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fchäft zu schließen. Ein großer Teil des Berliner   Verlags hat dieser| Glüdivunschy enten Blumenstrauß sandte. Vom Tanzboden verhängerinnen der getverkschaftlichen Drganisation und der Social Anregung Folge geleistet. Ueberhaupt bürgert sich der Fünfuhr schwunden ist die 15 Jahre alte Emilie Kürbis aus der Rykestr. 14.| demokratie zu schulen. Stets war sie auf Poften, tvenn es Geschäftsschluß immer mehr im Berliner   Verlagsbuchhandel ein. Sie besuchte am zweiten Pfingstfeiertage die Wichsdose", ein Tanz- galt, Kleinarbeit im Dienste der modernen Arbeiterbewegung zu Nach den Angaben des Berliner   Buchhändler- Adreßbuches schließen lokal in der Prenzlauer Allee, ging von dort um 9% Uhr abends leisten, wie Flugblätter verbreiten usw. Das Austragen des Organs während der Sommermonate etwa 220 Firmen um 5 Uhr. Die mit einem jungen Burschen weg und kam nicht mehr nach Hause. des Holzarbeiter- Verbandes und das Einkassieren der Beiträge der Gehilfen haben deshalb auch in diesem Jahre wieder das Gesuch Das törperlich start entwickelte Mädchen wird wahrscheinlich zu weiblichen Mitglieder des socialdemokratischen Vereins hat sie sich an den Berliner   Verlag gerichtet, im Sommer wenigstens Sonn- schlechten Zwecken verborgen gehalten. nicht nehmen lassen, so lange fie fortkonnte, obgleich ihr das Gehen abends um 5 Uhr zu schließen, wenn das nicht während der ganzen Woche geschehen kann. Einen Auflauf verursachte am Sonntagmittag gegen 1 Uhr ein und Steigen oft recht schtver fiel. Sie starb in der festen Ueber­ehemaliger Bäder St. aus der Steinmetzstraße in Rigdorf vor dem zeugung von dem unaufhaltsamen Siege der Arbeiterfache. Bei allen, Laden des Bäckermeisters May Lehmann, Falfstr. 21. Der nicht die ihr edles Streben, ihr schlichtes, treues Wirken gekannt haben, ganz Nüchterne suchte lärmend und schimpfend in den Laden des wird sie unvergessen bleiben. Ehre ihrem Andenken! Bäckermeisters einzudringen, um das Plakat, welches anzeigt, daß Der Verband der schweizerischen Arbeiterinnenvereine hat be der Bäckermeister die Forderungen bewilligt, zu entfernen; er erklärte, schlossen, seinen Vorort von Zürich   nach Winterthur   zu verlegen in es sei alles Schwindel, Lehmann habe nicht bewilligt. Der durch der Hoffnung, die Bewegung unter den Schweizer   Proletarierinnen diesen Auflauf sich geschädigt fühlende Bäckermeister erklärt vielmehr, dadurch besser vorwärts zu bringen; denn an vielen Orten der daß er sofort die Gesellenforderungen bewilligt habe( was Schweiz   können noch neue Arbeiterinnenvereine gegründet, an andern auf unfre Anfrage von der Organisation bestätigt wurde), sogar die bereits bestehenden bedeutend gestärkt und ausgebaut werden. heute vor dem Einigungsamte des Gewerbegerichts für die Beilegung Der neu gewählte Centralvorstand setzt sich aus folgenden Ge­der Lohnstreitigkeiten mitgewirkt habe. nossinnen zusammen Präsidentin Witwe Dunkel, Vicepräsidentin

Vermischtes.

