Einzelbild herunterladen
 

Nach dem

Das fromme Groß- Berlin. Kein Tag vergeht, ohne daß irgend| beteiligt war. Als dieser sich später auf dem Heimwege befand, Aluminiumlegierung, 2ötzinn und etwa 188 Rilogramm meffingne eine Denkmalsenthüllung oder Kircheneinweihung erfolgt. Gestern wurde er außerhalb des Dorfes überfallen und durch Messerstiche Geschoßzünder entwendet und an Schwarz verkauft. Er will diese ist in der Kolonie Grunewald die neue Kirche eingeweiht schrecklich zugerichtet. Noch in der Nacht wurde er, lebensgefährlich Diebstähle nur vollführt haben, um seiner Familie, die durch Krankheit worden. Dieser Vorort kann sich übrigens ohne Schaden derartige verletzt, nach Spandau   ins Krankenhaus geschafft. Am andern Tage in Not geraten war, wieder auf die Beine zu helfen. Bauwerke leisten. Die Kolonie zählt jetzt 3230 Seelen. An Wohn- sind auch die Thäter, zwei Knechte, ermittelt und zur Haft gebracht Ergebnis der Beweisaufnahme verurteilte der Gerichtshof den An gebäuden wurden bei der letzten Zählung 275 festgestellt, von denen worden. Sie waren nicht wenig überrascht, als sie erfuhren, wer geklagten Schwarz wegen gewerbs- und gewohnheitsmäßiger jedes eine durchschnittliche Behausungsziffer von 11 Personen hat. ihrer Roheit zum Opfer gefallen war. Die Mißhandlung hatte Hehlerei zu einem Jahre Zuchthaus unter Anrechnung von Vergleichsweise sei hinzugefügt, daß die Berliner   Behausungsziffer einem ganz andren gegolten, nämlich einem Kladower   Einwohner, drei Monaten Untersuchungshaft. Feierabend wurde zu vier, die 77 Einwohner beträgt. Die 679 Wohnungen repräsentieren einen der von der umstrittenen Dorfschönen besonders bevorzugt war. übrigen Angeklagten wurden zu je sechs Wochen Gefängnis ver­jährlichen Mietswert von 1 212 903 M. und der durchschnittliche Miets- Der Kutscher N. ist ein verheirateter Mann und Vater von drei urteilt. wert einer Wohnung erreicht die ansehnliche Höhe von 1789 M. Unter Kindern. Der Herr Baron  . Einen vornehmen Schlafburschen erhielt den Grunewaldlern giebt es im ganzen etwa 1600 selbstthätige Personen, Spandau  . Die gemischte Kommission der städtischen Körper- in diesem Frühjahr die Witwe G., eine noch in den besten Jahren von denen aber ungefähr die Hälfte Dienstboten find. schaften, betr. den Erholungsurlaub der städtischen Arbeiter, hat in stehende Frau, welche sich schlecht und recht durch Waschen und Ver­Das ist ein äußerst charakteristisches Merkmal, daß in dieser kleinen ihrer zweiten Sigung nach Anhörung der von den einzelnen Vermieten von Schlafstellen ernährt. Der neue Bugezogene nannte Gemeinde nicht weniger als 810 Dienstboten zu finden sind. Einen waltungs- Deputationen erstatteten Gutachten einhellig beschlossen, sich Baron v. Walsburg aus Pommern  . Er gab an, daß er schwer solchen Reichtum an dienstbaren Geistern, schreibt die N.