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. 124. 21. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

15. Verbandstag der deutschen Gewerkvereine

( Hirsch- Duncker).

Hannover , den 27. Mai 1904. Bierter Berhandlungstag. Nachmittags- Sizung.

Nach Eröffnung der Sigung wird zunächst beantragt, die General­debatte zu beenden. Der Antrag wurde angenommen. Ebenso ein zweiter, der berlangt, vor Eintritt in die Specialdebatte über die Berbandsagitation" zunächst die Anträge betreffs des Verbandsbudgets" zu beraten, um dadurch einen Ueber­blid über das zu erhalten, was event. an Mitteln für die Ver­befferung der Agitation zur Verfügung steht. Berbandskassierer Klein- Berlin und Hübner- Burg referierten. Das jährliche Budget pro 1904, 1905 und 1906 berzeichnet 87 256 m. Einnahme und 28 456 M. Ausgabe unter der Voraussicht, daß der Verbandstag die Erhöhung der Verbandsbeiträge auf 8 Bf. pro

Die Generalversammlung der Kaffe, die am Freitag stattfand, lehnte die Wiedereinführung der Familienversicherung ab und erhob Protest gegen die Maßnahmen der Kreishauptmannschaft.

Senntag, 29. Mai 1904.

der Aktionsausschuß im Namen der Leipziger Arbeiterschaft, daß währenddem das Ministerium Walded- Rousseau 3. B. den Steuer­für den Fall, daß die Kreishauptmannschaft ihre Drohung wahr und Zollbeamten die Gründung einer Organisation untersagte, habe macht, die Leipziger Arbeiterschaft hinter den betroffenen Distrikts- das Ministerium Combes in feiner Gesamtheit den Arbeiterorgani­ärzten stehen und sofort mit der Gründung des Sanitätsvereins fationen die größte Freiheit gelaffen. So hat z. B. der Marine­minister unterm 25. Oktober 1902 die Admirale, Marine­borgegangen werden wird. daß fie feinerlei Grund haben, mit den gewert präfetten und Betriebsdirektoren angewiesen. fchaftlichen Organisationen ihrer untergebenen nicht in Verbindung zu treten". Für getvisse Beamten= fategorien berbietet das Gesez bon 1884 die Gründung von Organi­Das neue Merkblatt der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung fationen; diesen aber habe die Regierung den Rat erteilt, sich das der Geschlechtskrankheiten ist nunmehr, nachdem der Vorstand ver- Vereinsgesetz von 1901 zu nube zu machen, welches ihnen fast die fchiedene in Vorschlag gebrachte Abänderungen vorgenommen hat, gleichen Vorteile gewährt. Thomas zählt sodann noch die ver­erschienen. Auch in seiner neuen Gestalt wird es sich voraussichtlich schiedenen Verbesserungen auf, welche im Reffort des Krieges und des ebenso wie das alte, von dem eine halbe Million Eremplare im Um- Marineministeriums vorgenommen worden sind: In den Marine­lauf sind, viele Freunde erwerben. Aerzte, Krankenkassen, Landes- werkstätten der achtstündige, in den Kriegswerkstätten und in der versicherungs- Anstalten, Vereine und Behörden können das Mert Nationaldruckerei der neunstündige Arbeitstag usw. blatt in beliebigen Bosten von der Geschäftsstelle der Gesellschaft, Berlin W., Potsdamer str. 20, beziehen. Auch Privat einzelne Exemplare.

Stopf und Vierteljahr bewidigt. Sollte dies nicht der Fall fein, so personen erhalten gegen Einsendung des Bortos auf Wunsch von bort Berliner Partei- Angelegenheiten.

würden fich Einnahme und Ausgabe die Wage halten. Beide Referenten bitten daher um Zustimmung zu dem Antrag auf Er­höhung der Verbandsbeiträge.

In der Debatte erhoben namentlich die Kaufleute und die Schuhmacher Bedenken. Die Abstimmung ergab jedoch die An nahme der Erhöhung der Beiträge. Nur acht Stimmen waren dagegen.

Der Verbandstag trat darauf in die Specialdebatte über die Verbandsagitation"

Der Zunftsopf.

zuteilen.

Zur Lokal- Lifte. Parteigenoffen! Parteigenossinnen!

