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drud einer Versammlung. Vorf.: Saben Sie gesehen, daß ein Bureau gebildet war? Gendarm: Nein.- Vorf: Haben

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Frau Thiel oder andre Personen Ansprachen gehalten?- Gendarm: Nein, das weiß ich nicht. Vors: War es ein geschlossener Naum oder konnte da jeder hinein? Gendarm. Der Raum war für jedermann zugänglich. Das Gericht erkannte bemgemäß wie oben. Die persönlichen Unkosten der Angeklagten zu vergütigen, wurde abgelehnt.

Soziales.

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Gegen die Behandlung der Berichterstatter auf dem Rostocker  Aerztetag hat nunmehr auch der Verein Berliner   Jour nalisten Protest eingelegt, indem er in seiner letzten Sizung folgende Resolution annahm:

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Der Verein Berliner   Journalisten spricht seine Entrüstung aus über das Vorgehen eines Teiles der Aerzte auf dem Aerzte­tage in Rostoc gegenüber den Vertretern der Presse und bringt seine Freude darüber zum Ausdruck, daß die Berufsgenossen in so energischer Weise die ihnen zugefügten Beleidigungen zurückgewiesen haben. Der Verein erklärt sich in jedem Fall solidarisch mit den Kollegen und betont vor allen Dingen, daß die Vorkommnisse um so bedauerlicher find, als sie sich vor einem Forum akademisch ge= bildeter Personen abspielten, von denen man eine angemessene Rücksichtnahme auf die Berufspflichten andrer Kreise erwarten durfte."

Aerztlicher Humor. In Erfurt   fand kürzlich ein Tag" der Thüringer   Aerzte statt, auf dem sie nach gethaner Arbeit durch ein folennes Festmahl auch ihre Siege gebührendermaßen feierten. Die Freuden der Tafel würzten sie sich durch eine humoristische Speise farte, deren in stilvollem Druck gehaltener Tert, wie die Erfurter Tribüne" erzählt, folgendermaßen lautete:

Was Alles von denen Thüringer   Aerzten berzehret

und

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beritrunken

in der alten Stadt Erfurt  am 19. Tag des Wonnemondes 1904. Freie Arztwahlsuppe

werde als gekochet.

so beweiset, daß nichts so heiß gegessen

Pauschal

Einzelleistungsfisch

fartoffeln

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tommet nur denen zu so sich gar eifrig darum bemühen und danach streben. Kaffenfpargel Streitbeilage bei welchen man mag gedenken des Verses:

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Sie sind bekannt im ganzen Reiche, Man nennt sie halt nur Schwabenstreiche. Bertrauensbraten- Vertragssance Kammerfalat

zeiget daß wir fest bauen sollen auf den Spruch des Dr. Bismard: In trinitate robur. Aufsichtsbehörden- Bombe

Dazu ist zu fingen:

Das war der Herr von Ehrenstein, Der sprach:" Daß Gott   mir helf".

Schuh  - und Trus- Käse

führet zu einem gar trefflichen Schluß.

Carenzheimer

ein fäuerlich Gewächs, das bald vertilget werden möge von denen Rebläufen. Frackener Hintertreppchen Wäre auch besser, daß

es heute ausgerupft würde und also verschwände. Leipziger Auslese

Crescenz 1904 Fa 98 Schien anfangs gar trüb, hat aber jetzt gezeitigt eine

herrliche Blume. Deutscher   Schaumwein Marke L. V.

Ein köstlich Getränk aus

den Kellereien von Hartmann u. Kormann. Ehrensteiner Schattenseite

Brrr!

Pleißesieger Hurra!

Staatsunterstützung für ein Arbeiterfekretariat in der Schweiz  . Der Kantonsrat von Tessin   hat beschlossen, dem von den dortigen Gewerkschaften errichteten Arbeitersekretariat eine Jahresfubvention bon 1500 M. zu bewilligen und dem Arbeitersekretär die Rechte eines fantonalen Gewerbe- Inspektors, der die Revision von Arbeitsstätten vornehmen darf und auch zu statistischen Erhebungen von der Re­gierung mit herangezogen werden soll, zuzuerkennen.

