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Blüten der freien Arztwahl.

In Leipzig zeitigt der Kampf der Aerzte um die Arbeiter­groschen der Krantentasse folgende Anordnungen:

An Herrn.

Der Nat der Stadt Leipzig . Krankenversicherungsamt. J. V.: Boeters, Stadtrat. Es ist dazu zu bemerken, daß in Leipzig freie Arztwahl ist, so daß jeder Kranke sich einen beliebigen Arzt wählen fann. Es giebt fein gesetzliches Mittel, jemand an der Beeinfluffung eines Kaffenmitgliedes in der Wahl seines Arztes zu hindern. Ferner wird die Verwaltung der Leipziger Ortstasse noch immer von dem gewählten Vorstand geführt und dieser allein hat das Recht, Kranken­besucher anzustellen und zu entlassen. Doch das alles ist gleich­gültig: die Leipziger Verbandsärzte betrachten nun einmal die Mit glieder der Ortskasse als die ihnen von Gottes und Rechts wegen verordnete Erwerbsquelle und dagegen kommen andre Rücksichten nicht auf. Deshalb ist die freie Arztwahl" der allein würdige Bustand.

Wilde Zustände.

Berlin una amgegend.

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Polizei ging ein Schuhmann in die Fabrik. Er fand zwei Mann Zum Steinfegerftreik in Berlin . Die Innung der Steinseh- im Maschinenhause beschäftigt und in einer Werkstatt machte er die meister hat die Verhandlungen vor dem Gewerbegericht abgelehnt. Wahrnehmung, daß in den Hobelbänken Werkstücke eingespannt waren, Späne und Werkzeuge lagen umher, an den Wänden hingen Nachdem in der Beschwerdesache des Dr. med. gegen Der Streik in der Cigarettenfabrik ,, Manoli" ist beendet. Wie Sonntagskleider, mit einem Wort, der Augenschein zeigte, daß hier Sie diesseits festgestellt worden ist, daß Sie in Ihrer Eigen bereits mitgeteilt, hatte der Vorsitzende des Vereins deutscher foeben am Bußtage eine emfige Thätigkeit geherrscht hatte. schaft als freiwilliger Krantenbesucher der hiesigen Orts- Cigarettenfabrikanten zu Berlin , Herr Hirsch, die Ortsvertretung des Bon Arbeitern war allerdings nichte zu sehen. Sie hatten sich, als Krankenkasse das Kassenmitglied .. in der Wahl Tabakarbeiter- Verbandes sowie die Kommission der Streifenden am sie den Schuhmann kommen sahen, auf dem Boden versteckt. Eine feines Arztes zu beeinflussen gesucht haben, wird Ihnen im Montag zu einer Verhandlung über die eventuelle Beilegung Uebertretung der die Sonntagsruhe betreffenden Bestimmungen stand Auftrage der königlichen Kreishauptmannschaft die weitere des Streits bei der Firma Manoli" eingeladen. Die Verhandlungen somit fest. Der Fabrikant Neumeher erhielt eine Anklage, welche Kontrolle bon Mitgliedern der Drts- Krankenkasse hiermit zeitigten ein pofitives Ergebnis. Nach mehrstündiger Beratung am Montag vor dem Rigdorfer Schöffengericht ver­untersagt und aufgegeben, die Ihnen vom Kassenvorstande erteilte erklärte sich der Inhaber der Firma Manoli", Herr Mandelbaum, handelt wurde. Der Angeklagte führte zu feiner Rechtfertigung an, Legitimation, die hierdurch zurückgezogen wird, sofort, spätestens zu folgenden Zugeständnissen bereit: Der Preis für er sei ein Gegner der Sonntagsarbeit und lasse in seinem Betriebe- aber bis zum Maschinenhülfen beträgt wie bisher 25 Pfennige abgesehen von den zulässigen Arbeiten zur Instandhaltung der 27. diefes Monats pro Tausen d.