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Und immer mehr, und immer mehr, und immer mehr Millionen!" kann man also den Herweghschen Vers variieren. Nicht weniger als 7 Millionen soll überdies auch das Reich als Entschädigungen für die Farmer und Händler berappen. Nach einem Telegramm der Deutschen Kolonialzeitung" hat in Windhut am Sonntag, den 3. Juli, in Anwesenheit des Gouverneurs Oberst Leutwein eine Versammlung der Abteilung Windhut der Deutschen Kolonialgesellschaft stattgefunden. Dr. Rohrbach hielt einen Vortrag über die vom Aufstand hervorgerufenen Schäden. Er schäßt sie auf Grund des von ihm bearbeiteten Materials auf insgesamt 7 Millionen. Davon sind Schäden der Farmer 314 Millionen, der Kaufleute 24 Millionen, kleinere Verluste 2 Million, von ermordeten Farmern 2 Million, Händler 12 Million.
In dem einen Brief aus Lanjang vom 17./30. Mai heißt es: Die russische Armee ist bei Valu besiegt worden, dant, erstens, dem Uebergewicht der japanischen Strategie, zweitens, der japanischen Artillerie, drittens, der ausgezeichneten Qualität des japanischen Offiziercorps und endlich, der bewunderungswerten Tapferkeit der japanischen Soldaten. Die Ueberlegenheit der japanischen Armee ist jegt auch von engerem Feldquartier anerkannt worden, während man im Hauptquartier immer noch bei der eignen Meinung bleibt. In der Schlacht vom 18. April( 1. Mai) ist das 22. Regiment mitsamt der Fahne von den Japanern gefangen genommen worden. Den Heldennut des 17. Regiments fann man freilich nicht in Abrede stellen. Im ganzen aber trug der Rückzug der Russen vom Valu nach Föngwantschöng den Charakter einer chaotischen Flucht von Menschen, die vom panischen Schrecken ergriffen waren. Augenzeugen Scenen.
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Unser waderer Reichstag wird ja erst einige Schwierigkeiten der Schlacht und des Rückzugs berichten darüber die düstersten gegen die Bewilligung dieser Summe machen, aber schließlich wird Kuropatkin hat den Flügeladjutanten Hauptmann Fürst er der Forderung doch zustimmen. Die kolonialwütige Majorität kann Wassiltschakow als Kurier an den Zaren abgesandt, um ihm ihre Kolonialpolitik doch nicht selbst desavonieren. Sie müßte über die kritische Lage im Osten Vortrag zu halten. Diese sich denn auf den Standpunkt stellen, daß die Notleidenden die Lage wird noch verschlimmert durch die Anwesenheit und Katastrophe selbst verschuldet hätten, aber von dieser Auffassung ist Einmischung des Statthalters Alexejew, der entschieden man in diesen Kreisen längst zurückgekommen. Ueber die Missionars- zu den bösen Genien des Hauses Romanow zu gehören scheint. enthüllungen glaubt man bereits Gras gewachsen, jetzt tobt man dasjenige Allerejetos ein Sammelsurium von allerhand dubiösen Während das Quartier Kuropatkins ein reines Militärquartier, ſtellt nur noch gegen die rebellischen schwarzen Bestien". So läßt das Avanturiers dar, das seines Hauptes durchaus würdig ist. Intriguen, Leipziger Tageblatt " den christlichen Seufzer vernehmen: wir Spionieren hinter Kuropatkin und seiner Partei", Zwietrachtsäen find noch immer recht weit davon entfernt, Herrn Samuel Maharero zwischen den Generalen, Erfinden immer neuer polizeilicher Maßund andrem Gelichter die redlich verdiente häufene Krawatte nahmen gegenüber der Armee, und, in den Intervallen dieser umzulegen". „ harmlosen" Beschäftigung, Orgien mit Vertreterinnen der interSchlimmer noch als in diesem Roheitsausbruch offenbart sich nationalen Demimonde das ist nur ein schwaches Bild des der moralische Segen der Kolonialpolitik in dem Vorschlag des Treibens am Hofe seiner Majestät des Satrapen im fernen Often. Mademoiselle Lucy, die nicht mehr jugendliche Freundin" Alexejews, Majors v. François in dem„ Militär- Wochenblatt", den die bis zur Finesse die Kunst erlernt hat, Alexejew stets bei munterer Hereros dadurch Schaden zuzufügen, daß man mit Absicht Gewehr- Laune zu erhalten, ist die Königin dieser Welt des Café- Chantant. patronen verliere, die mit Dynamit gefüllt sein müßten. Auf Die Stabsoffiziere haben ihre Gattinen längst nach Rußland ge diese Weise würden die Rebellen ihre Gewehre und ihre gesunden schickt und sich nun, der hier herrschenden Atmosphäre anpassend, Gliedmaßen einbüßen. Einem so barbarischen" Feind gegenüber mit andren Freundinnen" versehen, die aus Mukden, Shanghai , müsse auch ein solches Vertilgungsmittel als erlaubt gelten. Tschifu , Inkou und sogar aus Nagasafi an den Hof des Statthalters gezogen sind. Bei dem Rückzug nach dem Norden werden alle diese Damen wahrscheinlich dem Hauptquartier folgen..
