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dem Wiener , Gespräch genannten Redaktionen als die der fals Hauptlebensmittel angewiesen ist, scheint für dieses Kreisen der Arbeitgeber über die am 1. April 1892 in Kraft " Hamburger Nachrichten in der Möglichkeit. Für die an- würdige Freihändlerorgan gar nicht in Betracht zu kommen. tretenden Vorschriften, betreffend die Aufstellung von gefochtenen Beröffentlichungen der Westdeutschen Allgemeinen Erlangt Deutschland bei der handelspolitischen Abmachung Arbeitsordnungen, vorfanden. Während einzelne Beitung" glauben wir aber nicht, daß dem Fürsten Bismarck von der russischen Regierung erhebliche Zugeständnisse, so Arbeitgeber, auf ihr patriarchalisches Verhältniß zu den irgendwelche Verantwortlichkeit auferlegt werden kann." Das Opfer ist so vergeblich wie unanständig. Bismarck russische Brotkorn muß jedenfalls ist dagegen gewiß Nichts einzuwenden. Aber das Arbeitern oder ihre persönliche Autorität fußend, den ist der Thäter und gezüchtigt ist er auch. Wir verweisen Bollsay, muß jedenfalls zu dem gleichen Arbeitsordnungen wenig sympathisch gegenüberstehen, bringt wie das österreichische, auf den Leitartikel. eingeführt werden ihnen andererseits eine große Zahl viel Interesse entgegen. fönnen. Wo bleibt der kleine Mann, dieser Schüß- Der Direktor einer Porzellanfabrik hatte sich mit Wiederum abgelehnt shat der Bundesrath das Be- ling des Deutschfreisinns? Jedennoch, wenn ein seinen Arbeitern, wel che fast sämmtlich Gewerte gehren des Reichstags, den Reichstags- Abgeord- Kapitalistenblatt theures Brot theures Brot sein läßt und vereinler sind, dahin geeinigt, daß zur Grundlage neten Diäten und Reisekosten aus Reichsmitteln ohne Gegenleistungen" nicht mit sich handeln läßt, so hat für die Verhandlungen über die neue Arbeitsordnung eine zu gewähren. Sobald der Reichstag sich dieselbe Kon- das seine guten Gründe, das heißt seine profitlichen. Für solche von den Arbeitern unter Zuhilfenahme sequenz des Verneinens angewöhnt, wird der Bundesrath die deutsche Eisen- und Kohlenritterschaft, der die hohen ihres Berliner juristischen Beirathes auf nachgiebig werden. Nicht eher.- russischen Tarife peinlich sind, sollen Zugeständnisse erlangt gestellt wurde. Die so entstandene Arbeitsordnung entsprach werden. Hier liegt der Hafe im Pfeffer. Ob der Getreide nur in einem Punkte nicht den Wünschen des Arbeit Rentengüter und Sozialdemokratie. Ein alter 30ll so schiver wie früher auf die arbeitende Klasse drückt, gebers: sie hatte zu scharfe Strafbestimmungen." Freund" der Kreuz- Zeitung "( Nr. 311 vom 7. Juli) leit ist darum in diesem Falle gleichgiltig für die Demagogen Das ist jedenfalls ein Unikum, das nicht tief genug in den artifelt über die Bertheilung der Rittergüter mittels des Freihandels. Als ob es nicht dringend geboten und Arbeiterblättern gehängt werden kann. Eine Arbeitsord Staatshilfe". Seine Kritit der Auftheilung größerer Güter spielend leicht wäre, daß Deutschland dem russischen Roggen nung zu entwerfen, in welcher selbst dem Kapitaliſten zu ist sehr bemerkenswerth. Es spricht hier der altpreußische für 35 M. die Tonne Eintritt gewährt? Aber die Junker- scharfe Strasbestimmungen enthalten sind das bringen fleine Junker, der im Gegensatz zu dem modernen mehrheit des Reichstags und auch der Bundesrath werden nur die loyalen Gewerkvereinler mit ihrem Berliner Ber Latifundienbesizer steht, auf mittlerem Gute wirthschaftet erst durch sehr thatkräftige Agitation dazu gebracht werden, söhnungsapostel fertig!. und reaktionär vom Wirbel bis zur Zehe einen weit Hand anzulegen. Die Sozialdemokratie wird dafür sorgen, feineren politischen Instinkt hat, als seine adligen Genossen daß diese Frage nicht aus der Diskussion verschwindet. Nur Ein neuer Ukas des Königs Stummt. Stumm hat vom gewerblich betriebenen Großgrundbesig. Der alte sie ist eine grundsägliche Gegnerin der Schutzöllnerei. dieser Tage wieder zu seinen Arbeitern durch einen Erlaß Freund" glaubt nicht daran, daß die zahlreichen an die gesprochen. Ein Erlaß, das heißt ein Verbot, ein Verbot, Scholle gebundenen, durch ihren Besitz nicht genügend er- Zur Dissidentenfrage in Preußen. Aus Westfalen das den Unterthanen über ihr Verhalten in politischen nährten, auf Tagelöhnerei bei den Gutsherren angewiesenen wird uns geschrieben:" Gewissenszwang ist das Leyte, was Dingen Vorschriften macht. Diesmal verordnet