Nr. 151. 21. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Bounerstag, 30. Juni 1904.

Der Erzherzogssohn als Kellner.

Aus Industrie und Handel.

faiserlichen Hauses, dem der Sendling   des Hofes, der aus vielen Sofaffairen sehr unrühmlich bekannte Advokat Bachrach, prophezeite, Aus Wien   wird uns vom 25. Juni geschrieben: Ein alter er werde verhungern, wurde... Oberkellner im Café Rew Standal des habsburgischen Hofes ist soeben durch eine Broschüre neu ork in Budapest  ! Es ist das gewiß ein sehr ehrenhafter Beruf Zur Erneuerung des Kalisyndikats. Die Entscheidung, ob das aufgerollt worden. Das Buch trägt folgenden, ebenso umfänglichen und zweifellos achtungswerter als der eines vom Hof" Apanagierten"; Kalisyndikat seine fünfundzwanzigjährige Thätigkeit, die für seine als marktschreierischen Titel: Ein Justizmord! Enthüllungen aber man begreift doch, daß es nicht das Normale für Erzherzogs- Teilnahme ebenso gewinnbringend wie für die Konsumenten aus­des Erzherzogssohnes Baron Ernst Ballburg über die morga- söhne ist. Und weil aus der Geschichte hervorgeht, daß Reichtum, beuterisch war, fortsetzt, muß in diesen Tagen, bis Ende dieses natische Ehe seines Vaters Erzherzog Ernst. Geschrieben von ihm Macht, Ansehen nicht davor schüzen, daß der Hunger nach Geld alle Monats, entschieden sein. Die Verhandlungen darüber haben am felbst und behandelt, wie man erkennt, jene feine Geschichte, die andren Empfindungen zurückdrängt, haben wir die Historie zur Er- Montag hier in Berlin   begonnen, aber noch zu feiner Einigung unter dem Titel der Affaire Wallburg   die Deffentlichkeit wieder- bauung der Leser erzählen zu sollen geglaubt.

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Verbandstag der Graveure und Ciselenre.

Köln  , 24. Juni.

geführt, und sollten nun am gestrigen Mittwoch fortgesetzt werden. In der Zwischenzeit sollte die Vermittelungskommission nochmals versuchen, die widerstreitenden Werke zu einigen und einen Ausgleich der Beteiligungsziffern herbeizuführen. Es handelt sich bei dieser Erneuerung des Syndikats vornehmlich um einen Se ampf um die einer neuen Organisation des Syndikats, die schon langen Beteiligungsziffern, dann aber auch um die Festlegung Borberatungen unterliegt.