Batriotismus und Frömmigkeit tamen am Sonntag auf ihre Rechnung. Im Tiergarten wurde ein Hohenzollern- Denkmal ent­hüllt, das so und so vielte. Es stellt den Großen Kurfürsten als Kurprinzen dar und ist von Professor Jannusch hergestellt. In der Glogauerstraße wurde ein Gotteshaus eingeweiht, die Martha­firche. Bei der Denkmalsenthüllung waren der Kaiser und die Kaiserin zugegen, bei der Kircheneinweihung der Kronprinz. Alt und empfindlich wird die Kirche und immer schwerer wird es, ihr Achtung zu zollen. Damals, als sie noch den Mut hatte, in Esels- und Narrenfesten sich und ihre heiligen Bräuche zu ver­spotten, damals war ihr Arm mächtig, war sie trotz etlicher Schön­In dem großen Betrugsprozeß gegen Professor Meher und dessen Frau Kaufmann, forrespondierende Sekretärin Fräulein A. Jsler. heitsfehler im innersten Kern gesund. Jezt aber erheben die Ehefrau ist nunmehr Termin zur Hauptverhandlung zum 4. Juli protokollierende Sekretärin Frau Kobelt, Kassiererin Frau Zinner. Frommen ein Gegreine selbst ob der harmlosesten Anlehnung welt- und folgende Tage anberaumt worden. Wie viele Tage der Prozeß, licher Poesie an die geistliche und geben damit zu erkennen, wie der feines Umfanges wegen im fleinen Schwurgerichtssaale statt­schwach und nervös ihre Mutter geworden ist. Hat da unser finden soll, in Anspruch nehmen wird, ist noch nicht abzusehen. Es Freund Mucius Scavola, wie wir Sonntag mitteilten, find gegen 150 Zeugen zu vernehmen, von denen gegen 100 von der ein Bäder Boykottlied gedichtet, das mit den Worten Stille Anklagebehörde, die übrigen vom Verteidiger, Rechtsanwalt Hugo Nacht, hilfreiche Nacht" beginnt. Das ist nach der Entdeckung des Caro, geladen sind. fatholischen Kapitalistenblattes Germania" eine empörende Berunglimpfung des christlichen Gefühls, und der Dichter muß es erleben, daß seine urgermanische Redengestalt orientalischer Herkunft geziehen wird. Es thut uns leid um die Germania", daß sie ihre Kirche noch für empfindsamer hält, als sie es thatsächlich sein mag. Möge sie sich doch ein Beispiel an der Socialdemokratie nehmen, die nicht zuletzt von christlich- katholischer Seite mit wirklich empörenden Verunglimpfungen beworfen wird und dabei doch so fröhlich gedeiht, als ob diese Liebesgaben ihrer Feinde zu ihrem täglichen Brot gehörten!

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Die Artisten gegen die Muckerei. Gegen die neuen Angriffe der Synode auf das Variété und das Artiſtentum wollen die Ver­treter der Artistenschaft wiederum gemeinsam Protest erheben. Es soll ein Ausschuß, bestehend aus Vertretern des Internationalen Direktorenverbandes der Internationalen Artistengenossenschaft und der Internationalen Artiſtenloge, beim Minister des Innern um eine Audienz nachsuchen, um gegen die öffentliche Verunglimpfung des ganzen Artistenstandes, die Bezeichnung der Variétés als" Brut­stätten des Lasters" und gegen die besondere polizeiliche Ueberwachung der Specialitätentheater, für das von einer der Synode nahestehenden Seite Geldmittel zur Verfügung gestellt werden, Verwahrung ein­zulegen. Es soll bei dieser Gelegenheit auch auf die Uebelstände und Mißgriffe der Variétécensur hingewiesen werden. Eine demnächst stattfindende allgemeine Artistenversammlung wird über die geplante Deputation endgültig Beschluß fassen.

