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Helsingfors , 16. Juni. Generalgouverneur Bobrikow wurde| Volt" gehört, und so bemüht man sich auch, für den Benzin- Wett-| Trouillot und Combes gegangen. Es geht weiter aus Millerands Heute vormittag im Senat von einem Senatsbeamten durch Revolver- fampf die Massen zu gewinnen. Die Frankfurter Unternehmer ver- Aussage hervor, daß Chabert jene Summe vor den Wahlen dem schüffe schwer verwundet. Der Thäter hat sich erschossen. senden Rundschreiben, in denen das Personal von Druckereien usw. Komitee Republicain du Commerce zugestellt hatte, das den Helsingfors , 16. Juni. ( Meldung der Russischen Telegraphen- aufgefordert wird, Urlaub für das Gordon Bennet Rennen zu ministeriellen Kandidaten patronisierte. Die Hergabe der 100 000 Helsingfors , 16. Juni. ( Meldung der Russischen Telegraphen- nehmen, damit es zu einem„ Volksfeste" werde, dem„ Jedermann" Frank durch Chabert ſtehe in keiner Beziehung zur KarthäuſerAgentur.) Generalgouverneur Bobrifow ist von zwei Rugeln ge- beiwohnt. troffen, deren eine in den Unterleib drang und eine schwere Verwundung verursachte. Der Mordanschlag geschah auf der Treppe des Senats.
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Affaire.
Türkei . Ueber die armenischen Mezeleien wird von dem offiziösen Wiener Telegraphenbureau aus Musch über Konstantinopel ge= meldet, daß vom 25. April bis zum 29. Mai dieses Jahres im Bezirk Sajfun 3000 armenische Männer, Frauen und Kinder getötet, 50 armenische Dörfer zerstört und in der Stadt Musch 31 Armeniern gehörende Läden demoliert worden seien. Die Zahl der in Musch befindlichen Flüchtlinge belaufe sich auf 4000, welche nahezu ohne alle Lebensmittel seien. Ohne das Dazwischentreten des französischen
Wir erwarten, daß nun auch das Unternehmertum Frankfurts für den Urlaubstag" vollen Lohn gewährt und außerdem dem bei solchen Gelegenheiten so beliebten„ Jedermann" 50 M. für einen Tribünenplay spendet; denn„ Jedermann" wird doch nicht im Gedränge und Staub stehen sollen. Hat dann„ Jedermann" den Lohn und die 50 M. empfangen, so wird er, falls er normalen Geistes ist, ,, Ein unliebsames Borkommnis". Das„ Offenbacher Abendblatt", mit seiner Familie irgendwohin in die Freiheit fahren, wo das unser Partei- Organ, war am 20. Februar d. J. in der Lage, Mit- Gordon Bennet- Rennen nur wie eine Fabel aus unholden Zeiten teilungen aus dem geheim gehaltenen Entwurf des Waren- düster und geheimnisvoll umgeht. verzeichnisses zum neuen Zolltarif zu veröffentlichen. Der„ Vor- Die Monarchen. Großer Schmerz tobt um die Saalburg . Konsuls in Musch wäre es zu einer großen Wezelei in der Umgebung wärts" sowie die übrige Preſſe haben diese wertvollen Mit- Alle fremden Fürstlichkeiten und Staatsoberhäupter haben abgesagt: dieser Stadt gekommen. Im Sandschat Muſch sollen aber die Grauteilungen übernommen und weiterverbreitet. Jene Mitteilungen König Eduard, Franz Josef, Humbert, Loubet . Nur der Sultan samkeiten gegen die Armenier noch fortdauern. Der armenischzeigten, wie die Regierungen sich beeifern, ihre Hochschuzzoll- Politit von Lahore vertritt den erotischen Monarchismus. Und dann ist auch gregorianische Patriarch Ormanian protestierte sehr energisch gegen diesen Zustand. durch chikanöse Bestimmungen des Warenverzeichnisses und der Zoll- der Montenegriner da. abfertigung noch weiter zu verschärfen. Unnachahmlich fügt eine Benzin- Korrespondenz dieser Trauer
funde
be aufatmend und träffend hinzuribine an der Saalburg von
