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hältnissen", sondern: Einer wie der andre". Nicht die For­derungen des geschichtlich Gewordenen, der Moral, des Staats­wohls geben den Ausschlag, sondern der Wille, das Verlangen, das Gelüste der breiten Voltsmassen. Jede Schranke der Ordnung, jede Autorität in der Familie, in der Werk­stätte, in der Gemeinde, in Kirche und Staat werden als lästig und deshalb als beseitigungswürdig empfunden. Der Geschmack an dieser Richtung hat bereits weit über die Grenzen der eigentlichen socialdemokratischen Partei hinaus im Volt Wurzel gefaßt."

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Rußland. Jakutsk  .

Betonen dagegen ihre Freundschaft zu dem direkten Wahlrecht. Abg. Wolf( wild) warnt unter Hinweis auf das Beispiel Sachsens   vor einer Bekämpfung der Socialdemokratie durch Wahlentrechting. Der neu eingetretene Abgeordnete Dr. Windecker( natl.) warf sich Das blutige Drama in Jakutsk  , dessen tragischer Ausgang in als Verteidiger des Freiherrn   v. Heyl auf, den die Socialdemo­Gestalt von Urteilen des Kriegsgerichts erst noch abzuwarten ist, fraten nur darum haßten, weil er mit seiner verständigen hält die ganze russische revolutionäre Welt im Atem. Sympathie­Socialpolitik" der von uns ersehnten Verelendung der Massen" Rundgebungen für die unglücklichen heldenmütigen Opfer der entgegenarbeite. Das veranlaßte unsren Genossen, Abg. David, So hat z. B. neuerdings Stutaissowschen Politik mehren sich. eine Versammlung organisierter Arbeiter in Rostow   am Don die Herrn Windecker ein Licht aufzustecken über den wahren Charafter Ser Hehlschen Arbeiterfreundschaft, die auf die schlimmste Bevor- Zu dem Bilde der Unordnung" der socialdemokratischen Ge- folgende Resolution angenommen: Wohl begreifend, daß die Ermordung mundung und Unterdrückung der gesetzlich gewährleisteten Stoalitions- sellschaft hat dem Junker v. Göler, der den Bericht verfaßte, sicher die und Niedermezzelung der Verbannten in Jakutsk   eine Folge des allgemeinen politischen Regimes und der barbarischen Gewaltherrschaft ist, freiheit hinauslaufe. Von allen Seiten des Hauses sei die unwahre heutige Junker- und Bourgeoisgesellschaft Modell gestsessen. auf Fälschung der Thatsachen ausgehende Kampfesweise Troß dieser Einleitung kommt der Bericht zu dem Vorschlag protestiert die Versammlung der Rostower Arbeiter mit aller Energie der Heylschen Presse aufs schärfste gebrandmarkt worden. Dafür sei einer Verständigung mit der zweiten Kammer, wobei folgende Ge- gegen dieses neue bestialische Verbrechen der zarischen Regierung und drückt die feste Ueberzeugung aus, daß eine Regierung, die zur und bleibe Freiherr v. Heyl moralisch verantwortlich, solange er sichtspunkte als Grundlage dienen sollen: nicht diese Presse desavoniert. Unter lebhafter Zustimmung von allen 1. An der Gestaltung der zweiten Kammer, wie sie in der Ver- Rettung des absolutistischen Thrones zu Mordthaten gegenüber Wehr­Barteien bezeichnete Genosse David den Wormier Lederkönig als unsren fassung der letzteren gefordert wird, soll möglichst wenig geändert losen, zu Judenhezzen und zum sinnlosen Kriege Zuflucht nehmen muß, nicht im stande sein wird, die revolutionäre Bewegung nieder­besten Agitator. Gegenüber den krampfhaften Bemühungen der bürger- werden; lichen Parteien, sich auf eine