Das Unwetter in Süddeutschland  . Ueber die Gewitter, ver­bunden mit Wolkenbrüchen und Hagelschlag, welche in dem badischen Oberlande niedergegangen find, laufen erst jetzt ausführliche Mel­letzten beiden Tagen zu verzeichnen. In der Nacht zum Montag wurde und Stodach sowie in der Gegend von Sigmaringen   hat das Feuerbericht. Nur wenig Alarmierungen hatte die Wehr in den bungen ein, welche den angerichteten Schaden als überaus groß bezeichnen. Im Konstanzer   Kreise, in den Bezirken Meßkirch  sie nach der Grunewaldstr. 130 gerufen, weil hier in einer Parterre- Unwetter am ärgsten gewütet. In dem Thale   Zizenhausen  - Hoppeten wohnung Gardinen und Decken Feuer gefangen hatten. In der Dunderstr. 12 war vorher auf dem Dache ein Brand entstanden, stieg das Wasser so schnell, daß Böllerschüsse abgefeuert werden zell ging ein furchtbarer Wolkenbruch nieder. In Zizenhausen  der indes leicht unterdrückt werden konnte. Nachmittags hatte der 17. Löschzug in der Dranienstr. 141 zu thun. Hier war auf dem mußten, um Hilfe herbeizurufen. Zwei Wohnhäuser stürzten ein. dritten Hofe im linken Seitenflügel in einem abgeschlagenen Raume Bon den Wassermassen wurden vier Brüden fortgerissen. Die Be In Stodach wurde ein ganzer Stadtteil unter Wasser gesezt. der Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung von Otto Elsner, in wohner konnten sich nur mit Mühe retten. In Me Birch wurden dem unter anderm ein gefülltes Faß mit Petroleum und ein andres die Straßen durch die Flut teilweise einen Meter tief aufgeriffen. mit Terpentin lagerten, auf nicht ermittelte Weise Feuer aus- An vielen Stellen stand das Vieh bis an den Hals im Wasser. gekommen, das im Nu das Petroleumfaß erfaßt hatte. Man ver- Eine Anzahl Schweine und Schafe ertranken. Mehrere Häuser find fuchte zuerst vor Eintreffen der Wehr, die Flammen durch Aufwerfen dem Einsturz nahe. In Leibertingen   ist durch Hagelschlag die von Sand zu ersticken. Dies gelang aber nicht und so schloß man Die ganze Ernte vernichtet. Mehrere Fabrikbetriebe haben die Arbeit den Raum ab, um ein schnelles Umsichgreifen zu verhindern. Wehr konnte dann die Gefahr in furzer Zeit beseitigen. Das eingestellt. Verschiedene Häufer mußten geräumt werden. Unfälle auf der Breslauer Radrennbahn haben sich am Sonntag Betroleumfaß ist ausgebrannt. Die übrigen ganz vereinzelt ein­gelaufenen Alarmierungen, die dann noch nach der Tresdotstr. 9, ereignet. Bei dem Stundenrennen um den Preis von Breslau   lief Duigowstr. 91 und noch nach einigen andern Orten erfolgten, be- ein Kellner unvorsichtigerweise mit Biergläsern über die Bahn, ob­trafen durchweg Brände, die teils vor Ankunft des ersten Löschzuges wohl der Motor, hinter dem Robl fuhr, heranbrauste. Der Kellner bereits von Hausbewohnern beseitigt waren, teils die Wehr nur wurde überfahren, erlitt äußere Verlegungen und eine so schwere ganz kurze Zeit beschäftigten. Gehirnerschütterung, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Der Motor stürzte um, sein Führer Brettschneider verstauchte sich einen Arm und verletzte sich am Nasenbein. Auch Robl fam zu Fall und trug eine Sehnenzerrung am Fuß davon. Da die Bahn an

Aus den Nachbarorten.

war, mußte das Rennen abgeläutet werden.

Neber das Vorkommen zahlreicher Hitschläge bei der Uebung und der Unfallstelle mit Splittern der zerbrochenen Biergläser überschüttet der Parade der 2. Garde- Infanterie- Brigade vor dem Kaiser in Ueber größere Brände gehen uns folgende Meldungen zu: Döberig waren am Sonnabendnachmittag in Spandau   beunruhigende In Beuthen   D.-S. brach Sonntag früh gegen 5 Uhr in der Gerüchte verbreitet. Mehrere Mannschaften sollen auf der Stelle am Gastwirts- Ausstellung, die gerade an diesem Tage ge­Sonnenstich gestorben sein. Thatsache ist, daß viele Soldaten infolge schlossen werden sollte, Feuer aus, wodurch ein Teil der Ausstellung von Erschöpfung bei der großen Hize umgefallen und liegen ge- vollständig vernichtet wurde. Man vermutet Brandstiftung  ; der blieben sind. Sie wurden alsbald ins Lazarett gebracht und Schaden ist bedeutend. ärztlich behandelt. Ob Todesfälle vorgekommen sind, ist nicht be­kannt geworden.

