Bobritoms
Kirchliche Betriebsstörung. In dieser von Satans Tüde ver- Beim Zielen kommandierte er so lange hintereinander Auf!" und Finnlands unsinnige Pläne auf Losreißung von Rußland zu ere. Blendeten Welt, pflegen die arbeitenden Menschen mit Vorliebe am dann wieder Nieder!", bis die Leute ganz erschöpft waren. Einem finden. Sonnabend ihre Feste abzuhalten, weil sie am Sonntag sich, aus- Musketier, der liegend zielte, gab er einen Tritt in die Kniekehle, Fürst Obolenski soll den verderblichen Weg Bobrifows weiter schlafen können. Dieses sonntägliche Schlafbedürfnis nun scheint den der Mann noch mehrere Tage spürte. Der Musketier Wede- verfolgen. Er ist ein Attentats erprobter. Als er vor zwei auf den Kirchenbesuch einen nachteiligen Einfluß auszuüben, und meyer mußte sich vor den Spiegel stellen und eine Viertel- Jahren in Chartow als Gouverneur Herrschte, wurde ein Anschlag deshalb ist die Kreissynode in Königsberg Neumart auf einen stunde starr in den Spiegel bliden. Wenn er wegschaute, gegen ihn ausgeführt, der erfolglos blieb. Wird nun sein Attentat - vorstände des Syndonalkreises das folgende prächtige Rundschreiben gerückt. Dieser Wedemeyer ist schließlich infolge der Mißgerichtet:
schlauen Einfall gekommen. Sie hat nämlich an alle Vereins- wurde ihm der Kopf von dem Unteroffizier mit Gewalt zurecht gegen das finnländische Volk gelingen? Wird nun sein Attentat
Königsberg, Nm., den 22. Juni 1904.
Sehr geehrte Herren!
Wir verstehen es sehr wohl, daß das Vereinsleben sich in befonderen Festlichkeiten äußern, und daß die Vereinsthätigkeit sich in festlichen Veranstaltungen gleichsam zusammenfassen will. Wir unterschätzen auch die Gründe nicht, welche die Wahl des Sonnabends für diese Zwecke nahelegen, daß der ermattete Leib nicht durch die Arbeit des Folgetages in Anspruch genommen wird, und daß man Zeit hat, sich von den genossenen Freuden auszuruhen, ohne Einbuke an irdischem Gewinn zu erleiden.
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handlungen fahnenflüchtig geworden, wofür er zu acht Monaten Gefängnis berurteilt wurde. Aber dadurch fam auch das Treiben des Unteroffiziers an den Tag. Zur Verhandlung waren Die Kreissynode, in der sämtliche evangelische Gemeinden 17 Beugen geladen, die zum Teil bereits zur Reserve entlassen sind. Man schreibt uns aus Budapest : Der sehnlichste Wunsch der unfres Kirchenkreises durch ihre freigewählten Abgeordneten ver- Verschiedene Zengen äußerten sich sehr zurückhaltend, immerhin stellte magharischen Byzantiner ist die Errichtung einer ständigen fönigtreten find, hat uns durch einstimmigen Beschluß beauftragt, an das Kriegsgericht 166 Fälle von vorschriftswidriger Belichen Hofhaltung in Ungarns Hauptstadt. Es wird dabei vor die Vorstände der im Synodalkreise im Synodalkreise vorhandenen Vereine handlung und 40 Fälle von Mißhandlung fest. Der Angeklagte wiegend das„ volkswirtschaftliche" Argument betont, daß die nationale die Bitte zu richten, daß für die Veranstaltung von Vereins- wurde zu acht Monaten Gefängnis verurteilt; ferner wurden ihm Hofhaltung den Konsum steigern, auf Handel und Wandel belebend Es finden sich freilich auch Spötter, die im festlichkeiten möglichst ein andrer Wochentag als der Sonnabend die Treifen abgesprochen und seine sofortige Verhaftung wirken