- 3.", haben auf dem in ihrer ersten Sizung beschlossenen Standpunkt bestehen reich, augenblicklich durch allerlei Familienverhältnisse etwas in der weder Berlin   noch die Vororte auch nur annähernd aufzuweisen. zu bleiben, wonach die Kommission vorschlägt, den städtischen Klemme fei. Nach kurzer Zeit werde aber eine große Geldsendung Da die Dienstboten natürlich am Wohnort beschäftigt sind, so Arbeitern je nach ihrer Dienstzeit alljährlich einen Sommerurlaub für ihn eintreffen. Merkwürdigerweise schenkte die Witwe G. ihm kommen für das Thema Wohnsitz und Beschäftigungsort mur ungefähr von vier bezw. sieben Tagen zu gewähren. Gegen den Vorschlag des Glauben und ebenso traute sie seinen Versprechungen, daß er sie die Hälfte der Selbstthätigen, also etwa 800 Personen, in Betracht. Oberbürgermeisters, die Gewährung des Urlaubs in das Belieben der dann fürstlich belohnen werde. Der angebliche Baron wußte die Von diesen sind nun nicht weniger als 243, also nahezu ein Drittel, Verwaltung zu stellen, beschloß die Kommission, daß jedem städtiſchen arme Frau bald zu seinem willenlosen Werkzeug zu machen, sie gab zu dem selbstverständlich in erster Reihe die großen Steuerzahler Arbeiter ein Anspruch auf Sommerurlaub zugestanden werden sich ihm selbst hin und lieh ihm ihre sämtlichen Ersparnisse, auf gehören, in Berlin   beschäftigt. Für diese ist also, da die Kommunal- soll. Zum Schluß der Sigung gab es noch eine erregte Kontroverse fein Versprechen bauend, daß er ihre Zukunft sicherstellen steuer im Grunewald nur 15 Proz. der Staatseinkommensteuer zwischen dem Oberbürgermeister und den beiden socialdemokratischen würde. Sogar das Sonntagszeug des verstorbenen Arbeiters G. beträgt, der Wohnsitz in der ozonreichen Villeggiatur nicht nur in Kommissionsmitgliedern, weil sich der Herr Oberbürgermeister über trug der Herr Baron  . Als Frau G. eines Tages von einem Ge­Hygienischer Beziehung eine besondere Annehmlichkeit. eine Redewendung im Vorwärts"-Bericht über die erste Sigung schäftsgange zurückkehrte, entdeckte sie, daß das verschlossene Küchen­aufhielt. Er wollte besonders nicht wahr haben, daß spind mittels Nachschlüssels geöffnet und daraus ein Zwanzigmark­sein sociales Gewissen erst durch die Socialdemokraten geschärft schein, ihr legtes Geld, entwendet worden war. Nur der Herr werden brauchte, und erklärte, daß ihm durch solche Notizen alle Baron konnte der Dieb sein. Der armen Witwe gingen jezt erst Lust genommen werde, in derartigen Fragen etwas zu thun. die Augen auf. Es war ein früherer Zuchthäusler, der Kellner Ferdinand Heider, der sich bei ihr eingenistet hatte. Er wurde Selbstredend blieben unsre Genossen die Antwort nicht schuldig. der Nachbarstadt Potsdam eine Garnison  - Wurstfabrik erhalten. Spandau   soll, einer Zeitungsnachricht zufolge, demnächst gleich gestern von der vierten Straftammer des Landgerichts I   zu drei ahren Zuchthaus, 300 M. Geldstrafe, Ehrverlust und Polizei­Aufsicht verurteilt. In der Wurstigkeit" in vielen Fragen des Gemeindewohls tann es Spandau   ja heute bereits mit so mancher andren Stadt aufnehmen!