den

der

das

Nach einer bürgerlichen Korrespondenz hat nun der Reichskanzler J Eine geschlossene Gesellschaft. Der Verbandssekretär Schneider Scharfmachern durch eine neuerliche Entscheidung ebenfalls einen vom Porzellanarbeiter- Verband war nach Colmar   in Boſen ge­schweren Schlag bersetzt. Die Korrespondenz meldet: tommen, um zunächst interne Beratungen mit den Vorstands Durch den Reichskanzler abgelehnt worden mitgliedern der dortigen Zahlstelle des Verbandes zu pflegen und dann an einer öffentlichen Versammlung teilzunehmen. Schneider, ist das Statut eines Central Arbeitsnachweises, welcher in Berlin   der im fraglichen Gasthaus logierte, forderte nach der Versammlung von dem Centralverbande der Bäckerinnungen Germania  " auf die Vorstandsmitglieder auf, noch zu bleiben und mit ihm Verbands­Grund eines Generalversammlungs- Beschlusses vom November angelegenheiten zu besprechen. Das geschah. Um 11 Uhr trat nun vorigen Jahres errichtet worden war. Die Bäckermeister glaubten für das Lokal die Polizeistunde ein. Gegen 11/2 Uhr erschien ein diesmal der Genehmigung ganz sicher zu sein, doch wurde für den Polizeiwachtmeister auf der Bildfläche und forderte die Ans Eintritts auf, wegen Polizeistunde ablehnenden Bescheid hauptsächlich geltend gemacht, daß die Zwecke wesenden verlassen. zu wurde nicht bea Die Aufforderung dieser Einrichtung sich nicht in dem gefeßlichen Rahmen hielten, Lokal die und Vorstands Mitglieder der Wirt das Statut auch sonst den gesetzlichen Anforderungen nicht ent- folgt, worauf angeklagt wurden. Schneider fam fam als Logisgaft für die spreche, sondern daß dieser Arbeitsnachweis lediglich den Zweden Anklage wegen Uebertretung der Vorschriften über die Polizei­der Streikabwehr dienen solle. Es heißt nun, daß die stunde nicht in Betracht. In zweiter Instanz wurden sämtliche Innungsleiter eine Einrichtung zu schaffen gedenken, Angeklagte freigesprochen, weil die Zusammenkunft des Verbands­die bezwecken foll, ohne Genehmigung der Be- sekretärs mit den Vorstandsmitgliedern zwecks Besprechung von hörden den beabsichtigten Zweck doch zu erreichen. Verbandsangelegenheiten sich als eine gefchloffene Gefell  . Besonders die Berliner Meister sehen in einem Central- Arbeits- fchaft darstelle und für geschlossene Gesellschaften die Polizeistunde Die Staatsanwaltschaft legte Revision nachweis eine wertvolle Waffe gegen Streit und Boykott, in der nicht in Betracht komme. Provinz jedoch wird lebhafte Klage darüber geführt, da diese ein, das Kammergericht verwarf aber das Rechtsmittel mit der Be­Institution lediglich Berlin   zu gute komme, während die Laften gründung, daß die Vorentscheidung zutreffend sei. größtenteils von der Provinz getragen werden müßten. Dieser Einspruch dürfte mit einen erheblichen Grund bei der Ablehnung gebildet haben."

Ob die Herren die Genehmigung der Behörden haben oder nicht die endlich aufgewachten Bäckergesellen werden ihnen auf jeden Fall einen Strich durch die Rechnung machen. Die Zeiten sind vorbei, wo sich die Bäckergesellen widerstandslos in ein Joch beugen ließen.

Berlin   und Amgegend.

Die Steinfeger- Jnnung berichtigt.

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Husland.

