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Bankow- Nieder- Schönhausen . In der nächsten Bersammlung| Kunstabende, mit denen wir im vergangenen Herbst begonnen, stahlen, sind jetzt ergriffen worden. Sie waren mit zwei Spieß­des Wahlvereins am 12. d. Mts. bei Mierke wird Genosse Frei- werden vermutlich wieder aufgenommen werden. Der Verein hat, gesellen von Reinickendorf gekommen, einen Handwagen mit ge waldt einen Vortrag über den angekündigten Entwurf eines wie bereits mitgeteilt, Aussicht, für solche Veranstaltungen an den stohlenem Draht mit sich führend. An der Berliner Grenze gingen Kommunalprogramms der Partei halten. Da der diesjährige Abenden von Wochentagen den Bürgersaal des Rathauses zu zwei nach Berfin zu, während die andern beiden mit dem Wagen Parteitag sich mit dem Programm zu beschäftigen hat, ist eine Dis- erhalten. sich nach Tegel wandten. Dort liefen sie mit der Beute der Polizei in die Hände; die Verhafteten sind zwei Gelegenheitsarbeiter aus Berlin .

fussion hierüber erwünscht. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Mit dem fünften Quartal April- Juni 1904 zusammen, welches Steglit. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins fällt eine Einnahme von 22 831,80 m. aufweist, ergiebt sich für die Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins fällt Freie Volksbühne eine Gesamteinnahme von 123 064,05 m.; Mittwoch aus und findet nächste Woche statt, der Tag wird noch be- die Einnahmen steigerten sich um 15 155,97 M. gegen das Vorjahr. Die Ausgaben steigerten sich gleichfalls bedeutend und zwar von 76 534,98 auf 113 957,05 M. Für Vorstellungen, Oper, Feste, Vor­träge, Secessionskarten, Kunstabende 94 677,54 m. Die Vorstellungs­fosten betrugen bei 107 Vorstellungen( ohne Oper) 1903/04 durch­schnittlich 805 M. pro Vorstellung.

fannt gegeben. Wilmersdorf . Der Wahlverein hält Mittwochobend 9 Uhr in Salamons Boltsgarten, Berlinerstr. 40, seine Versammlung ab. Genosse Dr. Karl Liebknecht spricht über Staatsstreich und Revolution". Außerdem stehen wichtige Vereinsangelegenheiten auf der Tagesordnung. Zahlreiches Erscheinen wird erwartet.

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Potsdam . Die sociale Bedeutung der Konsumbereine" Yautet das Thema, über das Genosse Ed. Bernstein in einer öffentlichen Versammlung am Montag, 4. Juli, im Victoriagarten spricht.( Siehe Kleine Anzeigen".)

Lokales.

Armut und Tod.

Unserm Blatte liegt heute ein Prospekt bei, in welchem auf die Zeitschrift In freien Stunden" hingewiesen wird. Wir haben gestern erst eingehend auf die Bedeutung dieser Zeitschrift aufmerksam gemacht und können uns daher für heute mit dem Wunsch begnügen, daß das ernste Streben des Verlags der Freien Stunden", den Inhalt immer bedeutsamer zu gestalten, in der Arbeiterschaft die gebührende Anerkennung finden möge.