( Bekanntlich lag die Hauptursache des Streits Maschinen an Sonn- und Feiertagen nicht arbeiten. Wenn trot­bei dem unterfertigten Krankenversicherungsamte, Brühl Nr. 80, barin, daß die Hülsen den Arbeitern und Arbeiterinnen mit 30 Pf. dem gearbeitet worden sei, so könne es sich nur um Accord­ I . Etage, Zimmer Nr. 37, abzugeben. anstatt wie bisher mit 25 Pf pro Tausend in Abrechnung gebracht arbeiter handeln, die sich am Feiertage in die Fabrik ein­werden sollten.) Ferner erfolgt die Wiedereinstellung gefchlichen haben, um dort thätig zu sein. Der Verteidiger des der beiden wegen ihrer Rommissionsthätigteit Angeklagten suchte einen Freispruch seines Klienten dadurch zu er Gemaßregelten. Für die 2 Pfennig Sorte Goldmundstück wirken, daß er den Standpunkt vertrat, da der Angeklagte nicht an­Cigaretten bewilligte Herr Mandelbaum sodann eine Zulage von geordnet habe, daß in seiner Fabrik am Sonntag gearbeitet werde, 10 Pf. pro Tausend, während der Preis für die übrigen Sorten o treffe ihn keine Schuld. Das Gericht vertrat jedoch die Anficht, derfelbe wie früher bleibt. Vereinbart wurde sodann, daß wegen daß der Fabrikant für die Durchführung der gesetzlichen Be­des Streiks beiderseitig keinerlei Maßregelungen vorgenommen werden ſtimmungen in seiner Fabrik zu sorgen habe. Der Angeklagte habe dürfen. fahrlässig gehandelt, wenn er nicht Vorkehrungen traf, durch welche Das Resultat dieser Verhandlungen unterbreitete die Kommission die Sonntagsarbeit verhindert werden mußte. Der Angeklagte der gestrigen Streifversammlung zur endgültigen Beschlußfassung. Neumeher wurde zu einer Geldstrafe von 50 m. verurteilt. In der gegenseitigen Aussprache stellten sich die meisten Redner auf den Standpunkt der Kommission und empfahlen die Annahme der Stadtverordneten Otto Klein zur Last gelegt, welcher gestern. Untreue und Unterschlagung wurder dem früheren Gastwirt und obigen Zugeständnisse resp. Vereinbarungen. In geheimer Ab­stimmung erklärten sich die Streifenden denn auch mit allen gegen 1898 war das Ehepaar Schindel zu Nigdorf verstorben. Es hatte vor der vierten Straffammer des Landgerichts II stand. Im Jahre 17 Stimmen mit dem Ergebnis der Verhandlungen ein­verstanden. Damit ist der Streit beendet; die Arbeit wird 5187 M. in bar und 2 Schuldscheine zum Betrage von insgesam In Wien tagt gegenwärtig der zweite österreichische Kranken- heute( Mittwoch) früh zu gewohnter Zeit von sämtlichen am Streit 1300 W. hinterlassen. Dies Geld follten die Enkel der Verstorbenen laffentag. Auf diesem Lage sind als Gäste anwesend: die Kinder einer Witte Sandrock erben. beteiligten Arbeitern und Arbeiterinnen wieder aufgenommen. Der Angeklagte wurde Dr. Joseph Ritter v. Wolf, Sektionschef im Ministe. als Nachlaßpfleger eingesetzt. Dieser legte das Geld in mündel: rium des Junern; Dr. Julius Kaan, Regierungsrat im Werkstattstreit der Schuhmacher. In der Filz- und Reiseschuh sicheren Papieren bei der Nationalbant an. Als Frau Sandrock fick Ministerium des Innern; Otto v. Gasteiger, Statt fabrit von Sally Rosenberg, Dircksenstr. 47, haben gestern nach Jahren einmal von dem Vorhandensein de Geldes überzeuger haltereirat im Handels- Ministerium; Dr. Theodor( Dienstagmorgen) sämtliche Arbeiter, ca. 100 an der Bahl, die wollte, machte der Angeklagte allerlei Ausflüchte. Dies kam der Frai Bollak vom Eisenbahn - Ministerium; Franz Bistler vom Arbeit niedergelegt. Die Ursache liegt in erheblichen so verdächtig vor, daß sie sich bei dem Amtsgericht beschwerte. Nun Eisenbahn - Ministerium; Prof. Dr. H. Ritter v. Schullern Preisreduktionen für einzelne Arbeiten. So z. B. ist der wurde Klein von der Behörde aufgefordert, die Depotscheine vor vom