Der Streit im Baugewerbe Stockholms  , der zunächst nur die Bautischler und Zimmerer einiger Firmen umfaßte, hat sich nun auch auf die Ziegelträger ausgedehnt, die ihren Stundenlohn von 45 auf 50 Dere erhöht wissen wollen. Außerdem ist ein Teil der Maurer in Mitleidenschaft gezogen. Daß der Streik nur ein partieller iſt, beruht nicht etwa auf uneinigkeit unter den Arbeitern, sondern auf taktischen Erwägungen; die Unternehmer sollen gezwungen werden, die abgebrochenen oder unerträglich in die Länge gezogenen Ver handlungen über die neuen Tarife wieder aufzunehmen und zu Ende gut führen. Eine schlimme Rolle hat bei dieser Lohnbewegung wieder einmal der Schwedische Arbeiterverband Dieselbe teilt der bürgerlichen Presse mit, daß fie den Aus-( Svensk arbetareförbund) gespielt. Mit dieser Spreng- und Streit ständigen den Streit aufgedrungen habe, sei nicht richtig. Vielleicht brecherorganisation hat die Baumeistervereinigung besondere Tarife hat die Immung die Güte, das Schriftstück, das sich in Händen des aufgestellt, die durchweg geringere Accordsäge ent­Bürgermeisters Dr. Reicke befindet, noch einmal durchzulesen. In halten, als die bei den Verhandlungen mit den Um den Schein demselben teilt die Berliner   Steinseher- Innung dem Gesellenausschuß& ach vereinen bereits vereinbarten. den einstimmig gefaßten Beschluß mit, daß bei sämt- des Entgegenkommens zu wahren, hat man allerdings bei ganz lichen andren Innungsmeistern die Gesellen ausgesperrt werden", vereinzelt vorkommenden Bautischler- Arbeiten, wie bei der Position falls die Steinjeter bei sechs Firmen, wo sie zu Gunsten von nahezu Hausthore eine kleine Erhöhung eintreten lassen. Der Versuch der Bau­300 auf die Straße geworfenen Steinfegern und aus den sonstigen schon meister- Vereinigung, die bisherigen Ergebnisse der Verhandlungen mehrfach betonten Gründen die Arbeit eingestellt hatten, diefelbe mit den Vertretern der Fachvereine auf diese Weise einfach für nicht bedingungslos aufnehmen. Weiter läßt die Jnnung in ihrer nichtig zu erklären, hat dazu geführt, daß am Mittwoch mehrere Berichtigung durchblicken, daß die Steinsetzer, entgegen dem ab- Baumeister, darunter auch eine Firma, bei der gestreift wurde, die geschlossenen Tarifvertrage, höhere Forderungen gestellt hätten. Das Tarifverträge der Fachbereine mit den bei den Verhandlungen ge­ist absolut unwahr; die Steinsetzer haben keinerlei Forderungen getroffenen Abänderungen schriftlich anerkannten. In den letzten Tagen stellt und stellen auch jetzt noch keine! Die Aussperrung, die die haben übrigens auch die Verhandlungen der Unternehmer mit dem Innung im weiteren dann zugiebt, sei deshalb erfolgt, weil die in Schwedischen Arbeiterverband" zu einem Konflikt geführt. Es läßt Arbeit stehenden Gesellen und Rammer wöchentlich Beiträge von 7 sich jedoch nicht feststellen, in wie weit es sich hier um ein Schein­bis 9 Mark an die Streiftaffe abgeführt hätten. Das jei, fagt manöver handelt, das diefer Streifbrecherorganisation das Ansehen die Innung, fein Kampf ums Brot, sondern pure wider einer ehrlichen Arbeiterorganisation geben soll. spenstigkeit und Unluft zur Arbeit."() Wenn es nun auch die Ein Streit der Maurer ist seit einigen Tagen in Glasgow  Inuung gar nichts anginge, daß die Steinfeger und Rammer in( Schottland  ) im Gange. Die Unternehmer versuchten den Lohn von welcher Höhe immer Beiträge an die Kaffen ihrer Drganisation 80 3f. auf 75 Bf. herabzusetzen. Darauf erklärten die Arbeiter den zahlen, so muß doch festgestellt werden, daß in diesem Falle auch Streit. 90 Meister, die den Unternehmerverband nicht angehören an dieser Behauptung in feiner Beziehung auch nur ein Wort wahr und die etwa 1500 Arbeiter beschäftigen, haben erklärt, zu dem alten ist. Die Nichtstreifenden haben gar nicht nötig und find auch nicht Lohnfazze weiter arbeiten zu lassen. veranlaßt worden, außer ihren laufenden Wochenbeiträgen- in Höhe von 70 Pfennig, einschließlich Lokalfonds. auch nur einen Pfennig, geschweige denn markweise Extrabeiträge zu entrichten. teidigen und deshalb siegen müssen.

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Die Smung jagt damn, daß die Meister nur ihr gutes Recht ver- Letzte Nachrichten und Depeschen.

Ueber das gute Recht der Meister" scheint man in Magistrats­

Otjosondu;

Opfer des Herero- Krieges. Berlin  , 8. Juli.  ( W. T. B.), Nachrichten aus Südwestafrika zufolge starben an Typhus  : 1. Gefreiter Gustav Bars, Bagensky- Transport, 4. Juli 2. Marine- Ober- Assistenzarzt Tiburtius, 5. Juli Otjosondu; 3. Reiter Otto Tiek aus Reppen  , Streis Weststernberg, 6. Juli Okanhandja; 4. Lieutenant von Wurmb, 7. Juli, 4 Uhr nachmittags, ohne Kampf, Otohandja.

Dresden  , 8. Juli.  ( Privatdepesche des Borwärts".) Der Buch­freisen ja nun endlich seine eignen und klaren Ansichten zu bekommen, binder- Verbandstag beschlossen den Sitz des Verbandes von Stutt denn nach einem gestern in bürgerlichen Blättern enthaltenen Bericht gart nach Berlin   zu verlegen mit 35 gegen 24 Stimmen und drei hat sich der Bürgermeister Dr. Reide mit für die Steinfegermeister Stimm- Enthaltungen. nicht mißzuverstehender Deutlichkeit dahin ausgesprochen, daß, wenn Beseitigung der Feiertagsruhe in Rußland  . In Rußland   ist fie nicht schleunigst mit den Arbeitern Frieden schließen, der Hirzlich ein Gefeß veröffentlicht worden( Allerhöchst bestätigtes Magistrat der Frage der Einführung der Regiearbeit sehr bald wird Reichsrats- Gutachten vom 10.( 23.) Mai 1904), das die bestehenden nähertreten müssen. Wenn das geschieht, dann würde allerdings gefeglichen Bestimmungen über die Feiertagsarbeit in bemerkens- ben Herren Steinfegermeistern das Recht", das ihnen einzig zusteht. wverter Weise erläutert und abändert. Der erste Teil dieses Die Steinsetzer- Jnnung hat auch gestern abend jede Verhandlung Gesetzes lautet: Die freiwillige Arbeitsleistung an Sonn- und mit dem Gesellenausschuß über die Beilegung des Streits fura Feiertagen, an firchlichen und weltlichen Festtagen, ist dem angebunden abgelehnt. Es sollen allerdings Verhandlungen statt­Ermessen jedes Einzelnen überlassen, und feine finden, man" weiß aber noch nicht wann! So also lösen die Autorität barf den Arbeitenden hierbei irgend Herren Innungsmeister ihr dem Bürgermeister Dr. Reide gegebenes ein Hindernis in den Weg legen." Versprechen ein: Erst versprechen sie demselben, vor das Einigungs­Angeblich soll durch dies eigenartige Gesetz nur der" Faulheit" amt zu gehen; dann auf nochmalige Anfrage hat man es nur so namentlich der ländlichen Arbeiter entgegengetreten werden, ohne gemeint", daß man mit dem Gesellenausschuß verhandeln will; und daß dadurch die Anordnungen bezüglich der Begrenzung der Arbeits­daß dadurch die Anordnungen bezüglich der Begrenzung der Arbeits­zeit und der Beobachtung der Feiertagsruhe für industrielle Arbeiter wenn dann der Gesellenausschuß tommt, wirft man denselben auf aufgehoben werden sollen. Es solle nur den überflüffigen" Feier- höfliche Art hinaus! tagen ein Ende gemacht werden. Die Sociale Bragis" giebt indes Wann und unter welchen Bedingungen die Steinfeger der nur zu begründeten Befürchtung Raum, daß diese den faulen wieder in Arbeit treten sollen, behält sich die Junung ebenfalls vor Arbeitern zugedachte Aufklärung von selbstsichtigen Arbeit zu bestimmen; dieselbe beharrt thatsächlich auf der Unwahrheit, daß gebern zu willkürlicher Ausdehnung der Betriebsbie Steinfeger Vertragsbruch begangen haben. Darüber werden zeit mißbraucht werden könnte, felbst wenn der Reichs- dann allerdings auch die Steinfeger noch ein Wort mitzureden rat ausdrücklich betont, daß eine Abschwächung der hohen Bedeutung haben. der Feiers und Festtage ihm fernliege; die Feiertagsruhe folle be­stehen bleiben, aber in Zukunft für niemanden ein Zwang sein: " Die Bevölkerung muß wissen, daß sie unauffchiebbare Arbeiten jederzeit auszuführen berechtigt ist."

Zweifellos würde die fünftige Braris auf einen Arbeitszwang an Feiertagen hinauslaufen! Vielleicht will man den Arbeitgebern für die Verluste durch den ostasiatischen Krieg auf Kosten des Prole­tariats eine Entschädigung gewähren.

Aufsichtsbeamten; 5. Verbot der Heimarbeit.