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festgenommenen Mädchenhändlerin Karoline Peterson alias Karolina Vom Mädchenhandel. In der Angelegenheit der in Kopenhagen Nielſen erfahren wir, daß die eingeleitete Untersuchung sich auf die Verschleppung deutscher Mädchen erstreckt. Das Interesse für die Bekämpfung des Mädchenhandels ist in Dänemark dadurch geweďt worden, daß der Geschäftsführer des deutschen National- Komitees, einer Einladung folgend, im vergangenen Jahre in Kopenhagen einen Vortrag hielt. Hierdurch wurde die Bewegung gegen den Mädchen­handel auch in Dänemark wachgerufen, und die Festnahme der Peter­fon bildet das erste Ergebnis jener Thätigkeit. Die Peterson wurde durch zwei Mädchen, die aus Malmö zurückgekehrt waren, der Ver­schleppung beschuldigt, und die Agentin, welche eine Geschäftsreise nach Kiel unternommen hatte, wurde sofort nach hirer Rückkehr von dort festgenommen. Es ist nun festgestellt, daß die Peterson öfter nach Stiel gefahren ist, doch konnte trotz sorgfältiger Recherchen noch nicht ermittelt werden, welcher Art ihre Geschäfte dort waren. Das Die weibliche Bevölkerung ist in Berlin seit langem an Zahl die Peterson aufmerksam gemacht, und vielleicht dürfte es noch ge­dänische National- Komitee hat infolgedessen das hiesige Komitee auf Dem Gevatter Tod wird nachgesagt, daß er ein Stück Demokrat stärker als die männliche schon seit Ende 1876 bildet dieses Verlingen, auf Grund von Feststellungen der hiesigen polizeilichen sei. Er läßt, so erzählt man, keinen Unterschied des Standes und hältnis hier die Regel und im allgemeinen wird der Abstand des Besizes gelten, er macht seine Visiten ohne Ansehen der immer weiter. Die Jahre 1901 und 1902 hatten, infolge einer be- Centralstelle zur Bekämpfung des Mädchenhandels die Peterson un­Person. Erwartet oder unerwartet, klopft er schließlich bei jedem deutenden Vermehrung der Wegzüge männlicher Personen, der weib- schädlich zu machen. Die Ermittlungen der dänischen Behörden haben lichen Bevölkerung einen besonders großen Vorsprung verschafft. In inzwischen ergeben, daß Karoline Peterson häufig zu der in Malmö wohnenden Besitzerin eines Frisier- Salons, Emma Mansson, fuhr, Das ist richtig, aber mit einem Vorbehalt. Der Tod klopft bei beiden Jahren zusammen war die männliche Bevölkerung Berlins in derem Hauſe ſich stets eine größere Anzahl Mädchen befindet. nur um 8562 Personen, die weibliche aber um 23 323 gewachsen. Für jedem einmal an, doch er thut das bei dem einen früher, bei dem den Schluß des Jahres 1902 hatte sich die männliche Bevölkerung Verschiedenen der Lehteren ist es zwar gelungen, aus dem Hause andern später. Und gerade in diesem Zeitunterschiede verrät der auf 910 522 Personen, die weibliche auf 1009 937 berechnet, so daß Sensenmann seine wahre Gesinnung und zeigt uns, daß auch der Vorsprung der weiblichen Bevölkerung nun schon beinahe 100 000 er sehr wenig von einem Demokraten an sich hat. Auch Personen( genauer: 99 415) betrug. Tas Jahr 1903 hat jedoch in der Tod kennt den großen lassen gegensaz, der durch die dieser Beziehung einen bemerkenswerten Umschwung gebracht. In Gesellschaft geht, auch er sieht sich seine Leute an und gewährt dem diesem Jahre wuchs in Berlin die männliche Bevölkerung um 19 105 Reichen eine Vergünstigung. Personen auf 929 627, die weibliche nur um 16 347 Personen auf liche Bevölkerung der männlichen nur noch um 96 657 Personen 1026 284. Am Schluß des Jahres 1903 war hiernach die weib­voraus. Es muß abgewartet werden, ob das Jahr 1904 den Abstand wieder vergrößern wird.

einmal an.

Wenn Epidemien ausbrechen, wird das recht deutlich. 1892 hat es die Cholera in Hamburg gezeigt, in Berlin hatte schon die große Cholera- Epidemie von 1866 dasselbe gelehrt. Aber auch in ruhigeren Zeiten pflegt der Tod zu allererst und am liebsten den Spuren der Armut zu folgen. Sollen wir an die Erkrankungen der Atmungsorgane erinnern, vor allem an die Lungenschwindsucht, die Proletarier­frankheit, die allein in Berlin alljährlich viertausend Menschen hinrafft? Viertausend Menschen, die größtenteils in dem Alter stehen, das man das blühendste" zu nennen pflegt! Oder sollen wir hinweisen auf die Erkrankungen der Verdauungsorgane, auf Brechdurchfall, Diarrhoe usw., denen in Berlin in jedem Jahr mehrere tausend Proletarierkinder zum Opfer fallen? Wir nähern uns jetzt wieder dem Hochsommer, derjenigen Jahreszeit, in der der Tod unter den Kindern der Armen seine schreckliche Ernte zu halten pflegt. Im Juni ist die Kindersterblichkeit diesmal noch nicht sehr groß gewesen. Aber was wird der Juli uns bringen und was der Auguft?

