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wett über 25 Rebatteure verbraucht" hat. Gegenwärtig| Botschafters beim Vatikan Nisard zu einer Bergeltungsmaß| Landgerichtsrat Boschmann, Landgerichtsrat ofchonned, kriselts wieder in der Saale- Zeitung", und da muß fräftig für regel gegriffen habe, indem er mehreren französischen Bischöfen Landgerichtsrat ublin und Gerichtsassessor Dr. Seelmann. Ersaz gesorgt werden, damit die liberalen Herren wieder aus den Auftrag erteilte, sofort ihre Entlassung einzureichen. Die Verteidigung führen für den Angeklagten Pägel Rechtsanwalt Passion" arbeiten können. Ein Redakteur, der mit großer Leiden- Diese Bischöfe hätten hiervon den Ministerpräsidenten und den Kultus- Hugo Heinemann- Berlin , für den Angeklagten Ehrenpfort schaft gearbeitet hatte, wurde nach dem wegen Verrats von Geschäfts- minister verständigt, die ihnen erklärt hätten, daß der päpstliche Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht- Berlin , für den An­geheimnissen beklagt. Am Sonnabend ist auch der Schriftsezer Nuntius in Paris teinerlei Klage gegen sie eingereicht habe und daß geklagten Kugel Rechtsantvalt Schwarz- Königsberg, für alle Reiche, der 30 Jahre in der Saale- Zeitung" aus Passion ge- sie als Beamte der französischen Republik ohne deren Zustimmung übrigen Angeklagten Rechtsanwalt Dr. Hugo Haase- Königs­arbeitet hat, entlassen worden. über ihre Stellung nicht verfügen könnten. Der Minister- berg, der auch den vorläufig noch nicht anwesenden Rechtsanwalt präsident habe den Vatikan in einer energischen Note daran erinnert, Heinemann- Berlin vertritt. Die Anklage vertreten der Erste Staats­Ein agrarischer Rentenquetscher. In einem Leitartikel der daß die gemeinsam von Staat und Kirche ernannten Bischöfe anwalt Geh. Justizrat Schüße und Staatsanwaltsrat Dr. Caspar. Deutschen Tageszeitung" ruft Herr v. d. Leben auf Niedech( West- wieder nur durch gemeinschaftlichen Beschluß abgesetzt werden Beim Aufruf der Angeklagten ergiebt sich, daß der Angeklagte preußen) seine Berufsgenossen zum Sturme gegen die Herren fönnten. Ohne diese Note zu beachten, habe der Kardinal- Staats- Ehrenpfort nicht anwesend ist. Der Vorsißende des Gerichtshofs Rentiers" auf. Er meint aber damit nicht die couponschneidenden sekretär Merry del Val die erwähnten Bischöfe aufgefordert, teilt mit, daß ein Antrag, ihm die Reisekosten nach Königsberg zu Schmarozzer der Gesellschaft, sondern die Invaliden, binnen 14 Tagen nach Rom zu kommen und ihre Entlassung ein- bewilligen, als ungefeßlich abgelehnt worden ist, und daß weitere die mit zerbrochenen Gliedern vom Felde ihrer Arbeit zureichen, widrigenfalls sie ihrer gesamten bischöflichen Befugnisse Nachrichten von dem Angeklagten nicht eingegangen sind. Erster Staats­geber heimgekehrt find. Die Steigung der Beiträge entkleidet werden würden. Der Ministerpräsident habe unter anwalt Schüße beantragt den Erlaß eines Haftbefehls und die zu den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften führt Herr abermaliger Berufung auf das Konkordat die Herausforderung des telegraphische Bewirkung seiner Ausführung durch das Berliner b. d. Leven darauf zurück, daß kräftige junge Leute" Invaliden- Batikans damit erwidert, daß er den Bischöfen verboten habe, ihre Polizeipräsidium. Rechtsanwalt Liebknecht widerspricht diesem renten von 6, 9, 12, 15 M.(!) erhielten. Ihm genügt es darum Diocese zu verlassen. Die Kirchenfürsten, die zuerst von der Kurie Antrag und versichert, daß sein Klient nicht daran denke, sich der nicht, daß die Feststellung der Rente in erster Instanz in die Hand die Aufforderung erhalten hätten, ihre Entlassung einzureichen, feien Verhandlung zu entziehen. Er bittet, ihm Zeit zu sofortiger tele­der Berufsgenossenschaften selbst gelegt ist; er empfiehlt vielmehr die die republikanischen Bischöfe von Lavale und Dijon , drei hervor phonischer Erkundigung in Berlin zu lassen. Die Verhandlung wird Einsetzung einer besonderen Rentenquetschen- Kommission, deren Auf- ragende Erzbischöfe und zwei Bischöfe, die sich nicht unter das Joch darauf auf fünf Minuten unterbrochen. Während dieser Zeit erscheint gabe es jein müßte, den Stand der Herren Rentiers erheblich zu der Kongregationen beugen und diesen zu Liebe gegen die Gesetze des der Angeklagte. Die Verhandlung wird wieder aufgenommen. lichten" und das Verfahren bei Neubewilligungen von Renten in Staates auflehnen wollten. praktischer Weise zu ändern".

