Einzelbild herunterladen
 

berschleiert, daß sie nur durch Vergleiche der verschiedenen Conten| besonders auch die Interessen feiner katholischen Mit durch seinen fostenlosen Arbeitsnachweis während des Pfingstfestes mit den Kassen- und Rechnungsbüchern entdeckt werden konnten. bürger zu vertreten. Soweit sie nicht der Arbeitertlaffe an- außer seinen Mitgliedern noch 200 Nichtmitglieder zu tarifmäßigen Da die gerichtlich mit Beschlag belegte Kaution des B. nur gehören, versteht sich. Der Referent bezeichnete es ferner Löhnen placiert hat, und was besonders beachtenswert ist, alle 25 000 m. beträgt, hat die Firma immerhin einen bedeutenden als Beleidigung, wenn der Versammlung zugemutet würde, für Kellner, die der Verband vermittelte, arbeiteten so, daß keine Klage Verlust erlitten. den Socialdemokraten zu stimmen. Auch die folgenden Redner über sie geführt werden konnte, während die von andrer Seite,

Ein schwerer Unfall ereignete sich in der Nacht vom Donnerstag traten für eine Unterſtützung des bürgerlichen Kandidaten ein, indem namentlich von den Kommissionären zu nichttarifmäßigen Löhnen zu Freitag auf dem Straßenbahnhof Weißensee. Der Sie darauf hinwiesen, daß es für die Katholiken darauf ankomme, in Arbeit gebrachten Kellner meistens minderwertige, oft ganz un­Rangierer 2iet geriet während des Rangierens zwischen die den zehn Geboten(?) gemäß zu handeln und außerdem die Gebote brauchbare Kräfte waren. Auch der Arbeitsnachweis der Gastwirke­Buffer zweier Wagen und wurde an der Brust und Schulter so start der Kirche zu beachten. Innung habe Stellen unter dem Tarif besetzt. Der Redner tame gequetscht, daß er im bewußtlosen Zustande nach dem Krankenhause Gustav Däumig, durchzubringen, um so auch den bürgerlichen Verband der Gastwirtsgehilfen die einzige Organisation iſt, welche Hoffentlich gelingt es unsren Genossen, ihren Kandidaten zu dem Schluß, daß diese Vorgänge den Beweis bringen, daß der gebracht werden mußte. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Der verunglückte 2. ist der Nachfolger des vor einiger Zeit ebendaselbst Kandidaten vor späteren Unannehmlichkeiten zu bewahren. verunglückten Rangierers Dilda  , der im vergangenen Jahre sein 25jähriges Dienstjubiläum feierte. Durch den Unfall nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte, wurde D. von der Verwaltung gekündigt, doch wird er jegt tageweise beschäftigt.- Unfälle kommen auf dem Straßenbahnhof in lester Zeit des öfteren vor; die Ursache wird in der nicht geeigneten Beleuchtung der zum Rangieren benutzten Geleise zu finden sein.

-

die Interessen der in Gastwirtschaften Beschäftigten entschieden und mit Erfolg vertritt. Diesen Darlegungen folgte eine Diskussion, in der die Ausführungen des Referenten durch zahlreiche Einzelfälle illustriert wurden.

"

