde auf vereinzelte Herero gestoßen.

Truppen Nachschub.

Die Militär- Justizverwaltung erklärt nämlich, nichts mehr mit dem Wilhelmshaven  , 16. Mai. Um 1 Uhr hat der Truppentransport Berurteilten zu thun zu haben, sie hatte ihm sogar die Nahrung verdampfer Pisa" mit 350 Mann für die westafrikanische Station weigern wollen. Andrerseits behauptet die Staatsanwaltschaft, die den Hafen verlassen. Truppentransportführer Kapitänlieutenant Militärverwaltung habe die Hinrichtung zu erledigen, und so ist Seidensticker. infolge des Kompetenzstreites der schreckliche Akt derartig verzögert worden. Die Behörden sind der Deffentlichkeit Aufklärung über die unnötig lange, entsetzensvolle Verzögerung schuldig.-

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Wozu Streits angezettelt werden". Unter diesem Stichwort bucht die Konservative Korrespondenz" neidvoll die Thatsache, daß aus Anlaß des Crimmitschauer   Kampfes dank der gewaltigen Opfer willigkeit der Arbeiterschaft der Kasse des Tertilarbeiter Es scheint, als gelange ein neuer Fall des internationalen Verbandes ein Vermögen zugeflossen ist. Wenn die Gewerk­Spionage Unwesens an den Tag. Der vielgerühmte bewaffnete fchaftsverbände"- so meint die Berliner   Berieselungscentrale der Frieden" der civilisierten" Nationen erzeugt auch diese abscheuliche Kreisblätter bei ihren Machtproben so gewaltige Profite erzielen, Erscheinung der gegenseitigen Benutzung schmutzigen Verrats. Man dann kann man sich nicht wundern, daß die Streit unternehmungs­berachtet den Verräter, aber man gebraucht ihn und bezahlt ihn, lust immer wieder zum Durchbruch kommit." so wird es getrieben drüben wie hüben!

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Nach Zeitungsmeldungen sollen mit den nächsten Transporten nicht weniger als 2000 Mann nach Südwestafrika hinausgehen. J Ostpreußen sollen 2000 Pferde angekauft werden. Die Trupper draußen sollen in zwei Regimenter geteilt werden, die Bataillone zu drei Kompagnien; die Artillerie in zwei Abteilungen. Die Regimenter werden von Obersten, die Abteilungen von Majoren geführt. Ferner soll ein Etappenkommando in Swakopmund   oder Karabib gebildet werden, dem auch ein Stabsoffizier im Range eines Regimentskommandeurs vorstehen soll. Außerdem werden die Truppen alle mobilen Feld­formationen, wie Feldlazarette, Feldschmieden, Bäderkolonnen usw. bei sich haben. An Offizieren dürften mindestens 90 hinausgehen. Von den Mannschaften sollen sich so viel Freiwillige gemeldet haben, daß die Listen geschlossen wurden. Generallieutenant v. Trotha wird am 18. Mai die Reise an­

Da nun der Streik, von dem die Konservative Korrespondenz" redet, in Wahrheit eine von den Crimmitschauer   Unternehmern veranlaßte Aussperrung gewesen ist, so hätte das Organ seine Betrachtungen gegen die Arbeitgeber richten und zeigen müssen, treten. In Ansprachen erinnerte er daß diese die Arbeiter nur deshalb auf das Pflaster werfen, um deren Organisationen zu stärken. Die Ueberschrift hätte demgemäß lauten sollen:" Wozu Aussperrungen angezettelt werden".-

Kaiser und andre Reden. Am Sonnabend weilte der Kaiser in Sankt Johann   und Saarbrücken  . wiederum eindringlich an die Zeit von 1870/71, to germanische Schmiede die Reifen zur Krone zusammenfügten, die einst das Haupt Kaiser Wilhelm   des Großen zieren sollte." Auffällig kehrt die Besorgnis über die jetzige Weltlage, die kürzlich in der Karlsruher  Rede hervortrat, wieder: Das felsenfeste Vertrauen habe ich, daß, da Gott weiß, daß wir ein gutes Gewissen haben und nirgendwo Händel   suchen, er uns auch beistehen wird, sollte jemals mit feind­licher Gewalt in unsre Friedfertigkeit eingegriffen werden."

Kein Zweifel, daß der Monarch sich guten Gewissens fühlt und glaubt, nichts gethan zu haben, das wie Händelsuchen aussieht. Stein Zweifel aber auch, daß auswärtigen Staaten oft Handlungen der deutschen   Regierung bedentlich erfcheinen konnten; dazu gehören vor allem der gewaltige Marinekurs und die weltpolitischen Ankündigungen.