Amt verwalten muß.

V

"

"

Aus der Frauenbewegung.

Frauen und Kinderarbeit in Ziegeleien.

--

Vermischtes.

Aus Teltow   schreibt man uns: Der Kanalbau hat über unserm bisher recht armseligen und einzig durch seine lieblichen Rüben zu Ruf und Namen gelangten Ort einen wahren Gold regen gebracht. Der Grund- und Bodenwucher ist im vollen Gange und eine Spekulationswut ist hier ausgebrochen, die ihres gleichen sucht. Der Ackerbürger E. verkaufte einen Ackerplan von 46 Morgen für 92 000 m. und meinte wunder welch ein Geschäft gemacht zu haben. Der Käufer schlug das Grundstück bald zum Soppelten Preise los und einige Wochen später wurde derselbe Acker Als Jack der Aufschliker" spielte sich seinen Opfern gegenüber für 368 000 M., also für das vierfache des ursprünglichen Preises der Arbeiter Karl uzat auf, der gestern unter der Anklage der weiter verkauft. Spekulanten und Agenten durchschwirren die Stadt und suchen Ein großes Feuer wütet seit heute abend 7 Uhr in der chemi- Rörperverlegung, Bedrohung und des Diebstahls vor der 1. Straf des Landgerichts   I stand. Seine nahe an Straßenraub Geld unter die Besizer zu bringen; über Tausende von Morgen schen Fabrik von Landshof u. Meyer in Grünau  . Die Löscharbeiten grenzende Strafthat charakterisiert den Angeklagten als einen sehr Ackerland sind in der letzten Zeit Abschlüsse gemacht worden. Auch werden durch fortwährende Exploſionen chemischer Produkte äußerst gefährlichen und gewaltthätigen Menschen. Er legte sich darauf, grenzende Strafthat charakterisiert den Angeklagten als einen sehr dem Stadtsäckel ist das Spekulationsfieber zum Vorteil gediehen, erschwert. nächtlicherweise Anknüpfung mit Straßendirnen zu suchen und denn es wurde eiligst ein Drtsstatut zur Erhebung einer Grunde ihnen seine Begleitung anzubieten. Wenn das betreffende wertsteuer beschlossen, in welchem man gleich einen Steuersatz Mädchen ihr Wohnhaus aufgeschlossen und den Angeklagten von 2 pro Mille ansetzte. Wurden bisher nur etwa 2000 Mark eingelassen hatte, dann sprang er seiner Begleiterin sofort an die Grundsteuer und 14 000 m. Gebäudesteuer eingenommen, so kamen Kehle und verlangte die Hergabe ihres Portemonnaies. Er verband jetzt bereits 53 000 M. Grundwertsteuer ein. Darob großer Jubel diese Forderung mit furchtbaren Drohungen, unter denen die immer in der Bürgerschaft. Man trägt sich mit allerhand Reformplänen In welchem Grade bisweilen unter Umgehung der bestehenden wiederkehrte, daß er seinem Opfer den Leib aufschlitzen würde. und eine etwas ausschweifende Phantasie schwelgt bereits in der Geseze Frauen und in noch stärkerem Maße Kinder zu schwerer Nicht weniger als fünf Zeuginnen waren gestern zur Stelle, die an Hoffnung, daß bald die Zeit aufhöre, wo der städtische Nachtwächter Arbeit herangezogen werden, dafür bietet der Bericht des Gewerbe- einem und demselben Abend kurz hintereinander ein derartiges Aben­gegen einen Lohn von 1 Mark für die Nachtwache sein schwieriges Infpettors für den Regierungsbezirk Potsdam   einen interessanten teuer mit dem Angeklagten gehabt haben. In einem Falle war es Beitrag. Dem Bericht zufolge wurde der Kinderbeschäftigung in ihm gelungen, das Portemonnaie zu erbeuten, in den andern Fällen Gegen den Schmargendorfer   Gemeindevorsteher Herrn Hohmann den Ziegeleien besondere Beachtung geschenkt. Obwohl die Beamten hatte ihn das Hilfegeschrei seiner Opfer in die Flucht getrieben. Er hat nunmehr die Staatsanwaltschaft eine gerichtliche Untersuchung wissen, daß sie vielfach vorkommt, ist es doch sehr schwierig, eine war vor Gericht geständig. Die Straffammer verurteilte den jungen, eingeleitet. Bekanntlich hatte der Herr seiner Zeit aus dem von der gewerbliche Thätigkeit der Kinder so festzustellen, daß ein Antrag auf kräftigen, aber arbeitsschenen Menschen zu einem Jahr sechs Rechnungskommission ausgearbeiteten Gemeinde Etatentwurf für gerichtliche Bestrafung mit Aussicht auf Erfolg gestellt werden kann. Monaten Zuchthaus, fünfjährigem Ehrverlust und Polizei­1902 einen sich alljährlich wiederholenden Einnahmeposten von Es ist in den Havelniederungen fast allgemein üblich, das Um­aufsicht. 