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die Stimmen beider freisinnigen Parteien trat das Haus dem lag. Verrat witternd, versuchte er zu fliehen, wurde aber von dem Deffentlichkeit großes Intereffe, zu erfahren, auf Grund welchen Kommissionsantrage bei. Gendarm, der als Kutscher verkleidet war, angehalten. In demselben Thatbestandes und welcher Rechtskonstruktion das Kriegsgericht zu Weiter nahm das Haus noch in zweiter Lesung den An- Augenblick stürzten auch von allen Seiten Soldaten heran. Der der schweren Verurteilung eines Soldaten gelangt ist. Gerade trag Dr. Arendt( frk.) und Genossen auf Annahme eines Student wurde nach Kiew   transportiert. bom militärischen Standpunkte erscheint der Ausschluß Gesetzentwurfs betr. die Gewährung von Beihilfen an ehe- Gewaltthat, begangen durch Auslieferung eines Menschen an die könnte manchem eine Lehre geben, wie er sich in ähnlichen Fällen Nach langen Ermittelungen wurden die beiden Schmuggler der der Deffentlichkeit äußerst fehlerhaft, denn die öffentliche Verhandlung malige Angehörige des preußischen Heeres und der Marine fremde Behörde, angeklagt und vom Schwurgericht zu je ein Jahr nach Ansicht der militärischen Richter zu verhalten habe. an, die an dem Kriege gegen Dänemark   1864 teilgenommen schweren Kerkers mit je 14 tägigen Fasttagen verurteilt. haben. Die Regierung wird dem Antrage vermutlich nicht beitreten, da die Fürsorge für die Veteranen ihrer Ansicht nach Sache des Reiches ist.

Den Schluß der ungewöhnlich reichhaltigen Tagesordnung bildete die Besprechung der Interpellation des Centrums, ob die Regierung bereit ist, durch Einbringung einer entsprechenden Gesetzesvorlage dahin zu wirken, daß die durch das Servisgesetz und das Gesek über die Klassen­einteilung der Drie anderweit festgestellte Klasseneinteilung für Preußen mit Wirkung vom 1. April 1904 ab in Kraft tritt. Die Regierung beantwortete die Interpellation in bejahendem Sinne.

Wie eine Geschäftsordnungs- Debatte am Schluß der Sizung ergab, unterliegt es feinem Zweifel, daß die Interpellation über die Vorgänge im Saarrevier in dieser Tagung nicht mehr beantwortet wird. Der Minister Möller will erst das Erscheinen des Gerichtserkenntnisses und der steno­graphischen Berichte über den Prozeß abwarten.

Dienstag: Kleinere Vorlagen. Interpellaton über das Fleisch beschau- Gesetz.

Bedeutende Verstärkungen für Südwestafrika foll, wie der Schlesischen Zeitung" aus Berlin   gemeldet wird, Generallieutenant v. Trotha sofort nach seiner Ankunft telegraphisch   verlangt haben. Die militärische Lage sei fehr ernst, Oberst Leutwein   sei zu weit vorgestoßen, so daß unsre Rückzugs- und Etappenlinie fast ohne Berteidigung sei, und es den Hereros ein leichtes wäre, fie an jedem beliebigen Punkte zu unterbrechen und unfren Truppen ernsteste Schwierigkeiten zu bereiten.

Dieser Meldung wird ja wohl alsbald ein offiziöses Dementi folgen, womit ihre Unrichtigkeit bekanntlich keineswegs erwiesen wäre. Daß Major Leutwein von Trotha sofort taltgestellt worden ist, beweist auch folgende Meldung des neuen Oberst­tommandierenden vom 18. Juni:

der Hauptabteilung ernannt worden!-

Deutfches Reich.

Und in Preußen Deutschland  ?

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Ausland. Spanien  .

