Nr. 135. 21. Jahrgang.
Verbandstag der Schuhmacher.
burger Bäcker, Schuhmacher, Schmiede-, Schlosser, Barbier, Einer von ihnen ist jedoch schon freigelassen. Sollte es zum Prozeß Tischler, Schneider, Schlächter, Maler-, Glaser, Konditoren-, kommen, so können Augenzeugen befunden, daß die drei unschuldig find. Kupferschmiede und Rohrleger, Klempner- und Fuhrherrn- Die Bauhilfsarbeiter streifen nun schon 11 Wochen und immer noch ist Am Freitag, dem fünften Verhandlungstage, wurde die am Innungen. Auch einige Stadtverordnete sowie der Stadtrat das Ende des Streits nicht abzusehen. 29 Firmen haben die Forderungen Donnerstag begonnene Erörterung über die Verlegung des Vorstands- Mielen z haben sich ihnen in trauter Seelenharmonie angeschlossen. bewilligt. Bon 1300 Bauhilfsarbeitern arbeiten 401 zu den neuen fizes fortgesetzt. Die für die Verlegung vorgebrachten sachlichen A Gründe traten weit zurück hinter den damit in Zusammenhang Wie die Zurückziehungen zu stande kommen. Bedingungen. Im Streit befinden sich 447 und 200 verrichten Erdund sonstige Arbeiten. Von 300 tonnte nichts festgestellt werden, stehenden Momenten, die im Vordergrund der Debatte standen. Die Auf dem Verbandsbureau der Bäckergesellen sind bisher etiva weil die vor den Bauten postierten Schuhleute den persönliche Seite dieser Angelegenheit besteht darin, daß der Verbands- 360 Mitteilungen von Meistern eingegangen, daß sie die Bewilligung die Statistik aufnehmenden Arbeitern den Zutritt sekretär Rölle seinen Vorstandskollegen, dem Hauptvorfizenden Simon wieder zurückziehen. Als sich bei diesen Meistern gleich darauf die zu den Neubauten verwehrten. und dem Hauptkassierer Reuß, Pflichtverletzungen vorwarf, die er in Wirkung des Boykotts in verstärktem Maße geltend machte, da er- Unter den Italienern gärt es. Ein Trupp ist fürzlich abgereift, der Donnerstagjitzung durch eine Reihe von Einzelheiten Härten 97 der Weiſter, ihre Unterschriften unter den und die andren haben erklärt, nicht unter diesen Bedingungen weiter begründete. Nachdem Eimon und Reuß sich zu den von zurückziehungen müßten von andrer Seite un- arbeiten zu wollen, weil sie bei wenig Essen und Lohn wie Kölle erhobenen, zum Teil schweren Anschuldigungen bedingt gefälscht sein, denn sie hätten überhaupt keine Sklaven behandelt würden. äußert hatten, sagte der Redakteur des Fachblattes, Bod Briefe an den Verbandsvorstand geschrieben, auch dächten sie gar nicht Gotha , nach der Anklagerede Köllers habe die Generalversammlung unter dem Eindrud gestanden, daß eine verwerfliche Korruption im Borstande herrsche. Nach den Gegenäußerungen der Angeschuldigten sei nunmehr sicher, daß von den von Kölle erhobenen Anschuldigungen nichts übrig geblieben sei. Der kreißende Berg habe eine Maus geboren, und die Kraft der Worte, mit denen Kölle seine Anklage vortrug, habe nur den Mangel von Gründen verdecken sollen. Nichts habe sich ergeben, was dafür sprechen könnte, daß eine Korruption im Vorstande herrsche.
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Die nachfolgenden zahlreichen Diskussionsredner gaben fast ohne Ausnahme derselben Ansicht Ausdruck. Gölle Frankfurt a. M. meinte, bon dem ganzen Anklagematerial Kölles sei nur soviel übrig geblieben: Simon, der auch Vorsitzender einer Krankentasse ist, hat im Vereinsbureau Krantenmeldungen entgegengenommen, und der Raffierer Reuß hat manchmal während der Bureaustunden einen Gang in sein in demselben Hause befindliches Schuhwarengeschäft gemacht.