Gegen die Aerztin Frau Dr. Lehmann in München , beiläufig die Frau unfres Parteigenoffen Dr. Lehmann, war ein Strafbefehl Lifte, verkehrt nur in Lokalen, welche in der Liste vom 17. April Achtet beim heutigen Besuch nach außerhalb genau auf die Lokal­erlassen worden, weil sie einer Frau eine Geburtshilfe geleistet hatte, fowie in den Nachträgen verzeichnet stehen, denn nur deren Wirte ohne im Besize der vorgeschriebenen Approbation zu sein. Während geben ihre Lokalitäten der Arbeiterschaft zu Bersammlungen 2c. her. das Schöffengericht auf die im Strafbescheid ausgesprochene Geld­strafe von 20 M. erkannte, sprach das Landgericht die Angeklagte welche zu ihrer diesjährigen Dampferpartie einen Dampfer Ferner ersuchen wir diejenigen Gewerkschaften, Vereine, Klubs 2c., ein. Dazu lag ein Antrag Hartmann vor, der forderte, der frei, in der Erwägung, daß eine Frau, die die ärztliche Prüfung von der Dampfschiffs- Reeberet Robert Zismer, Nieder- Schöneweide Verbandstag möge sich zunächst darüber schlüssig werden, wie viel bestanden habe, überhaupt keine Hebamme im Sinne des Gesetzes( Abfahrtstelle Michaeltirch Bride, Stadtbahnbogen) neue Beamten er anstellen wolle und wo diese Domizilieren sollten. sei und daher des im§ 30 II vorgesehenen Prüfungszeugnisses nicht gemietet haben, den Tag und den Ort der Partie umgehend Verbandsredakteur Goldschmidt legte dem Verbandstag folgenden bedürfe. Die gegen dieses Urteil eingelegte Revision des landgericht dem Genossen Wilhelm Hinz, Prinzenstr. 66, Berlin S. 14, mit­Antrag bor:" Für Süddeutschland mit dem Size in Nürnberg , lichen Staatsanwalts erachtete Staatsanwalt Griesmeher am Obersten Augsburg oder Mannheim und ebenso in Schlesien mit dem Sib weiblichen Geburtshelfer, die nicht Hebammen sind. Das für diese uns veranlaßt, mitzuteilen, daß das Schükenhaus( Inhaber Ernst Landgericht für begründet. Die Gewerbe- Ordnung kenne feine Schmargendorf . Infolge vielfacher Anfragen an uns fühlen wir in Breslau ist je ein besonderer Beamter zur agitatorischen Be arbeitung betreffender Landesteile anzustellen. Für das Verbands- borgeschriebene Erfordernis des Prüfungszeugnisses komme nicht in Berichte und Hans Graffunder) nicht zu Versammlungen 2c. zu organ ist ein zweiter Rebatteur anzustellen, damit dem Redakteur Wegfall, wenn die betreffende Frau sich Fachkenntnisse erworben hat, haben ist. Fret für die Arbeiterschaft sind nur die Lokale Wirtshaus die gesamte allgemeine Verbandskorrespondenz und die Vertretungen die das für Hebammen vorgeschriebene Waß weit übersteigen. Der Schmargendorf , Warnemünderstr. 6, und Restaurant Sanssouci, vor dem Schiedsgericht und dem Reichs- Versicherungsamt übertragen Richter habe das bestehende Gesez anzuwenden ohne Rücksicht auf Ruhlaerstr. 20/21; diese beiden Lokale sind durch den Besuch zu vor dem Schiedsgericht und dem Reichs- Versicherungsamt übertragen dessen Zweckmäßigkeit, eine Abänderung könne nur durch einen Gefeß- unterstützen, die andren daselbst befindlichen aber fireng zu meiden. tverben können. Zur Unterstützung hierbei ist eine Schreibhilfe ( Stenographin) zu beschäftigen. gebungsatt erfolgen, der Richter dürfe niemals an die Stelle des Birkenwerder . H. Gäbides Paradiesgarten steht noch Für die Wahrnehmung des Berliner Arbeitsnachweises und des Gesetzgebers treten. Außerdem komme in Betracht, daß die Landes- jest, wie zubor, der Arbeiterschaft zu Versammlungen se. zur Herbergeberkehrs ist ein Beamter anzustellen, welcher in seiner freien gefebgebung ermächtigt ist, noch weitere Vorschriften in Ansehung des Verfügung. Prüfungszeugnisses zu erlassen. Von diesem Rechte habe Bayern Gebrauch gemacht, es verlange außerdem ben Nachweis der Zu der Angeklagten im Urteil des Berufungsgerichtes als Aerztin sei berlässigkeit und des unbescholtener Lebenswandels. Die Bezeichnung unrichtig, da die bestandene ärztliche Prüfung nicht die Verleihung der Approbation erfebe. Das Oberste Landesgericht schloß sich den Ausführungen des Staatsanwalts an und wies bie Sache zur neuer= lichen Verhandlung und Entscheidung an die Vorinstanz zurüd. Aufs Verstehen und können kommt es eben nicht an, nur auf ben geschriebenen Bettel, den man Approbation nennt. So will es die Zunftordnung.