würde. Interesse des wirtschaftlichen Aufschwunges beantragen, gewählt werden möchte. angeordnet. Also wiederum einer jener besonders das Militärsystem tenn- mögen mit entsprechenden Zuwendungen aus den staatlichen zeichnenden Fälle, wo der Quäler lange Zeit seine Unthaten an Einfünften in jeder Komitatshauptstadt Hofhaltungen errichtet was eine ungeahnte Steigerung der Gesamtzahlreichen Soldaten verübt und wo nicht durch das Beschwerde- werden, " recht" oder Anzeige Abhilfe geschaffen werden kann; erst durch die wohlfahrt zur Folge haben müßte. So unbescheiden sind nun die Fahnenflucht, die dem Flüchtigen schwere Strafe einträgt, werden echten Byzantiner nicht; sie wollen sich nur mit einer ungarischen die Scheußlichkeiten aufgedeckt. pester Gemeindevertretung fürzlich den Antrag eingebracht, das Ein netter Religionslehrer ist, so wird aus Sachsen- Weimar ge- Municipium der Hauptstadt so viel wie der Gemeinderat schrieben, der aus der Untersuchungshaft in Ilmenau jetzt in das im Interesse der Errichtung eines ständigen nationalen Hofhaltes an Landgerichtsgefängnis in Eisenach übergeführte Paul Basig. Der das Abgeordnetenhaus eine Petition richten. Dieser Antrag wurde Mann hat sich wegen Verbrechen gegen§§ 174 und 176 des in der Stadtvertretung am letzten Donnerstag verhandelt. Wit cin Entrüstung wurde biel darüber gesprochen, Str.-G.-B. zu verantworten, dessen er sich seinen Schülern in patriotischer Ilmenau gegenüber schuldig gemacht hat. Das schönste ist aber, daß daß dieser Mensch bereits im Jahre 1884 in Leipzig wegen un Beitrages zur Civiliste in Wien ausgegeben werden und wie jedem neunzig von Ungarn bezahlten Prozent des züchtiger Handlungen, begangen an seinen Schülern, zu neun ungar das Herz blute, den geliebten König nicht immer hier zu Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Im Jahre 1889 wurde er in haben. Die patriotisch- loyale Stimmung war im schönsten Schwung, München wegen des gleichen Verbrechens zu zwei Jahren Buchthaus als plöglich ein loser Schalt der volkswirtschaftlich, staatsrechtlich und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. und dynastisch so hochwichtigen" Angelegenheit eine ganz vulgär
Wir bitten aber auch nicht zu unterschäßen, was diesen ForWir bitten aber auch nicht zu unterschätzen, was diesen For derungen des zeitlichen Nugens und der leiblichen Bequemlichkeit gegenübersteht, das ernste Gottesgebot:" Du sollst den Feiertag heiligen!" Es ist nicht zweifelhaft, daß ein müder Leib und eine ermattete Seele diesem heiligen Gottesgebote nachzuleben nicht im stande ist. Darum bitten wir die geehrten Vorstände ebenso herzlich wie dringend, fich um Gottes willen den kleinen Unbequemlichkeiten gern zu unterziehen, die aus der Wahl eines andren Tages als des Sonnabends entstehen können, und auch die Mitglieder ihres Vereins dazu willig zu machen.
Wir zweifeln nicht, daß unsre freundliche Bitte williges Gehör finden werde; denn es handelt sich bei derselben um das Seelenheil von alt und jung. In unsrer so unruhigen und vielfach so verdroffenen Zeit erscheint nichts so nötig, als daß unser Volt mit heiligem Ernste mehr als bisher seiner Pflichten gegen Gott, sein Wort und feine Kirche wieder eingedenk werde.
Helfen Sie, geehrte Herren, dazu mit, durch Erfüllung
unfrer Bitte!
