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Nr. 130.

21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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den Kurs der Rentenwerte. Anleihepapieren.

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Berlin  , 4. Juni 1904.

Sonntag, 5. Juni 1904.

milliarden Mart. Es ist aber selbstverständlich, daß in solchen Kollegium erfahren nämlich von den inneren Schulangelegenheiten Zeiten ein großer Teil des Kapitals, das sonst in Staats- respektive nur sehr wenig, da keiner von ihnen der Schulkommission angehört. Rentenpapieren angelegt werden würde, angelockt durch den höheren Ihnen werden bloß von Zeit zu Zeit die Etats vorgelegt, und durch Zinsgenuß, in andren Börsenwerten Anlage sucht und findet. Man die Prüfung derselben erhalten sie nur einen teilweisen Einblick in Reichs- und Staatsanleihen. braucht nur die Jahresdurchschrittskurse der Neichsanleihen und der die Schulangelegenheiten. Trotz wiederholter Anträge seitens unsrer Kursschwankungen der deutschen   Staatspapiere.- v. Rheinbabens Ausfall preußischen Konsols während des letzten Jahrzehntes zu verfolgen, Genossen ist die Unentgeltlichkeit der Lehrmittel für alle Kinder noch gegen die Sparkassen. Ludwig Delbrücks Artikel Reichs- und Staats- um fofort auf diesen Zusammenhang zu stoßen. Der Kurs der nicht eingeführt, und es wird wohl auch noch geraume Zeit ver­anleihe" in den Preußischen Jahrbüchern. dreiprozentigen Reichsanleihe stellte sich z. B. im Jahresdurchschnitt streichen, ehe das geschieht. Angesichts der traurigen Verhältnisse, Kursbewegung deutscher und 1895 auf 98,91 und 1896 auf 99,22 Proz. Als dann der Aufschwung in denen sehr viele Kinderreiche Familien leben, sind es daher nur ausländischer Staatspapiere. Einfluß der wirtschaftlichen Konjunktur auf sich ausbreitete fiel der Kurs mehr und mehr. Er stellte sich 1899 verschwindend kleine Summen, welche für die Schulbücher besonders Anlegung von Sparkassengeldern in staatlichen auf 90,71 und in 1900 gar nur auf 86,74 Proz. Nach Eintritt der bedürftiger Kinder von seiten der Gemeinde verausgabt werden. Versicherungsgesellschaften und Anleihen. Kapitalisten Krise stieg er aber wieder und stellte sich 1902 auf 92,18 Proz. In früheren Jahren rühmten sich unsre Gegner im Stadtparlament, und Arbeiterinteresse. Auch noch einige andre Umstände: die Emission fremder Renten auf reichlich für die arme Bevölkerung Berlins   zu sorgen, und be= Die Frage, wie die starken Kursschwankungen der deutschen   dem deutschen   Markte; der Abfluß großer Summen nach dem Ausland 2c. haupteten auch, daß deren Not gar nicht so schlimm sei. Als Beweis Reichs- und der preußischen Staatsanleihen verhindert oder zum kommen in Betracht; aber selbst, wenn man alle diese Momente berück- dafür mußte herhalten, daß die für Lehrmittel ausgesetzten Summen wenigsten abgeschwächt werden könnten, gehört seit der lezten fichtigt, bleibt beſtehen, daß in Frankreich   und England die Kurse der nicht einmal aufgebraucht würden. Aber dieser Beweis ist nicht stich­Reichsanleihe am 17. April 1903 und der bald nach der Emission Staatspapiere weit stabiler find, als in Deutschland  . Es ist ganz haltig. Aus verschiedenen Ursachen verzichten viele bedürftige einsetzenden rückläufigen Kursbewegung zu den stehenden Rubriken zweifellos, daß wenn die deutschen   Finanzen in ähnlicher Weise Familien darauf, für ihre Kinder unentgeltliche Lehrmittel in An­der kapitalistischen Preffe. Und thatsächlich berührt diese Frage nicht durch einen Strieg erschüttert worden wären, wie die englischen durch spruch zu nehmen. Wenn z. B. ein Gesuch beim Rektor eingeht, so nur die Interessen der Bankfinanz und der Rentenbefizer, sondern den Boerenkrieg, die Kurse der deutschen   Reichsanleihen sich weit werden zunächst alle möglichen Erfundigungen eingezogen. Sogar sie hat über diesen Streis der Nächstbeteiligten hinaus eine gewisse weniger widerstandsfähig erwiesen haben würden. Und ebenso beim Hauswirt wird angefragt, ob