Die Statistik hat den engen Zusammenhang zwischen Armut und Tod mit zahlenmäßigen Beweisen belegt. In Großstädten, wie Berlin , ist durch die örtliche Scheidung von Reich und Arm, durch die Zusammendrängung der unbemittelten Bevölkerung in bestimmte Stadtteile dem Statistiker die Möglichkeit gegeben, jenen Zusammen­

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dortige Polizei von diesen Vorfällen keine Kenntnis, weil die Peterson zu entweichen und nach Kopenhagen zurückzufahren, jedoch erhielt die die Mädchen abfing und Anzeigen zu verhindern oder auch die Flüchtigen vor den Ängen der Polizei zu verbergen wußte.

Der letzte Ehrensold. Der fast 70 Jahre alte, aus Jagelig im Kreise Samter gebürtige Striegsveteran Wilhelm Kroll aus der präsidium, um bei der Hauptkasse den monatlichen Ehrenfold von Wittstockerstraße 4 begab sich gestern mittag nach dem Polizei­10 Mark zu erheben. Auf dem Lichthofe brach er plöglich zusammen und starb. Ein im Polizeipräsidium dienstlich beschäftigter Arzt fonnte nur noch den Tod feststellen und gab als mutmaßliche Todes­ursache Herzlähmung an. Die Leiche wurde nach dem Schauhauſe gebracht.

Der letzte Aft einer Familientragödie. An der Gerichtstafel findet fich folgende Bekanntmachung: Der Rechtsanwalt Justizrat Königs­des am 8. März 1904 tot aufgefundenen Fabrikbesizers( Lieut. a. D.) berger in Berlin hat als Nachlaßpfleger für diejenigen, welche Erben Elf Mart monatlich zum Lebensunterhalt. Der Schlosser Salz­Karl Besete in Berlin , Wilhelmstr. 12, werden, das Aufgebots- mann in der Mainzerstr. 21 zu Lichtenberg machte seinem verfahren zum Zwecke der Ausschließung von Nachlaßgläubigern be- Dasein am Freitag durch Erhängen ein gewaltsames Ende. Im antragt." Das Gericht fordert infolgedessen die Nachlaßgläubiger Betriebe verunglückt und arbeitsunfähig, waren 11 M. Unfallrente auf, ihre Forderungen spätestens in den auf den 5. November d. J. fein ganzes Einkommen. Die Armenverwaltung hat dem Vers vor der Abteilung 84 des Amtsgerichts I ( Selosterstraße) anberaumten storbenen nach den Angaben seiner Hinterbliebenen mit- 3 M. als Aufgebotstermin anzumelden. Eine gleiche Bekanntmachung bezieht einmalige Beihilfe unter die Arme gegriffen. Da weiter die Landes­fich auf die Erben der am 8. März tot aufgefundenden Frau Fabrit versicherung mit ihrem Bureaukratismus zu einer Festsetzung der befizer( Lieutenant a. D.) Molly Besefe geb. Strabbenhöft Invalidenrente nicht kommen founte, zog S. das Ende mit Schreden in Berlin, Wilhelmstr. 12.

Elendsstatistik. Der Berliner Asyl- Verein für Obdachlose be­herbergte im Monat Juni im Männer- Ashl 20 746 Personen, wovon Arbeitsnachweis wird erbeten für Männer: Wiesenstraße 55/59, für 9919 badeten, im Frauen- Asyl 4517 Personen, wovon 1259 badeten. Frauen: Füsilierstraße 5.

einem Schrecken ohne Ende vor.