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Drohende Aussperrung im Baugewerbe. Frankfurt   a. M., 8. Juli.  ( B. H.  ) Der Gegensatz zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Baugewerbe spißt sich immer mehr zu. In Arbeiterversammlungen in Frankfurt  , Offenbach  , Darm­ stadt  , Mainz   und Wiesbaden   sind Beschlüsse gefaßt worden, welche besagen, daß man die Bedingungen des Mitteldeutschen Arbeitgeber­verbandes für durchaus ungenügend hält und der für den 18. Juli angedrohten Aussperrung mit Ruhe entgegensteht.

Magdeburg  , 8. Juli.  ( B. H.  ) Wegen Beleidigung durch die Bresse wurde heute der Redakteur Nietsch von der ſocialdemo fratischen Voltsstimme" zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Die Beleidigung wurde in einem Artikel erblickt, welcher für eine Ferien für Arbeiter. Die Firma Rudolf Mosse   hat auf Statastrophe auf dem Anhaltinischen Salzwerk, der mehrere Bergleute abermaliges Ansuchen ihrem technischen Personal Ferien be- zum Opfer fielen, die Leitung des Bergwerkes verantwortlich ge willigt. Alle Arbeiter, die drei Jahre oder länger bei der Firma macht hatte. Der Angeklagte konnte hierfür einen Wahrheitsbeweis beschäftigt find, erhalten acht Tage Ferien und eine Entschädigung nicht erbringen. in Höhe ihres Wochenlohnes, jedoch nicht über 30 M. Die An- Braunschweig, 8. Juli.  ( B. H.  ) Vor der Straftammer begann gestellten in bevorzugteren Stellungen erhalten ihren vollen Gehalt. heute morgen ein Aufsehen erregender Prozeß. Als Angeklagte er­Die Geschäfte als Obmann der Charlottenburger   Gewerkschafts- fchien die Frau des Majors v. Sydow, welche beschuldigt ist, ihr haben. Die Angeklagte bestreitet jede Schuld und behauptet, daß es fich um Dienstbotenklatsch handle. Da über 30 Zeugen zu ver­nehmen sind, werden die Verhandlungen heute noch nicht zu Ende geführt werden. Neckarsteinach  , 8. Juli.  ( B. H.  ) Bei der hiesigen Spar- und Darlehensfasse wurden von der mit der Kontrolle betrauten Ober­Rechnungsfammer in Darmstadt   grobe Unregelmäßigkeiten entdeckt. Für das Deficit wird neben dem Vorstand der Aufsichtsrat haftbar

Charlottenstr. 86, I, übernommen. Sämtliche Mitteilungen und Sendungen sind nur an diesen zu richten.

Deutfches Reich.

Daß die ländlichen Arbeiter in Rußland   besonders faul feien, tommiffion hat vom 1. Juli ab der Genosse Otto Müller, Sophie 12jähriges Mädchen grausam gequält und eingesperrt gehalten zu ift uns bisher unbekannt gewesen. Bauernbefreiung  " hat ja schon dafür gesorgt, daß die Maffe der Bauern aus ihrem eignen Land nicht einmal die hohen Steuer­lasten herauswirtschaften konnte, so daß sie schon durch die Hunger­peitsche zu Tagelöhnerdiensten gezwungen war. Jetzt will man diesen ausgebeuteten, am Hungertuch nagenden Schichten auch noch die Tag an Umfang zu. Die Bewegung im Bremer   Tischlergewerbe nimmt von Tag zu Bis jetzt haben 464 Mann die erf Feiertagsruhe rauben! stätten verlassen, von denen 187 abgereift sind. Daß die Ar­Bürgerliche Socialreformer in der Schweiz  . Der Verband der beiter in den partiellen Ausstand eingetreten sind, hat die Unter­evangelisch- socialen Arbeitervereine der Schweiz   hat sich folgendes nehmer arg verdrossen, da lettere auf eine allgemeine Arbeits- gemacht werden. socialpolitisches Programm aufgestellt: 1. Möglichste Ausdehnung des einstellung hofften. Um nun eine allgemeine Arbeitseinstellung her­Lemberg, 8. Juli.  ( W. T. B.) Zur Verhütung von Nuhe­Arbeiterinnenschutzes, insbesondere auf Gewerbe, faufmännische Be- beizuführen, find die Unternehmer auf eine originelle Bragis verstörungen im Boryslawer Streitgebiet wurde eine Abteilung triebe, Laden- und Wirtschaftspersonal usw.; 2. zehnstündiger fallen. In der sicheren Erwartung, daß organisierte Ar- Militär entfendet. Marimalarbeitstag; 3. freier Sonnabendnachmittag; 4. weibliche beiter teine Streitarbeit verrichten, schaffen sie an­Aufsichtsbeamte und weibliche Adjunkten der betreffenden fantonalen gefangene Arbeiten zur Bollendung in Werkstätten, über Rom  , 8. Juli.  ( W. T. B.) Wie die Blätter melden, wäre der Da die gleichen die der Ausstand noch nicht verhängt ist, um dann die Arbeiter fremde Agent, der mit dem Hauptmann Ercoleffi in Beziehung ge­Bostulate auch die socialdemokratische Arbeiterschaft verfolgt, so wegen Verweigerung von Streitarbeit entlassen treten sei, der Franzose Gustave Vallere, der am 3. d. M. in Messina Lönnten beide Richtungen auf diesem Gebiete Hand in Hand gehen, zu lönnen. Den Unternehmern ist dies Manöver in zahlreichen angekommen und am 6. d. M. nach Palermo   abgereift sei. Die wenn es den evangelisch- socialen Herren mit ihrem Programm Fällen geglückt und so wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis Polizei fahndet eifrig nach Vallere. ernst ist.­die Scharfmacher den letzten Arbeiter auf diese Weise aufs Pflaster London  , 8. Juli  .( W. T. B.) Nach einem hier von den Shett geworfen haben. land Inseln eingetroffenen Telegramm über die Strandung des Die Bauunternehmer Bambergs   haben der Lohnkommission der Dampfers" Norge  " hat ein weiteres Rettungsboot des Dampfers die Ein neuer Scharfinacher- Reinfall. Maurer auf die eingereichte bescheidene Forderung nicht einmal eine Shettlands Inseln erreicht. Ein Geretteter fagt aus, sie seien acht Antwort erteilt, weshalb ein Kampf unvermeidlich erscheint. Zuvor Tage auf hoher See gewesen und die Insassen des Bootes seien Die Hauptwaffen des Scharfmachertums im Kampfe gegen die aber wollen die Arbeiter nochmals eine gütliche Einigung versuchen, sehr erschöpft gewesen, als sie wieder Land betraten. Tanger  , 8. Juli  .( W. T. B.) Gestern abend wurde von zwei aufstrebende Arbeiterschaft find bekanntlich jene Arbeitsnachweis" indem sie beschlossen, daß, ehe der Streit proklamiert wird, die genannten Einrichtungen, die ihnen dazu dienen, in Wirklichkeit miß- Lohntommission nochmals, und zwar mit jedem Unternehmer einzeln Arabern ein Einbruchsdiebstahl in der deutschen   Gesandtschaft ver­liebige Arbeiter bon der Arbeit auszuschließen. Durch ein Reichs zu unterhandeln habe. Der Kommission wurde zu gleicher Zeit das fucht. Die davon benachrichtigte Behörde hat der Gesandtschaft eine gerichts Urteil, das neuerdings ergangen ist, wurde den Scharf lohn zunächst 38 Pf. pro Stunde beträgt und erft vom 1. April 1905 Recht eingeräumt, Vereinbarung dahin zu treffen, daß der Mindest militärische Wache gegeben. Kansas City  , 8. Juli  .( W. T. B.) Infolge der Ueberschwemmung machern die Handhabung jener Maßregelungsbureaus ja einiger- ab der Stundenlohn auf 40 Bf. festgesetzt wird. Um alles auf den ersuchte der Mayor des Kriegsdepartements um Mundvorrat für die maßen erschwert. Daß fie dieses Urteil als eine Niederlage im Kampf vorzubereiten, wurden die ledigen und sonstigen Maurer, die große Anzahl der von dem Unglück Heimgesuchten, denen die Kirchen wirtschaftlichen Kampfe ansehen, beweist ja das Wehegeschrei, das das ohne materiellen Schaden thun tönnen, veranlaßt, schon jegt und öffentlichen Gebäude Aufnahme gewährt. Der Eisenbahnverkehr die Herren darüber in der ihnen nahestehenden Presse anstimmen. abzureifen. nach dem Westen und Süden ist unterbrochen.

Gewerkschaftliches.

Verantwo. Redakteur: Paul Büttner  , Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

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