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daran, die getroffenen Abmachungen zu durchbrechen. Weitere Der Zimmererstreit in Düsseldorf ist nach 13 wöchentlicher Dauer 66 Meister wiederum beteuerten, ihnen sei die Unterschrift unter die beendet. Eine stark besuchte Zimmerer- Versammlung beschloß, über Burückziehungen von Mitgliedern des Boykott- Abbie Unternehmer, die noch nicht bewilligt haben( es handelt sich um wehr ausschusses geradezu abgepreßt worden, einige fleine Strauter, die insgesamt 17 Arbeiter beschäftigen) die aus eignem Antrieb würden sie die Bewilligung nicht zurückgezogen Sperre zu verhängen. Es ist also ein voller Erfolg erzielt. Be haben. Sie unterschrieben denn auch sämtlich sofort aufs neue. Bon schlossen wurde ferner, die noch Ausständigen, etwa 17 Mann, so dem Boykott- Abwehrausschuß ist einigen Meistern nach deren eigner lange zu unterstützen, bis sie zu den neuen Bedingungen unterAussage sogar Gelb angeboten worden, damit sie nur ihr Wort dem gebracht sind. Bäckerverbande gegenüber wieder brechen sollten. Als den Ausschuß- Der Streit der Steinseher und Rammer in Dortmund ist mit mitgliedern jedoch gesagt wurde, sie müßten schon so viel Geld zahlen, einem teilweisen Erfolge für die Arbeiter heute beendet worden. als die Bäckerei gekostet habe, wenn sich der Wortbruch rentieren solle, Am Montag wird die Arbeit wieder aufgenommen. da ließen sie schließlich von ihren Bemühungen ab. An solchen Manipulationen zeigt sich recht drastisch, wie niedrig die maßgebenden Innungsherren den Wert eines Ehrenwortes einschätzen. Das Ehrenwort eines modernen" Bädermeisters ist thatsächlich nur so viel wert wie eine Frühstücksschrippe; denn nur frisch ist sie gut, nach einem Tage ist sie unbrauchbar, und nach zwei Tagen nicht mehr zu genießen.-
Die Rebensart von der socialdemokratischen Machtprobe"
Husland.
Die englischen Gewerkschaften im Jahre 1903. Nach dem vor furzem erschienenen amtlichen Bericht über die englischen Trades Unions waren Ende vorigen Jahres 1535 184 Arbeiter in gewerkschaftlichen Verbänden organisiert. Gegenüber dem Jahre 1902 beDer Vorsitzende des Ausschusses befürwortete die Verlegung des deutet dies nur eine Zunahme von 8315 Mitgliedern. Viel stärker Vorstandes von Nürnberg , gleichgültig wohin. Die namentliche als die Mitgliederzahl sind dagegen die Fonds der Gewerkschaften Abstimmung ergab, daß sich 7 Delegierte für, 58 gegen die Ver- hat am vergangenen Mittwoch auf dem Gewerbegericht eine Würdigung gestiegen. Die 589 Trades Unions verfügten am Ende des Jahres legung des Vorstandssizes erklärten. Der Vorstand bleibt erfahren, die den Herrn Ober- Innungstrautern und sonstigen Scharf 1908 insgesamt über 4 809 388 Pfd. Sterl.