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Es wird uns bekannt, daß diese Veröffentlichung jener Negierungsabfichten argen Berdruß bei ihren Urhebern erregt hat. Es deutschen Fürstlichkeiten besetzt sein. Mit dem Kaiser kommt Prinz ist daher bald nach der Veröffentlichung ein Schreiben des Scha- Heinrich, der vergötterte Liebling der Automobilisten, als Protektor scheinen am Sonnabend und am Dienstag auf der Liaotung Halbtanzleramtes ergangen, in dem über das unliebſame Vor- des deutschen Automobil- Verbandes. Von seiner Fahrgeschicklichkeit insel zwischen den Japanern und den russischen Truppen unter kommnis" geflagt und nochmals um die strengste Geheimhaltung und seinen mit gutem Humor ertragenen Automobil- Abenteuern General Stackelberg stattgefunden zu haben. Ueber das zweite, am ersucht wird. wissen manche Fahrer nicht genug zu erzählen, wobei natürlich auch Wir meinen, die Regierungen könnten sich allen Verdruß und alle viel Auto- Latein mit unterlaufen mag. Mit ganz besonderem Stolze Dienstag stattgefundene Gefecht liegt eine amtliche russische Meldung berartigen Mahnungen ersparen, wenn sie sich der ganz unerfüllt es die Herren naturgemäß, daß in den letzten Tagen mun bor . Ein Petersburger Telegramm vom 16. meldet: nötigen und doch undurchführbaren Geheimhaltung von Atten- auch der Kaiser einen eleganten Selbstfahrer bestiegen hat und, mit Huppe, Steuer und Bremse wohlvertraut, seine Fahrten bis ins stücken enthalten würden, welche die gesamte Deffentlichkeit interessieren Döberizer Lager und bis nach Potsdam ausgedehnt hat." und der öffentlichen Diskussion unterliegen müssen. Der Herr Schatzsekretär sieht: Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an das Licht der Socialdemokratie.
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Der Hilger ist los! Der„ Simplicissimus" brachte nach der Brüsewitz - Affaire einmal ein Bild mit der Ueberschrift:" Der Lieutenant ist los." Es wird da dargestellt, welche Panik dieser Schreckensruf überall hervorruft.
Eine ähnliche Wirkung scheint im Bezirk Halle die Nachricht gehabt zu haben, der Geheimrat Hilger solle von Saarbrücken nach Halle versetzt werden. Wenigstens ist folgendes Telegramm noch ganz von Schrecken und Furcht erfüllt:
Halle a. d. S., den 16. Juni. Die Nachricht von der Verfegung des Bergrats Hilger von Saarbrücken nach Halle, die im hiesigen Bezirk Beunruhigung hervorgerufen hatte, wird nach der " Hall. 8tg." als unzutreffend erklärt.
Das sieht beinahe so aus, als ob man in Halle in Bezug auf Herrn Hilger ganz umstürzlerisch den Zuzug fernhalten" will.
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Auto Ferien? Automobilfreundliche Kreise sollen erwarten, daß die Ober- Schulbehörde von Wiesbaden für den Renntag Ferien giebt. Die Schuljugend soll sich für den Wettstreit zwischen der deutschen und ausländischen Industrie" begeistern können. Nächstens werden wir erleben, daß man einen internationalen Stierkampf veranstaltet und die Kinder dazu einlädt, damit sie sich Stieren, und so die Kraft des nationalen Rindviehs schätzen lernen. „ begeistern" für den Wettkampf zwischen deutschen und ausländischen Die Korrespondenz, der wir die Nachricht entnehmen, fügt übrigens hinzu:
Angesichts der Thatsache, daß der Kaiser trotz dringender Vorstellungen des Deutschen Automobilklubs nur 1500 Soldaten zur Absperrung bewilligt hat und der Klub trok größter Mühe die noch fehlende Bachmannschaft nicht ganz heranzubringen vermochte, erscheint es geratener, die Schuljugend von dem Schauspiel fernzuhalten, einmal wegen des dabei umverhüllt zu Tage tretenden, unvermeidlichen Schnelligkeitswahnsinns" und wegen der immerhin möglichen Unglücksfälle, was faum einen günstigen Einfluß auf das Kindergemüt haben dürfte, und dann zum andern aus der rein technischen Erivägung, daß die Anwesenheit der Kinder eine doppelte Sicherung der Rennstrecke verlangen würde."