Wahlkreiseinteilung zu einigen, empfahl 2. die Zusammensetzung der ersten Kammer soll im wesentlichen zuhalten, die bereits tiefe Wurzeln in der Volksmasse geschlagen hat, daß der Held der jetzigen Beit- das Proletariat, dessen Blut Abg. David nochmals als einzig gerechte Wahlkreiseinteilung". Die nach dem Regierungsentwurf gebildet werden; von uns vorgeschlagene gleichmäßige Durchzählung von Stadt und 3. das Budgetrecht der ersten Kammer ist in angemessener Weise so oft schon in den Straßen der russischen Städte geflossen ist, jetzt mit noch größerem Haß gegenüber dem Absolutismus, mit ver­Land. Zum Schluß betonte er, daß das Ziel der socialdemokratischen zu erweitern. Politik die Gewinnung des Vertrauens der großen Mehrheit der In Verfolg dieser Grundsätze hat man im Wahlrecht zur ziveiten zehnfachter Energie seine Sträfte auf die Verwirklichung der großen Bevölkerung sei. Wir sinnen nicht darauf, durch Gewalt oder Lift Kammer nur das aus parteitaktischen Gründen von der Mehrheit Biele richten wird, die ihm die Russische   Socialdemokratische Arbeiter­partei stellt." zur Herrschaft zu gelangen, sondern wir wollen die Wähler gewinnen hineingebrachte Proportionalwahlsystem für die großen Städte ge­Die größte Bewunderung verdient aber der Heldenmut, mit durch Aufklärung und Ueberzeugung von der Vernünftigkeit strichen. In Bezug auf die Zusammensehung der ersten Kammer dem die Berbaunten in den verschiedenen Ansiedelungen in Sibirien  , und Gerechtigkeit unsrer Forderungen. Das Volk selbst folle ist gestrichen worden: der Vertreter der Arbeiterkammern, das Stell­urteilen, und darum müsse ihm das uneingeschränkte Wahlrecht be- vertretungsrecht für die Standesherrn ist wiederhergestellt, und das den Schergen, in deren Macht sie sich befinden, trotzend, offene Ernennungsrecht des Großherzogs erweitert worden. Endlich ist Kundgebungen der Solidarität mit den Genossen von Jakutsk   an die in Bezug auf das Budgetrecht der zweiten Kammer nur zugegeben, Behörden richten! So ist von 10 Verbannten aus Tugutuj, im Bezirk Irkutsk, der daß Budgets und Finanzgesetze, welche von der zweiten Kammer abgelehnt wurden, von der ersten nicht in Behandlung genommen folgende Protest mit allen Namensunterschriften an den Irkutsker werden dürfen, im übrigen aber sollen die Kammern gleichgestellt Generalgouverneur Kutaisiow geschickt worden: ,, Empört und aufs tiefste erschüttert durch das bestialische Ver sein, während bisher die erste Kammer über finanzielle Einzelheiten nicht mitzureden hatte, sondern nur im Ganzen annehmen oder ab- fahren in Jakutsk   gegenüber unsren 56 Genossen, das gewiß mit lehnen konnte. Da die Mehrheit der zweiten Sammer sich auf Er- Ihrem Vorwissen und Ihrer Zustimmung stattgefunden hat, erklären haltung ihres bisherigen Uebergewichts über das Herrenhaus  " fest- wir, daß wir mit den Forderungen der Jakutsker Genossen voll­gelegt hat, wird eine Einigung wohl schwer möglich sein.- Uebrigens tommen einverstanden sind und daß wir uns niemals Ihren beginnt der Kampf um die fettesten Bissen bei der Wahlkreis- Ein- die auch die minimalen Rechte verkümmern wollen, welche uns Forderungen fügen teilung für die zweite Kammer auch schon seine Schatten zu werfen. Am Dienstag, 5. Juli, beginnt in der ersten Kammer die Be- reglementsmäßig zustehen." ratung der Verfassungsreform.

