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Berliner Partei- Angelegenbeiten. indem er das Städtische Obdach für nächtliche Obdachlose" in der zulösen. Im Oktober vorigen Jahres bezog Köhler in der Stephan.

Parteigenossen von Berlin , Teltow - Beeskow , Nieder- Barnim

und Potsdam - Osthavelland.

Am Sonntag, den 3. Juli 1904, erscheint die nächste Lokal­Liste. Wir ersuchen daher die Mitglieder der Lokalkommission von obigen Kreisen, die Neu- Aufnahmen und die genauen Aenderungen bis spätestens Donnerstag, den 23. Juni 1904, einsenden zu wollen und zwar für:

Teltow - Beeskow an den Genossen Hermann Schliebit in Brit, Jahnstraße 2; Nieder- Barnim an den Genossen Robert Ried in Rummelsburg , Kantstraße 22, parterre. Potsdam - Ofthavelland an den Genossen Albert Neue in Spandau , Jagowstraße 9; Diverse Orte an den Genossen Guftav Fellwod in Eberswalde , Eisenbahnstraße 67;

walteten Männer Asyl" in der Wiesenstraße verwechselt hat.

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In dieser Anstalt hat Herr v. Bodelschwingh einige Tage vor seiner Rede im Abgeordnetenhause mehrere Stunden geweilt, alle Einrichtungen geprüft und sich in sehr anerkennender Weise über das Gesehene geäußert.