Opfer des Rennsports. Ein Unfall beim Training im Sportpart Friedenau ereignete sich Freitagabend. Der Engländer Hall, der Runde hinter seiner Schrittmachermaschine, als deren etwas tief ein­an dem heutigen Dauerrennen teilnehmen sollte, fuhr eine schnelle gebauter Motor an der Nordkurve auf dem Cement aufstieß. Die Zum Morde an der Lucie Berlin. Der Termin für die Be- schwere Maschine stürzte um, Hall konnte nicht mehr ausweichen, flog die Zeichenteile start erdigung der Lucie Berlin ist immer noch nicht festgesetzt, obgleich vom Rade, überschlug sich mehrmals und glitt schließlich die ab= im Sommer die meisten Kinder sterben, so genügt es schon, auf den der Liebetruth , der Geliebten des mutmaßlichen Mörders Th. Berger, in der, nach einer Blättermeldung, einen Schlüsselbeinbruch und eine Friedhöfen der großen, die Arbeiterviertel umschließenden Kirchen- der Ackerstraße 130 befindet sich noch unter amtlichem Siegel. Ueber die Verlegung am Hinterkopf erlitten hatte, einen Notverband an und gemeinden sich umzusehen. Je heißer die Sonne herniederbrennt, Eltern der ermordeten Lucie sind jetzt allerhand unzutreffende brachte ihn dann in einem schnell herbeigeholten Krankenwagen von der Bahn. Der auch in Berlin bekannte Rennfahrer Wa Ithour defto eifriger arbeitet da der Spaten des Totengräbers. Der Statistiker Gerüchte verbreitet. Es wird behauptet, daß sie zahlreiche, ja zum aber weiß uns für alles das auch die Zahlen zu geben, an denen kein Teil sehr erhebliche Geldbeträge anläßlich des Kindesmordes erhalten stürzte, wie das Berliner Tageblatt" meldet, bei einem Rennen Zweifel erlaubt ist. Er zeigt uns, daß z. B. in den Stadtteilen hätten, und so mun mehrere Jahre hindurch sorgenlos leben könnten. In gegen Monroe auf der Bahn in Atlanta ( Amerika ) so unglücklich, Gesundbrunnen und Wedding die Sterbefälle, auf je 1000 Personen Wirklichkeit aber bestehen die erhaltenen Geldunterstützungen aus baren daß er außer Arm- und Rippenbrüchen schwere innere Verlegungen der Bevölkerung umgerechnet, doppelt so zahlreich sind, wie etwa in 14 Mt., die ihnen von befreundeten Familien zugegangen sind. Außer- erlitt. Walthour wurde bewußtlos von der Bahn getragen. dem liefen aus Breslau Stoffe zu Anzügen für das Berlinsche Ehe­der Friedrichstadt. Dort oben in Berlin N., wo die Arbeiter paar ein. Der Sendung war ein Brief beigelegt, in dem der Ab- seinem Gefährt gegen 11 Uhr morgens die Dorfstraße in Lichten­Messerhelden. Als gestern der Droschkenkutscher Winkler mit wohnen, kommt annähernd die Hälfte aller Sterbefälle auf Kinder fender mitteilt, daß vor genau 20 Jahren seine 20 jährige Tochter berg passierte und sein Pferd im Schritt gehen ließ, rief er in der des ersten Lebensjahres, unten in Berlin SW. dagegen find die von ihrem eignen Bräutigam ermordet und dann ebenfalls voll- Nähe der Frankfurter Chaussee mehrere auf dem Damm stehende Kinder dieses Alters nur mit einem Sechstel an der Gesamtzahl ständig zerstückelt und schließlich in einem Fasse eingepökelt Männer an, Platz zu machen. Es tam dabei zwischen den Leuten der Sterbefälle beteiligt. In den ärmeren Stadtteilen ist ja auch worden sei. An diese schauderhafte That sei er