die Leute manchmal mit der Miete allgemein- staatswirtschaftliche Bedeutung, da bei der trüben Finanzlage zweifellos ist, daß die größere Festigkeit der betreffenden englischen in Rückstande bleiben, und darüber vergeht Zeit. Es dauert im Falle des Reiches und größtenteils auch der Einzelstaaten in nächster Zeit eine und französischen   Kurse auf der ausgedehnteren, fester organisierten der Bewilligung der Lehrmittel 2-3 Wochen, ehe die Kinder in fortgesette Inanspruchnahme des Kredits durch neue Anleihen zu erwarten Nachfrage nach solchen Anlagewerten in diesen beiden Ländern Besiz derselben gelangen. Wenn ihre Kameraden längst schon voll ift. Drohte zeitweilig die Diskussion einzuschlafen, fand sich stets aufs beruht. am Unterricht teilnehmen, können sie nicht recht mit fortfommen. neue ein Anlaß, sie wieder anzufachen. Besonders hat die vom Delbrück   stellt die Frage: Wie ist diese vermehrte, festere Nicht genug daran, daß die betreffenden Schüler in der Folge von Finanzminister v. Rheinbaben am 21. April dieses Jahres im Nachfrage auch in Deutschland   zu erreichen? Als Mittel zu diesem vornherein hinter der Klasse zurückbleiben, werden sie nicht selten Preußischen Abgeordnetenhause gehaltene lange Rede, die sich zu Ziel empfiehlt er, daß die Sparkassen, Lebens- und auch von den Mitschülern über die Achsel angesehen. Die Kinder einem ganz unerwarteten Angriff auf das heutige Verwaltungs- euerversicherungen ihre Gelder in stärkerem sind meist noch zu unerfahren, um Mitleid zu fühlen, wissen auch oft system der Sparkassen zuspiste, neuen Stoff zu langen Ausführungen Maße als bisher in deutschen   Staatspapieren nicht, unter welchen Entbehrungen ihnen die eignen Eltern häufig geliefert. Die liberale Handelspresse griff diese Rede sofort auf anlegen, und außerdem schlägt er vor, auch die großen Banten die Bücher beschafft haben. So ist es nur erklärlich, daß von dem meist am die von Herrn v. Rheinbaben geäußerten Bedenten gegen und industriellen Attiengesellschaften sollten den überwiegenden Teil die massenhafte Anlegung der Spartassengelder in Hypotheten für ihrer Reservefonds zu solchen Anlagen benußen. Doch will er als gänzlich unberechtigt zu erklären und als Rezept zur Aufbesserung Großfinanzier, der eine Scheu vor staatlichen Reglementierungen hat, des Kursniveaus der Anleihen die Gewährung angemessener" Pro- von einem Eingriffe des Staates nichts wiffen: Alles soll der freien viſionen an die Emissionsbanken und höherer Zinsen an die Käufer Vereinbarung, der besseren Einsicht und dem Zwang der Sitte vor­der Anleihepapiere zu empfehlen. behalten bleiben. Womit natürlich gar nichts geändert wird. Und es muß zugegeben werden, in der Rede des Herrn Finanz­Delbrück weist unter Beibringung eines umfangreichen statistischen ministers findet sich mancher anfechtbare Baffus, zumal wenn man Materials nach, wie weit die Nachfrage nach Staatspapieren schon die sonstige Haltung des Herrn v. Rheinbaben in wirtschaftlichen allein dadurch steigern würde, wenn die Sparkasse nach dem Vor­Fragen in Betracht zieht. Es macht einen seltsamen Eindruck, schlage des Finanzministers nur den sechsten Teil ihrer Gelder in wenn ein Minister, der sich für die Preispolitik der Kartelle und das Staatspapieren anlegen würden. Er weist nach, daß die preußischen Scherliche Lotterie- Sparsystem begeistert, plötzlich das Interesse Sparkassen nur etwa den zehnten Teil des zu ihrer Verfügung der fleinen Sparer in den Vordergrund schiebt und sich stehenden Kapitals in Staats- und Reichsanleihen angelegt haben, bon bangen Sorgen um die Liquidität der Spar- während beinahe drei Fünftel in Hypotheken angelegt find. Da faffen plagen läßt, anstatt einfach einzugestehen- was gegen ist in Frankreich   der weitaus größte Teil der Sparkassen­ihm als Finanzminister niemand verdenken kann, daß es einlagen, nämlich fast 8 Milliarden Mart, in franzöfifchen Staats­3 fich für ihn einfach um eine Kurssteigerung der Anleihewerte durch eine Vergrößerung der Nachfrage handelt.