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Sodann ging es unter großer Spannung des Hauses und der über­füllten Tribünen an die Abstimmungen, die auf Antrag der Socialdemokraten sämtlich namentlich waren. Zunächst wurde Art. 4, der das Princip der direkten Wahl aus­spricht, mit 44 gegen 4 nationalliberale Stimmen angenommen. Zum Art. 3, der die Verteilung der Mandate im all­gemeinen festsetzt, liegen vier Anträge vor. Nach Ablehnung der Regierungsvorlage, des Ausschußantrages und eines Antrags Korell, der die heutige Verteilung bestehen lassen will, wurde schließ­lich der Antrag Bähr und 25 Genossen, der den Städten Mainz  , Darmstadt  , Worms  , Offenbach  , Gießen  ( mit Heuchelheim   und Wieseck  ) je ein Mandat mehr zubilligt, dafür aber den kleinen Städten ( Bingen  , Friedberg   und Alsfeld  ) ihre Sondermandate nimmt, mit 37 gegen 10 Stimmen, also mit der erforderlichen Zweidrittel­Mehrheit, angenommen. Dagegen stimmten außer einigen Nationalliberalen die Freifinnigen unter Führung des Abg. Gutfleisch, der lieber das ganze Gesetz scheitern laffen, als die freisinnigen Mandate der privilegierten Städtchen aufgeben wollte. Nach diesem überraschend günstigen Resultat der dreitägigen heißen Debatten vertagte sich das Haus auf die nächste Woche, um dem Wahlrechts- Ausschuß Zeit zu lassen, auf Grund dieses Beschlusses die Neueinteilung der einzelnen Kreise vorzunehmen.

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Der Stand der badischen Wahlreform. Karlsruhe  , 1. Juli  .( Eig. Ber.) Der Kommissionsbericht der erſten Kammer ist erschienen und, um das gleich vorweg zu bemerken: er stimmt die Aussichten auf das Gelingen der Reform wieder etwas herab. In der Kommission der ersten Kammer haben sich, wie wir seiner Zeit berichtet, zwei Richtungen gegenüber gestanden; die weniger reaktionäre hat sich, wie jetzt aus dem Bericht hervorgeht, auch gegen das allgemeine gleiche Wahlrecht ge­wendet, aber da das nicht recht abzuschaffen ist, in der Gewährung des direkten Wahlrechts keinen übermäßigen Nachteil mehr gesehen. Im übrigen war auch diese fortschrittliche" Minderheit der Ansicht, daß Arbeitervertreter in der ersten Stammer nichts zu suchen, daß den Separatwünschen der Standesherrn  " Rechnung getragen und daß das Budgetrecht der ersten Kammer erweitert werden müsse.

Die reaktionäre Mehrheit der Kommission glaubte in dem in direkten Wahlrecht einen Damm gegen die Socialdemokratie zu be­sigen; sie fürchtet, daß, wenn es der Socialdemokratie vermittelst des direkten Wahlrechts gelungen sein werde, die Mehrheit im Volks­hause zu erlangen, daß dann die Regierung für die demokratischen Bestrebungen auch zugänglicher sein werde und alsdann Regierung und Volksvertretung die erste Kammer bald hinwegfegen könnten". Also Selbsterhaltungstrieb veranlaßte die Junker, der Wahl­reform so feindselig gegenüber zu treten. Um dann das Grauen vor der drohenden Vernichtung der Herrenhäusler möglichst nach haltig wirken zu lassen, wird noch folgendes Schreckbild von der Socialdemokratie gemalt:

Die heutige socialdemokratische Bewegung, welche alle euro­ päischen   Staaten erregt, wird vielfach in zu einseitiger Weise als eine rein sociale aufgefaßt und demgemäß als eine menschlich gerechtfertigte unterſtüßt; thatsächlich ist sie aber im tiefsten Grunde eine politische Bewegung von eminenter Tragweite, indem sie bewußt und unbewußt auf die Herstellung reiner Demokratien, zunächst eines parlamentarischen Regierungssystems, im weiteren Berlaufe der Republik   zutreibt. Das charakteristische Merkmal der reinen Demokratie ist das Prinzip der Gleichheit, nämlich der Gleichheit der Zahl. In ihr gilt nicht: Jedem nach seinen Ver­