durch die und Winkler zu einem Wortstreit, der schließlich in Thätlichkeiten der Kinderfegen" größer als in dem wohlhabenden und vornehmen Tragödie der Familie Berlin wieder schmerzlich erinnert ausartete. Der Droschkentutscher wurde vom Bock gerissen und brach Berlin SW oder W, aber selbst wenn man das berücksichtigt, so er- worden, weshalb er zur Linderung der vielleicht vorhandenen Not- plößlich mit dem Rufe: Ich bin gestochen!" zuſammen. Er hatte Der Vater der ermordeten Lucie war die mit einem Dolchmesser eine schwere Stichwunde in den interleib er­giebt sich für die Arbeiterviertel immer noch eine erschreckend lage die Stoffe ſende. hohe Kindersterblichkeit. In den ärmeren Stadtteilen kommen im lezten drei Wochen vollständig arbeitslos und wird nunmehr halten und mußte in seinem eignen Wagen zunächst nach der erst wieder dem regelmäßigen Verdienste nachgehen.- Uebrigens Sanitätswache in der Warschauerstraße und dann nach dem Kranken­Jahre auf 100 Geburten rund 30 Säuglingssterbefälle, in den hat am Freitag die die Boruntersuchung führende Gerichtskommission haus Friedrichshain gebracht werden, wo er in fast hoffnungslosem reicheren nur 15. an den verschiedenen Fundstellen der Leichenteile des ermordeten Zustande daniederliegt. Als mutmaßliche Thäter verhaftet wurden Eine lehrreiche Zusammenstellung über den Unterschied der Kindes in der Spree Lokalbesichtigungen vorgenommen. Auch der Bierkutscher Völker und der Restaurationspächter Buder, beide in Sterblichkeitsziffern in den einzelnen Stadtteilen Berlins findet sich wurden gleichzeitig die Personen, die den Fund machten, nochmals Lichtenberg wohnhaft. im letzten Band des Berliner Statistischen Jahrbuchs. Sie ergiebt, vernommen, um ihre Beobachtungen beim Funde für die späteren daß im Durchschnitt der Jahre 1900 und 1901 in einer Gruppe von gerichtlichen Verhandlungen zu Protokoll zu geben. Stadtbezirken des Linden"-Viertels und der südlichen und ,, Taddäns Robl. Ein hübsches junges Mädchen Ternte auf ungewöhnlich reichhaltige, denn sie weist gegen 20 Alarmierungen nördlichen Ränder des Tiergartens auf je 1000 Personen der dem Tanzboden in der Hasenheide einen jungen Mann kennen, der auf. In der Nacht zum Sonnabend wurde die Wehr bald nach Bevölkerung nur 9 bis 10 Sterbefälle tamen, während sich als Weltmeisterfahrer Taddäus Robl vorstellte und viel von 10 Uhr nach der Simon Dachstraße gerufen, weil hier ein Bauzaun die äußersten Bezirke des Gesundbrunnens und des Weddings feinen Radrennen, Reisen und Siegen zu erzählen wußte. Titel in Flammen stand. Zur selben Zeit war in der Torellstraße 6 ein Posten Stroh in Brand geraten, während in der Dranienstr. 14a 23 Sterbefälle auf je 1000 Personen der Bevölkerung hatten. Die und Ehrenzeichen hatte er in Menge eingeheimſt und auf ein paar pähne, Hölzer 2c. Feuer gefangen hatten. Allerlei Verpackungs­Es würde ihm sogar ein Reihenfolge der Stadtteile nach der Höhe ihrer Sterblichkeitsziffern großes Vergnügen machen, der hübschen Bekannten einen in die material und alter Hausrat brannte später in der Steglizerſtr. 