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Auf

Teiftet sich der Magistrat von Günzburg in Bayern . Wie Diefer, vermutlich recht verwundert und erfreut über die An- Köhler heißt mit Vornamen Martin und ist im Jahre 1877 zut bayrische Blätter melden, erhält dort eine Aushilfslehrerin an der spruchslosigkeit des Bielefelder Arbeitslosenpastors, quittierte dankend Berlin geboren. Beim Militär war er Lazarettgehilfe. Dann wurde Boltsschule ein Tagegeld von In der hiesigen einer Mart. Kuhmägde be- durch bescheidenes Schweigen über das begeisterte Lob seiner den er Bäcker und schließlich Heilgehilfe und Masseur. tommen mehr. Obdachlosen gewidmeten Thätigkeit. Klinik machte er einen Kursus in der Krankenpflege durch und hatte Daher Dem guten alten Pastor ist aber leider ein Irrtum passiert, war er im stande, die Gliedmaßen von der Leiche kunstgerecht ab­dabei Gelegenheit, mehreren Leichenfektionen beizuwohnen. Fröbelstraße mit dem von dem Berliner Asylverein für Obdachlose" straße 22 im 4. Stockwerk eine Wohnung von zwei Stuben und aus freiwilligen Beiträgen und privaten Mitteln errichteten und ver- Küche. Vor vier Monaten verheiratete er sich mit einer Friseurin. Seit dieser Zeit prangen an seiner Hausthür zwei Schilder. dem einen steht: M. Köhler, geprüfter Heilgehilfe und Masseur", auf dem andren: F. M. Köhler, elektrisches Zahnziehen und Maffieren. Von einem verdächtigen Frauenverkehr in der Köhlerſchen Wohnung haben die Hausgenossen nichts wahrgenommen. Erst im Verlaufe der Debatte scheinen dem alten Herrn die in seit einem Jahre von ihrem Manne getrennt lebte und mit einem Bei der Musterung des Bekanntenkreises der Frau Radatus, die der Berliner Stadtverordneten- Versammlung eingehend besprochenen zehnjährigen Sohn im zweiten Stock des Hauses Bartelstr. 14 zwei Zustände im Städtischen Obdach" in Erinnerung gekommen zu sein, Stuben und Kammer mit Küche bewohnte, stießen die Beamten denn nach dem Parlamentsbericht sprach er in seinem Schlußwort auch auf ein Dienstmädchen. Dieses zeigte nach langem Befragen unter Adressierung an den Stadtrat Fischbeck tadelnd von den den richtigen Weg. Es hatte sich selbst einmal an Köhler gewandt Berliner Ashlen", wobei er ohne Zweifel, und mit Recht, die unter und auch der vermißten Frau ihn empfohlen. Da nun Köhler auch Leitung Fischbeck's stehende städtische Obdachpflege" im Sinne hatte. noch vermißt war und seine Frau im Stich gelassen hatte, so wußte man genug, wenn auch die Haussuchung nichts Belastendes zu Tage Zur Herabminderung der Säuglingssterblichkeit in Berlin hatte gefördert hatte. Frau Radatus war am 2. Juni vormittags von Berlin an den Genossen Wilhelm Hinz, S. 14, Prinzenstraße 66. die von dem Magistrat und der Stadtverordneten- Versammlung auf Hauſe weggegangen und nicht wieder gekommen. Für die Beamten, Die Lokaltommissions Mitglieder wollen die Antrag der Socialdemokraten eingesetzte Deputation, die über Maß die die Ermittelungen leiteten und ausführten, stand fest, daß sie Aenderungen und Neu- Aufnahmen für obige Liste regeln zur Erreichung dieses Zieles beraten sollte, durch Beschluß unter den Händen Köhlers ihr Leben gelassen hatte. Tag und Nacht umgehend mitteilen, da spätere Einsendungen feine eine Reihe von Vorschlägen empfohlen, die ihr größtenteils von den wurde mun die Wohnung des Vermißten" beobachtet. Gestern vor­mit in der Deputation sigenden Vertretern der socialdemokratischen mittag kam der Erwartete an. Er ist ein mittelgroßer einfach ge­Berücksichtigung mehr finden können. Fraktion gemacht worden waren. Wir haben hierüber eine aus- fleideter Mann mit glattrasiertem Geficht. Seine Üeberraschung war führliche Darstellung veröffentlicht. Aus dem Rathause wird jetzt groß, als ihn die Kriminalbeamten in seiner Wohnung empfingen in einer merkwürdig kurzen und kahlen Notiz von einem halben und ihm die That auf den Kopf zusagten. Erst leugnete er hartnäckig, Dußend Zeilen gemeldet, daß der Magistrat diese Vorschläge der während seine Frau beteuerte, daß sie von nichts wisse und in Weinkrämpfe entgegengenommen und einer Kommission fiel. Köhler und seine Frau wurden nach dem Polizeipräsidium gebracht, mit ihrer Behauptung, daß sie von der That keine Kenntnis gehabt wieder entlassen werden. Indessen sind die Ermittelungen doch noch habe, die Wahrheit gesagt zu haben und wird voraussichtlich bald nicht abgeschlossen. Köhler ist in vollem Umfange geständig und Die obligatorische Fortbildungsschule scheint nun doch endlich zur giebt auch zu, die Leichenteile verbrannt zu haben, zum Teil in seiner Thatsache werden zu sollen. Der Magistrat hat nämlich die Be- Wohnung, zum Teil draußen. Den Rumpf schaffte er in einem Stimmung im Ortsstatut gestrichen, wonach solche jungen Leute, die Korbe weg. Er behauptet, durch seine Notlage auf den Weg des Die erste Klasse einer Gemeindeschule besucht haben, von der Ver- Verbrechens getrieben worden zu sein. Er habe als Heilgehilfe und pflichtung zum Besuch der Fortbildungsschule befreit sind. Danach Masseur keine Beschäftigung gehabt und sich deshalb zu dem straf­hätte von einem wirklichen Obligatorium keine Rede sein können. baren Gewerbe verleiten lassen. Nach der That sei er aus Angst vor Das abgeänderte Ortsstatut wird der Stadtverordneten- Versammlung der Entdeckung weggelaufen und bis Basel gefahren. Erst als ihm nächstens vorgelegt werden. dort das Geld bis auf den Betrag für die Rückfahrt ausgegangen, feier wieder zur Befinnung gekommen. Nun habe er in den Zeitungen von der Ermordung der Lucie Berlin und von einem anderm Fall in Italien gelesen und gedacht, seine Sache werde mun aussichtslos" wohl wenig mehr beachtet, so daß er ohne Gefahr nach Berlin zurückkehren könne. Die Vernehmungen werden voraus­fichtlich mindestens bis heute, Sonntag abends, dauern.