500 M., den Amtskostenzuschuß des Kreises an die Gemeinde, tippen und Wegtragen der zum Trocknen aufgestellten Steine von beseitigt und den Betrag als persönlichen Zuschuß angesehen. Frauen besorgen zu lassen, die oft nur einen Teil des Tages Bei der Etatsberatung hat der Gemeindevorsteher über diese Maß mit dieser Arbeit beschäftigt sind, im übrigen aber nicht weiter in regel und seinen vermeintlichen Anspruch auf den Betrag, geschwiegen. Der Ziegelei arbeiten. Zu dieser Arbeit bringen die Frauen häufig Erst nach längerer Zeit wurde die Angelegenheit erörtert und nach ihre Kinder mit, weil sie sie nicht allein zu Hause lassen wollen oder Neuer Eisenbahn- Tunnel. In Feistritz  ( rain) fand am vergeblicher Beschwerde beim Landrat v. Stubenrauch der Staats- auch nicht können. Wie der Gewerbe- Inspektor berichtet, halten die Dienstag in feierlicher Weise der Durchschlag des Tunnels statt, anwaltschaft mitgeteilt. Dieser Fall und ferner angebliche Schiebungen Frauen die größeren Kinder oftmals sogar durch Drohungen an, welcher eine zweite Eisenbahnverbindung mit Triest   schafft und Krain  beim Erwerb von Kirchhofsgelände zum Schaden der Gemeinde sollen ihnen bei der Arbeit zu helfen. Wir wissen nicht, ob die Frauen mit dem Küstenland verbindet. Erzherzog Leopold Salvator   nahm jetzt den Gegenstand gerichtlicher Untersuchungen bilden. hierbei ihrem eignen Triebe folgen, vielmehr möchten wir annehmen, die Sprengung der die beiden Stollen trennenden Durchschlagwand daß sie nur der Not gehorchend ihre Kinder zu einer Arbeit anhalten, vor und wies in einer Ansprache auf die gewaltige technische Nowawes  - Neuendorf. Was die Berliner   Schulverwaltung kann, die selbst der Gewerbe- Inspektor als anstrengend und gesundheits- Leistung hin, die sich hervorragenden gleichartigen würdig anreihe, können wir uns auch leisten, scheint die hiesige Schulbehörde zu schädlich bezeichnet. Die Hauptschuld tragen zweifellos die Arbeitgeber. und sprach die Hoffnung aus, daß das technische Werk den dadurch denken, und so wurde den Schulkindern am Montagmorgen beim Es gelingt nämlich nicht häufig, solche Uebertretungen festzustellen, verbundenen Kronländern und dem gesamten Reiche zum Heile ge­Beginn des Unterrichts eröffnet, daß um 8 Uhr die Schule ge- weil die Kinder, sobald sich fremde Personen nähern, sofort mit der reichen möge. schlossen werde, da in Potsdam   Parade abgehalten wird. Und that- Arbeit aufhören und herumspielen angeblich auf Anweisung der fächlich geschah es auch so. Demnach scheint man zu beabsichtigen, Mütter. Es scheint jedoch als ob die eigentliche treibende Kraft nicht Feuersbrunst. In Greifenhagen bei Stettin   wurden gestern die Paradetage als nationale Festtage für Lehrer und Schüler die Mütter, sondern die Arbeitgeber sind. Es ist den Ziegeleibefizern nacht sechs Wohnhäuser durch Brand eingeäschert. Das Feuer in den Kalender einzureihen. Verständigerweise sollen übrigens und Meistern genau bekannt, daß die Frauen ihre Kinder mit zur brach um 22 Uhr aus und wurde erst gestern früh ge­einige Lehrer den Kindern geraten haben, haben, nicht nicht zur Arbeit verwenden, und sie dulden dies stillschweigend, weil die Frauen löscht. Bei den Rettungsversuchen find zwei Feuerwehrleute ver­Parade zu zu gehen, δα sie in dem dort üblichen Ge- sonst höhere Accordlöhne verlangen würden, aber nur selten ist es unglückt. dränge leicht zu Schaden kommen könnten. Rechnen wir noch möglich, nachzuweisen, daß der Meister oder der Ziegeleibefizer von Eine Windhose, die Donnerstagabend während eines Gewitters hinzu, daß auch der Weg von hier zum Potsdamer   Paradeplag so der Kinderbeschäftigung gewußt