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für Lehrmittel ausgesetzten Gelde früher etwas übrig blieb. In den letzten Jahren ist dagegen gewöhnlich der ganze Betrag verbraucht worden, wohl ein Zeichen dafür, daß die Not unter der arbeitenden Bevölkerung nicht geringer geworden ist. Dringend nötig wäre es daher, daß armen Kindern Frühstück und Mittagsbrot aus städtischen Mitteln bewilligt würde, heute überläßt man es wohlthätigen Vers einen, für die Speisung hungernder Schulkinder zu sorgen! Wie wenig diese aber den vorliegenden Bedürfnissen genügen können, beweisen die Thatsachen. Im Laufe eines Jahres konnten in Berlin  nicht mehr als 8000 m. berausgabt werden. Nur eine verhältnis­mäßig fleine Bahl von Kindern erhielt morgens etwas Milch und Gebäck. Bedürftigen Kindern Mittagessen zu verabreichen, wie es in Hamburg   z. B. geschieht, daran war und ist bei der Winzigkeit der aufgewendeten Mittel gar nicht zu denken. Die Frage der Schul­fpeifung führte zu einer lebhaften Diskussion der Genoffinnen. Ebenso die andre der überfüllten Schulklassen. Es wurde berechtigte papieren angelegt, und noch ausschließlicher werden in England die Klage darüber geführt, daß ein Lehrer bei 50-60, unter Umständen Kapitalien der Sparkassen, auch der Privatsparkassen, zum Ankauf noch mehr Schülern in einer Klasse, den einzelnen nicht genügend im Aber andrerseits ist es genau ebenso absurd, wenn die kapita- britischer Staatspapiere verwendet, so daß 27% Proz. der gesamten Auge behalten könne. Daß ihm dabei manchmal die Galle überläuft listische Presse ihren Widerstand gegen das Eingreifen des Staates englischen Staatsschuldentiteln im Besiz der Sparkassen find. und er dann zum Stock greift, ist kaum zu verwundern. Unter der in die Verwaltung der Sparkassen, Lebens- und Feuerversicherungs­Daß es vielen Sparkassen nicht schaden könnte, wenn ihre An- Ueberfüllung leiden Kinder wie Lehrer gleich viel. In gesundheit­Gesellschaften 2c. mit ihrer Besorgtheit um die Interessen der kleinen lagen in Hypotheken etwas beschnitten würden, ist sicher; ihre licher Beziehung sind diese überfüllten Klassen besonders verderblich. Leute motiviert, die ihre Ersparnisse in Spartassen anlegen, während Liquidität würde dabei entschieden gewinnen. Sind auch die An- So giebt es nach den Angaben einer Genoffin im Osten Berlins   eine fie thatsächlich, wie ihre Vorschläge deutlich erkennen lassen, eines- griffe, die der Finanzminister in seiner vorhin erwähnten Rede gegen Mietsschule, in der beständig Aushilfekräfte thätig sein müssen, weil teils nur die bekannte Manchesteridee vertritt, daß die sogenannte die Hypothekenanlagen der Sparkassen richtete, in ihrer Allgemeinheit von den angestellten Lehrern gewöhnlich einer frant ist. Die Miets­natürliche" Entwicklung des Wirtschaftsgetriebes durch staatliche übertrieben, so muß andrerseits doch berücksichtigt werden, daß die sich schulen lassen überhaupt sehr viel zu wünschen übrig. Die neueren Eingriffe nicht gehindert werden darf, und andernteils nur die gegen jene Auslassungen richtenden Kritiken der Handels- und Börsen- ordentlichen Schulhäuser sind dagegen wirklich gut. Hier giebt es Brause­Interessen bestimmter Finanz- und Kapitalsgruppen im Auge hat. presse nicht von eigentlich fachlichen Motiven diftiert find, sondern bäder, welche die Kinder benüßen müssen, vorausgesetzt, daß sie einen Einen interessanten Beitrag zu dieser Frage der Kursstabili- von der Befürchtung, daß die Aufnahme von Hypotheken durch eine Bade- Anzug befiken. Wer keinen Anzug hat, dem wird die Wohlthat fterung der Staatsanleihen liefert jetzt Herr Ludwig Delbrüd, größere Festlegung von Sparkassengeldern in Staatspapieren er- des Brausebades nicht zu teil. Es flingt das unglaublich, und doch der Chef des Bankhauses Delbrück  , Leo u. Co., in einem Reich sichwert werden könnte. fwird von verschiedenen Frauen die feste Versicherung gegeben, daß und Staatsanleihe" überschriebenen Artikel der Preußischen Allerdings einer ausschließlichen oder auch nur haupte dem so ist. Das Bad in der Schule ist unentgeltlich. In vielen Jahrbücher"( Juni- Heft). Herr Delbrück   ist Groß- Bantier, und vom sächlichen Anlage der Spargelder in Staatspapieren möchten wir Schulen, und wohl hauptsächlich in solchen, wo feine Bade- Ein­Standpunkt des Bantfinanziers ist auch die Abhandlung geschrieben; nicht das Wort reden; erstens weil dadurch bei dem relativ niedrigen richtung vorhanden ist, wird den Kindern eine Badekarte verabfolgt, aber fie bietet erstens ein außerordentlich umfangreiches, gut durch- Binsertrag dieser Papiere die Binsvergütung, welche die Sparer er- welche ihnen an gewissen Tagen das Baden in öffentlichen Bade­gearbeitetes statistisches Material und beweist ferner, daß der Ver- halten, ziemlich herabgedrückt werden könnte, wie denn auch die Anstalten ermöglicht; ein Brausebad kostet jedoch in diesem Falle faffer nicht nur specielle Fach-, sondern zugleich theoretisch- bolts- englischen Sparkassen durchiveg nur Proz. Zins geben; zweitens 5 f., ein Schwimmbad 10 Pf. Auch über das Umschulen der wirtschaftliche Kenntnisse besitzt; zudem aber hält sich die Arbeit von aber, weil unter gewissen Umständen, z. B. im Fall eines Krieges, Kinder konnte nichts Gutes berichtet werden; sind doch, von andren jener Intereffenten- Einseitigkeit, die, wie in den Grörterungen über wenn eine starte Zurückziehung der Einlagen erfolgt, die Sparkassen Nachteilen desselben abgesehen, in den Schulen die Lehrmittel noch bie Börsengesez- Reform, so auch jetzt wieder in der Diskussion der genötigt sein würden, einen großen Teil ihrer Staatspapiere immer nicht einheitlich. In einer Schule schreiben z. B. die Kleinen Börsenpresse über die Anleihefrage hervortritt, im ganzen frei. entweder bei der Reichsbank zu Iombardieren oder zum noch auf der Tafel, in einer andren mit Blei ins Buch, in einer

