Eine falsche Studentin wurde von der Kriminalpolizei festgenommen. Sie besuchte Vorlesungen und brandschaßte unter Vorspiegelung wohlthätiger Zwecke besonders polnische und russische Studenten. Dabei legte sie sich hochklingende Namen wie Thea Studenten. Dabei legte sie sich hochtlingende Namen wie Thea b. Eberhard usw. bei. Die Schwindlerin ist eine 19 Jahre alte Comptoiristin Erna Hornung.
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Das„ Allheil
Die Dessauerstraße von Bernburgerstraße bis Hafenplatz wird, vier Tagen Gefängnis. Nebenher gehen die Civilprozesse des Jirjahn| Profeffor Bergmann." Dieser Patient hatte für das Medikament wegen Asphaltierung vom 11. d. Mts. ab bis auf weiteres für und des Anstifters der ganzen Affaire des früheren Rendanten Privat- 5 M. und außerdem für eine Einreibung 2 M. zu bezahlen. NebenFuhrwerke und Reiter gesperrt. försters a. D. Stauffmann. Inzwischen haben sich Jirjahn und sein bei verschrieb der Angeklagte der an Bleichsucht leidenden Tochter Schwager, der Verbündete des Kauffmann und frühere Bureauvor- des Zeugen ein sicher" wirkendes Heilmittel, für welches er 2 M. ſteher Meyer als zärtliche Verwandte diverse Liebenswürdigkeiten einheimſte. Auch einem an Magengeschwüren leidenden Tischler angethan. Sie bezichteten einander der Abgabe falscher eidesstatt wollte der Angeklagte sein Medikament verkaufen. Dieser Patient der Körperverletzung usw. Wahrlich, großartige Bilder aus der Zeit wurde jedoch durch die ungeheuerlichen Versprechungen des„ Herrn licher Versicherung, des Hausfriedensbruchs, der Pfandhinterziehung, wollte der Angeklagte sein Medikament verkaufen. Dieser Patient Doktor" stuhig und blieb vor Schaden bewahrt. der mustergültigen Kassenverwaltung Kauffmanns. Kladower Eigentümer von dem Fabrikbefizer Guttmann in Wannsee , berſtändigen aus nichts weiter als aus Kunſthonig, verſetzt mit Hunderttausend Mark Entschädigung fordern die fischereiberechtigten mittel" des Angeklagten besteht nach Auskunft des chemischen Sachder seine Uferländereien in Kladow a. d. Havel erhöhen und mit Fenchel und Anis und stellt einen Wert von 40 Pf. pro Pfund dar. einem festen Bollwerk versehen ließ. Zehn dortige Eigentümer haben Das Einreibemittel ist ein Gemisch von Bilsenkrautöl und Salmiakvon alters her auf der Strecke von Gatow bis Sakrow das Recht geist, das sichere Mittel gegen Bleichsucht" ein ganz gewöhnliches der Küchenfischerei; dies bedeutet, daß sie so viele Fische fangen Abführmittel. Daß diese Medikamente" nicht im stande sind, die dürfen, als sie für ihren häuslichen Bedarf brauchen. Sie be- von dem Angeklagten versprochenen Heilungen zu bewirken, wurde haupten nun, daß sie durch die ausgedehnten Anschüttungen der von dem medizinischen Sachverständigen Kreisarzt Dr. Schulz beGuttmannschen Ufergrundstücke in der Ausübung der Fischerei start fundet.- Der Staatsanwalt hob die Gemeingefährlichkeit dieser beeinträchtigt seien, und beziffern ihren Schaden, der dauernd jei, Art von Kurpfuscherei hervor, beantragte aber doch nur drei auf 10 000 M. für jeden Berechtigten. Da zwischen den beiden Parteien eine Einigung auf gütlichem Wege nicht zu stande gebracht Monate Gefängnis. Der Gerichtshof erkannte nach diesem werden konnte, haben die Kladower Fischereiberechtigten den Klage- Antrage und rechnete dem Angeklagten auch noch 3 Wochen der Untersuchungshaft an. weg beschritten.
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Im Restaurant des Gewerkschaftshauses ist auf einige Zeit ein Delgemälde des dänischen Porträtmalers Jens Birkholm ausgestellt, das nicht allein wegen seines hohen Kunstwertes die Ber liner Arbeiterschaft interessieren wird. Das Bild stellt nämlich unfern Parteigenossen Auer dar.