Soweit haben's selbst die Engländer in ihrer kolonialen Kriegsführung nicht einmal gebracht! Wir machen also geradezu reißende Fortschritte in der Weltpolitit".
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Paris , 5. Juli. Die Untersuchungskommission in der Karthäuser Angelegenheit wählte den Deputierten für Algier , Colin, zu ihrem Berichterstatter und nahm dann die Prüfung des Tagebuchs Mascurauds vor. Diese ergab, daß Mascuraud in der Zeit nicht von Paris abivesend war, während welcher er nach den Angaben Cendres bei den Karthäusern gewesen sein sollte. Mascuraud erklärte, er werde alles thun, um Gerechtigkeit zu erlangen, und er fei bereit, zum Prior der Karthäuser zu gehen, wenn man ihn dahin begleiten wolle. Die Kommission vertagte darauf die Debatte hierüber bis morgen.
Wie verlautet, waren die Kommissionsmitglieder einstimmig in der Anerkennung, daß Emil und Edgar Combes vollständig außer halb des Rahmens der Angelegenheit gestellt werden müßten. Der Berichterstatter Colin wurde beauftragt, in feinem Bericht dem Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß der Minister präsident geglaubt habe, in der Deputiertenkammer von dem Versuche einer Bestechung sprechen zu müssen, während doch die Zengenaussagen ergeben hätten, daß ein Schritt in dieser Richtung bei Edgar Combes nicht unternommen worden sei.
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Ich schrieb schon im vorigen Briefe von den Maßnahmen, die Alegejeid gegenüber den russischen Kriegskorrespondenten verfügt hat. Dieselben Maßnahmen sind auch auf die ausländischen Korrespondenten angewendet worden. Hier eine kleine Probe von ihrer der Frühe Lage. Die fremden Korrespondenten treffen in in Ziaujang ein. Man bewirtet sie um 1 Uhr mittags mit einem feinen Frühstück, mit Champagner und Toastreden, und um 3 Uhr nachmittags werden sie dringend gebeten", in dem für fie bestimmten Wagen des Eisenbahnzuges Platz zu nehmen, um die Reise nach Mukden und noch weiter nach dem Norden anzutreten. Die Erlaubnis, nach Lianjang zu fahren, war aber vom Statthalter selbst gegeben! Diese Geschichte wird übrigens noch ein Nachspiel haben.
bon
wunderbarem
selbst nicht angenehm find, nicht im Interesse von uns, sondern im Interesse der Socialgesetzgebung. Die Geschichte eines Boykotts a la Leipzig ist meines Erachtens nach fast eine unmoralische Geschichte.( Widerspruch.) Meinen's net?( Heiterfeit.)"
Hierzu macht dann das Rechtfertigungsschreiben folgende scharfsinnigen Anmerkungen:
Man darf wohl annehmen, daß jeder gebildete Beitungsleser, und hierzu rechnen wir alle diejenigen, welche berufsgemäß sich mit Berichterstattung für die Presse be schäften, wissen mußte( das Fettgedruckte ist auch im Original fett gedruckt. Red.), daß schon seit einer Reihe von Wochen in Leipzig von seiten der Leiter der dortigen Socialdemokraten ein Boykott gegen einen Teil der früheren, jetzt wieder rechtmäßig als folche eingesetzten Staffenärzte ins Werf gesezt worden ist.
Dies mußte also auch Herr Friedländer wissen, der seit zwanzig Jahren Berichterstatter ist, und ebenso die übrigen drei anwesenden Vertreter Berliner Korrespondenzbureaus.
Ebenso mußte Herr Friedländer wissen, daß nicht die Leipziger Aerzte irgendjemand, also auch nicht die Krankentassen, bezw. die Leipziger Orts- Krankenkasse, zu irgend welcher Zeit boyfottiert" haben.
Und endlich mußte er wissen, daß die Behauptung: die, Leipziger Aerzte hätten zu irgend einer geit, und ins besondere während ihres Kampfes gegen den Vorstand der Leipziger Orts Krankenkasse standesunwürdig" gehandelt, einen gänzlich unberechtigten und schwer beleidigenden Vorwurf gegen die Leipziger Aerzte enthält, der ihrem Kollegen, dem offiziellen Referenten des Aerztetages, Herrn Hofrat Dr. Maher, gar nicht in den Mund hätte fommen können!"
Wir brauchen demgegenüber nur zu citieren, was die Frankf. Beitung" zu diesen wundersam logischen Ausführungen sagt. Sie fchreibt:
1. Herr Hofrat Dr. Maher hat sich thatsächlich sehr unklar ausgedrückt. Zugegeben, daß er das sagen wollte, was die uns vorliegende Erklärung behauptet, so geht es doch aus dem Wortlaut nicht ohne weiteres hervor. Auch der gebildetste Zeitungsleser tann da im Zweifel sein, und jedenfalls gab es unter den in Rostoc bersammelt gewesenen Aerzten eine Anzahl, die nach der Meinung der Doktoren Heinze und Hartmann nicht zu den gebildeten Zeitungslefern gehören, denn eine Anzahl Aerzte hat dem fraglichen Sage des Herrn Hofrat Maher durch zurufent schieden widersprochen, was sie natürlich nicht gethan haben würden, wenn sie ihn richtig verstanden hätten.
2. Wer sich mit der Aerzte- und Kassenfrage beschäftigt, muß allerdings wissen, daß in der letzten Zeit zu Leipzig ein Boykott gegen dortige frühere Stassenärzte ins Wert gesetzt wurde. Wer fich mit der Aerzte- und Kassenfrage beschäftigt, muß aber auch wissen, was den Doktoren Heinze und Hartmann nicht bekannt zu sein scheint, daß nämlich schon vorher ein Boykott der Leipziger Aerzte gegen die Leipziger Orts- Krankenkassen- Mitglieder ins Werk gesetzt wurde. Als Drts- Krankenkasse und Aerzte in Leipzig sich nicht einigen konnten, haben die dortigen Aerzte erklärt, KrankenkassenMitglieder überhaupt nicht, auch nicht als Privatpatienten zu bes handeln. Das ist ein veritabler Boykott, und es ist nicht wahr, daß die Leipziger Aerzte nicht irgend jemand zu irgend welcher Zeit boykottiert haben." Herrn Friedländer, war dies wahrscheinlich bekannt, und so konnte er glauben, daß Hofrat Mayer den Boykott der Aerzte gegen die Kasse, nicht den andren meine."
Die Hinrichtung des japanischen Hauptmanns Jo- schi- to und des Kapitäns Uo- fi in Charbin hat auf die Armee- Offiziere den niederdrückendsten Eindruck gemacht. Allgemein wurde erwartet, daß sie von dem Statthalter begnadigt würden. Das Verhalten der Berurteilten bei der Hinrichtung war Heldenmut. Die russischen Offiziere, die bei der Exekution zugegen waren, haben auch ihren japanischen Kameraden die gebührende Achtung gezollt. Bevor den Verurteilten die Augen verbunden Des weiteren behauptet das Rechtfertigungsschreiben, daß der wurden, salutierten alle 200 russischen Difiziere mit ihrem Komman- Berichterstatter Friedländer, auf die unwahrheit" seines Be danten an der Spike militärisch. Diese Kundgebung wurde übrigens richtes aufmerksam gemacht, erklärt habe, daß er bereit sei, eine von Alexejew als eine" Demonstration" aufgefaßt und er wollte von uns zu liefernde Gegenerklärung zu bringen, daß er aber fogar eine regelrechte Untersuchung" gegen die Offiziere anordnen, aufrechterhalte, was er berichtet habe". Erst daraufist jedoch durch das Bureden seiner Umgebung von dieser Idee ab- hin sei er aus dem Sigungsfaale ausgewiesen worden, und das gebracht worden. Rom , 6. Juli. Popolo Romano" meldet, in Messina feien gestern auf einen aus Rom ergangenen Befehl der Kapitän jedem Schatten einer revolutionären Stimmung nachspüren. Im Ueberhaupt ist die russische Armee mit Spionen überfüllt, die sei mit vollem Recht geschehen. Auch hier muß jedoch die andre Seite gehört werden. Die Ver des Militärbezirks Ercoleffe und eine Frau Namens Zania wegen Hebereifer, mit dem man nach dem„ inneren Feind" schnüffelt, ver- treter der vier Korrespondenz- Bureaus, die in Rostock anwesend Hochverrats verhaftet worden. Sie sollen die Mobilisationspläne gißt man natürlich nur zu oft der merkwürdigen Erscheinung nach- waren, schildern den Vorgang in einem neuerlichen Schriftstück für die Verteidigung Siziliens nach dem Auslande auszugehen, daß die besten Säulen der" Ordnung" nicht selten als folgendermaßen: geliefert haben. Lieferanten von Nachrichten aus dem russischen Lager an den japanischen Generalstab fungieren. So ist im April in Laojang ein Die Tibet - Expedition. Nach ergebnislosem Ablauf des Waffen- russischer Stabsoffizier wegen Auslieferung von stillstandes zwischen der englischen Expedition und den Unterhändlern Nachrichten über die Stärke und Dislokation der russischen des Dalai- Lama haben die Feindseligkeiten wieder begonnen. Die Armee ant die Japaner hingerichtet worden. Im Engländer schossen das Dorf und Kloster Besan in Brand. Der gleichen Monat ist der Kapitän Nikolajew in Nowobevorstehende Kampf gegen die Stellung der Tibetaner bei Gyangtse Üssurijst wegen Uebergabe von Aufnahmen der Ortschaften und der wird als ein schwerer angesehen. Nach einer Meldung des Anhöhen von Wladivostok bis Nowo Ussurijst verhaftet worden. Reuterschen Bureaus" vom 6. d. Mts. Haben die englischen Truppen Endlich gleichfalls im April wurde der Konteradmiral Fürst das tibetanische Fort gestürmt. Die Verluste sind unerheblich. So- uch tomski verhaftet: Es hat sich herausgestellt, daß aus seinem weit bekannt, ist ein Offizier gefallen. Ressort die Pläne der russischen Minenlegungen an die Japaner ausgeliefert wurden. Sein Adjutant ist denn auch glücklich nach Amerika verduftet, wobei er die Kasse des Port Arthur - Geschwaders mitgenommen haben soll.
Afien.
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Vom ostasiatischen Kriegsschauplatz. Ein Zusammenstoß mit der Wladiwostok - Flotte? Petersburg, 6. Juli. Die Nussische Telegraphen- Agentur meldet aus Liaujang vom 5. Juli: Hier ist das Gerücht verbreitet, daß das Wladivostok- Geschwader heute nördlich von Gensan japanischen Schiffen begegnet sei. Es habe sich ein heißer Kampf entsponnen, der für die Russen günstig endete.
Die Meldung ist mit der solch unverbürgten Nachrichten gegenüber stets angebrachten Reserve aufzunehmen.
Durchfahrt russischer Schiffe durch die Dardanellen.
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Der andre Brief ist von einer Schwester von der Sanitätsfolonne des Roten Kreuzes und enthält die folgende interessante Stelle:
Vor Ungewißheit und Wirrwarr, die hier herrschen, fange ich an zu verzweifeln. Denken Sie sich, wir werden ja schon wieder ver fegt!( Es folgt die detaillierte Beschreibung der Einrichtung zweier Feldlazarette an zwei Eisenbahnstationen in der Nähe Laojangs.) Und nun heißt es weiter im Briefe nachdem wir fast alles eingerichtet und die Sachen bereits ausgepackt haben, erhalten wir eine neue Disposition, nach der beide Lazarette wieder auf einer Station vereinigt, auf der andren aber, wo fast alles fertig Konftantinopel, 6. Juli. ( Meldung des Wiener K. K. Telegr. ist, die Einrichtung einer andren Sanitätskolonne übergeben werden Korresp.- Bureaus.) Die Schiffe der russischen Freiwilligen- Flotte soll. Nun heißt es: wieder einmal alles zusammenpacken, aufPetersburg und Drel passierten vorgestern beziehungsweise gestern, laden usw. Die Schwestern verzweifeln, daß sie zu der eigentlichen ans dem Schwarzen Meer kommend, den Bosporus und die Krankenpflege gar nicht herantönnen. Gestern ist hier Herr N. N. Straße der Dardanellen. Ebenso paffierte heute das Schiff( ein Bevollmächtigter) aus Laojang zurückgekehrt, er erzählt, daß KuroSmolensk den Bosporus und die Straße der Dardanellen. Die patkin und Alexejew einander nicht um ein Haar breit nachgeben wollen; Bestimmung der Schiffe ist unbekannt. der eine wolle die Japaner zurückschlagen, der andre
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sie weiter Die drei Schiffe find zwar nicht Kriegsschiffe im eigentlichen ins Land hineinschleppen, es giebt die widersprechendsten Pläne.... Sinne, es sind Schnelldampfer, die im Kriegsfalle als Hilfskreuzer Bant und Streit giebt es allenthalben zwischen allen Behörden. berwandt werden. Alle drei Schiffe find Doppelschraubendampfer; Gestern traf hier auf dem Rückwege der Hauptmann 3. ein, der aus die Drel"( 1889 gebaut) hat ein Deplacement von 5074 Tonnen, Laojang geschickt wurde, die Mehlmagazine der Intendantur die" Petersburg "( 1894 gebaut) ein solches von 5432 Tonnen und in Augenschein zu nehmen; es stellt sich heraus, daß das Mehl durch Die„ Smolenst"( 1900 gebaut) ein solches von 7270 Tonnen. Letztere den Regen durchweg unbrauchbar gemacht worden ist. 3. erzählt, läuft zwanzig, die beiden andren Schiffe neunzehn Knoten. Nach in Laojang führten die höheren Offiziere ein so opulentes Leben, dem den Großmächten am 16. September 1891 mitgeteilten daß man es kaum für möglich hält, daß in der Nähe Tausende von russisch türkischen Nachtragsablommen zum Dar- Menschenleben zu Grunde gehen. Der Transport der Verwundeten danellen- Vertrag dürfen die Schiffe der Freiwilligenflotte Rußlands , auf den zweirädrigen chinesischen Karren ist ein Martyrium; viele sofern sie die Handelsflagge führen, die Dardanellen frei Stranke ziehen es vor, zu Fuß zu marschieren." passieren, und wenn sie Sträflinge oder Soldaten an Bord haben, haben sie der Pforte davon einfach Anzeige zu machen, ohne daß die Pforte berechtigt wäre, deshalb die Durchfahrt zu behindern.
Vermutlich werden sich die Schiffe nach der Ostsee begeben, um sich mit dem Kriegsgeschwader zu vereinigen, das wann ist allerdings eine andre Frage! nach Ostasien auslaufen soll.
Neue russische Mobilmachungen.
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Soziales.
Eine famose Rechtfertigung der standalösen Behandlung der Berichterstatter auf dem Rostoder Aerztetag versenden der Generalsekretär des Deutschen Aerztebundes und der Vorsitzende des Verbandes der Aerzte Deutschlands zur Wahrung ihrer wirtPetersburg, 6. Juli. Die heutige Nummer der Gesetzsammlung schaftlichen Interessen. Etwas Naiveres als dies Schriftstüď beröffentlicht einen faiserlichen Ufas, durch den gemäß dem Mobil- läßt sich kaum denken. Die angebliche Rechtfertigung giebt zunächst machungsplane zur Vervollständigung des Mannschaftsstandes der nach dem offiziellen Stenogramm die strittige Stelle der Rede des baltischen Striegshäfen alle noch nicht einberufenen Marinereservisten Dr. Maher Fürth wieder. Sie lautet danach: der Gouvernements des europäischen Rußlands mit Ausnahme Drenburgs und Finnlands zum aktiven Dienst einberufen werden. Ferner werden für die Bedürfnisse von Sewastopol die Reservisten der Dongebietsbezirke Taganrog und Rostow und von vier Kreisen des Gouvernements Cherson einberufen.
Ruffifche Briefe vom Kriegsschauplah.
Die Redaktion des russischen„ Jstra" hat uns zwei noch nirgends veröffentlichte Privatbriefe aus dem Kriegslager im fernen Often zur Verfügung gestellt, die einen Einblick hinter die Coulissen namentlich der Alexejewschen Wirtschaft gewähren.