Vielfach kommt es vor, daß Zuſchriften in ,, Lokalangelegenheiten" an die Redaktion oder Expedition des Vorwärts" gesandt werden; zur schnellen Erledigung derselben ersuchen wir die Genoffen, alle Berlin S. 14, 66, zu richten und

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Anfragen und Zusendungen nur an den Genossen Wilhelm Hinz, 7 Magistratsmitgliedern zur Vorberatung überwiesen hat. Hinzu- um nach allen Einzelheiten gefragt zu werden. Frau Köhler scheint

wärts".

" Bor - gefügt

Die Parteiblätter der oben genannten Kreise werden um Abdruck ersucht. Die Lokalfommission.

Dritter Wahlkreis. Dienstag abends 8 Uhr Versammlung des Wahlvereins in Feuersteins Festsälen, Ate Jakobstr. 75. Tages- Ordnung: Vortrag des Genossen Dr. Maurenbrecher: Innere und äußere Politik. Diskussion. Gäste willkommen. Der Vorstand.

Bierter Wahlkreis, Südost. Morgen Montag findet in Ludwigs Parkrestaurant, Treptow , unser diesjähriges Sommerfest statt; wir ersuchen die Genossen, fich recht zahlreich mit ihren Familien daran zu beteiligen.( Siehe auch die heutige Annonce.)

Die Vertrauensleute.

gefügt wird, daß die erforderlichen Mittel in den Haushaltsetat für die Verwaltungsmaschine der Stadt doch sonst nicht zu arbeiten! 1905 eingestellt werden sollen. Schon für 1905? So schnell pflegt

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Romane und Erzählungen für das arbeitende Bolt bringt die illu­strierte Wochenschrift In Freien Stunden", von der Heft 25 heute ausgegeben wird. Es bringt die Fortsetzung von Gerstäders Roman Die Flußpiraten des Missisippi"; als kleinen Beitrag enthält dieses Adlershof . Montag abends 8 Uhr findet im Lokale von Heft eine naturwissenschaftliche Stizze: Eine Plauderei vom Süd­Meisner eine Volksversammlung für Männer und Frauen pol". Mit dem nächsten Heft schließt das laufende Quartal. Am mit folgender Tagesordnung statt: 1. Unser Vereinsgefeh. Referent 1. Juli beginnt ein neuer Roman und ein neues Abonnement. Der Dr. A. Bernstein. 2. Verschiedenes. Da außerdem Bericht über Verlag macht die Freunde, Leser und Leserinnen dieser gediegenen die Berhandlungen mit den hiesigen Bäckermeistern erstattet wird, ist unterhaltungsbibliothek darauf aufmerksam mit der Bitte, diese Ge­das Erscheinen jedes einzelnen, besonders der Frauen, dringend not- legenheit zu benutzen, um neue Abonnenten dafür zu werben. Be­wendig. Die Versammlung wird pünktlich eröffnet.

Charlottenburg . Am Mittwoch findet abends 8 Uhr im Voltshause, Rosinenstraße 3, eine Voltsverfamm Inng statt, in welcher Genosse Dr. Arons über die preußische Schulgesetzgebung referieren wird. Die regelmäßige Wahl­vereinsversammlung fällt infolgedessen aus.

Wir erwarten von den Mitgliedern des Wahlvereins, daß sie diese wichtige Volksversammlung sowohl selbst besuchen, als auch auf ihren regen Besuch, besonders auch seitens der Frauen, hin­

wirken.

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Schöneberg . Dienstag findet bei Db ft, Meiningerstr. 8, die Versammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tages. ordnung steht ein Vortrag des Reichstagsabgeordneten Fri 8u­beil: Die Feinde des Wahlrechts".