Es ist eine grobe unwahrheit, daß bei dem jezigen Verfahren ein landwirtschaftlicher Arbeiter ohne wirkliche dauernde Be­einträchtigung seiner Erwerbsfähigkeit eine Rente beziehen könnte. Wie hoch sich solche Renten belaufen, ergiebt sich aus den immer noch schönfärberischen Angaben des menschenfreundlichen Agrariers von selbst. Aber selbst die zwei Thaler monatlich, die die Land­wirtschaft für ihre ausgebeuteten Invaliden zu bezahlen hat, find ihm zu viel.

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Italien .

Die Hochverrats- Affäre von Messina .

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Der Vorsitzende bittet die Verteidigung, Beweisanträge möglichst sofort zu stellen. Bis zum 18. d. M. seien die Zeugen vorgeladen, es sei also hinreichend Zeit, etwaige Zengen zur Stelle zu schaffen. Verteidiger Rechtsanwalt Haase teilt mit, daß er den Verlagsbuchhändler Reichstags- Abgeordneten Die- Stuttgart und den Leiter der Expedition der Dietschen Buchhandlung zum 14. d. Mts. noch geladen habe. Weitere Beweis­anträge werden vorläufig nicht gestellt.

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Rom , 9. Juli. Der Telegraph hat bereits über die Verhaftung des Hauptmanns Ercolessi und seiner Frau Guglielmino berichtet, die des Hochverrats, begangen durch Verkauf strategischer Dokumente an einen fremden Staat überführt sind. Die Sache wird im In- und Auslande ungeheuerlich aufgebauscht, was wohl Der Vorsitzende teilt mit, daß auf einige der in der Anklage vor allem auf die faure Gurkenzeit zurückzuführen ist. Wie in den schrift genannten Zeugen vom Gerichtshof verzichtet worden ist, so auf Wir wollen um unsre Existenz kämpfen," schließt der Menschen- meisten Fällen von Landesverrat und Spionage, handelt es sich um einen Stettiner Polizeikommissar, weil der Angeklagte Dr. Duessel außer freund, so lange wir die Kraft dazu haben; beruht doch der Staat eine moralisch verabscheuenswerte That, deren praktisch strategische Verfolgung gesezt ist, auf den erkrankten Untersuchungsrichter Land­nicht auf den wechselnden Wogen des Meeres, auf den schwankenden Folgen aber nur ganz unbedeutend sind. gerichtsrat Tausch, der durch den Zeugen Aftuar Brandstetter ersetzt Strömungen einer städtischen mehr und mehr von der Und das aus dem einfachen Grunde- den der militär- technische werden soll, und schließlich auf den Redakteur Dr. Ruhkopf von der Socialdemokratie durchseuchten Bevölkerung, Mitarbeiter der" Tribuna" heute auch einräumt daß jeder als Berliner" Post", da dieser nur durch Hörensagen vom Zeugen sondern auf den festen Grundpfeilern der Landwirtschaft, und wenn Tourist reisende strategisch geschulte Beobachter die Elemente, in bel informiert worden sei. Verteidiger R.