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Der Verfaffer stellt zunächst in übersichtlichen Labellen fest, daß Berkauf auf den Markt zu werfen. Weit mehr würde dritten, was wohl das beste ist, wird gleich mit Tinte und Feder ge= die breiprozentige Reichsanleihe seit 1891 um nicht weniger es sich daher empfehlen, daß die Lebens- und Feuer- schrieben. Ebenso mangelt auch in andren Fächern und für größere als 17,55 Pro3. geschwankt haben, nämlich zwischen 82,75 und bersicherungs- Gesellschaften in der einen oder andren Form Schüler die Einheitlichkeit. Hat ein Kind das Pech, durch Umzug oder 100,80 Broz., während die dreieinhalbprozentigen Reichsanleihen von gezwungen würden, einen Teil ihrer Gelder in deutschen   Staats- dergleichen oft die Schule wechseln zu müssen, so kommt es sehr häufig, 105,70 Proj. im Jahre 1896 auf 92,75 Broz. im Jahre 1900 fielen, papieren anzulegen. Im Jahre 1902 hatten 30 der größten deutschen   obgleich es vom feitherigen Lehrer für reif zum Verseken erklärt um dann im Jahre 1902 wieder auf 103,30 Broz. zu steigen, so daß Lebensversicherungs- Gesellschaften Prämienreserve von wurde, wieder in dieselbe Klasse zurück. Einer Kritik unterzog man