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widerrechtlichen

werden,

Aus einer andren Verbanntenkolonie in Kujady( gleichfalls Bezirk Irkutsk  ) ist außer einem ähnlichen Protest an Kutaissow noch ein Telegramm mit sechs Unterschriften an den Minister des Junern in Petersburg   geschickt worden, folgenden Wortlauts:

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Petersburg  , Minister des Innern. Cirkulare des Irkutsker  Generalgouverneurs, die das Reglement überschreiten, machen die Wir erklären uns deshalb mit den Verbannung unerträglich. Forderungen der Jakutsker Genossen solidarisch und erklären, daß wir uus teinen Cirkularen fügen werden". Unter diesen Tapferen und Ünbeugsamen befinden sich drei Frauen.

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Zur Kurpfuscherfrage in Baden. Wir werden um Aufnahme der folgenden Zuschrift gebeten: " In Nummer 151 des Vorwärts" vom 30. v. M. ist eine Notiz über die Behandlung der sogenannten Kurpfuschervorlage in der Kommission und dem Plenum der badischen II. Kammer enthalten, die sich persönlich gegen mich als den Vorfigenden jener Kommission richtet. Ohne näher auf die Sache einzugehen, will ich hier nur fest­stellen, daß die von Ihrem Herrn Korrespondenten als grobe Ver schlechterungen" und" echte polizeiliche Kautschutbestimmungen" be= Eine Straßendemonstration in Warschau  . zeichneten, nachträglich von der Kommission vorgeschlagenen Be- Warschan, 26. Juni  .( Eig. Ber.) Heute mittags um 1 Uhr hat Stimmungen über die Presse sich nach Ansicht der gesamten Som- hier eine Straßendemonstration der socialdemokratischen Arbeiter mission, der auch zwei Socialdemokraten angehörten, in der That stattgefunden. Sie ist als ein Ausdruck der allgemeinen Erregung als erhebliche Verbesserungen darstellen und demgemäß auch ein- zu betrachten, die hier in Arbeiterkreisen sowohl infolge der Krise hellig von ihr angenommen wurden und daß die socialdemokratische und der enormen Arbeitslosigkeit herrscht, wie namentlich infolge Fraktion auch im Plenum nicht geschlossen gegen die der jüngsten einander so schnell folgenden Zusammenstöße mit der Borlage stimmte. Der Vorsitzende der Fraktion, der Polizei und dem Militär, wie der Bewaffnete Widerstand in der Landtagsabgeordnete Kramer- Mannheim stimmte vielmehr in der socialdemokratischen Druckerei, dann die Maidemonstration, die Vor­Kommission wie im Plenum für das Gesetz. Db Ihr Herr Kor- gänge bei dem Begräbnis des Genossen Birenzweig, vor allem aber respondent hiernach das Recht hat, mir die Bezeichnung als Demokrat die jüngste Straßenschlacht aus Anlaß des Fabrikbrandes in der abzusprechen, weil ich in dieser durchaus nicht so einfach und durch Grzybowskastraße. Unter dem gewaltigem Eindruck dieses letzteren fichtig gelagerten Angelegenheit denselben Standpunkt eingenommen Busammenstoßes mit den Polizisten, Kosaken   und dem Militär, wobei so habe, wie der Chef seiner eignen( socialdemokratischen) Kammer- zahlreiche Opfer fielen, beschlossen die socialdemokratischen Arbeiter, fraktion, das überlasse ich hiernach dem Urteil aller anständigen durch eine offene, wenn auch friedliche Demonstration gegen das Leute. herrschende absolutistische Regime ihrer Stimmung Ausdruck zu geben. Heute um 1 Uhr hat sich auf dem Bankplat wo auch die diesjährige Maidemonstration der Socialdemokratie arrangiert war etiva eine 350 Mann starte Arbeitermenge eingefunden, die, in geschlossene Reihen geordnet, den Zug eröffneten. Es wurde eine große rote Fahne hoch über den Köpfen der Marschierenden entfaltet, die die Aufschrift trug auf der einen Seite: Krieg dem Kriege! Hoch der Socialismus und auf der andern: Nieder mit dem Absotutismus! Eslebe die S.-D. K. P. u. L.!" ( Socialdemokratie des Königreichs Polen   und Littauen  ). Außerdem wurde aber vor dem Zuge von einigen Arbeitern eine große rote, seidene Schärpe getragen, die, in die Breite entfaltet, die Aufschrift trug: Brot und Arbeit!"

