Nr. 130.
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21. Jahrg.
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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".
Redaktion: SW. 68, Lindenstrasse 69,
Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Verein 100,-.
Quittung.
Sonntag, den 5. Juni 1904.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
Politische Ueberficht.
Blut statt Wasser!
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Batterie wurde am Sonnabend unter den üblich gewordenen Die für Südwestafrita bestimmte 1. Neitende Felbartilleries Feierlichkeiten vom Kaiser besichtigt. In Gegenwart der Kaiserin, einer Prinzessin und zahlreicher hoher Generale ritt der Kaiser die Front ab. Zum leztenmal für lange Zeit wurde noch ein Parademarsch veranstaltet. Buvor aber hielt der Kaiser eine Ansprache, in der er nach dem Berichte bürgerlicher Blätter etwa folgendes fagte: Er habe sie vor ihrer Abreise noch einmal begrüßen wollen. Sie möchten der Truppe, aus der sie hervorgegangen feien, Chre machen und eingedent sein, daß sie ins Feld ziehen, um das Bint ihrer Brüder zu rüchen. Sie sollten nicht vergessen, daß sie die im Felde stehende Infanterie zu unterstützen und daß sie mit einem tapferen, umsichtigen, energischen und schlauen Feind zu thun hätten.
banner des Jahres 1848 tagte die erste Frauenstimmrechts- ein internationaler Bund von Männern und Frauen, dem kein Konferenz. andrer an die Seite zu stellen ist, längst besteht, so bedeutet die Jm Monat Mat gingen bei dem Unterzeichneten folgende Bertreterinnen aller Länder, der Beschluß gefaßt, einen internationalen Busammenfassung einer verhältnismäßig fleinen Zahl weiblicher Auf einer der legten, 1902 in Washington , wurde, angesichts der Gründung des Weltbundes für Frauenstimmrecht nichts weiter als die Parteibeiträge ein: Altona , 6. schleswig- Holsteinischer Reichstags- Wahlkreis 1000,-. Bund ins Leben zu rufen, und zwar im Anschluß an den internationalen dealisten, deren Mut wir anerkennen, deren weltfremde Unkenntnis Berlin , Beiträge der Wahlkreise: 2. Streis 600,-. 4. Kreis Südost Frauenkongreß, der 1904 in Berlin unter der Aegide des inter - thatsächlicher Verhältnisse wir aber bedauern müssen. 3000,( darunter Statflub„ Fünfzig" 10-, b. d. Klempnern der nationalen Frauenbundes zusammentreten sollte. Es hat Nicht aus den Händen des Weltbundes für Frauenstimmrecht, Firma Karney 4,30, Uebersch. der Kranzspende v. d. Arb. d. Firma für uns fein Interesse, die im Verfolge dieses Beschlusses entstandenen sondern aus den Händen des internationalen, organisierten ProleLüben u. Buse 11,60, Ueberschuß der Kranzspende von den inneren Differenzen und Eifersüchteleien zwischen der Frauen- tariats wird das weibliche Geschlecht die politische Gleichberechtigung Arbeitern der Allg. E.-G. Aderstraße, Werkzeugbau, Saal 25 stimmrechts- Vertretung in Deutschland repräsentiert durch den empfangen, die nur einer der Ausgangspunkte zur völligen Befreiung 22,50). 6. Kreis 4500,-. Berlin , diverse Beiträge: Machetes 5,-. Vom Verband der Bauarbeiter anläßlich der Mai- sogenannten„ linken Flügel" der bürgerlichen Frauenbewegung mit der Frauen sein wird, einer Befreiung, die mit der Befreiung der versammlung 50,-. Ertrag einer amerikanischen Auktion auf der Frau Cauer und Dr. Anita Augspurg an der Spize- und der des Menschheit aus den Banden der kapitalistischen Gesellschaftsordnung Herrenpartie der Lithographenfiliale 7,05. Zweiter Wahlkreis, internationalen Frauenbundes darzustellen. Die Frauen haben hier, zusammenfällt. Tischlerei P. F. Lüdtke, Gitschinerstr. 