Die Kinderspiele, welche für dieses Jahr vom Turverein„ Fichte" an sechs Sonntagen veranstaltet werden, nehmen heute ihren Fort gang; sie fallen in die Tageszeit von 8-11%, Uhr. Der Abmarsch von den einzelnen Sammelplägen ist pünktlich 8 Uhr. Die Kinderspiele sind für die einzelnen Stadtteile wie folgt angeordnet: Süden und Süd- Ost: Großer Spielplatz im Treptower Part. Sammelplay: Ober- Freiarchenbrücke( Schleſ. Busch). Nord- Ost: Spielplak im Friedrichshain . Sammelplat: Krieger- Denkmal am Landsberger Plaz. Norden: Sportplab Behmstraße. Sammelplay: Bahnhof Gesundbrunnen und Bahnhof Schönhauser Allee . NordWest: Spielplay Habsburger Ufer. Sammelplay: Bahnhof Beusselstraße. Nach beendetem Spiel werden die Kinder wieder zu den Sammelplätzen zurückgeführt.
Im Berliner Zoologischen Garten befinden sich seit kurzem zum erstenmale ein Paar Minke, eine Marderart, welche unsern Nör in Amerika vertritt und ihm auch sehr ähnelt. Die Nörze, welche sich als Belztiere allgemeiner Beliebtheit erfreuen, bilden in ihrer Lebensweise einen Uebergang von den Landmardern zu den Fischottern; sie hausen mit Vorliebe am Wasser und schwimmen oft und gern. Frösche und Fische machen ihre hauptsächlichste Nahrung aus; natür lich wird eine Maus oder ein kleiner Vogel auch nicht verschmäht. Das Paar, das in einem kleinen Käfig am Kleinen Raubtierhaus, gegenüber den einheimischen Raubvögeln, untergebracht ist, zieht Fisch nahrung allem übrigen vor und macht in seinem braunen, glänzenden Belze einen schmucken Eindruck.
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Gerichts- Zeitung.
Krause
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Feuerbericht. Nur wenig Alarmierungen hatte die Wehr in den Tetten 24 Stunden zu verzeichnen. Sonnabendvormittag wurde sie bon Stralau aus um Hilfe angegangen, weil dort der Dachstuhl eines Gebäudes der Berliner Jute- Spinnerei in seiner ganzen Aus dehnung in Flammen stand. Es rückten sofort zwei Berliner Lösch züge nach dorthin aus. Bei ihrer Ankunft war die dortige FabrikFeuerwehr bereits vollauf beschäftigt, die Flammen, die überreiche Nahrung gefunden hatten, zu erstiden, aber es schien, als ob dem Elemente fein Einhalt zu bieten jei. Unverzüglich ſetzte die Berliner Wehr daher noch mehrere Schlauchleitungen in Thätigkeit und ging gemeinsam mit der Fabrik- Feuerwehr bon verschiedenen Seiten aus gegen den Brandherd vor. Aber nur langsam konnten die Löschmannschaften dringen, denn die Rauchentwicklung war enorm. Erst nach ein stündigem Wassergeben konnte die Hauptgefahr als beseitigt gelten In dem großen Butterprozeß wurde gestern das Urteil gefällt, und die Berliner Löschzüge konnten wieder abrücken. Die dortige welches folgendermaßen lautete: Wehr hatte aber dann noch stundenlang zu thun, um den Brand Butterhändler Johann Wieneczet 3 Monate Gefängnis und bollständig abzulöschen und die Aufräumungsarbeiten zu vollenden. Ueber die Entstehungsursache ist nichts Bestimmtes ermittelt, doch Der grobe Unfugsparagraph hat wieder einmal für die Polizei 300 M. Geldstrafe; Butterhändler Jakob Dubinsky 2 Monate vermutet man, daß das Feuer durch Funken aus einem nahegelegenen zu einer Blamage herhalten müssen. Zwei Parteigenossen hatten Gefängnis und 100 M. Geldstrafe; dessen Ehefrau, Marie Fabrikschornstein ausgekommen ist. vor einigen Tagen ihre kostbare Zeit zu opfern, um sich vor dem Dubinsky, freigesprochen; Butterhändler Johann Dubinsky In Berlin ſelbſt gab es nachts Schöffengericht zu Rigdorf wegen groben Unfugs zu verantworten. 