des

holt beschäftigt hat und zum Teztenmal in einer Gerichtsverhandlung in Laibach verhandelt worden ist. Im Wesen besteht die„ Affaire" aus einem Kampf um ein Erbe um den Nachlaß des im Jahre 1899 verstorbenen Erzherzogs Ernst, der sei vier Kindern, eben jenen Wallburgs, entzogen und von dem Bruder des erzherzoglichen Der Centralverband der Graveure, Ciseleure und verwandten Baters, vom Erzherzog Rainer, in Anspruch und natürlich Berufe hielt in der vergangenen Woche in Köln   seine vierte General­auch in Besitz genommen wurde. Daß die Wallburgs es find versammlung ab. Es waren 31 Delegierte erschienen, und zwar zwei Söhne und zwei Töchter die Kinder des Erzherzogs Ernst je 3 aus Berlin   und Leipzig  , je 2 aus Köln  , Pforzheim   und 1898, in dem der vorlegte Syndikatsvertrag abgeschlossen wurde, Das Kalisyndikat hatte seine größten Erfolge feit und der Laura von Stublig waren, steht außer allem Zweifel; Schwäbisch Gmünd  , je einer aus Stuttgart  , Nürnberg  , Heilbronn  , ber bem jest gültigen noch im wesentlichen entspricht. Diese Erfolge dafür erbringt jene Broschüre durchschlagende Beweise. Aller- München  , Eglingen  , Mannheim  , Mainz  , Frankfurt   a. M., Düssel  - feit 1898 ftellt die Köln  . 8tg." wie folgt zusammen: Während der dings würden sie schon bei Lebzeiten des Vaters verleugnet; der dorf, Krefeld  , Lüdenscheid  , Hannover  , Hamburg  , Friedrichshagen  , ersten 25 Jahre seines Bestehens, also von 1879 bis Ende 1903 hat willensschwache Mann scheint eingewilligt zu haben, daß sein Interesse Dresden  , Annaberg, Döbeln  , Radeberg   und Breslau  . für die Kinder von der Vaterschaft auf den Charakter eines Tauf- waren Centralvorstand, Stontrollkommission, Redaktion und Preß-( 1 Doppelcentner reines Kali entspricht etwa 8 Doppelcentner Kainit Ferner bas Synditat insgesamt rund 41 000 000 Doppelcentner reines Kali paten und also ,, Gönners" reduciert werde, daß man sie in mäßig tommission durch insgesamt fünf Kollegen vertreten. tostspieliger Weise versorge, im übrigen aber der Skandal" von Der von dem Verbandsvorsitzenden E. Brüdner erstattete die ersten fünf Jahre 9,4 Proz., auf die folgenden 10,5, 16,6, 24,6, oder 11 Doppelcentner Sarnallit) abgesetzt. Siervon entfallen auf bier natürlichen" Kindern in unauffälliger Art vertuscht. Ob ihnen Bericht des Hauptvorstandes umfaßt 2 Jahre, die Beit 88,9 Proz. Von diesen Mengen wurden rund 13 000 000 Doppelcentner deshalb ein sonst ganz unbekannter Bater erfunden wurde oder ob seit dem im November 1901 in Stuttgart   abgehaltenen Verbands- reines Kali für gewerbliche Zwecke verwandt und zwar in den vorher man damit irgend späteren Rekriminationen wegen der Erbschaft be- tag. Damais hatte der Verband, der am 1. Februar 1897 ge- genannten Zeiträumen 18,2, 18,4, 18,1, 20,1 und 25,2 Proz. Bu land­gegnen wollte, steht dahin; sicher ist, daß der dritte Vormund der gründet wurde, 1330 Mitglieder. Heute beläuft sich die Mitglieder- wirtschaftlichen Zwecken wurden dagegen in 25 Jahren rund Kinder, ein Sekretär des Erzherzogs Rainer, plöglich zahl auf 2260. Die größte Filiale ist Berlin   mit 768 Mitgliedern, 28 000 000 Doppelcentner reines Kali, und zwar in denselben „ Taufscheine" fand, wonach der Vater der Wallburgs ein dann folgt Leipzig   mit 200, Köln   mit 104, Pforzheim   mit 103, Beiträumen 5,5, 6,8, 15,9, 26,6 und 45,2 Proz. abgesetzt. Schließlich preußischer Offizier sein soll, von dem freilich weder früher noch Schwäbisch Gmünd   mit 94, Dresden   mit 59, Heilbronn   mit 55 usw. find in den 25 Jahren insgesamt rund 836 000 000 m. umgefeßi später etwas vernommen wurde. Daß diese Vaterschaft eine Fabel Der§ 153 der Gewerbeordnung brachte dem Verband zwei Ver- worden, wovon auf die ersten fünf Jahre 11,7 Broz, auf die und die sie beweisenden Trau- und Taufscheine Fälschungen sind, ist urteilungen seiner Mitglieder. Der Bericht sagt treffend darüber: folgenden 12,3, 17,4, 23,4 und 35,2 Proz. entfallen. Aus diesen so wahrscheinlich, daß man es annehmen kann. Die