( über 96 Millionen Mark) also in Nürnberg . Das Bureau soll aber, nach einem machern recht arg in die Glieder fahren dürfte. Am genannten Tage gegen nur 4442 000( 88 840 000 m.) im Jahre vorher. Auf den Beschluß der Generalversammlung, in ein andres Haus verlegt fand auf dem Einigungsamt die erste Sigung der Schlichtungs- Kopf eines jeden Mitgliedes entfallen aus den vorhandenen Fonds tommiffion für diejenigen Bädereien statt, die mit den Gesellen fürzlich durchschnittlich 62,65 Mark. Die Frage der Vergrößerung und Ausgestaltung des Schuh einen Tarif abgeschlossen haben. Es wurde dort das aus drei Meistern Die Zunahme ist, gemessen an der der deutschen Gewerkschaften, macher- Fachblatt", die hierauf zur Verhandlung stand, wurde bem und drei Gesellen bestehende Kuratorium für den paritätischen äußerst gering; wie es scheint, haben die Trades Unions ihren Höhe Borstand in Gemeinschaft mit dem Ausschuß und dem Redakteur zur Arbeitsnachweis gewählt, der dem städtischen Nachweisbureau in der punkt erreicht; wenigens solveit Arbeiterschichten in Frage kommen, Erledigung überwiesen. Gormannstraße angeliebert werden soll. Bei dieser Gelegenheit auf deren Geivinnung die Unions bisher allein Wert gelegt haben. Hierauf famen die Kommissionsvorschläge zur Arbeitslosen äußerte fich der Vorsitzende, Magistratsrat v. Schul 3, etwa folgen- Dagegen bleiben auch in England noch ungeheure Massen, naments und Krantenunterstügung zur Verhandlung. Sie fanden dermaßen: Es werde von den Innungsführern stets gesagt, daß die lich ungelernter Arbeiter zu organisieren übrig. teinen Anklang. Nachdem auch die Vorlage des Hauptvorstandes Forderungen der Bäckergesellen eine socialdemokratische auch in England noch nicht gelungen, die Arbeiterinnen in ihrer abgelehnt worden war, wurde auf Antrag von Weife Weißenfels Macht probe darstellen. Demgegenüber verweise er auf den vor Mehrheit zur gewerkschaftlichen Organisation heranzuziehen. beschlossen, drei Klassen für Beitrag und Unterstützung vor dem Gewerbegericht festgelegten alten Tarif vom Jahre 1900. In zusehen und zwar sollen die Beiträge wöchentlich 20, Punkt 6 jenes Tarife haben sich die Innungsvorstände der Bäder 35, 50 f. betragen. Die Arbeitslosen- Unterstützung soll für damals ausdrüdlich verpflichtet, fich über geeignete Mittel 40 Tage im Jahre gewährt werden und wöchentlich je nach und Wege schlüssig zu werden, wonach die Abschaffung von Kost und der Beitragsklaffe fich auf 3 M., 4,50 m., 7,80 m. belaufen. Logis nicht nur für die verheirateten Gesellen und solchen, die in Die Krantenunterstützung soll für 78 Tage im Jahre gewährt werden größeren Betrieben arbeiten, sondern auch für alle und wöchentlich 3,00 m., 3,30 m., 6,60 m. betragen. Den Wöchne übrigen Gefellen eingeführt werden solle. Dies fei jedoch rinnen soll in allen Kelaffen eine Unterstützung von 6,00 2. gewährt nicht geschehen. Within handle es sich jest auch um teine werden. Die Reise- Unterstützung wurde auf eine Mart pro Tag socialdemokratische Machtprobe, sondern es werde festgesetzt, fie soll jedoch nur nach Burüdlegung von 25 Kilometer von den Gefellen nur dasjenige durchzuführen beabsichtigt, was damals ausgezahlt werden. von den Meistern bereits versprochen( aber nicht innegehalten) wurde.