An dieses Kapitel erinnert ein wenig eine Rede, die an dem­selben Tage, da der Kaiser in Saarbrücken   Friedensliebe beteuerte, einer der Vertrautesten des Kaisers, General oberst v. Hahnke, in Hamburg   bei dem Taufakt des neuen Panzerkreuzers York  " hielt; er sagte:

Auch die Laufbahn dieses Panzers möge reich an Thaten und Ehren sein. Wenn im Sturme ihn die Wogen umpeitschen, in der Schlacht der Donner der Geschütze ihn umbrauft, mögen auf feiner Kommandobrücke, an den Kanonen und Maschinen nur Männer mit eisernen Herzen stehen, die kein andres Gebot kennen als ihr Leben einzusetzen für Kaiser und Reich. Wenn es gilt, für die Macht, die Größe und die Ehre des Vaterlandes zu kämpfen, dann möge an Bord der begeisterte Ruf erklingen, den wir jett freudig bei der Taufe erschallen lassen wollen: Seine Majestät, unser erhabener Kaiser und König, er lebe hoch! hoch! hoch!" Das mögen mur tönende Worte sein, wie sie der Festredner braucht, aber das Ausland hört einen agressiven Klang.

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Deutsches Reich  .

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Der Kriegsveteran am Ziele des Glückes. In dem freis­amtlichen nationalliberalen Organ der hessischen Universitätsstadt Gießen   ist also zu lesen:

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Ausland.

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Militärvorlage in Destreich. Die internationale Lage. eine Thronrede, in der er eine Mehrforderung zu beschleunigterer Bei dem Empfang der Delegationen hielt Kaiser Franz Josef  Beschaffung von Waffen und Kriegsmaterial" in Höhe von 338 Mill. Stronen ankündigte.

Diese unerwartete Forderung hat allgemein überrascht 338 Millionen zur raffinierten Tötung von Menschen, die zur Er­höhung ihres Lebens niemals vorhanden wären.

Der Kaiser forderte diese 338 Millionen, obwohl er mit Zus  versicht in die friedliche Entwicklung der Zustände auf unserem Kontinente" erfüllt ist.

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Von der göttlichen Vorsehung" erwartet der Kaiser, daß sie dem mörderischen Waffengang" in Ostasien   zeitlich und räumlich möglichst enge Grenzen ziehen" möge.

" Jüngst wurde in Ulrichstein   ein alter Veteran von 1866 und 1870 glüdlich durch einen Schlaganfall ge lähmt; glücklich, weil man es für diesen armen Menschen, der in zwei Kriegen geblutet hat, als ein Glück betrachten muß, daß er nun berhindert ist, einen unerfreulichen Lebenswandel fortzuseßen. Es hatte sich nämlich bei ihm seit einigen Jahren eine Abnahme seiner geistigen Kräfte gezeigt. Schon seit den Feldzügen war er nervenleidend. Seit seine Frau vor circa 12 Jahren aus dem Leben schied, wurde seine Verwahrlosung immer größer. Halb nackend, oft kaum notdürftig, nur mit einem Hemde bekleidet, sprang er oft zum Gaudium der Kinder in der Vorstadt Dreihausen auf der Straße herum, verunreinigte sein Häuschen und gefährdete die Nachbarn, indem er Feuer im Stall und im Keller machte. Trotzdem that man keine energischen Jm auswärtigen Ausschuß der östreichischen Delegation gab der Schritte, um diesen wahnbefangenen Menschen in Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski eine ausführliche einer Heilanstalt zu internieren, sowohl zu seinem eignen Darlegung über die internationale Lage, die von der üblichen Besten, wie auch zum Schutze seiner Mitmenschen. Eines diplomatischen Inhaltlosigkeit ist. In Europa   fand er alles vortrefflich teils, weil der arme, seiner Sinne nicht mächtige Mann und rühmte auch den englisch  - französischen Vertrag als ein weiteres seine Zustimmung zu einer Aufenthaltsänderung nicht gab, und zweitens vielleicht, weil man fürchten mochte, es könnte der Glied in der Kette der Abmachungen, die den friedlichen Zusammen schluß der europäischen   Mächte fester schmieden. Gemeinde oder dem Kreise etwas fosten!" Es könnte etwas tosten! Das ist der springende Punkt. Mag Er bedauerte ferner den ostasiatischen Krieg und die damit ver der Held zweier Kriege um im Jargon der Kriegervereins- Hurra bundenen Handelsschädigungen; namentlich sei die ungewöhnliche Patrioten zu reden zum Gaudium der Schuljugend als halb Ausdehnung des Begriffs Kriegskonterbande höchst verderblich. idiotisch gewordener Hanswurst im Dorfe herumlaufen; mag er Graf Goluchowski regte an, ob man nicht internationale Verein­durch seine Feuerspielerei das ganze Dorf und zahlreiche Menschenleben barungen treffen könnte, um in der Zukunft diese Erweiterung gefährden; mag wahrhaft patriotischen Menschen die Schamröte des Begriffs der Kriegskonterbande durch feste Normen einzu­ins Gesicht steigen, wenn sie den armen Teufel, der in zwei Kriegen sein Leben auf das Spiel setzte, in denkbar verwahrlostem Zustande herumlaufen ſehen; macht alles nichts. Geld durfte der Kriegs­veteran der Gemeinde und dem Kreise nicht fosten! Und nun ist der Held am Ziele des Glücks; nun ist er gelähmt, mun muß in irgend einer Weise für ihn gesorgt werden. Herrliches Vaterland!-