eine

Ueber die Schulärzte

fich die Kursdifferenz zwischen dem niedrigsten und höchsten Stand 2219 Millionen Mark, von denen nur 27,6 Millionen, also etwa ferner den Handarbeitsunterricht der Mädchen. Was da alles zu­auf 12,95 Pro 3. stellte. Im vorigen Jahre betrug der Kurs- 14 Proz., in deutschen   Staatspapieren angelegt waren. Dagegen fammengestrickt und-genäht wird, ist kaum zu sagen. Heute, wo unterschied bei den dreiprozentigen Werten 3,55, bei den dreieinhalb hatten nach einer Statistik der englischen   Lebensversicherungs  - kein Mensch mehr daran denkt, ein Hemd mit der Hand zu nähen, prozentigen 1,9 Proz. Weiter weist Delbrüd nach, daß sich seit 1890 Gesellschaften, die Delbrück   heranzieht, diese 6 Proz. ihrer Prämien müssen z. B. die Mädchen ein Hemd zuschneiden und nähen, genau die jährliche Zunahme des Umlaufs an Reichs- und preußischen Staats- reserve in englischen Konsols angelegt, außerdem aber noch mehr so, wie zu Großmutters Beiten. Gewiß ist es gut, daß ein Mädchen papieren auf etwas über 300 Millionen Mart beläuft und sich der Zins- als 6 Proz. in indischen und englisch  - kolonialen Regierungficherheiten in Handarbeiten unterrichtet wird. Aber man soll es vor allem in ertrag der dreiprozentigen Papiere in den Jahren 1900/02 durchschnittlich und ferner etwa 4½½ Broz. in guten fremden Staatspapieren. dem unterweisen, was es im praktischen Leben gebrauchen kann. auf 3,29 Proz., der dreieinhalbprozentigen auf 8,46 und der breieinhalb- Etwas größer als der Vermögensbestand der Lebensversicherungs  - Statt diesen Grundfab für den Handarbeitsunterricht zu be­prozentigen fonvertierten Anleihe( 1898-1902) auf 3,65 Broz. stellte. Gesellschaften ist jener der deutschen   Feuerversicherungs- Gesellschaften rücksichtigen, geht es nach der Schablone. Dagegen hat im letzten Jahrzehnt bei dem beträchtlich niedrigeren an Staatspapieren, wenngleich auch in dieser Beziehung England einen fonnte im großen ganzen mur Rühmliches gesagt werden. Gleich durchschnittlichen Zinsertrage von 12,97 Broz. die französische drei- teiten Vorsprung hat. nach der Einschulung untersuchen sie die Kleinen, und zwar thun sie prozentige Rente nur um 6,11 Proz. im Kurse geschwankt, die Schließlich könnten aber auch die großen Banken und industriellen das, nach der Bekundung der Mütter, in sehr gründlicher Weise. englischen Konsols bei einem mittleren Binsertrag von 2,66 Proz. Aktiengesellschaften angehalten werden, den größten Teil ihrer Die größeren Schüler werden dann und wann einer Untersuchung ( wenn man die inzwischen erfolgte Verminderung des Binsfazes um Reservefonds in Staatspapieren anzulegen. Das wäre noch immer unterworfen. Medizin und dergleichen dürfen die Schulärzte den Broz. in Ansatz bringt) nur um 11 Broz., obgleich in diesen äußerst wenig im Vergleich zu England. Dort hatten die Clearing- Kindern jedoch nicht verschreiben, weil sonst die andern, im selben Jahren das englische Budget mit den enormen Kosten des Boeren- house- Bankers, d. h. die Mitglieder der Abrechnungsstelle, die unter Viertel wohnenden Aerzte benachteiligt würden. frieges, etwa vier Milliarden Mark, belastet wurde, und diese Be- den Londoner   Banken den ersten Rang einnehmen, bei einem ein­Die Aussprache über die Schulverhältnisse zeigte, daß in dieser laftung naturgemäß stark auf den Kursstand drückte. gezahlten Kapital von 617 Millionen Mark und 401 Millionen Mark Beziehung sehr viel gethan werden muß. Leider sind die Eltern Bei höherem Zinsertrag sind also die deutschen Reichs- und Reserven beinahe 1058 Millionen Mark in britischen Staatspapieren selbst noch gleichgültig den