Zeit in der Expedition mitzuhelfen hätte."

An diesen Antrag Inüpfte fich eine rege Debatte. Clabon führte zunächst an, daß es Thatsache sei, daß sich in den letzten Jahren im Bureau der Verbandstaffierer Klein wirklich abgeradert habe. Der Antrag sei so eigentümlicher Art, daß es so aussehe, als ob fich allein Goldschmidt frant und tot gearbeitet habe. Rezer Düsseldorf und Jordan Berlin wiesen darauf hin, daß durch die Annahme des Antrages die ganze Macht in Händen des Verbandsredakteurs Goldschmidt liegen würde. Das sei aber feines­wegs wünschenswert. Goldschmidt erklärte darauf, daß wenn eine solche von ihm nicht beabsichtigte Auffaffung vorherrsche, er sich genötigt sehe, den Antrag zurückzuziehen.

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Die Sotaktommiffion.

verbreitung von allen bekannten Stellen aus statt. Die Beteiligung Zweiter Wahlkreis. Heute früh 1/28 Uhr findet die Flugblatt­aller Parteigenossen ist dringend notwendig. Der Vorstand.

Achtung, sechster Wahlkreis! Montag, den 30. Mai, abends 81 Uhr, finden zwei Boltsversammlungen statt und zwar für den 32. Kommunal- Wahlbezirk bei Daase, Brunnenstr. 154, teferent: Reichstags- Abgeordneter Genoffe Fris 8ubeil, und für den 40. Kommunal- Wahlbezirk in der Norddeutschen Brauerei, Chauffeestr. 58, Referent: Genosse Dr. Leo Arons . Tagesordnung: Vortrag über Die socialpolitischen Aufgaben der Gemeinde"; Diskussion. Bu zahlreichem Besuch ladet ein Das socialdemokratische Wahllomitee.

Nieder- Schönhausen. Bezirk Bantow. Am Dienstag, punkt. Itch 8, Uhr, Versammlung bei Wenzel, Lindenstr. 43. 1. Vortrag bes Genoffen Dr. Maurenbrecher: Entstehung des Christentums. 2. Diskussion und Verschiebenes. Gäste willkommen.