106, 18,-. Freundschaftsbund wie anderswo, wieder gezeigt, wie wenig fie fich noch dazu erzogen Klette 5,-. Dr. 2. A. 100,-. Die Kontobucharbeiter vom Wedding haben, die allgemeinen Interessen den persönlichen überzuordnen. 5,-. Jule II, Ritterstraße 7,20. Munition zum Kampfe für Das schließliche Resultat der zum Teil heftigen Auseinandersetzungen Wahrheit und Recht 4,-. Durch Gerisch 2,- B. S. 50, war, daß die Leiterinnen der internationalen Stimmrechtsbewegung A. B. 50,-. Mitgl. d. U.-Dr., 2 Raten 10,80. Patienten in bem stärkeren Bunde sich beugten und die Gründung des StimmrechtsGrabowsee 4,-. Gutenberg 38,75. A. A., Schönh. A. 5,-. Arbeiter bundes unter Ausschluß der Deffentlichkeit vor sich ging. Die Verder Neuen Berliner Genossenschaftsbäckerei 26,-. Barmen, focialdemokratischer Verein 200,- Brandenburg a. G., Wahlkreis treter der Presse hatte man allerdings zugelassen, obwohl selbst Brandenb. Westhavelland 200,-. Bant- Wilhelmshaven , social dagegen die autoritätsgläubigen Gemüter, als welche die demokr. Wahlverein 1. Quart. 04 195,-. Beuthen D.- Schl., von holländischen Delegierten sich im Laufe der Verhandlung mehr den Parteigenossen 5,-. Bern 50,- Breslau , socialdemokr. und mehr entpuppten, zu opponieren versuchten. Nur ein Calbe a. S., Beitrag des Volfsvereins 50,-fleiner und schwach besetzter Saal diente daher der Gründung des Crimmitschau , 18, fächs. Reichstags- Wahlkreis, 300,-. Chemnitz , Frauenstimmrechtsbundes. für Wahlagitation in Frankfurt - Lebus 10,-. Durlach , von Gerbern der Firma H. B. bei einem Glase Bier 2,40. Dortmund , Drucker- u. Dr. Anita Augspurg , eröffnete die Verhandlungen mit einer Die Vorsigende des deutschen Vereins für Frauenftimmrecht, Segerpersonald.„ Arb.- 3tg." 50,-. Faltenberg D.- Schl. 5, Flensburg , Ertrag einer amerit. Autt. am 1. Mai 2,-. Forst i. 2., social- Begrüßung der Delegierten und der Gäste. Sie ist eine gute demokr. Berein, Centralverb. Sorau - Forst 800,-. Fürth , Wahlkreis Redneriu für gewöhnlich, und es muß Wunder nehmen, daß ihr 20,- Gotha , durch den Vertrauensmann 30,- Großenhain , nicht begeisterndere Worte gerade bei dieser Gelegenheit zu Gebote Parteibeitrag des 7. fächs. Reichstags- Wahlkreises 500,-. Hamburg , standen. Es genügt nicht, zu erklären, daß ein Ereignis von welt2. Wahlkreis 5000,-. Hamburg , im Monat Mai in der Expedition geschichtlicher Bedeutung vor sich geht, man muß es für die Teildes„ Echo" eingegangen 193,-. Hartha , 10. fächs. Reichstags- nehmer dazu zu gestalten verstehen, und der erste Redner ist es, ber Wahlkreis 106,-( darunter Richzenhain für April und Mai 6,-). den Ton anschlägt, der weiter zu flingen bestimmt ist. Vor allem Hüttensteinach im Wahlkr. Sonneberg - Saalfeld , Arbeiter- Bildungsverein 10,-. Hamburg , 1. Wahlkreis 2000,-Königsberg i. Pr., verein 10,-. Hamburg , 1. Wahlfreis 2000,- Königsberg i. Br., aber wäre es die Aufgabe der Vortragenden gewesen, an dieser Parteibeitrag 2. Quartal 1904 100,-. Königsbrid, Maifeier der Stelle und angesichts der Delegierten des Auslandes der deutschen Barteigenossen im Ottendorf- Drilla, Bulsnig u. Rönigsbrid 3,50. Bortämpfer der