Ueber die Tarifgemeinschaften referierten der Verbandsredakteur Bock Gotha und der Hauptvorsitzende Simon. Sie betonten, daß fie, entgegen den Behauptungen der Unternehmerpresse, in dieser Frage einer Meinung seien. Referenten eingebrachte Resolution wurde ohne Debatte angenommen. Eine von beiden
Sie lautet:
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Am Donnerstag fanden nun zivei von dem Gesellenverbande berg statt. In Rirdorf handelte es sich um die Abwehr eines ber einberufene Versammlungen in Rirdorf und Schöne brängen wollte. Herzlich schlecht ist dabei der Obermeister der Rig schlechterten Tarifs, den die dortige Innung den Gesellen aufdorfer Innung gefahren. Sein" Tarif war nämlich den Berliner Scharfmachern zu arbeiterfreundlich, den Gesellen aber zu reaktionär. Als nun die Gesellen die Annahme dieses Tarifs ablehnten und die Berliner Freunde den Obermeister Markus auch noch mit Vorwürfen überschütteten, legte dieser aus Verdruß über sein vertanntes Genie sein Amt als Obermeister nieder.
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" Das Bestreben des Unternehmertums, die Folgen der mit der modernen Produktion verbundenen schrankenlosen Stonkurrenz auf die Arbeiter abzuwälzen, in Verbindung mit der Geltendmachung eines len Herrentums seitens eines großen Teils der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitern hat in den letzten Jahren zu zahlreichen und schweren wirtschaftlichen Kämpfen geführt. Diese Kämpfe zu mindern und teilweise ganz zu beseitigen, giebt uns nur das Mittel der gegenseitigen Vereinbarung des Arbeitsvertrages auf Die Schöneberger Versammlung war eine öffentliche. Nach längere Dauer. In allen denjenigen Gewerben, in welchen einem Referat esscholds über die Ursachen des Bohkotts und Tarifvereinbarungen abgeschlossen wurden die Zahl einer scharfen Kritik des Wortbruchs einer Anzahl derselben hat sich in den letzten Jahren verdreifacht haben Arbeit- Schöneberger Bädermeister nahm die stark besuchte Vergeber und Arbeitnehmer den Nugen der stabilen Arbeitsverträge sammlung einstimmig eine Resolution an, in der sich die Anwesenden schäßen gelernt und sind zu Erneuerungen der Verträge geschritten. zur nachdrücklichsten moralischen Unterstützung der Bäckergesellen verSogar Regierungen und Behörden haben den hohen Wert der Tarif- pflichteten. vereinbarung dadurch anerkannt, daß sie die zu vergebenden Arbeits
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und
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Ferner ist es
Für neutrale und gegen konfessionelle Gewerkschaften hat sich der Verband evangelisch- socialer Arbeitervereine der Schweiz auf seinem jüngst in Bern abgehaltenen| Delegiertentag erklärt. In einer Resolution wurde die Zustimmung zu der Stellung, die der zu Ostern in Luzern abgehaltene Gewerkschaftskongreß in der Frage der Neutralität eingenommen hat, ausgesprochen und die Gründung fonfessioneller Gewerkschaften als eine Schwächung der schweizerischen Gewerkschaftsbewegung bezeichnet. Ferner werden die Mitglieder des evangelisch- socialen Arbeiterverbandes aufgefordert, sich an den bestehenden unpolitischen und interfonfeffionellen Gewerkschaften zu beteiligen sowie gegen allfällige Verlegungen der Neutralität der Gewerkschaften sich in diesen selber zu wehren.
Die Aussperrung in der Antwerpener Diamantindustrie. Am vorschläge mit den vom Vorstand der Prinzipalsvereinigung ge Mittwoch hat eine Verbandsversammlung der Diamantarbeiter Antwerpens die vom Verbandsvorstand gemachten Einigungs274 Stimmen, bei 21 Stimmenthaltungen. Werden die Vorschläge wünschten Abänderungen angenommen, und zwar mit 2196 gegen 274 Stimmen, bei 21 Stimmenthaltungen. Werden die Vorschläge nun auch von der Mitgliederversammlung der Prinzipalsvereinigung gutgeheißen, so kann die Arbeit in Antiverpen am Montag wieder aufgenommen werden.