Bebetten schwere Strafe einträgt, werden Sofhaltung begnilgen. So haben denn einige Mitglieder der Buda
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In letzter Zeit sind im Großherzogtum Sachsen schon einige parodistische Wendung gab. Und das hat der ob seines urwüchsigen ohne daß die Behörden eine Ahnung von derem Vorleben hatten. repräsentant Karl Eötvös auf dem Gewissen, ein Politiker, Fälle bekannt, daß bestrafte Verbrecher zu Amt und Ehren kamen, Sumors allseitig beliebte Reichstags- Abgeordnete und Stadtder Deakpartei angehörte und Natürlich ist das auch nicht so leicht wie socialdemokratische Ver- der vor drei Jahrzehnten der sammlungen zu verbieten. seither zur Unabhängigkeitspartei zählt; in ihm ist noch die Tradition aus jener Zeit lebendig, da das Bürgertum Majestäts- Prozesse. Bom Reichsgericht wird geschrieben: Von der Anklage wirklich von Selbstbewußtsein beseelt war, und so hat Eötvös für der Majestätsbeleidigung hatte das Landgericht Erfurt den Redakteur jede Kriecherei äßenden Spott. Mit scheinbarem Ernst griff er also Baul Hennig, dortselbst, freigesprochen. Es handelte sich um eine gestern in die Debatte ein, produzierte die üppigsten Phrasen von Der Vorstand der Kreissynode Königsberg I. Notiz, welche einer Wiener Zeitung entnommen und worin berichtet angestammter Treue, Ehrfurcht usw., ging auch verständnisinnig auf Braune, Königsberg N./M. Dortschy, Wrechotv. war, daß in einem Hospital ein Landstreicher verstorben sei, deſſen dann zu erklären, unter solchen Umständen dürfte kein Heller die Verausgabung ungarischen Geldes in Wien ein, Köppen, Güstebiese. Löwe, Mohrin. von Saldern, Kl.- Mantel. Berfon mit dem deutschen Kaiserhause in Verbindung gebracht wurde. für die Civilliste bewilligt werden. Aber, fuhr er fort, an Wir hoffen, daß die patriotischen Vereine, an die sich das Gebot Diese Notiz hatten verschiedene deutsche Zeitungen gebracht, und es waren doch wohl nur wendet, diesem Ersuchen nachkommen werden, und auch der Redakteur der„ Leipziger Volkszeitung" und andre Rebal- den persönlichen Bedürfnissen unsres gnädigen, bielgeliebten Der geheiligten die Sonnabende fünftig dazu benußen, um in Stille und Andacht teure deshalb wegen Majestätsbeleidigung verurteilt worden. Das Königs dürfe nicht geknaufert werden. fich würdig auf die Sonntagspredigt vorzubereiten, anstatt mit Landgericht Erfurt war aber andrer Ansicht gewesen und hatte wäsche unter allen Umständen gesichert sein, darben Person des Monarchen müssen Kost, Quartier und bertaterter Seele in die Kirche zu kommen. Im Reiche der Frommen Hennig wegen dieser in der Thüringer Tribüne" aufgenommenen würden die Ungarn ihren König nie lassen. Und so beantragte er, scheinen ja die Nachwirkungen der staatserhaltenden Sonnabend- Notiz freigesprochen, in der Annahme, daß der Angeklagte nur eine das Municipium der Hauptstadt möge das Parlament bitten, falls Feste ganz besonders schlimm zu sein. unverbürgte Nachricht einer Wiener Zeitung verbreitet habe. Ein Die socialdemokratischen Kinder der Welt freilich bedürfen solcher ganz gleiches Urteil hatte das Landgericht Halle gefällt in der die königliche Hofhaltung in Ungarn nicht errichtet werde, jeden Beileinen unbequemlichkeiten" nicht; fie feiern ihre bescheidenen Feste Anklage gegen den Redakteur des in Halle erscheinenden„ Voltsblattes" trag zur Civilliste, mit Ausnahme der persönlichen Bedürfnisse unsres unsres ehrfurchtsvoll geliebten gern am Sonnabend und sie befürchten nicht, dadurch den Sonntag Robert Fette, welches ganz dieselbe Notiz gebracht hatte. einzubüßen, um auch ihn mit frischem Leibe und befeuerter Seele Gegen beide Urteile war von der Staatsanwaltschaft Revision mit so viel Ernst vorgetragen, Königs, zu verweigern. Wie schon erwähnt, wurde der Ult zu genießen. Uebrigens würden sich die Synodalen zweckmäßiger beim Reichsgericht eingelegt worden, welche sich darauf stüßte, daß des Landes den Antrag Eötvös mit 83 gegen 65 Stimmen an daß das erste Municipium an die Unternehmer ihres Kreises wenden, sie möchten auch in der die Auffassung des Vorderrichters eine rechtsirrige sei; es hätte ein nahm. Freunde von Humor erwarten nun, daß es Eötvös im Weise einen Feiertag ihren" Arbeitern gewähren ohne Einbuße gehender geprüft werden müssen, ob nicht bei den Angeklagten die an irdischem Gewinn" für die Arbeiter natürlich!, dann ist der Absicht der Beleidigung vorgelegen hat. Das Reichsgericht hat die Der Regierung ist der Beschluß schr unangenehm; weil er eines Reichstage an einer saftigen Fortsetzung nicht fehlen lassen wird. Sonnabend für Vereinsveranstaltungen entbehrlich. Revision für begründet angesehen und wurde deshalb das Urteil Die Plünderungen in Sens. Die Mitteilung, daß die Mainzer des Landgerichts Erfurt sowie das Urteil des Landgerichts Halle teils die Eljenstadt in den Augen des Königs kompromittiert und Staatsanwaltschaft beabsichtige, die Klage gegen unfer Mainzer aufgehoben und beide Sachen wurden an die Vorinstanzen zurüdaveitens, weil er für die demnächst zu beginnende Verhandlung des Gefeßentwurfes über die Erhöhung der Civilliste die Erhöhung soll für jeden Staat zwei Millionen Kronen betragen Parteiblatt zurückzuziehen, nachdem sich die Nichtbeteiligung der berwiesen zur nochmaligen Verhandlung.- ein böses hessischen Truppen an den in den Kriegsbriefen des Generals. Omen darstellt. Die Unabhängigkeitspartei rüstet nämlich zu einer b. Kretschmann berichteten Ausschreitungen in Sens herausgestellt großen und bösen Debatte, die leichthin zu einer Obstruktionshat, wird von einzelnen Blättern so aufgefaßt, als ob die Schildecampagne werden kann. rungen Kretschmanns nun als unrichtig erwiesen feien.