Der Verbandstag tam bann zur Abstimmung über die vor­Die Allgemeine Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen liegenden Anträge betreffend die Anstellung neuer Verbandsbeamten. hielt am 1. und 2. Pfingstfeiertag in Berlin ihre 6. Hauptversamm Abgelehnt wurde der Antrag einer ganzen Reihe schlesischer und lung ab. Die Bereinigung zählt, wie wir dem Jahresbericht ent westpreußischer Ortsvereine, zwei weitere Beamte anzustellen, da- nehmen, über 1800 Mitglieder und ist in 11 Landesvereinigungen gegen nahm der Verbandstag, den Antrag bes Central und 68 Ortsgruppen organisiert über ganz Deutschland , Desterreich rates auf Anstellung eines bierten Beamten und einer Schreib- und die Schweiz verbreitet. Das Vermögen ihrer Staffe für Stellen­hilfe( Stenographie) einstimmig an. Tose beträgt ca. 13 600 m. Sommer Berlin beantragte darauf unter Zustimmung seiner Neben der Behandlung interner Fragen, wie Ausbau des Schmargendorf . Die nächste Mitgliederversammlung des Wahl­Mitdelegierten von den Kaufleuten, daß diese Schreibhilfe aus Stellennachweises, Veranstaltung einer Berufsstatistit, Aufstellung den männlichen Handlungsgehilfen genommen werde. Ihm bon Winbestgehältern usto. wurde eine Resolution gefaßt, die die bereins findet am Dienstagabend 8% Uhr im Restaurant Sans­wurde allseitig widersprochen. Anstellung von Handelsinspektoren aus dem Stande der Handlungs- fouci" statt. Zahlreicher Besuch wird erwartet. Gäste willkommen. Der Vorstand. Eine rege Debatte fette dann noch ein, als durch den vorgehilfen und mit derselben Vollmacht wie die Gewerbeinspektoren zur liegenden Antrag der Berliner Ortsverein der Maschinenbauer, leberwachung der gefeßlichen Schußborfchriften für die Handlungs­Metallarbeiter u. a.: Den Berliner Central- Arbeitsnachweis nach gehilfen fordert. Zum Gesezentwurf betreffend Kaufmannsgerichte Fertigstellung des Verbandshauses in das Verbandsbureau zu über- wurde eine Resolution angenommen, welche das Inkrafttreten des nehmen", die Frage des Arbeitsnachweises zur Sprache tam. Es Gesetzes spätestens am 1. Januar 1905 berlangt und folgende wurde zur Sprache gebracht, man habe sich nun doch wohl übereilt Renderungen an der Vorlage des Bundesrat fordert: entschlossen, da jezt in der That tein Beamter des Bureaus die 1. Die Errichtung von Kaufmannsgerichten ist für das ganze Leitung des Arbeitsnachweises übernehmen tönne. Verbandstaffierer Reich obligatorisch zu machen; fleinere Gemeinden fönnen sich durch Klein legte die Unmöglichkeit dar, den Nachweis mit dem Verbands- übereinstimmende Ortsstatute zur Errichtung eines gemeinsamen bureau zu vereinigen. In einem Punkte aber Kaufmannsgerichts für ihre Bezirke vereinigen(§§ 1. 2). war man 2. Ausdehnung der Zuständigkeit der Kaufmannsgerichte auf sich einig, daß der Arbeitsnachweis in das neue Verbands alle taufmännischen Angestellten ohne Unterschied des Gehalts(§ 4). haus tommen müsse. So tam es, daß ein Antrag Röser Nürnberg( Staufleute) einstimmige Annahme fand, 3. Zuständigkeit der Kaufmannsgerichte auch für Konkurrenz­es möchte seitens des Centralrats Sorge getragen werden, daß dem flauseln und Konventionalstrafen(§ 5). Arbeitsnachweis im Berbandshaus Räume und Telephon zur Verständigkeit der Kaufmannsgerichte ausgeschlossen wird(§ 6). 4. Verbot aller privaten Schiebsverträge, durch die die Bus fügung gestellt werden. morgen 8 Uhr vertagt.

Darauf wurde um 6 Uhr der Verbandstag auf Sonnabend

Soziales.

Aerzte und Krankenkassen.

Die Leipziger Kreishauptmannschaft arbeitet weiter nach der Kölner Methode. Sie hat einer Kommission der Diftriftsärzte am Donnerstag erklärt, daß alle Distriktsärzte, die bis Freitagabend 6 Uhr nicht auf eine Umwandlung ihrer bisherigen Verträge in solche nach freier Arztwahl eingegangen wären, auf Grund des§ 626 des Bürgerlichen Gesetzbuches sofort entlassen würden. Der§ 626

Tautet:

Das Dienstverhältnis kann von jedem Teile ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist gekündigt werden, wenn ein wichtiger Grund borliegt.

Die Distriftsärzte beschloffen darauf in einer sofort zusammen berufenen Versammlung, es auf die Gewalt ankommen zu lassen. Bugleich beschlossen sie, der Kreishauptmannschaft folgende Erklärung zu unterbreiten:

Bir Endesunterzeichneten verzichten hiermit auf das Recht, ausschließlich die in unsren Distritten wohnenden Personen, welche nach dem Statut der Drts- Krankenkasse Anspruch auf unentgeltliche ärztliche Behandlung haben, ärztlich zu behandeln, verpflichten uns vielmehr, solche Personen in demselben Umfange zu behandeln, wie es von seiten der seit dem 7. Mai d. J. zugelassenen Kaffen­ärzte geschieht.