-A. Ha a se behält sich diese erst ins Wanken kommen, stürzt das ganze Gebäude." deren Preisgabe der Verrat bestand, selbst fanumeln konnte. Die bezüglich dieses letzteren Zeugen einen Antrag der Verteidigung Es giebt keine Infamie, keinen brutalen Ausbruch des hart- strategischen Verhältnisse der Küstenverteidigung Siziliens und vor. Es werde doch für die Glaubwürdigkeit des Be­Herzigsten Eigennuzzes mehr, dem nicht das Mäntelchen des Patriotismus Kalabriens find nicht sonderlich kompliziert, die Kapazität der Bahnen Ia stungszeugen Abel sehr wichtig sein zu erfahren, und der Staatserhaltung umgehängt würde. Jeder Sachkundige und somit die Zuführung von Truppen auf dem Landwege und die was er dem Redakteur Doktor Ruhkopf mitgeteilt habe weiß, daß die Erhöhung der Beiträge zu den Berufsgenossen- Konzentrierung an der Küste sind leicht zu berechnen. Ueber die Munitions- und welche Belohnungen cr etwa von der" Post" für schaften durch die ungeheuer anschwellende Zahl vorräte in den Militärdepots scheinen Mitteilungen nicht gemacht feine Mitteilungen empfangen habe. Der Vorsitzende teilt ferner mit, der Unfälle und die sträfliche Fahrlässigkeit der Unternehmer worden zu sein. Anfangs erschien der Verrat der Mobilisations- daß der Zeuge Stubbit, der zur Zeit im Untersuchungsgefängnis in zumal auf dem Lande! verschuldet ist. Aber den Opfern pläne für die Küstenverteidigung und die Auslieferung der Geheim- Riga sich befindet, geladen worden sei und die russischen Be­dieser verbrecherischen Praxis will man das letzte Stückchen Brot instruktionen im Kriegsfall sehr folgenschwer. Heute erklären aber hörden ersucht worden seien, seine Vorführung zu be aus dem Munde reißen im Namen des Christentums und der die Sachverständigen, daß die Grundzüge der strategischen Maß wirken. Dieses Ersuchen ist abgelehnt worden, darauf hat das heiligsten Güter der Nation. nahmen in beiden Punkten jedem Gegner befannt sind. Praktische Nach Gericht seine kommissarische Vernehmung beschlossen. Wenn diese statt­teile soll nur die Auslieferung des Chiffrenschlüssels mit sich finden soll, ist noch nicht bekannt. Dresden , 12. Juli. In der Verhandlung vor dem Oberbringen; man weiß zur Zeit noch nicht, welcher Schlüffel ausgeliefert Kriegsgericht über die Pirnaer Duellaffaire wurde nach nicht wurde. öffentlicher Sigung das Urteil des Kriegsgerichts der 32. Division aufgehoben und die Lieutenants Korn und Gerlach, die zu einem ist recht geeignet, dem Verbrüderungsdusel einen Dämpfer aufzusetzen. Der Umstand, daß gerade Frankreich den Verräter faufte, Jahr und drei Monaten bezw. zwei Jahren Festungshaft verurteilt während in Rom die rührendsten Toaste gewechselt wurden, gab die worden waren, zu je acht Monaten Festungshaft verurteilt.

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Saarabien.