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Mit ein wenig Verstand hätten sich diese Blätter selbst sagen können, daß es nicht staatsanwaltliche Sitte zu fein pflegt, gerade dann Anklagen zurückzuziehen, wenn focialdemokratischen Blättern der Wahrheitsbeweis mißlingen muß. In der That, haben die Untersuchungen ergeben, daß alles, was Herr v. Kretschmann geschrieben hat, Wort für Wort wahr ist und noch heute als wahr erwiesen werden kann. Nur lag die Schuld eben bei andren Truppenteilen wie den Hessen . Die Gerichtsberhandlung hätte die patriotische Kriegslegende von 1870/71 ganz gewaltig erschüttert!
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Beiläufig sei erwähnt, daß die demokratische Volkszeitung" be= reits fich den Moffe Stil anzugewöhnen beginnt; sie schreibt ganz hurramäßig:„ Die Kriegsbriefe des Generals v. Kretschmann waren von der socialdemokratischen Mainzer Volkszeitung" geschlachtet worden, indem hessischen Soldaten Ausschreitingen während des deutsch - französischen Krieges vorgeworfen worden waren." Wenn die„ Demokratie" von Mosse ausgeschlachtet" und im Ramsch zu Schleuderpreisen ausverkauft wird!-
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,, Ein armer Krüppel, der sich kaum noch fortbewegen tann, stand in der Person des 35 Jahre alten Buchbindergesellen Viktor Franz Eugen Decker aus Saargemünd vor der Straffammer der Justizminister Vallé mit, daß der Staatsanwalt Cottignies, Paris , 5. Juli. In der heutigen Sigung des Ministerrats teilte unter der Anklage der Majestätsbeleidigung. Der An- dessen Bericht am Freitag die Interpellation in der Kammer zur geklagte ist schon neunmal, darunter viermal wegen Majestäts- Folge hatte, seine Entlassung gegeben habe; dieselbe sei angenommen beleidigung bestraft; wegen dieses letteren Vergehens hat er sogar worden.
einmal zwei Jahre Gefängnis verbüßt. Infolge feines Paris , 4. Juli. Die Untersuchungsfommission in erbärmlichen törperlichen Zustandes ist er voll- der Karthäuser= Angelegenheit hielt in der Nacht eine Sigung ab kommen erwerbsunfähig, und so sucht er von Zeit zu Zeit Unter- und vernahm aufs neue den Zeugen Cendre, der sich jetzt bereit ertunft im Gefängnis zu finden. Aus diesem Grunde kam er auch klärte, den Namen des geheimmisvollen Besuchers der Karthäuser zu am 2. Juni auf die hiesige Polizeiwache und übernennen; es sei Mascuraud, der Präsident des republikanischen Ausgab einen Bettel, auf welchem eine beleidigende Aeußerung schusses für Handel und Industrie. Die Kommission nahm die Ausüber den Kaiser geschrieben und von ihm unterschrieben war, und fage des Zeugen, der den Eindruck der Unglaubwürdigkeit machte, mit Zweifeln entgegen. 12 bat, man möge ihn verhaften. Seinem Wunsche wurde denn auch stattgegeben. Decker, der heute sein Geständnis wiederholt, wurde zu zivei Monaten Gefängnis verurteilt."