Höllisches. Die mehrfach erwähnte Korrespondenz schreibt von den Genüssen der Vortage:
Petersburg , 16. Jumi. Wie Generaladjutant Kuropatkin unter dem gestrigen Datum meldet, wurden auf russischer Seite im Kampfe bei Wofangon am 14. Juni 24 Offiziere und 311 Mann getötet oder verwundet, und zwar verlor das 1. Schützenregiment 12 Offiziere und 200 Mann und die 1. Artilleriebrigade 6 Offiziere und 50 Mann. Die Nacht auf den 15. Juni verlief ruhig. Gegen 2 Uhr morgens hatte die Vorpostenkette auf dem rechten russischen Flügel ein furzes Scharmützel. Um 512 Uhr morgens begann auf dem linken russischen Flügel eine Kanonade. Schon früher, gegen 5 Uhr morgens, bemerkte die Kavallerie auf dem rechten Flügel Die bedeutende feindliche Streitkräfte südlich von Tafanschin. japanische Infanterie eröffnete das Feuer auf die russische Kavallerie, die sich auf den Höhen zwischen Tafanschin und Lunkoo befand. Der Feind stand an einem Waldrande, etwa zwei Werst von diesen Höhen entfernt. Gegen 6 Uhr Stärke von etwa morgens machte der Gegner in einer einem Regiment Infanterie mit Artillerie aus diesem Walde einen Vorstoß zwischen Tafanschin und Lunkoo. Inzwischen war die Kanonade auf dem linken russischen Flügel lebhafter geworden. Um 61/2 Uhr ging General mit Baron Stackelberg einem Teil seiner Streitkräfte unter Umgehung des rechten in feindlichen Flügels der Richtung auf Fafanwozen und Gouin zum Angriff vor. Einen andern Teil seiner Truppen schickte er gegen die Front des Gegners. Gegen 10 Uhr morgens entwickelte der Feind gegen den rechten russischen Flügel etiva eine Brigade Infanterie mit einer Batterie und Kavallerie und machte nach Zurückdrängung der russischen Kavallerieabteilung den Versuch, über Luntoo den rechten Flügel der russischen Stellung zu umgehen. Um dies zu verhindern, schob Baron Stackelberg um 1/11 Uhr seine Reserve von Ssissan vor. Die gesamte Streitmacht der Japaner, die inzwischen be deutende Verstärkungen herangezogen hatten, betrug um diese Zeit mehr als drei Divisionen.
Stuttgart , 16. Juni. Die Kammer der Abgeordneten hat in ihrer heutigen Sizung bei der Beratung von Petitionen über die gescheiterte Volksschulnovelle verhandelt und mit 62 gegen 17 Stimmen( Centrum und zwei Privilegierte) eine Resolution angenommen, besagend: Die Kammer der Abgeordneten überweist, nachdem die Kammer der Standesherren den Gesezentwurf zu Fall Eine Fahrt auf der Rennstrecke, gleichviel in welchem Gefährt, gebracht hat, die Eingaben des Württembergischen Volksschullehrer- noch weniger aber ein Spaziergang gehörte zu den Annehmlichkeiten Vereins und des katholischen Volksschullehrer- Vereins betreffend die dieser Erde. Alle Augenblicke sauste ein Rennwagen in der zeitgemäße Gestaltung der staatlichen Aufsicht über die Voltsschule charakteristischen Projektilform vorüber, höllischen Lärm und noch der königlichen Regierung zur Berücksichtigung und spricht die Er- höllischeren Gestaut verbreitend. Geschwindigkeiten bis zu 120 Kilowartung aus, daß es der Regierung gelingen werde, diese Reform meter in der Stunde waren nichts Seltenes und wie ein gebotenen Falls durch unverweilte Einleitung einer Verfassungs- Wunder mutet es den, der die pfauchenden Ungetüme aus nächster starte Truppenaufgebote ins Feuer geführt worden; drei japanische revision zur Durchführung zu bringen. Der Kultusminister Nähe beobachten konnte, an, daß außer einem gestern umgeworfenen Dr. v. Weizsäcker erklärte im Laufe der Sizung, daß die Reisewagen und einem heute von Sallerons Mors Wagen anStaatsregierung von ihrem Standpunkt aus gegen die Annahme der gerannten Telegraphenstange kein weiteres Unheil zu vermelden war. Resolution nichts zu erinnern habe. Die Regierung habe alles für Der Taunus wird aufatmen, wenn sich die Todeswagen und mit die Volksschule gethan und weise etwaige politische Folgen, die sich ihnen die penetranten Benzin- und Delgerüche aus seinen sonst so aus dem Scheitern der Novelle ergeben, weit von sich. Sie wisse sich würzig duftenden Wäldern wieder verzogen haben werden. mit der Mehrheit dieses Hauses darin eins, daß im Interesse einer notwendigen Förderung der Volksschule auf die Regelung der in der gescheiterten Novelle behandelten Fragen nicht verzichtet werden fönne. Die Regierung werde daher auf sie zur rechten Zeit zurückkommen und sich überlegen, ob nicht auch dringenden Bedürfnissen auf dem Gebiete des Volksschulwesens auf dem Verwaltungswege abgeholfen werden könne.