Versorgung der Der größte Lump ist heute in der Lage, einen anständigen Menschen Bahlen ergiebt sich, daß die Steigerungsfähigkeit des Umsages fast Erbherzogssprossen mißlang nun vollständig. Der eine Sohn, den hinter die Gefängnismauern zu bringen; er, der Lump, braucht sich ausschließlich in dem landwirtschaftlichen Absatz liegt. Die Be man beim Gericht untergebracht hatte, endete durch Selbstmord, die nur gegen den Beitritt zur Organisation zu sträuben und unter die deutung der Organisation und der Wirksamkeit eine Tochter ist schwachsinnig und der Gatte der zweiten übrigens Fittiche des Staatsanwalts zu flüchten; sofort ist die Anklage nach Synditats aber ergiebt sich daraus, daß der Zeitraum, in dem der zweite; der erste, ein alter Provinzadvokat, den man ihr auf 153 fertig, und ein ehrlicher Mensch geht abermals ins Gefängnis fich der Absatz an die Landwirtschaft am stärksten vermehrte, un­genötigt hatte, ist gestorben wurde seiner Offizierscharge beraubt, und erhebt die geballte Faust gegen den Ort seines Vaterlandes, mittelbar auf die Neu- Organisation des Synditats Ende 1898 folgte. als irgendwo im Ausland über die geheime Ehe des Erzherzogs wo es möglich ist, auf Grund gemeiner, gehässiger Denunziationen Während bis Anfang 1898 die zehn Mitglieder des Synditats einen Ernst ein Buch erschienen war. Diese Dame, Frau Clotilde anständige Arbeiter, die in Ausübung ihrer Koalitionspflichten und direkten Einfluß auf die Geschäftsthätigkeit hatten, wurde mun nach b. Szimic, scheint übrigens der charaktervollste der erzherzoglichen Rechte einmal mit einer landläufigen Redensart den indifferenten größerer Freiheit und Schnelligkeit gestrebt und man wählte für die Sprößlinge zu sein; obwohl ihr schweres Unrecht angethan wurde Arbeiter bezeichneten, in das Gefängnis zu werfen. Der Vor- neue Organisation die Form der Aktiengesellschaft. Bu hat man sie doch als Mitschuldige an der Laibacher Fälschung in figende geht ausführlich auf die innere Entwicklung des Verbandes, Kontrolle des Vorstandes, der sehr frete Hand bekam, wurde dem Haft genommen, trotzdem es offenkundig war, daß sie damit nichts auf die Lohnkämpfe usw. ein. Er läßt sich auch über die Frage: Aufsichtsrate der Aktiengesellschaften entsprechend ein Ausschuß ge zu thun hatte hat sie die Deffentlichkeit nie in Anspruch ge-„ Berufsorganisation oder Industrieverband?" aus und wandte sich wählt. Nach dreijähriger Thätigkeit dieser Organisationsform traten nommen und lebt anscheinend in gleichmütiger Berachtung ihrer gegen das Verlangen, die Graveure und Ciseleure etwa dem Metall- neue Schwierigkeiten dadurch auf, daß dem Syndikat die Eigenschaft ,, Verwandten" ein Leben für sich. arbeiterverband zugutveifen. Die beiden Berufe arbeiteten nicht nur der juristischen Persönlichkeit fehlte. Um diesem Mangel abzuhelfen, Die mannigfaltigsten Schicksale hat jener Ernst Wallburg er- in Metall, sondern je nach den Fabrikationszweigen in Stein, Holz, und dem Syndikat eine geschlossene einheitliche Form zu geben, lebt, von dem das Buch stammt und der derzeit vom Budapester Masse oder Glas. Die Graveure und Ciseleure hätten oft rein wuede ein Vertrag entworfen, der die Bildung einer Gefell  . Gericht wegen Betrug, begangen durch Fälschung einer öffentlichen gar nichts mit der Metallindustrie zu thun, und gerade, weil die schaft mit beschränkter Haftung vorsieht. Urkunde, verfolgt wird. Es wäre ungerecht, zu sagen, daß alle Berufskollegen so weit verstreut in sämtlichen Industriezweigen Vertragsentwurf unterliegt nun seit mehr als einem Jahre lang Diefer Schuld dafür den Hof trifft; nicht minder Anteil an seinem Geschicke thätig sind, sei die bestehende Berufsorganisation unentbehrlich. trägt der junge Mann selber, der zwar eine gewisse Begabung und Den Kassenbericht erstattete Siewert. Die Eine etwas pofitivere Erfolge gezeitigt haben. wierigen Vorberatungen, bie erst seit November vorigen Jahres Energie zu befizen scheint, aber auch mit dem ganzen Hochnuts- nahme betrug in der