Werden auch bei uns Menschen zur Verantwortung gezogen, die iemand an fremde Behörden ausliefern? Am 19. März 1903 wies der Abg. Gradnauer im Reichstage Bäckerstreit tam es zu Unruhen. Zwischen Ausständigen und Bilbao  , 19. Juni.  ( W. T. B.) Bei einem hier ausgebrochenen auf die folgende Meldung des nichtsocialdemokratischen Oberschlesischen Arbeitern, die sich am Ausstande nicht beteiligten, fand ein zu­Tageblatt" hin: " Man flagt in Myslowiz ohnehin über den Eifer gewisser fammen sto statt, in dessen Verlauf Schüsse abgegeben wurden. Ordnungsorgane, sich dienstlich hervorzuthun. Der Gendarm D. Dabei wurden zwei Personen verwundet. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. hat schon einmal einen russischen Unterthan, der von Desterreich kommend, angeblich aufrührerische Schriften bei sich führte, ohue ihn erst der Polizeiverivaltung oder seiner vorgesezten Behörde vorgeführt zu haben, an das russische   Gendarmeriekommando aus­geliefert.

Der Beamte erhielt von der russischen politischen Aufsichts­behörde 25 Rubel als Prämie, dazu vom Zaren die filberne Medaille für Eifer" am Stanislaus- Bande. Von seiner eignen Behörde aber wurde ihm bedeutet, daß sein Verfahren nicht torreft gewesen sei."

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Rußland.

Der General für Volksverdummung.

General Glasow, der zum Minister für Volksaufklärung ernannt wurde, beginnt bereits seine segensreiche Thätigkeit. Sein Programm, das ihm von dem berüchtigten Erzreaktionär, dem Fürsten echtscherski entworfen worden ist, besteht nach der Dswobosch­denje" aus folgenden Punkten: 1. Verminderung der Zaht der Studenten, 2. Umwandlung der bestehenden a cht­Iassigen Gymnasien in sechsklassige und 3. Ueber. gabe der Volksschulen in das Ressort des heiligen Synods.

Die Abiturienten der geplanten sechsklassigen Gymnasien werden feinen Zutritt zu den Hochschulen haben. Auf diese Weise wird be absichtigt, die Zahl der Studenten sozusagen automatisch herabzu­mindern. In die Gymnasien aber, die zum Besuch der Universitäten berechtigen, werden nur Söhne wohlfituierter, politisch zuverlässiger Eltern zugelassen werden.

Seitens der Regierung ist auf diesen Fall niemals Antwort er­teilt worden. Die Darstellung ist also als richtig anzunehmen und es zeigt sich, daß ein preußischer Gendarm zarische Belohnung an­nehmen durfte und preußischerseits lediglich wegen nicht forreften" Verfahrens diese bemängelt wurde, während ihm ein Strafverfahren nach§§ 234 und 239 des Strafgesetzbuches gebührt hätte. Freilich ist es nicht wunderbar, daß die vorgesezte Behörde des Gendarmen seine Verfehlung eher als Ruhmesthat benn als Schandthat ausah, da, wie Graf Bülow mitgeteilt hat, die Bismardsche Russen politik mit gesezwidrigen Auslieferungen glorreich voranging. Dem Vernehmen nach hat General Glasom bereits vor Und noch ein preußisches Gegenstück gegen das Verhalten der bereitende Maßnahmen zur Durchführung dieser Neuerungen ge­österreichischen Justiz. In der Gerichtsverhandlung, die am 2. Juli troffen. Zu seinem Gehilfen soll er den General Solotarew, einen 1902 in Beuthen   in Oberschlesien   gegen die Genossen Morawski und notorischen, nationalistisch zugespitzten Reaktionär, ausersehen Dr. Golde stattfand, wurde der Spikel und Agent provocateur Gußner haben. entlarvt. In der Verhandlung handelte es sich um drei strafbare Dr. Golde gekauft zu haben. Der als Zeuge vernommene Grenz Broschüren, von denen Gußner behauptet, sie von der Genossin fommissar spätere Polizeirat Mädler aus Beuthen   D.-S. fagt aus, er hätte Gußner in Bezug auf den Ankauf der Bücher keinerlei Auftrag gegeben. Gußner hatte nur den Auftrag, einen jungen Mann zu beobachten, der sich in der Redaktion der Gazeta Robotnicza" aufhielt. Rechtsanwalt Heine stellte an Gußner die Frage:" Haben Sie den jungen Ruffen nicht geholfen, Wissen Sie denn auch, daß durch Sie der junge Russe in die Hände die Schriften über die Grenze zu bringen?" Gußner schweigt. Heine: ber russischen Polizei ausgeliefert worden ist?" Gußner nach längerem Schweigen: Ich weiß es nicht!"