bestehenden Mißständen gegenüber. Das preußischen Staatspapiere weit weniger stabil als die englischen im Besik, d. h. mehr, als ihr gesamtes eignes Kapital betrug. rührt wohl mit davon her, daß sie selbst in ihrer Jugend noch viel und französischen   Anleihewerte. Woher kommt das? Beruht dieser Dagegen berechnet Delbrück  , daß damals die zwölf größten schlechtere Schulverhältnisse gehabt haben, andrerseits fehlt es ihnen Unterschied allein auf dem größeren Kapitalreichtum Englands und Berliner   Banken mit einem Aktienkapital von 998 Millionen an Zeit, sich eingehend um das Schulwesen zu kümmern. Troß alle­Frankreichs oder kommen dabei gewisse zufällige Umstände oder be- Mark und ca. 233 Millionen Mark Reserven mur 30 bis 40 Millionen dem ist es die Aufgabe der Genofsinnen, wieder und wieder den stimmte im Laufe der deutschen   Wirtschaftsentwicklung entstandene Mark in Reichsanleihe- Werten und preußischen Staatspapieren an Eltern zuzurufen, sich viel mehr mit den Schulangelegenheiten zu historische Hemmnisse in Betracht? gelegt hatten. beschäftigen, als es der Fall ist. Sie sollten nicht verabsäumen, eins Delbrück   erblickt die Ursache der größeren Stabilität der engli­Alle Bedenken, die gegen eine stark vermehrte Anlegung von schlägiges Material zu sammeln, damit es den Genossen im Stadt­schen und französischen   Staatspapiere in der besseren Organisation Sparkassengeldern in Staatspapieren geltend gemacht werden könnten, parlament zugeführt und von diesen verwendet werden kann für den der dortigen Nachfrage nach solchen Werten. Gewisse Schwan  - treffen in bezug auf diese Geſellſchaften nicht zu. Allerdings würden Nachweis, wie viel noch im Argen liegt. Die weiblichen Vertrauens fungen", erklärt er find natürlich bei Staatsanleihen niemals aus- dadurch deren große Gewinnüberschüsse, wenn auch nur in geringem perfonen nehmen jegliche Klage auf diesem Gebiete entgegen und geschlossen, da die wirtschaftlichen, wie die politischen Ver- Maße, geschmälert werden, und diese Wirkung ist es, welche die übermitteln sie den socialdemokratischen Stadtverordneten. Wenn hältnisse fortwährend auf aber fapitalistische Presse gegen allen Zwang in jener Richtung einnimmt. in breiter Ausführlichkeit immer aufs neue die Uebelſtände und den Kurs einwirken, dafür, daß diese Schwankungen in Deutschland   aber das fapitalistische Interesse ist in diesem Falle ebenso- Mängel des kommunalen Schulwesens und die Bedürfnisse per dem fonft mit größer find der Gesamtheit oder dem arbeitenden Bevölkerung an der Hand von Thatsachen nachgewiesen in andren hochentwidelten wenig wie sonst Wird durch diese Maßnahmen werden, deren etwaige Richtigkeit auch von den Gegnern nicht ges Kulturländern, liegt ein fachlicher Grund nicht der Arbeiterschaft identisch. vor; der Grund liegt vielmehr allein in gewissen Mängeln der Gewinn der Versicherungsgesellschaften, Banken 2c. bielleicht um leugnet werden kann, so trägt dies dazu bei, daß allmählich ein unsrer Kreditorganisation. Mängel, die um so schädlicher sind und ein Geringes ermäßigt, so erhält andrerseits bei neuen Anleihen der Wandel zum Besseren kommen muß. um so empfindlicher wirken, als sie gewissermaßen einen circulus Staat einen höheren Geldwert und zahlt demnach auch einen ent vitiosus hervorrufen: weil der Stäuferkreis zu klein ist, ist der Kurs sprechend niedrigeren Zins für ſeine neuen Schulden; d. h. die fehr schwankend, weil ber Kurs schwankt, ist das Papier unbeliebt großen Geſellſchaften leisten gewissermassen indirett einen Beitrag zur und der Käuferkreis wird noch kleiner, als er ohnehin ist." Berzinsung der Staatsschulden.