Sieran erachten wir uns solange gebunden, als das durch die Berordnung vom 7. Mai d. J. eingeführte System des ärztlichen Dienstes in Kraft bleibt.

gehilfen von Bollendung des 21. Lebensjahres ab, des passiven bon 5. Ausdehnung des attiven Wahlrechts auf alle Handlungs­Bollendung des 25. Lebensjahres ab. Die Wahl ist allgemein, unmittelbar und geheim. Die Gemeinden sind verpflichtet, Wähler­listen aufzustellen(§§ 11-14).

Schöneberg . Am Dienstag findet im Restaurant, Wilhelmshof", Gbersstraße 80 eine Kommunalwähler- Versammlung statt. Auf der Tagesordnung steht außer einem Vortrage die Auf­stellung eines Standidaten für die am 14. Juni im 9. Bezirk statt­findende Stadtverordneten - Ersatzwahl.

Wilmersdorf . Mittwochabend 81% 1hr findet im Volksgarten ( Salomon), Berlinerstr. 40, eine öffentliche Bersammlung statt, in welcher Genoffin Martha Tieß einen Vortrag halten wird über Die Rückständigkeit unsres Vereins- und Versammlungswesens". Die Genossen und Genoffinnen werden gebeten zahlreich zu erscheinen und für regen Besuch zu agitieren. Die Vertrauensperson.

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Wilhelmsruh . Am Sonntagvormittag 9% Uhr findet hierfelbft im Lotal Hamann, Kronprinzenstraße, die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Die Genoffen werden ersucht, zahlreich au erscheinen. Mitgliedsbuch legitimiert.

Lokales.

Stadtbaurat Hoffmanns Gemeindeschulbauten

6. Die Berufungssumme ist auf 500 M. zu erhöhen(§ 15). 7. Der§ 31 des Gewerbegerichts- Gefeßes, der die Zulassung find den Machern der freisinnigen Kommunalverwaltung von Anfang der Rechtsanwälte als Vertreter ausschließt, muß auch auf die an und bis auf den heutigen Tag ein ergernis gewefen. Herr Kaufmannsgerichte Anwendung finden(§ 15).

8. Den Kaufmannsgerichten ist die Befugnis zuzusprechen, auch als Einigungsämter zu wirken.

Hoffmann baut ihnen zu schön und zu teuer schöner und teurer, als fie es für Schulen zulassen wollen, die von den Kindern Schließlich wurde in der Frage der Bensionsversicherung der der Unbemittelten besucht werden. Da aber die Führer des Frei­Privatangestellten noch folgender Beschluß gefaßt: finns sich genieren, das so offen herauszusagen, so pflegen sie ihrem Die 6. Hauptversammlung des Algemeinen Verbandes deutscher Unmut über den Stadtbaurat in andrer Weise Luft zu machen. Bei Buchhandlungsgehilfen am 22. Mai 1904 in Berlin spricht die be- jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit schelten sie, daß er zu thunlichster Bälde eine Vorlage zugehen läßt, welche den Privat- langsam baue, und in diesem Punkte tann man ihnen leider nicht stimmte Erwartung aus, daß die Reichsregierung dem Reichstag in Privat- langsam angestellten eine Alterspension und Hinterbliebenenversorgung ge- ganz unrecht geben. Mehrfach haben sie auch versucht, die Zwed mäßigkeit der Hoffmannschen Bauten in Zweifel zu ziehen, aber damit sind sie bisher noch stets hineingefallen. Herr Hoffmann hat ihnen allemal bewiesen, daß die Vorwürfe unberechtigt waren.

währleistet.

Die Versammlung war von Vertretern aus allen Teilen Deutsch­ Lands sowie aus der Schweiz und Oesterreich- Ungarn besucht. Am Pfingstmontag fand mit dem Vertreter der Gehilfenschaft Defter reich- Ungarns eine Besprechung statt behufs Startellierung der beiden Gehilfenverbände, die eine gute Grundlage für ein gemeinsames Vorgehen zu geben verspricht.

Socialreformen in Frankreich .