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Die Zöllner hinter den Coulissen.

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Zweiter Tag der Verhandlung.

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of, den 18. Juni 1904. Die Hereros sind, wie ich die Lage auf Grund vieler sich teil­Er sei über die Vermögensverhältnisse seines Vaters nur durch die Fabrikbefizer Rudolf Münch jun.( 40 Jahre alt) bekundet: weise widersprechender Angaben auffasse, noch am Bücher unterrichtet worden. Danach habe sein Vater ein Vermögen Omurambofluffe im Süden des Waterbergs in großen Massen von 250 000 W. gehabt. Auch Grundbesiz habe sein Vater be­vereinigt. Als das zur Durchführung des Krieges treibende des Zeugen) Mutter 150 000 m. geliehen. Sein Oheim sei ein Als das zur Durchführung des Krieges treibende sessen und sich zum Zwecke eines Baues von dem Bruder seiner Element gilt der überwiegende Einfluß Asia 3. Dagegen soll sehr reicher Mann gewesen; dieser habe seinem Vater das Geld Samuel, der in Okahitua sigt, nicht mehr friegsluftig sein, und Michael und Tetjo sollen sich von Samuel ge= Später gelang es dem jungen Russen aus Warschau   zu entfliehen. würfnisses in der Familie des Privattlägers freundschaftlich ver­ohne jede Sicherheit geliehen. Er habe bis zum Eintritt des Zer­trennt haben. Thatsache ist, daß Banden Michaels nach ihrer Der Genosse machte der Redaktion der Gazeta Robotnicza" folgende kehrt, Vorsitzender: Wodurch ist das Berwürfnis ents Heimat abgezogen sind, während die Nachrichten über Tetjos Ver- Mitteilungen: Gußner hat mich überredet, die Broschüsen über die standen? Zeuge: Weil wir uns bei der Erbschaftsauszahlung bleiben widersprechend lauten. Banden sigen imparesis Grenze zu bringen, was ich anfänglich nicht wollte. Dann hat mir übervorteilt sahen. Der Zeuge bekundet im iveitern: Er sei berge, und vermutet wird, daß sich auch in den Komasbergen Gußner eingeredet, er werde mir den Halbpaß besorgen und mich Prokurist der Firma gewesen, er habe aber infolge des Zer­Räuberaufhalten. Die Dnjatiberge habe ich aufklären lassen, später den Halbpaß und wir fuhren zusammen nach Sosnowice habe zunächst daran erinnert, daß das Kapital- Saldo viel zu niedrig über die Grenze bringen. In der That brachte er mir einige Tage würfnisses mit dem Privatkläger seine Stellung aufgegeben. Er ohne daß vom Feinde seither etwas entdeckt worden wäre. Ich( eine russische   Grenzstation unweit von Kattowiz). In Kattowi bemessen sei. habe Oberst Leutwein   gebeten, nach Otahandia zu stieg in unser Abteil ein unbekannter Mann ein, der mich in werden, zumal sein Vater eine solche Bestimmung getroffen hatte; Er wollte auch nicht Prokurist, sondern Teilhaber tommen, und mit der Führung der Hauptabteilung Sosnowice beim Aussteigen auf ein von Gußner gegebenes Zeichen der Privatkläger habe dies aber abgelehnt und ihm bei Ausbruch Major v. Glasenapp beauftragt." verhaftete. Der