Ich unterstelle, nachdem Sie dem Angriff auf mich Aufnahme gewährt haben, daß Sie dieselbe auch dieser Richtigstellung nicht versagen werden und bitte ergebenst darum. Hochachtungsvoll und ergebenst

M. Benedey, Mitglied der Zweiten badischen Kammer. Wegen Majestätsbeleidigung wurde der Bohrerschmied Konrad Weber, der von einem früheren Arbeitskollegen, mit dem er in­zwischen verfeindet ist, denunziert worden war, von der Straf­kammer in Meiningen   zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Husland. Frankreich  .

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Der Zug richtete sich in die Elektoralmastraße, unterwegs tamen immer mehr Arbeiter hinzu, so daß bald ca. 1000 Personen im Zuge schritten. Die Arbeiter marschierten mit entblößten Köpfen und mit dem mächtigen Chorgesang des polnischen Parteiliedes Die Paris  , 1. Juli. In der Sigung der Untersuchungskommission rote Fahne". Der Eindruck, den der Bug machte, war ein über­für die Karthäuser- Angelegenheit am Freitagabend wurde ein frühererwältigender. Das ängstliche Publikum befürchtete offenbar nach den Trappistenmönch Robet vernommen, der die Karthäuser schwer jüngsten Vorgängen bald eine blutige Straßenschlacht mit dem belastete. Ministerpräsident Combes jedoch teilte selbst der Kom- Militär und beeilte sich, von der Bildfläche zu verschwinden. Man mission mit, daß der Zeuge in hohem Maße verdächtig sei. flüchtete in die umliegenden Häuser, die Hausthore wurden geschlossen. Kaiser und König der östreichisch ungarischen Monarchie". Dann Der Kaiserliche Statthalter in Elsaß Lothringen  , Fürst zu Namens würdigen Weise aufzurichten und die segensreiche Aufgabe wird der großen und ernsten Bedeutung" dieses Zusammenseins Hohenlohe Langenburg, toastet folgendermaßen: Jeßt weiterzuführen, welche von Ihrer hochseligen Majestät auch in Bezug auf die Balkanpolitik in folgenden Worten Erwähnung wollen wir mit fester Zuversicht und freudigen Gefühlen unsre Blicke zuerst in Angriff genommen und den Nachlebenden als teueres gethan:" Ganz Europa wird den Worten, die so edlen und un- in die Zukunft richten, weil wir wissen, daß ein Steuermann am Bermächtnis hinterlassen ist." umstößlichen Beschluß fünden, mit Ehrfurcht und Freudigkeit Staatsruder steht, der den festen Willen besitzt, Deutschland   seinen Zum Schlusse dieser Blütenlese will ich noch die Adresse der lauschen. Mögen die flar und eindringlich in Mürzsteg   gesprochenen Blaz an der Sonne zu bewahren. Se. Majestät haben mit sächsischen Ständeversammlung an den König Georg erivähnen Worte aber auch in den Komitatschi- Lagern gehört werden, wo un- unermüdlichem Fleiß und bewunderungswürdiger Energie dem zum Zeichen, daß nicht nur Kaiser, sondern auch Könige deutscher reife Politiker nationale Ideale durch Anarchistenwert glauben deutschen   Welthandel Schutz und Schirm in unsrer aufblühenden Bundesstaaten verherrlicht werden. Dieses denkwürdige Dokument fördern zu können, und, indem sie an den heiligsten Grund- Marine verschafft. Seinem weitblickenden Geiste verdanken der Unterwürfigkeit sächsischer Volksvertreter lautet wörtlich: festen der Menschheit rütteln, sich selbst ein Staatswesen wir