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Französisch Buchholz . Dienstagabend 82 Uhr findet in Rähnes Festsaal die Mitgliederversammlung des focialdemo­fratischen Vereins statt, in der Genosse Benno Ma a ß- Berlin einen Vortrag über Unser Parteiprogramm" halten wird.

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Grünau. Die nächste Wahlvereins Versammlung findet am Dienstagabend 29 Uhr in der Grünen Ede, Röpniderstr. 88, statt. Genosse Küter- Schöneberg hat das Referat übernommen. Gleich zeitig machen wir darauf aufmerksam, daß die Versammlungen von jezt ab jeden Dienstag nach dem 1. und 15. im Monat stattfinden. Reinickendorf . Dienstagabend 8% Uhr ist bei Franke, Eichborn straße 18( West) die Mitgliederversammlung. Vortrag des Genoffen Litfin. Abrechnung. Montagabend erfolgt die Handzettelverbreitung zu dieser Versammlung von den bekannten Lokalen aus. Rege Beteiligung ist wünschenswert. Johannisthal . Die Mitglieder- Versammlung des Wahlvereins findet am Dienstag abends 8%, Uhr bei Mertins, Roonstr. 2, statt. Die Genossen werden ersucht, über die noch ausstehenden Billets bom Ostervergnügen abzurechnen.

Tempelhof . Dienstag abends 8 Uhr Voltsversammlung bei Martin Müller, Berlinerstraße 41/42. Frl. Ida Altmann spricht über Religion der Worte und Religion der Taten". Die für Dienstag fällige Monats- Versammlung des Wahlvereins fällt aus.

folporteure und die Postanstalten, in Berlin die Parteispeditionen stellungen nehmen schon jetzt alle Parteibuchhandlungen, Partei­und die übrigen Zeitungsspeditionen entgegen. Die Hefte erscheinen wöchentlich je 24 Seiten start zu 10 Pfennig.

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Auf dem Felde des Benzins. Der Mitbesitzer des Hotel de Rome in Berlin , Unter den Linden , Herr Wilhelm Mühling. ist im städtischen Krankenhause in Homburg v. d. Höhe an den Folgen der Verlegungen, die er bei einem Automobilunfall erlitten hat, gestorben. Er war der älteste Sohn des schon vor einer mit seiner Mutter. In dem Befinden des bei demselben Unfall Reihe von Jahren verstorbenen Begründers des Grand Hotel de Rome, Adolf Mühling, und leitete seit dessen Tode dieses gemeinschaftlich verletzten Herrn Uhl ist eine Besserung eingetreten.