er:" Ich Landarbeiter, die durch die Parzellirung von Gütern seß ich wünschen könnte. Ich glaube auch nicht, daß in Preußen warne alle Angestellten und Arbeiter vor der Theilnahme haft" gemacht werden sollen, daß diese Ansiedler einen festen hierunter Jemand leidet." So, ungefähr äußerte der Herr an der sogenannten deutschsozialen( antisemitischen) Be­Damm gegen die Hochfluth des Sozialismus bilden werden. Kultusminister Bosse sich kurz nach seinem Amtsantritt wegung. Neunkirchen, 4. Juli 1892." So ehrt der Muster­Er schreibt: im preußischen Landtag. So erfreulich die erste Versiche- betriebsleiter die freie Meinung. Des Königs Stumm Wille Und die Sozialdemokratie? Ist dieser schon durch die Land- rung für die Dissidenten damals lautete, so bedauerlich und ist das oberste Gesez in Neunkirchen. gemeinde- Ordnung der Eintritt in die Landgemeinden in befremdlich war die durch den 3iveiten Satz verrathene Un­liberaliter" Weise erleichtert worden, so wird der zerseßende und kenntniß der wirklichen Thatsachen. Konnte Herrn Bosse haben bereits kurz über den in Württemberg vorgekommenen Entschädigung unschuldig Verurtheilter. Wir verödende Einfluß dieser Partei mit dem Verschwinden der der aus dem Monate Januar ds. Js. datirte, gegen die früheren ländlichen Autoritäten und ihrer persönlichen Intelligenz Fall Entreß berichtet. Der Sachverhalt ist folgender: und politischen festen Gesinnung sicher auch auf dem Lande Dissidenten gerichtete Erlaß seines Amtsvorgängers un- Der Bäckergeselle Bius Entreß war im Herbst 1890 unter wachsen und zwar schon darum, weil sich unter den neuen bekannt geblieben sein, jener Erlaß der seines gewissens dem Berdachte eines Diebstahls von 460 m. verhaftet und Ansiedlern allerhand fremde Leute von zweifelhafter Gesinnung bed rückenden Inhaltes wegen sowohl im Abgeordneten- von der Rottweiler Strafkammer zu vier Jahren Zuchthaus befinden werden, die ihre früher in der Großstadt erworbene haus, wie in namhaften Zeitungen fast aller Parteien der verurtheilt worden. Er hatte bereits drei Vierteljahrim von der Rottweiler Strafkammer zu vier Jahren Zuchthaus fozialdemokratische Weisheit nicht mit ihre Kartoffelnn in die schärfsten Kritik unterzogen worden war? Oder, wenn nicht, 8n ch thaus gesessen, als seine Unschuld zu Tage tam; Erde vergraben, sondern Mißtrauen und revolutionäre Jdeen war von Herrn Bosse vielleicht stillschweigend unterstellt, am 3. Februar 1892 wurde er von der Straflammer Rott 3n chthaus gesessen, als seine Unschuld zu Tage kam; in Fülle und erfolgreich ausstreuen werden. Für diesen Zweck daß bei Beantwortung dieser Frage die Dissidenten von weil freigesprochen, aber nicht für unschuldig erklärt, weil der genügt aber auf dreißig und mehr Ansiedler schon ein einziger vornherein als Gewissen los auszuscheiden seien, und Mensch, und es werden sich solcher Leute desto mehr finden, daß mithin von einem Gewissenszwang" diesen gegenüber nie wahre Dieb, ein gewiffer Kohler, kein Geständniß abgelegt hatte, deshalb eine Mitschuld des Entreß, für die freilich gestalten wird. Denn daß diese Barzellenbesitzer im landwirth- die Rede sein könne? Wir sind bis heute hierüber in Unkenntniß, teine positiven Anhaltspunkte vorlägen, nicht ausgeschlossen schaftlichen Gewerbe ohne Ausnahme floriren werden, wird würden aber nach der Behandlung, welche die Dissidenten seitens sei. Um die Unschuldigerklärung des Entreß zu erreichen, auch der Grünste des grünen Tisches nicht voraussetzen hoher Regierungspersonen im letzten Winter im Abgeordneten- legte dessen Vertheidiger Revision an das Reichsgericht ein, hause erfuhren, keineswegs verwundert sein, wenn wir mit bie dasselbe jedoch verwarf. Daraufhin gab das Justiz Hoffentlich nehmen die Sendboten des Rentengüter der letzten Frage den Kern der Sache getroffen hätten. ministerim im Staats- Anzeiger" bekannt, daß vom Ver­wesens, die Möchtegern- Sozialpolitiker Sering und Ge- Thatsache ist, daß die Dissidenten bis auf diesen Tag einem ministerim im Staats- Anzeiger" bekannt, daß vom Ver noffen, von dem anziehenden Auffage des alten Freundes" Bwange unterstehen, den Christen und Juden hier zu Lande waltungsstandpunkte aus die Unschuld des Entreß als er Aft. Wenn sie dann in Posen auf der Generalversamm- nicht kennen. Und zwar obgleich Herrn Bosse damals, bei wiesen angenommen werden könne, und der König bewilligte dem Letzteren aus dem Gratualienfonds eine