Weißenfee. Eine reichhaltige Tagesordnung hatte die Ge­meindevertretung in ihrer legten Sigung zu erledigen, wobei die Eingemeindungsfrage wie ein roter Faden durch die Verhandlungen ging. Die Aufstellung einer Anschlagssäule und einer Bedürfnis- Wilmersdorf. Hier tagte am Mittwoch in Salomons Bolts­anstalt soll Neu- Weißensee übernehmen, da der Zusammenschluß doch garten, Berlinerstr. 40, eine gut besuchte Versammlung des Social­bald erfolgt. Die Schiedsmannsentschädigung wurde nach den in demokratischen Wahlvereins. Genosse 3ubeil hielt einen mit Neu- Weißensee geltenden Bestimmungen geregelt. Einem Lehrer großem Beifall aufgenommenen Vortrag über Das Junkertum Ein hartnäckiger Selbstmordkandidat ist der 31 Jahre alte berufs- ist der Regen in die Wohnung gedrungen, wodurch das Piano ver- und das allgemei.e Wahlrecht". Der Kassierer gab eine Abrechnung lose Emil Wille, der bei seiner Mutter, der Hauseigentümerin Witwe dorben ist. Er verlangte von der Gemeinde einen Schadenersatz. von der Landtagswahl: Einnahme 397,80 M., Ausgabe 256,15 M., Hierbei wurde der schlechte Zustand der Lehrer bleibt Bestand 141,65 M. Die Abrechnung vom 1. Quartal: Ein­Beyer in der Rügenerstr. 6 wohnt. Der Mann ist brustleidend und trinft etwas. Im vergangenen Jahre sprang er aus dem Fenster wohnungen von einigen Herren kritisiert. Der Schadenersak nahme 79,13 M.; Ausgabe: an den Kreis 52,76 M., am Ort ver­feiner Stube auf den Hof hinab, lag acht Wochen im Lazarus  - wurde mit 45 M. ausgeglichen. Die Schulräume reichen nicht aus; ausgabt 59,07 W., bleibt Deficit 33,70 M. In Summa an den Krankenhause und behielt ein lahmes Bein. Gestern morgen wollte es müssen auf Antrag des Schulrats zwei Klaſſenräume geschaffen Streis abgeführt 122,76 M. Der Kassierer wurde entlastet. er sich mit einem Messer die Kehle durchschneiden. Die Aufwärterin werden, welche in Mietsräumen unterzubringen sind. bemerkte sein Beginnen und rief rasch zwei Schutzmänner. Diese nahmen ihm drei Messer ab, nachdem er sich mit einem bereits einen tiefen Schnitt in die linke Halsseite gemacht hatte. Der Verlegte wurde mit einem Lückschen Rettungswagen nach dem Lazarus- Kranken­Hause gebracht.

Ein schweres Brandunglück hat sich am Sonnabendabend um 6 Uhr in der Neuen Königstr. 17 in einem Destillationsbetriebe zu­getragen. In der Destillation der Firma H. Wolfgang war der Arbeiter Einsiedel mit dem Destillieren von Liqueuren 2c. beschäftigt, als plöglich eine Explosion erfolgte, die auf die Entzündung von Spiritusgasen zurückzuführen ist. Sofort eilten eine Menge Brauerei­arbeiter aus der Brauerei von Wanninger herbei. Sie fanden den Arbeiter Einsiedel am ganzen Körper brennend. Trotzdem es gelang, die Flammen schnell zu löschen, hatte Einsiedel doch schon solche schwere Brandwunden am ganzen Körper erlitten, daß er sofort von der herbeigerufenen Feuerwehr nach dem Krankenhauſe am Friedrichs­ hain   geschafft werden mußte, wo man wenig Hoffnung hegte, den Aermiten am Leben zu erhalten. Der entstandene Brand konnte schnell gelöscht werden. Selbstmord in angetrunkenem Zustande verübte am Sonnabend in der achten Abendstunde der Weinstr. 30 wohnhafte Schuhmacher­meister A. Schulz, indem er Lysol trant. Der im 45. Lebensjahre stehende Selbstmörder hinterläßt eine Frau mit 5 Kindern im Alter bon 5 bis 20 Jahren.

Verfammlungen.

"

"