Ackerbau- Ministerium; Karl v. Wohlfahrt von der Accordfaz für eine Position( Einleister) von 70 auf 50 Bf., und für zulegen. Er leistete den wiederholten Aufforderungen keine Folge niederösterreichischen Statthalterei; Ernst v. Rorez; Dr. A. Ne- eine andre( 8wicker) von 3 M. auf 2,35 M. heruntergefeßt worden. Als schließlich der Gerichtsvollzieher in Anspruch genommen wurde tolitky von der niederösterreichischen Statthalterei; Central- Die Arbeiter versuchten durch einen Ausschuß mit dem Chef au ver- stellte sich heraus, daß von der Nachlaßmaffe tein Pfennig mehr vor Gewerbe- Inspektor Walther Edmund Ehrenhofer; Ge- handeln, indem sie sich in dem einen Falle sogar soweit herbeiließen, handen war. Der Angeklagte hatte er die Papiere zu% des Werts werbe Ober- nspettor Regierungsrat Kulta. eine Ermäßigung des alten Preises von 3 M. auf 2,70 M. hin- berpfändet und dann den Nest verkauft, um einen Wechsel bezahler Und für die Arbeiterunfallversicherungs- Anzunehmen. Sie forderten außerdem einen Aushang der Preise und zu können. In einem früheren Termin hatte ein als Sachverständiger das Einschreiben der Arbeiten nebst Preis ins Arbeitsbuch. Herr vernommener Arzt begutachtet, daß sich bei dem Angeklagten Spurer Wien: Direktor Regierungsrat Kögler und Dr. Kaan. Rosenberg aber wollte sich nur zu einer gulage von 5 Bf.( 1) von Geisteskrankheit geltend machten, weshalb Klein in der Jrren. Prag : Dr. Haubner, Wilhelm Cerny und Dr. Holejschovsky. verstehen, also Zahlung von 2,40 M. für eine Arbeit, für anstalt Herzberge einer näheren Untersuchung unterworfen wurde Brünn : Dr. Alois Klettenhofer und Ludwig Woturet. die es früher 3 M. gegeben hatte, und welche die Gesellen Der Anstaltsarzt gab in der erneuten Verhandlung am 1. Februai Graz : Direttor Aferl. jezt bereits für 2,70 M. herzustellen erbötig waren. Bezüglich der 1902 sein Gutachten dahin ab, daß Klein zur Zeit der That geistig 70 Pf.- Position machte der Chef nur unbestimmte Zusagen. Als der normal gewesen, später aber infolge hochgradiger Hysterie in Geistes: Ausschuß auf die event. Folgen der Abzüge hinwies, meinte Herr frankheit verfallen sei. Das Verfahren wurde auf Grund dieses Gut Rosenberg kurz, die Arbeiter fönnten seinetwegen streifen, einstellen achtens eingestellt. Nach längerer Zeit wurde der Angeklagte durch der würde er dann niemanden von ihnen mehr. Ja, er drohte damit, Kreisarzt Dr. Dietrich nochmals untersucht. Da sich Zeichen von daß ein Streit von der Fabrikantenvereinigung mit einer allgemeinen Unzurechnungsfähigkeit nicht mehr an ihm bemerkbar machten, wurd Aussperrung beantwortet würde. Hinzu kam noch, daß Herr Rosen das Strafverfahren wieder aufgenommen. Vor der Straffammer berg einen Arbeiter, der auf Auszahlung des alten Preises für eine erklärte der Angeklagte, daß er das Geld nicht für sich verbrauchi der oben bezeichneten Arbeiten bestand, einfach verprügelte. Ein der- habe, er könne sich aber über dessen Verbleib nicht äußern und müsse artiges Verhalten erschöpfte die Geduld der Arbeiter, und die Folge annehmen, daß es gestohlen sei. Dies nehm der Staatsanwalt auch war, daß sie einmütig in den Ausstand traten. Es wird dringend an, hielt aber den Angeklagten für den Täter. Er beantragte gegen gebeten, den Buzug nach diesem Betriebe fernzuhalten. ihn unter Berücksichtigung des gröbliche Vertrauensbruchs eins Gefängnisstrafe von einem Jahre sechs Monaten und dreijährigen Ehrverlust. Der Gerich dhof erkannte auf neun Monate Gefängnis.