Stimmrechtsbewegung mit historischer Objektivität Luckenwalde , Wahlkreis Jüterbog - Luckenwalde - Bauch- Belzig 100,- au gebenken und die Aufmerksamkeit der Ausländer auf eine That Lübeck , socialdemokratischer Verein 500,- Luckenwalde , Rufus 5,- sache zu lenken, die ihnen, die in Bezug auf den Stand der FrauenMünchen, Waldläufer 5,-. Mülhausen i. E., Einzelmitglieder der Frage die schlechteste Meinung von Deutschland zu haben pflegen, Partei 10,-. Mannheim , socialdemokratischer Verein 200,-. Nürn zumeist unbekannt ist, und uns doch zur höchsten Ehre gereicht, daß berg, S. 4,-. Neu- Weißensee b. Berlin , Uebersch. d. Kranzsp. b. achtundsiebzig Reichstags- Abgeordnete nicht nur, sondern daß eine Partei Neubau Albertistraße 1,-. Nienburg a. W., 7. Hannoverscher von drei Millionen Stimmen seit Jahrzehnten für das FrauenWahlkreis 50,-. Neiffe, Oberlangenbielau, Parteibeitrag aus dem Eulengebirge 100,-. Offenburg in stimmrecht wirkt. Fräulein Dr. Augspurg schwieg von alledem, sie Baden aus T.- 8 Sparkasse 0,40. Peterswaldau , vom Wahl- sprach zwar von ihren politischen Freunden" im Reichstage, aber berein 10,-. Random Greifenhagen, socialdemofr. Wahlverein, fie meinte damit nur die Herren v. Gerlach und Müller- Meiningen! 1. Quartal 1904, 100,-. Stuttgart , G. u. 10,-. Straßburg i. E., Altbater 5,-. Solingen , durch das Kreiskomitee 50,-. Solingen , gesammelt bei der roten Taufe d. I. Elenden aus Köln in Scharf haufen b. S. 2,60. Begesac, verauftioniertes Butterbrot bei einem Mai- Ausflug 10,- Wandsbeck, socialdemokratischer Verein 1000,- Wolmirstedt - Neuhaldensleben, Wahlkreis, 2 Raten, 200,-. Württem Berlin , den 4. Juni 1904.
berg 100,-.
Für den Parteivorstand: A. Gerisch, Kreuzbergstr. 80.
Frauenstimmrecht.
Dieser Aufruf zur Rache erinnert ein wenig an die Rede, die der Kaiser einst an die Truppen richtete, die nach China gesandt wurden. Aber auch die gegenwärtige Situation erinnert start an die damals. Wie die Höpfner und Walderfee, Bibat und warmen Würstchen empfangen wurden, so macht der bei ihrer Ankunft schon gethane Arbeit vorfindend, mit Gouverneur Leutwein jett offenbar alle möglichen Anstrengungen, um seinem Nachfolger, dem afrikanischen Generaliffimus v. Trotha, nichts zu thun übrig zu lassen. Seine letzte Meldung besagt:
Bei Olowaluatjiwi sowie bei Dutjo haben in den letzten Tagen fleine Zusammenstöße mit einzelnen Hererobanden stattgefunden. Die Heliographenverbindung Dmaruru- Dutjo ist wiederhergestellt. Bei Outjo ist der Seefoldat Friede der Sritteir Compagnie des See- Bataillons am 31. Mai gefallen. Die Herero find nach Osten zurückgeworfen worden.
beim chinesischen Rachezug würde aber auch beim afrikanischen Diese Erfolge find freilich nichts weniger als entscheidend. Wie schließlich alle Welt zufrieden sein, wenn sich, noch ehe der erste Mann der neuen Hilfstruppen afrikanisches Land betritt, seine lebersie der flüssigkeit erweisen wollte.
Und niemand im Auditorium ergänzte ihren Bericht; ob aus Un toiffenheit oder aus Feigheit, überlasse ich den Lesern zu entscheiden. Aber nicht nur durch das, was Fräulein Dr. Augspurg verBersammlung wie der Stimmrechts- Bewegung gegenüber eine schwer schtvieg, auch durch das, lud was sie sagte, wieder gut zu machende Schuld auf sich: das war kein Aufruf zum Kampf, tein Trompetengeschmetter au opfermutigem Angriff; damit
gewinnt man feine Soldaten!