Mariendorf  . Im Wahlverein sprach Wetter über die Ent Die Kanalisierung Treptows, die beschlossen ist und demnächst wicklung der Arbeiter- Versicherung in Deutschland  . Ausgehend ausgeführt werden soll, erfordert auch den Bau einer Pumpstation. von der Auffassung, daß die deutsche   Arbeiter- Versicherung zwar Das dazu nötige Grundstück ist ausgewählt worden, es liegt an der ein sehr kunstreicher, aber gar nicht planvoller Bau sei, besprach er die Stiefholzstraße nahe der Kreuzung mit dem Dammweg. Die Lage des Wege zur Verbesserung der Einrichtungen. Die Vereinigung der Ver­Grundstückes gilt als besonders geeignet. Heute ist dieser Teil des sicherungen, zunächst mindestens der Kranken- und Invalidenversicherung, Gemeindebezirkes Treptowo noch unbebaut, wenn aber einmal das sei ein Mittel dazu. Der Redner wies dann darauf hin, daß der ganze Gebiet bebaut sein wird, dann wird die Pumpstation ziemlich Gedanke der Vereinigung schon in verschiedenen Kreisen Boden ge­in der Mitte von Treptow   liegen. wonnen habe, doch bestehe die Gefahr, daß bei einer Vereinigung die Verwaltung noch mehr bureaukratifiert werde, als es heute der Fall ist, daß vor allem der Einfluß der Versicherten in der Kranken­versicherung eingeschränkt werde. Wenn wir die Vereinigung der Ver ficherungen fordern, dann selbstverständlich unter der Boraussetzung nicht einer Einschränkung, sondern einer Stärkung des Einflusses Lagerhalter. Mittwoch, den 1. Juni, abends 9 Uhr, fand im der Versicherten. Dann ging der Redner auf eine jüngst von der Gewerkschaftshaus eine Versammlung des Verbandes der Lager-" Leipziger Volkszeitung" aus Anlaß des Kampfes mit den Kassen. halter, Bezirk Berlin  , statt. Genosse Hunger, Geschäftsführer ärzten aufgestellte Forderung ein, die unter dem Rufe: 203 des" Berliner Konsumvereins", hielt einen Vortrag über Waren- on den Ortskaffen!" den Arbeitern zumutet, den Zwangs­tenntnis und Warenbehandlung". Eingangs seines hochinteressanten Silfskaffen zuzuwenden. zu kehren und sich wieder den freien Er nannte diese Forderung utopisch Vortrags betonte derselbe, daß es seines Wissens das erste Mal sei, Hilfskaffen zuzuwenden. von einem Mangel thatsächlicher daß den Lagerhaltern der Berliner   Konsum- Genossenschaften ein der- und führte aus, daß sie Von einer Diskussion artiger Aufklärung gebender Vortrag gehalten werde. Notwendig über den beifällig aufgenommenen Vortrag wurde der vorgerückten wären derartige Vorträge unbedingt, da alle Berliner   Vereine aus Zeit wegen Abstand genommen. Es wurde dann über das Ver­bestimmten Rücksichten genötigt seien, ihre Lagerhalter aus nicht halten der Bäckermeister Mariendorfs im Bäckerstreit gesprochen fachmännischen Kreisen zu nehmen. In der Diskussion wurde besonders bedauert, daß man genötigt und die Arbeiter aufgefordert, nur bei solchen Bäckern zu laufen, fei( es war inzwischen 12 Uhr geworden), gerade die Besprechung welche die Forderungen der Gesellen bewilligt haben. Weiter wurde auf eines solchen Vortrags so kurz zu halten; es müsse daher nochmals das am 3. Juli stattfindende Volksfest aufmerksam gemacht. Billets daß ein freier Nachmittag, allmonatlich den Lagerhaltern gewährt, foll, ob wir im Orte im stande sind, unser Parteiorgan ſelbſtändig der Versuch gemacht werden, die Verwaltungen davon zu überzeugen, hierzu sind beim Genossen Reichardt hierselbst, Chauſſeeſtr. 16, zu haben. Sodann wurde eine Kommiffion gewählt, die untersuchen auch im Interesse der Genossenschaftsbewegung gelegen sei. Zum Schluß wurde noch die Abrechnung vom 1. Quartal d. I. wurde vorläufig Abstand genommen. Es wurde ferner, da der Ge­zu übernehmen. Von der Besichtigung des Vorwärts"-Etablissements gegeben und genehmigt. nosse Kleist zu der vorher anberaumt gewefenen Vorstandsfizung nicht erschienen war, beschlossen, über seine Ausschlußangelegenheit nicht zu debattieren und Genosse Stleist mit seiner Beschwerde an die nächste Generalversammlung verwiesen.