stalten:

So etwas ist im Lande der Socialreform nicht möglich. Bei uns werden selbst die Vertreter fremder Staaten noch rechtzeitig wieder hinausgegrault, die einer Arbeiterzufammenkunft beizuwohnen beabsichtigen.

Gewerkschaftliches.

Wohlthaten

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still und rein gegeben..."

Der Scherl- Mosse- Krieg um den größten Teil der Beute aus dem deutschen Inseratengeschäft hat so ganz nebenbei einen Zipfel des Schleiers gelüftet, der über die socialen Verhältnisse innerhalb dieser Niesen- Meinungsfabriken gedeckt ist, welche ihren Besitzern Millionen einbringen.

Die Firma Mosse teilte nämlich der Welt auf einem an die Kundschaft" versandten Waschzettel die Formel mit, unter welcher eine Einigung über das Verfügungsrecht am Inseratenteil der Gartenlaube" zwifchen ihr und Scherl zu stande gekommen ist. Am

Schlusse des Waschzettels heißt es in Parenthese:

"( Wie verlautet, erhält die Firma Rudolf Mosse eine Ent­schädigung im Betrage von 500 000 m., wovon dieselbe 100 000. der Unterstützungskaffe ihrer Angestellten zugewendet hat. D. R. )" Dieser Satz zeigt föstlich die Mache der entweder direkt oder durch Inserate bezahlten redaktionellen Reklame. In der Druckerei Moffes selbst wird der Waschzettel hergestellt; die angeblich redaktionelle und als solche gekennzeichnete Bemerkung aber beginnt verschämt mit dem Worte:" Angeblich!"

Deutfches Reich.

Die Leitergerüstbauer befinden sich in Hannover im Streit. Buzug ist fernzuhalten. Centralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutschlands . Der Centralvorstand.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