hat. In vielen Fällen ist auch zum über die Gegend zwischen Neuß   und Grevenbroich   niedergegangen weit ist, daß er von Schulkindern ohne Begleitung älterer Personen Schein ein Verbot, Kinder zu beschäftigen, erlassen. Der ist, hat in den Ortschaften Grefrath  , Hemmerden und Lüttenglehn nicht zurückgelegt werden kann und die Kinder demnach sowieso auf Biegeleibesizer und der Meister leugnen in der Regel, große Verwüstungen angerichtet. Zahlreiche Häuser wurden ab­den Genuß dieses militärischen Schauspiels verzichten müssen, so von dem Arbeiten der Kinder etwas zu wissen, während gedeckt, starke Bäume entwurzelt und die Feldfrüchte vollständig konnte der erziehliche Einfluß" des Parademarsches sich nur die Frauen stets Frauen stets einwenden, fie fie könnten die Kinder nicht niedergeschlagen. Der Schaden ist sehr groß. Unglücksfälle von auf die Lehrer erstrecken; das war aber insofern recht von den Ziegelplägen verweisen, da sie dann ohne Aufsicht Menschen sind bisher nicht gemeldet. überflüssig, weil diese bei allen Wahlen und sonstigen seien, sie könnten aber auch nicht verhindern, daß die Kinder ab und Gelegenheiten bewiesen haben, daß sie in unerschütterlicher zu zu ihren Vergnügen Steine tippten. So führten von acht Fällen, Treue zu ihrem Herrscherhause stehen und am liebsten mit Feuer in denen ein Strafverfahren eingeleitet wurde, nur zwei zur Be und Flamme die Partei des Umsturzes bekämpfen. Von wem strafung der Schuldigen. Die außergewöhnliche Höhe der Strafen- übrigens die Verfügung betr. des Schulschlusses ausgegangen ist, 5 beztv. 6 M. wird zweifellos dem gefezwidrigen Treiben der wissen wir nicht; doch beabsichtigen unsre Genoffen, die Sache in Unternehmer Einhalt gebieten. Wenn solche Zustände vor den der Gemeindevertretung zur Sprache zu bringen und zu Thoren Berlins   bestehen, wie mag es dann erst in den entlegenen verlangen, daß derartige Maßnahmen in Zukunft unterbleiben. Teilen Preußens aussehen! Den socialdemokratischen Frauen er Einer merkwürdigen Aufmerksamkeit hat sich der hiesige Turn- öffnet sich hier ein weites Feld für ihre aufklärende, agitatorische verein Freiheit"( Mitglied des Arbeiter- Turnerbundes), welcher auch und organisatorische Arbeit, damit endlich diese kulturwidrigen Miß für Schüler eine Abteilung eingerichtet hat, seitens der Schul- stände beseitigt werden. Lehrer und der Polizei zu erfreuen. Schon zu wiederholten Malen haben die Lehrer den Schulkindern verboten, an den Turnstunden, Berliner   Tanzlehrer Verband. Freitagabend 9 Uhr, Alte Jakob­Ausflügen 2c. des Vereins teilzunehmen, obwohl diese Veranstaltungen straße 75: Außerordentliche Generalversammlung. Tagesordnung: Der nicht mit erwachsenen Mitgliedern zusammen stattfinden. Da dieses Uebertritt des Berliner   Tanzlehrer- Vereins( F. V.). Verband der Friseurgehilfen Deutschlands  ( 8weigverein Berlin  ). nur den Erfolg hatte, daß die jungen Arbeitersöhne sich immer zahlreicher zu den Turnstunden einfanden, erschien am Montag Donnerstag, den 2. d. M., abends 10 Uhr, bei Pfeffer, Rosenthalerstr. 57: Mitgliederversammlung. Vortrag des Genossen Stripp. abend auf dem Turnplage der Knaben ein Amtsdiener 3weigverein Rigdorf. Donnerstag, den 2. d. M., abends und berlangte bon dem Turnwart die Namen der 10 Uhr, bei Fr. Hoppe, Berlinerstraße 14: Außerordentliche General­turnenden Kinder; natürlich verweigerte dieser ihm hierüber Versammlung. jede Auskunft und die Kinder abtreten, worauf der Beamte sich entfernte. Da auch in andren hiesigen Turnvereinen Senabenabteilungen bestehen, welche sich über solche Maßnahmen nicht beklagen können, gewinnt es den Anschein, daß hier mit ziveierlei Maß gemessen wird. Hoffentlich verfolgt der Vorstand genannten Vereins die Angelegenheit weiter, damit er in Zukunft bei seinem löblichen Bestreben, die Schuljugend einer gefunden und kräftigenden Beschäftigung zuzuführen, unbehelligt bleibt.