zum großen Teile die ungeahnte Entwicklung unsres Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König. bauen wollen." Handels 2c. Der Handelsstand hat daher alle Ursache, allergnädigster Herr! Ew. Majestät haben in der Für solche Verhimmelungen von seiten bezahlter Reporter laffen mit Vertrauen und Dankbarkeit zu unsrem erhabenen Thronrede, mit welcher den gegenwärtigen Landtag zu eröffnen sich jedoch leicht mildernde Umstände finden, wenn man bedenkt, daß Herrscher aufzubliden. Lassen Sie uns am heutigen Ew. Majestät geruht haben, mit schmerzlicher Bewegung die Not um das tägliche Brot bei denselben die Feder führt und sie Festtage frohgemut einstimmen in den Ruf: Seine Majestät des trüben Gewölks gedacht, welches in jüngster Zeit über gezwungen sind, nicht ihre eignen Ansichten, sondern diejenigen ihrer unser allergnädigster Kaiser und Herr lebe hoch!" Ew. Majestät und das Königl. Haus hingezogen ist. Uns, Brotherren zu Papier zu bringen. Ganz anders zu beurteilen sind Die Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg   ist dem den Mitgliedern der Ständeversammlung, ift es auf­dagegen die Reden und Adressen materiell unabhängiger Persönlich guten Beispiel des Handelsstandes gefolgt. Aus Anlaß der Er- richtiges Herzensbedürfnis, bei dem Zusammen­feiten und Körperschaften. frankung des Kaisers redete der Vorfizende Herr von Arnim tritt des Landtages Ew. Majestät die Versicherung aus Welche Höhe jedoch auch bei diesen die Fürstenverehrung erreicht, Güterberg rührende Worte und fandte folgendes Telegramm zuspreche, daß wir an dem herben Schmerz, in welchen kann der Leser aus folgenden Stellen ersehen: ab:" Mit Dant gegen Gott, der Ew. Majestät bis dahin behütet& w. Mai est ät durch die traurigen Ereignisse versetzt worden sind, Der östreichische Ministerpräsident Graf Tisza brachte auf hat, zum Segen Deutschlands   und Preußens, erbitten und erhoffen den innigen Anteil genommen und die Ereignisse auf das tiefste Se. Majestät folgenden Trintspruch aus: Das erste Glas baldige völlig st e(!) Genesung Ew. Majestät treuunter- bellagt haben. Und dies um so mehr, als wir uns Ew. Majestät weihe ich demjenigen, auf dessen geheiligtem Haupte die thänigste Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg  ." an die Erinnerung an die lange gemeinsame segensreiche Krone des heiligen Stephan glänzt. Der König ist die Von der Denkmalseinweihung in Münster   wurde folgendes tele- Arbeit in der Ständeversammlung für immer nahe verbunden fühlen. Verkörperung der Hoffnung, welche die Nation graphiert: Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät melden wir Möge Gottes gnädige Hand dazu helfen, daß die geschlagene in ihre Zukunft sett" usw. Die deutsche" Petersburger allerunterthänigst, daß heute das Denkmal für den im Wunde fich bald schließe. Wenn es Ew. Majestät in schwerer Zeitung" schreibt folgenden Byzantinismus: Die in Petersburg Dienst für Kaiser und Reich gefallenen Freiherrn   b. Ketteler Beil Trost gewähren kann, daß die Landesvertretung in uner­zur Beratung der Bedürfnisse der Börse versammelten Vertreter der im hiesigen Schloßgarten unter begeisterter Teilnahme enthüllt ichütterter Treue zu