Entschädigung lung des Vereins für Sozialpolitik für die neue Hörigkeit Gelegenheit seines großen Wortes, im Landtage von ver­die Lärmtrommel rühren, wird der Wirbel nicht im schiedenen Seiten empfohlen wurde, dann doch ja recht bald von 1000 M. Aber diese 1000 M. sind ein Almosen. stürmischen Fortissimo, sondern ein weniges gedämpft den Erlaß seines Borgängers gegen die Dissidenten auf- Diese Prozeßgeschichte beweist, wie nothwendig es ist, daß die Entschädigung unschuldig Inhaftirter reich 3 gefeß flingen. Es gelingt nichts mehr. Nichts, gar nichts, die zuheben, und obgleich ihm durch Bittschriften von ver- lich geregelt wird. Das Opfer der Justiz muß ein ver Sytophanten des Kapitalismus mögen sich's gesagt sein schiedenen Seiten Veranlassung gegeben wurde, sich mit der brieftes Recht haben, zu fordern, daß ihm wenigstens ein Laffen.­Angelegenheit amtlich zu beschäftigen. Juzwischen wird den Dissidentenkindern in der Volksschule nach Belieben die entsprechender materieller Erfaz geleistet werde für Erst dieser Tage haben wir wieder darauf hingewiesen, daß spanischen Rohre eingeprügelt, und zwar um so hartnäckiger Kleinfalibrige Gewehre, um indirekte Steuern handelt, er Der Deutschfreifinn und die Brotvertheuerung. fatholische oder evangelische Religion der Liebe mit dem die ihm widerfahrene Unbill. Der Reichstag , so flint, wenn es sich um Liebesgaben für ostelbische Fuselbrenner, um die deutsche Volksernährung des russischen Roggens bedarf, eingeprügelt, je unempfänglicher diese kleinen Staatsbürger und daß die Herabfegung des Roggenzolls von 5 auf sich nun einmal nach Abstammung und häuslicher Erziehung füllt nicht dies Gebot staatlicher Würde. 3,50 M. auch für das russische Erzeugniß eine Lebens für die kostbaren Heilslehren erweisen. Der Zedlitz 'sche Parteitag der Freikonservativen. Im Herbst wird nothwendigkeit ist. Die" Bossische Zeitung", die sonst so Erlaß wird wohl bestehen bleiben, folglich für die Dissidenten- die Botschafter Fraktion, die stets einschwenkt, wie die erbaulich gegen Junker, Schutzölle und Verwandtes zu finder auch die religiösen Prügel und somit eine Unsumme Regierung es befiehlt, zu Breslau einen allgemeinen Partei­leitartikeln versteht, druckt zustimmend der Münchener förperlichen Leides und seelischer Kämpfe: sicher auch für tag abhalten behufs Feststellung der bei den Landtags­Allgemeinen Zeitung" die Ausführung nach, es wäre in deren Eltern kein begehrenswerther Zustand. Mögen sie Wahlen einzuhaltenden Tattit.- hohem Grade zu bedauern, wenn wir auch Rußland , welches standhaft bleiben in Ueberzeugung und Grundsätzen. Die für seinen Getreide- Ueberfluß schließlich das deutsche Absatz- Früchte jenes Erlasses werden ausnahmslos uns zufallen. Das schweizerische Auslieferungsgesetz. Das böse gebiet braucht, die von ihm sehr gewünschte und benöthigte Gesetz mit der gefährlichen Klausel, die im Nothfall die Ermäßigung der Getreidezölle ohne Gegenleistungen ge- Die braven Gewerkvereinler! Es geht doch Nichts politischen Flüchtlinge der Reaktion ans Messer liefert, ist währen würden". Aus Eigenem fügt sie hinzu: Das über die Kriecherei und die Loyalität unserer braven Hirsch in Kraft getreten, und der Bundesrath hat den Kantons Lettere meinen wir auch. Deutschland hat gar keinen Dunder'schen Gewerkvereinler. Sie find die echten Kinder regierungen in einem Rundschreiben die Instruktionen" Grund, Rußland gefällig zu sein, das in der Ermäßigung ihres Vaters, des Versöhnungsapostels Dr. Max Hirsch.( Anweisungen) über die Anwendung des Gesetzes ertheilt. der Eisen- und Kohlenzölle ja ein sehr gutes Ausgleichs- Ein preußischer Beamter bezeugt es ihnen jetzt schwarz auf Es heißt darin, daß für das Verhältniß der Schweiz zu objekt befäße. Wir können Rumänien eher ohne Gegen weiß. Der Gewerberath für Breslau und Liegnitz schreibt den auswärtigen Staaten, mit denen sie Auslieferungsver bewilligung ein Geschenk auf handelspolitischem Gebiet in seinem soeben erschienenen Jahresbericht für 1891 wört- träge besitzt, die in diesen Verträgen vereinbarten Grunds machen, als Rußland auf halbem Wege entgegenkommen." lich: Vielfach bot sich bei Vornahme der Besichtigungen fäße in Geltung bleiben. Auslieferungsbegehren an aus­Die große Masse in Deutschland , die auf das Roggenbrot Gelegenheit, irrige Auffassungen zu beseitigen, welche sich in wärtige Staaten sind demnach stets, begleitet von den ver