Achtung! Schlächtergesellen! Sonntag, den 12. Juni cr., nach­mittags 5 Uhr, Versammlung der Schlächtergesellen und Verkäuferinnen straße 18m. Tagesordnung: 1." Die Erfolge der Lohnbewegung der Bäder­im Gesellschaftshaus Berliner Mufifer"( großer Saal), Kaiser Wilhelm­gesellen Berlins   und welche Lehren ziehen die Schlächtergesellen daraus?" Referent: Karl Hekschold, Vorsitzender der Berliner   Bädergejellen. 2. Die Notwendigkeit einer einheitlichen Organisation aller Schlächtergesellen Deutsch­ lands  ." Referent: Kollege Paul Hensel  . 3. Gewerkschaftliches. Wahl einer Ginigungs- Kommission.

Die Bereinigung Die Kunst im Leben des Kindes" hat den zum Anlaß genommen, mit einer neuen Ausstellung hervorzutreten. internationalen Frauenkongreß, der in diesen Tagen abgehalten wird, Wir hatten schon früher Gelegenheit, uns mit den Bestrebungen des Vereins zu befassen und wollen seinen Leistungen auch heute gern Anerkennung zollen. Die neue Ausstellung wird im Dürer Hause, Kronenftr. 18, abgehalten und enthält außer den von früher her be­fannten Bilderbüchern und Wandbildern, zu denen manche neue bon Eine Branchenversammlung der Bürsten- und Pinselmacher, lebhafterem Farbenton hinzugekommen find, einige beachtenswerte einberufen vom Deutschen   Holzarbeiter- Verband, tagte am 6. Juni Spielsachen. Absichtlich sind die fleinen Gänse aus Holz in groben im Vereinshaus von Pfeffer, Rosenthalerstraße.. Leopold F. Formen gehalten, doch ist jedes Tier individuell gestaltet und die erstattete den Bericht vom Verbandstag des genannten Verbandes. ganze Herde wirkt dadurch ungemein lebendig. Auch einige Archen Dem Referat folgte eine kurze Debatte. Widersprüche gegen die Noahs fallen durch diese Vorzüge und durch die eindrucksvolle Be- Beschlüsse des Verbandstags wurden nicht erhoben. Bort berichtete malung der Tiere auf. Ohne Zweifel wird sich ein Kind zehnmal dann über den Ausgang des Streits bei der Firma Schächter, lieber mit solchen Sachen befassen als mit den mechanischen Schnur- Warschauerstraße. Der Streit, bei dem es sich besonders um Preis­pfeifereien, die immer mehr in Mode gekommen find. Sehr differenzen handelte, ist erfolglos geblieben, namentlich infolge des droffig ist die Bemalung einiger Pfefferkuchen; diese appetitliche Dazwischentretens eines Heimarbeiters mit seiner Familie und Ware ist so fünstlerisch koloriert, daß ein zweijähriger Bengel schon einiger andrer Streifbrecher. Die Versammlung hatte nichts dagegen, einen großen Mangel an Bildung aufweisen muß, wenn er sich daß gemäß dem Beschluß der Kommission der im Holzarbeiterverband überhaupt getraut, die Kunstwerke mit den Zähnen zu zermalmen. organisierten Kollegen wegen gänzlicher Aussichtslosigkeit auf eine Fortegung des Kursus in der Filiale, Brunnenstr. 154. Bortrag über: Arbeiter: Samariterkolonne. Morgen, Montag, abends 9 Uhr: Als ein netter Zeitvertreib, dem man aber keine kunſtästhetische Be- weitere Sperre über den Betrieb verzichtet wird. Man hält es für deutung beimessen sollte, erscheinen uns die Thonmodellierungen, die praktischer unter den obwaltenden Umständen, den organisierten neue Teilnehmer können noch eintreten. Einschreibegeld sowie Monats­Verlegungen, Wundbehandlung, Blutstillung". Nachher praktische Uebungen. in einer hiesigen Schülerwerkstatt von Kindern ohne besondere An- Arbeitern den Betrieb nicht zu verschließen. Fritsche wünschte beitrag 25 Pf. Bibliothek steht zur Verfügung. Heute nachmittag Aus Teitung angefertigt worden sind. Es liegt in der Natur der Sache, jedoch eine Rücksprache mit den Kollegen des Centralverbandes der flug nach Treptow  . Treffpunkt 3 Uhr bei Nonnenberg, Parkstraße, Ede daß die vom Verein angestrebten nüßlichen Reformen vorab nur den Bürsten- und Pinselmacher, der bei dem Streit beteiligt ist. Von Köpnider Landstraße. Kindern der zahlungsfähigen Gesellschaft zu statten kommen. Lange, ihrer Seite sei in der Einigkeit" erklärt, die Sperre bleibe bestehen. lange mag es dauern, bis sich auch um den Gehalt der ganz billigen Huber, vom Centralverband der Bürsten- und Pinselmacher, Spielfachen jemand fümmert. Aber anerkennenswert ist es schon, erklärte darauf, sie hätten erst abwarten wollen, welche Stellung die daß überhaupt das Auge der Künstler auf das Leben des Kindes Kollegen vom Holzarbeiterverband einnähmen. Sie würden nun­gelenkt worden ist. mehr in ihrer Versammlung dazu Stellung nehmen. Er meine auch, daß es vielleicht richtiger sein möge, daß die Sperre nicht andauere und die Werkstatt den Organisierten offen stehe, wie die Dinge nun einmal lägen. Dann erledigte man noch einige Branchen­angelegenheiten.