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Hauptmanns wird mit

Der vom Verteidiger Heinemann geladene Zeuge Mandelstamm ist geladen worden, doch ist diese Ladung als unbestellbar zurück­daß dieser Zeuge, wie alle andern, außer dem Konsulat, das ihn gefommen. Staatsanwaltschaftsrat Caspar macht darauf aufmerksam, nicht gefunden habe, durch eingeschriebenen Brief geladen worden französische Regierung einem italienischen Offizier einen Judaslohn, sei, dieser Brief sei noch nicht zurückgekommen. Unter den Zeugen, Karlsruhe , 11. Juli. ( Eig. Ver.) Wahlrechtsvorlage für den er die seinen Stand am meisten entehrende Handlung deren Liste nunmehr festgestellt wird, befinden sich auch die von der Mit 48 gegen 14 Stimmen nahm heute die Zweite badische Stammer beging. Wahrscheinlich hat auch unser befreundetes" Desterreich Verteidigung vorgeschlagenen im Auslande lebenden Russen Axelrod , die Wahlreform in ihrer neuen Gestalt an. Das Centrum beantragte Dokumente erworben. Interesse an der Kenntnis der fizilianischen Blechanow und Dr. v. Wetscheslaff. das von den Standesherren begehrte, von der Kommission der Zweiten Küstenverteidigung hat in der That jede einzelne europäische Groß­Der Präsident verliest darauf den Eröffnungsbeschluß und ver­Kammer aber gestrichene, Stellvertretungsrecht zuzulassen, der An- macht. nimmt dann die Angeklagten. trag wurde jedoch abgelehnt. Ein Antrag der Demokraten, die alte Was den Verräter selbst betrifft, so scheint es sich um ein ganz Der Angeklagte Nowagrotki bekennt sich nichtschuldig. Er schildert Kommissionsfassung der Zweiten Kammer in der Frage des Budget- minderwertiges Individuum zu handeln: urklerikal erzogen, leiden- feine Thätigkeit auf folgende Weise: Im Jahre 1902 sei sein Freund, rechts wieder herzustellen, wurde auch abgelehnt. Deshalb stimmten schaftlicher Spieler, schlaff und schwach, war Hauptmann Ercolessi der frühere Uhrmacher Quessel, der damals in Zürich studierte, zur dann Demokraten und Freisinnige mit den Socialdemokraten gegen recht aus dem Stoff, aus dem man Verräter macht. Er war so Beerdigung seines Bruders nach Königsberg gekommen und habe die ganze Vorlage. Jekt liegt das Schicksal der Vorlage in energielos, daß seine Lässigkeit im Anzug ihn unter den Kameraden ihn bei einer Unterhaltung über Partei- Angelegenheiten beiläufig der Hand der Ersten Kammer. Die Regierung hofft noch immer sehr nahezu unmöglich machte. Seele des Verbrechens scheint die Frau gefragt, ob er für einen russischen Freund einige Schriften auf­auf endliches Gelingen. Am Mittwoch dürfte sich die Erste Kammer zu sein. Zwei bürgerliche Abendzeitungen Rome polemisieren heute bewahren wollte. Er habe zugestimmt unter der ausdrücklichen Be schon mit der Vorlage befassen.­darüber, ob sie schlank sei oder dick, was natürlich von eminentem bingung, daß es sich nicht um anarchistische, sondern nur um social­Karlsruhe, 12. Juli .( Telegramm.) Die Zweite Kammer hat Interesse ist. Beide bringen lange Berichte darüber, wie sie räuspert und demokratische Schriften handle. Von Quessel sei ihm dies mit Be­heute, dem Antrag der Budgetkommission entsprechend, die Gesezes- wie sie spuckt. Ekelhafter als man die Schlafſtubenschnüffelei jest stimmtheit versichert worden. Im September 1903 habe er nun vorlage betreffend die Rheinregulierung Sonderheim- Straßburg betreibt, fann's auch der Lokal- Anzeiger" nicht thun. Uns genüge, eine mit Stubbit" unterzeichnete Postkarte aus Zürich bekommen, endgültig angenommen und dazu drei Resolutionen beschlossen, in festzustellen, daß zerrüttete wirtschaftliche Verhältnisse den schwachen, die ihn um Aufbewahrung von Schriften ersuchte und ihm den Ein­welchen die Regierung ersucht wird: 1. noch vor der Ratifikation der willenlosen Mann und die ganz gewissenlose, ungebildete und intri- gang einiger Pakete anzeigte. Vereinbarungen über die Rheinregulierung bei der Regierung von gante Frau auf den Weg des Verrats getrieben haben. Auf eine Anfrage