je weniger günstig ihre neue landwirthschaftliche Existenz sich

wollen".

dem Schulunterricht beizuwohnen. Ein befähigter Arbeiter, intelligent und ehrenhaft."

Der Schöffe las, schloß das Heft, gab es Jaquemin

zurück und fragte:

Woher kommen Sie?

Von Frameries .

Und wo waren Sie vor Frameries

Jn Hornu.

Und vorher?

In einem Privatdienste, Herr Schöffe.

Bei wem?

Bei Herrn und Frau von Rochefeu in Brügge . Wie kommt es, daß die für Sie so chrenvolle Ber­fügung weder den Ort, noch das Datum Ihrer Geburt erwähnt?

Ich bin ein Findling.

Der Schöffe notirte sich die Erklärungen, die Jaquemin gegeben hatte, dann sah er ihn an und fragte: Wünschen Sie eine Auskunft?

Der Fremde machte eine Pause, als ob er erst nach den Morten suche, die er antworten sollte und sagte dann:

Ja, ich habe schon sehr lange nichts von meinem Pflegevater, der hier wohnte, gehört. Da ich ihm öfters geschrieben habe und nie Antwort erhielt, möchte ich gern wissen, ob er nicht mehr in diesem Lande wohnt, oder ob er gestorben ist. Er hieß Pierre Malen.

Pierre Malen? wiederholte der Schöffe. Er dachte nach und schüttelte den Kopf.

Ich kenne keinen ähnlichen Namen in der Gemeinde, wenigstens wenn Sie nicht von einem Bergarbeiter sprechen, der so hieß, aber vor 30 Jahren, wenn ich nicht irre, bei einer Grubenexplosion seinen Tod fand.

Der Verwandte, von dem ich spreche, war in der That Bergmann.

Wie lange ist es her, daß Sie ihn nicht gesehen haben? So lange, daß ich mich kaum erinnere.

Der alte Schöffe zog ein Register aus einem Fach, schlug es auf und sagte, mit dem Finger auf eine Stelle dentend:

War er in Pont- sur- Sambre geboren?

Ja.

Wie alt würde er jetzt sein? Gegen fünfzig Jahre.

Dann, sagte der Schöffe, wird er es wohl sein. Der Pierre Malen, den Sie suchen, dürfte derselbe Pierre Malen sein, von dem ich sprach.