Ew. Majestät gestanden hat und Börsenkomitees wandten sich an den Verweser des Finanz- worden ist. Euere Majestät wolten allergnädig st steht, so wollen Ew. Majestät überzeugt sein, daß wir in dieser ministeriums mit der Bitte, Sr. Kaiserlichen Majestät geruhen, bei diesem Anlaß den Ausdruck unsrer ehrfurchts- Treue nicht nachgelassen haben und nicht nachlassen werden. Gott  die Versicherung ihrer unbegrenzten Liebe bollen Huldigung und tiefbewegten Dantes für schütze Ew. Majestät! In tiefster Ehrfurcht verharren und unterthänigsten Ergebenheit zu Füßen die Entsendung Allerhöchstdero Generaladjutanten v. Moltke wir Ew. Majestät allerunterthänigste, treu zu legen. Auf den unterthänigsten Bericht des allergnädigst entgegenzunehmen." gehorsamste Ständeversammlung." Unter dieses Opus hat Minister Adjunkten, Geheimrats Nomanow hierüber geruhte Die Schiffbautechniker huldigen wie folgt: Euerer Kaiser nur ein einziger Mann sich geweigert, seinen Namen zu setzen. Se. Majestät der Kaiser Allergnädigst zu befehlen, lichen und Königlichen Majestät, ihrem Aller= Ich will die Wirkung des oben Mitgeteilten nicht durch eigne den Vertretern der Börsen- Komitees für die geäußerten Gefühle zu gnädigsten Protektor huldigen die auf der 5. Haupt- Bemerkungen abschwächen. Der Leser wird selbst wissen, wie ganz danken." Dasselbe Blatt bringt ein Gesuch esthländischer Bauern an bersamnilung vereinten Mitglieder der Schiffbautechnischen Gesell- anders aus jener Mund die Ausdrücke gegen Arbeiter lauten, die den Landwirtschaftsminister in folgendem Stil: Sr. Kaiserlichen schaft und bedauern es allerunterthänigst, dem Schirm- ihre traurige Eristenz innerhalb ganz bescheidener Grenzen zu ver­Majestät ihren treuunterthänigsten Dank für die herrn des deutschen   Schiffbaues diese Huldigung nicht in ihrer Mitte bessern trachten, und die doch aus denselben Stoffen bestehen wie ihnen erwiesene monarchische Gnade. zu Füßen entgegenbringen zu können." diejenigen von Gottes Gnaden oder, nach christlicher Anschauung, zu legen. Auf den allerunterthänigsten Bericht des Auch Männer der Wissenschaft bringen folgende Depesche zu ebenso gut Geschöpfe Gottes sind. Es ist zu hoffen, daß Ministers geruhte Seine Majestät der Kaiser höchst- stande: Euere Kaiserliche und Königliche Majestät in absehbarer Zeit auch in die jetzt noch dunklen Gemüter das eigenhändig zu bemerken: Mit Bergnügen gelesen". wollen die allerunterthänigste Meldung entgegen Licht der Aufklärung dringt, um die Freiheit der gesamten Mensch­Als Beweis, daß der Fürstenkult nicht nur in dem alliierten zu nehmen geruhen, daß sich an dem heutigen Erinnerungs- heit trotz aller reaktionären Bestrebungen und Gewalten zu erwirken. Destreich und dem verbündeten" Rußland  , sondern auch in unserm tage das Kuratorium für die Kaiserin Friedrich- Stiftung für das Auch alle Byzantiner werden den Fortschritt auf die Dauer nicht eignen in höchster Blüte steht, mögen noch ärztliche Fortbildungswesen" tonstituiert hat. Es wird das Bestreben aufzuhalten vermögen. folgende Kundgebungen dienen: des Kuratoriums sein, das Kaiserin Friedrich- Haus in einer diefes a

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