"
Was aber dann? Was wird das deutsche Volt gewonnen haben,
wenn es durch ungeheuere Opfer an Gut und Blut die Herero für 1000 Jahre davon abgeschredt haben wird, einen Deutschen scheel anzusehen? Wenn dieser glorreichste aller Kriege zu burger Thor zieht. zu Ende ist und Herr v. Trotha als Triumphator durch das Branden
die Herr
Die mehr als achtzigjährige Veteranin des Frauen- Stimmrechts, Miß J. B. Anthony, wirkte allein durch ihre Erscheinung. Als Was es gewonnen oder behauptet haben wird?„ Ein wasserarmes, Rednerin aber machte Mrs. Champman Catt den tiefsten Einbrud. berdurstetes Land". Das sagt tein Aufwiegler und kein VaterlandsEuropäer waren es und Deutsche sind es gewesen", so rief sie aus, feind, sondern der alldeutsche Uebertolonialpolitiker Dr. E. Th. ,, die, enttäuscht von den traurigen Folgen des Jahres 1848, hinüber Förster in einer Schrift Reinen Tisch in Südwestafrika", die jetzt Gleiches Recht für Mann und Weib! nach Amerika sahen, wo sie die Freiheit zu finden hofften, und uns im Verlage von Süsserott- Berlin erschienen ist. Diese Schrift Das ist eine Forderung, die zu den Grundsätzen des social- thatsächlich die Freiheit brachten." Ihre zündende Schilderung der beschäftigt fich vornehmlich mit der„ Perle" von Südwestmit Afrika, demokratischen Programms gehört, für die feit dreißig Jahren nicht Entwicklung des Frauen- Stimmrechts in Wyoming , dem ersten Staat, Mori Schanz einen„ blühenden Garten" genannt hatte. Auf der Ansiedelung Klein Windhut, # nur die weiblichen Agitatoren der Partei eintreten, die vielmehr der den Frauen die Bürgerrechte verlieh, der lieber auf die Auf Grund von Briefen und Berichten schildert Herr Förster diesen von jedem einzelnen Socialdemokraten erhoben wird und dermaßen nahme in den nordamerikanischen Staatenbund verzichtete, als feinen blühenden Garten als ein Land, in dem nicht viel mehr als der in Fleisch und Blut der Partei übergegangen ist, daß angesichts weiblichen Bürgern die Rechte wieder zu entreißen, war eine ora- Sand und die Schulden blühen. Um die Gegner der Kolonialihrer Selbstverständlichkeit eine Diskussion darüber nicht mehr torische Leistung. Es war ein Glanzpunkt in der allgemeinen Dede politit möglichst rasch vor vollendete Thatsachen zu stellen, von denen borkommt. Langwieriger Principien- und Statutenberatungen. es tein Zurüd mehr gäbe, hatte man anfangs der neumziger Jahre Jeder Wahlkampf ist zugleich ein Kampf für die politische Der zweite Tag brachte die Annahme der Principienerklärung, die Besiedelung des Landes mit überstürztem Eifer in Angriff geGleichberechtigung des weiblichen Geschlechts. Und wer jemals mitten die inzwischen sorgfältig jedes offensiven Charakters entfleidet worden nommen. Zwischen 1893 und 1894 waren etwa 36-40 Männer in Klein- Windhut und Avis ansässig. darin gestanden hat, der weiß, mit welcher Begeisterung selbst die war. Der bedenkliche" Saß, wonach die Frauen, die an der GeIm Jahre 1896 waren aber nur noch 9 Ansiedelungen im Ber ärmsten Frauen in den verstecktesten Landorten sich als Vortämpferinnen staltung der Geseze keinen aktiven Anteil haben, zum Gehorsam triebe. Ueberall fah man Hausruinen und leere Häuser stehen. dieser Forderung bekennen. gegenüber den Gesetzgebern ebenso wenig verpflichtet werden Man hatte die Schwierigkeit der Ansiedelung bedeutend unterschätzt; wie zum Gehorsam gegenüber dem Einzelnen, fiel ohne die beiden hauptsächlichsten Ursachen, an denen eine umfangreichere Sang und Klang den allzeit geschliffenen konservativen Befiedelung gescheitert ist, waren Wassermangel und Mangel an Scheren zum Opfer, das Wort Tyrannei, mit dem die Amerikane- Betriebskapital." rinnen einen Zustand ganz richtig bezeichnen, in dem die Hälfte des Der Bericht fährt wörtlich fort: Menschengeschlechts, die politisch völlig rechtlos ist, sich befindet, wich der vorsichtigen Umschreibung„ Mißbrauch der Gewalt". Und ohne Begeisterung, wie die Verhandlung verlief, gelangten die„ Principien" zur Annahme.
Aber es ist nicht nur die deutsche Socialdemokratie, die größte politische Partei Deutschlands , die diesen Standpunkt vertritt, es ist die Socialdemokratie der ganzen Welt, die ebenso einmütig, wie gegen die Herrschaft einer Klasse über die andre, gegen die Herrschaft eines Geschlechts über das andre sich auflehnt.