Und er ist vor dreißig Jahren gestorben? Er ist seit dem Grubenunglück im Schacht Nummer fünf verschollen. Hier ist das Aftenstück, das von seinem Verschwinden und seinem wahrscheinlichen Tode erzählt.

In diesem Moment wandte der Schöffe sich um, um noch in einem anderen Register nachzuschlagen. Jaquemin warf einen Blick in die Acten.

Sein ernstes düstres Gesicht heiterte sich plötzlich auf. Er war, so viel ich mich erinnere, ein sehr armer Teufel, fuhr der alte Gemeindebeamte fort, dem das bürgerliche Aussehen und die anscheinende Wohlhabenheit Jaquemins ins Auge gefallen war.

Ich habe ihn nur sehr wenig gekannt.

Er war ein junger Mann von Ihrer Figur, es fällt mir jetzt ein. Uebrigens tönnten Sie, wie mir scheint, ungefähr im selben Alter sein.

Der Fremde antwortete nicht und erhob sich, dankte für die Auskunft, ging, und ohne daß er nöthig gehabt hätte, sich nach dem Weg zu erkundigen, ging er von dem Gemeinde­hans nach dem Verwaltungsbureau der Steinkohlengruben. Er vernahm zwar dort, daß der Direktor an diesem Morgen verreist sei, aber nachdem er das königliche Auszeichnungsdekret überreicht hatte, stellte man ihn ohne weiteres als Ober­steiger an. Er kehrte etwas nach zwölf Uhr ins Dorf zu­rück und als er auf die große Straße gelangte, sah er die Equipage, die mehrere Stunden vorher an der Mairie ge­halten hatte, leer nach Pont- sur- Sambre zurückkommen.

V.

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enthielt fünf Räume, eine große Stube, drei Kammern und eine Art Küche. Das Zimmer war mit einer blumigen Tapete tapezirt und ausgestattet mit eichenartig angestrichenen Möbeln aus Lindenholz und Stühlen mit Strohgeflecht. In dem Zimmer stand ein großes Buffet, ein runder Dfen, von dem eine große Röhre von Eisenblech in den Schornstein führte, während an den Wänden ein paar schlechte Bilder hingen, die den König und die Königin von Belgien vorstellen sollten. Die Haus­thür und die Fenster gingen nach der Flußseite hin, draußen. zwitscherte in einem kleinen hölzernen Bauer, das nach alter belgischer Sitte an der Mauer aufgehängt war, ein Fink, dem man, damit er fingen sollte, die Augen ausgestochen hatte. Der Vogel sang wirklich, immer fort, so gut er nur fonnte, als ob er statt im Käfig draußen im Walde sei, und als ob die ewige Nacht, die ihn umfing, eine immer neue Morgenröthe darstelle.

Jaquemin wohnte ebenso gesund, wie gut. Und er hatte Arbeit gefunden zu einer Zeit, als fast alle übrigen Bergleute feierten. Indessen sah er so sorgenvoll aus wie zuvor und vermied es, mit den Nachbarn zu plaudern. Gr ging allein nach der Grube und kehrte allein zurück. Nur mit Widerwillen ließ er sich in eine Unterhaltung ein nud blieb immer zu Hause, und seine Tochter peinigte die Ein­tönigkeit des stillen Hauses, und das Gefühl des Alleinseins mit ihrem nachdenklich- schwermüthigen Vater und dem Schnee, den sie vor den Fenstern fallen sah, trieb ihr oft genug Thränen in die Augen.

Der Steiger wohnte seit vierzehn Tagen in Pont- sur­Sambre, als ein Ereigniß, das ihn betraf, die Neugierde noch vermehrte, welche in einem Dorfe ein ganz neu Zus gezogener zu erregen pflegt. Den Bergleuten wurden Sonn abend früh durch Vermittelung der Steiger die Löhne aus gezahlt. Eines Abends kam ein dicker Mann zu ihm, in dem er den Schankwirth Grellepois erkannte. Der Wirth schaute sehr freundschaftlich drein, legte Jaquemin die Hand auf die Schulter und sagte:

Jaquemin war in ein kleines Haus am Ufer der Sambre gezogen, das an der Straße stand, wo die Pferde gehen, die die Schiffe ziehen. Es war eines jener niedrigen Häuser, die nur aus dem Erdgeschoß und einem Stockwerk bestehen, und die man häufig auf dem Lande antrifft. Die Wohnung Was denn? fragte Jaquemin.

Alter Junge, ich habe mit Ihnen ein paar Worte zu sprechen.