gimmererstreifs in Düsseldorf spielten bekanntlich die Christlichen die Ein schweres Urteil. Bei Gelegenheit des vor kurzem beendigten Die Zweite Kammer gegen Schiffahrtsabgaben. Rolle als Streitbrecher und Streitbrecher- Agenten. Es kam deshalb Darmstadt , 28. Juni. ( B. H. ) Die 3r ite Kammer trat heute zwischen den Streifenden und den Christlichen zu Auseinander zu einer längeren Tagung zusammen. Ir der heutigen Sizung egungen, die schon verschiedentlich die Gerichte beschäftigten. Einen Ersuchen an die Regierung richtet, im Bundesrat entschieden gegen wurde ein Antrag des Abgeordneten Reinhardt erledigt, der daž dieser Arbeitswilligen zu Boden gestoßen und mittels eines Messers die Einführung von Schiffahrtsabgaben cuf Flüffen Stellung mißhandelt zu haben, wurde ein organisierter Zimmergeſelle be Geheimer Staatsrat rug von Nidda gaĔ schuldigt und stand derselbe dieser Tage in Düsseldorf vor der Straf- bie Erklärung ab, daß der Regierung nichts bekannt fammer. Thatsache war, daß der Arbeitswillige zu Boden gestoßen fei, daß bon irgend einer Seite die Einführung von worden war, auch daß er eine Verlegung am Kopfe davon Schiffahrtsabgaben beabsichtigt sei. Heffen halte grundsätzlich an der getragen hatte, nicht festgestellt fonnte aber werden, ob die Berlegung mittels eines Messers beigebracht worden war. Sogar in bgabenfreiheit der Flußschiffahrt fest und die bis jetzt erfolgten Die 100 000 M.- Geschichte hat dann nachträglich noch zu einem Verlegung von einem Aufschlagen auf einen scharfen Stein herrühren Debatte sprachen sich mehrere agrarische Abgeordnete gegen den An dem ärztlichen Attest wurde diese Frage offen gelaffen, weil die Aufwendungen für die Verbesserung der Rheinschiffahrt seien nicht becart, um eine Einführung von Abgaben zu rechtfertigen. becart, um eine Einführung von Abgaben zu rechtfertigen. In der höchst fidelen Krieg zwischen zwei Berliner Montagsblättern geführt. fonnte. Der Angeklagte bestritt ganz entschieden, der Thäter zu sein, Die Welt am Montag" hatte sie fritiflos übernommen. Die Zeit am doch behauptete der Verlegte, daß er sich nicht irren könnte, die trag Reinhardt aus, der schießlich mit 19 gegen 17 Stimmen An Montag" führte darauf in ihrer nächsten Nummer den Wert der Mißhandlung sei durch den Angeklagten erfolgt. Bei dieser Aussage name fand. Morgen beginnt die Beratung der Wahlrechtsvorlage. Mosseschen Wohlthätigkeit auf das richtige Maß zurück. Die Welt ist in Betracht zu ziehen, daß der Vorfall sich anfangs April morgens Breslau , 28. Juni. ( B. S.) Der von Glaz um 2 Uhr am Montag" aber sagt in ihrer neuesten Nummer, obgleich ihr vor 6 Uhr, also bei völliger Dunkelheit, abspielte. Obwohl nun 26 Minuten abgehende Schnellzug überfuhr, wie der B. G.-A. inzwischen eine gegenteilige, aber von ihr tot- weiter feine Zeugen vorhanden waren und gar fein Beweis vorlag, meldet, zwischen Heinrichsau und Zweifirchen einen zweijährigen daß die Mißhandlung mittels eines Messers geschehen sei, wurde Knaben, der an einem Bahnübergange gespielt hatte. Das Kind, geschwiegene Berichtigung des bei Mosse beschäf- doch der Angeklagte zu fünfzehn Monaten Gefängnis welchem Arme und Beine abgefahren wurden, war sofort tot. tigten technischen Personals zuging: berurteilt. Köln , 28. Juni. ( B. H. ) Nach einer Meldung der Kölnischen Die Unterstügungskassen existieren und sind schon seit Jahren Der Staatsanwalt nahm die Gelegenheit wahr, um eine Bolts- Zeitung" stehen in Kaldenkirchen seit heute nacht 12 Uhr die ausgiebig von den Angestellten der drei Abteilungen, Redaktion, große Rede gegen die Gewissenlosigkeit der der Streifenden Rhenania- Thonierte in Flammen. Der Schaden ist sehr groß, aber kaufmännischen Angestellten, Buchdruderei, in Anspruch genommen zu halten. Die Handlungsweise der Streifenden sei ein durch Versicherung gebedt. 100 Arbeiter sind beschäftigungslos ge­worden. Die Verwaltung ist Vertrauensleuten aus dem Kreis der Vergehen gegen ihre Familie, das von keinem Menschen gebilligt worden. Man bermutet Brandstiftung. werden könne. Ueberhaupt entwickelte der Staatsanwalt betreffs der Angestellten der betreffenden Ressorts übertragen." Arbeitseinstellungen Ansichten, die sehr veraltet waren, Streifvergehen fönnen nicht schwer genug bestraft werden. Trotzdem der Verteidiger fich die größte Mühe gab, das Gericht zu überzeugen, daß die An­ficht des Staatsanwalts nicht maßgebend sein dürfte bei Beurteilung dieses Falles, stellte sich dasselbe, wie das Urteil beweist, auf den Standpunkt des Staatsanwalts.