Aus den Nachbarorten.

Charlottenburg  . Die Freude über den am Freitag errungenen Wahlfieg im zweiten Bezirk ist keineswegs eine ungetrübte. Der Sieg ist nicht von der überwältigenden Bedeutung, wie er bei der starten Arbeiterbevölkerung dieses Bezirks hätte sein müssen, ja, er ist überhaupt nur mit der geringen Majorität von 21 Stimmen, nur 10 über die absolute Majorität errungen. Aber noch unerfreulicher ist die Erscheinung, daß unsre Stimmenzahl feit den Hauptwahlen im November nicht unerheblich zurückgegangen, Die der Gegner beträchtlich gewachsen ist. Wir lassen hier die ge­nauen Zahlen folgen, wobei die in Klammern beigefügten die Zahlen bom November 1903 bedeuten:

bon

Ein Abgegebene Liebe Dr. Rotholz Duwe Duwe Ber- Vereinigte gefchr. Stimmen( Soc.)( Freis.)( Unpolit.) ipl. Gegner

Wähler

-

Allgemeine Familien Sterbekasse  . Heute Zahltag: Aderstraße 123 bei Diefe von 3-6 Uhr.

=

Socialdemokratischer Agitations Verein für den Reichstags. den 14. Juni, abends 8%, Uhr, Mitgliederversammlung bei Groffer, Dirdjen­Wahlkreis Züllichan Schwiebus Krossen Sommerfeld. Dienstag, straße 39, vorn 1 Treppe( früher an der Stadtbahn). Tagesordnung: Bor  trag. Bericht aus dem Kreise. Vereinsangelegenheiten. Verschiedenes und Aufnahme neuer Mitglieder. Arbeiter Bildungsschule. Der Unterricht in Nationalötonomie wird am Montagabend wieder aufgenommen.

Vermischtes.