Aus der Frauenbewegung.
Köpenid. Am Montag hielt der Frauen- und Mädchen- Bildungsverein für Köpenick und Umgegend eine gutbesuchte Generalversammlung ab, in welcher Genosse Johannes Rein einen Vortrag hielt über Arbeiterwohnungsnot. Da die bisherige Vorsitzende ihr Amt niedergelegt hat, wurde Frau Schlicht an deren Stelle und Frau Koppe als zweite Schriftführerin gewählt; alle andren Vorstände behielten ihr Amt. Zum Schluß forderte die Vorsitzende noch auf, fich an dem vom Verein veranstalteten Ausflug Sonntag, den 12. Juni, recht rege zu beteiligen. Treffpunkt nachmittags 2 Uhr in den Lokalen Rochlig und Helling.
Eingegangene Druckfchriften.
aufträge nur an Firmen erteilen, welche den Tarif, too ein solcher Der Bautischlerstreit in Steglik und Groß- Lichterfelde ist nach besteht, durchführen. Auch für die deutsche Schuhindustrie und circa 17 wöchentlicher Dauer beendet resp. seitens der Gesellen mit das Schuhmachergewerbe ist eine Tarifgemeinschaft eine 86 gegen 18 Stimmen aufgehoben. Wir berichteten in voriger dringende Notwendigkeit geworden. Die zahlreichen Lohn Woche, daß die Unternehmer in lezter Zeit sich doch noch zur Ankämpfe, die furchtbare Schmutzkonkurrenz fönnen nur durch knüpfung von Verhandlungen verstanden haben, doch blieben fie auf festgelegte, gegenseitig bereinbarte Arbeitsbedingungen ein- den Standpunkt stehen, zunächst nicht mehr als 2 Broz. bewilligen geschränkt werden. Die von Eigennutz und Kurzsichtigkeit diftierten zu können und erst nach Verlauf eines Jahres weitere 2 Proz. zu- waltung und Volkswirtschaft. München 1904. J. Schweizer Berlag( Arthur Annalen des Deutschen Neiches( Nr. 6) für Gefeßgebung, Ber Einwendungen der Unternehmerpresse gegen Tarifgemeinschaften sind zulegen. Diese Busage einer späteren Zulage war für die Gefellen wert- Sellier). Inhalt: Beendigung der Regentschaft in Bayern durch die Thatsache, daß solche in dem Mutterlande der Schuh - los, da die Herren selbst erklärten, die Baukonjunktur hätte ihren Höhe bei Lebzeiten des Königs, von Professor Dr. Anton Dhroff in industrie, Amerika , sowie in andern Ländern bestehen, längst wider- punkt erreicht. Was sie jetzt nicht thun wollten, würde in einer kommenden München . 8wei Fragen des herzoglich sächsischen Thronlegt. Die Generalversammlung beschließt, der Vorstand und die fchlechteren Periode ganz gewiß gezahlt worden sein. folgerechtes von Prof. Dr. Conrad Bornhat in Berlin . Die Bes einzelnen Filialen haben die Pflicht, wo immer nur die Möglichkeit nichtannahme der 2 Broz. Berwunderung hervorrufen sollte, fo diene beutung der Boltswirtschaftslehre für die Rechts. besteht, Tarife abzuschließen und mit Energie auf die Vervollkomm- zur Aufklärung, daß wir dieses Zugeständnis als teinen Erfolg an- wiffenschaft, von Privatbozent Dr. phil. et jur. Adolf Weber in Bonn . nung des Tarifsystems hinzuarbeiten. Grundbedingung für Durch- fehen konnten, da schon 12 von 30 in Betracht kommenden Wert von Dr. jur. Fritz Berolzheimer in München . Die Beiladung im Das Bermögen. Juristische Festlegung einiger Wirtschaftsgrundbegriffe führung und Aufrechterhaltung