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Die bevorstehende Herausgabe der letzten Herrenhausreben seitens der Buchhandlung Vorwärts sei angekündigt worden, so ver­mutet die Konservative Korrespondenz" in seltsamer Offenheit und Selbsterkenntnis, um diese Neden von vornherein zu diskreditieren". Ganz im Gegenteil: welcher Verlag fündigt wohl eine Schrift an, um sie zu diskreditieren? Wir haben natürlich das Be­Aus Sachsen- Weimar   wird uns geschrieben: Vor drei Jahren streben, das im Widerspruch mit sich selbst, auch die Konservative wurde eine Ministerialverordnung erlassen, welche die Veranstaltung Korrespondenz" zu haben behauptet: Wir können die möglichst von öffentlichen Sammlungen ohne behördliche Erlaubnis weite Verbreitung der interessanten Debatte nur dringend wünschen." bei Strafandrohung verbietet. Daß dies eins der kleinen Mittel Das wünschen wir in Wirklichkeit, und wenn das offizielle zur Bekämpfung der Socialdemokratie und der Gewerkschaftsbewegung Drgan der Herrenhäusler diesen Wunsch teilt, so wird der Verlag im Großherzogtum sein sollte, bewies der Eifer, mit dem die Bes Um Vorwärts sicherlich der konservativen Partei zu den vorteilhaftesten hörden auf Grund der Verordnung gegen uns vorgingen. zu sparen, Bedingungen jede gewünschte Anzahl Exemplare der konservativ- Kosten wurden die meisten Strafen nach focialdemokratischen Agitationsbroschüre zur Verfügung dem schöffengerichtlichen Urteil Das anstandslos bezahlt. Gewerkschaftskartell in Jena   hat jetzt einen Fall, wo das Schöffengericht ebenfalls eine Bestrafung aussprach, weil zu Gunsten Die Nordlicht- Schenkung. Wir teilten jüngst mit, daß die der Crimmitschauer   Streifenden Sammellisten für die Gewerkschaften Hamburg- Amerika- Linie   dem Reichstag 35 Fahrkarten zu einer Nord- ausgegeben waren, vor das Landgericht gebracht. Das Landgericht landreise zur Verfügung gestellt habe. Die Karten sollten unter die hat nun auf Freisprechung erkannt, weil diese Listen für einen Fraktionen verteilt werden, die socialdemokratische individuell begrenzten Kreis bestimmt gewesen seien; Fraktion hat die sechs auf sie entfallenden Karten ohne weiteres wie groß dieser Kreis sei, komme nicht in Betracht. zurückgegeben. Jetzt kommt auch einigen andren Leuten ein wenig das Schamgefühl über solches Geschenk einer privaten Erwerbsgesell­schaft an Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaft, an deren Willen die Gesellschaft oft sehr interessiert ist. Die Deutsche Tagesztg." sagt ganz richtig:

stellen.

bon Diese Freibillets haben einen materiellen Wert 20 000-30 000 m. Wenn eines Tages der Vorivärts" zu

Aus dem bayrischen Landtage.

schränken.

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Hinsichtlich der Balkan   Lage erklärte der Minister, daß Beruhigung eingetreten sei. Dann aber fielen ein paar scharfe Säge gegen die Türkei  , die bei der Sanierung der Verhältnisse im Reformgebiet helfen müsse. Sie sollte nicht durch Befolgung einer geradezu selbstmörderischen Taktit" jenen recht geben,

,, die sie für unverbesserlich halten und eine viel tiefer ein­greifendere Operation an ihr vornehmen möchten, als es die ihre Integrität vollauf schonenden Maßregeln sind, die den Kern des Mürzsteger Programms bilden. Sie müßte wahrlich mit Blindheit geschlagen sein, wenn sie sich dieser Einsicht verschließen wollte, um lieber einer Reihe von Hezern und Zuträgern Gehör zu schenken, welche aus der planmäßigen Ausstreuung von un­finnigen Gerüchten, Erfindungen und Verdächtigungen sich einen einträglichen Beruf gemacht haben, unbekümmert um die vitalen Interessen das Reiches und die sich daraus für dasselbe ergebenden verhängnisvollen Konsequenzen."