Nun tommt diesen sparwütigen, banaufischen Nörglern Hilfe von einer Seite, die ernstere Beachtung verdient. Die, Bädagogische 8eitung", bas Organ der hiesigen Gemeindeschullehrer, stellt die Behauptung auf, daß es in manchen der Hoffmannschen Schul bauten an Licht und Luft fehle, daß im Winter bis in den Seitdem Millerand dem Ministerium Combes von der Barla- Mittag hinein Gas gebrannt werden müsse, daß manche Fenster nur mentstribüne herab den Vorwurf gemacht hat, es habe über den oben zu öffnen feien, was die Lüftung erschwere, daß durch diese Kampf gegen den Merifalismus die socialen Reformen ganz ver- Mißstände der Schulbetrieb beeinträchtigt werde und die Gesundheit nachlässigt, find die nationalistischen Demogogen nicht müde ge- der Lehrer und Kinder gefährdet erscheine. Man müsse fragen, ob worden, diese Angriffe Millerands zu wiederholen und auszunüßen. der Erbauer überhaupt an 8wedmäßigkeit gedacht habe. Es sei zu In einem Urtitel in Jaurès '" Sumanité" führt nun Albert wünschen, daß weitere Bauten dieser Art nicht errichtet würden. Thomas den Nachweis, daß Millerands Ausfall gegen das jebige Wunderbar sei, daß die Schulärzte sich mit der Hygienischen Ministerium ganz ungerechtfertigt war. Nicht allein, daß die von Millerand eingeführten Reformen erhalten und weiter ausgebaut unzulänglichkeit dieser Schulhäuser noch nicht beschäftigt haben. find, seien auch verschiedene neue Gefeße für die Arbeiterschaft er­Wunderbar erscheint uns, daß diese Mängel all' den Bau­lassen worden. Die Periode Millerand habe sich bemerkbar gemacht sachverständigen entgangen sein sollten, die in der Stadtverordneten­durch eine strengere Durchführung der Fabrik- Gefeßgebung und Versammlung fizen, in die Baudeputation hineingewählt find, in die damit durch eine hohe Biffer von Bestrafungen der Unternehmer; Ausschüsse für Baufachen delegiert werden und jeden Hoffmannschen Thomas weist zahlenmäßig nach, daß die strengere Ueberwachung Bauentwurf prüfen und unnachsichtig kritisieren. Es wäre besser der Fabritbetriebe auch unter dem gegenivärtigen Ministerium an- gewesen, wenn die Bäd. 8tg." ihren schweren Vorwürfen, die jetzt dauert. Sodann führt er das Gesetz vom 11. Juli 1903 an, nach von den freifinnigen Blättern Berlins wiedergegeben werden, auch welchem die 8- immungen über die Sicherheit der Arbeiter und die die Angabe der Schulen hinzugefügt hätte, die sie dabei im Sinne Borschriften sanitärer und hygienischer Natur, die bis dahin nur für die industriellen Betriebe galten, auf alle Handels- und Nahrungs- hat. Man könnte dann nachprüfen, ob es sich nicht am Ende um Gegenüber der Drohung der Kreishauptmannschaft, die mittel-, ferner auch auf alle staatlichen Betriebe ausgedehnt wurden. folche Bauten handelt, deren Entwürfe Baurat Hoffmann aus den Verträge derjenigen Distriktsärzte, die sich auf eine Umwandlung Die Stellung des jeßigen Ministeriums gegenüber den Arbeiter- ihm aufgenötigten Sparsamkeitsrücksichten so und so oft hat ändern threr Berträge nicht einlassen, sofort tündigen zu wollen, erklärt organisationen ist nach Thomas eine viel freundlichere gewesen. I müssen.

Gleichzeitig erklärte es die Versammlung als selbstverständlich, baß alle Distriktsärzte, die ihre Unterschrift für die vorstehende Erklärung gegeben haben, es unterlassen, die von der Kreishaupt­mannschaft ihnen vorgelegten Vertragsentwürfe durch ihre Unter schrift zu vollziehen oder sonstwie au beantworten.

Diese Erklärung hat den Zwed, der Kreishauptmannschaft die Gandhabe des§ 626 des B. G.-B. zu nehmen. Auch der Attions. ausschuß für Aerztesachen", dem die Führung des Kampfes gegen die Bergewaltigung der Kaffe obliegt, hat sofort zu dem neuen Stande

der Dinge Stellung genommen und beschlossen:

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