Die moderne Ritterschaft der Frauen ist das Proletariat. Während der letzten Tage wurde in Berlin ein Weltbund für Frauenstimmrecht gegründet, dessen Verhandlungen geeignet sind, die Thatsache einmal wieder zu beleuchten, daß die bürgerliche und die proletarische Welt sich von einander weiter trennen als die europäischen und amerikanischen Frauen durch den Ocean.
Nur in einem Augenblick, der aber nicht der Zukunft, sondern der Vergangenheit gewidmet war, durchbraufte jene Rührung, jene Freude den Saal, die sonst die Geburtsstunde internationaler Bewegungen begleitet: es war, als Miß Anthony als erstes Mitglied des internationalen Bundes vorgeschlagen worden war.
Die Anregung zu der Konferenz ging von Amerika , dem Klassischen Lande des Frauenstimmrechts aus. Es ist bekannt, daß in bier amerikanischen Staaten den Frauen die vollen Bürgerrechte und War es der Geist der Uneinigkeit, der umging? Oder war es in einer großen Anzahl anderer das kommunale Wahlrecht nicht vielmehr der müde Geist einer absterbenden Welt, gegen den gewährt wurden, die amerikanische Stimmrechtsbewegung daher auf auch diese Frauen, von denen gewiß sehr viele von ehrlicher Beeinen siegreichen Kampf zurückblicken darf. Aus den Stürmen geisterung für ihre Sache durchbrungen waren, nicht anzufämpfen der Revolution wurde sie geboren, wie es denn überhaupt nüßlich ist, die revolutionäre Herkunft der Frauenbewegung ihren sanft mütigen bürgerlichen Vertretern einmal wieder ins Gedächtnis zu rufen: Es war die französische Revolution, die Olympe de Gouges zu ihrer prachtvollen Erklärung der Frauenrechte begeisterte; es waren die Zeiten der amerikanischen Sklavenbefreiung, der ameritanischen Unabhängigkeitskriege, die die ersten Kämpfe und Siege der amerikanischen Frauenbewegung gezeitigt, und unter dem Freiheits
vermögen?! Es war zweifellos eine anerkennungswerte Leistung, daß deutsche bürgerliche Frauen in Deutschland nicht nur einen Stimmrechtsverein gründeten, sondern die Gründung des Weltbundes mitten in der Steaktion unsrer bürgerlichen Welt vollzogen haben. Aber wir bezweifeln, daß ihr Vorgehen von irgend einem Erfolg begleitet sein wird. Denn Führer brauchen solche, die geführt sein wollen, Offiziere Soldaten, die die Kriege überhaupt erst ermöglichen. Da aber eine große, millionenstarke Weltarmee,
Bereits 1894 hat der Siebelungsvertreter Dr. Dobe seiner Ges fellschaft berichtet, daß in Klein- Windhut höchstens für 7 bis 8 Familien ausreichend Quellwasser vorhanden sei. Dem Bublikum wurde aber davon nichts bekannt gemacht, vielmehr duldete es die Siedelungsgesellschaft, ohne Widerspruch zu erheben, daß in Beitungen und Kalendern Klein- Windhut als reich an Quellwasser und vorzüglich zum Gartenbau geeignet" hingestellt wurde. Nach den ursprünglichen Vereinbarungen mit dem Reichskanzler wor die Siedelungsgesellschaft unzweifelhaft verpflichtet, den Ansiedlern gegen eine Wasserabgabe das nötige Wasser zu liefern. Der Brunnenbohrer L. Conradt erbot fich, für 40 000 m. das nötige Wasser zu beschaffen, aber die Gesellschaft scheute die Kosten und begnügte fich damit, das vorhandene Duellwasser zu verteilen. Die meisten Ansiedler gingen dabei leer aus und dies ist der Grund, daß fast alle alten Schutztruppler daß Feld wieder räumen mußten.
Jm Witboi - Kriege schärfte Leutwein das patriotische Ehrgefühl der Soldaten, indem er ihnen zurief:" Da liegen Eure Farmen, erobert fie Euch!" Die Soldaten sind aber keine Farmer geworden, unverhältnismäßige Kapitalsaufwendungen erfordert. da das bloße Land tot und wertlos ist und seine Besiedelung
Berebter aber als alle Berichte spricht ein Verzeichnis, das sämtliche bis 1. September 1908 in Klein- Windhut und Avis aus sässig gewesenen und noch dort befindlichen Ansiedler aufzählt, und