des Präsidenten erklärte der Angeklagte, daß Elsaß- Lothringen darauf hinzuwirken, daß der Anteil des Groß- Daß eine That wie die Ercolessis nicht ohne juristische Ahn- auf den ihm dann wirklich zugegangenen Pateten stets andre Ber herzogtums an den Gesamtkosten thunlichst auf 30 Prozent herab- dung bleiben darf, liegt auf der Hand. Auch daß Kompetenzstreitig fonen als Absender genannt worden seien, doch habe er sich nicht gesetzt werde und daß insbesondere die Interessenten in Elsaß - teiten entstehen zwischen gewöhnlichen Gerichten und Militärbehörden darum bekümmert. Der Angeklagte schilderte dann weiter, von den Lothringen 10 Prozent der Kosten oder eine entsprechende Pauschal- wegen der Beteiligung einer dem Civilstande angehörigen Person, ihm zugegangenen Schriften sei je ein Eremplar auf dem Zollamt summe von mindestens einer Waillion Mark aufbringen; 2. darauf der Gattin ist begreiflich. Schwer begreiflich wird man es aber Bedacht zu nehmen, daß bei Gestaltung der neuen Eisenbahntarife finden, daß in einem Lande, dessen gemeines Recht keine Todes- zurückbehalten worden. Die übrigen habe er in seinem Alfoven aufbewahrt. Eines Tages seien die Kriminalkommissare Wohl­die Möglichkeit des Wettbewerbs mit den linksrheinischen Eisenbahnen strafe mehr fennt, ein bürgerliches Blatt wie das" Giornale fromm und Scheffler zu ihm gekommen, hätten einige im Verkehr nach der Schweiz gewahrt werde; 3. darauf hinzu- d'Italia" die Hinrichtung des fordern der in den Paketen enthaltenen Schriften beschlagnahmt tann. Jm Militär Strafgesetzbuch wirken, daß die Zollbestimmungen in Elsaß- Lothringen so gestaltet Todesstrafe und ihn nach deren Herkunft gefragt. Die Zahl der be­und gehandhabt werden, daß sie nicht als Schutzzoll gegen die Ein­durch Schuß in den Rücken bedroht, wer dem schlagnahmten Exemplare bleibt streitig. Der Angeklagte beziffert sie führung von bearbeiteten Erzeugnissen aus Baden wirken können. Feinde" Kriegsgeheimnisse verrät. Natürlich bezieht sich das nur auf weniger als 20, der Präsident gemäß der Anklageschrift auf auf den Krieg. Trotzdem besteht das edle Blatt- heute nun schon 93. Der Angeklagte giebt weiter an, der Kriminalkommissar zum dritten Male auf seinem Schuß in den Rücken." Diese habe ihm gesagt, er könne mit den übrigen Schriften auf seine Ein altes und ebenso nußloses Instrument zur Bekämpfung der konservative bürgerliche Blutgier vervollkommnet das Bild des Ver- Verantwortung thun, was er wolle. Einige Tage darauf habe er modernen Arbeiterbewegung ist die Polizei, und wenn die Liebens- rats von Messina , für den übrigens gerade charakteristisch ist, daß eine Karte von Klein in Memel , dem jezigen Mitangeklagten er­würdigkeit" derselben gegen die Socialdemokratie Schlüsse zuläßt auf der italienische Staat nicht an den Feind", sondern gerade an den halten, in der der Name Stubbit erwähnt gewesen sei und in der deren Wachstum, dürfte das Saarrebier bald eine Domäne der Social besten Freund verraten wurde. gebeten worden sei, die übrigen bei ihm lagernden Schriften an demokratie sein. Wurden doch seit der letzten Reichstagswahl über Niederlande . diese Adresse zu senden. Er habe das nicht gethan, weil Klein ihm un­Genossen des Saarreviers nicht weniger als 164 Strafmandate in Betitionsrecht des Marinepersonals. Das, christliche" Ministerium bekannt, die Karte schlecht geschrieben und Stubbit ihm ja in der er­der Gesamthöhe von 1843 Mar verhängt. Davon wurden von hat schon häufig seine Feindseligkeit gegen die Arbeiterbewegung wähnten Karte geschrieben hatte, er werde die Schriften selbst abholen. den Gerichten 44 gleich 615 M. wieder aufgehoben. Dazu kommt noch das Urteil gegen den Bergmann Genossen Krämer mit 3 Monaten fundgegeben, unter anderm dadurch, daß man den Marinematrosen Zudem sei furz zuvor ein Mann bei ihm gewesen, der sich als das Lesen ihres Verbandsorgans" Het Anker" verbot und ihnen russischer Flüchtling ausgegeben und die Schriften von ihm Gefängnis, sowie 