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dove i diritti England. all h London , 4. Juli. Unterhaus.( Schluß- Telegramm.) Jm weiteren Verlaufe der Debatte über die Beratung des Schankgeseges wurde der gegen Balfours Vorschlag( Beschränkung der Diskussion des Gesetzes auf ſechs Tage) gerichtete Unterantrag Asquith( lib.) mit 301 gegen 228 Stimmen abgelehnt. Schweden .
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Der arme Krüppel wird seinen Richtern gram sein, daß sie ihn Königsberg , 4. Juli. ( Eig. Ber.) Auf die Anzeige eines Denun- also grausam milde bestraften. Wie hätte er ihnen gedanit, wenn zianten hin wurde am Sonnabend in Granz der Genosse Braunfie ihm wenigstens auf ein Jahr Unterkunft zugebilligt hätten. So Königsberg , der auch der Geheimbündelei, des Hochverrats und der Baren- muß er schon nach zwei Monaten aus dem Gefängnis heraustriechen beleidigung angeklagt ist, verhaftet, nach Königsberg transportiert und und sich von neuem bemühen, wie er schnellstens pieder zurückin das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Hier erfah er aus dem Haftbefehl, gelangt. Die entsetzliche Meldung beweist aber den Zweiflern an§ 95 Ueber die Absichten der Regierung in der Wahlrechtsfrage hat daß er nach Zustellung der Anklage Königsberg verlassen und seine Wohnung geräumt haben soll. Es gelang ihm noch, den des Strafgesetzbuches, daß dieser Paragraph seinen Wert hat. Mit sich der Justizminister Berger dieser Tage einem Mitarbeiter der Landgerichtsdirektor sowie den Ersten Staatsanwalt zu sprechen, und Hilfe von Majestätsbeleidigungen überwindet die civilisierte Gegen-" Göteborgs Handelstidning" gegenüber ziemlich offen ausgesprochen. diesen beiden drückte er seine Verwunderung über seine Verhaftung wart das sociale Elend. Sage noch jemand, daß für unglüdfelige Er fagte:„ Wir( die Regierung) tommen wieder mit unserm alten Vorschlag, in der Hauptsache unaus. Seine Familie befinde fich einige Meilen von Königsberg Krüppel in dieser Welt nicht trefflich gesorgt ist. verändert." Die Regierung will also offenbar gar keine entfernt in der Sommerfrische, sie habe die Wohnung in Königsberg Rücksicht auf den Beschluß der Zweiten Kammer nehmen und ebensowenig auf den deutlich geäußerten Willen des Volkes. Es ist demnach von dieser Regierung kein Vorschlag zu erwarten, der der Forderung des allgemeinen gleichen Wahlrechts hinreichend gerecht wird.
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Ausland.
or smelten Der neue Herr in Finnland .
Aus Petersburg wird gemeldet, daß Generallieutenant Fürst Obolensti als Nachfolger Bobrikos zum Generalgouverneur von Finnland ernannt worden ist. Der 3 ar hat an ihn ein Handschreiben gerichtet, das die Fortsetzung der Bobrifow- Politik anfündigt:
unberührt gelassen, nur einige Betten und die Wäsche mitgenommen. Aus Südwestafrika wird offiziös gemeldet: Reiter Richard Er arbeite fast jeden Tag in Königsberg , und nur hier und da an Lindner aus Ellersdorf- Koburg- Gotha ist am 1. Juli in Otjosondu, den Nachmittagen sei er zu seiner Familie gefahren. Der Staats- und Reiter Alois Schmidt aus Kaindorf ( Kreis Neisse ) am anwalt erklärte, daß er von der Polizei die obige Meldung 16. Juni d. Js. in Otjofondu am Typhus verstorben. erhalten und daraufhin veranlaßt habe, daß ein Haftbefehl erlassen werde. Braun erklärte, daß die Meldung vollständig unrichtig sei. Die Bolizei hätte nur auf dem Bureau Brauns oder in dem Hause, in dem er wohnt, nachfragen dürfen und sofort hätte sie die Wahrheit ermitteln können. Nun wurden die beiden Schuyleute, von denen man annahm, daß sie die Meldung gemacht hatten, geholt, und der eine erklärte auch, daß er die Meldung gemacht habe, doch davon, daß die Wohnung des Braun geräumt sei, wisse er nichts. Er habe aber trotzdem die Meldung gemacht, weil ihm irgend jemand das gesagt habe. Auf diese Aussage hin wurde Braun dann sofort freigelassen. Wer derjenige gewesen ist, der dem Schumann die falsche Meldung gemacht hat, war nicht zu erfahren. Dieser Vorfall wirft wieder ein bezeichnendes Licht auf die Königsberger Polizeizustände. Es wäre der Polizei ein Leichtes gewesen, den wahren Sachverhalt sofort feststellen zu können, doch fie that es nicht. Der gewisse jemand, vielleicht ein Spigel, muß doch großes Vertrauen genießen.