-

"

ließ

-

=

-

Gerichts- Zeitung.

Briefkaften der Redaktion. Neumark. Wenden Sie sich an den Vorstand des Bäckerverbandes, Karl Hetzschold, Rosenthalerstr. 11/12.

Juriftifcher Teil.

Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends

von 7 bis 92 Uhr abends statt. Geöffnet: 7 br.

A. B. 22. Ein Grund zur Berweigerung Ihres Zeugnisses liegt nicht vor. G. N. 100. Sind Sie minderjährig( noch nicht 21 Jahre alt), so müssen Sie das Buch bezahlen, sonst nicht. Beschlagnahme des Lohnes Juvaliden. 1. Die Armen­ist wegen der Forderung nicht zulässig. verwaltung ist zur Beschlagnahme in voller Höhe berechtigt, macht in Berlin  aber hiervon nicht vollen Gebrauch. 2. Bulässig ja, ob eine Vernehmung 9. 3. Nein. stattfindet, hängt vom Beschluß des Gerichts ab. 3. Nein.

-

Marktpreise von Berlin   am 31. Mai 1904 nach Ermittelungen des fgl. Polizeipräsidiums. Kartoffeln, neue D.- Ctr. Rindfleisch, Keule 1 kg Bauch

do. Schweinefleisch Kalbfleisch Hammelfleisch

Butter

"

"

* Weizen, gut D.- Ctr. 17,70| 17,68 mittel 17,66 17,64 gering 17,62 17,60

7,00 5,00

1,80 1,20

"

"

"

1,40 1,10

12,75

1,60 1,00

"

"

mittel

"

D

1,80 1,20

"

"

1,80 1,20

14,20 13,00

2,60 2,00

mittel

12,90 11,80

Eier

60 Stüd

3,40 2,40

"

"

gering

49

11,70 10,60

Karpfen

1 kg

2,00 1,40

15,00 14,20 Aale

"

2,80 1,40

mittel gering

"

14,10 13,30

Bander

3,00 1,20

"

13,20 12,40

echte

"

2,40 1,20

"

4,00

"

2,00 1,00

3,00 1,40

"

"

40,00 28,00

Bleie 50,00 25,00 Krebse 60,00 25,00

1,40 0,80

per Schod 16,00 3,00

* ab Bahn. frei Wagen und ab Bahn.

"

3,66 Barsche 7,00 4,80 Schleie

Witterungsübersicht vom 1. Juni 1904, morgens 8 Uhr. 11

Diebstähle in der Spandauer Artillerie- Werkstätte und der* Roggen, gut Geschützgießerei beschäftigten gestern die dritte Straffammer des gering Als Hehler war der Produktenhändler+ Gerste, gut Landgerichts Berlin   II. Hermann Schwarz, als Diebe die Kutscher Kabuhra und List, sowie die Arbeiter August Viehl, Wilhelm Arend und Gustav Der böse Feind. Furcht und Schrecken verbreitet am Zeuthener   Feierabend, sämtlich zu Spandau  , angeklagt. Bei Schwarz war vor thafer, gut See ein Ungeheuer, dessen Unschädlichmachung verlangt wird. mehreren Monaten eine polizeiliche Haussuchung abgehalten warden, Dieses", so schreibt ein Vorortblatt, steht auch im Wunsche aller mehreren Monaten eine polizeiliche Haussuchung abgehalten warden, bei welcher eine große Menge Materialien ans Tageslicht tamen, Richtstroh Wasserfahrenden, da auch sie von ihm arg belästigt werden. Besizern die sämtlich aus der fgl. Geschüßgießerei bezw. der Artillerie- Werk- Heu von kleinen Booten ist es zum Beispiel unmöglich, in feine Nähe zu statt und dem Feuerwerks- Laboratorium herstammten. Da die Erbsen fahren, da bekanntlich ein Schlag seiner starken Flügel beinahe Namen der Verkäufer in das Trödelbuch des Schwarz nicht ein- Speisebohnen genügt, das Fahrzeug zum Kentern zu bringen. Das geschieht um getragen waren, so machte die Ermittelung der Diebe einige Linsen so leichter, wenn er auf den Rand desselben zu springen versucht. Schwierigkeiten. Daß letztere in Personen zu suchen seien, die in den Auch das Aufspringen der erschreckten Insassen im Boote, denen er Werkstätten zu thun hatten, ließ sich aus den nicht unbedeutenden mit vorgestrecktem Halse entgegenzischt, kann leicht ein Unglück herbei- Mengen der gestohlenen Materialien vermuten. Da waren u. a. auf­führen. Selbst am Ufer stehenden Leuten wird er unangenehm. So zerriß er vor einiger Zeit einer Dame das Kleid, eine andre ver- gespeichert: 593 Kilo Stahlschrot, 226 Kilo Gußschrot, Silicium­Roheisen, 107 Kilo Zinkbleche, 850 Kilo Aluminiumlegierung, außerdem wundete er mit seinem Flügel am Arm u: s. f. Täglich hört man von allen Seiten über ihn Klagen, und es wäre zu wünschen, daß wurden die legtgenannten fünf Angeklagten ermittelt. Die beiden Stationen Geschoßzünder im Gesamtgewicht von 188 Kilogramm. Als Diebe diese Zeilen dazu beitragen, seine baldige Entfernung herbei- Kutscher waren bei einem Fuhrherrn im Dienst und hatten den zuführen." Dieses wilde Tier ist nicht etwa ein Drache, wie der Schutt von den Lagerstätten der Geschüßgießerei abzufahren. In Leser nach alledem annehmen könnte, sondern ein Schivan, den die Zeuthener   und Schmöckwizer den" Bösen" getauft haben. denen Stahl- und Gußschrot sowie Roheisen aufbewahrt wurden. Swinemde. 764 9 der Nähe des Aufladeplages befanden sich die Räumlichkeiten, in Hamburg   763 NNW Hoffentlich wird es ihnen gelingen, den Gegenstand ihres Schreckens Bei günstiger Gelegenheit führten Kabuhra und List Diebstähle aus, Berlin  um die Ecke zu bringen. indem sie die gestohlenen Gegenstände unter dem Schutt versteckten Frants.a.M. 763 Ein Opfer der Eifersucht. Das Opfer einer Wertvechselung ist und mit letzterem ungehindert ins Freie gelangten. Viehl und Arend München der Kutscher Nitolait aus Spandau   geworden. Er hatte sich waren im Artilleriedepot angestellt; sie hatten im Dezember v. J. Wien 764 Still wolfeni 17 zum Besuch von Verwandten am Sonntag nach dem benachbarten 107 Kilo Binkblech an Schwarz verkauft, welches nach der Anklage ebenfalls Dorfe Kladow begeben und in deren Begleitung abends eine gestohlen sein soll, während sie behaupten, es gefunden zu haben. Gastwirtschaft besucht, wo auch Tanz stattfand. Hierbei war wegen Feierabend war als Dreher in dem Feuerwerkslaboratorium an­Er hat geständlich nach und nach 850 Kilogramm einer Dorfschönen ein Zant ausgebrochen, woran N. aber gar nicht gestellt.

-

Barometer.

stand mm

Wind­

richtung

Windstärke

Better

Temp. n. C.

5° C.= 4° R.

Stationen

Barometer

stand mm

2 wolfen! 17 Haparanda 761

Wind

richtung

Windstärke

Better

Temp. n. T.

2= 4°.

2 heiter

12

763 SD 765 DGD

2 bedeckt 14 Petersburg 760 2 heiter 17 Cort

1 Nebel

7

1 bedeckt 16 Aberdeen 756DND 2woltig 11 6 bedeckt 15 Paris  13 761 SS 3bedeckt

Wetter- Prognose für Donnerstag, den 2. Juni 1904. Nachts etwas wärmer, am Tage fühler, vorherrschend wolkig mit Regenfällen und mäßigen westlichen Winden. Berliner   Wetterbureau.