8 Gefängnisstrafen in Höhe von 34 Tagen. In der fundgab, daß auch das Lesen des socialdemokratischen Partei- Organs verlangt habe, der aber auf ihn den Eindruck eines russischen Schwebe find noch 17 Anklagen. Unter den Strafdelikten find" Het Volt" nicht gern gesehen werde. Nun hat der Marineminister Polizei- Agenten gemacht hätte. Der Präsident hält dem Angeklagten am meisten vertreten: Flugblattverbreitungen, Kleben von Ver- Ellis auch das Petitionsrecht des Marinepersonals angegriffen. Der vor, daß er in seinen bisherigen zahlreichen Vernehmungen von sammlungsplataten und Uebertreten des preußischen Vereinsgesetzes. Angeklagter Dem polizeilichen Verhör waren ausgesett 211 Genossen 532mal. Heizerverband hatte nämlich eine Eingabe Aufgelöste Versammlungen sind zu verzeichnen 5, verboten wurde ein gerichtet, worin auf die Thatsache hingewiesen wurde, daß Nowa grogti erwidert, daß er bisher auf diesen Vorfall keinen eine bestimmte Anzahl Heizer gezwungen worden waren, Wert gelegt hätte, und fährt dann in seiner Schilderung fort: Maifestball, sowie ein Gartenfest. Damit dürften die saarabischen ihr Examen als Heizer erster Klasse nach lange abgeschafften Eines Tages, während er zu Hause gewesen sei sein Beruf Jünger der heiligen Hermandad den Record in jener Socialistentötung Borschriften zu machen, was den Betreffenden zum Nachteil als Masseur halte ihn oft tagelang von Hauſe fern habe geschlagen haben, die der Socialdemokratie so gut bekommt. gereichen mußte. Statt nun gegen diese Gesezwidrigkeiten vorzu- feine Frau eine Karte bon dem Mitangeklagten Braun gehen, ließ der Minister den Ünterzeichnern der Petition folgenden erhalten, worin er mitteilt, er sei in Memel gewesen, Klein habe Befehl verlesen:" Es dürfen keine Gesuche mehr durch den Haupt- sich wegen der Schriften an ihn gewandt und Nowagrozki sollte fie vorstand des Verbandes an den Minister gerichtet werden. Wenn endlich abschicken. Seine Frau habe dies gethan, nur zwei kleinere Schiffsleute meinen, Recht auf Verbesserung ihrer Position zu haben, Broschüren feien aus Versehen zurückgeblieben. Wiederum wenige Tage später fei der Kriminalkommissar Wohlfromm mit zwei müssen sie ihre Interessen persönlich vertreten. Männern zu ihm gekommen, um auch die übrigen bei der ersten Hausiuchung zurückgebliebenen Exemplare zu beschlagnahmen. Vors: Sie haben sich damals geweigert, anzugeben, an wen sie diese Briefe geschickt haben? Angefl.: Ich wollte Klein nicht denunzieren. Vors. Sie wußten also, daß Sie sich strafbar gemacht hatten? Angekl.: Nein, aber der Kommissar fagte es. Zudem wollte ich andern Unannehmlichkeiten, Haus­Der Vorsitzende stellt dann fest, ſuchungen usw. ersparen. daß die Karte von Duessel bei der Haussuchung gefunden worden Der ist, dagegen die von dem angeblichen Stubbilis" nicht. Angeklagte entgegnet, daß er die Karte nicht vernichtet, sondern nur zufällig verloren habe. Vors. Sie haben früher angegeben, daß auf den Paketadressen fingierte Namen standen. Wie famen Angefl: Die Namen, die Angaben des Drtes Sie darauf? der Absendung wechselten ständig. Vors. Sie wollten ferner den Namen des Absenders nicht nennen. Sie sagten, er würde in Rußland Schaden davon haben. Dabei hielt sich Stubbik doch ge= wöhnlich in der Schweiz auf. Sie sind da der Wahrheit auffällig nahe gekommen. Angefl: Ich meinte, er könnte, falls er ein­Vors.: Sie sagten noch, daß Sie den Absender als Königsberg , 12. Juli. Russen nicht der Verschickung nach Sibirien aussetzen wollten Vor der ersten Straffammer des Landgerichts Königsberg be- Sie wußten also, daß er sich strafbar gemacht hatte? gann heute die Hochverrats- und Geheimbundsprozeß- Verhandlung Anget: Gewiß! Ich wußte aus der Parteipresse, daß all, um 94 Uhr. Der Vorsigende Landgerichts- Direktor Schubert Augenblicke Socialdemokraten in Rußland nach Sibirien verschick eröffnete die Verhandlung. Den Gerichtshof bilden außer ihm werden. Vors.: Es ist doch sonderbar, daß Sie sich nicht ein