Berichtszeit, 2% Jahr, bis Ende März, leichtfimm eines Erzherzogssohnes behaftet ist. Er war zuerst 74 667,65 m., die Ausgabe 77 881,03 m., der Kassenbestand Ende ziffern. Sierüber ist es auch am Montag noch zu keiner Einigung Der Hauptkampf aber dreht sich um die Beteiligungs­Offizier, und mit der Protektion des Palais Rainer ausgestattet, März 11 885,39 M. An Streit- und Gemaßregelten- Unterstützung gekommen. Der Berghauptmann Dr. Fürst vom preußischen Fistus hätte ihm rasches Avancement nicht gefehlt. Denn es ist ein wurden ausgegeben 14 292 m., an Arbeitslosen- Unterstübung 3406 gab zu Beginn der Sigung eine allgemeine Uebersicht über den leuchtend, daß der Hof. ohne sein eignes Budget zu belasten, wohl Mart, an Sonder- Unterstüßung 636 M., an Sterbegeld 75 Mr., an Stand der bisherigen Verhandlungen und richtete sodann an die­in der Lage ist, einen Günstling emporzubringen sei es als Rechtsschutz und Gerichtstoften 388 M., für die Fachzeitung 10 700 jenigen 18 Werte, welche die von der Vermittelungskommission an Beamter oder Soldat; und daß man es bei Hof Mart usw. nicht vorweg darauf angelegt hatte, den Sohn des Erz- Im Anschluß an den von Hoffmeister erstatteten Bericht der Frage, ob sie nunmehr gewillt seien, die Beteiligungsquote anzu­gebotene Beteiligungsquote für nicht annehmbar erklärt hatten, die herzogs der Kellnerlaufbahn oder dem Zuchthaus zuzuführen, Breßkommission wurde u. a. folgende Resolution gegen eine nehmen. Im Interesse der Sache erklärten sich die Werke„ Hohen­ist selbstverständlich. Aber in die Rolle Rolle eines bescheidenen Stimme angenommen: In Erwägung, daß es eine der vornehmsten zollern"," Mansfeld  ", Protegés fonnte oder wollte oder wollte fich Wallburg   nicht schiden Aufgaben einer Gewerkschaftspresse ist, die Mitglieder in gewerkschaft- hierzu bereit. Da die andern Werte jedoch auf ihrem ablehnenden " Alexandershall" und„ Wintershall" und so verlor er zuerst die Gunst des Erzherzogs Rainer, um sich licher und politischer Beziehung aufzuklären und sie zu zielbewußten Standpunkt verharrten, weil die eingangs erwähnte Vermittelungs­allmählich deffen Haß zuzuziehen. Zuerst muße er als Offizier Arbeitern zu erziehen, erklärt sich die Generalversammlung mit der fommission gewählt, die bis gestern noch einmal ihr Heil versuchen quittieren, dann verlor er das Amt bei den Staatsbahnen, das ihm Haltung des Fachblattes einverstanden und erwartet, daß diefes sollte. Kommt das Syndikat in diesen Tagen nicht zu stande, so ein Wort des erzherzoglichen Onkels verschafft hatte, und schließlich ferner im Interesse der Arbeiterschaft aufflärend wirken möge." wird es zweifellos zwischen den in Frage kommenden Werken einen hörten auch alle materiellen Zuwendungen auf. Baron Wallburg Ein Antrag, das Fachblatt, das bis jetzt dreimal monatlich erscheint, der wütendsten Konkurrenzkämpfe geben, und da es sich um eine war auf sich selbst gestellt und daß er da nicht ganz unterging, ist fünftig wöchentlich erscheinen zu lassen, wird abgelehnt. Dem Ver- Industrie handelt, die der Landwirtschaft einen unentbehrlichen vielleicht das, was ihm am meisten zur Ehre gereicht. Er wurde bandstag lagen weit über hundert Anträge zum Statut vor, Pflanzennährstoff, der chemischen Industrie einen wichtigen Rohstoff Omnibusfutscher, dann Stallmeister  , später ein geschätzter Noten- die zu ausgedehnten Debatten führten. Es wurde beschlossen, den liefert, so ist das Interesse an diesen augenblicklichen Verhandlungen topist, bis ihn unvermutet das Interesse der alten Prinzessin Beitrag von jebt 30 Pf. pro Woche zu erhöhen vom 1. Oftober weit über die eigentlichen Kali- Interessenten hinaus geweckt. Die Montleaut, die auch in einem Wiener   Arbeiterbezirk sehr viel Gutes dieses Jahres an auf 40 Bf., vom 1. Oftober nächsten Jahres an Syndikatspresse, allen voran die„ Kölnische Zeitung  ", füllt Spalten gewirkt hat, von allen Nöten befreite. Nach dem Tode dieser Dame auf 50 Bf. Die Arbeitslosen Unterstübung wird mit Beschwörungsartikeln an die