Unbekannte war ein verkleideter russischer des Berwürfnisses geschrieben:" Ich warne Dich, mit mir zu pro­Oberst Leutwein ist also aus der Gefechtslinie zurückgezogen Gendarm, den Gußner zu diesem Zweck nach kattowig hatte geffieren, für diesen Fall haben Dein Vater und ich ein Testament worden, dafür ist sonderbarerweise Major v. Glasenapp, der kommen lassen. Unglücksmensch, dessen ganze ehemalige Abteilung von 500 Mann Würde die preußische Justiz nicht hinter der vielkritisierten gemacht." Vors: In diesem Testament soll stehen: Wer sich meinem Willen widersetzt, den enterbe ich? 3euge: a. teils durch feindliche Angriffe, teils durch unerhörte Marsch- galizischen schmählich zurückſtehen wollen, so müßte fie alsbaldorf.: Weshalb haben Sie dann nicht gesagt: Heraus mit dem leistungen hervorgerufene Strankheit, aufgerieben wurde, zum Führer gegen den Gußner strafrechtlich vorgehen. Wird sie das thun, was Fleberwisch, wo ist das Testament? Das wäre doch ungemein galizische Richter nicht zu verweigern vermögen? wichtig gewesen? 3euge: Ich glaubte, das Testament ist ein Geschäftsgeheimnis; hoffentlich ist es überhaupt nicht da. Ein Gemeindewahlfieg in Mülhausen  . Bantier Bassermann habe ihm zwei Millionen für das Erbteil geben Der zweite Wahlgang der Mülhausener Gemeinderats Ersatz- woller. Er habe aber schließlich sich mit Auszahlung von 531 000 m. wahl, die am Sonntag stattfand, hatte, wie uns telegraphiert wird, begnügt. Vors.: Was für eine Bewandtnis hat es mit der an­das Ergebnis, daß die fünf socialdemokratischen angeblichen Steuerhinterzichung? 8euge: Jm Privatcomptoir des didaten mit 4400 Stimmen, ferner vier klerikale Kandidaten Privatklägers sagte mir dieser einmal: Ich warne Euch vor ge­mit 3700 Stimmen gewählt wurden. Die übrigen Kandidatenliſten ziehungen begangen. Wenn das Gericht Einsicht in die Bücher richtlichen Schritten. Euer Vater hat mehrere Jahre Steuerhinter­fielen aus. nimmt und diese Steuerhinterziehungen entdeckt, dann muß, soweit In der vergangenen Woche war der Schauplatz Homburg  . Am legten Sonntag treffen wir den Grafen Bülow der Schauplatz Der erste Wahlgang am 12. Juni hatte bei starker Wahlbeteili- mir bekannt, der fünfzehnfache Betrag nachgezahlt werden. Ich kann ändert sich nur um einen Vokal in Hamburg  , wo das Rennen gung( 76 Proz. der Berechtigten) für die socialdemokratischen es ja aushalten, Euer Vermögen wird aber dabei bis auf den letzten Vorf.: auf dem Horner Moor vor sich ging. Dann wird die Politik für Kandidaten 3979-3936 Stimmen ergeben; es folgten die klerikale Pfennig draufgehen.( Bewegung im Zuhörerraum.) einige Zeit nach Stiel verlegt. Lifte mit circa 3100 Stimmen, dann die Liste des Allgemeinen Ist das wirklich wahr? Beuge: Ich habe mir diese Worte des Man wird es nun nicht mehr übel nehmen und es besser be- Wahlvereins( Schlumbergerscher Ordnungsmischmasch) mit 2300 Stommerzienrats sofort aufgeschrieben, im übrigen geht das aber aus der weiteren zwischen dem Privatkläger und mir geführten Stor­greifen, daß Gesetze wie die preußische Kontrattbruchsvorlage und die demokratische Liste an Tetzter Stelle mit 2100 nicht ganz forrett ausfallen; sie zeigen sich gleichsam in Reise- Stimmen. reſpondenz hervor. Vors.: Der Herr Kommerzienrat behauptet: Dies Ergebnis bedeutete neben dem Erfolg der Er habe weder dem Wortlaut noch dem Sinne nach eine solche Socialdemokratie die Verdrängung des Allgemeinen Wahlvereins Aeußerung gethan. 3euge: Jch habe mir die Aeußerung des Das Titelgeschäft. Die Mitteilungen von den Mirba ch schen durch die Klerikalen von der zweiten Stelle. Die Socialdemokratie Herrn Kommerzienrats sofort fast wörtlich aufgeschrieben. Bittbriefen mit dem Wappen der Kaiserin werden durch die Staats- und Demokraten zusammen, die 1902 miteinander zufammengingen Bors.: Hier ist ein Brief des Privatklägers, in dem es heißt: bürger- Zeitung" noch durch einige Striche ergänzt:" Die Folge war, und so die Gemeindevertretung eroberten, haben ein Mehr von Wenn es zu einem gerichtlichen Verfahren kommt, dann dürfte das daß nicht nur viel Geld einging, sondern daß auch zahlreiche Gesuche 600 Stimmen erhalten gegenüber den beiden andren Listen. Für Gericht auch wegen der Steuerzahlung in den Büchern herum­an den Oberhofmeister der Kaiserin gelangten, in denen er um Be- den erforderlichen zweiten Wahlgang, an dem sämtliche Listen fürwortung von Gesuchen um den Kommerzienratstitel, um Berleihung von Orden 2c. angegangen wurde. Es wird uns erzählt, daß Freiherr sich wieder beteiligen durften, war die Socialdemokratie bereit, den v. Mirbach eigens einen Herrn anstellte, dem die Vorprüfung solcher Demokraten nochmals, wie schon vor dem ersten Wahlgang, vier Gesuche und die persönliche Verhandlung mit den Bittstellern Size von den neun zur Wahl stehenden zu überlassen. Die Demokraten oblag. Die Herren Schulz und Nomeick dürften darüber manches leisteten aber das jämmerliche Stück, der Socialdemokratie den Verzicht erzählen können. Zu den Bittstellern soll auch der Brauereibesiger ihrer Size bis auf zwei zuzumuten; dies frivole Anfinnen wurde Haase in Breslau   gehört haben. Ordensschwindler hatten ihn natürlich glatt zurückgewiesen. Die Demokraten hatten nämlich als gebrandschatzt und waren deshalb vor Gericht gestellt. Später ist Biel   ins Auge gefaßt, die socialdemokratische Mehrheit im Gemeinde­feine Sehnsucht nach dem Kommerzienratstitel doch gestillt worden, rat zu stürzen. Der Erfolg ist nun, daß sie gänzlich ausgefallen und zwar nachdem er, wie man sich erzählt, eine größere Summe zu Wohlthätigkeitszwedken für die Freiherr v. Mirbachschen Stiftungen sind und die Klerikalen die Sitze, welche die Demokraten hätten haben können, erhalten. Der Gemeinderat wird sich demnach jetzt gezahlt hatte." aus 20 Socialdemokraten, 12 Demokraten und 4 Klerikalen zu­Zum preußischen Zarendienst. sammensetzen.-

Wo regiert die Regierung? Für Interessenten des gegen wärtigen Regierungssystems dürfte es von Wichtigkeit sein, wo jeweils unfre Minister das Geschick unsres Volkes fest, weise und besonnen in ihren Händen lenken.

toilette.

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schnüffeln, denn eine solche Gelegenheit läßt sich das Gericht sicher= lich nicht entgehen. Das wäre aber nicht im Interesse Deines Baters, deshalb hat ja Dein Vater das Testament gemacht, um ein solches Vorkommnis zu vermeiden. Danach hat der Privatkläger eine Steuerhinterziehung allerdings angedeutet. Zeuge Jch bin in diesem Punkte meiner Sache vollständig sicher. Es ent spinnt sich hierüber noch eine lange Auseinandersetzung; bei dieser Gelegenheit bemerkt der Vorsibende: Es ist nur gut, daß nicht viele solcher Beleidigungsprozesse vorkommen, sonst müßte man noch mehr Gerichte schaffen.

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Jm weiteren Verlauf der Vernehmung des Zeugen bemerkt der Vorfikende: Die angebliche Bemerkung des Herrn Privat­flägers betreffend die Steuerhinterziehung ist das Wichtigste des ganzen Prozesses. Ich stelle deshalb noch einmal die eindringlichste Frage an Sie: Können Sie, unter Berufung auf Ihren Eid, mit Zwei Gerichtsverhandlungen erregten lezzthin in Galizien  boller Bestimmtheit sagen: Die Aeußerung ist von dem Privatkläger allgemeines Aufsehen. In dem einen Falle war ein russischer Der Pionier bei der Maifeier. Aus Metz   wird berichtet: Am gethan worden. Erwägen Sie, daß nach Jahrzehnten diese ganze Soldat über den Grenzfluß in das galizische Dorf Kozina ge- 1. Mai d. J. ereignete fich folgender Vorfall. Gelegentlich der von Angelegenheit Ihnen wertlos erscheinen könnte, ich meine damit die flohen. Froh, die russischen Fesseln los zu sein, ging er in eine den Mezzer socialdemokratischen Klubs arrangierten Maifeier bemerkte Sterbestunde. Können Sie dereinst vor dem ewigen Richter be­Schänke. Inzwischen berieten die Aeltesten des Dorfes, was sie mit der Straßenpatrouilleur, ein Unteroffizier, daß sich auch ein haupten, daß Sie in diesem Punkte die volle Wahrheit gesagt und dem Deserteur machen sollten. Die armen, unwissenden Bauern Pionier in die Wirtschaft Weber in Sch, den Versammlungspunkt sich auch nicht irren können? 3euge: Ja bin meiner Sache fürchteten die Macht der russischen Gendarmen selbst auf galizischem der Feiernden, begab. Der Ortspolizist machte ihn auf die An- vollständig sicher. Vors.: Herr Privatkläger  , ist denn einmal Boden, sie fürchteten andrerseite, daß die galizische Behörde sie zwingen wesenheit des Soldaten im Wirtslokale aufmerksam, riet ihm aber betreffs Steuerhinterziehung etwas vorgekommen? Privat= werde, den Ankömmling zu ernähren und entschlossen sich in ihrer ab, in das Lokal hineinzugehen, weil es sonst zu Thätlichkeiten Iäger: Es ist niemals etwas vorgekommen. Wir hatten nur grausigen Unwissenheit zu einem entsetzlichen Schritt. Sie banden kommen könnte. Der Unteroffizier ging auf diesen Vorschlag ein und einmal wegen zu hoher Einschätzung reklamiert, aus diesem Anlaß Sen Deserteur, brachten ihn über den Fluß und lieferten ihn der wartete vor dem Lokale, bis der Pionier herauskam, dann stellte er mußten die Bücher dem Regierungsvertreter vorgelegt werden, das russischen Grenzwache aus. Nun waren sie ihn los, nun brauchten fest, daß es ein Sechzehner- Pionier war. Es muß wohl hierbei irgend war aber nach dem Tode meines