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Die deutsche Kriegsflotte vor Plymouth . Wenn nach den Empfängen und Toasten, die zwischen deutschen und englischen Marinisten gewechselt werden, geurteilt werden könnte, so müßten die deutsch - englischen Beziehungen so dick und noch dicker fein als Blut. Nach den Kieler Festlichkeiten wird jetzt die deutsche Das Vorgehen des Ministers ist um so verwerflicher, als der Schlachtflotte in den englischen Gewässern vorgeführt, ihre Offiziere Heizerverband ein anerkannter Verein ist, der die Rechte einer werden festlich empfangen und die Admirale verstehen schon fast so schöne Freundschaftsreden zu halten, wie ihre noch höheren Bor - juristischen Person und laut Verfassung auch das Petitions­gesetzten sie ihnen vorgemacht haben. Man frühstückt fleißig mit- recht besit. einander und behocht sich mit nicht minderem Fleiß.-

Ausland. Schweiz .

Handelsvertrag mit Italien .

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Türkei .

Konstantinopel , 12. Juli. Der am Sonntag früh von Saloniti nach Dedeagatsch abgegangene gemischte Personenzug ist bei der Station Badoma auf Kilometer 395 entgleist, da eine Brücke von bulgarischen Aufständischen durch Dynamit zerstört und das Geleise beschädigt war. Bei dem Unfall erlitt eine Person Verlegungen. Amerika.

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Bern , 12. Juli. Aus Rom wird offiziös gemeldet, daß der Handelsvertrag zwischen Italien und der Schweiz abgeschlossen sei und wahrscheinlich heute unterzeichnet werde. Diese Meldung ist Merito, 11. Juli. Porfirio Diaz ist heute auf sechs Jahre berfrüht. Der Bundesrat war noch nicht in der Lage, seinen wiederum zum Präsidenten gewählt worden, Corral auf gleiche Zeit Bevollmächtigten mit der Unterzeichnung des Vertrages zu beauf- zum Vicepräsidenten .- tragen; allerdings besteht hinsichtlich der Zollfäße des neuen Ver trages Uebereinstimmung, es bleiben indessen noch einige besondere Fragen betreffend die Anwendung des Vertrages zu ordnen.

Bei

Königsberger

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dem beiderseitig vorhandenen guten Willen zur Verständigung darf Geheimbund- und Hochverrats- Prozeß. mal nach Rußland zurückginge, Unannehmlichkeiten haben.

angenommen werden, daß auch in diesen Punkten bald eine Einigung erfolgen werde und der Vertrag noch in dieser Woche unterzeichnet werden könne.

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Frankreich .

Bom Streit mit dem Vatikan . Der offiziöse Matin" will wiffen, daß der Vatikan acht Tage nach der Abberufung des französischen

Erster Verhandlungstag.

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