Der Verband der Hafenarbeiter hat am Freitag und Sonnabend voriger Woche zwei Agitationsversammlungen in Miethes Lokal und im Gewerkschaftshaus abgehalten. Besonders die Versammlung für In Oppenheim   am Rhein   wollten Freitagabend die Bewohner den Norden war von Bootsleuten, Heizern und Ladearbeitern sehr zahlreich besucht. De der Magdeburg   beleuchtete in beifällig auf des Dorfes Undenheim   mehrere 8igeunerwagen nicht in den genommener Rede die Lohn- und Arbeitsverhältnisse Ort hineinlassen; es entspann sich infolgedessen ein Kampf, wobei in der Binnenschiffahrt. Er wies überzeugend nach, daß die 3igeuner schossen. Eine Person wurde getötet und die kleinen selbständigen Schiffer auch stetig mehr und mehr von den vier Personen wurden schwer verletzt. Schlepp- und Fluß- Schiffahrtsgesellschaften verdrängt werden, so Falsche Kreuzottern. Wegen einer Mogelei bei Ablieferung daß jene gezwungen sind, bei den Binnenreedereien Schiffsdienste von Streuzottern hatte sich vor dem Schöffengericht zu Anklam   ein zu leisten. Da auch die Wasserkapitaliſten nur auf ihren Profi Knecht   aus Leopoldshagen   zu verantworten. Der Angeklagte ist ein bedacht sind, so suchen sie ihre Mannschaften ebenfalls nach Kräften eifriger Streuzotternjäger; feine letzte Jagdbeute, 36 Kreuzottern, auszunuzen. Daher die übermäßig lange Arbeitszeit, bei der von lagen als Beweismittel auf dem Tisch des Gerichts. Der Knecht ward wirklichen Ruhepausen kaum mehr die Rede ist, und daher auch die beschuldigt, wie geschrieben wird, bei seiner lezten Ablieferung drei 1277( 1212) 649( 760) 387( 190) 240( 262) 1( 0) 628( 452) miserablen Löhne. Ist es doch keine Seltenheit, daß dem Klein- Blindschleichen zwischen die Kreuzottern geschmuggelt zu haben, was Die Wahlbeteiligung im ganzen hat sich noch etwas gehoben, schiffer 65-70 M. Monatsheurer gezahlt wird; eine Heuer von die Verhandlung bestätigte. Er erhielt 30 M. Geldstrafe. Ein wie bon 26,6 Proz. auf 28,1 Proz., trotzdem bei uns ein Rückgang von 90 m. gilt heute schon als hochbemessen. Dazu kommen die vielfach eifriger Kreuzotternjäger der Knecht ist, ersieht man daraus, daß Der er im vorigen Jahre über 600 Kreuzottern fing und ablieferte. 111 Stimmen zu verzeichnen ist. Freilich find gegen 130 unsrer an Hundelöcher erinnernden Unterkunfts- und Schlafräume. Wähler seit dem November aus dem 2. Bezirt, zum Teil aus Char  - Referent ermahnte die Anwesenden, sich nach dem Muster der gewerb­Lottenburg berzogen, und nur wenig mehr als 20 dieser Genossen, lichen Berufsarbeiter zu organisieren und sich dem Hafenarbeiter­haben das verhältnismäßig geringe Opfer gebracht, das die Wahl- Verbande anzuschließen. In der Versammlung, die im Gewerk pflicht um eine solche handelt es sich bei der Ausübung des schaftshause stattfand, beteiligte sich auch ein Herr Wernick, Beamter der Versicherungs- Gesellschaft für Flußschiffahrt, an der Aus der Werdezeit des Christentums. Bon Profeffor Dr. höchsten staatsbürgerlichen Rechtes- ihnen auferlegt. Durch Wegzug sind uns also etwa 105 bis 108 Stimmen ver- Diskussion und meinte, der Referent habe in der Schilderung der 3. Geffden. Aus Natur und Geisteswelt". Sammlung wissenschaftlich. Er lobte dann gemeinverständlicher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens. Loren gegangen, fast unser gesamter Verlust, der 111 Stimmen be- Binnenschiffahrtszustände wohl zu schwarz gemalt. trägt. Diese Einbuße hätte aber durch eine verstärkte Beteiligung die Thätigkeit der inneren Mission für die Schiffer und 54. Bändchen.) Verlag von B. G. Teubner in Leipzig. Preis geh.+ M., an der Wahl wett gemacht werden müssen. Daran jedoch haben es rühmte besonders die Errichtung von Heimstätten für Schifferkinder. geschmackvoll geb. 1,25 M. Wind und Wetter. Bon Professor Leonh. Weber. Mit 27 Figuren Die Arbeiter durchaus fehlen laffen. Schon im November war die Dem Genossen Decker war es ein leichtes, den Redner zu widerlegen. Beteiligung viel zu gering; tnapp ein Viertel aller Wähler, und In beiden Versammlungen ließen sich eine Anzahl Schiffer und wenn sie jetzt etwas gestiegen ist, so ist das ganz und gar den Be- Hafenarbeiter in den Verband aufnehmen. mühungen der bürgerlichen Parteien zu danken, das Gros Der Gastwirtsgehilfen- Verband hatte am Freitag eine öffent­der Arbeiter hat sich nach wie vor dem Wahltisch fern ge- liche Versammlung in den Arminhallen einberufen. Defelein­halten. Gegenüber dieser geradezu sträflichen Gleichgültigkeit zahl Mainz   referierte über die Bundesratsverordnung für das Gast­reicher Arbeitermassen gegen die wichtigsten Interessen ihrer gesamten wirtsgewerbe. Er stellte an einer Reihe von Einzelfällen fest, daß Klasse und die allgemeine Kulturentwicklung ist die Aufgabe des die Verordnung seitens der Gastwirte oft übertreten und umgangen Aufrüttelns und Organisierens, welche die flar denkenden Genossen werde. Nach einer regen Diskussion, die sich den Ausführungen des in Charlottenburg   zu erfüllen haben, eine ganz außerordentlich große. Referenten anschloß, kam der zweite Punkt der Tagesordnung zur Stationen Sie darf teinen Augenblid außer Augen gelaffen und etwa in der Freude über einen Wahlfieg vernachlässigt werden. Jetzt schon müffen Die Vorbereitungen zu den nächsten Wahlen in Angriff genommen

werden.

Eingegangene Druckfchriften.

im Text und 3 Tafeln.  ( Aus Natur und Geisteswelt". Samminng wissenschaftlich- gemeinverständlicher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens. 55. Bändchen.) Verlag von B. G. Teubner in Leipzig.[ VI und 130 S.] 8. Preis geh. 1 M., geschmackvoll geb. 1,25 M. Elfe Lüders. Der linke Flügel". 68 Seiten. Preis 75 Pf. Berlin  

1904. 2. u. S. Loewenthal, Grünstr. 4.

Witterungsübersicht vom 11. Juni 1904, morgens 8 Uhr.

Berlin  

Barometer

stand mm

richtung Wind

762 NO

Verhandlung. Er betraf die Frage, wie der Tarif während der eine öffentliche Versammlung in einer Resolution erklärt, daß Aus­Pfingstfeiertage innegehalten worden ist. Vor den Feiertagen hatte hilfskellner am 1. und 2. Feiertage 5 M., am 3. Feiertage 3 M. Swinemde. 763 ND Schöneberg. Auch die Katholiten rüsten zu der am Diens- erhalten und nicht unter diesem Sah bermittelt werden sollen. In Hamburg   763 OND tag im 9. Bezirk stattfindenden Stadtverordnetenwahl. Zu diesem jener Versammlung hatten sich neben dem Verbande auch verschiedene Frankj.a.M. 760 NO Zweck nahmen fie am Freitagabend in einer von 200 Personen be- Vertreter andrer Kellnervereine zur Innehaltung dieses Tarifs ver- München   762 SD suchten Versammlung im Restaurant Wilhelmshof" ein Referat des pflichtet. In der gegentvärtigen Versammlung berichtete 8eiste, Bien 760 Still Herrn Stodmann entgegen, der mit warmen Worten für die daß nicht nur die gewerbsmäßigen Stellenbermittler, sondern auch Unterstügung des bürgerlichen Kandidaten Dr. Freund eintrat. jene Vereine, welche sich vor dem Fest zur Innehaltung des Tarifs Dieser erklärte, er stehe auf dem Boden der vollen Barität und verpflichtet hatten, Kellner unter dem Tarif in Arbeit gebracht haben. bemüthen, fich Wahl Falle feiner ganz Soweit festgestellt, ist es nur der Verband der Gastwirtsgehilfen, der

werde

im

"

Windstarle

Better

Temp. n. T.

.= 4° R.

Stationen

Barometer.

stand mm

Wind.

richtung

Windstärke

Better

Temp. n. C.

10 565° 4°.

2 bedeďt

13

1 heiter 2bedect

10

760ND 1 bedeckt

15

2 wolfen! 12 Haparanda 757 NND 2 bebedt 13 Petersburg 755 N 2 bededt 14 Cort 2 bededt 17 Aberdeen 768 2bebedt 16 Paris  Stegen 14 Wetter- Prognose für Sonntag, den 12. Juni 1904. Etwas wärmer, vielfach better bet mäßigen öftlichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. Berliner   Betterbureau.