getroffener Vereinbarungen ist aber stellen zum aufgestellten vollen Nettotarif arbeiten. Würden nun preußischen Berwaltungsprozeßrechte von Referendar Georg eine starte Organisation und ist es deshalb Pflicht jedes Kollegen, die 33 noch streitenden Gesellen auf obiges Angebot eingegangen Belse in Torgau . Stizzen und Notizen. Zur Aufhebung des§ 2 derselben beizutreten." sein, so müßten die Löhne der ca. 100 bereits zu den neuen Be- des Jesuitengejeges und zur Frage der Santtionsfähigkeit eines vom Reichsdingungen arbeitenden Kollegen von 7 auf 2 Broz. heruntergesett tag gutgeheißenen Gesezentwurfes. Aus den Gejezblättern. werden, da sämtliche Meister, die vorher schon bewilligt haben, ihr Bugeständnis an die Bedingung geknüpft haben, daß, falls später ein Tarif vereinbart würde, dieser auch ihnen zu gute kommen solle. Nach obiger Beschlußfassung find also die Betriebe wieder frei gegeben, doch wurden die vom Streit übrig gebliebenen Kollegen verpflichtet, sofern sie in die alten Betriebe zurückgehen, zu den bewilligten 2 Broz. noch weitere 3 Broz hinzuzufordern, sonst aber Roggen, gut nicht anzufangen, sondern sich außerhalb Stegliz Arbeit zu suchen. Die Streiffommission.
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Marktpreise von Berlin am 9. Juni 1904 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. Weizen, gut D.- Gtr.| 17,15| 17,33 Startoffeln, neue D.- Ctr. 17,31 17,29 Rindfleisch, Keule 1 kg do. Bauch Schweinefleisch Kalbfleisch 12,98 12,97 Sammelfleisch Butter
14,20 13,00
mittel gering
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17,27 17,25
"
7,00 5,00 1,80 1,20 1,40 1,10
"
13,00 12,99
1,60 1,00
"
mittel
1,80 1,20
"
"
gering
"
12,95 12,95
1,80 1,20
+ Gerfte, gut
2,60 2,00
"
mittel gering
12,90 11,70
11,60 10,40
Eier Starpfen
60 Stüd
3,60 2,40
1 kg
2,00 1,40
15,00 14,20 Male
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2,80 1,40
"
mittel gering
14,10 13,30
Bander
3,00 1,20
"
echte
"
2,40 1,00
2,00 1,00
280 1,40
1,40 0,80
Barsche
13,20 12,40 4,00 3,66 7,10 5,00 Schleie 40,00 28,00 Bleie 50,00 25,00 Strebse 60,00 25,00
* ab Bahn. † frei Wagen und ab Bahn.
pet Shod 16,00 3,00
Die Ergänzungswahlen für den Gesellenausschuß bei der Sandwerkskammer beschäftigten am 9. Juni eine Konferenz der Altgesellen der Innungsgruppen V( Bauhandwerk- 9 Jnnungen), VI( Holzgewerbe und verwandte Berufe 10 Junungen) und VII( Metallgewerbe 13 Junungen). Die Zusammenkunft hatte im wesentlichen den Zwed, eine Einigung über die Kandidaten zu erzielen. Es stellte auf die Deutfches Reich. Gruppe V den Rohrleger Edmund Morig und als Stellvertreter den Maler May Bartel, die Gruppe VI den Tapezierer Otto Wie bereits telegraphisch mitgeteilt, thafer, gut Zimmererftreit in Danzig . Wie bereits telegraphisch mitgeteilt, Wels und als Stellvertreter den Drechsler Emil Köppen, die find die Zimmerer in Danzig in den Ausstand getreten. Bereits Gruppe VII den Schlosser August Rosenberg und als Stell- im März wurde den Arbeitgebern im Baugewerbe der Lohntarif Die zugestellt. Jedoch hatte nur einer derfelben den Mut, eine Antwort Richtstroh vertreter den Gelb- und Zinngießer Georg Matthes. Er erklärte, daß er sich dem Beschluß der Innung Heu Schneider, die für sich die Gruppe IV bilden, werden die Angelegen zu geben. heit noch unter sich erledigen. anschließen würde. Später wurde an die Innung nochmals ein Erbsen Speisebohnen Ersuchen um Anwort gerichtet, aber mit dem gleichen Erfolg wie zuvor. Linsen Zum Kampf im Bäckergewerbe. Die Forderung der Zimmerer ist im wesentlichen 45 Bf. pro Am 7. Juni Gegenwärtig machen alle Innungsvorstände mobil, um den be- Stunde, ferner Aufschläge für leberstumden 2c. brängten Bäcker- Bunftmeistern Hilfe in ihrer Not zu bringen. In fand nun eine Zimmererversammlung statt, in der auch der einem Flugblatte richten sie ein„ ernstes Wort an ihre Mitbürger", zweite Vorsitzende Ede- Hamburg anwesend war. Es wurde von der großen Mehrzahl gegen 22 Stimmen der Streit proklamiert. in dem fie es als unerhört bezeichnen, daß selbst ein Teil unfrer Situation ist außerordentlich günstig und hoffen die Streifenden auf bürgerlichen Hausfrauen dem Boytott geneigt" ist. Sie beschwören den Sieg. jedermann, sich doch kräftig der armen boykottierten Bädermeister anzunehmen, deren Selbständigkeit unter allen Umständen von der die Arbeit niedergelegt. Von den 439 vor dem Streit arbeitenden Zimmerern haben 330 Von den dem chriftlichen BauarbeiterSocialdemokratie„ vernichtet" werden solle. Denn wenn erst das Verband angehörigen Zimmerern, ca. 100 Mann, ist ein großer Teil Swinembe. 763 DGD 2wollig 14 Haparanda 764 Bädergetverbe ruiniert und in socialistische Verwaltung übergegangen sei, dann würden auch bald die andern Zweige der Nahrungsmittel- nicht in den Ausstand getreten, jedoch wollen diese sich in einer Samburg 760 DGD 5bebedt 13 Betersburg 761 D morgen stattfindenden Versammlung den Streifenden anschließen. Berlin gewerbe" folgen und schließlich in rascher Folge auch alle andern von den 41 am Ort befindlichen Baugeschäften haben heute vier Frank.a. M. 757 S 14 Aberdeen 766 N Gewerbe von der Socialdemokratie aufgesaugt werden". Deshalb 4 bedeckt 15 Baris 758 S 2 bedeckt müssen die Bäckermeister unterstützt werden, denn das freie Spiel Geschäfte die Forderungen anerkannt. Zuzug fernhalten. 761 SD 2bebedt 13 Centralverband der Zimmerer, Zahlstelle Danzig. der Kräfte darf zum Zwecke der Erringung der Herrschaft einer Wetter- Prognose für Sonnabend, den 11. Juni 1904. revolutionären Partei nicht unterbunden werden!" Dieser Unsinn Zur Lage im Königsberger Baugewerbe . Unter den jüngst beim Ziemlich fühl, zeitweise aufllarend, vorwiegend trübe mit etwas Regen ist unterzeichnet von den Obermeistern der Berliner und Charlotten- Straßentrawall Verhafteten befinden sich auch drei Bauhilfsarbeiter. I und mäßigen südwestlichen Winden. Berliner Wetterbureau.
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Die
Witterungsübersicht vom 10. Juni 1904, morgens 8 1hr.
Stationen
Barometer.
München 759 S Wien
Bind
richtung
Bindstärke
Wetter
Zentp. n. E.
5°. 4° N.
Stationen
4 bedeckt 15 Cort
2bedeckt
Barometer
stand mm Bind
richtung
Windstarte
Better
2beiter
Temp. n. T.
o Do
10
3bebedt 8 13