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Südwestafrikanisches.
Die Händler nicht die allein Schuldigen.
Zur Förderung des Verkehrs. Für das Rennen ist eine besondere Polizeiverordnung ausgearbeitet worden, der wir folgende Kleinigkeiten entnehmen:
§ 2.
Die Straßen, welche die Gordon Bennet- Rennstrecke bilden, sind mit der im§ 6 vorgesehenen Ausnahme am 17. Juni 1904 von 6 hr morgens bis zum Schluß des Rennens, welcher amtlich verkündet werden wird, für jeden Fußgänger-, Fahr-, Reit- und sonstigen Vertehr gesperrt. § 4.
§ 5.
Bei diesem Gefecht sind dieser Meldung nach auf beiden Seiten Divisionen, denen wahrscheinlich mindestens zwei russische Divisionen gegenüber gestanden haben werden. Aller Voraussicht nach dürfte am 15. das Gefecht fortgesetzt worden sein.
stimmenden Meldungen bereits am Sonnabend ein andres vorher Diesem Gefecht am Dienstag soll nun nach mehreren überein gegangen sein, das angeblich noch weit blutiger verlaufen ist und mit dem fluchtartigen Rückzug der Russen, die eine Devision start gewesen sein sollen, geendet habe. Der Schauplatz des Gefechtes soll sich ganz in der Nähe des Gefechts- Schauplazes vom 14. Juni befunden haben: nordöstlich von Futschou. Ueber dies Gefecht wird gemeldet:
Tokio , 16. Juni. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Jn dem Kampfe bei Telifsu, nordöstlich von Futschou, hatten die Ruffen 500 Zote; 300 wurden gefangen genommen; ferner verloren sie 14 Kanonen. Der Verlust der Japaner beträgt 1000 Maun.
Ruffen 1000 Mann und ihre sämtlichen Feldgeschütze verloren. Ihre Nach andren in London eingegangenen Nachrichten hätten die Stärke habe 7000 Mann betragen. Russen 1000 Mann und ihre sämtlichen Feldgeschüße verloren. Ihre
Die Wladiwostok - Flotte aufgebracht“?
Die aus drei Kreuzern bestehende Wladiwostok - Flotte, welche
gesellschaft abgesandten Privatbriefe heißt es mit Bezug auf die stehenden Kraftfahrzeuge find während der Dauer des Rennens Die im Rennen laufenden Straftwagen sowie die im Renndienst amtlichen Berichte in Nr. 7 des Kolonialblattes: „ Es " Es herrschte unter der Bevölkerung allgemeine Er- mit der in§ 6 vorgesehenen Ausnahme einer Beschränkung der Fahrregung darüber, daß die Herren Oberrichter Richter und Bezirks- geschwindigkeit auf der Rennstrecke nicht unterworfen. amtmann Duft als Ursache des Aufstandes einfach die Sämtliche in die Rennstrecke einmündenden Straßen und Wege Uebergriffe der Wanderhändler bezeichnen, was ebenso bequem wie furzsichtig ist. Als Herr Duft von den Vor- sind für die Dauer des Rennens(§ 2) vor ihrer Einmündung in die vor einigen Tagen den gescheiterten Versuch unternahm, in den Hafen würfen hörte, teilte er uns mit, daß aus seinem amtlichen Berichte Rennstraße gesperrt. bei der Veröffentlichung die weiteren von ihm angeführten Gründe§ 6 bestimmt dann, daß die Ortschaften Usingen , Weilberg, von Port Arthur einzulaufen und seitdem die japanische Schiffahrt wie Reservate usw. fortgelassen seien, wovon wir öffentlich Gebrauch Limburg , Königstein , Oberursel und Homburg von dem eigentlichen beunruhigte, soll vom Admiral Kamimura„ aufgebracht", d. h. Wettrennbetriebe ausgenommen seien; hier dürfen die Wagen nicht genommen worden sein. Vorher scheint sie durch Zerstörung zweier schneller als 15 Stilometer die Stunde fahren. Indessen wird auch japanischer Transportschiffe den Japanern einen empfindlichen Berluft hier hinzugefügt:" Auf polizeiliche Anordnung kann jedoch im beigebracht zu haben. Die beiden bis jetzt amtlich noch nicht be Interesse des Rennens eine zeitweise Beschränkung des Verkehrs statt- stätigten Nachrichten lauten: finden."
machen wollen."
Weiter heißt es dann:„ Es ist von seiten der Regierung ungerecht, den Händlern die Schuld zuzuschieben, was schon daraus hervorgeht, daß die Hereros die Händler Martens auf Otjotafu und Ludwig Conradt vom Nosob am Leben ließen; letteren setzten sie auf ein Pferd, gaben ihm Proviant und schickten ihn fort. Auch hat Samuel Befehl gegeben, die Kaufleute Nitsche, Schmerenbeck, Boigts und Wede nicht totzuschlagen. Ein derartiger Befehl über Beamte ist nicht bekannt geworden."
Man entschuldigt also die Händler dadurch, daß man die Beamten antlagt! Uebrigens beweist die einzelnen Händlern wider fahrene Schonung wohl, daß die Hereros ernstlich bemüht waren, zwischen Schuldigen und Nichtschuldigen sorgfältig zu scheiden, aber ganz und gar nicht, daß die Mehrzahl der Händler durch ihr Verhalten nichts verschuldet hätten. Denn gerade der Briefschreiber betrachtet ja die Ermordungen der Hereros als Radhealt für persönliches Verschulden!
Ueber die Typhusepidemie
macht ein weiterer im Fränt. Rur ." vorliegender Privatbrief eines gegen die Hereros im Felde stehenden Marine soldaten, datiert vom 19. Mai aus Jadalswater und gerichtet an seine in Ansbach lebenden Verwandten recht trostlose Mitteilungen. Er giebt ferner Einblicke in die Stimmung des Briefschreibers, die auch die jenige der meisten seiner Kameraden ist, in den Stand der Typhusepidemie und in das Leben im Busch. Die markantesten Stellen
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§ 7.
In den nicht neutralisierten Ortschaften, durch welche die Renn strecke führt, werden erforderlichen Falls neben der Rennbahn durch Drahtgitter gegen sie abgrenzende Fußgängerpfade eingerichtet. Diese Pfade dürfen nur bei dringender Notwendigkeit benutt werden. Unnötiges Verweilen oder Stehenbleiben auf ihnen ist unstatthaft. §
bilveds)$ 9.
Es ist verboten, auf den zur Vermittelung des Verkehrs zwischen beiden Seiten der Rennbahn dienenden Fußgängerbrücken und Unterführungen länger als zum Paffieren notwendig ist, zu verweilen.
Die Karthäuser= Millionen.
an
Tokio , 16. Juni. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Das Transportschiff Hinomaru", das nach Moji zurückgekehrt ist, berichtet, daß es gestern vormittag 11 Uhr 20 Meilen westlich der Jti- Inseln dem Wladiwostok - Geschwader begegnet sei. Das Transportschiff„ Hinomaru " Hinomaru kehrte sofort unt, fignalisierte eine Warnung an die Transportschiffe Kanazawamaru" und turimaru" und entfam mit diesen. Zwei andre Transportschiffe, nämlich„ Nitachimaru" und Sadomaru" bon etiva je 6000 Tonnen Gehalt, wurden zwei Meilen westlich von den Russen gesehen sowie schnell umzingelt. Das Geschic derselben ist nicht bekannt, der Menschenverlust ist wahrscheinlich ein schwerer.
Köln , 16. Juni. Die Kölnische Zeitung " meldet aus Tokio von gestern: Drei russische Kriegsschiffe, die in der Straße von Tsushima fämpften( vielleicht das Wladiwostok - Geschwader), wurden vom Admiral Kamimura aufgebracht.
Aus Industrie und Handel.
Paris , 15. Juni. Bei seiner Vernehmung vor der parlamen tarischen Kommission zur Untersuchung der Karthäuser- Angelegenheit präcisierte Ministerpräsident Combes seine in der Stammer über diese Sache abgegebenen Erklärungen und legte ausZum Schiffahrtstrieg. In einer Unterredung, die ein Mitführlich die Thatsachen dar. Der Ministerpräsident wies die Un- glied der Redaktion der Hamburger Nachrichten" mit GeneralTauten: Die Sehnsucht aller nach der Heimat ist groß; hoffentlich richtigkeit der gegen seinen Sohn Edgar erhobenen Beschuldigung direktor Ballin hatte, erklärte dieser, daß alle Maßnahmen der kommen wir bald wieder nach Deutschland zurück. Am 23. Mai nach, Schritte in der Angelegenheit unternommen zu haben, und Cunard- Linie im Kampfe gegen die kontinentalen Gesellschaften wollen wir wieder ein Kesseltreiben veranstalten; da werden wohl zeigte, daß Lagrave sich der Verwerflichkeit des Auftrages nicht be- lettere nur wenig berühren. Er könne nur für die Hamburgwieder viele Hereros fallen, und unser Seebataillon vielleicht auch wußt gewesen sei, mit dem er den Generalsekretär des Amerifa- Linie sprechen und sich auch für diese nur unverbindlich vollends. Man kann sagen, daß vielleicht nur noch der Ministeriums des Innern Edgar Combes betraut war. Lagrave bierte Teil von den Marinemannschaften vor- habe Edgar Combes mitgeteilt, daß eine andre Person ihm einen äußern; aber seine Meinung gehe doch dahin, daß kein Grund für die Annahme vorhanden sei, daß die Dividende der Hamburghanden ist, die mit mir herübergekommen sind. Die Hälfte Auftrag zu übermitteln habe, ohne jedoch selbst einen solchen zu Amerika- Linie infolge des Konkurrenzkampfes mit der Cunardist gefallen und die andern liegen am Typhus schwer darnieder. haben. Linie für das gegenwärtige Jahr geringer sein werde als für das In Seeeis und Waldau sind allein 107 Secbatailloner Millerand, der darauf vernommen wurde, erklärte: Jahr vorher. am Sterben, und von den bei Major Glasenapp stehenden Chabert habe keine Beziehungen zu dieser Sache. Kartelle in der Cementindustrie. Nach Meldungen der Brest. sind nur noch 30 Mann am Leben, worunter auch ich mich Von der Zwei Millionen Angelegenheit habe er( Millerand) erst befinde." durch die Mitteilungen Lagraves Kenntnis erhalten. Er sei Chaberts Beitung" ist zwischen den Stettiner und oberschlesischen Werken und der Advokat gewesen. 1902 habe sein ehemaliger Kabinettschef Lagrave Rüdersdorfer Cementfabrit ein Kartell zu stande gekommen. Das Kartell Das„ Bolksfest" des Halsbrechens., ihm mitgeteilt, daß Chabert eine große Summe für Wahlzwecke wird als vorbereitender Schritt für ein allgemeines deutsches Gement. Jedermann aus dem Volte. Von allen offiziellen Ver- hergeben wollte. Am 28. April 1903 habe Lagrave ihm telegraphiert, Syndikat angesehen. Außer dem neugeschlossenen Kartell bestehen anstaltungen des letzten Jahres soll auch das Gordon Bennet- Trouillot wünsche den Namen Chaberts zu wissen. Er( Wällerand) noch ein nordwest- mitteldeutsches, ein rheinisch- westfälisches, und ein Rennen, das an diesem Freitag den schönen Taunus unsicher machen habe es für unrichtig gehalten, daß die Namen von Personen, die füddeutsches Cement- Syndikat. Auch bisher waren schon mehrere wird, zu einer welthistorischen Schaustellung werden. Aus der dem Kabinett Waldeck Rousseau ihren Beistand ge- Versuche zu einer gemeinsamen Kartellierung der deutschen Cements großen Oper weiß man, daß zu jeder ordentlichen Handlung auch liehen, der Deffentlichkeit überliefert würden. Er sei dann au industrie gemacht worden, die indes bei der Ueberproduktion ar
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