einzelnen Werke, das Syndikat zu nahm er nun den Kampf um sein Erbe auf. Mit einem in Wien   in folgender Weise erhöht: Es erhalten die Mitglieder nach ein- halten. gewonnenen Freunde namens Staudinger will er in Laibach, bei den jähriger Mitgliedschaft für 24 Wochentage, nach zweijähriger für über den Klee, Sie lobt das Syndikat und seine Wirksamkeit Nachforschungen nach der Ehe seiner Mutter, in der Taufmatrikel 30, nach dreijähriger für 36, nach vierjähriger für 42 und nach allein und vertritt dadurch natürlich einzig und des dortigen Garnisonsspitals zwei lose Blätter gefunden haben, fünfjähriger Mitgliedschaft für 48 Wochentage Arbeitslosen- Unter- fumenten die Produzenten, die Kali Magnaten; die Kon auf welchen die ordnungsgemäße Trauung seiner Mutter mit stüßung, und zwar Ledige pro Tag 2 Mt., Verheiratete 2,50 mt. Die Im Intereffe dieser Konsumenten aber, im Intereffe einer Ver­kommen für diese Presse nicht in Betracht. dem Erzherzog Ernst verzeichnet ist, die also ein rechts- Wartezeit beträgt 3 Tage. Nach einer noch nach fünf aufeinander- billigung des Kali ist nur zu wünschen, daß die Verhandlungen sich wirksames Dokument für den Nachweis seiner ehelichen Geburt wären. folgenden Wochen dauernden Arbeitslosigkeit erhalten nach zwei- endgültig zerschlagen! Diese Eintragung soll nun eine Fälschung sein; jähriger Mitgliedschaft die Kollegen einen Mietszuschuß. Die nach der Behauptung der Anklage hätten Staudinger und Wallburg Streitunterstützung beträgt je nach der Dauer der Mitglied- Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft. Nachdem im Reichstage aus der Taufmatrikel heimlich zwei leere Blätter Herausgeriffen und schaft für Ledige pro Tag 1,50-2 m., für Verheiratete 2-2,50 Mr. der Fischzug für die ostafrikanischen Bahnen so glänzende Erfolge Staudinger, der ein notorischer Schriftenfälscher sein soll, hätte die und pro Kind und Woche 1 M As Reife Unterstübung gehabt hat, geht die Sache jetzt ihren gesicherten fapitalistischen Weg. das Datum des 26. April 1858 tragende Vermerkung hineingefälscht wird pro Kilometer Bahnstrede 2 Pf. gezahlt, und zwar je nach der Am geftrigen Mittwoch wurde unter der Firma Dft afrikanische Staudinger wurde darob angeklagt und im Jahre 1902 in Laibach Dauer der Mitgliedschaft 10-40 W., der letztere Betrag nach mehr Eisenbahngesellschaft von der Deutschen Bank, der Direktion zu bier Monaten Kerker verurteilt. Wallburg   selbst war mittler als vierjähriger Mitgliedschaft.-An Umzug 3- Unter der Disconto- Gesellschaft, Mendelssohn 1. Co., S. Bleichröder, weile ungarischer Staatsbürger geworden, und die ungarischen it übung wird fünftig gewährt je nach der Mitgliedschaft 20-50 m. Delbrüd, Zeo u. Co., von der Heydt u. Co., Robert Warschauer   u. Co., Gerichte lehnten die von Desterreich begehrte Auslieferung ab. Das Eine lebhafte Debatte entsteht über den Antrag, zwei beder Deutsch- Ostafrikanischen Gesellschaft, Arthur Koppel und Philipp Berfahren gegen ihn ist aber noch anhängig; warum es zu einer foldete Beamte im Hauptvorstand anzustellen. Der Antrag Holzmann u. Cie., G. m. b. S., die Kolonial- Gesellschaft für den Gerichtsverhandlung noch immer nicht gekommen ist, ist nicht bekannt wird in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Dagegen wird ein Bau und Betrieb der Eisenbahn von Daressalaam   nach Mrogroro stimmig beschlossen, den Vorsitzenden künftig als befoldeten Beamten gegründet. Das Kapital beträgt 21 000 000 m. und erfällt in Ob jene Eintragung wirklich eine Fälschung war, ist schwer zu anzustellen, id aivar mit 2000 m., steigend bis 2400 W Weiter Anteile von je 100 M. zu 3 Proz. verzinslich und rückzahlbar zu fagen. Dem Buche des Wallburg   ist das Photogramm der zwei wird beschlossen, die Expedition der Fachzeitung dem für die Filiale 120 roz. Für die Verzinsung und Rückzahlung hat bekanntlich das Blätter beigegeben, und es müßte eine sehr geschickte Hand Berlin   anzustellenden Verwaltungsbeamten zu übertragen, wodurch eich die Garantie übernommen. gewesen sein, welche eine so tunstvolle Fälschung trifft. In der Ver- es der Filiale möglich ist, diesen Kollegen zu befolden. Zum befoldeten In den Verwaltungsrat wurden gewählt die Herren handlung hat sich Staudinger zu der Fälschung bekannt, wogegen Vorsitzenden wird G. Brückner, zum Kassierer Streicher- Kommerzienrat Mag Steinthal als Vorsitzender, Ministerial­von ihm Briefe herrühren, worin er den Wallburgischen Advokaten Berlin  , zum Berliner   Filialbeamten Thurow gewählt. direktor a. D. Josef Hoeter als stellvertretender Vorsitzender, Otto bittet, Wallburg   doch dahin zu bringen, daß er sagt, von we m er die Originalblätter hat". Ueber die im verflossenen Jahr aufgenommene Berufs- Braunfels, Ludwig Delbrück  , Karl von der Heydt, Bankdirektor Das widerspricht dem ſtatiſt it berichtet Thurow. Danach sind die Söhne der Graveure Arthur Gwinner, Geheimer Kommerzienrat Hugo Oppenheim  , Geständnis sicherlich sehr entschieden, aber nicht minder auch der und Eiseleure trotz teilweiser Errungenschaften im großen und ganzen Regierungs- und Baurat Otto Riese, Eisenbahndirektor a. D. Kart Darstellung, die Wallburg   von der Sache giebt: daß Staudinger schlecht, die Arbeitszeit ist in der Mehrzahl noch länger als Schrader, Dr. Ernst Springer, Justus Strandes  , Johann Warnholy. die ausgefüllten Blätter gefunden hat. daß Staudinger zu dem Geständnis beſtochen worden sei, aber das nicht auf eine Kuhhaut. Von den 2496 Kollegen, die die Frage rat 3. D. Friedrich Bormann und Gerichtsassessor a. D. Dr. Ernſt ist doch zu unwahrscheinlich. Daß mit der erwiesenen Fälschung mur bogen ausfüllten, wurden in dem betreffenden Jahr insgesamt Kliemke. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Berlin  . der Beweis für jene Eheschließung vernichtet ist und nur ein 64 450 Ueberstunden gearbeitet. Beweis, ist übrigens flar; es tann auch so sein, daß Wallburg  , vor nur 21 000 Stunden. Somit wurden dreimal mehr leberstunden u. Co. in Frankfurt   a. M. ist dieser Tage durch Kauf in den Die arbeitslose Zeit betrug Internationale Warenhänser. Das Warenhaus Hermann Schmoller der Unmöglichkeit stehend, die ihm als Gewißheit erscheinende Ehe gemacht als die Kollegen arbeitslos waren. Das zeigt den großen Besitz der Firma Société des Grand Bazars in Brüffel über­zu beweisen, zu dem Mittel der Erzeugung eines falschen Beweises Einfluß der eberarbeit auf die Arbeitslosig gegangen, welche Gesellschaft zur Zeit in Frankfurt   a. M. einen für eine sichere Methode griff- wie es einmal in der Affaire tett. Durch die Vermeidung der ersteren läßt sich die Arbeitslosig eignen Warenbazar größten Stils erbauen läßt. Der bisherige Be­Dreyfus der Oberlieutenant Henry gethan. Für die Eheschließung feit in ganz hervorragendem Maße bekämpfen. Das Ergebnis wäre figer des Frankfurter   Warenhauses wird Direktor des neuen Unter­foll noch ein Beweis zeugen: ein dreizehn Seiten langer Brief des noch erschrecklicher, wenn nicht die schlimmsten Fälle ganz aus den nehmens der Brüffeler Firma. Erzherzogs Ernst aus dem Jahre 1899, der an seine Tochter Fragebogen fern geblieben wären, da die betreffenden Arbeiter fich Clotilde gerichtet ist und das strikte Bekenntnis enthielt, daß der mit Recht schämten. Es wurde in 1215 Fällen Sonntags, in 294 treibt dem Auslande gegenüber natürlich genau dieselbe Politik, wie Deutscher   Wettbewerb in England. Der Stahlwerksverband be­Erzherzog mit der Mutter der Wallburgs firchlich verheiratet war. nachts gearbeitet, 211 Stollegen waren Heimarbeiter. Es erklärten seine andern Startellgeschwister, er verkauft zu so wesentlich billigeren Allerdings wird auch dieser Brief als eine Fälschung erachtet, wenn sich 1456 Kollegen für den Berufsverband, 284 für einen Industrie- Preisen dorthin, daß die Preise auf dem Auslandsmarkte förmlich er auch, da von ihm kein Gebrauch gemacht worden ist, zu einer verband; und zwar verteilt auf den Metall, den Holz, den Buch- stürzen. So macht sich auf dem englischen Stahlmarkte, Sruderverband u. a. In einer in

geworden.

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gerichtlichen Verfolgung nicht geführt hat. dem Umstande, daß Generalversammlung für die Erringung und gesetzliche Festlegung eines wie aus Birmingham   berichtet wird, der deutsche Wettbewerb,

cirkuliert.

der Brief verschwunden ist und lediglich in einem Photogramm höchstens achtstündigen Arbeitstages, bor allem aber Juristisch mag also die Sachlage nicht so ausgemacht sein, als für die sofortige Sherbeiführung des N e un stund entages durch das Sensationsbuch des Baron Wallburg behauptet, aber in moralischer den Verband. Hinsicht steht sie nicht controvers. Mit den Wallburgs wurde nämlich einstimmig angenommen, die sich für eine einheitliche Arbeitsvermitt Bum Punkte Arbeitsnachweis wurde eine Resolution über einen Ausgleich unterhandelt, und mit dem Betrag von dreinial­hunderttausend Gulben wäre das Entstehen des Standals verhüllt Arbeiter zu befinden hat. Als nächsten Tagungsort wählte die lung, innerhalb des Verufes ausspricht, die sich in den änden der worden. Aber der Ausgleich wurde abgewiesen und Baron Generalversammlung Nürnberg. Ballburg, der unbezweifelbare Sohn eines Mitgliedes des

welcher brei Monate nicht zu spüren war, wieder derart bemerkbar, baß die Preise von Knüppeln von 92% Suf 87% Sh. herabgebrüdt worden find; Stabeifen ist ebenfalls um& Sh. billiger geworden. Auch in Wales   und Staffordshire find ähnliche Preisermäßigungen zu verzeichnen.

Vom Petroleumkampf. In Desterreich und Rumänien  haben Rockefellers   Gegner nicht unbedeutende Erfolge erzielt. So fauften die österreichischen Petroleumraffinerien für mehrere Jahre Nohöl von den Podocer Gruben, welche die be