Socius. sie nicht mehr zu fürchten, daß in ihre Hütten des Elends und ein Delift gegen die militärische Ordnung stattgehabt haben, denn Rudolf Münch jun. bekundet im weiteren: Er hatte die Hungers eine neue Sorge, eine neue Last einziehen werde. nachdem der Unteroffizier wegen Feigheit vor das Empfindung, daß die ihm vorgelegte Bilanz falsch war und zwar Dann aber fam das Gericht. Der Gemeindevorsteher des Kriegsgericht gestellt war, aber freigesprochen wurde, stand am ganz besonders deshalb, da das erste Halbjahr 1895 ein Verlust Dorfes wurde zu mehreren Jahren schweren Kerkers verurteilt. Freitag der betreffende Pionier Friedrich Karl Keil, 3. Compagnie bon 100 000 m., im zweiten Halbjahr ein Verdienst von 60 000 m. Ein zweiter Fall, der am 7. d. M. vor dem Gericht zu Tarnopol   Pionier- Bataillion 16, vor dem Kriegsgericht des Gouvernements. gebucht war. Es schien ihm aber unmöglich, daß plöblich ein solch ( Galizien  ) abgeurteilt wurde: Im August vorigen Jahres tam ber Nachdem recht eingehend die Personalien des Mannes verlesen erheblicher Umschwung eingetreten sei. Im übrigen sei gerade das Student Wolinski in das ostgalizische Dorf Badwiszówka, das an dem wurden, erhob sich der Anklagevertreter und beantragte für die ganze Jahr 1895 für die Weberei ein sehr gutes gewesen. Grenzfluß 8brucz gelegen ist. Der Student hatte einen Koffer Dauer der Verhandlung einschließlich Verlesung der Anklage und des Privatklägers, Rechtsanwalt Ströbel: In welcher Beziehung Schriften bei sich, die er ins russische   Staatsgebiet bringen wollte. Verkündigung des Urteils Ausschluß der Deffentlichkeit. Der Besteht der Zeuge zu dem Artikel in der Oberfränkischen Volkszeitung": Nach kurzer Zeit fand er auch zwei Schmuggler, die ihm versprachen, schluß des Gerichts ging wirklich dahin, daß die Deffentlich" Die Sonne bringt es an den Tag!"? Der Zeuge verweigert die ihn gegen eine Belohnung von 20 Gulden über die Grenze zu feit während der ganzen Dauer der Verhandlung ausgeschlossen sei, Antwort. Es wird danach der Artikel der Oberfränkischen   Volks­bringen. In einer finsteren Nacht ging man über den Fluß. Der und zwar unter Bezug auf§ 288, weil eine Gefährdung der öffent zeitung" von 1896 verlesen. In diesem werden einige Briefe an eine Schmuggler trug den Studenten hinüber, der andre feinen Koffer, lichen Ordnung und militärdienstlicher Interessen" vorliege! die Handweber angeführt, in denen diese von dem Kommerzienrat in dem etwa 120 russische   Pfund Schriften enthalten waren. Drüben So ist denn nichts weiteres bekannt geworden, als daß der Walther Münch- Ferber aufgefordert werden, die von Rudolf Münch tam sofort wie verabredet worden war ein Wagen heran, in Anflagevertreter nicht weniger als zwei Jahre Gefängnis beantragte erhaltenen Arbeiten sofort zurückzugeben. Wenn ein Arbeiter zum dem der Student weiter von der Grenze gelangen sollte. Er stieg und daß das Urteil auf sechs Monate Gefängnis lautete. Kontraktbruch auffordert," so heißt es in dem Artikel, dann erhält ein, zahlte den Schmugglern den vereinbarten Lohn und fuhr ab. Der Ausschluß der Deffentlichkeit hindert jede Möglichkeit, die er eine harte Strafe. Aber wenn zwei dasselbe thun, dann ist es Bald merkte der Student aber, daß auf dem Wagen ein Gewehr höchst auffällige Angelegenheit zu beurteilen. Und doch hat die nicht immer dasselbe." Vorf.: Wer hat den Artikel einsehen

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