200 M. Geldstrafe; dessen Ehefrau, Anna Dubinsky, frei nur in der Bergstraße 9 und im Stadtbahnbogen 391 zu thun. Hier Als das erste Flugblatt zum Baderstreit verbreitet wurde, gesprochen; Butterhändler Theodor Dubinsky 1 Monat Gefängnis hatten Zuckersäcke Feuer gefangen, während dort ein Posten Preß- fam von„ oben" der Befehl, die Verbreiter zu sistieren, und das und 200 M. Geldstrafe; Kaufmann Hermann Buttgereit fohlen in Brand geraten war. In beiden Fällen konnte die Gefahr Ergebnis" dieser wunderlichen Anordnung war, daß die beiden er- 2 Wochen Gefängnis und 200 M. Geldstrafe; deſſen Bruder, Richard bald beseitigt werden. wähnten Parteigenossen nicht allein auf die Polizeiwache gebracht, Buttgereit, freigesprochen; freigesprochen; Kaufmann Eugen Bulius sondern auch noch mit einer haltlosen Anklage bepadt wurden. 100 M.; Kaufmann Siegfr. Ker och 500 M.; Kaufmann Wilhelm Resultat: der Staatsanwalt mußte selber die Freisprechung Stolp 2 Wochen Gefängnis und 100 M. Geldstrafe; Kaufmann beantragen und der Gerichtshof erkannte demgemäß. Wozu dienen Friedr. Wessa led 2 Wochen Gefängnis und 100 M. Geldstrafe; nun die zwecklosen Scherereien? Etwa zur Erhöhung des Ansehens Kaufmann Theod. Sta½ 1000 M. Geldstrafe; Kaufmann Otto der Polizei? e 100 M. Geldstrafe; Kaufmann Ludw. Partenheimer 100 M. Geldstrafe; Händlerin Johanne 2ejuge 300 M. GeldUm die Belästigung eines anständigen Mädchens durch eine strafe; Kutscher Ernst Mogel 100 M. Geldstrafe; Butterhändler Schuhmann handelte es sich bei einer Anklage wegen Beleidigung, Paul 2 andmann 200 M. Geldstrafe; deſſen Chefrau, Gerirub die den Schuhmann Hei du& gestern vor das Schöffengericht führte. 50 m. Geldstrafe; Butterhändler Theod. Drabsch 1 Monat Ges Landmann, 50 M. Geldstrafe; Butterhändler Karl Sychta In der Nacht zum 5. Mai fehrte die Plätterin Hammermeister von der Arbeit nach Hause zurück. Sie wohnt in der Schleiermacher - fängnis und 300 Mr. Geldstrafe; dessen Ehefrau, Doris Drabsch, 50 Mr. W. straße, hatte keinen Hausschlüssel bei sich und mußte eine Weile vor Geldstrafe; Bäcker Oskar Dräger freigesprochen; Händlerin Ida der Thür stehen, um den Nachtwächter abzuwarten. Da trat der Träger 200 M. Geldstrafe; Butterhändler Hermann May Angeklagte, der seinen Dienst soeben beendet hatte und im Neben- 2 Wochen Gefängnis und 100 M. Geldstrafe; dessen Ehefrau, Entma hause wohnt, auf sie zu und fragte in galanter Weise: auf wen sie Geldstrafe; dessen Ehefrau, Marie Foryta, 50 M. Geldstrafe; May, 50 M. Geldstrafe; Butterhändler Johann Forhta 100 m. denn warte. Das Mädchen sah, daß der Schuhmann etwas augetrunken war und antwortete zunächst gar nichts. Darauf sagte Butterhändler Paul Schulze 150 M. Geldstrafe. der Angeklagte, er wolle mal probieren, ob sein Hausschlüssel passe Beitung" erkannt, diese Maßregel foll aber auf die Angeklagten Es wurde außerdem auf Bekanntmachung in der Markhallenund als diese Probe ergebnislos tvar, sagte er mit verschmittem ich habe öfter Besuch von kleinen Mädchen." Der Angeklagte drängte feine Lächeln:" Ach kommen Sie doch mit mir mit, das schadet ja nichts, Bulius, Kroch, Kah, Krause und Partenheimer feine Anivendung finden. das Mädchen darauf mit seinem Körper in eine Ecke, sie wich aus und nun wurde er mit einem Male sehr böse und schrie laut: Wie zuführen ist. führte gestern den Werkmeister Georg Grohmann Ein Bitriol- Attentat, das auf zu reichlichen Alkoholgenuß zurückkommen Sie mir denn vor? Wie ein gewöhnliches Mädchen, welches unter der Anklage der schweren Körperverlegung vor die vierte auf den Strich geht!" Daran schlossen sich laute Schimpfworte, wie Straffammer des Landgerichts II. Am 19. März kehrte der Steinder Nachtwächter angelockt, der dem Angeklagten sagte, daß er ein gange heim. Das Paar blieb vor dem Hause Gothenstraße 49 in bande "," Bagage" und dergleichen. Durch den Lärm wurde setzer Frizz Hönecke mit seiner jezigen Frau von einem Spaziers anständiges Mädchen vor sich habe; dieser beruhigte sich aber nicht, Schöneberg furze Zeit stehen und wurde von dem angetrunkenen sondern ging schimpfend ab. Auch ein Kollege des Angeklagten, der Angeklagten, der vorbeikam, durch eine unpassende Redensart be Schutzmann Wagner, kam herbei; auf seine Frage, was denn passiert läftigt. sei, erhielt er die auch den Wächter beleidigende Antwort:" Da geflagte eine größere Flasche, die er in der Hand trug, auf Als fich Hönecke dies verbat, stellte der Ans steht das Frauenzimmer, die H... und der Wächter spielt den den Erdboden und drang auf H. ein, indem er ihm einen Faust Ludwig." Schuhmann Wagner, der gleichfalls sah, daß sein Kollege schlag in das Gesicht versezte. Es kam zu einem furzen Handetwas angetrunken war, legte für diesen bei dem Mädchen ein gutes gemenge, in dessen Verlauf der Angeklagte plöglich nach der Flasche Wort ein, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Sie war griff und sie entforkte. Mit den Worten:„ Na, ich wollte es eigentschließlich nicht abgeneigt, aus der Sache nichts zu machen, wenn ich zu etwas andrem gebrauchen, aber Du fannst ja auch etwas der Angeklagte Abbitte leistete, sie hat sich dann aber doch eines abfriegen," goß alsdann der Angeklagte dem Gegner einen Teil andern besonnen und Strafantrag gestellt. Vor Gericht machte der des Inhalts rauchende Salpetersäure in das Gesicht. Der Angeklagte zunächst allerhand Ausreden, auf Anraten des Rechts - furchtbar Verbrannte hatte noch die Geistesgegenwart gehabt, dimalis Dr. Go wind i machte er aber alsdann doch den Versuch, die Hand bor die Augen zu halten, so daß ihm die Zeugin zur Zurücknahme des Strafantrags zu bewegen, indem wenigstens das Augenlicht erhalten geblieben ist. Der Aner sich bereit erklärte, zur Bestreitung der Koſten des Termins geklagte, ein bisher völlig unbescholtener Mann, ergriff nach fofort 25 M. an sie zu zahlen. Die Zeugin ließ sich aber zur Verübung dieser rohen That sofort die Flucht, wurde jedoch zurücknahme des Strafantrags nicht bewegen. Der Staatsantvalt eingeholt und konnte nur mit Mühe der ihm zugedachten Lynchjuſtiz beantragte gegen den Angeklagten 75 M. Geldstrafe. Rechtsanwalt des Publikums entzogen werden. Der schwer Verlegte mußte sofort Dr. Schwindt hielt eine wesentlich mildere Strafe für angemessen. ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen; es gelang allerdings, ihm sein Das Verhalten des Angeklagten sei ja gewiß sehr zu tadeln, man Augenlicht zu erhalten, er hat aber doch furchtbare Brandwunden ermüsse aber doch erivägen, daß er offenbar nur infolge seiner An- litten, die eine dauernde Entstellung des Gesichts zur Folge hatten.getrunkenheit in dieser Weise entgleist sei, daß er sich über die Vor der Straffammer wollte der Angeklagte die Sache so darstellen, Persönlichkeit des nächtlicherweile allein vor dem Hause wartenden als ob er sich in der Notwehr befunden habe, diese Behauptung erMädchens getäuscht habe, daß die gewählten Worte seiner mangeln- wies sich jedoch als eine dreiste Ausrede. Staatsanwalt Mundry den Bildung entsprechen und daß schließlich das Gehalt eines beantragte ein Jahr Gefängnis. Der Gerichtshof berüdSchußmanns nur ein fleines jei, so daß eine Strafe von 75 M. zu fichtigte einerseits die bisherige Unbescholtenheit und die Angetrunkenhoch erscheine. Der Gerichtshof erkannte auf 50 m. Geldheit des Angeklagten, andrerseits aber die unglaubliche Rohheit und Vom Arbeiter- Sportfest. Wie sich die Zeiten ändern. strafe event. 10 Tage Gefängnis. Diese Strafe fei, wie der Vor- die Gefährlichkeit der Tat und verurteilte den Angeklagten zu neun Vor einem Jahrzehnt war der Sport fast ausschließlich ein Vorrecht fizende meinte, außerordentlich milde. Der Gerichtshof habe er monaten Gefängnis. der Reichen und der Vornehmen; heute hat er längst die Fabriken wogen, daß der unbescholtene Angeklagte angetrunken gewesen und und die Arbeitsstube der großen Geschäfte erobert. Und das ist gut ein Mann von geringer Bildung sei. Anderseits habe berücksichtigt Ein Sensationsprozeß in Dresden . Vor der dritten Strafso, denn bei wenigen Berufsklassen hat der Sport eine so vorzüg- werden müssen, daß der Angeklagte, der sich in Dienstkleidung be- fammer des Landgerichts Dresden nahm unter großem Andrange liche Gelegenheit, seine gesundheitsfördernde Mission zu erfüllen, wie funden, die durchaus anständige Zeugin beleidigt, ihr unsittliche An- des Publikums gestern der Betrugs- und Wucherprozeß gegen die bei den Arbeitern, die zehn bis zwölf Stunden des Tags oder des träge gemacht und als Beamter in Dienstkleidung sich nicht als Be- Inhaber der Firma W. Höffert, Hofphotograph, die Nachts im geschlossenen Raum arbeiten müssen. Alles, was den schützer des Rechts, sondern als Mißachter des Rechts gezeigt hat. Witwe Mila Höffert aus Burgt bei Baußen und den in Berlin Körper stählt und kräftigt, Turnen, Schwimmen, Rudern, Segeln, wohnenden, jetzt in Untersuchungshaft befindlichen Lieutenant der Radfahren, Athletik usw., kommt dem Arbeiter umsomehr zu Die Wunderkuren" des Zimmermanns Emil Bering aus Landwehr, Elettrotechnifer Paul Ludwig Höffert seinen Anfang. gute, als er häufig in seinem Berufe zu einseitiger Muskel- Friedrichsberg unterlagen gestern der Prüfung des Schöffengerichts. Die Verhandlungen werden mehrere Tage in Anspruch nehmen und arbeit gezwungen ist, die den Körper auf die Dauer schädigt. So ist Der Gerichtssaal glich bei Aufruf der Sache dem Sprechsaal eines einen Einblick in die Damno- und Wuchergeschäfte, die seit Jahr es denn mit Freuden zu begrüßen, daß sich in der Arbeiterwelt das Chirurgen, denn die Zeugen waren größtenteils schwerkranke und und Tag in Dresden in üppigster Blüte stehen, geben. Schon am Interesse für Sport von Jahr zu Jahr mehrt. Das zweite Arbeiter- Sportfest, welches am 24. Juli fieche Personen, die als„ lettes Mittel" die Künste dieses Kur- ersten Verhandlungstage kam es zu sensationellen Enthüllungen. dieses Jahres in Friedrichshagen am Müggelsee abgehalten werden pfufchers in Anspruch genommen haben. Einer der Zeugen war ein Die Firma W. Höffert wurde im Jahre 1874 von dem 1901 ber= soll, verspricht in seiner Art großartig zu werden. Radfahrer, Turner, bollständig gelähmter Mann, der von zwei kräftigen Leuten in den storbenen Hofrat W. Höffert gegründet. Die Firma genoß großes Ansehen, und sämtliche Filialen und Zweiggeschäfte in Berlin , Athletik, Ning- und Fußballsport, Sänger, Mandolinen- und Mund- Gerichssaal getragen werden mußte. Der Angeklagte hatte sich wegen Botsdam, München , Breslau , Köln a. Mh., Hannover , Magdeburg , harmonifavorträge zu Lande, Schwimmer, Ruderer und Segler zu vollendeten und versuchten Betruges und Gewerbevergehens zu ver- Leipzig und später Siel führten den Titel" Hofphotograph". Frau Wasser haben ihre Beteiligung zugesagt und werden, jeder in seiner antworten. Ende April d. J. erschien der Angeflagte bei einer Höffert erklärte bei ihrer Vernehmung:„ Mein Mann ist 1901 ge= Art, zum Gelingen des Ganzen beitragen. Das Festfomitee hat in Weißensee wohnhaften Frau J., die seit 5 Jahren infolge eines storben; bis furz vor seinem Tode lebte er 16 Jahre lang von mir dafür gesorgt, daß am Festtage sowohl Eisenbahnzüge als Dampf- Nervenleidens an beiden Beinen fast gelähmt ist und ohne Hilfe nicht getrennt in Breslau und an der Riviera. Ungeheure Summen vers schiffe genügend zur Verfügung stehen. Siehe heutiges Inserat. gehen kann. Er erkundigte sich teilnahmsvoll nach der Leidens schlangen seine üppige Lebensweise, seine zahlreichen Verhältnisse" Das Kunstgewerbe Museum beabsichtigt, im September und geschichte der Frau und erklärte ihr, daß er im stande sei, ihr in und seine noblen Passionen. Auf dem Sterbebette beichtete er mir, Oktober im Lichthofe des Museums eine Ausstellung von Sigmöbeln 6 Wochen Heilung zu bringen. Das ruhige und sichere Auftreten daß er eine Doppelehe geführt habe, daß er sich schon vor drei. zu veranstalten. Die Ausstellung soll sich von den ältesten Zeiten des Angeklagten imponierte der Patientin und sie begab sich bei zehn Jahren an der Riviera mit dem damals sechzehnjährigen bis auf die Gegenwart erstrecken und besonders die Entwicklungs- ihm in die Kur. Fräulein v. Hartung verheiratet habe, und daß auch Kinder aus Am nächsten Tage erschien er mit einer gold- dieser Ehe vorhanden seien. Das Schreckliche machte mich vor Ergeschichte der einzelnen Möbeltypen dieser Gattung( Schemel, Stuhl, Sessel, Bank, Sofa 2c.) veranschaulichen. Für Ergänzung des in den gelben, honigähnlichen Flüssigkeit bei ihr und erklärte, das beben starr. Nicht lange nach dem Tode meines Mannes tam seine Als sie von der Doppelehe Sammlungen des Kunstgewerbe- Museums vereinigten Materials Medikament sei aus 32 Kräutern bereitet und werde ihr sichere andre Frau hinter dessen Geheimnis. werden beachtenswerte Stücke ans Privatbesiz und einige Arbeiten Hiffe bringen, wenn sie morgens und abends je einen Theelöffel voll, erfuhr, er schoß sie sich." Als Hofrat Höffert starb, hinterließ er moderner Künstler hinzugezogen werden. Neben den Original- in Milch aufgelöst, einnehmen würde. Frau J. bezahlte mit seiner Frau eine Schuldenlast von 800 000 M. Die Frau scheute arbeiten sollen zahlreiche Abbildungen zur Ausstellung gelangen, so Freuden die verlangten 7,50 M. und sah schließlich zu ihrer Be- sich, den Konkurs anzumelden, sie kontrahierte neue Schulden, die daß die Ausstellung ein reichhaltiges und anregendes Bild dieses trübnis, daß auch dieses Wundermittel sie nicht von ihrem lang- sich bis zur Eröffnung des Konkurses am 27. April 1903 auf wichtigen künstlerischen und gewerblichen Gebietes zu geben verspricht. jährigen Leiden befreite. Dies war auch bei den übrigen unter 400 000 m. beliefen. Die Inhaber waren Wucherern in die Hände gefallen; ein Teil der neuaufgenommenen Schulden wurde immer Anklage stehenden Fällen das Endergebnis. Einem hochgradig zur Bezahlung von Wucherzinsen verwendet. Die Zweiggeschäfte Lungenkranken trat er als" Doftor" gegenüber, feßte eine höchst in den genannten acht deutschen Großstädten gingen immer mehr Aus den Nachbarorten. wichtige Miene auf, klopfte an dem Patienten herum und erklärte zurück, so daß beim Ausbruch des Konkurses die Passiven sich auf ihm, daß sein Rücken vergiftet" sei und zwar infolge genossener 1 250 000 M., die Aktiven nur auf 100 000 M. beliefen. Lichtenberg . Die Vorkommnisse in der Drts- Krankenkaffe, die in Speisen. Auch hier gelang es dem Angeklagten, sein Medikament" Gläubiger erhalten voraussichtlich nur eine Konkursdividende von den letzten Jahren eine so aufsehenerregende Rolle spielten, sind nun für 15 M. an den Mann zu bringen. Auch bei dem Invaliden 4 bis 5 Proz. Ludwig Höffert und seiner Mutter werden nun endlich vor den Richter gekommen. Zunächst ist der auf Lebenszeit" Sch., dem Manne, der vollständig gelähmt ist und in den Gerichts- 17 Betrügereien zur Last gelegt, die in die Zeit vom Tode des Hofangestellt gewesene frühere Krankenkontrolleur Jirjahn gegen den faal getragen werden mußte, gab sich der Angeklagte als„ Doftor" rats Höffert 1901 bis zum Ausbruch des Konkurſes April 1904 derzeitigen Rendanten Grauer auf dem Wege der Privatklage aus und versprach in sechs Wochen Heilung. Auf den Zweifel des fallen. Es sollen im ganzen 18 Personen um 231140 m. geg schädigt worden sein. Als es mit der Firma 1901 rapide abwärts der Amts- und Gemeindevorsteher gegen Jirjahn Strafantrag gestellt Patienten hin erklärte der Angeklagte prompt:„ Er müsse häufig vor ging, erließen beide Inhaber in den Zeitungen folgende Annonce: and am Mittwoch verurteilte das Schöffengericht den Beklagten Gericht als medizinischer Sachverständiger erscheinen. Wenn er" Ein solides, gut rentierendes Geschäftshaus fucht einen stillen Teilvegen Beleidigung des Amtsvorstehers zu 20 M. Geldstrafe event. etwas verordne, so frage er vorher immer erst seinen Freund, den haber mit Kapital." Es meldeten sich zahlreiche Personen, die, als
Im Berliner Aquarium fallen dem Besucher in jedem der mit neuer Besetzung versehenen Seewasserbecken einige besondere Erscheinungen auf. Bei Betrachtung des großen Seerosenbassins zieht die Blicke ein von den eigentlichen Blumenpolypen ganz verschie dener, etwa handgroßer Storfpolyp( Alcyonium) auf, ein in Gestalt eines hand- oder baumförmigen dicken, weichen, mit dem Unterteil im Sande fußenden Stockes sich gebendes Gebilde, das eine Kolonie von Einzeltieren darstellt, die e als einige Millimeter große, weiße, blütenartige Lebewesen aus der rötlichen oder gelblichen Stocktoberfläche hervorragen. In anderer Weise fesselt einer der fleineren Seewasserbehälter auf der gegenüberliegenden Seite des oberen Grottenganges, denn in ihm hat eine Gesellschaft der zar testen, duftigsten aller Meeresbewohner Unterkunft gefunden, nämlich fleinere und größere bläulich- und rötlichweiße Quallen, die dem Beschauer in der Seitenansicht durch ihre eigenartige Tracht wie anmutigen Bewegungen gleich reizvoll erscheinen und ihn immer wieder feffeln. Die in selbstgebauten, freistehenden Kalt- und Sandröhren wohnenden und durch die aus den letzteren herausragenden prachtvollen langen und buntfarbigen Siemenfädenbüschel ausgezeichneten Sergeln sind ebenfalls durch neue Zuführungen aus dem adriatischen Meere um schöne Formen bereichert worden.
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