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München , 5. Juli .( Telegramm.) Wie die Münchner Post" mitteilt, ist der russische Student, der aus Bayern ausgewiesen wurde, nicht unbedenklich erkrankt.„ Wir sind begierig", schreibt das Blatt, ob die Fügsamkeit vor Preußen so weit geht, daß man den Kranken gewaltsam über die Grenze bringt".-
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Die Ermordung Bobrifows jei nur die That eines Unsinnigen und weniger Gleichgesinnter; das finnische Volk sei an der ruchTosen That nicht beteiligt. Die Sorge für engsten Anschluß Finn lands an das Reich müsse die Staatsgewalt unbeugsam sich angelegen sein laffen. Die allmähliche Erreichung dieses Zieles habe er, der Kaiser, Bobrikow seiner Zeit zur ersten Pflicht gemacht und von dem neuen Generalgouverneur erwarte ebenfalls, daß er den ihm erteilten Weisungen aufs eifrigste nachkommen werde. Vor allem habe der Generalgouverneur in dem finnischen Volte die Ueberzeugung zu festigen, daß dessen historische Geschicke unauflöslich mit den Geschicken Rußlands verfnüpft sind und das fernere Gedeihen Finnlands unter russischem Scepter sowie die Zukunft der Finnland gewährten Institutionen abhängt von der festen Einwurzelung eines friedlichen Laufes der Dinge im Lande.
Soldatenmißhandlungen. Das Kriegsgericht in Frankfurt am Main hatte sich mit einer Reihe von Soldatenmißhandlungen zu Das finnische Volt ist an der That gegen Bobrikon allerdings befassen, die bei der 8. Compagnie des 87. Infanterie- Regiments in ebensowenig beteiligt wie das russische Volt an den andrent Mainz vorgekommen sind. Angeklagt ist der 22jährige Interruchlosen Thaten", durch die sich verzweifelnde Angehörige eines Volkes den friedlichen gegen Lauf" der offizier H. Bodel, der aus der Unteroffizier- Schule hervors verzweifelnden gegangen ist und die strenge Behandlung, die er dort erfahren haben garischen Zustände empörten. Indem weiter das Handschreiben„ den will, mun auch auf die Leute seiner Korporalschaft anwandte. Ohne engsten Anschluß Finnlands an das Reich" durch den Hinweis auf ersichtlichen Grund schlug er die Musketiere an den Kopf, angebliche Lostrennungsbestrebungen begründet, so ist das nur die trat ihnen gegen die Waden, schüttelte fie beim Antreten an der Brust Fortsetzung des bisherigen Verfahrens, zum Vorwand für die Unter und strengte sie beim Egerzieren über Gebühr an. drüdung aller nationalen und feierlich versprochenen Selbständigkeit
St. Louis( Pennsylvanien ), 5. Juli. Die Delegation der demofratischen Konvention hat mit 57 gegen 5 Stimmen beschlossen, die Nomination des Richters Parker für die Präsidentschaft zu unterstüßen.
Bogotá , 4. Juli. Zum Präsidenten von Columbien ist General Reyes gewählt worden.
Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz.
Die Lage ist auch heute unverändert. Ueber ein Gefecht am Motienpak wird gemeldet:
Tokio , 5. Juli .( Reuters Bureau".) General Ruroti berichtet: Gestern beim Morgengrauen griffen zwei russische Bataillone die japanischen Vorposten im Motienpaß unter dem Schutz eines dichten Nebels an; die Russen wurden zurück. geschlagen, worauf sie noch dreimal den Angriff wiederholten, ehe sie sich gänzlich geschlagen, zurückzogen. Die Japaner verfolgten sie drei Meilen nach Westen zu vom Motienpaß. Die Russen ließen 30 Tote und 50 Verwundete auf dem Play, die Japaner ber Ioren 15 Zote und 30 Verwundete.
Russische Mobilisierungen. Petersburg, 5. Juli. Ein Kaiserlicher Ufas ordnet an, daß gleichzeitig mit der Mobilisierung einiger Truppenteile des Petersburger Militärbezirks in einer Reihe von Distrikten die Reservisten einberufen werden und zwar in 20 Streifen der zum Petersburger