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Husland. Schlimmes aus Amerika .

Frankfurt a. M., 28. Juni. ( B. H. ) Die Revision der beiden Raubmörder Groß und Stafforst gelangt am 2. Juli vor dem Reichs­gericht zur Verhandlung.

Stuttgart , 28. Juni. ( B. H. ) In Bissingen ist heute vormittag die Rommelsche Mühle, die größte Württembergs bolständig nieder­gebrannt. Der Schaden beläuft sich auf 400 000 n.

Wien , 28. Juni. ( B. H. ) Der Beamte ein hiesigen Kredit­δε vereins Eugen Salta ist nach Einkassierung ees Checks über 10 000 Stronen flüchtig geworden.

Französische Deputiertenkammer.

Was ist's nun mit der Mosseschen Wohlthätigkeit? Beim 25jährigen Geschäftsjubiläum des Tageblatt" wurden bon Mosse 300 000 m. gestiftet; 100 000 für die Redaktion, ebenso viel für die Expedition und noch einmal ebensoviel für das Druckerei perfonal. Auf die Verwaltung der Stiftung wurde den Beglüdten ein so geringer, besser gesagt tein Einfluß gewährt, daß das technische Personal die Stiftung ablehnte. Weniger selbstbewußt als die armen, aber nadenfesten Arbeiter mögen die Das, Bureau Laffan" meldet: New York , 27. Juni. Die Kulis in der Expedition und Redaktion die Schenkung des Herrn Buschneider aller New Yorker Schneidergeschäfte sind auf Befehl Paris , 28. Juni. ( W. T. B.) Bei der Beratung des Artikels Mosse entgegengenommen haben, obgleich beispielsweise für die ihrer Gewerkschaft( 1) in den Ausstand getreten. Bei dem Ausstande Mitglieder der Redaktion eigentlich allein das Angebot find 50 000 Perfonen beteiligt. Alle großen Schneidergeschäfte einer Wohlthätigkeit hätte empörend sein müssen. werden davon betroffen. Es ist fast unmöglich, einen Anzug nach Die Wohlthätigkeit" dem technischen Personal gegenüber Maß zu bekommen. Die höheren Gesellschaftskreise, die um diese vollzieht sich in folgenden Formen; Ist jemand durch einen Todes- Beit Sommergarderobe für heißes Wetter bestellen, fühlen den Aus­fall innerhalb der Familie oder aus andern Gründen bedürftig, so stand besonders unangenehm. wird ihm auf sein Bitten ein Vorschuß gegen Schuldschein Millionäre mit Smookings und Strandkostümen aus dem Vorjahre Das ist fürchterlich! Man denke, wenn nun die New Yorker gewährt; ein vielleicht in keinem andern Berliner Betriebe gebräuch ins Bad müssen! Oder wenn gar einer von ihnen noch weite liches Verfahren. Die Schuld" wird dann in wöchentlichen Raten Hosen mit Bügelfalten vorn und hinten statt enger mit den Bügel­von durchschnittlich 5 M. vom Lohn in Abzug gebracht. Ein falten an den Seiten hat! Arbeiter, dem die Frau starb, tam um ein Darlehn von 60 m. ein. Arbeiterentlassungen in Amerika . Eine Neuter" Meldung aus Es wurde ihm allerdings gewährt, aber in Raten von 15 M. wöchent- Philadelphia vom 28. Juni besagt: Von den Baldwin- Lokomotiv­lich bei einem Wochenlohn von 30 M. in Abzug gebracht. Beim Ab- werken werden in einigen Tagen 4000 Arbeiter entlaffen werden, zug der letzten 15 M. erhielt der doch gewiß Bedürftige Buch und nachdem bisher schon 6000 entlassen sind. Dies wird auf den Ge­Karte und mußte das Geschäft verlassen. schäftsrädgang zurückgeführt, da die Eisenbahngesellschaften teine Lokomotiven bestellen.