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Die

Folgendes Genrebild vom großen Benzintag wird vom Berl. anlassung gegeben, und das mit Recht. In unmittelbarer Nähe der zu einem peinlichen Rencontre zwischen Théry und Jenath. Der Der Riesenbrand in Moabit hat zu vielen Erörterungen Ver- Tageblatt" aufgezeichnet:" Beim Zurückwiegen der Wagen kam es Brandstelle liegt eine Blodstation, deren Stellwert eine Viertel siegreiche Franzose fand es nicht unter seiner Würde, den so ehren­Million Mark gekostet hat. Diese Blodstation wäre ein Staub der voll unterlegenen Gegner durch hämiſche Bemerkungen zu reizen. Flammen geworden, wenn die Feuerwehr dort nicht ihre Hauptmacht Jenazy blieb natürlich nicht die Antwort schuldig, ein Wort gab das fonzentriert hätte und die Windrichtung nicht so günstig gewesen wäre. andre, und ehe man es verhindern konnte, waren die beiden Gegner Mehr als einmal wurde von den Eisenbahnbeamten das schlimmste auf einander losgestürzt und bearbeiteten sich mit den für die Station befürchtet, wobei darauf hingewiesen wurde, daß ohne austen. Nur mit Mühe gelang es den anwesenden Mitgliedern diese Blockstation ein zuverlässiger, ordnungsmäßiger Betrieb nicht des Deutschen Automobilklubs, die beiden von einander zu trennen. aufrecht erhalten werden könnte. Ferner ist auf das Fehlen jeder Zu der Ermordung der Lucie Berlin ist wieder eine bemerkens­Löscheinrichtung auf dem Holzlagerplatz hingewiesen worden. Diesem werte Mitteilung zu machen. Nach dem gegenwärtigen Stande der Mangel an Hydranten ist es zuzuschreiben, daß die Feuerwehr erst Untersuchung ist anzunehmen, daß das Mädchen in der Wohnung 200 Meter, ja stellenweise 450 Meter lange Schlauchleitungen über der Liebetrut abgeschlachtet ist. Diese ist nun gestern aus dem Ges die Bahngeleise hinweg legen mußte, wodurch vier Stunden lang jeder wahrsam entlassen und in ihre Behausung zurückgekehrt. Eisenbahnverkehr an der Brandstelle und andern Orten unterbleiben Wohnung wurde nun noch einmal gründlich durchsucht und nun fiel mußte. Der Eisenbahnfiskus hätte nicht nur dort, sondern auch an der Liebetrut ein, daß ihr weißer Reisekorb fehlt. Es ist das ein andern Stellen schon längst für beffere Einrichtungen forgen sollen. fleiner Deckelforb, der einen einzigen Griff zum Tragen oben auf Bei dem großen Brande auf dem Lehrter Güterbahnhof hatte es sich dem Deckel hat, nicht wie größere störbe zwei Griffe an den Schmal­schon gezeigt, daß es der Eisenbahn an solchen Einrichtungen fehlt, feiten. Er ist etwa 60 Centimeter lang und 50 hoch, ein Korb, der trotzdem sie durch die zahlreichen Preßkohlenbrände usw. schon ge- als Handgepäck in einem Eisenbahnwagen leicht mitgenommen boten sind. Auch die Eisenbahnverwaltung sollte in dieser Beziehung werden kann. Berger und Lenz wollen ihn gar nicht kennen und vorbeugen, damit sie vor großen Schäden bewahrt bleibt. Ferner nie gesehen haben. Es muß angenommen werden, daß der Mörder ist beobachtet worden, daß während des Brandes eine Menge Schläuche mit diesem Korbe den Rumpf und die Pakete mit den übrigen geplatzt sind, wodurch die Wasserzufuhr auf kurze Zeit bis zur Aus- Leichenteilen nach dem Wasser geschafft und ihn dann irgendwo wechselung der Schläuche in der betreffenden Schlauchleitung stockte. weggeworfen hat. Wahrscheinlich hat ihn wohl schon jemand ge Eine solche Stockung kann aber unter Umständen für die Rohrführer funden, sei es im Wasser sei auf dem Lande. Da aber der Korb für sehr verhängnisvoll werden. Ohne Wasser vor dem Feuer, oft ohne die Untersuchung sehr wichtig ist, so wird der Finder gebeten, sich Rückendeckung sind die Leute einfach verloren. Das Plazen der unverzüglich bei der Kriminalpolizei zu melden. Er braucht fich Schläuche wird nun durch den hohen Druck, mit dem die Dampf- nicht etwa zu scheuen, weil er den Fund bisher verheimlicht spriten bei den langen Leitungen arbeiten müssen, erklärlich. Indes hat. Denn es liegt teine Fundunterschlagung vor, da der müßte untersucht werden, ob nicht ein noch besseres Material zur Korb unter drei Mark wert ist. Wer der Kriminalpolizei den Korb Vermeidung solcher Uebelstände beschafft werden könnte. bringt, erhält eine namhafte Summe von der ausgeschriebenen Bes lohnung.

Man muß der Eisenbahnverwaltung allerdings zu gute halten, daß fie genug mit Socialistentötung zu thun hat und daher Der Vorstand. an die hier gerügten Nebensächlichkeiten nicht denken kann.

Boffen. Der Wahlverein hält Mittwochabend 8 Uhr bei Nüffer seine Versammlung ab. Vortrag des Genossen Lenz. Heute, Sonntagmittag 1 Uhr, bon Rüffer aus: Ausflug.

Weiter wird berichtet: Wenn nicht alle Zeichen trügen, so fann man nach dem jezigen Stande der Untersuchung schon sagen, daß die Ueberführung Bergers nur noch eine Frage furzer Zeit ist. Auch der in Charlottenburg am Berbindungstanal am 8. Juni aufgewaltung der Kriminalfommiffare Wannowski und Wehner, und ihrer Der Charlottenburger Leichenfund aufgeklärt. Die Persönlichkeit in diesem Falle wird die ebenso rührige und unverdroffene Mühe­fundenen Reiche sowie die Ursache und der Urheber ihres Todes find Beamten zu einem guten Ende führen. Berger, der sehr dreist und Spandau . Dienstagabend 8 Uhr Mitgliederversammlung des nunmehr polizeilich festgestellt worden. Die Tote ist die Puzmacherin zuversichtlich war, solange er dem Untersuchungsrichter zu entgehen Socialdemokratischen Arbeitervereins beim Parteigenoffen E. Köpnick, Radatus geb. Gummelt, die 1861 in Berlin geboren und Bartel- dachte, ist jetzt viel fleinlauter geworden. Nochmals sei darauf hin Bichelsdorferstr. 39. Tagesordnung u. a.: Die bevorstehende Kreisstraße 14 wohnhaft war. gewiesen, daß auf die Ermittlung des verschwundenen kleinen Reise fonferenz. Sie lebte von ihrem Manne getrennt und ist am 2. Juni aus ihrem forbes mit dem Deckelgriff ein wesentlicher Teil der Belohnung ent­Lichtenberg. Dienstag abends 81, Uhr hält der Wahlverein Hause fortgegangen, um sich zu dem Masseur Köhler in der Stephan- fallen wird. Die Geschichte mit diesem Korb ist Berger augenschein­seine Monatsversammlung bei Höflich , Frankfurter Chauffee 120 ab, straße 22 zu begeben, derihr die Leibesfrucht abtreiben sollte. Nachdem lich sehr fatal. Erst wollte er von seiner Eristenz gar nichts wissen. in der Genosse Freiwaldt Bantow einen Vortrag: Das Reichs- bereits nach dieser Richtung hin mehrfach Ermittelungen angestellt und Jezt kennt er ihn schon und stellt sein Verschwinden als eine tagswahlrecht in Gefahr" halten wird. Gäste, auch Frauen haben zahlreiche Zeugen vernommen waren, stellten die Beugen in Abrede, betrunkene Sache" dar. Während der Abwesenheit der Liebetrut daß die Radatus mit der Leiche identisch sei. Als nochmals habe er ein Mädchen von der Invalidenstraße in der Trunkenheit Zutritt. Der Vorstand. auf die Sache zurückgekommen wurde, ergab sich, daß die Leiche mit in ihre Wohnung genommen und ihr am andern Morgen den Friedrichsfelde - Karlshorst - Wahlsdorf. Dienstag den 21. Juni, thatsächlich die der Radatus ist. Die Nachforschungen bei Köhler Korb geschenkt. Das ist eine Angabe, die sich nicht prüfen läßt, so­abends 8 Uhr: Versammlung des Wahlvereins im Lokale des haben erwiesen, daß Köhler die Operation an der Radatus vorge- lange der Korb nicht zum Vorschein gekommen ist, es sei denn, daß Herrn Schulz( Lindenpark"). Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn nommen hat und daß diese kurze Zeit darauf gestorben jenes Mädchen fich meldete. Verdächtig ist aber, daß Berger von Dr. Wollheim über Erdbeben und Bulkane". 2. Diskussion. 3. Abrech- ist. Köhler hat in seiner Angst, um die Leiche zu beseitigen, sie bem Korb nichts wissen wollte und doch schon vorher die Liebetrut nung von den Gemeindevertreter- Wahlen. 4. Verschiedenes. Die zerstückelt und einzelne Teile zu verbrennen gesucht, andre ins gebeten hatte, von der" besoffenen Geschichte" mit dem Korb Genossen werden ersucht, recht zahlreich mit ihren Frauen in der Wasser geworfen. Er ist geständig. Hierzu wird noch ge- nicht weiter zu sprechen. Seine Behauptung, daß er Lenz, auf Versammlung zu erscheinen. Die Broschüre Manteuffeleien gegen meldet: Schon früher war bei Besprechung dieses Kriminalfalls die ben er den Verdacht lenkte, vorher nicht näher gekannt habe, ift be­die Socialdemokratie" gelangt in der Versammlung gratis zur Möglichkeit angedeutet worden, daß nicht ein Mord, sondern ein stimmt widerlegt. Berger ist nachgewiesenermaßen seinem schänd­Ausgabe. Verbrechen gegen das keimende Leben mit tödlichem Ausgang vor- lichen Gewerbe fogar gemeinsam mit Lenz nachgegangen. Er be liege. Die Obduktion des Rumpfes ergab Spuren für ein fuchte auch Schantwirtschaften mit ihm und bewegte sich dort mit derartiges Verbrechen. Die polizeilichen Ermittelungen lenkten den ihm als einem guten Bekannten. In einer Wirtschaft besonders Verdacht auf den Masseur Köhler aus der Stephanstraße in wurde beobachtet, daß fie fich zuletzt duzten, während sie sich anfangs Moabit . Köhler verschwand gleich nach der Entdeckung der Leiche. Er mit Sie" angeredet hatten.

Lokales.

Man soll sich nicht mit fremben Federn schmücken lassen!

Dies Wort möchten wir Herrn Stadtrat Fischbeck ins Stamm­buch schreiben und zivar aus Anlaß folgender Thatsache.

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wandte sich nach Basel , kehrte aber bald wegen Mittellosigkeit nach Luise v. Böllnis, die bekannte Charakterspielerin des Deutschen Berlin zurück. Die Kriminalkommissare Benzig und Nasse, die Theaters, ist gestern einem schweren Leiden erlegen. Seit 1865 war seinen Spuren gefolgt waren, nahmen ihn Sonnabendvormittag fest. In der Freitagssigung der nach Kontrattbruchstrafen Lüfternen Bald nach seiner Verhaftung legte er ein Geständnis ab. Frau ie, zuerst als Opernsängerin, an der Bühne thätig. Vorher war fie preußischen Gesetzgeber, die an der Hinterfront des Herrenhauses Radatus starb ihm, als er feine verbotenen Mittel anwandte, unter Hofdame bei der Kaiserin Augusta gewefen. ihre Heimstätte haben, plauderte der Pastor v. Bodelschwingh in den Händen. Aus Angst zerstückelte er die Leiche und schaffte fie dem ihm eignen drollig- naiven Barlamentsstil auch über die Ber- fofort weg. Schon acht Stunden nach dem Tode und der Ber­ liner Asyle".

Der wadere alte Herr fand Worte hoher Befriedigung über die Einrichtungen und die Handhabung des Dienstes im Asyl für Ob­dachlose, als dessen Leiter er Herrn Stadtrat Fischbeck ansprach.

stückelung wurde der Rumpf im Verbindungskanal gefunden. Frau Radatus wurde bald von ihren Angehörigen vermißt. Diese tamen auch wiederholt nach der Leichenhalle, fonnten jedoch den Rumpf nicht recht agnoszieren. Erst durch das Geständnis des Verhafteten erfuhr man mit Bestimmtheit, wer die Tote war.

In das Treiben der ,, Engelmacherinnen" wird durch eine Gerichts­berhandlung hineingeleuchtet werden, die demnächst die 3. Straf­tammer des Landgerichts II beschäftigen wird. Angeklagt sind zwei in Schöneberg wohnende Frauen, die Aufwärterin Stiller ber­witwete Liebe und deren Tochter, Arbeiterin Karoline Krüger geborene Liebe, die sich wegen Körperverlegung mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung zu verantworten haben werden.