Schließlich äußerte sich Graf Goluchowski noch über die Handels­verträge. Mit Deutschland   und Italien   seien nicht unerheb­liche Schwierigkeiten noch zu beheben". Er vertraue aber, daß es gelingen werde," normale" Verhältnisse zu erhalten.

Frankreich  . Wahlergebnisse.

München  , 15. Mai.  ( Eig. Ver.) Die Regierung hat gestern Paris  , 12. Mai.  ( Eig. Ber.) Das Ministerium des Innern ver­beim Landtage eine Nachforderung von 3 700 000 m. zum Bwvede öffentlicht eine Statistik der Gemeindewahl- Ergebnisse in den Haupt­einer außerordentlichen Gehaltsaufbesserung für die Staatsbeamten orten. In 379 Departements- und Bezirksstädten gab es vor den eingebracht. Es wird damit endlich ein lange gegebenes Versprechen, Wahlen 230 ministerielle, 131 antiministerielle und 18 zweifelhafte wenn auch nur in recht mangelhafter Weise, eingelöst. Die ledigen Gemeinderäte. Nach den Wahlen sind die betreffenden Zahlen: 260, melden wüßte, ein privates Erwerbsunternehmen, dessen Renta Beamten, denen die Regierung ursprünglich gar nichts geben wollte, 102 und 17. Die Ministeriellen haben somit 30 Gemeinderäte ge­bilität von bestimmten gesetzgeberischen Maßnahmen start abhängig follen nun zwar an der Aufbeffung teilnehmen, jedoch erst vom 1. Januar ist, habe eine Anzahl Reichstagsabgeordnete mit 20 000 oder 1905 ab, während die Verheirateten die Zulage vom 1. Januar 1904 nach- wonnen, die Antininisteriellen 29 Räte verloren. 2415 Hauptorte 30 000 M. fubventioniert: würde dann nicht ein höchst sittlicher bezahlt erhalten. Gegen diese ungerechtfertigte Benachteiligung derledigen von Kantonen( Kanton ist eine administrative Unterabteilung des 30'000 M. subventioniert: würde dann nicht ein höchſt ſittlicher protestierte die Presse aller Parteien, und es ist wohl anzunehmen, Bezirks) weisen nunmehr folgende Parteizuſammenſegung auf: Entrüstungssturm durch den Blätterwald toben? Wir bitten um Belehrung: welcher Unterschied bestünde zwischen diesem suppo- daß die Vorlage in diesem Punkte von der Abgeordnetenkammer 1475 ministerielle, 837 antiministerielle, 103 zweifelhafte Gemeinde nierten Vorgang und der jetzt als Thatsache gemeldeten Be- geändert wird. Im übrigen werden die Zulagen nach drei Drts- räte. Die Ministeriellen haben hier 200 Gewinne und 55 Verluste schenkung von Reichstagsabgeordneten durch die Hamburg  - Amerita- lassen abgestuft und die Beamten in vier Stategorien eingeteilt. zu verzeichnen, macht einen Nettogewinn von 145 Kantons Die niedrigste Jahreszulage beträgt 60, die höchste 270 M. Hauptorten. Das Schicksal der Wahlgesez- Vorlage scheint nunmehr endgültig Demnach sind die Gesamtergebnisse in den Hauptorten der Man hat jedoch bisher nicht vernommen, daß andre Frattionen, besiegelt zu sein. Der Entwurf hat bekanntlich in der Abgeordneten­außer der socialdemokratischen, die Hamburg  - Amerika  - Zumutung ab- fammer nicht die nötige Zweidrittel- Mehrheit finden können. Regierungsparteien günstig. Die Opposition aber bezweifelt nach gelehnt hätten. Im Gegenteil hat man gehört, daß einzelne bekannten Reichsrats- Kreisen hat man sich nun bemüht, noch nach wie vor die Wahrhaftigkeit der amtlichen Statistik und betont die Führer der bürgerlichen Parteien für die ihnen bescherte Freifahrt träglich eine Verständigung auf der Grundlage herbeizuführen,( bereits gemeldeten) überwiegenden Erfolge der Antiministeriellen in freudige Vorbereitungen treffen. Auch die erfreuliche Scham der daß auf die gesetzliche Festlegung der Wahlkreis- Einteilung verzichtet den großen und mittleren Provinzstädten.

Linie?"