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Die Kollegen Friedländer und Bürger, letzterer als Vertreter der„ Korrespondenz Herzberg", waren zunächst im Sigungssaale anwesend. Als der Kollege Cordel den Saal betrat, stürzte sich gerade eine Anzahl von Aerzten in Leidenschaftlichster Erregung auf Herrn Bürger, den man irrtümlich für den Verfasser des beanstandeten Berichtes hielt. Endlich traf man den Richtigen. Die Raus!" Rufe, die schon vorher vereinzelt ertönten, erschallten jetzt von allen Seiten. Verschiedentlich hörte man Bemerkungen fallen, daß nicht nur der beanstandete Say, sondern überhaupt der ganze Bericht Blödfinn" sei. Der inzwischen erschienene Kollege Schweder vers anlaßte Friedländer, den Schutz des Vorsitzenden auzurufen. Bei der ganz kurzen unter tumultuarischer Erregung und heftigen Raus!" Rufen vor sich gehenden Besprechung des Kollegen Friedländer mit Herrn Professor Löbler rief letterer dem Kollegen zu, daß der ganze Bericht vollständig falsch sei; wenn er das nicht zugebe, fordere er ihn auf, sofort den Saal zu berlassen. Als hierauf Friedländer erwiderte, daß er das nicht zugeben könne, aber einen etwaigen Irrtum berichtigen wolle, rief der Generalsekretär Dr. Heinze Berlin :" Der Bericht ist überhaupt nicht zu berichtigen, jedes Wort ist falsch, machen Sie, daß Sie rauskommen! Naus! Raus! Weitere Auseinandersetzungen schnitt Professor Löbker ab, indem er Friedländer unter nicht mißzuverstehenden Armbewegungen zurief:" Ich fordere Sie auf, den Saal zu verlassen! Naus! Raus!" Als der Kollege Cordel sich nunmehr gleichfalls zum Verlassen des Saales anschickte, rief ihm Professor Löbler zu:„ Auf Sie bezieht sich der Ausschluß nicht!" Er erhielt die prompte Antwort:" Ich erfläre mich aber mit dem beleidigten Kollegen solidarisch!" Jezt brach der Sturm erneut los. Unter tosenden Raus 1"-Nufen, an denen sich der Vorsitzende, Professor LöbkerBochum, beteiligte, verließen die übrigen Korrespondenten den Saal."
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Vergleich zwischen dem Verhalten der Standesbewußten und dem Die Frankfurter Beitung" zieht schließlich noch einen roten Rotte" unter ähnlichen Umständen. Sie schreibt:
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Wir wollen nur noch eines erwähnen. Vor ein paar Jahren passierte demselben Herrn Friedländer ein Irrtum bei der Berichterstattung über den socialdemokratischen Parteitag in München . Er ließ in seinem Bericht Auer etwas sagen, das für ihn mindestens die Be. deutung hatte, wie das„ standesunwürdig" für Hofrat Mayer. In der nächsten Sigung erhob sich Auer, erklärte, daß er mißverstanden worden sei, und ersuchte den Berichterstatter zu berichtigen. Das geschah denn auch, und damit war die Sache glatt erledigt. Also auf dem socialdemokratischen Parteitage wird der Berichterstatter höflich auf einen Irrtum aufmerksam gemacht, vom Aerztetag wird er hin ausgeworfen. Das ist der Unterschied. Und das thaten in Rostock dieselben Herren, die einen ärztlichen Kollegen nicht weiter reden ließen, als er sich erlaubte zu bemerken, daß es sozusagen feine Schande sei, Socialdemokrat zu sein."
Ob die Herren jetzt aufhören werden, sich immer tiefer in die Tinte hinein zu berichtigen"?
Zur Verhütung von Blei- Erkrankungen.
" Es hat alles nach Selbsthilfe geschrien bei den Kassen, nicht bei uns und nachher, wie sie sahen, daß es damit auch nicht so rasch ging, wie es bei uns auch nicht so rasch ging, tam das Wort„ Staatshilfe" wieder herein. Die haben also genau dasselbe durchgemacht, wie wir, bloß angesichts unfrer Einigung Der Staatssekretär des Innern Graf Posadowsky hat den ein flein bißchen schneller, wie wir. Diese Selbsthilfe ist natürlich Bundesregierungen einen Entwurf von Bestimmungen in keiner Weise zu unterschäßen, und es ist sehr zu bedauern, daß zur Verhütung bon Blei Erkrankungen der der Kampf da und dort schon Phasen angenommen hat, denen Maler, Anstreicher und Lackierer" mit dem Ersuchen wir beinahe insofern nicht mehr gewachsen find, als wir nicht um eine Aeußerung darüber zugehen lassen, ob Bedenken gegen den hemmen können, daß er Bahnen einschlägt, die in der That uns Erlaß dieser Vorschriften bestehen.
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