Ju Petersburg entstand in der Nacht zum Sonntag in einem mit verpfändeten Möbeln, Gemälden, Belzen und sonstigen Wertgegenständen gefüllten Flügel eines privaten Lombardgeschäfts Großfeuer; der angerichtete Schaden wird auf 1 Millionen Rubel geschätzt.

Auf der Eisenbahn gerädert. Das Opfer eines Irrtums wurde Sonntagabend das 23 Jahre alte Dienstmädchen Minna Jacob aus Friedland, das in der Berlinerstraße 33 zu Nieder- Schöneweide in Stellung war. Das Mädchen hatte mit seinem Verlobten, einem 24 Jahre alten Schiffer Ferdinand Lehmann aus Nieder- Schöne weide, einen Ausflug gemacht und fuhr mit ihm von der Station Stralau- Rummelsburg nach Baumschulenweg   zu. Kurz vor dieser Haltestelle, hinter Treptow  , blieb der Zug auf der Strecke liegen, um das Einfahrtszeichen abzuwarten. Minna Jacob aber glaubte, daß die Haltestelle bereits erreicht sei, stieg aus und wurde im nächsten Augenblick von einem andren Zuge, der aus der entgegengesezten Ein Hauseinsturz verursachte Sonntag in Ludenwalde Richtung nach Berlin   fuhr, überfahren. Die Räder trennten der große Aufregung. Das in der Treuenbrießenerstraße belegene drei­Unglüdlichen ein Bein vollständig ab. Der Bug nahm sie auf und stödige Wohngebäude zeigte plöglich infolge Senfung der Funda Aus Jersey City  , der New York   gegenüber am Hudson brachte sie nach dem Schlesischen Bahnhof  , wohin unterdessen durch mente große flaffende Nisse. Bald darauf stürzte der ganze Giebel liegenden Fabrik und Handelsstadt, wird gekabelt: Auf dem den Fernsprecher ein Bahnarzt gerufen wurde. Dieser konnte aber mit der Front ein. Die Hausbewohner konnten sich nur mit Mühe hiesigen Güterbahnhof der Delaware  - und Lackawannabahn nur noch feststellen, daß die Verunglückte unterwegs schon ihren Ber- und Not retten. Die Feuerwehr löschte und rettete einen Teil des brach gestern eine große Feuersbrunst aus, durch die eine legungen erlegen war. Die Leiche wurde von der Bahnhofspolizei Mobiliars. Das Haus ist erst vor drei Jahren erbaut und daneben 800 Fuß lange Mole, auf der eine große Menge Waren aufgestapelt beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. wird jegt ein Neubau aufgeführt, wobei die Ausschachtungsarbeiten waren, sowie mehrere Segelboote und Schleppdampfer sowie sechs wohl nicht mit der nötigen Vorsicht ausgeführt worden sind. andre Güter- bezw. Kohlenmolen vernichtet wurden; der Schaden wird auf eine Million Dollar geschäßt. Der Bahnhof der Delaware­bahn und die Landungsanlagen der Hamburg- Amerika- Linie   er schienen eine Zeitlang von den Flammen bedroht und wurden von der Feuerwehr geschützt. Ein weiteres Telegramm aus New York  , 30. Mai, lautet: Der Vicepräsident der Delaware  - und Lackawanna­bahn Loomis schätzt den durch den Brand angerichteten Schaden auf fünf Millionen Dollar. In diesen sind einbegriffen die Herstellungs­fosten für die Mole und der Wert der Waren, die auf derselben auf­gestapelt waren, sowie der Betriebsverlust der Eisenbahn.