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Gerichts- Zeitung.

Ein Gegner der Sonntagsarbeit.

41 des Militärgeseges, in dem die Einberufungsgeit für die Uebungen der Territorialarmee auf fechs Tage festgeset wird, bean­tragt Colliard( Soc.) die Aufhebung dieser Einberufungen. Kriegsminister André erklärt diese Ülebungen als unentbehrlich für den festen Zusammenhalt der Territorialarmee. Berteaur ( focial. Radikaler) bekämpft gleichfalls den Antrag Golliard, der dann trok des Einspruchs jedoch mit 346 gegen 224 Stimmen angenommen wird. Ferner wird des Kriegsministers mit 402 gegen 147 Stimmen ein Abänderungsantrag in Erwägung gezogen, nach welchem Reserveleute der Ackerbau treibenden Bevölkerung während der Ernte- und der Weinlese- Zeiten nicht zum Dienst einberufen werden sollen.

Der Marineminister Pelletan unterbreitete eine Nachtrags­kreditforderung von 9 851 000 Frant, um das ostasiatische Ge­schwader mit einer Abteilung Torpedojäger auszustatten, Kohlen­lager in Saigon und Diego Suarez zu errichten, Munition nach Saigon und Biserta zu senden und die Häfen mit Torpedos aus­zurüften.

Was immer der Grund der Entlassung gewesen sein mag: sociales Verständnis verrät eine Entlassung in diesem Augenblick Baris, 28. Juni. ( W. T. B.) Die Untersuchungs­gewiß nicht. Sociales Verständnis verrät es auch nicht, daß die tommiffion über die Sarthäuser Angelegenheit Millionenfirma es bisher für überflüssig gehalten hat, trop mehr­bernahm heute den Masseberwalter Maillard von der Bank des facher Vorstellung seitens des Personals demselben Ferien und flüchtigen Lepere. Maillard erklärte, daß Lepere für Rechnung andre Vergünstigungen zu gewähren. In der von Mosse herausdorf wurde, wie Nachbarn beobachtet haben, seit Jahr und Tag fagen, ob Lepere Herr X sei, mit dem der Prior der Kartet ge= In der Pianofabrik von Neumeyer in der Elsenstraße zu Nigber Karthäuser Börsengeschäfte gemacht habe, er fönne jedoch nicht gegebenen Bresse werden aber alle Fälle, in denen andre regelmäßig jeden Sonntag gearbeitet. Am Bußtag des vergangenen sprochen habe. Firmen( mit Ausnahme der Konkurrenz natürlich!) ihrem Personal Jahres machten Bewohner der benachbarten Häuser wieder die Be­Ferien gewährten, als na chah menswert sorgfältig registriert. So sieht die fagenhafte Wohlthätigkeit einer Millionenfirma in der Wirklichkeit aus!

merkung, daß der Schornstein des Maschinenhauses der Neumeherschen Baris, 28. Juni. ( B. S.) Es bestätigt sich, daß die siriminal­Fabrik wie an jedem Werktage rauchte und daß eine Anzahl Arbeiter Kammer des Kaffationshofes in den ersten Tagen dessulit die in den Werkstätten beschäftigt waren. Auf eine Mitteilung an die Untersuchung über die Dreyfus- Affaire beenden wird. modnej

Verantw. Redakteur: Paul Büttner , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glede, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt