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Nr. 153. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Majeftätsbeleidigung.

April.

8. Die Zukunft" bestätigt die unwidersprochen gebliebene Meldung der Münchener Post", daß der( inzwischen verstorbene) Generalissimus Waldersee   der wahre Schuldige der Normann Schumann zur Last gelegten Majestätsbeleidigungen sei.

13. Ein Postbeamter in Leipzig  , dessen Frau wegen Majestäts­beleidigung vier Monate erhielt, wird aufgefordert, um seine Pensionierung einzukommen.

21. Der geistig nicht normale" aber zurechnungsfähige" Land­streicher Munsti zwei Monate Gefängnis.

Mai.

Agitations- Kalender.

2. Angetrunkene Reserve- Offiziere liefern nach einer Offiziers­wahl in Hannover   den Schußleuten eine förmliche Straßenschlacht. 3. Musketier Berld vom 94. Infanterie- Regiment in Erfurt  wegen Angriffs auf einen Vorgesezten 2 Jahre 1 Tag Gefängnis. 3. Ein Musketier vom 17. Infanterie- Regiment in Metz   5 Jahre Gefängnis. Ausschluß der Deffentlichkeit.

3. Unteroffiziere Germann und Buchholtz vom 8. Fußartillerie­Regiment in Mez wegen Mißhandlung 6 Wochen Mittelarrest. Aus­schluß der Deffentlichkeit.

9. Zwei Musketiere vom Infanterie- Regiment 93 in Dessau  wegen Meuterei, begangen in der Trunkenheit, je 4 Jahre Gefängnis. Strafantrag 5 Jahre Zuchthaus.

Sonnabend, 2. Juli 1904.

29. Ein Lehrer in Westpreußen  , der polnisch singende Kinder und deren Väter Schweine" geschimpft hat, in erster Instanz frei­gesprochen, erhält in zweiter drei Mark Geldstrafe.

29. Der Heilgehilfe Walther in Berlin   auf Grund eines höchst lückenhaften Indizienbeweises in Berlin   wegen Gattenmords zum Tode verurteilt. Mai.

6. Flugblattverteilung als öffentlich bemerkbare Arbeit stört die Sonntagsruhe", entscheidet das Kammergericht. 7. Maurer Widera in Breslau   hat die Entlassung eines Poliers verlangt. Sonst würde die verhängte Sperre nicht aufgehoben. Wegen Bedrohung 1 Monat Gefängnis.

14. Feldwebel Strzewica vom 11. Infanterie- Regiment in Breslau  17. Infolge eines Kompetenzstreites zwischen Staatsanwalt wegen grober Mißhandlung und Drohung mit Erstechen 9 Tage und Militärverwaltung wird die Hinrichtung des Mörders 22. Ein Gewohnheitsbettler in Görlig erhält zwei Jahre gelinden Arreſt. Gefängnisunterkunft. 17. Sergeant König vom 65. Infanterie- Regiment in Magde- Jakubowski erst elf Tage nach Mitteilung an den Delinquenten vollzogen. burg zwei Monate Gefängnis. 19. Redakteur Korn von der Welt am Montag" wegen Be­18. Vierzig Fälle von Hizschlag sind am 16. Juni beim leidigung des Provinzialschulrats UIImann- Charlottenburg, dem 19. Infanterie- Regiment in Fürth   passiert. Zwei Mann sollen er merkwürdiges Auftreten" gegenüber der Lehrerschaft vorgeworfen, tot sein. 3 Monate Gefängnis. 19. Ein vielfach bestrafter Soldat vom 69. Infanterie- Regiment in Trier   endlich als geisteskrant erkannt.

Pommernbank- und Doffkandal.

Mai.

4. Wiederaufnahme des Pommern- Bank- Prozesses.

Juni.

4. Jm Pommernbank- Prozeß werden die Spenden der Bank an Körperverlegung an Untergebenen zehn Tage mittleren resp. vierzehn 22. 8ivet Unteroffiziere des Garde- Füfilier- Regiments wegen den Berliner   Presseklub erörtert. 9. Jm Tage gelinden Arrest. Pommernbant- Prozeß werden finanzielle Ver­hältnisse des Oberhofmeisters der Kaiserin v. Mirbach zu den ver- Vorgesetzten sieben Monate Gefängnis. 24. Musketier Erdmann in Erfurt   wegen Angriffs auf einen Erdmann hatte bei dem krachten Bankdirektoren festgestellt. Er soll rund 600 000 M. zu Renconter mit einem Bootmannsmaat Wille fieben Stiche mit dem Prozeß 327 000 m., über die er quittiert habe, nicht empfangen zu Berlin   wegen Angriffs auf einen Vorgesetzten in Trunkenheit 16. Freiherr v. Mirbach behauptet als Zeuge im Pommernbank- Seitengewehr erhalten. 29. Der Gemeine Brüning vom 25. Infanterie- Regiment in haben. Der Verbleib dieser Summe ist durchaus rätselhaft.

18. Die Zukunft" bringt neue Enthüllungen über den eigen- 52 Jahre Gefängnis. tümlichen Charakter der Mirbachschen Wohlthätigkeitsbetriebe.

30. Nach der amtlichen Kriminalstatistik für das deutsche Heer 19. Nach der Deutschen Korrespondenz" soll der Pommernschinder 773 betragen( 1902: 777, 1901 770). und die Marine hat im Jahre 1903 die Zahl der bestraften Soldaten­bankdirektor Schulz einem Verwandten des Kaisers 6 Millionen ge= liehen haben.

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23. Es wird bekannt, daß Herr v. Mirbach einen Erlaß an die Landräte herausgegeben hat, der zu umfangreichen Klingel­beuteleien auffordert. Zweck: Ausschmückung der Kaiser Wilhelm­Gedächtniskirche mit kostbarem Mosait. Die Namen der Spender sollen den Majestäten bekannt gegeben werden. Es sollen mur große Beträge gezeichnet werden. Kleinere Sammlungen sind allgemein unbeliebt".

24. Der ehemalige Herausgeber des Kleinen Journals" teilt unter andren Mirbach- Enthüllungen mit, daß Mirbach ihn ersucht habe, Angriffe gegen die Bankschwindler Sanden   und Schmidt zu unterlassen.

30. Homburger Juden und Dissidenten zur Mirbachspende herangezogen. Einem 25 000 m. abgeknöpft, ein andrer ist trotz dreimal wiederholter Anreißerei fest geblieben.

30. Die Beantwortung einer Interpellation Fischbeck über den Mirbachbettel im preußischen Abgeordnetenhause auf den Herbst ver­schoben.

Vom herrlichen Kriegsbeer. April.

1. Unteroffizier Heidrich vom Infanterie- Regiment 177 in Dresden   wegen Mißhandlung 4 Monate Gefängnis. Keine De­gradation. Eines feiner Opfer hat Selbstmord versucht.

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12. Unteroffizier Bela vom Eisenbahn Bataillon in München  wegen Mißhandlung und Unterschlagung anvertrauter Rekrutengelber 5 Monate Gefängnis.

13. Musketier Ochmann wegen Gehorsamsverweigerung und Selbstbefreiung, begangen in Trunkenheit, 3 Jahre 2 Wochen Ge­fängnis.

19. Die gegen einen Sergeanten des Infanterie- Regiments 161 erkannte Degradation zurückgenommen. Der Sergeant hatte u. a. einen Musketier zum Selbstmordversuch getrieben. 3 Monate Ge fängnis.

20. Der Chinafrieger Fiedler in Essen hat in einer Versanım­Lung in Essen   die Hunnenbriefe für echt und richtig erklärt und be­hauptet, deutsche Soldaten und Offizierehätten in China   Raub und Mord getrieben. Lieutenant v. Bönnighausen erklärt als Zeuge, er wisse nicht positiv, ob sich unter den Geschenken, die er nach Hause schickte, Beutestücke befunden hätten. Einen Chinesen, der nach ihm mit einer Kartoffel geworfen haben soll, hat er erschossen. Urteil gegen Fiedler 6 Monate Gefängnis.

21. Unteroffizier Zimmermann vom Infanterie- Regiment Nr. 94 in Jena   6 Wochen Mittelarrest.

22. Völliger Ausschluß der Deffentlichkeit beim Kriegsgericht in Königsberg  .

23. Zum bevorstehenden Maifest soll nach Meldung einer bürgerlichen Korrespondenz das Militär vielfach in den Kasernen tonfigniert werden.

Südweltafrika. April.

Juni.

2. Ein Fabrikbefizer in Mülhausen   i. E. wegen fahrlässiger Beantragt war eine Woche Haft. Tötung( Außerachtlassung von Schutzbestimmungen) freigesprochen. 3. Drei Maurer in Berlin  , die von einem Kollegen Vorzeigung feiner Verbandspapiere verlangt haben, wegen Erpressungsversuches ie zwei Wochen Gefängnis,

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5. Der Duellmörder Breit- Leipzig   nach 21 Monaten Festung Schande" zugerufen, acht Tage Gefängnis. begnadigt. 9. Eine Frau in Schweinfurt  , die Arbeitswilligen Pfui, welche Drei gefesselt bor­geführte Arbeiter, die die Arbeitswilligen durch die Zumutung, die Arbeit einzustellen, belästigt" haben, je zehn Tage Gefängnis.

12. Ein Maurer in Dresden  , der Arbeitswilligen zugerufen hat: Schämt Ihr Euch nicht?..." und dabei eine drohende Haltung" eingenommen haben soll, drei Monate Gefängnis.

12. Arbeitswillige wegen Ueberfalles auf Streifposten mit Gummischläuchen und Bedrohung mit dem Revolver in Berlin   einen Monat und zwei Wochen Gefängnis. Sie behaupten, ein Polizei­1. Der Inspektor der Rheinischen Missionsgesellschaft Haus- beamter hätte sie aufgefordert, sich zu bewaffnen. Teitner berichtet über Kolonialgreuel in Südwestafrika. 17. Jm Kölner   Grund- und Abbrucharbeiterstreit hat der Bruder 7. Ein Hererobrief veröffentlicht: Das Land der Engländer ist des Unternehmers Schreiner   den Streitführer Diebold erschossen, gut; da giebt es keine Mißhandlungen". einen andren Streifenden lebensgefährlich verlegt. Schreiner   ist nach 8. Ein Brief aus Südwestafrika schildert die Ausplünderung| 14tägiger Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuße. der Eingeborenen durch die Händler.

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10. Es wird nachgewiesen, daß die Kriminalität der Weißen in Südwestafrika größer ist als die der Farbigen. 12. Unglückliches Gefecht bei Dniatu.

19. Genosse Leimpeters hat in der Bergarbeiter- Zeitung" be­richtet, daß sich Beamte der Saar  - und Moselgesellschaft von den Arbeitern beschenken ließen und daß die Behandlung inhuman sei. Der Wahrheitsbeweis fördert Durchstechereien, Mißhandlungen, grobe druck:" Sie bekommen Vorschuß geschissen" würde von den Berg­Teuten gar nicht als beleidigend empfunden werden, wenn ihnen Leimpeters das nicht einreden würde.

14. Soldatenbrief aus Karibib  : Gefangene werden nicht ge- Beschimpfungen zu Tage. Urteil zwei Monate Gefängnis. Der Aus­macht!"

22. Typhus   in der Kolonne Glasenapp.

28. Neue Schreckensnachrichten über den Zustand der Kolonne Glasenapp.

29. Siebenundachtzig Typhusfälle bei der Kolonne Glasenapp. 29. Bei dem Gefecht von Dwikorero ist von den Hereros ein Maschinengewehr erbeutet worden.

Mai.

1. Ist der Farbige nicht willig, so brauchen wir Weißen eben Gewalt," schreibt die Koloniale Zeitschrift".

wird die Ernennung v. Trothas den Abgang Leutweins und all­10. Nach einer Depesche des Lokal- Anzeiger" aus Windhuk  gemeine Empörung der Eingeborenen zur Folge haben.

20. Neuer Truppennachschub nach Südwestafrika.

26. Die chriftlichen Lehren von allgemeiner Gleichheit und Brüber­lichkeit verdrehen den Negern die Köpfe, klagt ein Ansiedlerbrief aus Afrika  . Juni.

9. Weitere 20 Millionen sollen für Südwestafrika verlangt werden. Bisher 10 Millionen bewilligt.

11. Nach der Zukunft" ist die Depesche über die Gefahren von Trothas Mission vom Reichskanzler lanciert worden, der ein Gegner dieser Berufung ist.( Die Zukunft" bleibt trok späteren Dementis des Reichskanzlers bei dieser Behauptung.)

28. 7500 Mann befinden sich auf dem Kriegsschauplatz. Weitere 1600 werden verlangt.

Im Dienfte des Zarismus. April.

10. Neuer Ausweisungsbefehl gegen Dr. v. Wetschestaff. 12. Die Schnorrer" Nede Bülows in Rußland   verboten. 13. Der Hilfskreuzer der deutschen Kriegsmarine Bismarck  " an Rußland   verkauft.

14. Russenverhaftung in Königsberg  .

28. Ein deutscher   Staatsbürger, der ohne Baß die russische

28. Drei Richter im Bilfe- Prozeß erhalten den Abschied. Der Gerichtsherr v. Tippelskirch wurde schon zuvor verabschiedet. Die Nichtausschließung der Deffentlichkeit ist den Verabschiedeten in Grenze nach Deutschland   zu überschreiten versuchte, erschossen. Militärkreisen übel vermerkt worden.

28. Ein Unteroffizier in Lahr  ( Baden) vom Feldartillerie­Regiment 66 drei Monate drei Tage und Degradation.

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Mai.

5. Kapellmeister Schreiber vom Infanterie- Regiment Nr. 95 in Gotha   wegen Mißhandlungen in 22 Fällen vier Monate Festung. 10. Bice Wachtmeister Schaf, Oberfahnenschmied Kraus, Sergeant Lenbacher wegen Mißhandlung sechs Wochen gelinden Arrest, Sergeant Kapp sechs Wochen Mittetarrest, Unteroffizier Merczutveit sieben Monate Gefängnis, Unteroffizier Mattner fünf Monate, Unteroffizier Frey vier Monate Gefängnis. Sämtlich bom 61. Artillerie- Regiment Darmstadt  . Strengster Ausschluß der Deffentlichkeit.

12. Unteroffizier Herm. Schmidt vom Feldartillerie- Regiment Sprottau   für 29 Mißhandlungen zc. acht Monate Gefängnis, ein Wachtmeister, der die Beschwerde des Mißhandelten nicht weiter­

Mai.

18. Die Beschwerde eines ausgewiesenen russischen Studenten darüber, daß auf seiner Egmatrikel die polizeiliche Ausweisung ver­merkt ist, wird vom akademischen Senat der Universität Berlin ein­stimmig zurückgewiesen.

2. Ausweisung eines aus Preußen ausgewiesenen Schnorrers auch aus Bayern  . 5. Ein Prozeß in Kopenhagen   enthüllt, daß die russische Polizei­Agentur in Berlin   auch in Dänemark   Agenten unterhält. 10. Neue Haussuchungen in Tilsit  .

Unfre Richter und Staatsanwalte. ( Siehe auch: Aus dem Zuchthausstaate.") April.

gegeben, vierzehn Tage gelinden Arrest; auch der Beschwerdeführer Beitert wegen des Wortes Streitbrecher  " geschlagen und verlegt 9. Der Arbeitswillige Zirg- Breslau, der den Tischlervorsitzenden wird, weil er an den Regimentskommandeur geschrieben, bestraft. 16. Der Einjährige Cordes in Hannover  , der sich über einen Fähnrich beklagt und seitdem schutzlos von älteren Mannschaften mißhandelt worden war, hat Selbstmord verübt. Jetzt wird einer feiner Peiniger zu 30 M. Geldstrafe verurteilt.

17. Hauptmann Grahl vom 17. Pionierbataillon Thorn wegen Beleidigung in 90 Fällen sechs Wochen Stubenarrest. Ausschluß der Deffentlichkeit.

19. Unteroffizier Edert vom 29. Infanterie- Regiment Trier  wegen Mißhandlung in 500 Fällen 12 Jahre Gefängnis.

19. Unteroffizier Roß für 33 Fälle 4 Monate Gefängnis. 21. Die Feldwebel Stalte und Unterberger vom Infanterie­ Regiment 29   in Trier   zehn und neun Monate Gefängnis. 28. Unteroffizier lezdorf vom 71. Infanterie Regiment in Halle wegen Mißhandlung( Tritte gegen den Unterleib) 2 Wochen Mittelarrest. Ausschluß der Deffentlichkeit.

Juni.

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hat, bom Breslauer Gericht straffrei erklärt. Peikert hat wegen Beleidigung drei Monate Gefängnis.

16. Arbeiter Bönsch in Magdeburg   wegen Betruges( Forde­rung zu hoher Zeugengebühren und Schädigung der Gerichtstasse um 3,20 m.) 12 Jahre Zuchthaus.

25. Genosse Ebeling- Halle wird Zeugniszwang angedroht, weil er den Namen eines Herrn nicht nennen will, mit dem er im Gerichtsgebäude gesehen wurde.

Aus dem Zuchthausftaate.

( Siehe auch Unfre Richter".) April.

13. Eisenbahner Spieler als Budde- Spißel entlarbt. 13. Frauen Wahlvereine kann es nicht geben, erkennt das preußische Ober- Verwaltungsgericht.

15. Die Ausweisung weiblicher Delegierter vom socialdemo fratischen Brandenburger   Parteitage durch das Ober- Verwaltungs­gericht für gerechtfertigt erklärt.

16. Streitposten werden wegen Störung des Verkehrs" auch aus den Thorwegen gewiesen. 17. Der Pfarrer in Didenheim( Elsaß  ) verweigert Lesern social­demokratischer Zeitungen die Absolution.

Mai.

1. Ein neues Ausnahmegesetz gegen die Polen  ( Verbot des Polnischen   als Versammlungssprache) kündigt der Lokal- Anzeiger" an. 10. Maurerstreifposten in Königsberg   von Polizisten beschimpft und mit Schlägen bedroht.

12. Der Vorsitzende des Bienenzüchtervereins in Labandwica wegen polnischer Agitation" mit einem Strafmandat bedacht.

19. Der polnischen Volksbank in Kattowiz ist ein Straßenschild mit polnischem Namen( ulica Andérceya 2= Andreasstraße 2) vers boten worden, weil es den Klassenhaß fördere und die öffentliche Sicherheit   gefährde. Die Berufung vom Ober- Verwaltungsgericht berworfen.

27. Ein Jtaliener, der vor zwei Jahren als Streifbrecher nach Königsberg   kam, jetzt aber aufgeklärt, als Dolmetscher für den Maurerstreit wirkt, wird ausgewiesen. verein zur Verantwortung gezogen. 29. 54 Erfurter   Bahnarbeiter wegen Fernbleibens vom Budde 29. Hundert in den Kattowizer Gruben beschäftigte Arbeiter ausgewiesen. Juni.

1. In Posen verrichtet Militär Arbeitswilligendienste im Malerstreit. 3. Der Name Wyslawa"( von Weichsel  ) für ein kleines Mädchen als Anstoß erregend und aufreizend" verboten.

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4. Verbot des Pariser Matin" in den Reichslanden.

5. Jn St. Johann beginnt der Beleidigungsprozeß gegen den Bergmann Krämer, der schwere Wahlbeeinflussungen, traurigfte Lohn­verhältnisse und schärfsten Terrorismus im staatlichen Saarrebiere enthüllt.

8. In Gnesen   sind Soldaten zu Maurerstreifbrecherdienst heran­gezogen worden. Das Generalfonumando untersagt auf Beschwerde ihre weitere Verwendung.

14. Urteil im Saarprozeß: 3 Monate Gefängnis. Krämers Behauptung, daß die Löhne schlecht seien, sei wider besseres Wissen" erfolgt, obwohl seine statistischen Angaben richtig seien.

14. Heiratsverbot im Betriebe des Deutschen Druckerei und Verlagshauses( v. Studnik) in Berlin   für Angestellte mit weniger

als 150 M. Gehalt.

25. In Letschin   in der Mark sollen künftig die Namen der ge­fallenen Mädchen von der Kanzel bekannt gegeben werden.

27./28. Die antipolnische Ansiedelungsvorlage, die entgegen der 16. Es ist nicht rechtsirrtümlich, wenn bei dem Strafmaß auf Reichs- und Staatsverfassung das Ansiedelungsrecht der Polen   be­die politische Anschauung der Angeklagten Rücksicht genommen wird", schränkt, wird im preußischen Abgeordnetenhause durchgepeitscht. erklärt das Reichsgericht.

17. Das Reichsgericht bestätigt bas Urteil im Kaiferinsel­Prozesse, wodurch Leid, der wegen drei Artikel angeklagt war, wegen fünf verurteilt wurde.

17. Der Wirtschafter Mecus- Berlin, der sich eine Polisteistrafe wegen Offenhaltung der Dunggrube ersparen will, verleitet seine 21 Jahre Zuchthaus, die Wirtschafterin 1 Jahr Zuchthaus, die Wirtschafterin und deren Tochter zu falscher Aussage. Mecus Tochter 6 Monate Gefängnis.

17. Zwei Rigdorfer Schutzleute wegen Ueberfalls auf einen

1. Zwei Unteroffiziere in Glogau   6 Monate 3 Wochen Ge-| Passanten je 5 Monate Gefängnis. fängnis und 8 Tage Mittelarrest. Ausschluß der Deffentlichkeit auch 21. Genosse Dütvell- Dresden wegen Beleidigung des Baußener bei der Urteilsbegründung. Offiziercorps 4 Monate Gefängnis.

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28. Saarabische Zustände in den Glaswerken von Siemens enthüllt ein Prozeß gegen die Sächsische Arbeiter Beitung". Die beiden Angeklagten, Genoffen Fleißner und Nitsche, zu je 1200 M. Geldstrafe verurteilt.

28. Teilnehmer eines Leichenbegängnisses in Dierdorf   bei Magdeburg   wegen roter Kranzschleifen zu Geldstrafen verurteilt, Landfklaverei und Kontraktbruchsgefetz.

April.

21. In einem Ort bei Gumbinnen   stellt ein Arbeiter wegen Mißhandlung seines Sohnes gegen einen Gutsbesitzer Strafantrag. Die feiner Frau erteilte Vollmacht des Klägers wird wegen zu