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Tragödie einer Ehe. Eine unglückliche Ehe hat nach kurzer Dauer auf tragische Weise ihr Ende gefunden, und der Mann, der Ein schwerer Raubanfall ist in der Nacht zum Sonntag in dieses Ende gewaltsam herbeiführte, hat seine beiden fleinen Söhne, Friedenau   verübt worden. Dort befindet sich in der Ring­von denen er sich nicht trennen konnte, mit sich in den Tod genommen. straße 31/32 die Wohnung des Oberlieutenants Sellier, der mit Wie schon berichtet, verschwand der Lagerverwalter Karl Leipner feiner Familie augenblicklich verreist ist. In dessen Abwesenheit be­aus der Willibald Alerisstraße 40 am Dienstag voriger Woche aus wohnt die Räume Oberlieutenant Bauch. Am Sonnabend gegen seiner Wohnung. Er wollte angeblich mit seinen beiden Söhnen 10 Uhr war Oberlieutenant   Bauch ausgegangen, und das Dienst­Karl und Walter, die noch im zarten Alter von eineinhalb und drei mädchen schickte sich an, schlafen zu gehen. In dem Augenblick, als Jahren standen, einen Spaziergang unternehmen. Man sah ihn es das Zimmer betrat, wurde ihm von den Einbrechern das Oberbett zuletzt noch mit den beiden Knaben in der Gneisenaustraße, seitdem über den Stopf geworfen, dann fesselte man ihm die Hände und steckte aber fehlte von den Vermißten jede Spur. Am Freitag erhielt die ihm noch einen Knebel in den Mund. Die Räuber drohten dem Den Mörder des Dienstmädchens in Köln   hat die Polizei jetzt Gattin Leipners von diesem aus Westend   eine Karte, auf der er ihr Mädchen dann mit einem Revolver und wollten von ihm wissen, wo erwischt. Des Mordes an der Margarete Kurth verdächtig war der mitteilte, daß er sich mit den Kindern das Leben nehmen wolle. Alle das Silberzeug und andre Gold- oder Wertsachen aufbewahrt sind. Tagelöhner Kauerz, ein bekannter Mansardendieb. Er ist in Mainz  Nachforschungen nach dem Verbleib der Verschwundenen waren ver- Als die Räuber das Mädchen giebt deren Zahl, nach den Stimmen verhaftet worden und wird unter sicherer Begleitung nach Köln   ge­geblich, bis man gestern die Leiche des Mannes bei Schloß Ruhtvald zu schließen, auf drei an trotz eifrigen Suchens nichts fanden, bracht. Der Mörder ist geständig, die That vollführt zu haben, als aus der Spree zog. Die Kinder wurden nicht entdeckt, aber es steht berließen sie das Zimmer. Als einzige Beute nahmen sie die goldene er, bei einem Mansardendiebstahl betroffen, fürchtete, durch das außer Zweifel, daß auch sie in der Spree   ihr frühes Grab gefunden Uhr des Mädchens mit. Etwa anderthalb Stunden später kam Ober- Mädchen verraten zu werden. Er schlug es kurzerhand nieder, begab haben. Leipner hatte nämlich einem Drahtgurt um den Leib, an lieutenant Bauch nach Hause, vernahm das Wimmern des Mädchens sich dann rheinaufwärts, wo ihn Sonntag in Mainz   das Schicksal den er offenbar die Knaben angebunden hatte, als er in die Spree und befreite es aus den Fesseln. Eine sofort vorgenommene Ab- ereilte. Der Mörder ist 26 Jahre alt, mehrfach wegen Diebstahls sprang. Jm Todestampf dürften sich die kleinen Opfer losgerissen suchung des Hauses hatte kein Ergebnis. Bei dieser Gelegenheit wird bestraft. Er befindet sich erst seit furzer Zeit wieder auf freiem haben, dann aber gleichfalls ertrunken sein. Das Motiv zu dieser bekannt, daß am 25. d. Mts. auf Oberlieutenant   Bauch, der den Fuße. schrecklichen That liegt in der unglücklichen Ehe Leipners. Seit ge- Garten inspizierte, drei Schüsse abgefeuert worden sind. Ob schon Von einem tragischen Geschick ist die Familie des Genossen May raumer Zeit vertrugen sich die Eheleute nicht mehr, und nachdem sie damals ein Raub auf das Haus geplant war, wird sich kaum fest- in Solingen   betroffen worden. Genosse Mah berbüßt zur Beit fich oft gezantt hatten, sprachen sie seit nahezu einem Vierteljahr stellen lassen. im Gefängnis zu Elberfeld   eine gegen ihn als Redakteur der Solinger überhaupt nicht mehr miteinander. Leipner konnte diesen Zustand Ein entseglicher Tod. In der Jauche ertrunken ist gestern in Arbeiterstimme" erkannte Strafe von 2 Monaten. Am Sonnabend nicht länger ertragen und beendete ihn daher auf die geschilderte Art. Dahlem   der 22jährige Rohrleger Max Friedemann aus Leipzig  , der hatte er wieder als Angeklagter vor der Elberfelder Straf Der Unglückliche war seit zehn Jahren in einer Fabrik in Moabit   fürzlich seiner Militärpflicht bei der Marine genügt hatte. Die Ab- fammer zu erscheinen und wurde wegen Beleidigung eines beschäftigt und ein sehr fleißiger und nüchterner Arbeiter; seine gangsstoffe der Gutsbrennerei sowie der Stallungen der Domäne Schußmannes zu 10 Mark Geldstrafe berurteilt. Seine Frau steuerte durch Aufwarte- Arbeiten zur Bestreitung des Kleinen werden in einen Teich hinter dem Gutshofe abgeleitet. Dort Frau war von Solingen   nach Elberfeld   gekommen, um Haushaltes bei. zimmerten fich gestern mehrere junge Leute, darunter Friedemann, ihren Mann bei der Vorführung aus dem Gefängnis Straßensperrungen. Die Neue Königstraße vom Alexanderplatz   aus Brettern ein Floß. Friedemann bestieg es und ruderte in fehen und sprechen zu können. Die Kinder hatte sie für bis zur Alten Schüßenstraße wird wegen Reparatur des städtischen den Teich hinaus. um allerlei Kunststüde borzuführen. Plöglich diese Zeit in fremde Obhut gegeben. Während mun gegen unsern Gasrohres auf vierzehn Tage für Fuhrwerke und Reiter gesperrt, barst das Floß, und der Ruderer versank in den triben Wassern, Genossen verhandelt wurde, wurde in Solingen   sein dreijähriges ebenso die Jungfernbrücke wegen Erneuerung der Holzkonstruktion. die hier ca. 4 Meter tief find. Sofort sprang der 18 jährige Sohn Söhnchen von einem Mezgerwagen überfahren und auf der des Klempnermeisters Nachtigall in den Teich, um F. zu retten. Es Stelle getötet. Als Genoffe May die Trauerbotschaft erhielt, Im Streit erstochen wurde in der vergangenen Nacht der gelang ihm auch, ihn zu ergreifen und mit ihm ein paar Schwimm- wurde er sofort aus der Haft beurlaubt, so daß er fast zu 38 Jahre alte italienische Arbeiter Enrikoldi, der in der Antonius- töße dem Ufer zu zu machen. Indessen hatte er nicht die Kraft, gleicher Zeit wie seine Frau an der Bahre seines Lieblings eintreffen straße 35 zu Grabow   wohnt und hier zu Besuch war. Er geriet das Rettungswert völlig zu beenden, mußte vielmehr, um nicht konnte. nachts um 12, Uhr in der Waldstraße zu Reinickendorf   mit zwei selbst zu ertrinken, den ihn umflammernden Rohrleger loslassen. Gebrüdern Czyrzinski aus Reinickendorf   in einen Wortwechsel, der Dieser fant in die Tiefe und ertrank, während Nachtigall   jun. sich Das fünfzigjährige Jubiläum der Semmeringbahn   ist am Sonntag bald in Thätlichkeiten ausartete, erhielt einen Dolchstich in die linke mit Mühe an das Land rettete. feierlich begangen worden. Schulter, der die Lunge verlegte, und mehrere Stiche in den Unter­leib und starb nach kurzer Zeit. Seine Leiche wurde nach dem Reinickendorfer   Schauhause gebracht. Die beiden Thäter wurden berhaftet. Der eine war Amtsdiener, wurde aber aus dem Dienst entlassen und ist jetzt Arbeiter, der andre ist Arbeitsbursche.

Aus der Frauenbewegung.

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Ein Attentat? In einem Bostamt zu Odessa   gab ein un bekannter Mann, dem Anscheine nach ein Ausländer, ein an eine Berliner   Bant adressiertes versiegeltes Wertpatet auf. Als er fich eine pistolenschußartige Explosion, die den Beamten an der Hand entfernt hatte und der Beamte die Sendung abstempelte, erfolgte verlegte.

Weizen, gut

Marktpreise von Berlin   am 28. Mai 1904 nach Ermittelungen des fgl. Polizeipräsidiums. D.- Chr.| 17,75 17,72 Startoffeln, neue D.- Ctr. 17,69 17,66 Rindfleisaj, Keule 1 kg 17,63 17,60 do Bauch Schweinefleisch Stalbfleisch Sammelfleisch

mittel gering

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12,80 12,79

mittel

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12,78 12,77

gering

12,76 12,75

In Oberreichenbach im sächsischen Voigtlande starb die Genoſſin Luise Teumer, Vertrauensperson der dortigen Genofsinnen, im Die Kunde von einem Totschlag verbreitete sich gestern in den Alter von 27 Jahren. Der Gleichheit" wird über die Verstorbene Abendstunden im Osten Berlins  ; der Sachverhalt ist furz folgender: Zu dem Gastwirt Bolsfuß, Markus- und Kleine Markusstraßen- Ede geschrieben: Genoffin Teumer war ein Proletarierkind in Debesfelde in fam gestern abend ein Gast im angetrunkenen Zustand und fing mit der Altmark geboren 7 das im 12. Lebensjahre den Vater, wenige einigen andern Gästen Streit an, welcher schließlich in That Jahre darauf die Mutter verlor. Früh lernte sie den Ernst, die lichkeiten ausartete. Nun foll Aussage verschiedener Schwere des Eristenzkampfes tennen  , den sie später als eines Pro­Augenzeugen der Wirt den Betrunkenen die Lokal treppe heruntergeworfen haben, daß letzterer eine Schäbel- letariers Weib in treuer Gemeinschaft mit dem Gatten trug. In Roggen, gut ihrer Jugend war fie fehr religiös erzogen worden, doch einmal berlegung erlitt und ihm Blut aus Mund und Dhren herausquoll; hinausgestoßen in das feindliche Leben erkannte sie bald, daß+ Gerste, gut nach dem von Baffanten bewerkstelligten Transport zur nächsten mit Dulden, das Hoffen auf Unfallstation, wo der Verletzte nicht behandelt werden konnte, erfolgte ben Armen nicht geholfen ist, daß sie lernen und lämpfen müssen, Himmelreich deffen Ueberführung nach dem Krankenhause am Friedrichshain  , tvo er, nach Konstatierung der Aerzte, an Gehirnerschütterung verfchied. um sich auf Erden ein kulturwürdiges Dasein zu schaffen. Immer thafer, gut inniger schloß sie sich der modernen Arbeiterbewegung an. Die Vermiste Mädchen. Zu dem Verschwinden der 15 Jahre alten Pflichten und Opfer ihrer Ueberzeugung nahm sie freudig auf sich. Handelsschülerin Martha Steller aus der Luckenwalderstr. 11, die Jm vorigen Jahre gehörte sie zu den Lohnstlaven, welche 14 Tage Heu nach einer Mitteilung des Polizeipräsidiums, entführt oder verschleppt ausgesperrt wurden, weil sie gewagt hatten, einen Tag frei zu Erbsen worden zu ein scheint, wird noch berichtet, daß die Vermißte eine sein und die Maifeier zu begehen. Als Vertrauensperson der Speisebohnen Schule am Tempelhofer Ufer besuchte. Auf dem Wege dorthin lernte Genoffinnen ließ Luise Teumer sich angelegen sein, Aufklärung Linfen  fie einen Herrn fennen, der ihr später zum Geburtstage mit einem unter die Proletarierinnen zu tragen, sie zu bewußten An-* ab Bahn. frei Wagen und ab Bahnt.

Beten und

mittel

gering

mittel

gering

Richtstroh

14,20 13,00

Butter

12,90 11,80 Fier

11,70 10,60 Karpfen 15,00 14,20 Aale 14,10 13,30 Zander Hechte 13,20 12,40 4,00 3,50 Barsche 7,20 4,80 Schleie 40,00 28,00 Bleie 50,00 25,00 Krebse 60,00 25,00

7,00 5,00

1,80 1,20

1,40 1,10

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1,60 1,00

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1,80 1,20

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1,80 1,20

2,60 2,00

60 Stud

1 kg

3,40 2,40 2,00 1,40 2,80 0,80

"

3,00 1,20

2,40 1,20

2,00 1,00

3,00 1,40

1,40 0,80

per Schod 16,00 3,00