36 entspricht ziemlich genau dem größeren oder geringeren Grad der goldene Uhr einzusetzen. Bescheiden lehnte das Mädchen dieses An- in einem Keller. Ein zweiter Kellerbrand beschäftigte die Wehr in Wohlhabenheit dieser Stadtteile. erbieten ab, es war ohnehin entzückt von dem berühmten Welt der Andreasstraße 56. Er war durch Kurzschluß in der elektrischen meisterfahrer. Laddäus Robl" aber kam so viel Bescheidenheit gern fonnte die Gefahr leicht beseitigt werden. Nach Mitternacht kam Leitung entstanden und hatte Bretter, Papier usw. ergriffen, doch entgegen. Den Brillanten wollte er zwar der Schönen unter allen Umständen verehren, aber wenn es denn einmal nicht anders wäre, die Baltenlage beschädigte. In der Brücken- Allee 20 mußte gegen am Kurfürstendamm 7 in einer Badestube Feuer aus, das auch so würde er sich die Arbeit des Einsetzens mit fünf Mark bezahlen Abend ein Schornsteinbrand beobachtet werden. Möbel, Decken, Die Freie Volksbühne hat ihren Verwaltungsbericht über das lassen. Damit war beiden geholfen. Das Mädchen gab dem Ver­lezte Vereinsjahr herausgegeben. Wir entnehmen ihm folgende ehrer Uhr und fünf Mark und wartet noch heute darauf, daß Kleidungsstücke 2c. gingen gleichzeitig am Tempelhofer Ufer 28 in einer interessante Mitteilungen: Das Interesse an den Bestrebungen unser mehr jetzt erwartet sie ihn nicht mehr, denn sie hat endlich ein- dort der Bohlenbelag auf nicht ermittelte Weise in Brand geraten " Taddäus Robl" sie ihm mit dem Brillanten wiederbringe. Wiel- Wohnung in Flammen auf, die aber in kurzer Zeit erstickt werden fonnten. Nach der Juselbrücke wurde der 20. Löschzug gerufen, weil Vereins wird in immer weiteren Kreisen der Berliner Arbeiterschaft gesehen, daß ihr Taddäus Robl doch nicht der richtige, sondern ein lebendig. Hätten wir Raum, die Reihen der Mitglieder war. Vorher brannte in der Bartelstraße 8 unter großer Rauch würden unaufhörlich wachsen. Leider ist dieser natür- Schwindler ist, vielleicht ein angehender Weltmeisterschwindler. entwicklung ein größerer Posten Teer und in der Sophienstraße 24 lichen und so außerordentlich erfreulichen Wachstumstendenz, so Wegen schwerer Körperverletzung verhaftet wurde der Hilfs- Pappen und Stroh. Alle übrigen Alarmierungen, die dann die lange die Freie Volksbühne auf die Sonntagsnachmittags- Vor- rangierer Wilhelm Nickel aus der Florastr. 41 zu Pankow . Nickel Wehr in den letzten 24 Stunden noch nach der Prinz Eugenstr. 11, stellungen von zwei Theatern angewiesen bleibt, eine lästige Schranke machte am Donnerstagnachmittag mit andern einen Ausflug, von Rostockerstr. 7, nach der Kleinen Alexanderstr. 31, Kaiserstr. 41 und gesetzt. Als die im Jahre 1902/3 geschlossenen Verträge für eine dem die ganze Gesellschaft erst am Freitagmorgen um 4 Uhr noch nach verschiedenen andren Stellen führten, betrafen durchweg neue Abteilung Platz geschaffen, wurde diese auch sofort zurückkehrte. Am Stettiner Weg stieg er in eine Gärtnerei ein, Brände, die teils vor Ankunft der Löschzüge bereits von Haus­pflückte Erdbeeren und schnitt Rosen ab. Leute, die das sahen, bewohnern beseitigt waren, teils die Wehr nur ganz kurze Zeit in weckten den Gärtnergehilfen Franz Otto. Als dieser den Dieb zur Anspruch nahmen. Rede stellte, zog Nickel ein Dolchmesser und stach es ihm in der

Armut und Tod! Man sieht, wie Gevatter Tod Unterschiede zu machen weiß, wie auch er den Klassengegensatz respektiert. Ver­dient er's, daß man ihn den Gleichmacher" nennt?

Brillanten kam es ihm gar nicht an.

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Feuerbericht. Die Brandchronik der letzten Stunden ist eine

gefüllt, die Mitgliederzahl hat sich damals auf über acht einhalbtausend, und im laufenden Geschäftsjahr auf etwa zehn tausend gehoben. Einer Vergrößerung über diesen Stand hinaus wäre nur durch Hinzuziehung einer dritten Bühne, oder dadurch, Herzgegend in die Brust. Da Otto noch im stande war, ihn fest- Die Himmelserscheinungen im Juli. Nachdem die Sonne am daß der Verein ein Theater für die ganze Saison pachten und zuhalten, so ließ er seinen Stock im Stich und lief davon. Er wurde 21. Juni ihren höchsten Stand, 61 Grad erreicht hatte, finkt sie jetzt einen Teil der Vereinsvorstellungen auf den Abend verlegen würde, aber ermittelt und festgenommen und troz seines Leugnens ein- wieder herab, und die Tage beginnen wieder fürzer zu werden. zu ermöglichen. Der Gedanke wurde bereits öfter angeregt; auch gesperrt. Otto ist so schwer verletzt, daß man ihn nach Berlin in die Am 1. Juli geht sie schon 10 Minuten vor 4 Uhr des Morgens auf, zog der Vorstand gelegentlich diesbezügliche Erkundigungen ein. fgl. Klinit bringen mußte. erreicht eine Wiittagshöhe von noch über 60 Grad, und geht um Vielleicht, daß später einmal das Projekt zur Ausführung ge= Einen Auflauf hat der Fuhrherr Neumann aus der Bappelallee 29 Uhr unter, so daß die Tagesdauer fast 16% Stunden beträgt. langt. Das viele Jahre hindurch bestehende Arrangement mit dem durch einen Alt der Tierquälerei verursacht. Als er gestern nach am 31. Juli dagegen geht sie erſt furz vor 15 Uhr auf und schon Lessing- Theater hat mit der laufenden Saiſon ſein Ende ge- mittag um 2 Uhr mit einem Arbeitsfuhrwert durch die Stastanien- 2 Minuten vor 8 Uhr unter, der Tag dauert nur noch 15½ Stunden; funden. Die neue Direktion, Otto Brahm , acceptierte die Bedingungen, die die Vereinsleitung zu bieten in der Lage war, nicht und will die allee fuhr, hielten die Straßenpassanten sich darüber auf, daß er sein auch die Mittagshöhe der Sonne ist um mehr als 4 Grad gesunken, Sonntagnachmittage zu öffentlichen Vorstellungen benutzen. Pferd schonungslos mit der Peitsche bearbeitete. Anstatt von den sie erreicht nicht mehr 56 Grad. Zu Beginn des Monats erglänzen um 10 Uhr abends am Dst. Mißhandlungen abzulassen, schlug er weiter auf das Tier ein, be­hat der Vorstand als Erfaz dafür mit dem Berliner Theater schimpfte dann das Publikum und trattierte ferner die Leute, die das himmel zwei helle Sterne erster Größe, die Bega aus dem Stern­bilde der Leier und der Atair vom Sternbild Adler . Die unter geitung der Regie des Berliner Theaters( mit dem Bersonal Fuhrwert anhielten, mit der Beitſche. Nun kehrte sich die Empörung wega steht sehr hoch am östlichen Himmel, gegen 11 Uhr ist sie zu derselben), die andre Hälfte wie bisher, im Metropol- Theater, immer mehr gegen den Fuhrherrn, der in grenzenloſe Wut geriet Anfang des Monats fast in den Zenith gerüdt, wo sie in der Mitte unter der Leitung des Vereins- Regisseurs, Herrn Frizz Witte Wild, einem Schußmanne übergeben, der des Weges dahergekommen war. ihr, am Ostrande der Milchstraße , die den Osthimmel in direkter und kaum gebändigt werden konnte. Endlich wurde der Rajende des Monats schon um 10 Uhr steht; der Atair steht füdöstlich von Von einer eignen Opernaufführung ist in diesem Jahre Zwei Spitzbuben, die seit einiger Zeit in der Umgebung von Richtung von Süden nach Norden durchzieht. In ihrem nördlichen aus verschiedenen Gründen Abst and genommen worden. Die Berlin Kupferdrähte der Telegraphen- und Telephon Leitungen Teile stehen die fünf W- förmig angeordneten Sterne, die das

stattfinden.

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