alg

Aus der Frauenbewegung.

Kommunale Thätigkeit der Frau.

Tat.

Bei der Besprechung über Armenpflege führte Genosse Heis mann an, daß seit einiger Zeit neben den männlichen Armen­pflegern auch weibliche gewählt werden können, und zwar mit ganz gleichen Rechten wie die Männer. Es wäre daher sehr wünschens Daß abfolut tein jachlicher Grund für die größeren Schwan­wvert, wenn sich in den Kreisen der Genoffinnen Frauen fänden, die fungen der deutschen   Staatspapiere vorhanden sei, ist denn doch vom Verfasser zu viel behauptet. Deutschland   hat im letzten Jahrzehnt eine bereit wären, das Amt anzunehmen. Gerade in diesem Amte fann eine Frau, welche mit den Bedürfnissen der bedürftigen Bevölkerung wirtschaftliche Aufschwungsperiode erlebt, wie sie England und Frank­gründlich vertraut ist, außerordentlich segensreich wirken! Die reich in gleicher Weise nicht hatten. Massenhaft wurden in Deutsch­Herren aus den besseren" Kreisen, denen bis jetzt fast stets dieses land nicht nur neue industrielle Gründungen vorgenommen, sondern Um die in der Partei thätigen Frauen eingehender über Kom- Amt zugefallen ist, füllen ihren Wirkungskreis durchaus nicht immer auch die Kapitalien der alten Unternehmungen vergrößert. Immunalangelegenheiten, zumal über Schulwesen, Waisen- und Armen- in befriedigender Weise aus, besonders über ihre Behandlung der Jahre 1895 betrug das Nominal- Aktienkapital der im Deutschen Reich pflege, zu informieren, hatten sich die Vertrauenspersonen der Berliner   Frauen wird häufig bittere Stlage geführt. Sollte es gelingen, neugegründeten Attiengesellschaften nur 251, 1897 aber schon 880, Genoffinnen an den Stadtverordneten Genossen Heimann Frauen aus unsrer Mitte zur Uebernahme des Amtes als Armen­= 464 und 1899 544 Millionen Mark, und rechnet man mit der Bitte gewandt, über einschlägige, an ihn gerichtete Fragen pflegerin zu gewinnen, ein Amt, das allerdings viel Zeit erfordert usammen, was allein an deutschen   Industrie- Aktien und-Obligationen, Aufklärung geben zu wollen. Genosse Heimann sagte bereitwillig und unbesoldet ist, so ließe sich gewiß auch hier manches Gute Bankaktien, Städteanleihen und Pfandbriefen den Hypothekenbanken zu und hat fein Versprechen in danfensiverter, belehrender Weise schaffen. während der vier Jahre 1897/1900 dem deutschen   Markt zugeführt eingelöst. Er betonte dabei von vornherein, daß seinen Auskünften Ale vollberechtigte Amtspersonen fönnen die Armenpflegerinnen worden ist. erhält man die respektable Summe von über elf! Shranten gezogen seien. Unfre Genossen im Stadtverordneten-| mehr Bedeutung erlangen, als die Waisenpflegerinnen, welche ex

1898